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Ahlut-Tawhid Publications 1

Ursprünglicher arabischer Titel: ال يصح إسالم المرء إال به الكفر بالطاغوت

Ursprünglicher Herausgeber: Himmah Publications

Übersetzt und bearbeitet von: Ahlut-Tawhid Publications

Veröffentlicht:

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Ahlut-Tawhid Publications 2

بسم هللا الرحمن الرحيم

Alles Lob gebührt Allāh, möge Salāh und Salām auf dem Gesandten Allāhs, seiner Familie,

seinen Gefährten und auf all jenen sein, die sich mit ihm verbündet haben. Sodann:

Allāh (jalla jalāluh) erschuf die Schöpfung ausschließlich für seine alleinige Anbetung ohne

Beigesellen, so wie Er (taʿālā) sagte:

إال ليعبدون والنس وما خلقت الجن

„Und Ich habe die Jinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.“1

Wenn du dies also erkannt hast, so wisse, dass die ʿIbādah (Gottesdienst, Anbetung) nicht

ʿIbādah genannt wird außer mit dem Tawhīd, so wie auch as-Salāh nicht Salāh genannt wird

außer mit der Tahārah (Reinheit). Genauso wie der Hadath (Unreinheit) die Tahārah auslöscht,

wenn er sie betritt, macht der Shirk, wenn er sich mit der ʿIbādah vermischt, diese ungültig und

macht die Taten hinfällig und ihr Täter wird von jenen, die im Feuer verbleiben. Er (taʿālā) sagte:

لك لمن يشاء ومن دون إن الله ال يغفر أن يشرك به ويغفر ما يشرك بالله فقد افترى إثما ذ

عظيما

„Allāh vergibt gewiß nicht, daß man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist,

vergibt Er, wem Er will. Wer Allāh (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde

ersonnen.“2

1 Sūrah adh-Dhāriyāt: 56. 2 Sūrah an-Nisāʾ: 48.

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Ahlut-Tawhid Publications 3

Und Er (subhānahu) sagte:

دوا الله لقد كفر الذين قالوا إن الله هو المسيح ابن مريم وقال المسيح يا بني إسرائيل اعب

م الله عليه رب ي وربكم إنه من الجنة ومأواه النار وما للظالمين من يشرك بالله فقد حر

أنصار

„Fürwahr, ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‚Gewiß, Allāh ist al-Masīh, der Sohn

Maryams‘, wo doch al-Masīh (selbst) gesagt hat: ‚O Kinder Isrāʾīls, dient Allāh, meinem

Herrn und eurem Herrn!‘ Wer Allāh (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allāh das

Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden

keine Helfer haben.“3

Wenn du nun also die Gewissheit erlangt hast, o Diener Allāhs, dass das Wichtigste, dessen

Verwirklichung dir obliegt, der Tawhīd ist und dass das Wichtigste, dessen Meidung dir obliegt,

der Shirk ist, dann wisse, dass dein Tawhīd nicht gültig ist außer mit Kufr bit-Tāghūt. Dies ist so,

weil Kufr bit-Tāghut von der Grundlage des Dīn des Islām ist; es ist die erste Sache, die Allāh

(taʿālā) dem Sohn Ādams auferlegte und es ist das Erste, wozu die Propheten und Gesandten ihre

Völker riefen. Der Beweis hierfür ist Seine (taʿālā) Aussage:

سوال أن اعبدوا الله واجتنبوا الطاغوت ولقد بعثنا في كل أم ة ر

„Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: ‚Dient Allāh

und meidet die falschen Götter.“‘4

In dieser edlen Āyah „benachrichtigte Allāh, dass Er in jeder Gruppe, Ära und Generation der

Menschen einen Gesandten erweckt hat, seit der Shirk im Volk von Nūh erschien, bis Er sie mit

Muhammad (sallallāhu ʿalayhi wa sallam) absiegelte. Er befahl ihnen: ‚dient Allāh‘, d.h.,

3 Sūrah al-Māʾidah: 72. 4 Sūrah an-Nahl: 36.

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Ahlut-Tawhid Publications 4

vereinheitlicht Allāh mit der ʿIbādah und ‚meidet‘, d.h., lasst und trennt euch von der ʿIbādah an

alles außer Ihm. Zu diesem Zweck wurde die Schöpfung erschaffen und wurden die Gesandten

entsandt und die Bücher offenbart. Und ‚meidet‘ trägt eine größere Bedeutung als ‚lasst‘, denn

‚lasst‘ wird für die Abwesenheit der Tat verwendet und ‚meidet‘ umfasst dies und umfasst auch

noch die Entfernung und die Meidung. Diese Āyah ist die Bedeutung von ‚lā ilāha illallāh‘, denn

sie enthält an-Nafy (die Verneinung) und al-Ithbāt (die Bestätigung), wie es auch in ‚Lā ilāha

illallāh‘ enthalten ist. So ist in Seiner Aussage ‚dient Allāh‘ der Ithbāt und in Seiner Aussage

‚meidet den Tāghūt‘ der Nafy enthalten.“5

So wird der Mensch nicht zu einem Gläubigen an Allāh außer mit Kufr bit-Tāghūt. Allāh (taʿālā)

sagte:

سميع عليم فمن يكفر بالطاغوت ويؤمن بالله فقد استمسك بالعروة الوثقى ال انفصام لها والله

„Wer also den Tāghūt verleugnet, jedoch an Allāh glaubt, der hält sich an der festesten

Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allāh ist Allhörend und Allwissend.“6

Die festeste Handhabe hier ist der Tawhīd (die Shahādah „lā ilāha illallāh“), der zwei Säulen hat:

Die erste ist der Kufr an den Tāghūt – und dies ist, was in „lā ilāha“ enthalten ist – und die zweite

ist der Īmān an Allāh – und dies ist, was „illallāh“ beinhaltet.

So gibt es keinen Islām ohne das Festhalten an der festesten Handhabe (das Wort des Tawhīd)

und der Diener hält nicht an der festesten Handhabe fest, außer wenn er Kufr an den Tāghūt

begeht. Dies ist ein Befehl, welchem man sich ergibt, über welchen man einstimmig ist und was

vom Dīn mit Notwendigkeit gewusst wird. Niemand, dessen Herz Allāh mit dem Tawhīd

erleuchtet hat, streitet darüber.

Um Kufr an den Tāghūt zu begehen, o Diener Allāhs, musst du die Bedeutung von „Tāghūt“

kennen, seine Arten, seine Köpfe und die Art und Weise, wie man Kufr an ihn begeht, damit du

5 Siehe Ibn Qāsim, Hāshiyah Kitāb at-Tawhīd. 6 Sūrah al-Baqarah: 256.

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die Säule des Kufrs an den Tāghūt auf die vollständigste Weise erfüllst und dadurch zu einem

reinen Muwahhid wirst.

Die sprachliche und sharʿī Definition des Tāghūt:

At-Tāghūt sprachlich: von „übertreten“ und „überschreiten“; „er lehnt sich auf“ und „er

überschreitet mit Tughyān (Überschreitung der Grenzen)“. Alles, was seine Grenze und sein Maß

überschreitet, hat „taghā“ gemacht und ist ein Tāgh. „Taghā al-Bahr“ bedeutet: die Meereswellen

haben sich aufgewallt. Von dieser Bedeutung ist auch Seine (taʿālā) Aussage:

ا طغى الماء حم لناكم في الجارية إنا لم

„Gewiß, als das Wasser das Maß überschritt, trugen ja Wir euch auf dem fahrenden

(Schiff).“7

Die Bedeutung ist: „Als das Wasser sich aufhöhte, sich erhob und die gewöhnliche Grenze

überschritt, haben Wir Nūh (ʿalayhis-salām) und die Gläubigen auf dem Schiff getragen.“ Und

von at-Tughyān leitet sich at-Tāghūt ab und at-Tāghūt kann Singular oder Plural, männlich oder

weiblich sein. Der Plural von at-Tāghūt ist Tawāghīṭ.8

Die sharʿī Bedeutung definierte Shaykh al-Islām Ibn Taymiyyah mit seiner Aussage: „At-Tāghūt

kommt von at-Tughyān; und at-Tughyān ist die Übertretung der Grenze. So ist der Angebetete

außer Allāh, wenn er dies nicht verabscheut, ein Tāghūt und der, dem im Ungehorsam zu Allāh

gehorcht wird, ist auch ein Tāghūt. Deswegen wurde derjenige, an den sich in

Entscheidungsfragen anstatt des Buchs Allāhs gewandt wird, Tāghūt genannt. Und Firʿawn und

ʿĀd wurden Tughāh genannt.“9

Imām Muhammad ibn ʿAbdil-Wahhāb sagte: „At-Tāghūt ist allgemein für alles, was außer Allāh

7 Sūrah al-Hāqqah: 11. 8 Siehe Lisān al-ʿArab und as-Sihāh. 9 Siehe Majmūʿ al-Fatāwā.

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angebetet wird.“10

Shaykh ʿAbdullāh ibn ʿAbdirrahmān Abā Butayn sagte: „At-Tāghūt umfasst alles Angebetete

außer Allāh und jeden Kopf des Dalāls (Irreleitung), der zur Falschheit ruft und sie verschönert

und jeden, den die Leute zur Urteilsfindung zwischen sich mit den Urteilen der Jāhiliyyah

eingesetzt haben. Es umfasst auch den Wahrsager, den Zauberer und die Götzenwächter, die zur

ʿIbādah an die Grabesbewohner rufen.“11

Shaykh Sulaymān ibn Sahmān sagte: „Die Aussagen der Salaf über die Definition des Tāghūt

sind zahlreich und das Beste, was darüber gesagt wurde, ist die Aussage von Ibn al-Qayyim

(rahimahullāh) in Iʿlām al-Muwaqqiʿīn: ‚At-Tāghūt: alles, womit der Diener seine Grenze

überschreitet, vom Angebeteten, Gefolgten oder Gehorchten. Folglich ist der Tāghūt eines jeden

Volkes derjenige, zu dem sie sich in Entscheidungsfragen anstelle von Allāh und Seinem

Gesandten wenden oder den sie anstelle von Allāh anbeten oder dem sie ohne Leitung von Allāh

folgen oder dem sie gehorchen in dem, wovon sie nicht wissen, dass es Gehorsam zu Allāh

ist.‘“12

Die Arten der Tawāghīt und ihre Köpfe:

„Der Tāghūt ist von drei Arten: 1. der Tāghūt der Urteilsfindung, 2. Der Tāghūṭ der ʿIbādah, 3.

Der Tāghūt des Gehorsams und der Folgeleistung.“13

Die Tawāghīt sind viele und ihre Köpfe sind fünf:

Der erste: Der Shaytān, der zur ʿIbādah an jemanden anderen als Allāh ruft. Er (taʿālā) sagte:

10 Siehe Kitāb at-Tawhīd. 11 Siehe Ad-Durar as-Saniyyah. 12 ebd. 13 ebd.

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Ahlut-Tawhid Publications 7

بين يطان إنه لكم عدو م ألم أعهد إليكم يا بني آدم أن ال تعبدوا الش

„Habe Ich euch, o Kinder Adams, nicht als Verpflichtung auferlegt, daß ihr nicht dem

Satan dienen sollt – gewiß er ist euch ein deutlicher Feind.“14

Der Shaytān ist der größte Tāghūt, der stets bemüht ist, die Leute von Allāhs Gehorsam

abzuwenden. Unter den Menschen gibt es solche, die mit dem Shaytān an der Abkehrung der

Menschen von der ʿIbādah an Allāh mitmachen, und diese sind ebenso Tawāghīt.

Der zweite: Der Herrscher, der die Urteile Allāhs abändert. Er (taʿālā) sagte:

تحاكموا إلى ألم تر إلى الذين يزعمون أنهم آمنوا بما أنزل إليك وما أنزل من قبلك يريدون أن ي

يطان أن يضلهم ضالال بعيدا الطاغوت وقد أمروا أن يكفروا به ويريد الش

„Siehst du nicht jene, die behaupten, an das zu glauben, was zu dir (als Offenbarung)

herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde, während sie sich in

Entscheidungsfragen an den Tāghūt wenden wollen, wo ihnen doch befohlen worden ist, es

zu verleugnen? Aber der Shaytān will sie weit in die Irre führen.“15

Zu diesen gehören die Staats- und Regierungsoberhäupter, die Könige und Anführer, die die

Sharīʿah-Urteile gegen menschengemachte Gesetze, Brauchtumsurteile und Stammestraditionen

austauschen oder das Urteil der Sharīʿah aufheben, wie die Aufhebung der Hudūd, des Jihād und

der Zakāh.

Der dritte: Derjenige, der mit etwas anderem als dem, was Allāh herabgesandt hat, herrscht. Er

(taʿālā) sagte:

14 Sūrah Yā-Sīn: 60. 15 Sūrah an-Nisāʾ: 60.

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Ahlut-Tawhid Publications 8

ئك هم الكافرون الله ومن لم يحكم بما أنزل فأول

„Wer nicht nach dem waltet, was Allāh (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die

Ungläubigen.“16

Ibn al-Qayyim sagte: „Wer sich in seinen Streitfragen für ein Urteil an jemand anderen als Allāh

und Seinen Gesandten wendet, der hat sich an den Tāghūt für ein Urteil gewandt, wo ihm doch

befohlen wurde, Kufr an ihn zu begehen. Und der Diener begeht nicht Kufr an den Tāghūt, bis er

das Urteil für Allāh allein sein lässt.“17

Wenn also der Herrscher oder der Qādī zwischen zwei Streitparteien mit etwas anderem als dem,

was Allāh herabgesandt hat, urteilt, wie z.B., wenn er nach menschengemachten

Gesetzesbüchern, Bräuchen oder Neigungen urteilt, so ist er vom Dīn des Islām abtrünnig

geworden und ist zu einem Tāghūt geworden.

Ebenso sind auch alle, die sich an diesen Herrscher mit etwas anderem als dem, was Allāh

herabgesandt hat, wenden von den Streitenden, Kuffār. Er (taʿālā) sagte:

موك فيما شجر بينهم ثم ال يجدوا ف ا قضيت فال ورب ك ال يؤمنون حتى يحك م ي أنفسهم حرجا م

ويسل موا تسليما

„Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen,

was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch

das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen.“18

Allāh (subhānahu) hat den Īmān von ihnen negiert, da sie nicht die Sharīʿah Allāhs als das Urteil

zwischen sich genommen haben, genauso wie Allāh den Īmān von demjenigen negierte, der sich

an den Tāghūt für ein Urteil wendet oder es beabsichtigte oder es wollte, wie in der

16 Sūrah al-Māʾidah: 44. 17 Tarīq al-Hijratayn. 18 Sūrah an-Nisāʾ: 65.

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vorhergegangenen Āyah:

يريدون أن يتحاكموا إلى الطاغوت

„Sie wollen sich in Entscheidungsfragen an den Tāghūt wenden.“19

Der vierte: Derjenige, der behauptet, das Verborgene zu kennen. Er (taʿālā) sagte:

ماوات والرض الغيب إال الله وما يشعرون أيان يبعثون قل ال يعلم من في الس

„Sag: Über das Verborgene weiß nicht Bescheid wer in den Himmeln und auf der Erde ist,

außer Allāh; und sie merken nicht, wann sie auferweckt werden.“20

Wer also behauptet, dass er das Verborgene kenne, der ist ein Tāghūt, denn er hat sich selbst zu

einem Gleichgestellten Allāhs gemacht und hat mit ihm in einer Eigenschaft von den

Eigenschaften der Rubūbiyyah rivalisiert. Al-Haqq (subhānahu) sagte:

وعنده مفاتح الغيب ال يعلمها إال هو

„Er verfügt über die Schlüssel des Verborgenen; niemand kennt sie außer Ihm.“21

Und Er (jalla fī ʿulāh) sagte:

عالم الغيب فال يظهر على غيبه أحدا

„(Er,) der Kenner des Verborgenen – Er enthüllt niemandem das, was bei Ihm verborgen

ist.“22

Aus diesem Grund ist derjenige, der behauptet, das Verborgene zu kennen, ein Verleugner des

19 Sūrah an-Nisāʾ: 60. 20 Sūrah an-Naml: 65. 21 Sūrah al-Anʿām: 59.

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Offenkundigen vom edlen Qurʾān.

Der Muslim ist verpflichtet, sich davor zu hüten, zu all jenen, die behaupten, das Verborgene zu

kennen, zu gehen, wie die Zauberer, die Hellseher und die Wahrsager, und davor, das, was sie

behaupten, als wahr anzusehen. Der Gesandte Allāhs (sallallāhu ʿalayhi wa sallam) sagte:

افا أتى من ليلة أربعين صالة له لم تقبل شيء عن فسأله عر

„Wer zu einem Wahrsager geht und ihn über etwas fragt, dessen Gebet wird 40 Nächte nicht

angenommen.“23

Und er (sallallāhu ʿalayhi wa sallam) sagte auch:

افا، كاهنا أتى من د على أنزل بما كفر فقد يقول، بما فصدقه أو عر وسلم عليه الله صلى محم

„Wer zu einem Hellseher oder Wahrsager geht und das, was er sagt, als wahr ansieht, der hat

Kufr an das begangen, was auf Muhammad sallallāhu ʿalayhi wa sallam herabgesandt wurde.“24

Das alleinige Gehen zu den Zauberern, Hellsehern und Wahrsagern ist also ein Grund dafür, dass

das Gebet nicht angenommen wird. Wenn das Gehen mit dem für wahr Befinden dessen, was sie

behaupten, zusammenkommt, dann ist dies ein Grund von den Gründen des Kufr.

Der fünfte: Wer neben Allāh angebetet wird und (damit) zufrieden ist oder wer die Leute zu

seiner Anbetung ruft; und der Beweis ist Seine (taʿālā) Aussage:

22 Sūrah al-Jinn: 26. 23 Überliefert bei Muslim. 24 Überliefert bei Ahmad und anderen. Der Hadīth ist hasan.

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لك نجزي الظالمين ومن يقل لك نجزيه جهنم كذ ن دونه فذ ه م منهم إن ي إل

„Und wer von ihnen sagen sollte: ‚Ich bin ein Gott außer Ihm‘, dem vergelten Wir mit der

Hölle. So vergelten Wir den Ungerechten.“25

Die ʿIbādah ist ein Anrecht Allāhs (ʿazza wa jall) und es geziemt niemandem, dass er zu der

Anbetung seiner Person oder jemand anderen außer Allāh aufruft. Wer dies also tut oder es nicht

tut, aber damit zufrieden ist, dass er neben Allāh angebetet wird, der ist ein Tāghūt.

Ibn ʿAtiyah sagte, dass al-Qādī Abū Muhammad sagte: „Alles, was neben Allāh angebetet wird,

ist ein Tāghūt. Dies ist eine zutreffende Bezeichnung für jeden Angebeteten, der damit zufrieden

ist, wie Firʿawn und Nimrūd. Wer aber nicht damit zufrieden ist, wie ʿUzayr und ʿĪsā

(ʿalayhimas-salām), so trifft es nicht zu.“26

Diese fünf Tāghūt-Köpfe erwähnte Shaykh Muhammad ibn ʿAbdil-Wahhāb (rahimahullāh) in

seinen Briefen, und heute sind die Tawāghīt viele. Von ihnen sind die Versammlungen der

Gesetzgebung (die Parlamente), die menschengemachte Gesetze erlassen, damit die Leute damit

richten anstelle des Urteils Allāhs (taʿālā). Davon ist auch die Organisation der Vereinten

Nationen, der UN Sicherheitsrat und der Internationale Gerichtshof. All diese Organe rufen dazu

auf, jemand anderen als Allāh anzubeten und zu gehorchen und etwas anderes als die Sharīʿah

Allāhs zu befolgen und als Richter zu nehmen. Und von den Tawāghīt dieser Zeit sind die

Sicherheits-, Verteidigungs- und Innenministerien, die die Sharīʿah Allāhs bekämpfen und die

Urteile der Gerichtshöfe ausführen und die Umsetzung des menschengemachten Gesetzes

überwachen. Von den Tawāghīt ist auch die Götze der Demokratie und die Götze des

Patriotismus und des Nationalismus … und viele weitere von den modernen Tawāghīt.

25 Sūrah al-Anbiyāʾ: 29. 26 Siehe Al-Muharrar al-Wajīz fī Tafsīr al-Kitāb al-ʿAzīz.

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Die Beschreibung des Kufr bit-Tāghūt (Wie Kufr bit-Tāghūt

umzusetzen ist):

Shaykh Muhammad ibn ʿAbdil-Wahhāb sagte: „Was die Art und Weise des Kufr bit-Tāghūt

angeht, so besteht er darin, dass du an die Falschheit der Anbetung von anderen als Allāh glaubst,

sie (die Anbetung) lässt, sie hasst, auf ihre Leute Takfīr machst und sie anfeindest.

Und was die Bedeutung des Īmāns an Allāh angeht, so ist es, dass du daran glaubst, dass Allāh

der einzig angebetete Ilāh ist ohne jemanden anderen, dass du alle Arten der gesamten ʿIbādah

für Allāh reinigst und sie von jedem Angebeteten außer Ihm verneinst, dass du die Leute des

Ikhlās liebst und sie zu Verbündeten nimmst und die Leute des Shirk hasst und anfeindest.

Und dies ist die Millah Ibrāhīms, deren Verschmäher sich selbst zum Toren gemacht hat und dies

ist das schöne Vorbild, über das Allāh in Seiner Aussage berichtete:

ا ت قد كانت لكم أسوة حسنة في إبراهيم والذين معه إذ قالوا لقومهم إنا برآء منكم و عبدون مم

له وحده من دون الله كفرنا بكم وبدا بيننا وبينكم العداوة والبغضاء أبدا حتى تؤمنوا بال

‚Ihr habt doch ein schönes Vorbild in Ibrahim und denjenigen, die mit ihm waren, als sie zu

ihrem Volk sagten: ‚Wir sind unschuldig an euch und an dem, dem ihr anstatt Allāhs dient.

Wir verleugnen euch, und zwischen uns und euch haben sich Feindschaft und Haß auf

immer offenkundig gezeigt, bis ihr an Allāh allein glaubt.‘‘27“

Und er sagte auch: „Und die Bedeutung von Kufr bit-Tāghūt ist, dass du dich von allem lossagst,

woran außer Allāh geglaubt wird, sei es ein Jinn oder ein Mensch oder ein Baum oder ein Stein

oder etwas anderes, den Kufr und die Irreleitung davon bezeugst und es hasst, selbst wenn es dein

Vater oder dein Bruder ist.“28

27 Sūrah al-Mumtahanah: 4. 28 Siehe Ad-Durar as-Saniyyah.

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Shaykh Sulaymān ibn Sahmān sagte: „Der Erhabene sagte:

ر عباد فبش والذين اجتنبوا الطاغوت أن يعبدوها وأنابوا إلى الله لهم البشرى

‚Diejenigen aber, die die falschen Götter meiden, um ihnen nicht zu dienen, und sich Allāh

reuig zuwenden, für sie gibt es die frohe Botschaft. So verkünde frohe Botschaft Meinen

Dienern.‘29

In diesen Āyāt sind viele Aspekte von den Beweisen der Verpflichtung seiner – des Tāghūt –

Meidung. Was mit seiner Meidung gemeint wird, ist, ihn mit dem Herzen zu hassen und

anzufeinden, mit der Zunge zu verfluchen und zu beschimpfen und ihn bei Fähigkeit zu entfernen

und sich von ihm zu trennen. Wer behauptet, den Tāghūt zu meiden, aber dies nicht tut, der ist

nicht wahrhaftig.“30

Jedoch reicht es – für die Erfüllung der Säule des Kufr bit-Tāghūt – nicht, lediglich Takfīr auf die

Tawāghīt zu machen, sondern es ist verpflichtend, auf sie und auf ihre Gefolgschaft Takfīr zu

machen; und die Gefolgschaft der Tawāghīt sind diejenigen, die die ʿIbādah den Tawāghīt

widmen, ihnen gehorchen und ihnen folgen, in welcher Form auch immer; egal, ob man sich vor

dem Tāghūt niederwarf, sich für ein Urteil an ihn wandte oder ihm im Ungehorsam zu Allāh

gehorchte oder irgendetwas anderes.

Von den Gefolgsleuten der heutigen Tawāghīt sind ihre Soldaten und ihr Militär, ihr

Sicherheitspersonal, ihre Medien, ihre Gelehrten, ihre Muftīs, usw…, bei denen kein Muwahhid

zweifelt, dass sie Kuffār sind.

Shaykh ʿAbdur-Rahmān ibn Hasan ibn Muhammad ibn ʿAbdil-Wahhāb sagte: „Wenn man die

Bedeutung von ‚lā ilāha illallāh‘ kennt, so weiß man, dass derjenige, der am Kufr desjenigen, der

Allāh jemanden beigesellte, zweifelt oder hadert, nicht Kufr an den Tāghūt begangen hat.“31

29 Sūrah az-Zumar: 17. 30 Siehe Ad-Durar as-Saniyyah. 31 ebd.

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Ahlut-Tawhid Publications 14

Was aber den höchsten Gipfel des Kufr bit-Tāghūt angeht, so ist es die Bekämpfung der

Tawāghīt und der Gefolgschaft der Tawāghīt, das Wort Allāhs erhöhend. Er (taʿālā) sagte:

ولياء الذين آمنوا يقاتلون في سبيل الله والذين كفروا يقاتلون في سبيل الطاغوت فقاتلوا أ

يطان كان ضعيفا يطان إن كيد الش الش

„Diejenigen, die glauben, kämpfen auf Allāhs Weg, und diejenigen, die ungläubig sind,

kämpfen auf dem Weg des Tāghūt. So kämpft gegen die Gefolgsleute des Shaytāns! Gewiß,

die List des Satans ist schwach.“32

Es ist erwähnenswert, dass von den wichtigsten Notwendigkeiten der Meidung der heutigen

Tawāghīt die Trennung von ihnen und ihren Gefolgsleuten, die Unterlassung des

Zusammenlebens mit ihnen, das Nichtaufhalten unter ihnen, ihr Boykott und die Hijrah von ihren

Ländern ist. Daher ist es für jemanden, der

جتنبوا الطاغوت أن يعبدوهاوالذين ا

„Diejenigen aber, die die falschen Götter meiden, um ihnen nicht zu dienen“33

und

أن اعبدوا الله واجتنبوا الطاغوت

„Dient Allāh und meidet den Tāghūt“34

verwirklichen will, unerlässlich, dass er von den Ländern des Kufr, die voll von allen Arten der

Tawāghīt sind, Hijrah macht zum Land des Islām, welches frei ist von den Tawāghīt. Der

Erhabene sagte über das, was Ibrāhīm (ʿalayhis-salām) bezüglich der Tawāghīt seines Volkes

32 Sūrah an-Nisāʾ: 76. 33 Sūrah az-Zumar: 17. 34 Sūrah an-Nahl: 36.

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sagte und tat:

م وما تدعون من دون الله وأدعو رب ي عسى أال أكون بدعاء رب ي شقي اوأعتزلك

„‚Ich werde mich von euch und von dem, was ihr anstatt Allāhs anruft, fernhalten und nur

meinen Herrn anrufen. Vielleicht werde ich im Bittgebet zu meinem Herrn nicht

unglücklich sein.‘“35

Und der Prophet (sallallāhu ʿalayhi wa sallam) sagte:

أنا بريء من كل مسلم يقيم بين أظهر المشركين

„Ich bin frei von jedem Muslim, der zwischen den Mushrikīn lebt.“36

Ibn al-Qayyim sagte: „Abschnitt: Der Gesandte Allāhs (sallallāhu ʿalayhi wa sallam) hielt den

Muslim davon ab, zwischen den Mushrikīn zu verbleiben, wenn er zu der Hijrah von ihnen in der

Lage ist.“ Dann zog er (rahimahullāh) diesen Hadīth und andere Ahādīth heran.37

Das Lob gebührt Allāh, dass Er den Muslimen heute ein Land zur Hijrah und zum Jihād eröffnete

und ihnen damit eine Gunst erwies; ein Land der islamischen Khilāfah auf der prophetischen

Methodologie, in der mit der Sharīʿah Allāhs geherrscht wird, in der der Islām dominiert und der

Kufr unterdrückt ist und in der es keinen Platz für irgendeinen Tāghūt oder die Gefolgschaft des

Tāghūt gibt. Möge Allāh den Islamischen Staat beschützen, seinen Schatten beständig machen,

seine Feinde erniedrigen, seine Schmäher in Schande stürzen und seinen Männern ermöglichen,

alle Tawāghīt dieser Welt zu entwurzeln.

Wertvolle Nasīhah

Wir schließen mit einer Nasīhah von Imām Muhammad ibn ʿAbdil-Wahhāb ab, als er

35 Sūrah Maryam: 48. 36 Überliefert bei Abū Dāwūd und at-Tirmidhī. Der Hadīth ist sahīh. 37 Siehe Zād al-Maʿād fī Hadyi Khayr al-ʿIbād.

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Ahlut-Tawhid Publications 16

(rahimahullāh) sagte: „Allāh, Allāh, meine Brüder! Haltet an der Grundlage eures Dīns fest; an

seinem Anfang und seinem Ende, an seinem Fundament und an seinem Kopf, und dieser ist die

Shahādah ‚lā ilāha illallāh‘, und kennt ihre Bedeutung und liebt ihre Leute und macht sie zu euren

Brüdern, selbst wenn sie weit weg sein sollten, und begeht Kufr an die Tawāghīt und feindet sie

an und hasst den, der sie liebt oder sie verteidigt oder nicht Takfīr auf sie macht oder sagt:

‚Nichts obliegt mir in Bezug auf sie‘ oder: ‚Allāh machte mich nicht über sie verantwortlich‘. So

jemand hat über Allāh eine Lüge ersonnen. Allāh machte ihn sehr wohl über sie verantwortlich

und machte ihm den Kufr an sie und die Lossagung von ihnen verpflichtend, selbst wenn sie

seine Brüder oder seine Kinder sein sollten. Allāh, Allāh, haltet an der Grundlage eures Dīns fest,

auf dass ihr eurem Herrn begegnet, während ihr Ihm nichts beigesellt. O Allāh, berufe uns als

Muslime ab und nimm uns unter die Rechtschaffenen auf.“38

38 Siehe Ad-Durar as-Saniyyah.

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