AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Ergebnisheft zur …plural-hannover.de › wp-content › uploads ›...

24
» Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise. In der Krise steckt aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird. Die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus. Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben. « - Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik (ISIPE) - AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Ergebnisheft zur Tagung am 17.01.2015

Transcript of AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Ergebnisheft zur …plural-hannover.de › wp-content › uploads ›...

  • » Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise. In der Krise steckt

    aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird.

    Die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus.

    Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von

    Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben. «

    - Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik (ISIPE) -

    AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Ergebnisheft zur Tagung am 17.01.2015

  • IMPRESSUMAK Plurale Ökonomik Hannover E-Mail: [email protected]: www.plural-hannover.de V.i.S.d.P.: David Petersen

    REDAKTIONRobert BirnbaumJulienne KoopFrank MeyerJan MeyerhoffDavid Petersen Daniel Willers GESTALTUNGBenjamin Petersen

    DRUCKdieUmweltDruckerei GmbHgedruckt auf 100% Recyclingpapier Stand: 05/2015

  • INHALTSVERZEICHNIS

    VORWORT 04

    BERICHT VORTRÄGE 06

    Wissenschaftstheorie und die Pluralität der Wirtschaftswissenschaften 06mit Prof. Dr. Arne Heise Ökonomische, ökologische und soziale Gerechtigkeit 09 mit Dr. Athanasios Karathanassis

    BERICHT WORKSHOPS 12

    Wirtschaftsethik 13mit Dr. Tanja von Egan-Krieger Transition Town Initiativen und Stadt-Transformationsdesign 15mit Dr. Thomas Köhler

    PODIUMSDISKUSSION 16

    Studiere ich VWL oder Neoklassik? mit den Gästen: Prof. Dr. Christian Cordes, Dr. Tanja von Egan-Krieger,

    Dr. Friederike Habermann, Lisa Großmann

    SONDERFORMATE 18

    Kleidertauschparty und Schnippelparty mit unique planet, Greenpeace Hannover, Wissenschaftsladen Hannover

    FEEDBACK 20

    AUSBLICK 22

  • ZUR PLURALITÄT DER WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

    Plurale Ökonomik HannoverEine Initiative an der Leibniz

    Universität Hannover

    Guten Tag werte Leser*innen,

    obwohl sich zunehmend ökonomische, soziale und ökologische Globalkrisen ver-schärfen, sind notwendige Konsequen-zen und Kursänderungen nicht erkennbar. Alternativlosigkeit ist stattdessen zum Kon-zept geworden. Dies wird insbesondere in der Mainstream-Ökonomik deutlich.

    Die vorherrschende Einseitigkeit und der resultierende Monismus hat diese Diszi-plin nicht nur auf Irrwege, sondern auch in eine Sackgasse manövriert. Die Volks-wirtschaftslehre orientiert sich weitest-gehend an einer einzigen Denkschule, derNeoklassik bzw. neoklassischen Synthese. Auch in Hannover ist die wirtschaftswis-senschaftliche Lehre davon gezeichnet.

    Mit unserer Initiative möchten wir Im-pulse für Veränderungen setzen, indem wir zur Auseinandersetzung mit Kritik und Perspektiven einladen und Aspekte beleuchten, die in der aktuellen wirt-schaftswissenschaftlichen Lehre kaum

    VORWORT

    Die Tagung erfolgte in Kooperation mit:

    oder gar nicht vorkommen – obwohl dies notwendig wäre.

    Die gute Nachricht: Wir sind nicht alleine. Weltweit bewegt sich etwas! Immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr mit dem einseitigen Credo der Mainstream-Ökonomik abspeisen lassen. Sie beginnen ihre eigenen Handlungsspielräume aus-zukundschaften und zu nutzen, indem Sie sich u.a. in Initiativen und Projekten vernetzen, um gemeinsam andere Per-spektiven zu entwickeln und zu erforschen – auch an den Universitäten.

    Das internationale Manifest der Inter-national Student Initiative for Pluralism in Economics (ISIPE, veröffentlicht am 05.05.14) war für die Gründung unseres Arbeitskreises in Hannover ein entschei-dender Impuls, der uns Studierende ausden Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie andere Interessierte zusammen-führte.

    Veranstalter:

    AK PLURALE ÖKONOMIK

    HANNOVER Mitglied im Netzwerk Plurale Ökonomik

    4

  • Ein erstes Resultat ist unsere Tagung zur „Pluralität der Wirtschaftswissen-schaften“.

    Ein großes Dankeschön gilt allen Unterstützer*innen und Mitwirkenden! Die vielen positiven Rückmeldungen bestärken uns in unserem Anliegen, dieAuseinandersetzung mit Ökonomie fort-zuführen und weitere Impulse für eine Debatte um die Pluralisierung der Wirt-schaftswissenschaften zu setzen.

    In diesem Ergebnisheft haben wir zentrale Gedanken und Ergebnisse unserer Tagung festgehalten.

    Wir laden zur Diskussion ein und freuen uns über weitere Mitstreiter*innen!

    AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER

    ÜBER UNS

    Die Plurale Ökonomik hat das Ziel, in den Wirtschaftswissenschaften eine größere Vielfalt an theoretischen und methodischen Pluralismus sowie Inter-disziplinarität zu etablieren.

    ■ Offizielle Webseite: www.plural-hannover.de

    ■ Besucht uns auf Facebook: www.facebook.com/pluralhannover

    ■ Infos zum Netzwerk: www.plurale-oekonomik.de

    VORWORT

    Robert Birnbaum, David Petersen, Daniel Willers, Frank Meyer,

    Julienne Koop, Jan Meyerhoff und Sebastian Giessler - Mitglied im Netzwerk Plurale Ökonomik -

    5

  • Prof. Dr. Arne Heise erläuterte in seinem Eröffnungsvortrag, wie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die „Dominanz“ der neoklassischen Synthese (auch als neo-klassisch-keynesianische Synthese bezeich-net) in den deutschen Wirtschaftswissen-schaften entwickeln konnte – und machte zugleich sichtbar, welche problematischen Auswirkungen dies letztlich auf die Plurali-tät von Lehre und Forschung hat. Doch Pluralität ist erst einmal kein wissen-schaftstheoretischer Konsens. Thomas Samuel Kuhn sieht beispielsweise plurale Paradigmen als wissenschaftlicheUnreife und Übergangsphasen an – sei esdoch Ziel, die eine Wirklichkeit bestmög-lich zu erfassen. Imre Lakatos und Paul Feyerabends (“anything goes“) verstehen hingegen Pluralität als Leitbild der Wissen-schaft. Wir verfügen nämlich nur über Vermu-tungswissen, welches sich der Realitätmittels empirischer Überprüfung stellen muss. Alle Theorien/Paradigmen, die nichtwiderlegt sind (empirisch oder deduktivfalsifiziert), haben daher grundsätzlich eine Existenzberechtigung im wissenschaftlichen

    Diskurs. Wenngleich vor allem Politik ein-deutige Politikempfehlungen begrüßt, so ist es naiv, den wissenschaftlichen Gren-zen der Erkenntnisgewinnung (wie Induk-tionsproblemen, kognitiven Dissonanzen, Duhem-Quine-Kritik) nicht ins Auge sehen zu wollen.

    Während die sogenannte Mainstream-Ökonomik in ihren Kernannahmen eines methodologischen Individualismus, den mathematisch-formalen Methoden (quantitativ statt qualitativ) sowie dem positivistischen Reduktionismus miteinan-der übereinstimmen und allenfalls intra-paradimatische Varietäten aufweisen, zeigen insbesondere heterodoxe Ansätze der Wirtschaftswissenschaften (z.B. Post-keynesianismus, Neoricardianismus), dass es durchaus Alternativen zu den dominier-enden DSGE-Modellen gibt.

    Alternativen, die andere Erklärungen undAntworten auf Probleme in unserer Gesell-schaft sowie für Phänomene der Wirtschaftfinden (z.B. in Bezug auf Wirtschaftswachs-tum, Finanzkrise, ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung).

    WISSENSCHAFTSTHEORIE UND DIE PLURALITÄT DER WIWI

    Prof. Dr. Arne Heise Sozialökonom

    Universität HamburgText: AK Plurale Ökonomik Hannover

    6

    BERICHT VORTRÄGE

  • ■ In den deutschen Wirtschaftswissen- schaften kann seit den 50/60er Jahre eine Entwicklung hin zu einer mono- paradigmatischen, monistischen Wissenschaft ausgemacht werden.

    ■ In Deutschland sind nur noch wenige VWL-Professuren durch heterodoxe Ökonomen *innen besetzt – auch wenn deren Anteil schon immer gering war (60er/70er Jahre: bis zu 10% => war eine „relativ“ plurale Phase; allerdings regional sehr ungleich verteilt!). Sofern dieser Trend nicht gestoppt wird, droht voraussichtlich noch bis zum Jahr 2030 der Wegfall der letzten heterodoxen Professur – so Heise. Dies wäre ein schwerwiegender Verlust im Hinblick einer pluralen Ökonomik.

    DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT?

    Um dies zu verhindern, schließen sich immer mehr Studierende und Lehrende weltweit zusammen und rebellieren ge-gen die Missstände an ihren Universität-ten. Mit eigenen Veranstaltungen wird versucht auf die fatalen „Lücken“ in der derzeitigen Lehre aufmerksam zu machen, sich mit Hilfe des Selbststudiums weiter-zubilden und zugleich Impulse für Ausei-nandersetzungen und eine Erneuerung der Wirtschaftswissenschaften zu setzen.

    ■ Bourdieu, Pierre | 2005 Ökonomisches Kapital - Kulturelles Kapital - Soziales Kapital In: Steinrücke, Margareta (Hg.) Die verborgenen Mechanismen der Macht

    ■ Feyerabend, Paul | 1980 Erkenntnis für freie Menschen ■ Heise, Arne / Thieme, Sebastian 2012 | What happened to hetero- dox economics in Germany after the 1970

    ■ Jens, Uwe / Romahn, Hajo (Hg.) 2010 | Methodenpluralismus in den Wirtschaftswissenschaften

    ■ Kuhn, Thomas S. | 1996 Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen

    ■ Lakatos, Imre | 2013 Die Methodologie der wissenschaft-

    lichen Forschungsprogramme

    LESENSWERTESi

    7

    BERICHT VORTRÄGE

  • Prof. Dr. Arne Heise ist Professor für Finanzwissenschaft und Public Governance im Fachgebiet VWL am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Er ist Direktor des Zentrums für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Makroökonomie, Wirtschaftspolitik sowie die Europäische Integration.

    UNSER FAZIT Wir finden, dass über diese besorgnis-erregenden Befunde ein offener Diskurs geführt werden müsste. Dies ist gegen-wärtig nicht der Fall – weder an unserer Universität, noch allgemein.

    Auch aus unserer Perspektive sieht die Realität derzeit leider so aus, dass wissen-schaftliches Kapital in Bezug auf seine soziale, ökonomische, kulturelle und sym-bolische Ausstattung sehr ungleich ver-teilt ist. Dies führt zu einem problema-tischen Zustand in den Wissenschaften und insbesondere innerhalb der wirt-schaftswissenschaftlichen Disziplin.

    Heterodoxe Ökonom*innen sollten einen gleichberechtigten Zugang zu DFG-Mitteln und A-Journals erhalten sowie letztlich auch in der Besetzung von Lehrstühlen berücksichtigt werden. Dieser Zugang darf nicht unnötig er-schwert oder gar verwehrt werden.

    Die Aufzeichnung des Vortrags von

    Prof. Dr. Arne Heise findet sich unter:

    www.plural-hannover.deRubrik: Media | Tagung 17.01.15

    WIR MEINEN, ...

    Es gilt eine plurale Gegenöffentlichkeitzu schaffen. Jede*r sollte sich sein eige-nes Urteil – auf der Grundlage pluraler Perspektiven – bilden können, d.h. ■ Entsprechender Raum für eine kritische Auseinandersetzung ist notwendig, statt nur Modelle (bis zur nächsten Klausur?) auswendig zu lernen.

    ■ Alternative Sichtweisen und Perspek- tiven sollten nicht nur sichtbarer ge- macht werden, sondern sich letztlich auch in Lehrplan und Forschung wieder- finden.

    8

    ZUR PERSON

    BERICHT VORTRÄGE

  • Dr. Athanasios Karathanassis setzte sich in seinem Vortrag mit systemischenUrsachen von ökonomischer Armut undzunehmender Naturzerstörung auseinan-der und kommt zu einer umfassenden Kapitalismuskritik.

    Er eröffnete dies mit einer Kritik an demvorherrschenden Umgang mit Themenin den Medien, aber auch an den Univer-sitäten. Karathanassis kritisiert, dass es meist bei Beschreibungen (wenn über-haupt) bleibe, teils Problematiken ver-harmlost oder sogar verfälscht würden („Armutsrisiko“). Er betont stattdessen, dass gesellschaftliche Probleme nur zu verstehen sind, wenn politische und öko-nomische Gründe benannt und Ursachen erklärt würden – anstatt „pseudoneutrale“ Positionen einzunehmen.

    Laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischem Gesamtverband liegt die Armutsquote in Deutschland zurzeit bei15,5%. Karathanassis macht dafür poli- tische Gründe verantwortlich, z.B. die Arbeitsmarktreformen der damaligen rot-grünen Bundesregierung (Agenda 2010) und die Lissabon-Strategie, welche das Ziel

    ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT

    Dr. Athanasios Karathanassis Soziologe

    Universität Hannover / Hildesheim

    hatte, Europa als wirtschaftlich stärkste „Wachstumsregion der Welt“ zu positio-nieren. Es liegen also auch ökonomische Gründe vor. Wesentliche Ursachen für ökonomische Armut sieht er dabei im strukturell verankerten Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital.

    Im weiteren Verlauf widmete er sich vor allem der Naturzerstörung. Der Waren-reichtum sei in der Geschichte der ökono-mischen Naturverhältnisse exponentiell gewachsen. Durch massenhafte Umwand-lungsprozesse von Naturstoffen entstehen aber nicht nur Nutzstoffe, sondern auch

    Text: AK Plurale Ökonomik Hannover

    9

    BERICHT VORTRÄGE

    ■ Karathanassis, Athanasios | 2015 Kapitalistische Naturverhältnisse. Ursachen von Naturzerstörungen. Begründungen einer Postwachs- tumsökonomie

    ■ Marx, Karl / Engels, Friedrich 1962 ff | Werke (MEW) ■ Schmieder, Falko (Hg.) | 2010 Die Krise der Nachhaltigkeit. Zur Kritik der politischen Ökologie

    LESENSWERTESi

  • BERICHT VORTRÄGE

    Schadstoffe und „nutzlose“ Stoffe. Dieser Umstand führt letztlich zu den bekannten gesellschaftlichen, ökologischen Krisen (z.B. Klimawandel, Peak-Debatte).

    Das Wirtschaftswachstum basiert dabei auf einer fossilistisch dominierten Öko-nomie. Dies macht er u.a. an folgenden Daten deutlich:

    ■ Das Weltbruttoinlandsprodukt und der Weltenergieverbrauch ist in weniger als 200 Jahren etwa um den Faktor 40 gewachsen.

    ■ Seit 1900 hat die Industrieproduktion um den Faktor 50 zugenommen. Gleich- zeitig stieg der Verbrauch fossiler Brenn- stoffe (Öl, Kohle, Gas) um den Faktor 1000.

    Ein solcher Befund ist nicht neu. Doch Karathanassis moniert, dass häufig eine grundsätzliche Kritik am vorherrschenden ökonomischen System ausbleiben würde. Die kapitalistische Ökonomie also nicht in Frage gestellt, sondern lediglich eine Reformierung als ausreichend proklamiert wird. Darunter fallen beispielsweise Vor-stellungen vom „grünen Wachstum“, bei denen u.a. Effizienzsteigerungen eine große Rolle spielen.

    Laut Karathanassis werden diese Maß-nahmen den steigenden Verbrauch von Ressourcen und zunehmenden Ausstoß von Schadstoffen bestenfalls verlang-samen, nicht aber absolut verringern.Somit ist eine absolute Entkopplung von ökonomischem Wachstum und Natur-zerstörung nicht möglich. Ökologische Krisen würden also nicht gelöst; auch weil Ineffizienz nicht Ursache von Natur-zerstörungen im Kapitalismus sei.

    Hingegen sieht er eindeutige Zusammen-hänge zwischen kapitalistischem Wachs-tum und Naturzerstörung: Widersprüche zwischen Natur und Kapital. Diese würden in unserer Realität allerdings eine ökono-mische Einheit bilden. Dies bezeichnet er als den Kern des kapitalistischen Natur-verhältnisses.

    Die gesellschaftlichen, ökologischen Krisen resultieren demnach zusammengefasst aus einer fossilistisch dominierten Öko-nomie, einer durch maßloses Wachstum bestimmte Wertökonomie und einer von Warenverhältnissen durchdrungene Kultur des Massenkonsums.

    10

  • Dr. Athanasios Karathanassis ist „freier“ wissenschaftlicher Lehrbeauftragter an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Hildesheim. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Politische Ökonomie, Globalisierung, gesellschaftliche Naturverhältnisse, gesellschaftliche Struktur- und Krisenentwicklungen und soziale Bewegungen.

    Eine Audio-Aufzeichnung des Vortrags

    von Dr. Karathanassis findet sich unter:

    www.plural-hannover.deRubrik: Media | Tagung 17.01.15

    DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT?

    ■ Statt Profitmaximierung in den Vorder- grund zu stellen, müsste eine Ökonomie stärker die wirklichen Bedürfnisse des Menschen in den Blick nehmen und zugleich die „Grenzen der Natur“ an- erkennen.

    ■ Die Idee vom grenzenlosen Wirtschafts- wachstum, die letztlich in einer Wachs- tums- und Massenkonsumkultur mündet, ist ökologisch und sozial äußerst frag- würdig.

    ■ Ein Festhalten an der bestehenden Wirt- schaftsordnung führt demnach zwingend in die klimatische Katastrophe, sofern nicht in der unmittelbaren Zukunft ein Umdenken eingeleitet wird. Andere Globalkrisen (z.B. Ressourcenverbrauch) werden sich zudem verschärfen.

    ■ Eine wirtschaftsfreundliche Politik, die Unternehmen sowie Kapital niedrig und dafür Lohnarbeit hoch besteuert, führt zu einer steigenden Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen. Damit einher geht eine zunehmende Prekar- isierung weiter Teile der arbeitenden Bevölkerung.

    ■ Auch die Forschung an Universitäten stünde in der Pflicht entsprechende Ansätze und alternative Konzepte zu fördern und verstärkt erforschen zu lassen. Die zunehmende Abhängig- keit der Lehrstühle von Drittmitteln wird diesem Vorhaben allerdings ent- gegenstehen.

    BERICHT VORTRÄGE

    11

    ZUR PERSON

  • In Workshops konnten die Teilnehmenden entweder bestimmte Aspekte aus wissen-schaftlicher Perspektive weiter vertiefen oder Initiativen aus der Region Hannover kennen lernen, die ihre praktischen Per-spektiven vor- und zur Diskussion stellten.

    Ganz herzlich möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Workshopleiter*innen bedanken!

    Aus Platzgründen und da wir keine ge-nerelle Protokollierung der Workshops vorgesehen hatten sowie die meisten Mitglieder*innen aus unserem Arbeits-kreis organisatorisch eingebunden waren, können an dieser Stelle nur exemplarisch einige Ergebnisse präsentiert werden. Bei Interesse oder Nachfragen, wendet Euch am Besten direkt an die jeweiligen Initiativen/Referent*innen.

    ERGEBNISSE DER WORKSHOPS

    DISKUSSIONSWORKSHOPS■ Postwachstumsökonomie Dr. Athanasios Karathanassis

    ■ Ecommony: Wohin uns Initiativen wie Umsonstläden, Repair-Cafés und Fablabs führen können Dr. Friederike Habermann

    ■ Wirtschaftsethik Dr. Tanja von Egan-Krieger

    ■ Ein naturalistischer Ansatz in der Ökonomik Prof. Dr. Christian Cordes

    PRAXISWORKSHOPS■ Transition Town Initiativen und Stadt-Transformationsdesign Dr. Thomas Köhler

    ■ Gemeinwohl-Ökonomie Stephanie Ristig-Bresser ■ Plurale Ökonomik als praktisches Projekt realisieren Bauteilbörse Hannover

    ■ Gestaltungsspielräume als “Soziale Plastik” entwickeln Forum Ort des Treffens

    12

    LESENSWERTES i

    BERICHT WORKSHOPS

  • Dr. Tanja von Egan-Krieger zeigte in ihrem Workshop, was die Disziplinen Wirtschaft und Ethik miteinander zu tun haben und wie sie voneinander profitieren könnten. Ihr vorgestellter Ansatz hilft insbesondere dabei, Fehlschlüsse wirtschaftlicher Theo-rien zu erkennen und verstehen zu lernen.

    Das sogenannte Verfügungswissen (What to do?) beruht stets auf Orientierungs-wissen (How to do?). Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich der Anspruch auf eine wertfreie ökonomische Theorie und Praxis schnell als fahrlässig erweist. Formulierungen in angeblich wirtschaftlichobjektiven Handlungsempfehlungen für die Politik verwenden dabei gerne das Adjektiv, alternative Vorschläge seien „unmöglich“. Dieser Begriff suggeriert jedoch nur eine objektive Wertfreiheit, ehrlicher wäre die Verwendung des Wortes „unzumutbar“. Damit zeigt sich, dass gerade nicht wertfreie, sondern ethische Fragen viele wirtschaftliche Debatten implizit prägen.

    In politischen Gesprächsrunden, ob im Fernsehen, Plenarsälen oder auf digitalen Plattformen, ist zudem sehr oft die Rede

    von angeblichen Sachzwängen. Diese Formulierung immunisiert die darauf folgenden Inhalte der Diskussionen vor ethischer Kritik. Normative ökonomische Fragen werden zunehmend weniger ge-stellt.

    Wenn Ethik nach Anwendungsbezügen fragt, dann tut sie das in wirtschaftlichen Zusammenhängen immer stärker ohne Moral. Unter Moral versteht sich eine grundsätzliche Reflexion zugrundeliegen-der Menschenbilder und Werte. Doch stattdessen genießt das Modell des Homo oeconomicus als Vergleichsmaßstab sehr oft Kritikresistenz. Die Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit ist bei-spielsweise für viele Menschen zum kate-gorischen Imperativ bei der Gestaltung ihrer Karriere – aber auch ihres Privat-lebens – geworden.

    Dies hat zur Folge, dass Mitmenschen immer mehr zum Mittel für eigene Inte-ressen werden. Damit wird u.a. Kants Forderung, dass Menschen nie nur als Mittel, sondern stets als Zweck an sich betrachtet werden sollen, ignoriert.

    WISSENSCHAFT UND ETHIK EIN WIDERSPRUCH – KEINESWEGS

    Dr. Tanja von Egan-Krieger Praktische Philosophie Universität Greifswald

    Text: Jullienne Koop

    13

    BERICHT WORKSHOPS

  • ■ Egan-Krieger, Tanja von | 2015 Die Illusion wertfreier Ökonomie. Eine Untersuchung der Normativität heterodoxer Theorien

    ■ Ulrich, Peter | 2007 Integrative Wirtschaftsethik. Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie

    ■ Ulrich, Peter / Thielemann, Ulrich 2011 | Wirtschaftsethik. Ein Lehrtext in integrativ-ethischem Verständnis

    Dr. Tanja von Egan-Krieger ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Greifswald.

    14

    BERICHT WORKSHOPS

    LESENSWERTES i

    ZUR PERSON

    Die integrative Wirtschaftsethik will statt-dessen nicht nur nach Handlungsempfeh-lungen fragen, die alternativlos auf dem Menschenbild des Homo oeconomicus basieren, sondern zielt darauf ab, das Normative hinter Theorie und Praxis auf-zuspüren und zu reflektieren.

    DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT?

    ■ Objektive Wertfreiheit in der Ökonomie ist eine Illusion. ■ Eine stärkere (selbstreferentielle) reflek- tierende Einstellung den eigenen (impli- ziten) Wertmaßstäben gegenüber könnte vielfach zu konstruktiveren Debatten und Modellen führen.

    ■ Um zu wissen, was man tun soll, um wirtschaftliche Entwicklungen zum Positiven zu gestalten, sollte man vor- ab wissen, was man als ethisch richtig definiert.

  • Dr. rer. pol. Thomas Köhler ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Pestel-Institut für Systemforschung

    und Prognose gGmbH und Gründer von Transition Town Hannover.

    TRANSITION TOWN INITIATIVEN UND STADT-TRANSFORMATIONSDESIGN

    Dr. Thomas KöhlerTransition Town

    Hannover

    www.transition-initiativen.de

    Text: Frank Meyer

    Dr. Thomas Köhler führte in dem Workshop in die Transition-Town-Bewegung (TTB) ein,die es in Hannover seit 2010 gibt. Die TTBwurde 2005 von Rob Hopkins ins Leben gerufen. Hopkins ist Dozent und Umwelt-aktivist und überführte das Transition-Town-Modell 2008 in ein erstes Grund-lagenwerk.

    Transition Town Hannover greift diese Aspekte auf und entwickelt für den Raum Hannover eigene Projekte mit den Zielen:

    ■ Informationen zu verbreiten über das Ölfördermaximum, den Klimawandel und die Wirtschaftskrise

    ■ Bewusstsein zu schaffen für die Not- wendigkeit eines Engagements auf der regionalen Ebene

    ■ Praxis-Projekte aufbauen und fördern wie z.B. Urban Gardening in Koopera- tion mit dem Bürgergartenprojekt Palettengarten Linden-Nord, Bürger-

    energie, soziokulturelle Wohnprojekte

    ZENTRALE ANLIEGEN DER TTB

    ■ zukünftig stärkere Widerstands- fähigkeit (Resilienz) gegenüber Wirtschafts-, Ressourcen- und Klimakrisen auf lokaler Ebene

    ■ drastische Reduzierung der Naturverbräuche

    ■ Ausbau des Gemeinwesens und der Gemeingüter

    ■ Stärkung der Selbsttätigkeit und der lokalen Autonomie

    ■ Herstellung überregionaler Netzwerke der Solidarität

    ZUR PERSON

    15

    BERICHT WORKSHOPS

  • STUDIERE ICH VWL ODER NEOKLASSIK?Kommentar: Jan Meyerhoff

    In der Podiumsdiskussion ging es darum,aufgezeigte Perspektiven und Kritik zu-sammenzuführen und im universitären Kontext zu reflektieren. Dabei wurdedeutlich, dass Wissenschaft notwendiger-weise mit normativen Gehalten verbun-den ist. Dies betrifft beispielsweise die Wahl des Untersuchungsgegenstandes sowie der Theorien und Methoden. Unterschiedliche Theorien können zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. In der Regel wird gelehrt, dass sich beim Austausch auf vollkommenen Konkurrenzmärkten pareto-effiziente Wohlfahrtsniveaus ergeben. Evolutions-ökonomische Modelle deuten hingegen

    an, dass in Marktwirtschaften durch sozi-ales Lernen suboptimale Konsumniveaus erreicht werden, was neben einem ver-minderten Glücksempfinden auch die Ver-schwendung wertvoller Naturressourcen zur Folge haben kann. Die Neoklassik blendet allerdings soziales Lernen aus und betrachtet nur den Tausch zwischen isolierten Individuen.

    Eine einseitige Herangehensweise kannnur zu einseitigen Schlussfolgerungenführen. Dem Anspruch, möglichst zweck-mäßige Mittel für die Erreichung gesell-schaftlicher Ziele zu entwickeln, wird eineWissenschaft nicht gerecht, die nicht alleDimensionen einer Problemstellung durch-

    GÄSTE DER PODIUMSDISKUSSION

    Prof. Dr. Christian Cordes | Evolutionsökonomik; Universität Bremen

    Dr. Tanja von Egan-Krieger | Praktische Philosophie; Universität Greifswald

    Dr. Friederike Habermann | Ökonomin, Politikwissenschaftlerin, Historikerin; freie Wissenschaftlerin

    Lisa Großmann | Netzwerk Plurale Ökonomik

    16

    Moderation: Robert Birnbaum, Jan Meyerhof | AK Plurale Ökonomik Hannover

    PODIUMSDISKUSSION

  • A-Journals vielen heterodoxen Öko-nom*innen offenbar verwehrt bleibt. Doch auch Mainstream-Ökonom*innen sollten sich der Konfrontation mit kon-kurrierenden Denkansätzen stellen.

    Ökonom*innen sollten sich darüber hin-aus verpflichtet fühlen, der allgemeinen Öffentlichkeit Wirtschaftswissen in klarer Sprache zu kommunizieren. Werden ihre Ideen nicht verständlich und präzise vermittelt, ist die breite Öffentlichkeit von der Nutzung dieses Wissens für die Meinungsbildung ausgeschlossen. Dies könnte zu suboptimalen politischen Ent-scheidungen führen, für die dann letztlich auch die wirtschaftswissenschaftliche Lehre mitverantwortlich ist.

    Ursprünglich war vorgesehen, dass Florian Krause (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft an der Universität Hannover) nach der Podiumsdiskussion als “Beobachter” einen persönlichen Kommentar abgeben sollte. Aus Krankheitsgründen war dies leider nicht möglich.

    Grundsätzlich würden wir uns von unserer Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät mehr Offenheit sowie die Bereitschaft zu einer kritisch-konstruktiven Auseinandersetzung wünschen. Leider entsteht bisher der Eindruck, dass studentisches Engagement, insofern es eine kritische Position einnimmt, nicht wirklich gewünscht ist und entsprechend wenig wertgeschätzt, teils sogar erschwert wird.

    Eine Audio-Aufzeichnung der Podiums-

    diskussion findet sich unter:

    www.plural-hannover.deRubrik: Media | Tagung 17.01.15

    HINWEIS!

    17

    PODIUMSDISKUSSION

    leuchtet. Es wäre wünschenswert, wenn angehende Ökonom*innen in ihrem Grund-studium eine größere Vielfalt sozialwissen-schaftlicher Theorien und Methoden er-lernen würden. Dies könnte durch die Möglichkeit verwirklicht werden, sich den Besuch entsprechender Veranstaltungen (auch anderer Fakultäten) als Studien- oder Prüfungsleistungen mit CP anerken-nen zu lassen. Zudem wäre es hilfreich, wenn verschiedene Ansätze wie z.B. Post-keynesianismus, Neoricardianismus oderEvolutionsökonomik wenigstens einmal erwähnt und die einschlägige Literatur herausgestellt würden.

    Die Forschung scheint tendenziell offener für abweichende Ansätze zu sein als die Lehre, wenngleich das Publizieren in

  • Das Aufzeigen von praktischen Ansätzen war ein wichtiger Bestandteil der Tagung. Das Ziel war, den Dualismus zwischen der Denkfigur der akademischen Elfenbeinturm-Struktur und einer offenen Plattform für Partizipation, Anwendung und Umsetzung zu überwinden.

    Das Veranstaltungsfoyer wurde von uns in einen lebendigen Raum für Ideen und Kommunikation verwandelt. Die Teilnehm-enden hatten die Gelegenheit, ihre Ge-danken und Meinungen auf Moderations-karten und Flipchartpapier festzuhalten.

    Ein voller Erfolg waren die Kleidertausch- und Schnippelparty, an der sich mehr als 100 Leute beteiligten. Hier ging es darum, die Gedanken einer Share-Economy und Postwachstumsökonomie greifbarer zu machen.

    Im Sinne des Teilens und der Wieder-verwendung ging es darum, Ressourcen-übernutzung und kommerziellen Konsum zu hinterfragen: Welche Möglichkeiten bieten sich uns abseits entfremdeter Finanz- und Warentransaktionen?

    Wer „neue“ gebrauchte Klamotten suchte,war herzlich zur Kleidertauschparty einge-laden. Die Idee und der Versuch: Jede*r gibt und nimmt so viel er/sie braucht und will und trotzdem – oder gerade des-wegen – bleibt genug für alle. Die übrig gebliebenen Kleidungsstücke gingen als Spende an das soziale Kaufhaus fairKauf in Hannover.

    Zum Ende eines spannenden Tages hatten alle Teilnehmende zudem die Gelegenheit bei einem leckeren Abendessen noch ein-mal zusammenzukommen. Die Idee einer Schnippelparty besteht in dem gemein-samen Schnippeln, Kochen und Mampfen. Die Zutaten waren Essensspenden von Wochenmärkten und einer Bäckerei. Also frische Lebensmittel, die nicht verkauft werden konnten und normalerweise im Müll gelandet wären.

    Die leckere vegane Kreation bot somit allen Hungrigen einen kulinarischenAusklang der Tagung.

    KLEIDERTAUSCH- UND SCHNIPPELPARTY

    unique planet e.V. Greenpeace Jugend Hannover Wissenschaftsladen Hannover

    Text: Robert Birnbaum

    SONDERFORMATE

    18

  • DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT?

    ■ Genügend Waren und Konsummittel gibt es bereits, aber es mangelt an solidarischen Nutzungskonzepten. ■ Daraus ergibt sich die Notwendigkeit global entgrenzte Waren- und Stoff- ströme vermehrt zu hinterfragen und die Verteilungsfrage in den Fokus der Auseinandersetzung zu rücken.

    ■ Wir wünschen uns an der Universität und speziell der WiWi-Fakultät, eine intensivere Reflexion im Kontext von internationalem Handel und globalen Wertschöpfungsketten. DANKE!

    Die Kleidertauschparty wurde durch unique planet e.V. und der Greenpeace Jugend Hannover veranstaltet, die Schnippelparty vom Wissenschafts-laden Hannover organisiert.

    19

    SONDERFORMATE

  • Unser Auftakt war ein voller Erfolg: Mehr als 100 Studierende und Interessierte besuchten die inhaltlichen Formate der Tagung “Zur Pluralität der Wirtschafts-wissenschaften”. Dies macht noch einmal deutlich, dass diese Themen sehr wohl auf ein breites Interesse stoßen. Es ist daherbedauerlich, dass die Verantwortlichender Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul-tät eine Auseinandersetzung und Diskus-sion bisher aus dem Wege gegangen sind.

    Das erfolgte Feedback durch die Teilnehm-enden (TN) ist mit einunddreißig Rück-meldungen zwar nicht repräsentativ, kann aber zumindest einige Tendenzen aufzeigen.

    Das Tagungs-Publikum war demnach sehr gemischt, wobei der Anteil der Studier-enden bei etwa 50% lag. Die Zusammen-setzung war sehr interdisziplinär (von Studiengängen mit einem wirtschafts-wissenschaftlichen Schwerpunkt über Medizin bis hin zu Sozialwissenschaften).

    Knapp 60% der TN waren zwischen 20 bis 29 Jahre alt und größtenteils aus der Region Hannover. Bemerkenswert: Es waren sogar TN aus Bremen, Oldenburg, Osnabrück und Magdeburg angereist.

    Dabei hatten rund 40% der TN durch Mund-zu-Mund-Propaganda von der Tagung erfahren, gefolgt durch Online-Kanäle (ca. 30%) und Print-Materialien wie Plakate und Flyer (ca. 15%).

    Rund 87% gaben an, dass die Inhalte grundsätzlich gut verständlich waren.Vereinzelt gab es kritische Rückmeldungen von TN (ca. 13%), die teilweise bei einzel-nen Veranstaltungen Schwierigkeiten mitdem Verständnis und dem fachlichen Niveau hatten.

    Gleichwohl wurde die Tagung insgesamt positiv bis sehr positiv bewertet.

    FEEDBACK

    FEEDBACK – EVALUATIONPLURALITÄT DER WIWI

    Plurale Ökonomik HannoverEine Initiative an der Leibniz

    Universität Hannover

    20

  • 17%

    20%

    10%

    3%

    50%

    FEEDBACK

    Welche Formate haben die Teilnehmer*innen besucht? (Evaluationsbögen, n=31)

    ca. 20%

    ca. 61%

    ca. 74%

    ca. 90%

    SCHNIPPELPARTY

    KLEIDERTAUSCHPARTY

    PODIUMSDISKUSSION

    WORKSHOPS

    VORTRÄGE

    Zusammensetzung der Teilnehmer*innen (Evaluationsbögen, n=31)

    ■ B.A.-Studierende■ M.A.-Studierende■ Staatsexamen■ Promotion■ Uniexterne

    ca. 20%

    ERGEBNIS

    21

  • THEORIE / WISSENSCHAFT ■ Tagespolitisches, wirtschaftliches Colloquium

    ■ Dialogveranstaltungen: Uni mit außer- universitärer Bildung, Forschungs- instituten, Politik sowie anderen uni-externen Akteuren

    ■ Interdisziplinäre Veranstaltungen z.B. PoWi, SoWi, Philosophie, Jura, Geschichte, Psychologie

    ■ Literaturkreis, Lesungen ■ weitere Veranstaltungen mit (externen) Referent*innen

    PRAKTISCH

    ■ Urban Gardening an der Uni

    ■ Foodsharing – Fairteiler an der Uni Und natürlich weiter netzwerken, mit

    ... bisherigen Unterstützer- und Kooperationspartner*innen

    ... Gemeinwohlökonomie … Kultur des Wandels

    ... Tauschring

    … Transition Town Hannover u.v.m.

    … und vielleicht mir eurem Netzwerk oder Organisation?

    ERGEBNISSE DESGROUP ASSEMBLY PROCESS

    Zusammen sind wir

    PLURAL! Schickt uns Vorschläge!

    Sagt uns,was ihr wollt!

    MACH MIT

    Dies sind erste Ideen und Impulse, welche wir gemeinsam auf der Tagung gebrainstormt

    hatten. Werde auch Du aktiv, mische bei uns mit oder starte dein eigenes Projekt!

    22

  • ▶ Theorien- und Methodenvielfalt

    ▶ Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit Lehrinhalten

    ▶ die Einordnung in gesamtgesellschaftliche Kontexte

    ▶ die Erweiterung des Curriculums um Lehrveranstaltungen zur Geschichte des ökonomischen Denkens, Wissenschaftstheorie und interdisziplinäre Veranstaltungen

    ▶ die Besetzung von Lehrstühlen auch mit heterodoxen Ökonom*innen

    UNSERE ZIELE – NOTWENDIGE KONSEQUENZEN

    Plurale Ökonomik HannoverEine Initiative an der Leibniz

    Universität Hannover

    AUSBLICK

    23

    FORDERUNGEN

    Wir fordern von den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere von unserer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät:

    Eine Auseinandersetzung und ein offener Diskussionsprozess ist dringend notwendig. Auch die Bildung- und Wirtschaftspolitik sollte sich (u.a. auf kommunal-, landes- und bundespolitischer Ebene) dieser Debatte stellen und nötige Konsequenzen ableiten. Wir sind offen für Vorschläge, weitere Impulse und konstruktive Gespräche.

    GEMEINSAM für PLURALITÄT!

    [email protected]

  • RINGVORLESUNG

    april bis juli 2015immer DONNERSTAGS von 18:00 bis 19:45 UHR

    anschliessend DISKUSSION / WORKSHOP