„Griechenland schafft es über den Berg“ Sorge vor neuer...2018/10/25  · Internationale...

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„Griechenland schafft es über den Berg“ D ie während der Finanzkrise ins Le- ben gerufene Deutsch-Griechische Versammlung (DGV) ist heute ein Motor der Beziehungen beider Länder auf kommunaler Ebene. Anfang November steht auf Kreta das achte Jahrestreffen an. Neuer deutscher Spitzenvertreter ist Nor- bert Barthle aus Schwäbisch Gmünd. Der Parlamentarische Staatssekretär des Ent- wicklungsministeriums hatte im Mai Hans-Joachim Fuchtel (ebenso CDU) als Griechenland-Beauftragten abgelöst. Herr Barthle, Ministerpräsident Tsipras hat jüngst von einem Neubeginn in den deutsch-griechischen Beziehungen gesprochen. Sehen Sie auch eine gute Chance, die Krisenjahre zurückzulassen? Genauso ist es. Wir wollen diese Phase der Vergangenheit abschließen und neue Wege beschreiten. Die Deutsch-Griechische Ver- sammlung hat in ihrer Gründerzeit auch ein Stück weit unter dem angespannten deutsch-griechischen Verhältnis gelitten. Zurückreichend auf die Zeit der Rettungs- schirme gab es gegenseitige Vorurteile, die immer wieder aufgeheizt wurden. Über- wundene Klischees wurden in beiden Län- dern neu belebt. Unter diesen Ressenti- ments hatte auch mein Vorgänger Hans- Joachim Fuchtel zu leiden, weil auf vielen Ebenen Widerstand geleistet wurde. Dies betrachte ich als überwunden. Die Stim- mungslage hat sich auch mit Abschluss der letzten Rettungsprogramme verändert. Griechenland entwickelt sich positiv und steht auf eigenen Beinen. Hat man bisher um die regie- rende Syriza eher einen Bogen gemacht, so dass Sie nun einen engeren Kontakt suchen? Genau das ist meine Absicht. Wir erleben eine deutlich entspannte Be- ziehung zwischen unseren Regierungs- chefs. Angela Merkel telefoniert regelmä- ßig mit Alexis Tsipras. Da haben sich auch Vorurteile abgebaut. Auch beim Besuch des Bundespräsidenten in Athen gab es eine große Einigkeit: Ungeachtet nationalisti- scher Bewegungen zeigen wir, dass Europa ein Friedens, Arbeits- und Wirtschaftspro- jekt ist. Syriza hat da auch Schritte nach vorne gemacht. Es ist mir gelungen, dort das Eis zu brechen und eine neue Offenheit zu erreichen, weil wir uns überparteilicher aufstellen wollen. Woran machen Sie das fest? Tsipras hat mit Rena Dourou eine Regie- rungsbeauftragte für die DGV ernannt. Das gab es bis dahin nicht. Der Meilenstein ver- ändert die Ausgangslage unserer Zusam- menarbeit auf kommunaler Ebene enorm, denn so viele Projekte brauchen die Geneh- migung der Zentralregierung. Wir erhalten nun einen Zugang zu den Ministerien. Müssen Sie auch noch Widerstände in den eigenen Reihen überwinden? So ist es. Es gibt immer noch Ressenti- ments bei uns – von hoch verschuldeten Griechen etwa, die nicht vorankommen. Nicht überall wird wahrgenommen, was sich dort getan hat. Dies in unsere Kommu- nen hineinzutragen ist mir ein wichtiges Anliegen: Griechen- land ist auf einem positiven Weg. Dies muss man bestär- ken und darf es nicht untermi- nieren. Welche Akzente wollen Sie noch setzen? Ich möchte die DGV noch stärker in Rich- tung wirtschaftliche Zusammenarbeit aus- richten. Wir haben einen guten Kontakt zur Außenhandelskammer in Athen. Diese betrachte ich als einen weiteren Katalysa- tor, um auf der Ebene der Kommunen klei- ne und mittlere Unternehmen zusammen- zubringen. Da gibt es noch viel ungenutztes Potenzial auf beiden Seiten. Zudem ist nach sechs Jahren des Aufbaus eine Zäsur von- nöten. Wir wollen in aller Ruhe evaluieren: Was hat bisher stattgefunden, was davon ist nachhaltig, und was waren Eintagsfliegen? Bisher ging es ja um alles Mögliche: von der Feuerwehr über Müllbeseitigung und Stra- ßenbeleuchtung bis zum Tourismus. Wer- den Sie die Aufgaben stärker konzentrieren? Darüber wollen wir uns jetzt auf Kreta in- tensiv austauschen. Die DGV wäre damit überfordert, alles zu machen. Wir müssen uns konzentrieren. Ich will nichts vorweg- nehmen. Es werden aber Themen sein wie Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheit und der digitale Wandel in den Kommunen. Was bringen die mehr als 50 sogenannten Know-how-Partnerschaften für die Arbeits- plätze in Griechenland? Da kann man noch viel besser werden. Ich habe mir persönlich vorgenommen, genau diesen Bereich zu verstärken. An welche Projekte denken Sie? Ein Leuchtturmprojekt ist die Schweißer- Ausbildung, die wir auf Kreta ausgebaut ha- ben. Da gibt es ein Fachzentrum rund um die Kammer in Heraklion. 2017 haben dort 100 griechische Schweißer ihre Abschluss- prüfungen absolviert. Die Leute bekom- men dann auch einen Job. Diese qualitativ hochwertige Ausbildung wollen wir ver- stärken. Wenn man so etwas ausbauen kann für ganz Griechenland, wäre das ein Riesenschritt. In weiteren Bereichen geht es um die Ausbildung von Köchen oder Ho- telfachangestellten. Ist Griechenland bald über den Berg? Ich bin da zuversichtlich, dass Griechen- land es schafft, über den Berg zu kommen. Wenn man den Primärüberschuss betrach- tet, dann ist es so. Natürlich leiden sie noch unter einer großen Verschuldung – das muss über die Jahre hinweg erledigt wer- den. Aber wichtig ist, dass wir die Kräfte stärken, die Wachstum versprechen. Wir als DGV gehen zum Beispiel intensiv in den Bereich Wander- und Pilgertourismus hi- nein, auch um Probleme kurzer Saisonzei- ten zu lösen. Wir wollen die Nischenpro- dukte beleben. Ist es hilfreich für Ihre Arbeit, wenn Italien die Griechen als schwarzes Schaf der euro- päischen Finanzpolitik ablöst? Dass uns Italien im europäischen Kontext eher Sorgen bereitet, soll für die DGV nicht von Schaden sein. Das Gespräch führte Matthias Schiermeyer. Interview Merkels neuer Griechenland-Beauftragter Norbert Barthle sieht einen Neubeginn im Verhältnis beider Länder. Die Regierungspartei Syriza habe ihre Widerstände aufgegeben. Auch hierzulande will der Schwabe alte Ressentiments überwinden. Auch den Wandertourismus – wie hier auf Kreta – will die Deutsch-Griechische Versammlung beleben. Fotos: Zentrale für Fremdenverkehr, StZ REGIERUNGSBEAUFTRAGTER FÜR GRIECHENLAND Staatssekretär Der Christde- mokrat Norbert Barthle (66) ist als Parlamentarischer Staatssekretär des Entwick- lungsministeriums schon im dritten Ressort angelangt – Verkehr und Landwirtschaft waren die früheren Stationen. Barthle kam 1952 in Schwä- bisch Gmünd zur Welt, wurde später Lehrer am Gymnasium und Pressesprecher im baden- württembergischen Kultusmi- nisterium. Seit 1998 vertritt der Finanzexperte den Wahl- kreis Backnang im Bundestag. Führungswechsel Seit Mai ist Barthle Beauftragter für die Deutsch-Griechische Ver- sammlung (DGV) – ein Netz- werk aus Kommunen, Zivil- gesellschaft und Wirtschaft. Sein umtriebiger Vorgänger Hans-Joachim Fuchtel hatte sich binnen sechs Jahren in beiden Ländern einen mar- kanten Ruf erworben. Der Wechsel habe eher organi- satorische Gründe gehabt, heißt es nun. Fuchtel ist ins Land- wirtschaftsministe- rium gezogen, das DGV-Team sollte nicht auch versetzt wer- den. Wie sich zeigt, soll Bar- thle aber auch frischen Wind bringen. ms „Angela Merkel telefoniert nun regelmäßig mit Alexis Tsipras.“ Norbert Barthle (CDU), Griechenland-Beauftragter I n Chemnitz sind nach Einschätzung des Verfassungsschutzes weitere frem- denfeindliche Gewaltakte zu befürch- ten. Die Behörde bestätigte am Mittwoch in Dresden einen Bericht der in Chemnitz er- scheinenden „Freien Presse“. Nach den jüngsten Ereignissen in Chemnitz fühlten sich rechtsextremistische Täter ermutigt, mit Gewaltstraftaten „gegen Menschen mit Migrationshintergrund oder solche, die sie dafür halten“, vorzugehen, teilte der säch- sische Verfassungsschutz mit. Im August und September war es in Chemnitz zu ge- walttätigen Ausschreitungen gekommen. Extremistische Täter fühlten sich in ihrem Handeln bestärkt. Die jüngsten Er- eignisse hätten die überregionale Vernet- zung der Szene „noch einmal vorangetrie- ben“, insbesondere auch die lokale Vernet- zung, hieß es aus der Behörde. Darüber hi- naus wurden den Angaben zufolge „die lo- kalen Strukturen in bundesweit aktive Netzwerke eingebunden“. Eine tragende Rolle soll dabei der Rechtsanwalt Martin Kohlmann spielen, der das Bündnis Pro Chemnitz anführt. Er lasse sich „rechtsextremistischen Bestre- bungen zuordnen, für deren Beobachtung der sächsische Verfassungsschutz einen ge- setzlichen Auftrag hat“, hieß es weiter. Kohlmann hat als Kopf der Fraktion des Bündnisses Pro Chemnitz einen Sitz im Stadtrat. Als Rechtsanwalt vertritt er den Angaben zufolge in Prozessen öfter Straf- täter aus der rechtsextremen Kamerad- schaftsszene. Nach der tödlichen Messerattacke Ende August auf einen Deutschkubaner in Chemnitz hatten Pro Chemnitz und die AfD Proteste organisiert. Zu den Demonst- rationen mit mehreren Tausend Teilneh- mern reisten auch von außerhalb rechts- extreme Kameradschaften an. epd Chemnitz Der Verfassungsschutz beobachtet gestärkte Rechtsextremisten in Sachsen. Sorge vor neuer rechter Gewalt Bodenversiegelung München hat am meisten Beton Keine deutsche Großstadt ist so zubeto- niert wie München. In der bayerischen Landeshauptstadt sind laut einer am Mitt- woch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffent- lichten Untersuchung rund 47 Prozent des Stadtgebiets bebaut oder asphaltiert. Da- hinter liegen demnach Oberhausen und Hannover mit 44 und 43 Prozent Boden- versiegelung. Durch die viele Bebauung steigt laut GDV die Gefahr von Über- schwemmungen. Die VdS Schadenverhü- tung untersuchte für den GDV anhand von Satellitendaten die Bodenversiegelung in den 50 Kommunen mit den meisten Ein- wohnern. Die am geringsten verbaute Großstadt in Deutschland ist Potsdam mit 13 Prozent versiegelter Fläche. AFP Reiseleistungen: Flug von Stuttgart nach Nizza und zurück (Umsteigeverbindung möglich) Luftverkehrsteuer, Flughafen- und Sicherheitsgebühren Transfer Flughafen – Hotel – Flughafen 3 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet im 4-Sterne-Hotel «Splendid» in Nizza (Landeskategorie) 1 Abendessen im Altstadtrestaurant (am 1. Tag) Rundgang durch Nizzas Altstadt Vieux Nice Rundgang durch Monaco-Ville mit Besuch des Internationalen Zirkusfestivals von Monte-Carlo Ausflug «Blumenmarkt in Nizzas Altstadt» Qualifi zierte, deutschsprechende Reiseleitung Ausführliche Reiseunterlagen Zusätzlich buchbar: Einzelzimmerzuschlag 150,- „Musée Marc Chagall“, inkl. Eintritt 60,- Ausflug „Bezauberndes Cannes und die Insel Sainte-Marguerite“, inkl. Abendessen 130,- CÔTE D’AZUR & DAS ZIRKUS- FESTIVAL IN MONTE-CARLO Artisten und die bezaubernde Mittelmeerküste. Im Januar findet an der Côte d’Azur ein ganz besonderes Festival statt: Besuchen Sie das 43. Internationale Zirkus- festival Monte Carlo (seit 1974) und genießen Sie die französische Mittelmeerküste. Das mediterrane Nizza, das bezaubernde Cannes und das Fürstentum Monaco stehen auf dem Programm. Hier sind die Temperaturen im Win- ter immer einige Grad höher als auf der Alpennordseite. Wir besuchen mit Ihnen eine Vorstellung des Zirkusfesti- vals in Monte Carlo und bringen Sie in direkten Kontakt mit Artisten aus aller Welt! © Atout France © Monaco Press Centre Photos © Monaco Press Centre Photos Jetzt buchen! Mondial Tours GmbH Telefon: 0731/966 96-0; Fax – 40 oder 0800/462 63 77 (kostenlose Hotline). [email protected] Fordern Sie gleich unser ausführliches Programm an! Veranstalter: Mondial Tours MT SA; CH-Locarno Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Spezialreise vom 24. bis 27. Januar 2019 ab 995 w pro Person im DZ 4 Tage im 4-Sterne-Hotel

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„Griechenland schafft es über den Berg“

D ie während der Finanzkrise ins Le-ben gerufene Deutsch-GriechischeVersammlung (DGV) ist heute ein

Motor der Beziehungen beider Länder aufkommunaler Ebene. Anfang Novembersteht auf Kreta das achte Jahrestreffen an. Neuer deutscher Spitzenvertreter ist Nor-bert Barthle aus Schwäbisch Gmünd. Der Parlamentarische Staatssekretär des Ent-wicklungsministeriums hatte im MaiHans-Joachim Fuchtel (ebenso CDU) alsGriechenland-Beauftragten abgelöst.

Herr Barthle, Ministerpräsident Tsiprashat jüngst von einem Neubeginn inden deutsch-griechischen Beziehungen gesprochen. Sehen Sie auch eine gute Chance, die Krisenjahre zurückzulassen?Genauso ist es. Wir wollen diese Phase derVergangenheit abschließen und neue Wegebeschreiten. Die Deutsch-Griechische Ver-sammlung hat in ihrer Gründerzeit auchein Stück weit unter dem angespannten deutsch-griechischen Verhältnis gelitten. Zurückreichend auf die Zeit der Rettungs-schirme gab es gegenseitige Vorurteile, dieimmer wieder aufgeheizt wurden. Über-wundene Klischees wurden in beiden Län-dern neu belebt. Unter diesen Ressenti-ments hatte auch mein Vorgänger Hans-Joachim Fuchtel zu leiden, weil auf vielenEbenen Widerstand geleistet wurde. Diesbetrachte ich als überwunden. Die Stim-mungslage hat sich auch mit Abschluss derletzten Rettungsprogramme verändert.Griechenland entwickelt sichpositiv und steht auf eigenenBeinen.

Hat man bisher um die regie-rende Syriza eher einen Bogen gemacht, so dass Sie nun einen engeren Kontakt suchen?Genau das ist meine Absicht.Wir erleben eine deutlich entspannte Be-ziehung zwischen unseren Regierungs-chefs. Angela Merkel telefoniert regelmä-ßig mit Alexis Tsipras. Da haben sich auchVorurteile abgebaut. Auch beim Besuch desBundespräsidenten in Athen gab es einegroße Einigkeit: Ungeachtet nationalisti-scher Bewegungen zeigen wir, dass Europaein Friedens, Arbeits- und Wirtschaftspro-jekt ist. Syriza hat da auch Schritte nach vorne gemacht. Es ist mir gelungen, dortdas Eis zu brechen und eine neue Offenheitzu erreichen, weil wir uns überparteilicher aufstellen wollen.

Woran machen Sie das fest?Tsipras hat mit Rena Dourou eine Regie-rungsbeauftragte für die DGV ernannt. Dasgab es bis dahin nicht. Der Meilenstein ver-ändert die Ausgangslage unserer Zusam-menarbeit auf kommunaler Ebene enorm,denn so viele Projekte brauchen die Geneh-migung der Zentralregierung. Wir erhaltennun einen Zugang zu den Ministerien.

Müssen Sie auch noch Widerstände in den eigenen Reihen überwinden?

So ist es. Es gibt immer noch Ressenti-ments bei uns – von hoch verschuldeten Griechen etwa, die nicht vorankommen.Nicht überall wird wahrgenommen, wassich dort getan hat. Dies in unsere Kommu-

nen hineinzutragen ist mir einwichtiges Anliegen: Griechen-land ist auf einem positivenWeg. Dies muss man bestär-ken und darf es nicht untermi-nieren.

Welche Akzente wollen Sienoch setzen?

Ich möchte die DGV noch stärker in Rich-tung wirtschaftliche Zusammenarbeit aus-richten. Wir haben einen guten Kontakt zur Außenhandelskammer in Athen. Diesebetrachte ich als einen weiteren Katalysa-tor, um auf der Ebene der Kommunen klei-ne und mittlere Unternehmen zusammen-zubringen. Da gibt es noch viel ungenutztes

Potenzial auf beiden Seiten. Zudem ist nachsechs Jahren des Aufbaus eine Zäsur von-nöten. Wir wollen in aller Ruhe evaluieren:Was hat bisher stattgefunden, was davon istnachhaltig, und was waren Eintagsfliegen?

Bisher ging es ja um alles Mögliche: von der Feuerwehr über Müllbeseitigung und Stra-ßenbeleuchtung bis zum Tourismus. Wer-den Sie die Aufgaben stärker konzentrieren?Darüber wollen wir uns jetzt auf Kreta in-tensiv austauschen. Die DGV wäre damit überfordert, alles zu machen. Wir müssen uns konzentrieren. Ich will nichts vorweg-nehmen. Es werden aber Themen sein wieTourismus, Landwirtschaft, Gesundheitund der digitale Wandel in den Kommunen.

Was bringen die mehr als 50 sogenanntenKnow-how-Partnerschaften für die Arbeits-plätze in Griechenland?Da kann man noch viel besser werden. Ich

habe mir persönlich vorgenommen, genau diesen Bereich zu verstärken.

An welche Projekte denken Sie? Ein Leuchtturmprojekt ist die Schweißer-Ausbildung, die wir auf Kreta ausgebaut ha-ben. Da gibt es ein Fachzentrum rund um die Kammer in Heraklion. 2017 haben dort100 griechische Schweißer ihre Abschluss-prüfungen absolviert. Die Leute bekom-men dann auch einen Job. Diese qualitativhochwertige Ausbildung wollen wir ver-stärken. Wenn man so etwas ausbauenkann für ganz Griechenland, wäre das einRiesenschritt. In weiteren Bereichen geht es um die Ausbildung von Köchen oder Ho-telfachangestellten.

Ist Griechenland bald über den Berg?Ich bin da zuversichtlich, dass Griechen-land es schafft, über den Berg zu kommen.Wenn man den Primärüberschuss betrach-tet, dann ist es so. Natürlich leiden sie nochunter einer großen Verschuldung – dasmuss über die Jahre hinweg erledigt wer-den. Aber wichtig ist, dass wir die Kräftestärken, die Wachstum versprechen. Wir als DGV gehen zum Beispiel intensiv in denBereich Wander- und Pilgertourismus hi-nein, auch um Probleme kurzer Saisonzei-ten zu lösen. Wir wollen die Nischenpro-dukte beleben.

Ist es hilfreich für Ihre Arbeit, wenn Italien die Griechen als schwarzes Schaf der euro-päischen Finanzpolitik ablöst?Dass uns Italien im europäischen Kontexteher Sorgen bereitet, soll für die DGV nichtvon Schaden sein.

Das Gespräch führte Matthias Schiermeyer.

Interview Merkels neuer Griechenland-Beauftragter Norbert Barthle sieht einen Neubeginn im Verhältnis beider Länder. Die Regierungspartei Syriza habe ihre Widerstände aufgegeben. Auch hierzulande will der Schwabe alte Ressentiments überwinden.

Auch den Wandertourismus – wie hier auf Kreta – will die Deutsch-Griechische Versammlung beleben. Fotos: Zentrale für Fremdenverkehr, StZ

REGIERUNGSBEAUFTRAGTER FÜR GRIECHENLANDStaatssekretär Der Christde-mokrat Norbert Barthle (66) ist als Parlamentarischer Staatssekretär des Entwick-lungsministeriums schon im dritten Ressort angelangt – Verkehr und Landwirtschaft waren die früheren Stationen. Barthle kam 1952 in Schwä-bisch Gmünd zur Welt, wurde später Lehrer am Gymnasium und Pressesprecher im baden-württembergischen Kultusmi-nisterium. Seit 1998 vertritt der Finanzexperte den Wahl-kreis Backnang im Bundestag.

Führungswechsel Seit Mai ist Barthle Beauftragter für die Deutsch-Griechische Ver-sammlung (DGV) – ein Netz-werk aus Kommunen, Zivil-gesellschaft und Wirtschaft. Sein umtriebiger Vorgänger Hans-Joachim Fuchtel hatte sich binnen sechs Jahren in beiden Ländern einen mar-kanten Ruf erworben. Der Wechsel habe eher organi-satorische Gründe gehabt, heißt es nun. Fuchtel ist ins Land-wirtschaftsministe-

rium gezogen, das DGV-Team sollte nicht auch versetzt wer-den. Wie sich zeigt, soll Bar-

thle aber auchfrischen Wind

bringen. ms

„Angela Merkel telefoniert nun regelmäßig mit Alexis Tsipras.“Norbert Barthle (CDU),Griechenland-Beauftragter

In Chemnitz sind nach Einschätzungdes Verfassungsschutzes weitere frem-denfeindliche Gewaltakte zu befürch-

ten. Die Behörde bestätigte am Mittwoch inDresden einen Bericht der in Chemnitz er-scheinenden „Freien Presse“. Nach denjüngsten Ereignissen in Chemnitz fühltensich rechtsextremistische Täter ermutigt,mit Gewaltstraftaten „gegen Menschen mitMigrationshintergrund oder solche, die siedafür halten“, vorzugehen, teilte der säch-sische Verfassungsschutz mit. Im Augustund September war es in Chemnitz zu ge-walttätigen Ausschreitungen gekommen.

Extremistische Täter fühlten sich inihrem Handeln bestärkt. Die jüngsten Er-eignisse hätten die überregionale Vernet-zung der Szene „noch einmal vorangetrie-ben“, insbesondere auch die lokale Vernet-zung, hieß es aus der Behörde. Darüber hi-naus wurden den Angaben zufolge „die lo-kalen Strukturen in bundesweit aktiveNetzwerke eingebunden“.

Eine tragende Rolle soll dabei derRechtsanwalt Martin Kohlmann spielen,der das Bündnis Pro Chemnitz anführt. Erlasse sich „rechtsextremistischen Bestre-bungen zuordnen, für deren Beobachtungder sächsische Verfassungsschutz einen ge-setzlichen Auftrag hat“, hieß es weiter.Kohlmann hat als Kopf der Fraktion desBündnisses Pro Chemnitz einen Sitz imStadtrat. Als Rechtsanwalt vertritt er denAngaben zufolge in Prozessen öfter Straf-täter aus der rechtsextremen Kamerad-schaftsszene.

Nach der tödlichen Messerattacke EndeAugust auf einen Deutschkubaner in Chemnitz hatten Pro Chemnitz und dieAfD Proteste organisiert. Zu den Demonst-rationen mit mehreren Tausend Teilneh-mern reisten auch von außerhalb rechts-extreme Kameradschaften an. epd

Chemnitz Der Verfassungsschutz beobachtet gestärkte Rechtsextremisten in Sachsen.

Sorge vor neuer rechter Gewalt

Bodenversiegelung

München hat am meisten BetonKeine deutsche Großstadt ist so zubeto-niert wie München. In der bayerischenLandeshauptstadt sind laut einer am Mitt-woch vom Gesamtverband der DeutschenVersicherungswirtschaft (GDV) veröffent-lichten Untersuchung rund 47 Prozent des Stadtgebiets bebaut oder asphaltiert. Da-hinter liegen demnach Oberhausen und Hannover mit 44 und 43 Prozent Boden-versiegelung. Durch die viele Bebauungsteigt laut GDV die Gefahr von Über-schwemmungen. Die VdS Schadenverhü-tung untersuchte für den GDV anhand von Satellitendaten die Bodenversiegelung inden 50 Kommunen mit den meisten Ein-wohnern. Die am geringsten verbauteGroßstadt in Deutschland ist Potsdam mit13 Prozent versiegelter Fläche. AFP

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(am 1. Tag)

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Besuch des Internationalen Zirkusfestivals von

Monte-Carlo

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und die Insel Sainte-Marguerite“,

inkl. Abendessen 130,-

CÔTE D’AZUR & DAS ZIRKUS-

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Artisten und die bezaubernde Mittelmeerküste.

Im Januar fi ndet an der Côte d’Azur ein ganz besonderes Festival statt: Besuchen Sie das 43. Internationale Zirkus-

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bezaubernde Cannes und das Fürstentum Monaco stehen auf dem Programm. Hier sind die Temperaturen im Win-

ter immer einige Grad höher als auf der Alpennordseite. Wir besuchen mit Ihnen eine Vorstellung des Zirkusfesti-

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