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AGI-AK „Brandschutz“ 19.06.2022 Tagungsbericht Sitzung des AGI-Arbeitskreises „Brandschutz“ bei Bosch in Nürnberg am 20.02.2015 Zehn Teilnehmer des Arbeitskreises Brandschutz in der AGI trafen sich zur ersten Jahrestagung bei der Firma Bosch im Werk Nürnberg am 20. Februar 2015. Diese Tagung erfolgte im Anschluss an den Brandschutzkongress Feuertrutz, der von mehreren Tagungsteilnehmern besucht wurde. Somit war der vorbeugende Brandschutz im Industriebau Schwerpunkt in der Tagesordnung in Verbindung mit themenbezogenen Besichtigungen vor Ort. Zu Beginn stellte Günter Grasser, HSE am Standort, das Werk Nürnberg der Robert Bosch GmbH vor. Es wurde 1957 von der Noris Zündlicht übernommen. Rund 1800 MA fertigen hier auf 70000 m² Gebäudefläche HDP (Direct injection)-Benzineinspritzkomponenten. Es ist Leitwerk für 11 Fertigungsstandorte weltweit. Als neuer AK-Teilnehmer konnte als Gast Herr Georg Jung von der Schaeffler Technologies AG&Co. KG in Herzogenaurach gewonnen werden. Er ist für den Brandschutz in der Schaefflergruppe zuständig und leitet das Kompetenzcenter Umwelt- und Brandschutz. Nü476 – brandschutztechnische Bewertung und eine (un)endliche Geschichte Herr Bank von Bosch erläuterte den Brandschutznachweis für das in 2008 erstellte Gebäude Nü476. Danach wurden 35 000 m² NGF mit einem rechnerischen Nachweis gemäß IndBauRL und DIN 18230 brandabschnittsfrei genehmigt. Eine nach Bosch-Standards erstellte Sprinkleranlage und die damit verbundenen Schwierigkeiten wurden aufgezeigt sowie diskutiert. Wegen der Einstellung der Herstellung von Windkraftgetrieben werden eine neue Fertigung von Hydraulikpumpen und ausgedehnte Lagerflächen eingerichtet. Danach ist ein neuer Brandschutznachweis und ein angepasstes Baugesuch erforderlich. Der Nachweis zeigt, dass ohne weitere bauliche Veränderungen der große Brandbekämpfungsabschnitt nur durch angepasst reduzierte Lagermengen beibehalten werden kann. Abweichend vom Verfahren

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AGI-AK „Brandschutz“

06.05.2023

Tagungsbericht

Sitzung des AGI-Arbeitskreises „Brandschutz“bei Bosch in Nürnberg am 20.02.2015

Zehn Teilnehmer des Arbeitskreises Brandschutz in der AGI trafen sich zur ersten Jahrestagung bei der Firma Bosch im Werk Nürnberg am 20. Februar 2015. Diese Tagung erfolgte im Anschluss an den Brandschutzkongress Feuertrutz, der von mehreren Tagungsteilnehmern besucht wurde.

Somit war der vorbeugende Brandschutz im Industriebau Schwerpunkt in der Tagesordnung in Verbindung mit themenbezogenen Besichtigungen vor Ort.

Zu Beginn stellte Günter Grasser, HSE am Standort, das Werk Nürnberg der Robert Bosch GmbH vor. Es wurde 1957 von der Noris Zündlicht übernommen. Rund 1800 MA fertigen hier auf 70000 m² Gebäudefläche HDP (Direct injection)-Benzineinspritzkomponenten. Es ist Leitwerk für 11 Fertigungsstandorte weltweit.

Als neuer AK-Teilnehmer konnte als Gast Herr Georg Jung von der Schaeffler Technologies AG&Co. KG in Herzogenaurach gewonnen werden. Er ist für den Brandschutz in der Schaefflergruppe zuständig und leitet das Kompetenzcenter Umwelt- und Brandschutz.

Nü476 – brandschutztechnische Bewertung und eine (un)endliche Geschichte

Herr Bank von Bosch erläuterte den Brandschutznachweis für das in 2008 erstellte Gebäude Nü476. Danach wurden 35 000 m² NGF mit einem rechnerischen Nachweis gemäß IndBauRL und DIN 18230 brandabschnittsfrei genehmigt. Eine nach Bosch-Standards erstellte Sprinkleranlage und die damit verbundenen Schwierigkeiten wurden aufgezeigt sowie diskutiert. Wegen der Einstellung der Herstellung von Windkraftgetrieben werden eine neue Fertigung von Hydraulikpumpen und ausgedehnte Lagerflächen eingerichtet. Danach ist ein neuer Brandschutznachweis und ein angepasstes Baugesuch erforderlich. Der Nachweis zeigt, dass ohne weitere bauliche Veränderungen der große Brandbekämpfungsabschnitt nur durch angepasst reduzierte Lagermengen beibehalten werden kann. Abweichend vom Verfahren in 2008 wird der Brandschutznachweis im Rahmen des Baugesuches von einem Prüfsachverständigen bewertet.

Nü142 – eine brandschutztechnische Bewertung mit IndBauRl

Ebenfalls mit den Verfahren nach IndBauRl erfolgte in 2008 mit einer brandabschnittsfreien Fertigungs- und Bürofläche von 26300 m² die baurechtliche Genehmigung des Gebäudes Nü142. Die Erweiterung um rund 4000m² Lagerfläche erforderte einen erneuten Brandschutznachweis – mit diesem konnte die Brandabschnittsfreiheit erhalten bleiben. Dietrich Bank erläuterte dazu die erweiterten Auflagen und zeigte danach vor Ort die brandschutztechnischen Ausführungen des Gebäudes für die Fertigung von Benzineinspritzkomponenten.

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AGI-AK „Brandschutz“ bei Bosch in Nürnberg am 20.02.2015 2/3

Einbau von Lüftungskanalsprinklern nach Brandereignis (Labus)

Andreas Labus von Bayer berichtete über ein Brandereignis in einer Fertigungskolonne. Hierbei wurden entzündete Gase in die 35 m hohen Abluftkanäle gesaugt und führten zu einem Abschmelzen der Abluftrohre aus Polypropylen.

FM als Versicherer forderte auf Grundlage des FMDS 0778 industrial exhaust systems besonders beständige und damit preislich erheblich aufwendige Sprinkler. Als Alternative wurden schließlich die Abluftrohre mit blechummantelten Mineralfaserschalen ausgestattet. Im oberen Bereich der Abluftkanäle wurde ein Rohrnetz mit Anschluss an eine herkömmliche Sprühflutanlage umgesetzt.

Erkenntnisse vom Brandschutzkongress Feuertrutz

Es gibt zugelassene Überströmöffnungen von TROX mit Raucherkennungselementen.

Teckentrup hat zugelassene Feuerschutztüren für Einbau in großen Höhen.

Copycap von Stöbich – Brandschutz von Kopiergeräten in Flucht- und Rettungswegen

Ersatz für PFT-haltige Schaummittel von Fa. Stolberg

Sandwichelemente aus Mineralfasern als Rohrschott von Fa. Rockwool

Festhalteeinrichtungen von Feuerschutztüren in explosionsgefährdeten Bereichen von Diktator

Nächste Sitzung

Die nächste AK-Sitzung findet am 06./07.10.2015 bei IPRO in Dresden statt. Als Themen sind vorgesehen:

Brandsimulation in Industriegebäuden

Dachaufbauten von Rockwool

Abschließende Beratung zum Merkblatt Brandfallsteuerungen

Zusammenstellung wesentlicher brandschutztechnischer Rechtsvorgaben

Kontraproduktivität im Brandschutz

Wir laden hierzu recht herzlich ein und freuen uns auf eine außerordentlich rege Teilnahme.

Dietrich Bank(Obmann)

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