Akne und unreine Haut - Therapie - · PDF fileBei der Suche nach einem Arzt oder...

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Bei der Suche nach einem Arzt oder Psychologischen Psy- chotherapeuten in Ihrer Nähe hilft Ihnen auch die Kassen- ärztliche Vereinigung Berlin weiter: Unter der Telefonnum- mer 030 / 31 00 3 - 222 erreichen Sie unseren Gesundheits- lotsendienst. Therapie Grundsätzlich gilt leider: Akne lässt sich nicht über Nacht hei- len. Die Behandlung ist langwierig, sie zieht sich über Wochen oder Monate hin und erfordert Konsequenz, Disziplin und vor allem Geduld. Wenn nur eine leichte Form der Akne vorliegt, können auch Hausmittel wirksam sein. Hefetabletten unterstüt- zen die Haut mit wichtigen Nährstoffen; Gesichtspeelings oder Kamilledampfbäder helfen, die abgestorbenen Hornzellen der Haut abzutragen. An die Mitesser sollte man nicht selbst Hand anlegen, jede Ma- nipulation verschlimmert die Situation nur. Besser ist es, Rubbelcremes einzusetzen oder durch eine Kosmetikerin eine Tiefenreinigung, eine sogenannte „Aknetoilette“, durchführen zu lassen. Haben sich starke Narben gebildet, können diese ope- rativ abgetragen werden. Wichtig: Stark ausgeprägte Akne kann sehr belastend sein, eine psychologische Begleitung ist in diesen Fällen sehr hilfreich. Der Arzt verschreibt bei starken Entzündungen oder wenn das Selbstwertgefühl beeinträchtigt ist, äußerlich oder innerlich an- zuwendende Präparate. Die jeweiligen Präparate sollten sorg- fältig nach ärztlicher Anweisung angewandt werden. Vorsicht ist speziell im Sommer geboten, weil manche Aknemedikamente sich nicht mit der Sonne vertragen. Anti-Akne-Mittel Vitamin-A-Säure z. B. wird als Creme, Gel oder Tinktur äußer- lich aufgetragen. Sie schält die oberste Hautschicht ab und be- seitigt so eine übermäßige Verhornung. Anfangs kann sich die Haut röten und schuppen, sie brennt unangenehm und spannt. Später lässt das wieder nach. Vitamin-A-Säure kann auch in- nerlich eingenommen werden: Sie ist hochwirksam, aber nicht völlig nebenwirkungsfrei. Frauen, die diese Präparate einneh- men, dürfen bis mindestens einen Monat nach der letzten Ein- nahme nicht schwanger werden, da es sonst zu Schädigungen des Embryos kommen kann! Fortsetzung Seite 2 Kassenärztliche Vereinigung die Dachorganisation der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Berlin

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Bei der Suche nach einem Arzt oder Psychologischen Psy-chotherapeuten in Ihrer Nähe hilft Ihnen auch die Kassen-ärztliche Vereinigung Berlin weiter: Unter der Telefonnum-mer 030 / 31 00 3 - 222 erreichen Sie unseren Gesundheits-lotsendienst.

Therapie Grundsätzlich gilt leider: Akne lässt sich nicht über Nacht hei-len. Die Behandlung ist langwierig, sie zieht sich über Wochen oder Monate hin und erfordert Konsequenz, Disziplin und vor allem Geduld. Wenn nur eine leichte Form der Akne vorliegt, können auch Hausmittel wirksam sein. Hefetabletten unterstüt-zen die Haut mit wichtigen Nährstoffen; Gesichtspeelings oder Kamilledampfbäder helfen, die abgestorbenen Hornzellen der Haut abzutragen. An die Mitesser sollte man nicht selbst Hand anlegen, jede Ma-nipulation verschlimmert die Situation nur. Besser ist es, Rubbelcremes einzusetzen oder durch eine Kosmetikerin eine Tiefenreinigung, eine sogenannte „Aknetoilette“, durchführen zu lassen. Haben sich starke Narben gebildet, können diese ope-rativ abgetragen werden. Wichtig: Stark ausgeprägte Akne kann sehr belastend sein, eine psychologische Begleitung ist in diesen Fällen sehr hilfreich. Der Arzt verschreibt bei starken Entzündungen oder wenn das Selbstwertgefühl beeinträchtigt ist, äußerlich oder innerlich an-zuwendende Präparate. Die jeweiligen Präparate sollten sorg-fältig nach ärztlicher Anweisung angewandt werden. Vorsicht ist speziell im Sommer geboten, weil manche Aknemedikamente sich nicht mit der Sonne vertragen. Anti-Akne-Mittel Vitamin-A-Säure z. B. wird als Creme, Gel oder Tinktur äußer-lich aufgetragen. Sie schält die oberste Hautschicht ab und be-seitigt so eine übermäßige Verhornung. Anfangs kann sich die Haut röten und schuppen, sie brennt unangenehm und spannt. Später lässt das wieder nach. Vitamin-A-Säure kann auch in-nerlich eingenommen werden: Sie ist hochwirksam, aber nicht völlig nebenwirkungsfrei. Frauen, die diese Präparate einneh-men, dürfen bis mindestens einen Monat nach der letzten Ein-nahme nicht schwanger werden, da es sonst zu Schädigungen des Embryos kommen kann!

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Ein Verwandter der Vitamin-A-Säure ist das Isotretinoin. Die-ses Medikament muss eingenommen werden. Es wird nur bei schweren Fällen und unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt. Da es fruchtschädigend ist, muss vor der Anwendung eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden, und falls eine Schwangerschaft geplant ist, muss das Mittel mindestens einen Monat vorher abgesetzt werden. Schälend und zusätzlich antibakteriell wirkt Benzoylperoxid (BPO): Auch dieses Mittel reizt am Anfang die Haut, außerdem kann es farbige Textilien bleichen. Sehr selten reagiert der Kör-per auf diesen Wirkstoff mit einer Allergie. Sowohl gegen die Entzündung als auch gegen die bakterielle Besiedelung wirkt die natürliche organische Säure Azelainsäure. Sie wird als Creme aufgetragen und reguliert durch ihren schälenden Effekt die Verhornung. Azelainsäure wird im Allgemeinen gut vertragen, aber auch hier kann es an-fangs zu leichten Hautreizungen und zu einem Brennen auf der Haut kommen. Nach etwa vier Wochen sind die ersten Anzei-chen einer Besserung zu bemerken. Einige Antibiotika (z. B. Eryhtromycin, Clindamycin, Tetracycline) wirken gegen die Bakterien, welche die Entzün-dungen verursachen. Sie werden meist zur äußerlichen, in schwereren Fällen oder zu Therapiebeginn, um schnell eine Linderung zu erzielen, auch zur innerlichen Anwendung verord-net. Bestimmte Hormonpräparate können die Akne bei längerer Einnahmezeit eindämmen: Sogenannte Antiandrogene hem-men die männlichen Hormone. Dadurch wird die Talgproduktion eingeschränkt und die Ursache der Akne beseitigt. Allerdings können diese Präparate nur von Mädchen und nur in Kombina-tion mit beziehungsweise in einer „Anti-Baby-Pille” eingenom-men werden. Die verschiedenen Mittel können einzeln oder miteinander kombiniert eingesetzt werden. Der Arzt wird entscheiden, wel-che Vorgehensweise jeweils am besten geeignet ist. Wichtig ist, dass die Haut vor dem Auftragen der Cremes oder Salben, also zweimal täglich, mit milden Syndets oder Reinigungsgelen ge-waschen wird. Aggressive Reinigungslotionen reizen die Haut und sollten deshalb vermieden werden. Quelle: www.kinderärzte-im-netz.de

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