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Afrikas Jahrhundert

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AfrikasJahrhundert

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Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europaumlischen Union1 Diese demografische Entwicklung wird Afrikas groumlszligte Herausforderung und groumlszligte Chance zugleich sein Sie schafft die Voraussetzungen fuumlr eine sogenannte demografische Dividende ndash diese wird aber nur erreicht wenn zum richtigen Zeitpunkt das Richtige getan wird Dieser Zeitpunkt ist jetzt

Prognosen zufolge wird die Bevoumllkerung des Kontinents bis zum Jahr 2050 auf 25 Milliarden Menschen anwachsen2 Die Haumllfte aller Afrikaner wird dann juumlnger als 25 Jahre alt sein3 Einige Prognosen gehen sogar von einer Vervierfachung der aktuellen Bevoumllkerungszahl innerhalb der kommenden 100 Jahre aus4 Diese wachsende Bevoumllkerung braucht menschenwuumlrdige und den Lebensunterhalt sichernde Arbeit Schlechte Regierungsfuumlhrung hemmt die Entwicklung des Kontinents seit Jahrzehnten Die Dynamik einer jungen und motivierten Bevoumllkerung koumlnnte diese Strukturen aufbrechen

Wenn wir jetzt handeln koumlnnte nicht nur Afrika sondern die gesamte Welt von dem Wirtschaftswachstum profitieren das diese neue Generation ausloumlsen kann Afrikanische Politiker koumlnnten dafuumlr sorgen dass 450 Millionen neue

Arbeitskraumlfte die zwischen 2015 und 2035 auf den Arbeitsmarkt stroumlmen (225 Millionen pro Jahr) Zugang zu hochwertigen Arbeitsplaumltzen haben5 Dazu muumlssen sie Korruption bekaumlmpfen die Infrastruktur ausbauen und die Schaffung von Arbeitsplaumltzen zur Schwerpunktaufgabe machen

Handeln wir nicht ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass die demographische Entwicklung destabilisierend wirkt ndash mit ernsten Folgen fuumlr die regionale und globale Sicherheit bis weit ins 21 Jahrhundert Setzen sich die gegenwaumlrtigen Trends fort wird die beschaumlftigungslose Bevoumllkerung in Afrika (414 Millionen) im Jahr 2020 etwa der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung in Deutschland entsprechen (407 Millionen)6 Politik und Militaumlr haben erkannt dass Millionen von Menschen ohne Chancen Ausbildung und Hoffnung aumluszligerst anfaumlllig fuumlr extreme Armut extremes Klima und extreme Ideologien sind Das sind beunruhigende Aussichten

Im Jahr 2017 gibt es drei Gelegenheiten dieses Potential nachhaltig zu erschlieszligen

Die Konferenz G20 Africa Partnership ndash Investing in a Common Future am 1213 Juni in Berlin wo sogenannte bdquoCompactsldquo mit afrikanischen Laumlndern vorgestellt werden und der G20-Gipfel in Hamburg am 78 Juli wo sich die G20 auf eine neue Partnerschaft mit Afrika verstaumlndigen werden

Der Gipfel der Afrikanischen Union am 34 Juli in Addis Abeba Aumlthiopien in dessen Mittelpunkt Investitionen in die Jugend stehen werden um die demografische Entwicklung positiv zu gestalten

Der EU-Africa Summit am 2829 November in Abidjan Elfenbeinkuumlste auf dem es erneut in erster Linie um die Jugend in Afrika gehen soll

Im Jahr 2050 wird Afrika die juumlngste Bevoumllkerung der Welt berherbergen

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AFRIKAS ZUKUNFT IN ZAHLEN

Gegenwaumlrtig ist die beschaumlftigungslose Bevoumllkerung in Afrika zahlenmaumlszligig groumlszliger als die Gesamtbevoumllkerung Kanadas8

In den kommenden 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen (14 Milliarden) geben als in allen G20-Laumlndern zusammen (13 Milliarden)9

Wenn wir jetzt nicht handeln wird die arbeitslose Bevoumllkerung in Afrika im Jahr 2020 zahlenmaumlszligig der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Deutschlands entsprechen in gerade einmal 50 Jahren wird sie die Haumllfte der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Europas betragen10

Mit der richtigen Politik ndash Bekaumlmpfung der Korruption Ausbau der Infrastruktur und der Schaffung von Arbeitsplaumltzen als Schwerpunkt ndash koumlnnen fuumlhrende afrikanische Politiker dafuumlr sorgen dass fuumlr 450 Millionen neue Arbeitskraumlfte die bis 2035 auf den Arbeitsmarkt stroumlmen (225 Millionen pro Jahr) menschenwuumlrdige Arbeitsplaumltze vorhanden sind11

Waumlhrend viele Laumlnder in Europa und Nordamerika mit den Gefahren kaumlmpfen die vom Populismus und der Schere zwischen Arm und Reich ausgehen und einige afrikanische Laumlnder mit Konflikten Hunger und Umweltkrisen ringen treiben viele afrikanische Staaten Strategien und Plaumlne voran das Potential der digitalen Oumlkonomie der Landwirtschaft und des Bevoumllkerungswachstums zu nutzen Damit dies erfolgreich ist muss Afrika in die Weltwirtschaft eingebunden und oumlffentliche und private Investitionen gesteigert werden Die Welt braucht eine neue Partnerschaft mit Afrika

Dieser Bericht belegt die Risiken und Chancen des schnellen Wachstums der jungen Bevoumllkerung in Afrika Er ruft zu einer neuen Partnerschaft mit Afrika auf in deren Rahmen die Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung verdoppelt werden muumlssen um ein wirtschaftliches und politisches Reformprogramm auf dem gesamten Kontinent zu finanzieren Bei erfolgreicher Umsetzung koumlnnte dies in den naumlchsten 30 Jahren zu einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Houmlhe von 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr fuumlhren (das entspricht etwa einem Drittel des gegenwaumlrtigen BIP Subsahara-Afrikas)7 Im Hinblick auf sozialen Ertrag Stabilitaumlt und (verhinderte) potentielle zukuumlnftige Konflikte ist die Rendite noch viel houmlher anzusetzen

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Dividende oder Desaster

Bis 2034 wird Afrika eine groumlszligere erwerbsfaumlhige Bevoumllkerung haben als Indien oder China ein Groszligteil juumlnger als 25 Jahre13 Als Kontinent mit der juumlngsten Bevoumllkerung hat Afrika alle Voraussetzungen fuumlr eine demografische Dividende ndash das heiszligt eine deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums wenn die Zahl der Kinder und Aumllteren deutlich kleiner ist als die Zahl der erwerbstaumltigen Menschen In weniger als 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen geben als in allen G20-Laumlndern zusammen14 Mit gut ausgebildeten Arbeitskraumlften die an der Gesellschaft teilhaben koumlnnte diese Konstellation zu einem schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum fuumlhren das Maumlrkte und Handelschancen fuumlr die G20 und andere Laumlnder entstehen lieszlige Europa hingegen altert und braucht Arbeitskraumlfte ndash Afrika kann sie liefern Die Frage ist ob diese Menschen aus stabilen

Laumlndern kommen und gut ausgebildet sind oder ob sie voller Frustration aus fragilen Staaten kommen

Ein hoher junger Bevoumllkerungsanteil an sich ist noch keine Garantie fuumlr eine demografische Dividende Um aus diesem Wandel das Optimum herauszuholen muumlssen Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung in Afrika gefoumlrdert werden ndash und zwar jetzt

bdquoVon Potential allein kann sich Afrika aber nicht ernaumlhren Um dieses Potential zu erschlieszligen muss die globale Partnerschaft ausgeweitet werden wir brauchen einen modernen Marshall-Plan allerdings in Eigenregie von Afrikaldquo

Akinwumi Adesina Chef der Afrikanischen Entwicklungsbank

Die jugendliche Bevoumllkerung in Afrika wird in gerade einmal 20 Jahren doppelt so groszlig sein wie die Gesamtbevoumllkerung der EU12

1 WARUM IST DIES AFRIKAS JAHRHUNDERT

Der Abhaumlngigkeitsquotient druumlckt das Verhaumlltnis der Anzahl der bdquoabhaumlngigenldquo Personen aus also denjenigen die nicht im Erwerbstaumltigenalter (0-14 und aumllter als 65 Jahre) sind zur Anzahl von Personen im Erwerbstaumltigenalter (15-64) Quelle Gesamtabhaumlngigkeitsquotient 1 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation Bevoumllkerungsalter 0ndash14 15ndash64 sowie 65 und daruumlber aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulationZur Berechnung der Abhaumlngigkeitsquotienten fuumlr Europa und Afrika von 2020 bis 2100 nutzte ONE die Probabilistic Population Projections der Vereinten Nationen

Abbildung 1 In Afrika steigt die Zahl der Arbeitskraumlfte waumlhrend Europa altert

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Abbildung 2 Afrika ist der Jugend-Hotspot der Welt Durchschnittsalter (2015)

Wie sich die demografische Dividende erzielen laumlsst

Will Afrika das Beste aus seiner Bevoumllkerungsentwicklung machen muss die Weltgemeinschaft eine neue Partnerschaft mit dem Kontinent eingehen 2017 gibt es verschiedene Gelegenheiten wo die Politik handeln sollte Die G20 und die afrikanischen Laumlnder muumlssen sich auf eine signifikante Verbesserung der Qualitaumlt und eine ingesamte Verdopplung der oumlffentlichen und privaten Investitionen in Afrika einigen um sicherzustellen dass die aufstrebende afrikanische jugendliche Bevoumllkerung Bildung und Beschaumlftigung sowie Moumlglichkeiten zur politischen Beteiligung erhaumllt

Vieles davon gibt es bereits 45 Milliarden US-Dollar sollen im Verlauf der naumlchsten drei Jahre uumlber die International Development Association (IDA) der Weltbank nach Afrika flieszligen Das kann die Basis fuumlr die spaumltere Verdopplung der gesamten Entwicklungsfinanzierung bilden Die Afrikanische Union (AU) hat bereits eine Roadmap vorgestellt wie die demografische Dividende erreicht werden kann Diese beziffert welche Investitionen in Bereichen wie Zugang zu Gesundheit Bildung Finanzen und gute Regierungsfuumlhrung noumltig sind15

Deutschland hat mit seiner Forderung nach einer neuen G20-Partnerschaft mit Afrika einen begruumlszligenswerten Schritt in die richtige Richtung getan Die bekannteste Initiative sind die sogenannten bdquoCompacts with Afrika Damit sollen Investitionen des Privatsektors in afrikanischen Laumlndern angekurbelt werden Bislang haben sich fuumlnf Laumlnder fuumlr die erste Phase dieser Initiative angemeldet Auf der im Juni stattfindenden Konferenz G20 Africa Partnership sollen diese 5 Compacts vorgestellt werden Marokko Tunesien Elfenbeinkuumlste Senegal und Ruanda Weitere Laumlnder sind eingeladen Diese Compacts sollten zum einen auf weitere Laumlnder ausgeweitet werden insbesondere auf fragile Staaten und die am wenigsten entwickelten Laumlnder (LDCs Least Developed Countries) Zum anderen sollten sie um neue Initiativen des Privatsektors und gut abgestimmte Entwicklungshilfeinstrumente erweitert werden Generell sollte die G20-Partnerschaft mit Afrika ehrgeizige und gut koordinierte Inititiativen umfassen die sich auf Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung im immer juumlnger werdenden Kontinent Afrika konzentreieren Die Fortschritte sollten jaumlhrlich uumlberpruumlft und ggf uumlberarbeitet werden

Quelle Durchschnittliches Bevoumllkerungsalter aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation

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Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

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SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

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Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

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Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

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RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

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NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

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ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

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Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

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LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 2: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 3

Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europaumlischen Union1 Diese demografische Entwicklung wird Afrikas groumlszligte Herausforderung und groumlszligte Chance zugleich sein Sie schafft die Voraussetzungen fuumlr eine sogenannte demografische Dividende ndash diese wird aber nur erreicht wenn zum richtigen Zeitpunkt das Richtige getan wird Dieser Zeitpunkt ist jetzt

Prognosen zufolge wird die Bevoumllkerung des Kontinents bis zum Jahr 2050 auf 25 Milliarden Menschen anwachsen2 Die Haumllfte aller Afrikaner wird dann juumlnger als 25 Jahre alt sein3 Einige Prognosen gehen sogar von einer Vervierfachung der aktuellen Bevoumllkerungszahl innerhalb der kommenden 100 Jahre aus4 Diese wachsende Bevoumllkerung braucht menschenwuumlrdige und den Lebensunterhalt sichernde Arbeit Schlechte Regierungsfuumlhrung hemmt die Entwicklung des Kontinents seit Jahrzehnten Die Dynamik einer jungen und motivierten Bevoumllkerung koumlnnte diese Strukturen aufbrechen

Wenn wir jetzt handeln koumlnnte nicht nur Afrika sondern die gesamte Welt von dem Wirtschaftswachstum profitieren das diese neue Generation ausloumlsen kann Afrikanische Politiker koumlnnten dafuumlr sorgen dass 450 Millionen neue

Arbeitskraumlfte die zwischen 2015 und 2035 auf den Arbeitsmarkt stroumlmen (225 Millionen pro Jahr) Zugang zu hochwertigen Arbeitsplaumltzen haben5 Dazu muumlssen sie Korruption bekaumlmpfen die Infrastruktur ausbauen und die Schaffung von Arbeitsplaumltzen zur Schwerpunktaufgabe machen

Handeln wir nicht ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass die demographische Entwicklung destabilisierend wirkt ndash mit ernsten Folgen fuumlr die regionale und globale Sicherheit bis weit ins 21 Jahrhundert Setzen sich die gegenwaumlrtigen Trends fort wird die beschaumlftigungslose Bevoumllkerung in Afrika (414 Millionen) im Jahr 2020 etwa der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung in Deutschland entsprechen (407 Millionen)6 Politik und Militaumlr haben erkannt dass Millionen von Menschen ohne Chancen Ausbildung und Hoffnung aumluszligerst anfaumlllig fuumlr extreme Armut extremes Klima und extreme Ideologien sind Das sind beunruhigende Aussichten

Im Jahr 2017 gibt es drei Gelegenheiten dieses Potential nachhaltig zu erschlieszligen

Die Konferenz G20 Africa Partnership ndash Investing in a Common Future am 1213 Juni in Berlin wo sogenannte bdquoCompactsldquo mit afrikanischen Laumlndern vorgestellt werden und der G20-Gipfel in Hamburg am 78 Juli wo sich die G20 auf eine neue Partnerschaft mit Afrika verstaumlndigen werden

Der Gipfel der Afrikanischen Union am 34 Juli in Addis Abeba Aumlthiopien in dessen Mittelpunkt Investitionen in die Jugend stehen werden um die demografische Entwicklung positiv zu gestalten

Der EU-Africa Summit am 2829 November in Abidjan Elfenbeinkuumlste auf dem es erneut in erster Linie um die Jugend in Afrika gehen soll

Im Jahr 2050 wird Afrika die juumlngste Bevoumllkerung der Welt berherbergen

4 Afrikas Jahrhundert

AFRIKAS ZUKUNFT IN ZAHLEN

Gegenwaumlrtig ist die beschaumlftigungslose Bevoumllkerung in Afrika zahlenmaumlszligig groumlszliger als die Gesamtbevoumllkerung Kanadas8

In den kommenden 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen (14 Milliarden) geben als in allen G20-Laumlndern zusammen (13 Milliarden)9

Wenn wir jetzt nicht handeln wird die arbeitslose Bevoumllkerung in Afrika im Jahr 2020 zahlenmaumlszligig der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Deutschlands entsprechen in gerade einmal 50 Jahren wird sie die Haumllfte der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Europas betragen10

Mit der richtigen Politik ndash Bekaumlmpfung der Korruption Ausbau der Infrastruktur und der Schaffung von Arbeitsplaumltzen als Schwerpunkt ndash koumlnnen fuumlhrende afrikanische Politiker dafuumlr sorgen dass fuumlr 450 Millionen neue Arbeitskraumlfte die bis 2035 auf den Arbeitsmarkt stroumlmen (225 Millionen pro Jahr) menschenwuumlrdige Arbeitsplaumltze vorhanden sind11

Waumlhrend viele Laumlnder in Europa und Nordamerika mit den Gefahren kaumlmpfen die vom Populismus und der Schere zwischen Arm und Reich ausgehen und einige afrikanische Laumlnder mit Konflikten Hunger und Umweltkrisen ringen treiben viele afrikanische Staaten Strategien und Plaumlne voran das Potential der digitalen Oumlkonomie der Landwirtschaft und des Bevoumllkerungswachstums zu nutzen Damit dies erfolgreich ist muss Afrika in die Weltwirtschaft eingebunden und oumlffentliche und private Investitionen gesteigert werden Die Welt braucht eine neue Partnerschaft mit Afrika

Dieser Bericht belegt die Risiken und Chancen des schnellen Wachstums der jungen Bevoumllkerung in Afrika Er ruft zu einer neuen Partnerschaft mit Afrika auf in deren Rahmen die Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung verdoppelt werden muumlssen um ein wirtschaftliches und politisches Reformprogramm auf dem gesamten Kontinent zu finanzieren Bei erfolgreicher Umsetzung koumlnnte dies in den naumlchsten 30 Jahren zu einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Houmlhe von 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr fuumlhren (das entspricht etwa einem Drittel des gegenwaumlrtigen BIP Subsahara-Afrikas)7 Im Hinblick auf sozialen Ertrag Stabilitaumlt und (verhinderte) potentielle zukuumlnftige Konflikte ist die Rendite noch viel houmlher anzusetzen

Afrikas Jahrhundert 5

Dividende oder Desaster

Bis 2034 wird Afrika eine groumlszligere erwerbsfaumlhige Bevoumllkerung haben als Indien oder China ein Groszligteil juumlnger als 25 Jahre13 Als Kontinent mit der juumlngsten Bevoumllkerung hat Afrika alle Voraussetzungen fuumlr eine demografische Dividende ndash das heiszligt eine deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums wenn die Zahl der Kinder und Aumllteren deutlich kleiner ist als die Zahl der erwerbstaumltigen Menschen In weniger als 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen geben als in allen G20-Laumlndern zusammen14 Mit gut ausgebildeten Arbeitskraumlften die an der Gesellschaft teilhaben koumlnnte diese Konstellation zu einem schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum fuumlhren das Maumlrkte und Handelschancen fuumlr die G20 und andere Laumlnder entstehen lieszlige Europa hingegen altert und braucht Arbeitskraumlfte ndash Afrika kann sie liefern Die Frage ist ob diese Menschen aus stabilen

Laumlndern kommen und gut ausgebildet sind oder ob sie voller Frustration aus fragilen Staaten kommen

Ein hoher junger Bevoumllkerungsanteil an sich ist noch keine Garantie fuumlr eine demografische Dividende Um aus diesem Wandel das Optimum herauszuholen muumlssen Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung in Afrika gefoumlrdert werden ndash und zwar jetzt

bdquoVon Potential allein kann sich Afrika aber nicht ernaumlhren Um dieses Potential zu erschlieszligen muss die globale Partnerschaft ausgeweitet werden wir brauchen einen modernen Marshall-Plan allerdings in Eigenregie von Afrikaldquo

Akinwumi Adesina Chef der Afrikanischen Entwicklungsbank

Die jugendliche Bevoumllkerung in Afrika wird in gerade einmal 20 Jahren doppelt so groszlig sein wie die Gesamtbevoumllkerung der EU12

1 WARUM IST DIES AFRIKAS JAHRHUNDERT

Der Abhaumlngigkeitsquotient druumlckt das Verhaumlltnis der Anzahl der bdquoabhaumlngigenldquo Personen aus also denjenigen die nicht im Erwerbstaumltigenalter (0-14 und aumllter als 65 Jahre) sind zur Anzahl von Personen im Erwerbstaumltigenalter (15-64) Quelle Gesamtabhaumlngigkeitsquotient 1 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation Bevoumllkerungsalter 0ndash14 15ndash64 sowie 65 und daruumlber aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulationZur Berechnung der Abhaumlngigkeitsquotienten fuumlr Europa und Afrika von 2020 bis 2100 nutzte ONE die Probabilistic Population Projections der Vereinten Nationen

Abbildung 1 In Afrika steigt die Zahl der Arbeitskraumlfte waumlhrend Europa altert

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Afrika Europa

6 Afrikas Jahrhundert

Abbildung 2 Afrika ist der Jugend-Hotspot der Welt Durchschnittsalter (2015)

Wie sich die demografische Dividende erzielen laumlsst

Will Afrika das Beste aus seiner Bevoumllkerungsentwicklung machen muss die Weltgemeinschaft eine neue Partnerschaft mit dem Kontinent eingehen 2017 gibt es verschiedene Gelegenheiten wo die Politik handeln sollte Die G20 und die afrikanischen Laumlnder muumlssen sich auf eine signifikante Verbesserung der Qualitaumlt und eine ingesamte Verdopplung der oumlffentlichen und privaten Investitionen in Afrika einigen um sicherzustellen dass die aufstrebende afrikanische jugendliche Bevoumllkerung Bildung und Beschaumlftigung sowie Moumlglichkeiten zur politischen Beteiligung erhaumllt

Vieles davon gibt es bereits 45 Milliarden US-Dollar sollen im Verlauf der naumlchsten drei Jahre uumlber die International Development Association (IDA) der Weltbank nach Afrika flieszligen Das kann die Basis fuumlr die spaumltere Verdopplung der gesamten Entwicklungsfinanzierung bilden Die Afrikanische Union (AU) hat bereits eine Roadmap vorgestellt wie die demografische Dividende erreicht werden kann Diese beziffert welche Investitionen in Bereichen wie Zugang zu Gesundheit Bildung Finanzen und gute Regierungsfuumlhrung noumltig sind15

Deutschland hat mit seiner Forderung nach einer neuen G20-Partnerschaft mit Afrika einen begruumlszligenswerten Schritt in die richtige Richtung getan Die bekannteste Initiative sind die sogenannten bdquoCompacts with Afrika Damit sollen Investitionen des Privatsektors in afrikanischen Laumlndern angekurbelt werden Bislang haben sich fuumlnf Laumlnder fuumlr die erste Phase dieser Initiative angemeldet Auf der im Juni stattfindenden Konferenz G20 Africa Partnership sollen diese 5 Compacts vorgestellt werden Marokko Tunesien Elfenbeinkuumlste Senegal und Ruanda Weitere Laumlnder sind eingeladen Diese Compacts sollten zum einen auf weitere Laumlnder ausgeweitet werden insbesondere auf fragile Staaten und die am wenigsten entwickelten Laumlnder (LDCs Least Developed Countries) Zum anderen sollten sie um neue Initiativen des Privatsektors und gut abgestimmte Entwicklungshilfeinstrumente erweitert werden Generell sollte die G20-Partnerschaft mit Afrika ehrgeizige und gut koordinierte Inititiativen umfassen die sich auf Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung im immer juumlnger werdenden Kontinent Afrika konzentreieren Die Fortschritte sollten jaumlhrlich uumlberpruumlft und ggf uumlberarbeitet werden

Quelle Durchschnittliches Bevoumllkerungsalter aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation

1450 5400

Afrikas Jahrhundert 7

Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

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LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 3: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

4 Afrikas Jahrhundert

AFRIKAS ZUKUNFT IN ZAHLEN

Gegenwaumlrtig ist die beschaumlftigungslose Bevoumllkerung in Afrika zahlenmaumlszligig groumlszliger als die Gesamtbevoumllkerung Kanadas8

In den kommenden 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen (14 Milliarden) geben als in allen G20-Laumlndern zusammen (13 Milliarden)9

Wenn wir jetzt nicht handeln wird die arbeitslose Bevoumllkerung in Afrika im Jahr 2020 zahlenmaumlszligig der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Deutschlands entsprechen in gerade einmal 50 Jahren wird sie die Haumllfte der gesamten erwerbstaumltigen Bevoumllkerung Europas betragen10

Mit der richtigen Politik ndash Bekaumlmpfung der Korruption Ausbau der Infrastruktur und der Schaffung von Arbeitsplaumltzen als Schwerpunkt ndash koumlnnen fuumlhrende afrikanische Politiker dafuumlr sorgen dass fuumlr 450 Millionen neue Arbeitskraumlfte die bis 2035 auf den Arbeitsmarkt stroumlmen (225 Millionen pro Jahr) menschenwuumlrdige Arbeitsplaumltze vorhanden sind11

Waumlhrend viele Laumlnder in Europa und Nordamerika mit den Gefahren kaumlmpfen die vom Populismus und der Schere zwischen Arm und Reich ausgehen und einige afrikanische Laumlnder mit Konflikten Hunger und Umweltkrisen ringen treiben viele afrikanische Staaten Strategien und Plaumlne voran das Potential der digitalen Oumlkonomie der Landwirtschaft und des Bevoumllkerungswachstums zu nutzen Damit dies erfolgreich ist muss Afrika in die Weltwirtschaft eingebunden und oumlffentliche und private Investitionen gesteigert werden Die Welt braucht eine neue Partnerschaft mit Afrika

Dieser Bericht belegt die Risiken und Chancen des schnellen Wachstums der jungen Bevoumllkerung in Afrika Er ruft zu einer neuen Partnerschaft mit Afrika auf in deren Rahmen die Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung verdoppelt werden muumlssen um ein wirtschaftliches und politisches Reformprogramm auf dem gesamten Kontinent zu finanzieren Bei erfolgreicher Umsetzung koumlnnte dies in den naumlchsten 30 Jahren zu einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Houmlhe von 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr fuumlhren (das entspricht etwa einem Drittel des gegenwaumlrtigen BIP Subsahara-Afrikas)7 Im Hinblick auf sozialen Ertrag Stabilitaumlt und (verhinderte) potentielle zukuumlnftige Konflikte ist die Rendite noch viel houmlher anzusetzen

Afrikas Jahrhundert 5

Dividende oder Desaster

Bis 2034 wird Afrika eine groumlszligere erwerbsfaumlhige Bevoumllkerung haben als Indien oder China ein Groszligteil juumlnger als 25 Jahre13 Als Kontinent mit der juumlngsten Bevoumllkerung hat Afrika alle Voraussetzungen fuumlr eine demografische Dividende ndash das heiszligt eine deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums wenn die Zahl der Kinder und Aumllteren deutlich kleiner ist als die Zahl der erwerbstaumltigen Menschen In weniger als 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen geben als in allen G20-Laumlndern zusammen14 Mit gut ausgebildeten Arbeitskraumlften die an der Gesellschaft teilhaben koumlnnte diese Konstellation zu einem schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum fuumlhren das Maumlrkte und Handelschancen fuumlr die G20 und andere Laumlnder entstehen lieszlige Europa hingegen altert und braucht Arbeitskraumlfte ndash Afrika kann sie liefern Die Frage ist ob diese Menschen aus stabilen

Laumlndern kommen und gut ausgebildet sind oder ob sie voller Frustration aus fragilen Staaten kommen

Ein hoher junger Bevoumllkerungsanteil an sich ist noch keine Garantie fuumlr eine demografische Dividende Um aus diesem Wandel das Optimum herauszuholen muumlssen Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung in Afrika gefoumlrdert werden ndash und zwar jetzt

bdquoVon Potential allein kann sich Afrika aber nicht ernaumlhren Um dieses Potential zu erschlieszligen muss die globale Partnerschaft ausgeweitet werden wir brauchen einen modernen Marshall-Plan allerdings in Eigenregie von Afrikaldquo

Akinwumi Adesina Chef der Afrikanischen Entwicklungsbank

Die jugendliche Bevoumllkerung in Afrika wird in gerade einmal 20 Jahren doppelt so groszlig sein wie die Gesamtbevoumllkerung der EU12

1 WARUM IST DIES AFRIKAS JAHRHUNDERT

Der Abhaumlngigkeitsquotient druumlckt das Verhaumlltnis der Anzahl der bdquoabhaumlngigenldquo Personen aus also denjenigen die nicht im Erwerbstaumltigenalter (0-14 und aumllter als 65 Jahre) sind zur Anzahl von Personen im Erwerbstaumltigenalter (15-64) Quelle Gesamtabhaumlngigkeitsquotient 1 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation Bevoumllkerungsalter 0ndash14 15ndash64 sowie 65 und daruumlber aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulationZur Berechnung der Abhaumlngigkeitsquotienten fuumlr Europa und Afrika von 2020 bis 2100 nutzte ONE die Probabilistic Population Projections der Vereinten Nationen

Abbildung 1 In Afrika steigt die Zahl der Arbeitskraumlfte waumlhrend Europa altert

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Afrika Europa

6 Afrikas Jahrhundert

Abbildung 2 Afrika ist der Jugend-Hotspot der Welt Durchschnittsalter (2015)

Wie sich die demografische Dividende erzielen laumlsst

Will Afrika das Beste aus seiner Bevoumllkerungsentwicklung machen muss die Weltgemeinschaft eine neue Partnerschaft mit dem Kontinent eingehen 2017 gibt es verschiedene Gelegenheiten wo die Politik handeln sollte Die G20 und die afrikanischen Laumlnder muumlssen sich auf eine signifikante Verbesserung der Qualitaumlt und eine ingesamte Verdopplung der oumlffentlichen und privaten Investitionen in Afrika einigen um sicherzustellen dass die aufstrebende afrikanische jugendliche Bevoumllkerung Bildung und Beschaumlftigung sowie Moumlglichkeiten zur politischen Beteiligung erhaumllt

Vieles davon gibt es bereits 45 Milliarden US-Dollar sollen im Verlauf der naumlchsten drei Jahre uumlber die International Development Association (IDA) der Weltbank nach Afrika flieszligen Das kann die Basis fuumlr die spaumltere Verdopplung der gesamten Entwicklungsfinanzierung bilden Die Afrikanische Union (AU) hat bereits eine Roadmap vorgestellt wie die demografische Dividende erreicht werden kann Diese beziffert welche Investitionen in Bereichen wie Zugang zu Gesundheit Bildung Finanzen und gute Regierungsfuumlhrung noumltig sind15

Deutschland hat mit seiner Forderung nach einer neuen G20-Partnerschaft mit Afrika einen begruumlszligenswerten Schritt in die richtige Richtung getan Die bekannteste Initiative sind die sogenannten bdquoCompacts with Afrika Damit sollen Investitionen des Privatsektors in afrikanischen Laumlndern angekurbelt werden Bislang haben sich fuumlnf Laumlnder fuumlr die erste Phase dieser Initiative angemeldet Auf der im Juni stattfindenden Konferenz G20 Africa Partnership sollen diese 5 Compacts vorgestellt werden Marokko Tunesien Elfenbeinkuumlste Senegal und Ruanda Weitere Laumlnder sind eingeladen Diese Compacts sollten zum einen auf weitere Laumlnder ausgeweitet werden insbesondere auf fragile Staaten und die am wenigsten entwickelten Laumlnder (LDCs Least Developed Countries) Zum anderen sollten sie um neue Initiativen des Privatsektors und gut abgestimmte Entwicklungshilfeinstrumente erweitert werden Generell sollte die G20-Partnerschaft mit Afrika ehrgeizige und gut koordinierte Inititiativen umfassen die sich auf Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung im immer juumlnger werdenden Kontinent Afrika konzentreieren Die Fortschritte sollten jaumlhrlich uumlberpruumlft und ggf uumlberarbeitet werden

Quelle Durchschnittliches Bevoumllkerungsalter aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation

1450 5400

Afrikas Jahrhundert 7

Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 4: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 5

Dividende oder Desaster

Bis 2034 wird Afrika eine groumlszligere erwerbsfaumlhige Bevoumllkerung haben als Indien oder China ein Groszligteil juumlnger als 25 Jahre13 Als Kontinent mit der juumlngsten Bevoumllkerung hat Afrika alle Voraussetzungen fuumlr eine demografische Dividende ndash das heiszligt eine deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums wenn die Zahl der Kinder und Aumllteren deutlich kleiner ist als die Zahl der erwerbstaumltigen Menschen In weniger als 50 Jahren wird es in Afrika mehr junge Menschen geben als in allen G20-Laumlndern zusammen14 Mit gut ausgebildeten Arbeitskraumlften die an der Gesellschaft teilhaben koumlnnte diese Konstellation zu einem schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum fuumlhren das Maumlrkte und Handelschancen fuumlr die G20 und andere Laumlnder entstehen lieszlige Europa hingegen altert und braucht Arbeitskraumlfte ndash Afrika kann sie liefern Die Frage ist ob diese Menschen aus stabilen

Laumlndern kommen und gut ausgebildet sind oder ob sie voller Frustration aus fragilen Staaten kommen

Ein hoher junger Bevoumllkerungsanteil an sich ist noch keine Garantie fuumlr eine demografische Dividende Um aus diesem Wandel das Optimum herauszuholen muumlssen Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung in Afrika gefoumlrdert werden ndash und zwar jetzt

bdquoVon Potential allein kann sich Afrika aber nicht ernaumlhren Um dieses Potential zu erschlieszligen muss die globale Partnerschaft ausgeweitet werden wir brauchen einen modernen Marshall-Plan allerdings in Eigenregie von Afrikaldquo

Akinwumi Adesina Chef der Afrikanischen Entwicklungsbank

Die jugendliche Bevoumllkerung in Afrika wird in gerade einmal 20 Jahren doppelt so groszlig sein wie die Gesamtbevoumllkerung der EU12

1 WARUM IST DIES AFRIKAS JAHRHUNDERT

Der Abhaumlngigkeitsquotient druumlckt das Verhaumlltnis der Anzahl der bdquoabhaumlngigenldquo Personen aus also denjenigen die nicht im Erwerbstaumltigenalter (0-14 und aumllter als 65 Jahre) sind zur Anzahl von Personen im Erwerbstaumltigenalter (15-64) Quelle Gesamtabhaumlngigkeitsquotient 1 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation Bevoumllkerungsalter 0ndash14 15ndash64 sowie 65 und daruumlber aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulationZur Berechnung der Abhaumlngigkeitsquotienten fuumlr Europa und Afrika von 2020 bis 2100 nutzte ONE die Probabilistic Population Projections der Vereinten Nationen

Abbildung 1 In Afrika steigt die Zahl der Arbeitskraumlfte waumlhrend Europa altert

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Afrika Europa

6 Afrikas Jahrhundert

Abbildung 2 Afrika ist der Jugend-Hotspot der Welt Durchschnittsalter (2015)

Wie sich die demografische Dividende erzielen laumlsst

Will Afrika das Beste aus seiner Bevoumllkerungsentwicklung machen muss die Weltgemeinschaft eine neue Partnerschaft mit dem Kontinent eingehen 2017 gibt es verschiedene Gelegenheiten wo die Politik handeln sollte Die G20 und die afrikanischen Laumlnder muumlssen sich auf eine signifikante Verbesserung der Qualitaumlt und eine ingesamte Verdopplung der oumlffentlichen und privaten Investitionen in Afrika einigen um sicherzustellen dass die aufstrebende afrikanische jugendliche Bevoumllkerung Bildung und Beschaumlftigung sowie Moumlglichkeiten zur politischen Beteiligung erhaumllt

Vieles davon gibt es bereits 45 Milliarden US-Dollar sollen im Verlauf der naumlchsten drei Jahre uumlber die International Development Association (IDA) der Weltbank nach Afrika flieszligen Das kann die Basis fuumlr die spaumltere Verdopplung der gesamten Entwicklungsfinanzierung bilden Die Afrikanische Union (AU) hat bereits eine Roadmap vorgestellt wie die demografische Dividende erreicht werden kann Diese beziffert welche Investitionen in Bereichen wie Zugang zu Gesundheit Bildung Finanzen und gute Regierungsfuumlhrung noumltig sind15

Deutschland hat mit seiner Forderung nach einer neuen G20-Partnerschaft mit Afrika einen begruumlszligenswerten Schritt in die richtige Richtung getan Die bekannteste Initiative sind die sogenannten bdquoCompacts with Afrika Damit sollen Investitionen des Privatsektors in afrikanischen Laumlndern angekurbelt werden Bislang haben sich fuumlnf Laumlnder fuumlr die erste Phase dieser Initiative angemeldet Auf der im Juni stattfindenden Konferenz G20 Africa Partnership sollen diese 5 Compacts vorgestellt werden Marokko Tunesien Elfenbeinkuumlste Senegal und Ruanda Weitere Laumlnder sind eingeladen Diese Compacts sollten zum einen auf weitere Laumlnder ausgeweitet werden insbesondere auf fragile Staaten und die am wenigsten entwickelten Laumlnder (LDCs Least Developed Countries) Zum anderen sollten sie um neue Initiativen des Privatsektors und gut abgestimmte Entwicklungshilfeinstrumente erweitert werden Generell sollte die G20-Partnerschaft mit Afrika ehrgeizige und gut koordinierte Inititiativen umfassen die sich auf Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung im immer juumlnger werdenden Kontinent Afrika konzentreieren Die Fortschritte sollten jaumlhrlich uumlberpruumlft und ggf uumlberarbeitet werden

Quelle Durchschnittliches Bevoumllkerungsalter aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation

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Afrikas Jahrhundert 7

Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 5: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

6 Afrikas Jahrhundert

Abbildung 2 Afrika ist der Jugend-Hotspot der Welt Durchschnittsalter (2015)

Wie sich die demografische Dividende erzielen laumlsst

Will Afrika das Beste aus seiner Bevoumllkerungsentwicklung machen muss die Weltgemeinschaft eine neue Partnerschaft mit dem Kontinent eingehen 2017 gibt es verschiedene Gelegenheiten wo die Politik handeln sollte Die G20 und die afrikanischen Laumlnder muumlssen sich auf eine signifikante Verbesserung der Qualitaumlt und eine ingesamte Verdopplung der oumlffentlichen und privaten Investitionen in Afrika einigen um sicherzustellen dass die aufstrebende afrikanische jugendliche Bevoumllkerung Bildung und Beschaumlftigung sowie Moumlglichkeiten zur politischen Beteiligung erhaumllt

Vieles davon gibt es bereits 45 Milliarden US-Dollar sollen im Verlauf der naumlchsten drei Jahre uumlber die International Development Association (IDA) der Weltbank nach Afrika flieszligen Das kann die Basis fuumlr die spaumltere Verdopplung der gesamten Entwicklungsfinanzierung bilden Die Afrikanische Union (AU) hat bereits eine Roadmap vorgestellt wie die demografische Dividende erreicht werden kann Diese beziffert welche Investitionen in Bereichen wie Zugang zu Gesundheit Bildung Finanzen und gute Regierungsfuumlhrung noumltig sind15

Deutschland hat mit seiner Forderung nach einer neuen G20-Partnerschaft mit Afrika einen begruumlszligenswerten Schritt in die richtige Richtung getan Die bekannteste Initiative sind die sogenannten bdquoCompacts with Afrika Damit sollen Investitionen des Privatsektors in afrikanischen Laumlndern angekurbelt werden Bislang haben sich fuumlnf Laumlnder fuumlr die erste Phase dieser Initiative angemeldet Auf der im Juni stattfindenden Konferenz G20 Africa Partnership sollen diese 5 Compacts vorgestellt werden Marokko Tunesien Elfenbeinkuumlste Senegal und Ruanda Weitere Laumlnder sind eingeladen Diese Compacts sollten zum einen auf weitere Laumlnder ausgeweitet werden insbesondere auf fragile Staaten und die am wenigsten entwickelten Laumlnder (LDCs Least Developed Countries) Zum anderen sollten sie um neue Initiativen des Privatsektors und gut abgestimmte Entwicklungshilfeinstrumente erweitert werden Generell sollte die G20-Partnerschaft mit Afrika ehrgeizige und gut koordinierte Inititiativen umfassen die sich auf Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung im immer juumlnger werdenden Kontinent Afrika konzentreieren Die Fortschritte sollten jaumlhrlich uumlberpruumlft und ggf uumlberarbeitet werden

Quelle Durchschnittliches Bevoumllkerungsalter aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Standardrsquo httpsesaunorgunpdwppDownloadStandardPopulation

1450 5400

Afrikas Jahrhundert 7

Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 6: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 7

Warum in fragile Staaten und LDCs investieren

Zwischen den afrikanischen Laumlndern gibt es groszlige Unterschiede was ihr Wachstumspotential ihre Stabilitaumlt und ihren Entwicklungsfortschritt angeht Wenn oumlkonomische politische und umweltbezogene Faktoren zum Tragen kommen wird das Bild zunehmend komplex Das heiszligt dass ein Einheitskonzept fuumlr Investitionen Partnerschaften und ODA (Official Development Assistance ndash Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit) nicht funktionieren wird

Die wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien die sogenannten Loumlwen ziehen in der Regel die meisten Auslandsinvestitionen an Investitionen in andere fragile Staaten und LDCs sind jedoch ebenfalls wichtig Das sind die Laumlnder wo sich extreme Armut hartnaumlckig haumllt und wo die Bevoumllkerung Afrikas am staumlrksten wachsen wird Das Durchschnittswachstum (2015ndash2035) der Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter liegt in fragilen Laumlndern bei 77 Prozent und

in nicht fragilen bei nur 60 Prozent20 Diese Laumlnder werden auch weiterhin die wichtigsten Ausloumlser fuumlr Instabilitaumlt und die Vertreibung von Menschen bilden

Was gegenwaumlrtig in Uganda Kenia und Aumlthiopien passiert zeigt die starke Abhaumlngigkeit zwischen Loumlwen und fragilen Staaten Diese drei ostafrikanischen Laumlnder zaumlhlen zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der Region beherbergen aber auch die groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt Alle drei Nationen grenzen an den Suumldsudan der von Konflikten Hungersnoumlten und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geplagt wird was die Menschen in die Nachbarlaumlnder fliehen laumlsst Innerhalb eines knappen Jahres wurde das Bidi Bidi Camp in Uganda zum groumlszligten Fluumlchtlingslager der Welt 270000 Fluumlchtlinge leben inzwischen dort Das bringt Uganda an seine Belastungsgrenze21 Somalia ist ebenfalls nicht weit Ohne gemeinsames Vorgehen droht die Instabilitaumlt in diesen Laumlndern auf die stabileren Nachbarn uumlberzugreifen die sich mit den wirtschaftlichen und politischen Folgen einer gescheiterten Entwicklung auseinandersetzen muumlssen

UNSCHARFE TRENNLINIEN bdquoLOumlWENldquo FRAGILE STAATEN UND LDCs (LDCs - Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Laumlnder)

In seiner Studie sbquoLions on the Movelsquo aus dem Jahr 2010 praumlgte das McKinsey Global Institute die mittlerweile gaumlngige Bezeichnung sbquoLoumlwelsquo fuumlr die am schnellsten wachsenden Oumlkonomien Afrikas Die Studie belegte das Investitionspotential fuumlr den Kontinent17 Ein Loumlwe kann allerdings auch ein fragiler Staat oder zumindest ein LDC (Least Developed Country) sein Fragilitaumlt kann von vielen Umstaumlnden abhaumlngen bezieht sich aber in der Regel auf eine erhoumlhte Risikogefaumlhrdung in Kombination mit einer geringen Kapazitaumlt dieses Risiko zu mindern oder aufzufangen18 Mehr als die Haumllfte der fragilen Staaten der Welt befindet sich in Afrika (37 von 56) LDCs sind Nationen mit besonders schlechten sozio-oumlkonomischen Entwicklungsindikatoren und einer hohen Anfaumllligkeit fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Krisen Zudem gibt es in diesen Laumlndern die groumlszligten strukturbedingten Entwicklungshindernisse19 28 der 37 fragilen Staaten in Afrika sind gleichzeitig LDCs Dennoch zaumlhlten Staaten die sowohl LDCs als auch fragil sind 2016 zu den wachstumsstaumlrksten Oumlkonomien in Afrika Tansania Ruanda Mosambik die Zentralafrikanische Republik Sierra Leone und Uganda

bdquoOhne Sicherheit ist Entwicklung unmoumlglich aber ohne Entwicklung ist Sicherheit nicht nachhaltig Wenn wir dies falsch machen werden aus fragilen Staaten gescheiterte Staaten und ihre Probleme zu unseren Problemen Machen wir es richtig wird der Erfolg dieser Staaten auch unser Erfolg sein Ihre Stabilitaumlt wird zu unserer beitragenldquo

Bono16

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 7: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

8 Afrikas Jahrhundert

Nach einem Jahrzehnt des nachhaltigen und umfassenden Wirtschaftswachstums in Afrika flaut die Dynamik ab und die wirtschaftlichen Trends entwickeln sich zunehmend auseinander Das birgt die Gefahr einer wachsenden Ungleichheit Die Jahrzehnte ungenuumlgender Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen im Verbund mit schlechter oder korrupter Regierungsfuumlhrung lieszligen vielerorts ein von Instabilitaumlt und Risiko gepraumlgtes Umfeld entstehen das Investitionen gefaumlhrdet Besonders gilt das fuumlr fragile Staaten und LDCs wo die Investitionen am dringendsten gebraucht werden Junge Menschen stellen in Afrika rund 37 Prozent der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter machen aber 60 Prozent der Arbeitslosen auf dem Kontinent aus23 Oft werden junge Menschen und vor allem junge Frauen von mangelnder Bildung ausgebremst Jeder Schulabbrecherin in Europa stehen 27 Schulabbrecherinnen in Afrika gegenuumlber24

Von der Sahelzone - der Guumlrtel zwischen Nordafrika und Subsahara-Afrika ndash geht eine erhebliche Gefahr fuumlr die Stabilitaumlt dieser Region aus Die Sahelzone kaumlmpft schon seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels und in juumlngster Zeit auch noch gegen islamistische Terrorgruppen die die Region im Wuumlrgegriff haben25 In der Region finden sich einige der am weitesten entwickelten und wachstumsstaumlrksten Staaten Ohne Interventionen zur Bekaumlmpfung von politischer Instabilitaumlt Korruption und schlechter Regierungsfuumlhrung kann die Sahelzone jedoch auf lange Sicht die Wachstumsaussichten des Kontinents gefaumlhrden Der Syrien-Konflikt hatte weltweite Auswirkungen vor allem auf Europa Syrien verfuumlgt nur uumlber einen Bruchteil der Flaumlche und Bevoumllkerungszahl von beispielsweise Nigeria Mehr als die Haumllfte der syrischen Bevoumllkerung wurde im Zuge des Krieges vertrieben26 Die Haumllfte der nigerianischen Bevoumllkerung wuumlrde zahlenmaumlszligig die Gesamtbevoumllkerung von Groszligbritannien Aumlgypten oder der Tuumlrkei uumlbersteigen

Die afrikanischen Laumlnder suumldlich der Sahara tragen 27 Prozent der weltweiten Fluumlchtlingslast22

2 WAS KOumlNNTE DIE DIVIDENDE GEFAumlHRDEN

Der Sahelguumlrtel

bdquoDie groumlszligte strategische Bedrohung fuumlr die globale Sicherheit und uns selbst ist kein einzelnes Land keine Ideologie und keine Waffe Es ist der Hunger des Menschen und der nicht gedeckte Bedarf an Grundbeduumlrfnissen wie Nahrung Energie Wasser Wuumlrde und eine bessere Zukunft fuumlr die Massen die am Rande der Gesellschaft lebenldquo

General James L Jones ehemaliger Nationaler US-Sicherheitsberater27

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 8: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 9

SUumlDSUDANAls 2012 der Buumlrgerkrieg ausbrach hatte das bereits durch jahrelange Konflikte geschwaumlchte Land keine Kraft oder Ressourcen mehr um die Katastrophe zu verhindern Mindestens ein Vierteil seiner Bevoumllkerung ist bereits in Nachbarlaumlnder geflohen Gegenwaumlrtig leiden in Teilen des Suumldsudans 100000 Menschen unter einer Hungersnot eine weitere Million steht kurz davor28

JEMEN Der Buumlrgerkrieg im Jemen verhinderte die Einfuhr von Nahrungsmitteln Das fuumlhrte zur Verknappung und Verteuerung zudem gingen die landwirtschaftlichen Ertraumlge zuruumlck Inzwischen sind mehr als sieben Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Schrumpfende Hilfsbudgets zwingen die Agenturen zu unzumutbaren Entscheidungen daruumlber wem sie Hilfe zukommen lassen koumlnnen29

NoRDoSt-NIGERIANigeria ist eigentlich eine der reichsten Oumlkonomien Afrikas Der Norden taumelt jedoch am Rand einer Katastrophe Umweltveraumlnderungen reduzierten die landwirtschaftliche Produktion in der Tschadsee-Region Zudem befindet sich die Gegend im Wuumlrgegriff eines militaumlrischen Konflikts zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram Ohne humanitaumlres Eingreifen koumlnnten bis September rund fuumlnf Millionen Menschen unter einer Hungersnot leiden30

SoMALIADas somalische Volk litt lange unter der Ernaumlhrungsunsicherheit Anhaltende Kaumlmpfe und Umweltveraumlnderungen koumlnnten das Land jetzt erneut in eine Hungerkatastrophe stuumlrzen Weil die Fruumlhjahrsniederschlaumlge (Maumlrz bis Juni) geringer als sonst ausfielen befinden sich fast drei Millionen Menschen jetzt akut in Hungersnotgefahr31

Vier HungersnoumlteWas passiert wenn nicht in die anfaumllligsten Laumlnder des Kontinents investiert wird zeigt sich in aller Schaumlrfe in vier Laumlndern die derzeit bereits von einer Hungersnot heimgesucht werden oder kurz davor stehen Diese Katastrophe ist das Ergebnis von Konflikten verheerenden Umweltveraumlnderungen und einem traurigen Mangel an Eigen- und Auslandsinvestitionen Eine miserable Regierungsfuumlhrung vor allem im Suumldsudan hat eine bereits schlimme Lage noch weiter verschaumlrft

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 9: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

10 Afrikas Jahrhundert

Jetzt koumlnnte ndash und muss ndash der Moment Afrikas sein Mit wachsender Bevoumllkerungszahl waumlchst auch das Chan-cenpotential Bei hochwertiger Ausbildung Zugang zu Jobs sowie einem transparenten und rechenschafts-pflichtigen politischen System das seine Buumlrger betei-ligt hat die neue afrikanische Generation das Potential Impulsgeber fuumlr das globale Wachstum im 21 Jahrhun-dert zu sein Wenn Afrika prosperiert profitieren wir alle

Mehrere Faktoren geben Anlass zu Optimismus Technologische Fortschritte wie die wachsende Verbreitung von Smartphones und Mikroanlagen zur Erzeugung regenerativer Energien wie z B Mikro-Wind-kraftanlagen geben Grund zur Annahme dass der Kontinent die Unzulaumlnglichkeiten seiner Infrastruktur umgehen kann Und weil sich viele afrikanische Laumlnder noch in den fruumlhen Phasen der Verbreitung digitaler Technik befinden koumlnnten die kuumlnftig daraus resultie-renden Effekte tiefgreifend sein Der Kontinent bleibt reich an Naturressourcen vielerlei Art ndash von Agrarland bis zu Erzen Das gibt dem Kontinent ein potentielles wirtschaftliches Sicherheitsnetz34

Die sogenannte vierte industrielle Revolution ndash eine bei der digitale Technologien geringqualifizierte Jobs vor allem im Dienstleistungssektor uumlberfluumlssig ma-chen koumlnnten ndash gefaumlhrdet diesen Plan jedoch Bildung lebenslanges Lernen und Schaffung sicherer Arbeits-plaumltze vor allem in der Landwirtschaft damit junge Menschen nicht in die Staumldte ziehen muumlssen koumlnnen zu besser Versorgung mit Nahrungsmitteln besse-rer Ernaumlhrung und Gesundheit und damit letztlich zu einem Ausweg aus der Armut beitragen Untersuchun-gen zeigen dass in den afrikanischen Laumlndern suumldlich der Sahara Wachstum in der Landwirtschaft 11 Mal wirksamer fuumlr die Reduzierung der Armut als Wachs-tum in anderen Sektoren ist35 Wuumlrde man in die 61 Millionen neuen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die 171 Millionen neuen Lehrer investieren

2034 wird es in Afrika mehr Menschen im arbeitsfaumlhigen Alter geben als in Indien oder China32

3 WORIN LIEGEN DIE CHANCEN

bdquoAm besten hilft man Afrika heute indem man den Menschen hilft auf den eigenen Fuumlszligen zu stehen Und das erreicht man am ehesten wenn man bei der Schaffung von Arbeitsplaumltzen hilft [hellip] Und an dieser Stelle sei gesagt dass die Investitionen auf dem Kontinent am besten angelegt sind wenn sie Frauen zugutekommenldquo

Ngozi Okonjo-Iweala ehemalige Finanzministerin von Nigeria33

die Subsahara-Afrika bis 2030 braucht ergaumlben sich enor-me Renditen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich3637

Fast die Haumllfte aller Afrikaner wird bis 2030 in Staumldten leben38 Das rasche Tempo der Verstaumldterung koumlnnte bessere Jobs sowie houmlhere Produktivitaumlt und Einkommen entstehen lassen Es koumlnnte jedoch auch die Ungleichver-teilung verschaumlrfen und die Ressourcen und die Infra-struktur an ihre Grenzen bringen

Bis 2025 soll der Unternehmens- und Haushaltsver-brauch die Marke von 55 Billionen US-Dollar uumlbersteigen Dieser gestiegene Verbrauch muss jedoch vorrangig durch einen Zuwachs der Inlandsproduktion gedeckt werden Gegenwaumlrtig importiert Afrika ein Drittel seiner Waren Durch Verbesserung der Bedingungen fuumlr das verarbeitende Gewerbe lieszligen sich drei Viertel des poten-tiellen Bedarfs von afrikanischen Unternehmen decken Das wuumlrde die Industrialisierung beschleunigen und daruumlber hinaus den Vorteil haben dass in den naumlchsten 10 Jahren bis zu 14 Millionen neue Jobs entstuumlnden39 Neue Jobs werden aber nicht nur im verarbeitenden Gewerbe entstehen Afrika verfuumlgt uumlber viele Technologiestandor-te40 wie den kenianischen iHub die bereits Unternehmen und Jobs in der neuen digitalen Oumlkonomie hervorbringen Bei flaumlchendeckender Vermittlung digitaler Kompetenzen koumlnnten es sogar noch mehr sein Wenn Wirtschaft und Politik in Afrika das volle wirtschaftliche Potential des Internets erschlieszligen kann das BIP des Kontinents bis 2025 um 300 Milliarden US-Dollar wachsen41

Die Kultur- und Kreativbranchen auf dem Kontinent florie-ren Sie bieten Frauen und jungen Afrikanern wirkungsvolle Instrumente der Selbstermaumlchtigung und sind zudem hilfreich bei der Uumlberwindung kultureller und sozialer Gren-zen zwischen Laumlndern Der Kreativ- und Kultursektor ist ein wichtiger Arbeitgeber Einer Schaumltzung zufolge generiert dieser Sektor in Afrika und im Nahen Osten 58 Milliarden US-Dollar und beschaumlftigt 24 Millionen Menschen42

Junge gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskraumlfte koumlnnten das Wachstum in Afrika beschleunigen aber auch Loumlsung fuumlr ein wachsendes Problem in Europa sein wo die Bevoumllkerung im erwerbstaumltigen Alter schrumpft Wenn Europa seine bisherigen Arbeitnehmerzahlen auf einem stabilen Niveau halten will benoumltigt es zwischen 2010 und 2050 rund 100 Millionen Zuwanderer Das sind 25 Millionen pro Jahr43 Einer Schaumltzung zufolge werden Deutschland aufgrund seiner schrumpfenden und alternden Bevoumllke-rung bis 2020 18 Millionen Fachkraumlfte und bis 2040 sogar 39 Millionen Fachkraumlfte fehlen44 Qualifizierte Migranten ndash auch aus Afrika ndash koumlnnten helfen diese Luumlcke zu schlieszligen

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 10: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 11

Erfolgsgeschichten aus fragilen Laumlndern Die nachstehenden Erfolgsgeschichten zeigen welche enorme Rendite Investitionen in fragile Staaten und Loumlwen bringen koumlnnen ndash und dass die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien nicht immer eindeutig ist Ruanda beispielsweise wird haumlufig als Loumlwe gezaumlhlt ist aufgrund der drohenden Konflikte und der schlechten Entwicklungsindikatoren jedoch auch ein fragiler Staat (FS) Dennoch beweisen Ruanda und aumlhnliche Laumlnder was moumlglich ist wenn entschlossenes Regierungshandeln und zielgerichtete Investitionen in Bildung Beschaumlftigung und Beteiligung zusammenkommen45

AumltHIoPIEN - Gewaumlhrleistung einer nachhaltigen Ernaumlhrungssicherung46

2005 startete Aumlthiopien sein Productive Safety Net Programme (PSNP) um die Einkommen von laumlndlichen und chronisch mit Nahrungsmitteln unterversorgten Haushalten zu verbessern Das Programm hilft diesen Haushalten sich selbst versorgende Nahrungsmittelproduzenten zu werden und unterstuumltzt sie dazu verlaumlsslich und uumlber mehrere Jahre mit Geld und Lebensmitteln um eine groumlszligere wirtschaftliche Resilienz zu foumlrdern Seit seinem Start half das Programm fast acht Millionen Menschen nachhaltige Vermoumlgen aufzubauen und ihre Ernaumlhrung zu sichern47 Die Teilnehmer am Programm nutzen mit groumlszligerer Wahrscheinlichkeit medizinische Angebote und schicken ihre Kinder zur Schule48 Im Rahmen des Programms werden jedes Jahr 45000 Projekte der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert Schwerpunkt bilden dabei Maszlignahmen des Boden- und Gewaumlsserschutzes der Wiederaufforstung und der Weidebewirtschaftung Diese trugen zur Minderung des Klimawandels bei u a deshalb weil der Bodenabtrag verringert und groszlige Mengen an Kohlendioxid gebunden wurden49

LDC FS

RUANDA - Schaffung einer digitalen GenerationDie ruandische Regierung sieht das Internet und die digitale Technologie als Tor zu Wohlstand Rund 75 Prozent der Afrikaner sind noch nicht online aber das Land hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt die Internet-Verbreitung bis 2020 zu verdoppeln Das bedeutet fuumlnf Millionen neue User ins Internet zu bringen soll aber auch helfen neue digitale Jobs zu entwickeln und die digitalen Kompetenzen zu vertiefen vor allem in laumlndlichen Gegenden All dies ist Voraussetzung dafuumlr dass die junge Bevoumllkerung Ruandas die neuen Chancen nutzen kann die sich digital geschulten Arbeitskraumlften bieten Die Initiative wird 5000 digitale Botschafter ausbilden die Haumllfte von ihnen ndash so hofft man ndash Frauen die dann spaumlter selbst digitale Kompetenzen vermitteln Und mindestens fuumlnf Millionen Menschen sollen an eBusiness- und eGovernment-Diensten geschult werden50

LDC FS

NIGERIA - Aufdeckung von Korruption und staumlrkere Rechenschaftspflicht durch Vernetzung Connected Development (CODE) ist eine 2012 gegruumlndete NRO die den Zugang zu Informationen verbessern und marginalisierte Bevoumllkerungsgruppen foumlrdern will CODE nutzt Smartphone-Technologie um Gruppen zu vernetzen zu koordinieren und zu mobilisieren Eine ihrer Initiativen heiszligt Follow the Money Sie uumlberwacht die Ausgabe von staatlichen und Hilfsgeldern und ist inzwischen die groumlszligte Freiwilligenbewegung in Afrika die fuumlr Transparenz und Rechenschaftspflicht kaumlmpft Seit ihrer Gruumlndung spuumlrte sie Millionen von Dollar an Hilfsgeldern auf die illegal aus Gesundheits- und Bildungsprogrammen abgezweigt worden waren Zudem greift sie bei Umweltkrisen ein uumlberwacht die Bereitstellung staatlicher Leistungen und pruumlft ob Bildungsplaumlne dem tatsaumlchlichen oumlrtlichen Bedarf gerecht werden51

FS

ELFENBEINKUumlStE - Bildungs- Ausbildungs- und Integrationsprogramm Deacutefi-JeunesJahrelange interne Konflikte haben die Zahl der Schulen in der Elfenbeinkuumlste dezimiert Dadurch fehlt vielen jungen Menschen die noumltige Qualifikation um Arbeit zu finden Um diesem Missstand zu begegnen startete die Regierung Deacutefi-Jeunes das erste Bildungsprojekt dieser Groumlszlige in einem afrikanischen Land Durch Foumlrderung des Bildungszugangs fuumlr Kinder auf dem Land Bau neuer Schulen durch oumlrtliche Unternehmen und Schaffung spezialisierter Ausbildungszentren sollen 20000 neue Plaumltze in 116 Grundschulen und 92000 in 240 Oberschulen Auszligerdem unterstuumltzt das Programm 48000 junge Menschen bei der Arbeitssuche und Aneignung unternehmerischer Kompetenzen52

FS

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 11: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

12 Afrikas Jahrhundert

Die neue G20-Partnerschaft mit Afrika und die Plaumlne der AU in die afrikanische Jugend zu investieren um eine demografische Dividende zu erzielen sind begruumlszligenswert Sie muumlssen aber noch ehrgeiziger und besser abgestimmt sein ndash aufeinander und mit den ODA- und Binneninvestitionsprogrammen des oumlffentlichen und privaten Sektors die ihre Grundlage bilden Zusammen muumlssen sie bis 2020 alle Formen der Entwicklungsfinanzierung fuumlr die aufstrebende Bevoumllkerung Afrikas verdoppeln

Dieses Investitionspaket muss besonders auf Beschaumlftigung Bildung und Beteiligung der Jugend Afrikas ausgerichtet sein

Wir stehen an einem Scheideweg Untaumltigkeit auf lokaler und globaler Ebene wuumlrde die Gefahr von Hungersnoumlten und Katastrophen verschaumlrfen Die Generation die Afrikas groumlszligte Hoffnung darstellt ist jedoch bereits geboren Sie verdienen die Chance sich entfalten zu koumlnnen und ndash mit den richtigen Investitionen Partnerschaften politischen Strategien und Fuumlhrungspersoumlnlichkeiten ndash einen Beitrag zur Beseitigung von Armut und Konflikten zu leisten Wenn das passiert liegt die Zukunft in Afrika ndash und viele Laumlnder jenseits von Afrika werden davon ebenfalls profitieren

4 WAS MUSS PASSIEREN

Wenn die neue Generation Afrikas nicht mit einer adaumlquaten Bildung fuumlr Beschaumlftigung und Beteiligung geruumlstet wird verpasst der Kontinent eine groszlige Chance Jedes Kind verdient eine gute Bildung Gegenwaumlrtig besuchen jedoch weltweit 130 Millionen Maumldchen keine Schule 51 Millionen (39 Prozent) davon in Afrika53 Gebildete Maumldchen sind unabhaumlngiger und generell gesuumlnder und zielgerichtete Investitionen in Maumldchen verbessern auch die Entwicklungsergebnisse ihrer Familien und ihres Umfelds Die Beseitigung der Geschlechterkluft in der Bildung koumlnnte den Entwicklungslaumlndern pro Jahr zwischen 112 und 152 Milliarden US-Dollar bringen54

Empfehlungen

Die afrikanische Politik muss sich zu einem Plan verpflichten der dafuumlr sorgt dass jedes Maumldchen Zugang zu Bildung hat ndash durch Beseitigung aller Bildungsbarrieren fuumlr Maumldchen Investitionen in Lehrer Uumlberwachung der Bildungsergebnisse und Vernetzung aller Unterrichtsraumlume

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen die internationalen Finanzmittel fuumlr hochwertige Bildung bis 2020 verdoppeln ndash durch bilaterale ODA-Programme und Aufstockung der Mittel fuumlr multilaterale Instrumente darunter die Global Partnership for Education und der Education Cannot Wait Fonds Die G20 muumlssen die Weltbank und die UNO draumlngen ein neues innovatives Finanzierungsinstrument einzufuumlhren das neue Mittel fuumlr Bildung mobilisiert und an den Laumlnderplaumlnen in Afrika ausgerichtet ist

BILDUNG

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

oneorg

LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 12: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 13

Afrika benoumltigt in absehbarer Zukunft 225 Millionen neue Jobs pro Jahr um das Bevoumllkerungswachstum aufzufangen Arbeitslosigkeit und Armut machen junge Menschen nicht nur anfaumlllig fuumlr die Anwerbung durch Rebellen- oder Extremistengruppen vor allem in fragilen Staaten sondern befeuern auch die Migration die den Heimatlaumlndern wertvolle Arbeitskraumlfte und potentielle Wachstumstreiber entzieht Zudem gibt es fuumlr Frauen mehr Barrieren als fuumlr Maumlnner und junge Frauen brauchen besondere Unterstuumltzung um in Beschaumlftigung zu kommen Neben der Beschaumlftigungsfoumlrderung durch Aufstockung der Investitionen in Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf den Land sowie den staatlichen Bildungs- und Gesundheitssektor braucht auch der private Sektor einen Schub damit in Afrika mehr Beschaumlftigungschancen entstehen

Empfehlungen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen Anreize zur Ausweitung des Engagements des privaten Sektors in fragilen Staaten und aufstrebenden Volkswirtschaften schaffen ndash durch Standardisierung von PPPs (Public-Private Partnerships) durch Entwicklung von Instrumenten fuumlr die Risikominderung von Investitionen und durch Schaffung einer Plattform die afrikanischen Laumlndern und potentiellen Investoren den einfachen Zugriff auf bestehende Instrumente der Investitionsfoumlrderung fuumlr den privaten Sektor ermoumlglicht sowie Informationen zu Investitionsmoumlglichkeiten und zum geschaumlftlichen Umfeld bereit stellt Die Staats- und Regierungschefs der G20 und der EU muumlssen schnell das bdquoIDA18 Private Sector Windowldquo55 die bdquoPrivate Sector Credit Enhancement Facilityldquo56 und die bdquoPartial Risk Guaranteeldquo der Afrikanischem Entwicklungsfonds57 sowie die EU-Investitionsoffensive58 umsetzen ndash mit besonderem Schwerpunkt auf LDCs und fragilen Staaten

Afrikanische Laumlnder muumlssen in Strategien zur Schaffung von Beschaumlftigung fuumlr Jugendliche auf dem Land sowie erschwinglicher Internetanschluumlsse investieren um von der digitalen Oumlkonomie zu profitieren

Afrikas Jugend muss gefoumlrdert werden ndash politische bzw staatsbuumlrgerliche Prozesse muumlssen offener gestaltet werden und junge Menschen aktiv einbeziehen um die Art und Weise der Fuumlhrung afrikanischer Laumlnder insgesamt zu veraumlndern Besonders wichtig ist das in fragilen Staaten und schlecht gefuumlhrten Laumlndern auf die wahrscheinlich der Groszligteil des kommenden Bevoumllkerungswachstums entfallen wird59 Digitale Werkzeuge koumlnnen eine entscheidende Rolle dabei spielen inklusive und autonome Gemeinschaften zu schaffen Auch Investitionen in Gesundheit und Ernaumlhrung sind wichtig um die Voraussetzungen dafuumlr zu schaffen dass junge Menschen ihr volles Potential entfalten koumlnnen

Empfehlungen

Die afrikanischen und G20 Staats- und Regierungschefs muumlssen illegale Geldfluumlsse und Korruption bekaumlmpfen indem sie sich verpflichten saumlmtliche Haushaltsverfahren offenzulegen und Regierungsauftraumlge sowie Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen und Trusts in offenen Datenformaten zu veroumlffentlichen Zudem muumlssen sie Unternehmen zwingen auf Laumlnder aufgeschluumlsselte Berichte zu veroumlffentlichen und Entwicklungslaumlnder in den automatischen Austausch von Steuerdaten einbeziehen Das wuumlrde die Bemuumlhungen von Zivilgesellschaft und Wirtschaft staumlrken junge Menschen zu befaumlhigen Ergebnisse zu uumlberpruumlfen und den bdquoWeg des Geldes nachzuverfolgenldquo Dazu muumlssen mit Mobiltelefonen ausgestattete und als Anreiz mit Mikro-Betraumlgen bezahlte sbquoYouth Ground Truthlsquo-Netzwerke ausgeweitet und koordiniert werden Diese sammeln Daten zur Leistungserbringung und Transparenz von Haushalten damit kommunale Verwaltungen im Hinblick auf die Qualitaumlt der Leistungen zur Rechenschaft gezogen werden koumlnnen

Die Staats- und Regierungschefs der G20 muumlssen eine datengestuumltzte Initiative zur Verbesserung der Ausrichtung eines Sicherheitsnetzes fuumlr Grundbeduumlrfnisse sowie ein Paket fuumlr die rechtliche und finanzielle Beteiligung ins Leben rufen Das wuumlrde die Koordination bestehender ODA- und Binnenmittelfluumlsse verbessern und mehr Mittel an LDCs und fragile Staaten flieszligen lassen um deren Grundbedarf zu decken ndash vor allem in den Bereichen Gesundheit Wasser- und sanitaumlre Versorgung sowie Ernaumlhrungssicherung und den Kampf gegen Mangelernaumlhrung ndash und den Zugang zu Informationen sowie Finanz- und Rechtsdienstleistungen zu verbessern

BESCHAumlFtIGUNG BEtEILIGUNG

14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

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LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

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14 Afrikas Jahrhundert

ENDNOTEN

1 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo UN DESA Population Division httpsesaunorgunpdwppDownloadProbabilisticPopulation

2 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

3 Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Point 2017 Forum Reportlsquo httpsmoibrahimfoundationu201703271738462017-Forum-Reportpdf_ga=21191261564839529971494887245-20647677081494787150

4 African Development Bank (2014) sbquoTracking Africarsquos Progress in Figureslsquo httpswwwafdborgfileadminuploadsafdbDocumentsPublicationsTracking_AfricaE28099s_Progress_in_Figurespdf

5 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden733321493793700840pdf114750-2-5-2017-15-48-23-ACRfinalpdf

6 Die ILO-Definitionen fuumlr Beschaumlftigung und Arbeitslosigkeit schlieszligen nicht arbeitssuchende Beschaumlftigungslose (die deshalb nicht zur Erwerbsbevoumllkerung zaumlhlen) aus und beruumlcksichtigen die Qualitaumlt nicht Daher uumlberbewerten die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Viele Afrikaner in der Kategorie bdquobeschaumlftigtldquo befinden sich in prekaumlren Beschaumlftigungsverhaumlltnissen mit niedrigem und schwankendem Verdienst und oder Arbeit im informellen Sektor Niedrige Arbeitslosenzahlen koumlnnen zudem Armut verschleiern vor allem in Laumlndern ohne soziale Netze zum Schutz von Arbeitslosen die dann gezwungen sind prekaumlre oder Schwarzarbeit zu findenONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Deutschland auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der Beschaumlftigungszahlen in Deutschland und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

7 UNFPA (2014) sbquoState of World Population 2014 The Power of 18 Billion Adolescents Youth And The Transformation Of The Futurelsquo httpswwwunfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfEN-SWOP14-Report_FINAL-webpdf

8 International Labour Organization (ILO) (2016) sbquoKey Indicators of the Labour Market (KILM)lsquo httpswwwiloorgilostatfacesilostat-homehome_adfctrl-state=14jcnw0nlc_74amp_afrLoop=424754798201601 Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

9 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

10 Die ILO-Beschaumlftigungs- und Arbeitslosenzahlen fuumlr Afrika uumlberbewerten wahrscheinlich den Nutzwert von Arbeit und spiegeln das Beschaumlftigungsprekariat in Afrika nicht wider Siehe Fuszlignote 6ONE berechnete die durchschnittliche 5-Jahres-Bevoumllkerungswachstumsrate fuumlr die Bevoumllkerung im arbeitsfaumlhigen Alter (15ndash64 Jahre) fuumlr Afrika und Europa auf der Basis der sbquoWorld Population Prospectslsquo-Daten der Vereinten Nationen Anschlieszligend wurde diese Wachstumsrate auf die ILO-Zahlen fuumlr 2016 uumlbertragen um eine Prognose der europaumlischen Beschaumlftigungszahlen und der Arbeitslosenzahlen in Afrika zu erhalten

11 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

12 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 und Gesamtbevoumllkerung aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

13 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move-realizing-the-potential-of-africas-economies Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

14 Bevoumllkerungsalter 0ndash24 aus United Nations (2016) sbquoWorld Population Prospects the 2015 Revision Probabilistic Projectionslsquo op cit

15 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend through investments in Youth In response to AU Assembly Decision (AssemblyAUDec601 (XXVI) on the 2017 theme of the yearlsquo httpwcarounfpaorgsitesdefaultfilespub-pdfAU 2017 DD ROADMAP Final - ENpdf

16 Bono Gastkommentar Suumlddeutsche Zeitung International (2017) sbquoAfrica is our destinylsquo httpinternationalsueddeutschedepost157321564295africa-is-our-destiny

17 McKinsey Global Institute (2010) sbquoLions on the Move The Progress and Potential of African Economieslsquo httpwwwmckinseycomglobal-themesmiddle-east-and-africalions-on-the-move

18 OECD (2016) sbquoStates of Fragility Reportlsquo httpwwwoecdorgdacconflict-fragility-resiliencestates-of-fragility-report-serieshtm

19 Gegenwaumlrtig befinden sich 48 Laumlnder auf der Liste mit LDCs die alle drei Jahre vom UN Committee for Development aktualisiert wird httpswwwunorgdevelopmentdesadpadleast-developed-country-categoryhtml20 World Bank (2017) sbquoThe Africa Competitiveness Report 2017lsquo op cit

21 NPR (2017) sbquoAs Thousands Flee South Sudan Ugandan Refugee Camp Becomes Worldlsquos Largestlsquo 5 April 2017 httpwwwnprorgsectionsparallels20170405521639724as-thousands-flee-south-sudan-ugandan-refugee-camp-becomes-worlds-largest

22 UNHCR (2017) bdquoMid-Year Trends 2016ldquo httpwwwunhcrorgstatisticsunhcrstats58aa8f247mid-year-trends-june-2016html

23 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit

24 UNESCO (2016) UISStat Database httpdatauisunescoorg Die 5-Jahres-Durchschnittsrate von 2008ndash12 wurde uumlbertragen auf die neuesten verfuumlgbaren Daten fuumlr heranwachsende Frauen im Untersekunda-Alter die die Schule abbrechen um einen Wert fuumlr 2014 zu ermitteln

25 New African (2016) sbquoHow Terror Came to the Sahellsquo httpnewafricanmagazinecomterror-came-sahel

26 OCHA (2016) sbquoSyrian Arab Republic 2017 Humanitarian Needs Overviewlsquo httpswwwhumanitarianresponseinfosystemfilesdocumentsfiles2017_syria_hno_2pdf

27 Testimony of General James L Jones USMC (Ret) sbquoCauses and Consequences of Violent Extremism and the Role of Foreign Assistancelsquo 12 April 2016 httpwwwappropriationssenategovimomediadoc04121620-20General20Jones20-20Testimonypdf

28 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo httpswwwundispatchcomfour-famines-explained

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

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LONDON - WASHINGTON DC - OTTAWA - BERLIN - PARIS - BRUumlSSEL - JOHANNESBURG

Page 14: Afrikas - Amazon Simple Storage Service · Afrikas Jahrhundert 3 Auf dem Kontinent werden dann 10 Mal mehr junge Menschen leben als in der Europäischen Union.1 Diese demografische

Afrikas Jahrhundert 15

29 FAO (2017) sbquoYemen Crisislsquo httpwwwfaoorgemergenciescrisisyemenintroen Vice News (2017) sbquoSaudi Arabiarsquos expected military assault on Yemen will almost certainly cause mass starvationlsquo httpsnewsvicecomstorysaudi-arabias-expected-military-assault-on-major-yemen-port-will-almost-certainly-cause-mass-starvation The Guardian (2017) sbquoYemen hunger crisis leaves refugee chief ldquoshocked to the bonesrdquolsquo httpswwwtheguardiancomglobal-development2017may03yemen-hunger-norwegian-refugee-council-chief-jan-egeland-shocked-to-the-bones

30 UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit UN News Center (2017) sbquoLake Chad Basin crisis is both humanitarian and ecological ndash UN agriculture agencylsquo httpwwwunorgappsnewsstoryaspNewsID=56542 - WRCsMLyGO9s

31 Oxfam (2017) sbquoThreat of four famines in 2017 requires immediate humanitarian and political actionlsquo UN Dispatch (2017) sbquoThe ldquoFour Faminesrdquo Explainedlsquo op cit

32 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit Mo Ibrahim Foundation (2017) sbquoAfrica at a Tipping Pointlsquo op cit

33 Ngozi Okonjo-Iweala (2007) TED Talk sbquoWant to help Africa Do business herelsquo httpswwwtedcomtalksngozi_okonjo_iweala_on_doing_business_in_africa

34 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

35 Zum Beispiel Bergbau und Wasser-Energieversorgung World Bank 2007 bdquoWorld Development Report 2008 Agriculture for Developmentldquo Washington DC L Christiaensen L Demery und J Kuhl 2010 bdquoThe (evolving) role of agriculture in poverty reduction ndash an empirical perspectiveldquo Journal of Development Economics

36 WHO (2016) sbquoGlobal Strategy on Human Resources for Health Workforce 2030lsquo httpappswhointirisbitstream1066525036819789241511131-engpdfua=1

37 UNESCO (2016) sbquoUIS Fact Sheet The World Needs Almost 69 Million New Teachers to Reach the 2030 Education Goalslsquo httpuisunescoorgsitesdefaultfilesdocumentsfs39-the-world-needs-almost-69-million-new-teachers-to-reach-the-2030-education-goals-2016-enpdf

38 Institute for Security Studies (2016) sbquoAfricarsquos Future is Urbanlsquo httpsissafricaorgiss-todayafricas-future-is-urban

39 McKinsey Global Institute (2016) sbquoLions on the Move II Realizing the Potential of Africarsquos Economieslsquo op cit

40 Tedcrunch (2016) sbquoAfricarsquos tech hubslsquo httpstechcrunchcom20161209africas-tech-hubs

41 McKinsey Global Institute (2013) sbquoLions Go Digital The Internetrsquos Transformative Power in Africalsquo op cit

42 Ernst amp Young (2015) sbquoCultural times The first global map of cultural and creative industrieslsquo httpwwweycomPublicationvwLUAssetsey-cultural-times-2015$FILEey-cultural-times-2015pdf

43 Friends of Europe (2015) sbquoThe refugee crisis Europe needs more migrants not fewerlsquo httpwwwfriendsofeuropeorgfuture-europethe-refugee-crisis-europe-needs-more-migrants-not-fewer

44 Financial Times (2015) sbquoGermanyrsquos demographics Young people wantedlsquo httpswwwftcomcontentb30c8de4-4754-11e5-af2f-4d6e0e5eda22

45 LDCs sind Laumlnder mit niedrigem Einkommen und tiefgreifenden strukturellen Hindernissen fuumlr eine nachhaltige Entwicklung Sie sind hochgradig anfaumlllig fuumlr wirtschaftliche und umweltbezogene Schocks und haben ein niedriges Niveau an Human-Assets (UN-Beschreibung)

46 WFP (2012) Ethiopia Productive Safety Net Programme (PSNP) httpswwwwfporgsitesdefaultfilesPSNP20Factsheetpdf

47 International Food Policy Research Institute (2014) sbquoThe impact of research on the Productive Safety Net Programme (PSNP)lsquo httpesspifpriinfofiles201104Outcome-Note_5_PSNP_v1-0pdf European Commission (2017) sbquoEthiopiarsquos PSNP A social protection programme building climate-resilient communitieslsquo httpseuropaeucapacity4devpublic-environment-climateblogethiopiaE28099s-psnp-social-protection-programme-building-climate-resilient-communities

48 World Bank (2012) sbquoDesigning and Imple-menting a Rural Safety Net in a Low Income Setting Lessons Learned from Ethiopialsquos Productive Safety Net Program 2005ndash2009lsquo httpdocumentsworldbankorgcurateden247601469672211732pdf701390ESW0P-12100Net0in0a0Low0Incomepdf

49 World Bank (2013) sbquoCoping with Change How Ethiopiarsquos PSNP amp HABP are building resilience to climate changelsquo httpwwwltsicoukimagesM_imagesPSNP20Coping20with20Changepdf britische Regierung (ohne Datum) sbquoEthiopia Productive Safety Net Programme phase 4 (PSNP 4)lsquo httpswwwgovukgovernmentuploadssystemuploadsattachment_datafile575366Ethiopia-PSNP4-Dec-2016pdf

50 World Economic Forum (2017) sbquoRwandalsquos digital ambassadors are boosting computer literacylsquo httpswwwweforumorgagenda201702rwandas-digital-ambassadors-are-boosting-computer-literacy

51 World Bank (2014) sbquoOpen data on the ground Nigeriarsquos Follow the Money initiativelsquohttpblogsworldbankorgopendatauses-open-data-development-spotlight-follow-money-nigeria

52 AFD (2016) sbquoEducation and Employment Cocircte drsquoIvoire gives itself the means for an ambitious policylsquo httpwwwafdfrlangenhomepaysafriquegeo-afrcote-d-ivoireContrat-Desendettement-Developpement-cieducation-et-emploi-la-cote-divoire-se-donne-les-moyens-dune-politique-ambitieuse

53 Das schlieszligt Grund- Mittel- und Oberschule ein UNESCO (2016) sbquoLeaving no one behind How far on the way to universal primary and secondary educationlsquo Policy Paper 27 httpunesdoc unescoorgimages0024002452245238Epdf

54 ONE (2017) sbquoPoverty is Sexist Why educating every girl is good for everyonelsquo httpss3amazonawscomoneorgpdfsONE_Poverty_is_Sexist_Report_2017_ENpdf

55 World Bank (2016) IDA18 WBG collaboration - proposal for an IFC-MIGA private sector window in IDA18 httpdocumentsworldbankorgcurateden251611468198009717IDA18-WBG-collaboration-proposal-for-an-IFC-MIGA-private-sector-window-in-IDA18

56 AFDB sbquoAfDB approves four risk participations under its Private Sector Credit Enhancement Facilitylsquo httpswwwafdborgennews-and-eventsafdb-approves-four-risk-participations-under-its-private-sector-credit-enhancement-facility-15826

57 AFDB sbquoGuaranteeslsquo httpswwwafdborgenprojects-and-operationsfinancial-productsafrican-development-fundguarantees

58 European Commission (2017) sbquoEU External Investment Plan ndash Factsheetlsquo httpeceuropaeueuropeaideu-external-investment-plan-factsheet_en

59 African Union Commission (2017) sbquoAU Roadmap on Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youthlsquo op cit Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted French (France)Formatted German (Germany)Formatted German (Germany

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