AiS-Hessen aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung ... · Jörg Roche 10. April 2018 AiS-Hessen...
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Jörg Roche10. April 2018
AiS-Hessen aus Sicht der
wissenschaftlichen Begleitung –
Grundlagen und Design der Evaluationsstudie
Evaluation
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
Angemessenheit
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
Angemessenheit:
Dokumentenanalyse,
Hospitation
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
Wirksamkeit in der
Professionalisierung
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
Wirksamkeit in der Professionalisierung:
Hospitation, Befragung,
Gegenüberstellung Praxiserprobungen,
Analyse Abschlussarbeiten
• Inhalte
• Umsetzung
Konzept
• Dozenten/innen
• Lehrkräfte
• Praxisanleiter/innen
Multiplikation
Schüler und Schülerinnen
• Altenpflege
• Maler/Lackierer
• Einzelhandel
Unterricht
Wirksamkeit im Unterricht:
Tests, Hospitation,
Portfolio
Erste Schritte
• Dokumentenanalyse: Abgleich Fachliteratur,
Identifizierung Kernbereiche, teilnehmende
Beobachtung, Evaluation Umsetzungsverfahren
• Operationalisierung der nach dem FaberiS-Konzept
angestrebten Kernkompetenzen von
Sprachförderkräften (Reflektiertes Sprachverhalten,
Spracherwerbtheoretisches/linguistisches Wissen,
Methodenkompetenz), Erstellung Leitfaden für
Befragung Lehrkräfte
• Planung Hospitationen und Datenerhebung
Zeitlicher Ablauf
01/2017 07/2017 01/2018 07/2018 01/2019 07/20
19
Konzept • Dokumenten-
analyse
• Hospitation
FOBI
• Auswertung
Ausw
ertu
ng u
nd A
bschlu
ssberic
ht
Multiplikation • Hospitation
vor FOBI
• Hospitation
FOBI
• Hospitation
nach FOBI
• Befragung
• Analyse
Praxiser-
probung und
Abschluss-
arbeit
• Auswertung
Unterricht • Hospitation
vor FOBI
• Erfassung
Sprachstand
(09)
• Hospitation
• Portfolio
• Hospitation
• Portfolio
• Portfolio
• Hospitation
• Erfassung
Sprachstand
• Hospitation
• Portfolio
• Erfassung
Sprachstand
(06)
Erhebungen in Schulen
Ausbildung Anzahl der
Schüler*innen
Alter Ohne
Migrations-
hintergrund
Schule A 2. Jahr Alten-
pfleger*innen
22 16-50
( 27,
±10)
18
Schule B 1. Jahr
Altenpfleger-
helfer*innen
29 16-53
( 27,
±11)
4
Kompetenzorientierte
Auswertung
KANN-Beschreibungen schriftlich 1
Der Prüfling kann:
− eine schriftliche Mitteilung an Angehörige adäquat verfassen:
• Verständlichkeit
• inhaltliche Korrektheit
• formelle Korrektheit (Anrede, Rechtschreibung, Zeichensetzung,
Verabschiedung)
− einen Vorschlag zum Ablauf der Pflege machen.
Sprachprofilerstellung
(schriftlich)
• Spektrum Wortschatz
• Spektrum Strukturen
• Textmusterrealisierung
• Komplexität
• Korrektheit
Unterrichtsprinzip Vollständige
Handlung
Progressiver Verlauf
Problembasierte, produktorientierte Aufgabestellung
Authentische Sprecher und Adressaten
Plausible konkrete relevante
Handlungssituationen als Ausgangspunkt
• Integrierte Lernzielbestimmung (Rahmen-und Fachlehrpläne)
• sinnvoll, zweckbezogen
• durch Sprache lösbar
• auf lebensweltlichen Vorgängen basierend
Progressiver Verlauf nach dem
Prinzip der vollständigen Handlung
Orientieren Das Vorwissen der Lernenden wird aktiviert. Was ist
zu tun? Was ist schon bekannt? Wo finden sich
zusätzliche Informationen?
Informieren Die Lernenden informieren sich anhand
verschiedener Materialien bezüglich der zu
bearbeitenden Aufgabe und Inhalte.
Planen Für ein Anliegen oder Problem gibt es immer
verschiedene Lösungen und verschiedene Wege,
die dahin führen. Was könnten wir machen? Wer hat
so etwas schon mal gemacht? Wer kann das am
besten?
Aufgaben sind zu bestimmen und zu verteilen,
Arbeitsabläufe zu planen. Hilfsmittel sind
auszuwählen, relevante Vorlagen zu analysieren.
Durchführen Nun wird am Produkt gearbeitet, das umfasst
mehrere Abstimmungs-, Arbeits- und
Optimierungsdurchläufe.
S
P
R
A
C
H
E
Progressiver Verlauf nach dem
Prinzip der vollständigen
Handlung
Präsentieren und
dokumentieren
Der Phase der Erarbeitung folgt die Vorstellung des
Arbeitsvorhabens. Davor wird alles nochmals
sorgfältig überprüft und erprobt, danach
ausgebessert und optimiert. Alle Zwischenstände
werden dokumentiert.
Bewerten Anhand gemeinsam festgelegter Kriterien werden
die erarbeiteten Produkte konstruktiv bewertet.
Reflektieren Eine Phase der abschließenden Reflexion schließt
das Szenario ab: Was ist gut gelungen? Was könnte
man auch in anderen Situationen anwenden? Was
würde man wann anders machen?
S
P
R
A
C
H
E
Orientieren
Orientieren
Informieren und
dokumentieren
Planen und
informieren
(Sprachrichtigkeit)
Durchführen und
präsentieren
Bewerten und
reflektieren
Terrasi-Haufe@2015
Sie haben sicherlich bereits ähnliche
Situationen erlebt. Berichten Sie von den
Gesprächssituationen!
Givòn 1979:98
Pragmatischer Modus Syntaktischer Modus(a) Thema-Fokus Struktur (a) Subjekt-Verb Struktur
(b) lose Verbindungen (b) strikte Einbettungen
(c) langsame Sprechgeschwindigkeit (c) schnelle Sprechgeschwindigkeit mit
mit einem Intonationsmuster verschiedenen Intonationsmustern
(d) die Wortstellung wird von einem (d) die Wortstellung signalisiert
pragmatischen Prinzip gesteuert: semantische Kasus-Beziehungen,
alte Information zuerst, neue kann aber auch pragmatische
Information folgt Beziehungen ausdrücken
(e) ein ungefähres 1:1 Verhältnis von Verben (e) mehr Nomen als Verben, wobei
und Nomen, wobei die Verben Verben semantisch komplex sind
semantisch einfach sind
(f) keine grammatische Morphologie (f) entwickelte grammatische Morphologie(Endungen)
(g) deutlicher Intonationsschwerpunkt (g) ähnlich, aber unter Umständen mit markiert die neue Information, die weniger funktionaler Bedeutung oder thematische Position ist weniger klar gar nicht vorhanden
markiert
06.05.2018Jörg Roche LMU
Wie kommt der Mensch zur Sprache?
)
• Relevanzprinzip: „gelernt wird, was relevant ist“
• Lexikalitätsprinzip: „Die Grammatik entwickelt sich aus den
Wörtern“
• Salienzprinzip: „Gelernt wird, was im Vordergrund steht“
• Situativitätsprinzip: „Wenn Sprache in Situationen genutzt wird,
dann ergeben sich sprachliche Differenzierungen und kulturelle
Handlungsfähigkeit“
• Praktikabilitätsprinzip: „In einer Umgebung, in der Deutsch
Zielsprache oder Lingua Franca ist, geschieht das automatisch
auf Deutsch“
• Handlungsprinzip: „Wenn Wörter und Grammatik als Handlungen
verstanden werden, dann kann man an ihrem Erfolg lernen“
• Mediationsprinzip: „Handlungsfähigkeit ist die Grundlage für
Vermittlungskompetenzen“
• Entwicklungsprinzip: „Experimentieren und ‚Fehler‘ gehören zur
Normalität des Lernens“
Weitere Literatur
- Roche/Schiewer (Hgg.): Identitäten im Deutschunterricht. Schreiben - Lesen -Lernen - Lehren. Tübingen: Narr. 2017. (Band Emotionen Feb. 2018)
- Ersthelfer-Leitfaden http://www.lernen-lehren-helfen.daf.uni-muenchen.de/downloads/index.html (und bei Narr 2017
- Roche/Suñer: Sprachenlenern und Kognition. KOMPENDIUM DAF/DAZ. Tübingen: Narr. 2017. (Weitere Bände in Druck)
- Roche, Jörg: Deutschunterricht mit Flüchtlingen. Grundlagen und Konzepte. Tübingen: Narr. 2016.
- Roche, Jörg/Suñer, Ferran: Kognition und Grammatik: Ein kognitionswissenschaftlicher Ansatz zur Grammatikvermittlung am Beispiel der Grammatikanimationen https://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-19-2/beitrag/Roche_Suner.pdf
- Roche, Jörg: Fremdsprachenerwerb – Fremdsprachenunterricht. Tübingen: Narr, 2013.
Terrasi-Haufe©2015