HECHINGEN affair/1511… · HECHINGEN Nummer255 Mittwoch, 4. November2015 nDie...

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n Von Willy Beyer Hechingen. Ein kontrastreich es Programm in tadelloser Umsetzung und ein Wiederse- hen – das war das Konzert mit dem international bekannten Lied-Spezialisten Andreas Rei- benspies und dem aus Hechin- gen stammenden Liedbeglei- ter Clemens Müller am Sonn- tag in der Villa Eugenia. Herzeleid – unter diesem al- tertümlichen Begriff hätte das Konzert auch stehen können. Sehnsucht, Kummer, Schmerz und Erlösung: all das kam beim Konzert mit dem Titel »When a love affair is over« zum Ausdruck. Maßgebleichen Anteil da- ran hatten die Texte und die Interpretation durch den Hochschullehrer Reibenspies sowie dem ebenfalls als Do- zent an der Trossinger Musik- hochschule tätigen Müller am Klavier. Im Zentrum des Pro- gramms standen die »Harfner- Lieder« von Franz Schubert nach Gedichten aus Goethes »Wilhelm Meister« und weite- re Schubertlieder. Im Kontrast dazu standen die Kompositionen des franzö- sischen Romantikers Henri Duparc, Sinatra-Songs von Martin Widmaier und die »Hölderlin-Fragmente« von Wolfgang Rihm. Flexibilität des Baritons vom Bass bis Tenor Bei allen Stücken fiel die un- gemeine Flexibilität des Bari- tons vom Bass bis in den Te- norbereich auf. Von fein-sub- til bis zur wuchtigen Stimmge- walt – mit Clemens Müller als Liedbegleiter bildeten die bei- den ein kongeniales Duo. Ei- nige Klavierpassagen waren sicherlich eine Herausforde- rung, etwa bei Duparc oder Rihm. Mit Rihm hielt auch die »Neue Musik« Einzug in die Musikreihe. Ein Zugewinn. Mit weiteren Schubert-Lie- dern als Zugaben klang der schöne Liederabend zur Zu- friedenheit aller schließlich aus. Ein kongeniales Duo in der Villa Eugenia Klassik-Konzert | Musiker bringen unschöne Seite der Liebe zum Ausdruck Schwarzwälder Bote, 04.11.2015

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Page 1: HECHINGEN affair/1511… · HECHINGEN Nummer255 Mittwoch, 4. November2015 nDie Herbstferienbetreuung der Schulsozialarbeit Hechin-gen findet heute von 7.30 bis 13 oder bis 15.30 Uhr

HECHINGENNummer 255 Mittwoch, 4. November 2015

nDie Herbstferienbetreuung der Schulsozialarbeit Hechin-gen findet heute von 7.30 bis 13 oder bis 15.30 Uhr mit Mittagessen in der Verlässli-chen Grundschule statt.nDas Bürger- und Tourismus-büro hat heute von 8.30 bis 13 Uhr geöffnet.nDie Rheumaliga Hohenzol-lern hat heute Warmwasser-gymnastik um 8, 8.40, 9.20 und 20 Uhr im Hallenbad Hechingen sowie um 13, 13.40 und 14.20 Uhr im Stu-dio Axis in Engstlatt.nDie Stadtbücherei hat heute von 10 bis 13 Uhr geöffnet.nDie Katholische Kirchenge-meinde Hechingen hat heute um 17 Uhr das ökumenische »Begegnungscafé« im katholi-schen Gemeindehaus geöffnet.n Im Evangelischen Gemein-dehaus werden heute ab 14 Uhr Strohsterne für den Weih-nachtsbaum in der Johannes-kirche gebastelt. Ohne Anmel-dung ist jeder willkommen.nDer Seniorenring Hechin-gen bietet heute ab 15 Uhr einen Boule-Spiel-Nachmittag im Stadtgarten an.nDie Selbsthilfegruppe nachSchlaganfall hat heute um 16.30 Uhr ihren Gesprächs-kreis in der Begegnungsstätte am Stadtgarten.n Im Hofgut Domäne Hechin-gen spielt heute ab 18 Uhr in der Remise die Musikgruppe Duo Sonnenklar.nDer Deutsche Diabetiker-bund veranstaltet heute um 19.30 Uhr einen Vortrag im Museum über Seheinschrän-kung bei Diabetes. Eintritt frei.

BECHTOLDSWEILERnDie Herzsportgruppe Hechingen hat heute ihren Übungsabend um 17 Uhr im Bürgerhaus Bechtoldsweiler.

BEURENnDer KUS Beuren hat heute um 18.30 Uhr und 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Gymnastik.

STEINnDer Tischtennisclub Stein hat heute in der Auchterthalle von 18 bis 19.30 Uhr Training für Jugendliche und von 20 bis 22 Uhr für Erwachsene.

n Hechingen

LokalredaktionTelefon: 07471/98 74 20Fax: 07471/98 74 21E-Mail: [email protected]

n Redaktion

NOTRUFNUMMERNFeuerwehr: 112Polizei: 110Rettungsleitstelle: 112

APOTHEKENLöwen-Apotheke Hechingen:Bahnhofstraße 7, 07471/9 87 60Mozart-Apotheke Balingen: Mozartstraße 31, 07433/1 55 53

n Im Notfall

Stefanie Straubinger, Susanne Mayer und Stiftskantor Mario Peters (von links) vor der Göckel-Orgel in der Stiftskirche. Foto: Maute

Wie ein Windhauch hallt ihr Klang durch das Kir-chenschiff – mal zart und gedämpft, mal majestä-tisch und erhebend. Die Orgel ist ein die Sinne an-regendes Musikinstru-ment. Gefühle lassen sichdurch sie zuweilen besserausdrücken, als durch Worte.

n Von Andrea Maute

Hechingen. Bei vielen entfal-tet sich die Faszination diesesInstruments beim andächti-gen Lauschen. Andere hin-gegen hegen den Wunsch,selbst in die Tasten zu greifen– so auch Susanne Mayer ausHechingen und StefanieStraubinger aus Gauselfingen.Zwei Jahre lang erhielten siekirchenmusikalischen Unter-richt im Orgelspiel.

Wie Stiftskantor Mario Pe-ters erklärt, ist ein Ziel dieserAusbildung, dass den Kirchen-gemeinden mehr Organistenzur Verfügung stehen. Auchwer die Leitung eines Choresanstrebt, kann im selben Zeit-fenster den entsprechendenKurs absolvieren.

Letzteres spielte bei Susan-ne Mayer und Stefanie Strau-binger zunächst jedoch keine

Rolle. Sie konzentrierten sichauf die Orgel, auf der sie nachder Hälfte der Unterrichtszeitdamit begannen, Gottesdiens-te musikalisch zu umrahmen.

Beide brachten Kenntnisseim Klavierspiel mit, dennochfiel Susanne Mayer, die als Ju-gendliche Klavierunterrichterhielt, später aber längereZeit pausierte, der Umstiegauf die Orgel, wie sie selbstgesteht, nicht leicht. »Die ers-ten vier Monate waren heftig.Insbesondere die Koordina-tion von Händen und Füßenwar zunächst sehr schwierig«,blickt sie auf die Anfänge zu-rück. Das intensive Übenzahlte sich allerdings aus. Jeweiter die Zeit voranschritt,desto leichter fiel es ihr, aufdem neuen Instrument zuspielen.

Irgendwann waren die zweiJahre dann vorbei, nicht je-doch die Lust, sich musika-lisch weiterzuentwickeln. »Ichwollte den Orgelunterrichtunbedingt fortsetzen«, erzähltSusanne Mayer. Und auch fürStefanie Straubinger standfest: Nach diesem Kurs soll esweitergehen. Beide entschie-den sich deshalb dafür, denWeg zur C-Prüfung einzu-schlagen.

Was diese vom kirchenmu-sikalischen Unterricht unter-scheidet? Am Ende der drei-jährigen Ausbildung sind die

Teilnehmer nebenberuflicheKirchenmusiker mit Kenntnis-sen in verschiedenen musika-lischen Bereichen.

Unterrichtet werden dieSchüler in 13 Fächern, da-runter Liturgik, Gregoriani-scher Choral, Chorleitung, Or-gelliteraturspiel und Tonsatz.»Manches davon sind prakti-sche Fächer, manches Lernfä-cher«, erklärt Mario Peters dasAusbildungskonzept. Und ei-niges fällt den Teilnehmernleichter, anderes schwerer – jenach Interesse und persönli-cher Begabung.

Praktische Fächer und Lernfächer

Welches Fach den beidenSchülerinnen von Mario Pe-ters, die kurz vor der Prüfungstehen, während der dreijähri-gen Ausbildung am meistenSpaß gemacht hat? »Nach wievor das Orgelspiel«, sind siesich einig. »Interessant waraber auch die Gregorianik«,ergänzt Susanne Mayer – ob-wohl dieses Gebiet, wie MarioPeters weiß, durch die alteNotation doch relativ weitweg von der liturgischen Pra-xis ist.

Was im Umkehrschluss fürsie am Schwierigsten war? Beidieser Frage fallen Stichwortewie »Tonsatz« oder »Orgel-

baukunde«; Bereiche, vondenen das eine viel Übung,das andere technisches Ver-ständnis erfordert.

Für beide gleichermaßeneine Bereicherung waren diezweimal im Jahr stattfinden-den Intensivkurse, bei denenalle Schüler – in der Erzdiöze-se Freiburg sind es aktuellrund 100 – zusammenkom-men. Diese Wochen zähltensowohl für Susanne Mayer alsauch für Stefanie Straubingerzu den schönsten Unterrichts-einheiten, weil man dabei vie-le Kontakte knüpfen und sichaustauschen kann.

Wer mit dem Gedankenspielt, die C-Prüfung zu absol-vieren, muss bestimmte Vo-raussetzungen mitbringen,die im Rahmen eines kleinenEignungstests überprüft wer-den. Unter anderem müssenzwei Klavierstücke gespielt,ein Kirchen- oder Volksliednach Wahl vorgetragen undverschiedene Intervalle ge-hört werden.

Alle Schüler bringen alsobereits gewisse Grundlagenmit, die im Laufe der Zeit wei-terentwickelt werden. Dochwenn dann der große Tag ge-kommen ist und sie in der Kir-che die Stufen zur Orgel er-klimmen, um erstmals einenGottesdienst zu umrahmen,dominiert nur eines: Lampen-fieber. »Es ist natürlich ein

großer Unterschied, ob manalleine spielt oder vor der Ge-meinde«, kann Mario Petersdie Aufregung seiner Schülernachvollziehen. Dennoch:»Wenn man live spielt, darfauch mal etwas daneben ge-hen«, beruhigt er.

Intensivkurse bietenRaum für Austausch

Und wenn dann die ersten Tö-ne erklungen sind, stellt essich sowieso wie von Zauber-hand ein – das Gefühl von Ma-gie, das nicht nur den Organis-ten, sondern auch die Zuhörerunwillkürlich erfasst.

Allen Interessierten stelltStefanie Straubinger amSonntag, 15. November, ab 18Uhr im Rahmen eines kleinenOrgelkonzerts in der Hechin-ger Stiftskirche ihre Prüfungs-stücke vor.

Weitere Informationen zurC-Prüfung, zum Orgel-, Chor-leitungs- und Kinderchorlei-tungsunterricht erteilt Stifts-kantor Mario Peters (E-Mail:[email protected], Telefon: 07471/936313) oderBezirkskantor Klaus Krämer,Fidelisstr.1, 72488 Sigmarin-gen, Tel. 07571/52367, e-mail:[email protected]. Das neueUnterrichtsjahr beginnt am 1.Dezember.

Wenn man live spielt, darf auch mal etwas daneben gehen

Von der Organistin zur nebenamtlichen Kirchenmusikerin / Zwei Schülerinnen von Stiftskantor Mario Peters berichten

n Von Willy Beyer

Hechingen. Ein kontrastreiches Programm in tadelloserUmsetzung und ein Wiederse-hen – das war das Konzert mitdem international bekanntenLied-Spezialisten Andreas Rei-benspies und dem aus Hechin-gen stammenden Liedbeglei-ter Clemens Müller am Sonn-tag in der Villa Eugenia.

Herzeleid – unter diesem al-tertümlichen Begriff hätte dasKonzert auch stehen können.Sehnsucht, Kummer, Schmerz

und Erlösung: all das kambeim Konzert mit dem Titel»When a love affair is over«zum Ausdruck.

Maßgebleichen Anteil da-ran hatten die Texte und dieInterpretation durch denHochschullehrer Reibenspiessowie dem ebenfalls als Do-zent an der Trossinger Musik-hochschule tätigen Müller amKlavier. Im Zentrum des Pro-gramms standen die »Harfner-Lieder« von Franz Schubertnach Gedichten aus Goethes»Wilhelm Meister« und weite-

re Schubertlieder. Im Kontrast dazu standen

die Kompositionen des franzö-sischen Romantikers HenriDuparc, Sinatra-Songs vonMartin Widmaier und die»Hölderlin-Fragmente« vonWolfgang Rihm.

Flexibilität des Baritons vom Bass bis Tenor

Bei allen Stücken fiel die un-gemeine Flexibilität des Bari-tons vom Bass bis in den Te-

norbereich auf. Von fein-sub-til bis zur wuchtigen Stimmge-walt – mit Clemens Müller alsLiedbegleiter bildeten die bei-den ein kongeniales Duo. Ei-nige Klavierpassagen warensicherlich eine Herausforde-rung, etwa bei Duparc oderRihm. Mit Rihm hielt auch die»Neue Musik« Einzug in dieMusikreihe. Ein Zugewinn.Mit weiteren Schubert-Lie-dern als Zugaben klang derschöne Liederabend zur Zu-friedenheit aller schließlichaus.

Ein kongeniales Duo in der Villa EugeniaKlassik-Konzert | Musiker bringen unschöne Seite der Liebe zum Ausdruck

Halbtagswanderung des AlbvereinsHechingen. Der SchwäbischeAlbverein Hechingen veran-staltet am Sonntag, 8. Novem-ber, eine Halbtagswanderung.Treffpunkt ist um 13.30 Uhrder Parkplatz »Im Weiher.«Von dort fahren die Teilneh-mer in Fahrgemeinschaftennach Belsen zum Parkplatz Ol-gahöhe. Die rund neun Kilo-meter lange Wanderung führtauf ebenem Weg zum Berg-rutsch und um den Farren-berg. Wanderführer ist AlfonsKleinmaier. Gäste sind will-kommen.

n Kurz notiert

Förderverein hat HauptversammlungHechingen-Stetten. Die Hauptversammlung des För-dervereins zur Förderung und Erhaltung des Heimatmu-seums und der Kulturdenkma-le in Stetten findet heute, Mitt-woch, um 20 Uhr in der Zunft-stube im Museum statt. Auf derTagesordnung stehen Berichte,die Einteilung des Museums-dienstes für 2016, die Vor-schau. Vorsitzender Manfred König hat eine Fotoschau überdie Sanierung der Rückwanddes ehemaligen Waschhauses des Klosters eingeplant.

Schwarzwälder Bote, 04.11.2015