AKtion Oktober 2011

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Oktober 2011 Nr. 8/2011, XXV. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at Im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte müssen sich die Unternehmen auch eine Marke als Arbeitgeber erarbeiten.“ (Seiten 2, 5) AK-Präsident Hubert Hämmerle Horrorrechnungen: Gefahr nicht gebannt Die zuständige Ministerin hat entgegen ihrem Versprechen den Horrorrechnun- gen für Handynutzung noch keinen gesetzlichen Riegel vorgeschoben. Seite 3 Pflegegeld-Gutachten: Oft trügt der Schein! Um Pflegegeld beziehen zu können, braucht es das Gutachten eines Arz- tes. Ein Vorschlag soll sicherstellen, dass auch Informationen einer Ver- trauensperson berücksichtigt werden. Seite 3 Neue Köchinnen braucht das Land Mädchen sind in der Profi-Küche in der Minderheit. Die AKtion hat mit einer jungen Frau gesprochen, die gerade zur Köchin ausgebildet wird. Seite 4 Sandwichtest brachte positives Ergebnis Bei keinem der 23 getesteten Schin- kensandwichs wurde die gesetzlich vorgeschriebene Keimzahlgrenze überschritten. Seite 8 Fehlberatung kostete Konsumentin viel Geld Aufgrund einer Fehlberatung durch einen Mitarbeiter der Asset Finanz- management GmbH verlor Frau S. rund 7000 Euro ihres hart ersparten Geldes. Die AK sorgte nun für ein glückliches Ende dieser Geschichte. Seite 9 Gewinnen: Sony eBook-Reader Seite 12 Seiten 6/7 AK-Kontakte AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Aus dem Inhalt Beschäftigte zahlen Zeche für unfaires Steuersystem So sieht in Österreich Gerechtigkeit aus: Kapital ist zu gering und Arbeit viel zu hoch besteuert. Dagegen wehren sich AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Hubert Hämmerle und fordern einen markanten Umbau des Steuersystems. Wichtige Bestimmungen 2011 Im Arbeits-, Sozial- und Steu- errecht ändern sich jährlich gesetzliche Bestimmungen und unterschiedliche Tarife. In dieser Broschüre finden Sie alle Richt- linien, die im Jahr 2011 in diesen Bereichen Gültig- keit haben. Ebenso sind alle relevanten Kontaktadressen übersichtlich in den „Wichtigen Be- stimmungen 2011“ aufgelistet. Telefon 050/258-8000 [email protected] Der „Lern & Sprachraum“ in Rank- weil ist eine alternative Beschu- lungseinrichtung, die Kindern mit Sprachdefiziten und Verhaltensauffäl- ligkeiten mit einem Höchstmaß an Individualisierung bei der Rückkehr in die Regelschule hilft. Seine Wurzeln hat der „Lern & Sprachraum“ in der Sprachheilstät- te Rankweil, die von Maria Summer 1977 gegründet wurde. Ihre Pionierar- beit auf diesem Gebiet wird heute von engagierten Pädagoginnen fortgeführt, die teilweise noch mit Summers Me- thodiken arbeiten. Heute gehört er als Bereich zur Stiftung Jupident und wird größten- teils aus Mitteln des Landes Vorarlberg finanziert. Rund 40 Kinder werden in der Einrichtung betreut und erhalten häuslichen Unterricht, bis sie wieder im Stande sind in das reguläre Schul- system zurückzukehren. Anerkanntes Zeugnis Im „Lern & Sprachraum“ wird der ganz normale Pflichtschulstoff ver- mittelt, welcher bei einer Externisten- prüfung von einer regulären Schule geprüft wird. So haben die Kinder die Möglichkeit ein anerkanntes Zeugnis zu erhalten. Die AKtion hat den „Lern & Sprachraum“ besucht und mit der stell- vertretenden Bereichsleiterin Kathrin Debortoli – vom Bildungsbereich der Stiftung Jupident – gesprochen, prak- tisch der Vize-Direktorin der Schule, die keine Schule ist. Seite 11 Mit dem Sprachraum zurück in die Schule

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Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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Oktober 2011Nr. 8/2011, XXV. JahrgangZugestellt durch Post.at

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at

„Im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte müssen sich die Unternehmen auch eine Marke als Arbeitgeber erarbeiten.“ (Seiten 2, 5)AK-Präsident Hubert Hämmerle

Horrorrechnungen: Gefahr nicht gebanntDie zuständige Ministerin hat entgegen ihrem Versprechen den Horrorrechnun-gen für Handynutzung noch keinen gesetzlichen Riegel vorgeschoben.

Seite 3

Pflegegeld-Gutachten: Oft trügt der Schein! Um Pflegegeld beziehen zu können, braucht es das Gutachten eines Arz-tes. Ein Vorschlag soll sicherstellen, dass auch Informationen einer Ver-trauensperson berücksichtigt werden.

Seite 3

Neue Köchinnen braucht das LandMädchen sind in der Profi-Küche in der Minderheit. Die AKtion hat mit einer jungen Frau gesprochen, die gerade zur Köchin ausgebildet wird.

Seite 4

Sandwichtest brachte positives Ergebnis Bei keinem der 23 getesteten Schin-kensandwichs wurde die gesetzlich vorgeschriebene Keimzahlgrenze überschritten.

Seite 8

Fehlberatung kostete Konsumentin viel Geld Aufgrund einer Fehlberatung durch einen Mitarbeiter der Asset Finanz-management GmbH verlor Frau S. rund 7000 Euro ihres hart ersparten Geldes. Die AK sorgte nun für ein glückliches Ende dieser Geschichte.

Seite 9

Gewinnen: Sony eBook-Reader

Seite 12

Seiten 6/7

AK-Kontakte

AK-RechtsserviceTel. 050/258 Betriebsreferat – 1500Info Arbeitsrecht – 2000Insolvenzrecht – 2100Sozialrecht – 2200Lehrlinge/Jugend – 2300Arbeitsrecht Feldkirch – 2500Familie/Frauen – 2600Konsumentenschutz – 3000Steuerrecht – 3100AK Bregenz – 5000AK Dornbirn – 6000AK Bludenz – 7000

Aus dem InhaltBeschäftigte zahlen Zeche für unfaires Steuersystem

So sieht in Österreich Gerechtigkeit aus: Kapital ist zu gering und Arbeit viel zu hoch besteuert. Dagegen wehren sich AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Hubert Hämmerle und fordern einen markanten Umbau des Steuersystems.

Wichtige Bestimmungen 2011

Im Arbeits-, Sozial- und Steu-errecht ändern sich jährlich gesetzliche Bestimmungen und unterschiedliche Tarife. In dieser Broschüre finden Sie alle Richt-linien, die im Jahr 2011 in diesen Bereichen Gültig-keit haben. Ebenso sind alle relevanten Kontakt adressen übersichtlich in den „Wichtigen Be-stimmungen 2011“ aufgelistet.

Telefon 050/258-8000 [email protected]

Der „Lern & Sprachraum“ in Rank-weil ist eine alternative Beschu-lungseinrichtung, die Kindern mit Sprachdefiziten und Verhaltensauffäl-ligkeiten mit einem Höchstmaß an Individualisierung bei der Rückkehr in die Regelschule hilft.

Seine Wurzeln hat der „Lern & Sprachraum“ in der Sprachheilstät-te Rankweil, die von Maria Summer

1977 gegründet wurde. Ihre Pionierar-beit auf diesem Gebiet wird heute von engagierten Pädagoginnen fortgeführt, die teilweise noch mit Summers Me-thodiken arbeiten.

Heute gehört er als Bereich zur Stiftung Jupident und wird größten-teils aus Mitteln des Landes Vorarlberg finanziert. Rund 40 Kinder werden in der Einrichtung betreut und erhalten häuslichen Unterricht, bis sie wieder

im Stande sind in das reguläre Schul-system zurückzukehren.

Anerkanntes ZeugnisIm „Lern & Sprachraum“ wird der ganz normale Pflichtschulstoff ver-mittelt, welcher bei einer Externisten-prüfung von einer regulären Schule geprüft wird. So haben die Kinder die Möglichkeit ein anerkanntes Zeugnis zu erhalten.

Die AKtion hat den „Lern & Sprachraum“ besucht und mit der stell-vertretenden Bereichsleiterin Kathrin Debortoli – vom Bildungsbereich der Stiftung Jupident – gesprochen, prak-tisch der Vize-Direktorin der Schule, die keine Schule ist. Seite 11

Mit dem Sprachraum zurück in die Schule

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2 Reaktionen oktober 2011

„Primacall“ sorgt für Ärger bei Konsumenten Trotz österreichischem „Verbot per Te-lefon zu verkaufen“ ist es leider immer noch gang und gäbe, sich nicht daran zu halten. Zuerst wird beraten und ver-sichert, dies sei kein Verkaufsgespräch. Sympathisch wird das Produkt durch die Blume angepriesen. Unverbindlich könnte ja ein Vertreter vorbeischauen. Man hat dabei keine Verpflichtungen. Schlussendlich wird man überredet und stimmt zu. Es kann ja nichts pas-sieren. Am Ende hat man einen Ver-trag unterschrieben oder ein Produkt gekauft, das zu teuer ist oder das man einfach nicht brauchen kann. Man fühlt sich überrumpelt – trotzdem zah-len viele zähneknirschend.Rosalinde Assmann, Braz

Auch wenn die Anwaltskammer jetzt gerichtlich anerkannter Konsumenten-schützer auf dem 2. Platz ist, wird die führende Rolle der AK in Fragen des Verbraucherschutzes nicht angekratzt. Dass die deutsche Telefon-Abzocker-Firma „Primacall“ an den Pranger der Kammer gestellt wurde, freut mich als Verbraucher. Die Kammer könnte einen Schritt weitergehen und ihre Mitglieder, Freunde und Wutbürger künftig auffordern, solche Firmen mit Mails zu überschütten, damit solche Betrügereien von spontanen „Selbst-hilfegruppen“ gleich abgestraft werden könnten. Dazu müsste die AK nur die E-Mail-Adresse dieser Abzocker veröf-fentlichen.Gerwald Rainer, Bregenz

Wir wurden auch schon angerufen, beendeten das Gespräch jedoch sofort höflich. Es wäre sehr wünschenswert, wenn seitens der Konsumentenschüt-zer der AK noch mehr in Bewegung gesetzt würde, damit auch seitens des Gesetzgebers derartige Keilerei (und

als solches kann man diese Anrufe si-cher betrachten) Gesetze erlassen wür-den, die so eine Praxis sehr erschweren oder ganz zu verhindern imstande sind. Viele unserer Zeitgenossen wür-den dies zu schätzen und zu danken wissen.Kurt Knecht, Rankweil

Tischlereitechnik: nicht nur für Burschen Der Bericht zum Thema Tischlerei-technik hat mir sehr gut gefallen. Man sieht heutzutage immer öfters Frauen in „männertypischen Berufen“ und ich finde, diese Trennung sollte es heute gar nicht mehr geben. Allerdings wür-de es mich auch umgekehrt sehr freuen, wenn mehr Männer in typischen Frau-enberufen mehr auf dem Vormarsch wären. Gerade in der Krankenpflege oder auch in der Kinderbetreuung würde es mich persönlich sehr freuen, mehr Männer zu sehen. Vielleicht gibt es in naher Zukunft ein Boys Day, an-gelehnt an den Girls Day. Nicole Wolter, Mäder

Arbeit für Menschen mit Behinderung Die Arbeitsmarkt-Situation für Men-schen mit Behinderung ist schwierig. Behindertenwerkstätten und integra-tive Betriebe sind und waren in den letzten Jahren ein Mittel, um Men-schen mit Behinderung überhaupt eine Chance zu geben. Allerdings ist eine Weiterentwicklung dringend erforder-lich. Die Eingliederung von Menschen mit Behinderung in den so genannten wichtigen ersten Arbeitsmarkt sollte das vorrangige Ziel von uns allen sein. Daher ist noch viel zu tun – von Sei-ten der Politik, der öffentlichen Hand und privater Firmen. Nützen wir die

Stärken von Menschen mit Behinde-rung und stellen nicht die Defizite in den Vordergrund. Jeder Mensch – ob behindert oder gesund – hat das Recht auf Arbeit und ein sinnerfülltes Leben.Dietmar Assmann, Braz

AK Vorarlberg auf der Dornbirner Messe Die AK bietet wieder ein großartiges Programm auf der Dornbirner Herbst-messe an. Man kann sich im Zuge des Messebesuches über diverse Rechts-fragen etc. informieren und beraten lassen. Und im AK-Kultur-Café kann man es sich nach einem anstrengenden Messe-Rundgang bei Kaffee und Ku-chen gemütlich machen und gleichzei-tig gepflegte Vorarlberger Volksmusik genießen. Danke im Namen aller AK-Stand-Besucher für diese Leistungen.Stefanie Ludescher, Rankweil

Sanfte Rückkehr an den Arbeitsplatz Nach Burnout und Depression ist man stigmatisiert und chancenlos am

Arbeitsmarkt. Und wenn dann auch noch falsche Entscheidungen und somatische Beschwerden hinzu kom-men, ist es die Hölle. Arbeit = gesund, arbeitslos = krank!Barbara Scheidbach, Göfis

Wenn man zur Arbeit kommt, ist man gesund. Wenn man krank ist, geht man in den Krankenstand. Aber bitte nicht zu lange. Also: Friss oder stirb! Es wird viel versprochen, gesprochen und das Karussell dreht sich für die Arbeit-nehmer und Arbeitgeber immer weiter. So ist es und so wird es bleiben – oder gibt es doch noch Hoffnung? Gertraud Six, Bludesch-Gais

Rechtsstreit: AK gegen Rechtsanwaltskammer Die AK wurde auf Unterlassung ge-klagt? Ich verstehe nicht, was die Vorarlberger Anwaltskammer damit bezwecken will. Die Veröffentlichung des Gerichtsurteils bestärkt mich viel-mehr darin, dass die AK in Sachen des Konsumentenschutzes die erste Adres-se ist und bleibt. Thomas Embacher, Lauterach

Leserforum

Jobs für Menschen mit Behinderung Menschen mit Behinderung ma-chen nach einer Schätzung der EU-Kommission etwa ein Sechstel der Gesamtbevölkerung im erwerbs-fähigen Alter aus. Dabei handelt es sich um Frauen und Männer, die entweder von Geburt an eine Behinderung haben oder im Laufe des Arbeitslebens durch chronische Erkrankungen oder (Arbeits-)Un-fälle eine Behinderung bekommen haben. Mit anderen Worten, jeder kann jederzeit davon betroffen sein. Es ist ein gesellschaftspolitisches Anliegen, auf eine Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hinzuwirken! Die AK Vorarlberg unterstützt deshalb die Jobkampag-ne „Meine Chance – Ihr Nutzen“ für die Einstellung von Menschen mit Behinderung.

Schuldenkrise belastet Stimmung in ItalienDie Kauflaune der italienischen Verbraucher ist im Sog der Schul-denkrise auf das tiefste Niveau seit Juli 2008 gesunken. Skeptisch äußersten sich die privaten Haus-halte vor allem über die wirt-schaftliche Lage und die Zukunft des hoch verschuldeten Landes. Zudem schätzten die Konsumen-ten ihre eigene Finanzlage und die Chancen, Erspartes auf die hohe Kante zu legen, ungünstiger ein. Die italienische Regierung erwar-tet für das laufende Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent und für 2012 ein Plus von 0,6 Prozent.

Impressum

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und KonsumentenschutzHerausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: Arbeiterkammer Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Widnau 2–4 [email protected]

Redaktionsleitung: Mag. Martina PodgornikGrafik: Baschnegger Ammann und Partner

Fotografie: Georg Alfare, Dietmar Mathis, Lisa Mathis, fotolia, Bilder-box, Jürgen Gorbach, Marktge-meinde Nenzing, Dietmar Brunner

Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständ-lich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Liebe Leserinnen und Leser

Wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhal-tenen Beiträge zu veröffentlichen.

Den Sony eBook-Reader im Wert von rund 150 Euro aus der letzten AKtion hat Dietmar Ass-mann gewonnen.

Der Gewinn wird in den nächsten Tagen per Post zugesandt. Wir gratulieren!

Die Arbeiterkammer unterstützt die Jobkampagne „Meine Chance – Ihr Nutzen“ für die Einstellung von Menschen mit Behinderung in Österreich (siehe Randspalte).

Weitere Informationen: www.arbeitundbehinderung.at

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

wir haben zu wenig Facharbeiter. Laut Wirtschaftskam-mer so viele zu wenig, dass bereits das Wachstum im Land in Gefahr ist. Logisch wäre, dass Unternehmer in einer solchen Situation das tun, was ihrem Namen gerecht würde – et-was unternehmen. Statt dessen wird seit Jahren nur gejammert: über zu hohe Lohnnebenkosten, über man-gelnde Möglichkeiten zur Kündigung von Lehrlingen, über zu komplizierte Kurzarbeitsmöglichkeiten in Krisen usw. usw. Zur gleichen Zeit erreichen Gewinne nie gekannte Rekordhöhen, Löhne und Gehälter hingegen werden nur unterdurchschnittlich angehoben.

„Da Füfar und s’Weggle“ scheint im-mer mehr zur leitenden Strategie zu werden. Lehrlingsausbildung – und die funktioniert in Vorarlberg im Ver-gleich zu den anderen österreichischen Bundesländern noch sehr gut – ist im-mer mehr Betrieben lästig und teuer. Fachleute tummeln sich, weil finan-ziell attraktiver – in der Schweiz und in Liechten-stein. Und die sehnlichst erwar-teten Fachleute aus Osteuropa waren ohnehin nur eine Illusion, auf die viele lange Zeit gebaut haben. Beste Ausbildung, beste Leistung und die auch noch fle-xibel: Das funktioniert nicht, wenn auf der anderen Seite der Bilanz hohe Lebenshaltungskosten und spärliche

Einkommen stehen. So spärlich, dass fast ein Fünftel der Werktätigen kein Auskommen mit ihrem Einkommen mehr hat. Wollen täten wir schon können, aber kosten sollte es halt nichts. Anders ist es kaum zu erklären, dass es trotz angeblich gefährlichem Facharbei-

termangel zum Beispiel nicht möglich ist, eine Spartenstiftung im Metall- und Elektrobereich auf die Füße zu stellen. Lediglich

zwei Betriebe wären notwendig und es könnten weitgehend auf Kosten des AMS Arbeitslose zielgenau auf die eigenen Anforderungen ausgebil-det werden. Aber Fehlanzeige: Statt dessen wird lieber auf hohem Niveau

weiter gejammert. Und man klopft sich auf die selbstbewusste Brust, weil die Zahl der Lehrlinge ja eh wieder auf dem Niveau vor der Krise liegt. Nur zur Erinnerung: Auch damals hat man schon längst von einem akuten Facharbeitermangel gewusst. Doch damals träumte man noch von der großen Wanderung aus Osteuropa. Aber was soll´s: Setzen wir halt auf Weißrussland, Pakistan oder Dschibu-ti. Dort gibt´s sicher auch Fachkräfte, die gerne bei uns malochen würden. Und den Spruch vom „Füfar“ und dem „Weggle“, den kennen sie dort mit Sicherheit auch noch nicht – sind ja keine Vorarlberger.

AK-Direktor Rainer Keckeis

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Wollen täten wir schon können …“

„Da Füfar und s’Weggle“ – eine vermeintlich tolle Stra-tegie, die sich beim Thema

Facharbeiter auf Dauer aber ganz und gar nicht ausgeht.

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oktober 2011 Politik 3

Ein ärztliches Gutachten entscheidet, in welche Pflegestufe ein Pflegebe-dürftiger kommt. Ein Problem dabei: Den Gutachtern fehlen zur Beurtei-lung oft die umfassenden Informati-onen.

„Manche, zum Beispiel demente Per-sonen, stellen ihre Situation besser dar, als sie tatsächlich ist“, weiß Josefine Winkler, ehemals langjährige AK-Vizepräsidentin und heute im ÖGB-Landespensionistenvorstand engagiert. Es sei für einen Gutachter deshalb nicht immer möglich, „zum richtigen Befund zu kommen, weil eine Unter-suchung erfolgt, ohne dass eine kundi-ge Person dabei ist.“

Kundig bedeutet: jemand aus dem Umfeld des Pflegebedürftigen, der des-sen tatsächlichen Gesundheitszustand kennt, der die Hochs und Tiefs, die unterschiedlichen Tagesverfassungen aus eigener Erfahrung richtig einzu-schätzen weiß. In der Regel sind das Angehörige. Josefine Winkler: „Ein Sachwalter oder Vormund muss nicht

unbedingt die Person sein, die wirklich am besten weiß, wie es einem Pflegebe-dürftigen geht.“

Korrigierend einwirkenWinkler kämpft deshalb für eine an sich kleine, aber entscheidende Ände-rung im Zusammenhang mit Pflege-geldverfahren. Sie setzt am Anfang der Kette an: Das Antragsformular soll um einen neunten Punkt ergänzt werden,

in dem Name, Adresse und Telefon-nummer einer Vertrauensperson fest-gehalten werden.

Zum Verständnis, warum das wir-ken würde, erklärt der AK-Sozialrechts-experte Mag. Franz Beck den formalen Hintergrund: „Das Bundespflegegesetz sieht vor, dass zur Begutachtung eine

Vertrauensperson beigezogen werden kann. Diese Person kann dann, wenn sich ein falsches Bild ergeben sollte, korrigierend einwirken. Aus diesem Grund sieht eine Richtlinie für die Sachverständigen vor, dass die Haus-besuche für die Erstellung des Gutach-tens binnen einer angemessenen Frist anzukündigen und zum angegebenen Termin durchzuführen sind. Weiters muss der Sachverständige den Pflege-

bedürftigen vorab informieren, dass bei der Untersuchung eine Vertrauens-person dabei sein darf.“

Klingt theoretisch gut. Viele Pfle-gebedürftige seien aber aufgrund ih-res reduzierten Gesundheitszustan-des oder schlicht aufgrund fehlender Rechtskenntnis gar nicht in der Lage,

eine Vertrauensperson zu benennen und auf deren Beiziehung zu behar-ren. Folgt einem Pflegegeldverfahren – aus welchen Gründen auch immer – ein negativer Bescheid, „kann er kostenlos beim Sozialgericht bekämpft werden“, sagt AK-Experte Beck: „Die AK-Rechtsabteilung hilft dabei bei Be-darf.“

Bessere SicherstellungApropos kostenlos: Die von Winkler vorgeschlagene Ergänzung des An-tragsformulars würde keine Kosten verursachen. Sie würde jedoch besser sicherstellen, „dass eine Vertrauensper-son verständigt und beigezogen wird“, sagt Josefine Winkler.

Für die Handybesitzer steht eine endgültige Entwarnung noch immer aus, obwohl die zuständige Infra-strukturministerin umgehend Abhilfe versprochen hatte. Konkrete Mecha-nismen, um Konsumenten vor un-gewolltem und unanständig teurem Datenverkehr zu schützen, lassen auf sich warten.

Zwar hat die Novelle zum Telekommu-nikationsgesetz den Ministerrat pas-siert, die Konsumenten müssen aber weiter vor möglichen Horror-Telefon-rechnungen zittern. Infrastrukturmi-nisterin Doris Bures hat sich nämlich, entgegen den Forderungen der Kon-sumentenschützer, nicht durchringen können, verpflichtende Sperrregelun-gen in das neue Gesetz aufzunehmen. „Es wurde lediglich der Ball an die Telekomregulierungsbehörde (RTR) weitergespielt, die jetzt per Verord-nung entscheiden kann, wie es weiter- geht“, zeigt sich AK-Präsident Hubert Hämmerle enttäuscht. „Offensichtlich hat sich hier die Telefon-Lobby einmal mehr durchgesetzt.“

Horror-TelefonrechnungenNach den Horror-Telefonrechnungen vom Frühjahr – in einem Fall sollte ja ein Skilehrer aus Stuben rund 25.000 Euro zahlen – forderten Konsumen-tenschützer verpflichtende Schutz-mechanismen nach dem Verbrauch von Datenguthaben. Diese sollten im neuen Telekommunikationsgesetz festgeschrieben werden. Die zuständi-ge Ministerin Doris Bures versprach dann auch, das neue Gesetz noch vor der Sommerpause durchzuboxen – schließlich war Gefahr im Verzug. Die Politik kam unter Druck, nachdem die von der AK Vorarlberg aufgezeigten Fälle als Spitze eines Eisbergs öster-reichweit für noch nie dagewesene me-diale Aufmerksamkeit gesorgt hatten.

Doch dann kam die Lobbyingma-schinerie der Handyfunker auf Tou-ren. Aus der angekündigten schnellen

Umsetzung des Gesetzes wurde ebenso nichts wie aus der Aufnahme von ver-pflichtenden Sperrmöglichkeiten im Gesetz. Vielmehr steht das Gesetz erst einmal auf der Warteliste des National-rats.

Darin vorgesehen ist, dass die RTR ermächtigt wird per Verordnung sol-che „Alarmsysteme“ zu installieren. „Ob und vor allem wie und wann die Regulierungsbehörde verpflichtende Sperren einführt, weiß im Moment niemand“, kritisiert AK-Präsident Hu-bert Hämmerle, „dabei hätte es die

Frau Ministerin in der Hand gehabt, sofort reinen Tisch zu machen. Diese Chance wurde vertan.“

Zwei weitere Klagen eingebrachtIn der Zwischenzeit hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag der AK Vorarlberg zwei weite-re Klagen gegen Mobiltelefonanbieter eingebracht. Bei der Verbandsklage gegen die Telekom (A1) geht es um deren „Kombitarife“ – zusätzliche fixe Entgelte seien für die Kunden nicht erkennbar. Bei T-Mobile handelt es

sich um eine Klage wegen Zustellung unbestellter Waren oder Dienstleis-tungen: Eine SMS mit einem Son-dernummern-Tarif sollte mit „Nein“ beantwortet werden, andernfalls fällt automatisch pro Monat eine Gebühr von zwei Euro an.

„Wir wollen die Konsumenten da-mit vor den teilweise sehr aggressiven, irreführenden und unerlaubten Wer-bemethoden der Mobilfunker schüt-zen“, kündigt Hämmerle an, die Prak-tiken der Anbieter weiterhin genau im Auge zu behalten.

Mutlose Ministerin lässt die Handybesitzer weiter zittern

Horror-Handyrechnungen: versprochene Abhilfe durch Gesetzesnovelle schuldig geblieben

Pflegegeldeinstufung: Gutachter gewinnen oft falschen Eindruck

Kinderbetreuung wird steuerlich absetzbarErfreuliche Nachricht für Eltern: Anders als bisher sind nun auch Kosten für Verpflegung, Bastelgeld sowie sämtliche Kosten für die Ferienbetreuung als außergewöhn-liche Belastung steuerlich absetzbar. Das geht aus einem Erlass des Finanzministeriums hervor. Das Finanzamt erkennt solche Kosten dann an, wenn die Betreuung der Kinder durch eine pädagogisch qualifizierte Person erfolgt.

Generation von chronisch KrankenDie Österreichische Ärztekammer ist für die rasche Umsetzung der Ganztagesschule. Als Begründung wird angeführt, dass damit mehr Turnstunden und verpflichtende Ernährungs- und Gesundheitslehre untergebracht werden könnten. Eine neue Studie zeichnet nämlich für das Gros der Kinder eine alarmierende Zukunft: Zu wenig Bewegung und falsche Ernährung bringe eine „Genera-tion von chronisch Kranken“ hervor. „Es gibt Untersuchungen, denen zufolge diese Generation die erste sein wird, die durchschnittlich früher sterben wird als ihre Eltern“, warnt Studienleiter Prof. Erich Müller von der Universität Salz-burg.

Gewinnentnahme auf Rekordniveau Immer mehr Geld fließt aus den Unternehmen in die Taschen der Aktionäre. Das legt der aktuelle „AK-Dividendenreport 2011“ offen, für den die Jahresabschlüsse 2008 bis 2010 von über 700 führenden Unternehmen analysiert wurden. Fast der ganze Jahresüber-schuss – im Durchschnitt 85 Prozent, in der Industrie sogar 90 Prozent – ging demnach an die Aktionäre (Shareholder) oder wurde an die Muttergesellschaften weitergegeben. Die Arbeiterkammer kritisiert diese Ausschüttungen auf Rekordniveau, weil gleichzeitig Arbeitsplätze abgebaut wurden und sie den Wert notwendiger Investitionen bereits um die Hälfte übersteigen.

Wettbewerbsstudie: Österreich fällt zurückIm Ranking des Weltwirtschaftsfo-rums hat sich Österreichs Wettbe-werbsfähigkeit im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Unter 142 Ländern ist Österreich vom 18. auf den 19. Platz zurückgefallen. Noch vor drei Jahren lag es auf Rang 14.

Kurz gemeldet ...q Die Grundgehälter der Füh-rungskräfte in Österreich haben heuer um durchschnittlich 4,1 Prozent zugelegt. q Heimische Arbeitnehmer schätzen die Weiterbildungsmöglichkeiten besser ein als ihre deutschen Kollegen.

Immer wieder: Vertrauenspersonen, die den wahren Gesundheitszustand kennen, bleiben ungehört

Ärzte fordern Ernährungs-unterricht.

Eine Vertrauensperson ist für Pflegebedürf-tige auch aus rechtlichen Gründen wichtig.

Trotz Novelle des Telekommunikationsgesetzes schnappt die Handyfalle weiter gnadenlos zu.

Haben Sie was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser Aus-gabe: AK Vorarlberg, Kennwort Leserbriefe, Widnau 4, 6800 Feldkirch oder per E-Mail an [email protected]

„Es gibt sehr viele Berufungen in Pflegegeldverfahren – und etwa 80 Prozent

davon haben Erfolg!“Josefine Winkler, ehem. AK-Vizepräsidentin

AK-Steuerrecht: 050/258-3100, [email protected]

Page 4: AKtion Oktober 2011

4 Jugend oktober 2011

Info und Formular anfordern per Mail: [email protected]

Seit dem Lehrjahr 2010/2011 entfällt der zweite Freifahrt-Selbstbehalt für Lehrlinge. Wer sich informiert, spart bares Geld.

Die AK Vorarlberg hat mit der Wirt-schaftskammer und dem Verkehrsver-bund erreicht, dass Vorarlberg als erstes Bundesland diese Doppelzahlung ab-schaffen kann. Davon profitieren jene Lehrlinge, bei denen sich die Wege zur

Lehrstelle und zur Berufsschule in Vor-arlberg nicht decken.

Mit dem Lehrlingsantrag fährt man als Lehrling zum Selbstbehalt von 19,60 Euro mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Vorarlberg von zu Hause in den Betrieb bzw. zur Schule und um 80 Euro durchs ganze Ländle.

Um vergleichsweise wenig Geld sind Lehrlinge in ganz Vorarlberg flexibel und mobil unterwegs

Freifahrt-Selbstbehalt kann man sich sparen

Förderungen für Lehrlinge

Seit August absol-viert Christoph die Lehre als Systemgas-tronomiefachmann. Er ist im ersten Lehrjahr und hat die Einberufung in die Berufsschule Aigen im Ennstal (Stmk.) erhalten. Die lehrgangsmäßige Berufsschule erstreckt sich über acht Wochen. Vor Ort ist daher ein Internatsauf-enthalt notwendig. Der Chef über-reicht Christoph eine Rechnung in der Höhe von 600 Euro für Internatskosten. Diese ist im vo-raus zu bezahlen. Er ist überrascht, dass er einen so hohen Betrag begleichen muss und fragt in der Lehrlingsabteilung der AK nach. Der Kollektivvertrag für das Hotel- und Gastgewerbe beinhaltet keine Regelung bezüglich der Schul- und Internatskosten für Lehrlinge. Es gibt aber eine Möglichkeit, eine Vereinbarung mit seinem Chef zu treffen, dass die Kosten von ihm übernommen werden (z.B. bei gutem Schulerfolg). Ein Teil der Internatskosten können durch den Bildungszuschuss des Landes und der Sozialpartner ersetzt werden, wenn die Internatskosten von Christoph selber bezahlt wur-den. Er kann nach Beendigung der Fachklasse einen Antrag auf Wohnzuschuss bei der AK stellen. Die Formulare liegen in der Lehr-lingsabteilung auf. Weitere Kosten entstehen für Christoph für die Fahrten zur Berufsschule Aigen und nach Hause. Nach Ende des Aufenthaltes im Internat kann beim Finanzamt ein Antrag auf Schulfahrtbeihilfe gestellt werden. Die Höhe der Beihilfe ist von der Entfernung abhängig und ist auf einen monatlichen Höchstbetrag begrenzt. Das Formular Beihilfe 85 ist in der Lehrlingsabteilung erhältlich.

Lehrlingstipp

Monika Gaßner

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Mädchen sind in der professionellen Küche als Auszubildende seltener an-zutreffen, als man meinen würde. We-niger als ein Drittel der Kochlehrlinge sind weiblich. Die AKtion hat mit einer angehenden Köchin gesprochen.

Mit Kochen hat Marina Alfare in der Jugendherberge in Bregenz angefan-gen, damals als ungelernte Köchin, weil ihr schon in der Schule der Koch-unterricht gefallen hat und sie nicht genau wusste, was sie machen soll. Vor eineinhalb Jahren starb ihr Großvater, und wie es der Zufall wollte, wurde aus diesem Anlass im Krönele in Lus-tenau gegessen. Kurzentschlossen ging sie zur Rezeption und fragte, ob eine Ausbildungsstelle frei wäre und wurde prompt als Lehrling aufgenommen.

Aufgrund ihres Besuchs der HLW Marienberg kam sie in den Genuss ei-ner verkürzten Lehrzeit, befindet sich jetzt im dritten Lehrjahr und steht al-leine mit elf Männern in der Küche. „Ich habe schon in der Schule ins Ko-chen reingeschnuppert, gemerkt, dass es mir Spaß macht und ich Talent dazu habe“, erzählt die 20-Jährige im Ge-spräch mit der AKtion.

Harter Ton in der KücheAls Kind habe sie selten gekocht, weil man sie nicht wirklich an den Herd lassen wollte. „Aus Angst, man könnte auf einem Berg ungewaschener Töpfe sitzenbleiben“, wie sie lächelnd hinzu-fügt. Gekocht wurde trotzdem manch-mal mit der Großmutter. Einfache Ge-richte wie Wurstnudeln, Käsknöpfle

oder Spaghetti, eben was Kinder gerne essen. „Zuhause brate ich mir gerne mal ein Steak“, sagt sie „ich mag gern ein gutes Stück Fleisch in der Pfanne und inzwischen bekomme ich es sogar schon mit rosa Kern her“, wie sie nicht ganz ohne Stolz hinzufügt.

In stressigen Zeiten, wenn das Res-taurant voll ist und die Gäste draußen hungrig auf ihre Bestellungen warten, würde der Ton schon manchmal härter, aber daran könne man sich gewöhnen und als Koch müsse man das aushal-ten, sonst sei man am falschen Platz.

Auf die Frage, warum sich in der Spit-zengastronomie so wenige Frauen fin-den, hat sie schnell eine Antwort pa-rat. „Ich glaube, Frauen haben nicht weniger Talent, vielleicht fehlt es ihnen am Durchhaltevermögen, außerdem braucht man als Küchenchef sehr viel Durchsetzungskraft. Auch im Kör-perbau könnte ein Grund liegen, man hebt oft schwer und belastet dadurch seinen Rücken immens. Viele Frauen wechseln auch deshalb in einen ande-ren Beruf“, sagt die Auszubildende.

Frische ProdukteNach ihrer Lehrzeit würde sie gerne für eine Zeit im Krönele bleiben und ihre Fähigkeiten weiter ausbauen, konkrete

Ziele für danach hat sie noch nicht. Viele würden sagen, man müsse nach der Lehre einfach mal weg vom Aus-bildungsbetrieb, eventuell in einem an-deren Land Erfahrungen sammeln. Sie sei aber nicht der Typ Mensch, den es in die Ferne ziehe.

Die Krönele-Seniorchefin, Wilma Fink, ist voll des Lobes für ihre Auszu-bildende: „Mit der Marina läuft es su-per in der Küche, das Klima ist gut. Es kommt aber immer auf das ganze Team an, wenn alle an einem Strang ziehen und mitmachen, ist eine Frau genauso

gut in der Küche aufgehoben wie ein Bursche“, sagt sie. Die Lehrlinge ler-nen im Lustenauer Traditionsgasthaus relativ viel, man verwende so gut wie ausschließlich frische Produkte. So ist beispielsweise auch ein eigenes Ried vorhanden, auf dem vom Frühling bis Herbst eigenes Gemüse und Salat ge-erntet werden.

Leidenschaft und BegeisterungNeben den frischen Lebensmitteln sei aber auch Hygiene ein sehr wichtiger Bestandteil der Ausbildung, natürlich neben dem nötigen Wissen um die ver-schiedenen Rezepturen, ohne die man kein Gericht zubereiten könne. „Die Mädchen haben meiner Einschätzung

nach fast noch mehr Ehrgeiz als Bur-schen, weil sie in der Minderheit sind und den Männern zeigen wollen, dass sie genauso gut kochen können. An-sonsten ist es wie vermutlich in jedem anderen Beruf auch, man sollte die nötige Leidenschaft und Begeisterung mitbringen und schon körperlich und geistig belastbar sein“, sagt Fink und merkt schmunzelnd an, „gerne essen sollten sie natürlich auch, wer nicht gerne gut isst, kann auch nicht gut ko-chen.“

Fachkräfte gefragtAngesprochen auf die angespannte Lage am Arbeitskräftemarkt im Gast-robereich erklärt Wilma Fink nach-denklich: „Der Trend geht bei den Köchen ganz klar ins Ausland, viele wollen weg. Ich kann das auch gut verstehen, wenn man Erfahrungen in den Küchen der Welt sammeln will, ist das ein richtiger und wichtiger Schritt und man muss gehen, solange man jung ist.“ Zu schaffen mache ihr aber auch der hohe Frankenkurs, die Schweiz lie-ge praktisch vor der Haustüre und der Zahltag sei eben auch ein gewichtiges Kriterium für den Betriebswechsel.

Nach ihrem Lieblingsgericht be-fragt heitert sich die Stimmung aller-dings wieder auf. „Eines? Ich habe viele Lieblingsgerichte! Hausmannskost im Allgemeinen, bodenständige Sachen, leider auch Süßes“, fügt sie lachend hinzu „aber die ganzen Krabbeldinger im Meeresfrüchtebereich würde ich persönlich nie bestellen.“

„Mädchen sind in der Küche ehrgeiziger als die Burschen“

Marina Alfare (20) teilt ihren Arbeitsplatz – die Küche im Krönele in Lustenau – mit elf Männern. Sie ist Auszubildende im dritten Lehrjahr und das mit Begeisterung.

Für Lehrlinge gibt es günstigeTickets für öffentliche Verkehrsmittel in Vorarlberg.

„Gerne essen sollten künftige Auszubildende natürlich auch, wer nicht gerne gut isst kann

auch nicht gut kochen.“Wilma Fink, Seniorchefin im Krönele in Lustenau

Beratung in den aha-GeschäftsstellenNeben der Beratung unserer Lehrlings- und Jugendabteilung in Feldkirch finden regelmäßig Sprechstunden unserer Referenten in den aha-Büros Bregenz, Dorn-birn und Bludenz statt. Auch diese Beratungen sind selbstverständlich vertraulich und kostenlos. Die Sprechstunden finden einmal im Monat von 16 bis 18 Uhr statt. In Bregenz ist die AK am 3. Oktober, in Bludenz am 10. Oktober und in Dornbirn am 17. Oktober im „aha“ zu Gast.

Lehrlingscoaching: Probleme lösenProbleme oder Konflikte während der Lehre lassen sich nie ganz aus-schließen. Wenn sich während der Lehre Probleme ergeben, ist nicht selten die Auflösung des Lehrver-hältnisses die Folge. Das Lehrlings-coaching bietet in solchen Fällen Unterstützung und Beratung an.

Berufe abseits vom Mainstream

Die AKtion stellt in den kommen-den Ausgaben Berufsfelder vor, die im Schatten der am meisten ge-wählten Ausbildungsberufe stehen. Wir freuen uns über Anregungen zu ungewöhnlichen und zukunfts-trächtigen Lehrberufen!

Senden Sie Ihren Vorschlag an [email protected]

Informationen im Internet: www.akbasics.at/lehrlingscoaching.php

Page 5: AKtion Oktober 2011

oktober 2011 Arbeit 5

Fachkräftemangel: Probleme sind zum Teil hausgemachtDie Dachorganisation der Vorarlber-ger Wirtschaft hat – wieder einmal – Alarm geschlagen. Es fehlen Fachkräf-te, und das drücke aufs Wachstum. Das Klagen der Wirtschaftskammer ist in mehreren Punkten nicht nach-vollziehbar.

Ein gewisser „Nomeansno“ reagierte auf „vol.at“ mit Nachhilfeunterricht in Ökonomie: „Liebe Unternehmer“, begann sein Posting, „in einer freien Marktwirtschaft muss man bei einer Angebotsverknappung halt höhere Preise zahlen, bis die Nachfrage wieder sinkt bzw. aufgrund der höheren Prei-se wieder mehr in diesen interessanten Markt gehen wollen.“ Die meisten an-deren Internet-User nannten das Kind unverblümt beim Namen: „Unsere Fir-men wollen ihre Leute nicht gut genug bezahlen.“ Wer kann, gehe deshalb in die Schweiz oder nach Liechtenstein arbeiten.

Preis und Leistung„Die Arbeitgeber müssen versuchen attraktiver zu werden“, sagt AK-Präsi-dent Hubert Hämmerle. Im Wettbe-werb um die – besten – Arbeitskräfte müssen sich Unternehmen „auch eine Marke als Arbeitgeber erarbeiten.“ Das beginnt im Ausbildungsbereich, wo meist die Eltern und weniger die Schüler entscheiden, und wird spätes-tens dann entscheidendes Kriterium, wenn Not am (ausgebildeten) Manne ist. Die Nase weiter vorn hat die Firma mit dem besseren Ruf als Arbeitgeber. „Preis und Leistung müssen auch in diesem Bereich stimmen“, hält Häm-merle fest: Zu einem interessanten Arbeitsplatz gehöre neben Unterneh-menskultur, Herausforderung, Ent-wicklungsmöglichkeiten eben auch ein „anständiger Zahltag“.

Dabei gebe es für die Unternehmen auch durchaus günstige Mittel, Fach-arbeiter-Engpässe zu entschärfen, er-innert AK-Direktor Rainer Keckeis an die neue Möglichkeit der so genannten Spartenstiftung. „Es braucht dazu nur

zwei Betriebe, die mittun – im Pflege-bereich gibt es sie schon.“ Die prinzi-pielle Idee: Weitgehend auf Kosten des AMS werden Arbeitslose zielgenau auf die Anforderungen eines Betriebes ge-schult, der Mitarbeiter sucht, sie aber bisher nicht gefunden hat. Keckeis: „Auch die Metall- und Elektrobranche könnte das machen. Die Wirtschafts-kammer hat es sogar versucht, geschei-tert ist es an den betroffenen Betrieben.

Das steht im völligen Widerspruch zu dem, was jetzt behauptet wird!“

AMS nimmt neuen AnlaufAMS-Landesgeschäftsführer Anton Strini gibt Keckeis recht: „Die Betrie-be beklagen den Fachkräftemangel,

wollen aber selbst nicht viel machen.“ Noch diesen Herbst unternimmt das AMS einen neuen Anlauf: Experten von der Ausbildungsseite sollen mit Vertretern der Wirtschaft gemeinsam den Bedarf an Fachkräften und Gegen-maßnahmen konkretisieren. „Ich bin gespannt, ob wir sie zusammenbekom-men“, zeigt Strini Skepsis.

Zwiespältig ist auch die Argumen-tation der Wirtschaft, was die klassische

Lehre angeht. Kaum war vorletzten Donnerstag der „Bedarf an 1450 Fach-kräften mit Lehrabschluss“ hinauspo-saunt, vermeldete die Wirtschaftskam-mer am nächsten Tag „ein erfreuliches Bild: Die Zahl der Lehrlinge hat heuer mit insgesamt 8135 den Wert vor der

Wirtschaftskrise im Jahr 2008 (-0,4 %) erreicht.“ Die Zahl der Lehrlinge im 1. Lehrjahr liege mit 2778 sogar ein Prozent über dem Vergleichswert von 2008. Damit habe „die Motivation der Vorarlberger Betriebe – bedingt durch die mit der Wirtschaftskrise verbunde-nen Unsicherheiten – nur kurz nachge-lassen“, lobt die Standesvertretung ihre Mitglieder.

Image der Lehre beschädigtDummerweise für die Zukunft vieler Jugendlicher wurde diese Phase „nach-lassender Motivation“ dazu genutzt, das Erfolgsmodell Lehre nachhaltig zu beschädigen. Die heftig umstrittene Lehrlingskündigung, Kürzungen beim sogenannten Blum-Bonus und zuletzt die handstreichartige Abschaffung der Qualitätssicherung wurden maßgeb-lich von der Wirtschaft betrieben. Die Rädelsführer saßen zwar jenseits des Arlbergs, doch Funktionärs-Wider-stand aus dem Ländle war partiell erst nach Zuruf wahrnehmbar.

Die Vertreter der Wirtschaft üben sich einmal mehr im Jammern

Extrawurst für Frauen?

Fast wäre man ver sucht zu sagen, Männer sollten sich nicht die Köpfe der Frauen zerbre-chen, obwohl es wahrscheinlich gut gemeint war, was der Vorsitzende der Privat-angestelltengewerk schaft da von sich gegeben hat: Extralohnrunden nur für Frauen, so etwa dreimal in zehn Jahren, könnten die Ein-kommensschere zwischen Män-nern und Frauen verringern, so Wolfgang Katzian. Ob bestimmte Berufsgruppen und Branchen oder alle Frauen profitieren sollen, sei offen oder Verhandlungssache. Gut gemeint ist aber nicht selten das Gegenteil von gut getroffen. Man kann es sich ausrechnen, dass es sofort zu Klagen über die Diskriminierung von Männern kommt. Wobei Klagen nicht lamentieren, sondern – mit hoher Erfolgsaussicht – vor Gericht ziehen heißt. Dass Betriebe gerade in den Niedriglohnbranchen, in denen viele Frauen arbeiten, bzw. in Berufen mit einfacher Quali-fikation versucht sein könnten, Frauen durch männliche Migran-ten bzw. geringfügig Beschäftigte (Studenten oder Pensionisten) zu ersetzen, liegt ebenfalls auf der Hand. Auch für das Arbeitsklima sind vermutlich derartige Son-derregelungen, die ausschließlich auf die Geschlechtszugehörigkeit abzielen, eher nachteilig. Dabei ist schon klar, dass es zig Ausnahmen, Bevorzugungen und Spezialeinstu-fungen für Männer gibt mit teils abenteuerlichen Begründungen – aber jedenfalls nicht „offen dis-kriminierend“ für die Kolleginnen. Beginnen müsste man, wenn man die Einkommensschere reduzieren will, wohl damit, familienbeding-te Berufsunterbrechungen nicht zu bestrafen, sondern die damit einhergehenden „soft skills“ positiv zu bewerten – auch dann, wenn es Männer betrifft. Und zu den Ein-kommensunterschieden zwischen „harten“ bzw. „weichen“ Branchen müssten wohl geschlechtsunab-hängig gesellschaftspolitische Grundüberlegungen angestellt werden. Kleine Extrawürstchen helfen da niemandem.

Weiberkram

Univ.-Prof. Dr.Irene Dyk-Ploss

E-Mail: [email protected]

Einstufung: OGH-Urteil löst Debatte ausDie Privatangestellengewerkschaft GPA-djp schätzt, dass zumindest ein Drittel der Handelsangestellten in leitenden Positionen weniger verdienen, als sie sollten. Falsch eingestuft seien darüber hinaus oft Mitarbeiter, die Kunden mehrspra-chig beraten – also in der Regel Beschäftigte mit Migrationshinter-grund. Ins Rollen gebracht hat die Debatte um richtige Einstufung die Veröffentlichung eines Urteils des Obersten Gerichtshofes. Der OGH gab einer Kassierin Recht, die von ihrem Arbeitgeber in der falschen Verwendungsgruppe eingestuft wor-den war und deshalb zu wenig Geld bekam. Gewerkschaft und Sozial-versicherung akkordieren nunmehr ein gemeinsames Vorgehen.

In Vorarlberg ist die Fachkräfteausbildung durchwegs gut – doch das allein ist zu wenig für den Wettbewerb am Arbeitsmarkt.

Sie haben Fragen an den AK-Präsidenten oder ein persönli-ches Anliegen? • Telefonsprechstun-de am 18. Oktober und am 15. Novem-ber jeweils von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800• Sprechstunde am 6. Oktober von 18 bis 19 Uhr im Gemeindehaus Raggal

Für Sie da: AK-Präsident Hämmerle

1. Wirtschaftskonferenz zum Generationen-Management

Herausforderung Alter besser kommunizieren

Gedankenaustausch ohne TageszwängeUnter dem Titel „Weltpolitik im Kuhstall“ brachten die Marktgemeinde Nenzing und die AK Vorarlberg einen hochkarätigen Referenten in den Nenzinger Himmel. In der dortigen Abgeschiedenheit ist Zeit und Raum „um mit Entscheidungsträgern aus der Region abseits vom Tagesgeschäft den Gedankenaustausch zu fördern“, erklärt Bürgermeister Florian Kassero-ler – im Bild links mit Herwig van Staa. Der rote Faden, der sich durch die Veranstaltungen zieht, ist Europa. Dazu konnte van Staa aus verschiedenen Blickwinkeln vieles erzählen und anregen: als Landtagspräsident und ehema-liger Tiroler Landeshauptmann (2002 bis 2008), als Mitglied des Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates und der Kammer der europäischen Gemeinden. Herwig van Staa ist überzeugter Europäer: „Nur ein geeintes Europa ist in der Lage, sich im globalen Markt gegen die USA, Indien und China zu behaupten.“ An der Europäischen Union führe deshalb auch kein Weg vorbei. Er warnte davor, sich selbst in eine Abwärtsspirale zu begeben. Je mehr ein Krisenszenario beschrieben und breitgetreten werde, „desto größer wird auch die Krise“.

Nachhaltiges Generationen-Manage-ment – zu diesem Thema fand in Bre-genz mit Unterstützung der AK Vor-arlberg die 1. Wirtschaftskonferenz statt.

Die AK Vorarlberg setzt sich bereits seit Jahren für aktives Generationen-Management ein und nimmt in Vor-arlberg die Vorreiterrolle ein. Dr. Heinrich Geißler zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den Pionieren auf diesem Gebiet und organisierte im September erstmals eine zweitägige Konferenz.

An ihr nahmen nicht nur zahlrei-che Betriebsräte teil, über die in Vor-arlberg schon mehrere Maßnahmen initiiert wurden. „Es war auffallend“, berichtet AK-Präsident Hubert Häm-merle, „dass bei dieser Veranstaltung in Bregenz auch mehr Unternehmer, Ge-schäftsführer und Personalverantwort-liche als bisher gewohnt teilgenommen haben. Das lässt hoffen: Es ist wichtig, dass beide Seiten – Arbeitgeber und

Arbeitnehmer – an diesem Thema wei-terarbeiten!“

Gefragt ist mehr DialogGenerationen-Management, so eine der Erkenntnisse aus der Wirtschafts-konferenz in Bregenz, muss in Zukunft den einzelnen Mitarbeiter besser und verstärkt einbinden. Mit von oben ver-ordneten Programmen sei kein Staat zu machen – erst recht nicht nachhaltig.

Mit zunehmenden demografischen Verschiebungen steigt offenbar auch in Vorarlberg das Interesse an Konzepten zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit sowie an der Betrieblichen Gesundheitsför-derung (BGF). „Es waren zahlreiche Firmen vertreten“, erklärt die BGF-Verantwortliche der AK Vorarlberg, Gabriele Graf, „bei denen wir vor we-nigen Jahren noch vergeblich für das Thema geworben hatten.“

Betriebliche Gesundheitsförderung: Gabriele Graf, Tel. 050/258-4042, [email protected]

„Zur Arbeit gehört neben Unternehmenskultur,Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeiten

natürlich auch ein anständiger Zahltag!“Hubert Hämmerle, AK-Präsident

Page 6: AKtion Oktober 2011

6 Arbeit entlasten oktober 2011

Leistung muss sich lohnen – für viele Arbeitnehmer bleibt unterm Strich aber meistens nicht mehr viel vom Lohn übrig. Die AK Vorarlberg setzt sich dafür ein, dass der Faktor Arbeit entlastet und Kapital belastet wird.

In den letzten Wochen ist immer wieder von Reichen- und Millionärs-steuer zu lesen. Ein detailliertes Pro-gramm, wie die Umsetzung aussehen soll, lässt bislang jedoch auf sich war-ten. Gegen diese klassenkämpferi-schen Diskussionen spricht sich die AK Vorarlberg klar aus.

Anstatt populistische Parolen in die Bevölkerung zu streuen, gilt es für die AK Vorarlberg ein sinnvolles Pro-gramm zu entwickeln, das für mehr Gerechtigkeit sorgt.

„Österreich ist ein Lohn- und Umsatzsteuerland. Rund zwei Drittel des Staatshaushaltes werden über die-se beiden Steuern lukriert“, gibt AK-Präsident Hubert Hämmerle zu beden-ken. Für ihn und AK-Direktor Rainer Keckeis gilt es darauf zu schauen, dass

die Arbeitnehmer am Ende des Monats wieder mehr Geld in der Geldtasche haben. Deshalb treten sie für einen markanten Umbau des Steuersystems ein. „Die unteren und niederen Ein-kommen gehören entlastet sowie die Finanzspekulationen an die kurze Lei-ne gelegt. Das schafft Sicherheit und sorgt für einen gestärkten Inlandsab-satz“, betont AK-Präsident Hämmerle.

Hohe Steuern auf Arbeit und KonsumDie Arbeitnehmer zahlen durch Ab-gaben in den Bereichen Arbeit und Konsum den weitaus größten Teil an Steuern (siehe Grafik 1). Für AK-Di-rektor Rainer Keckeis hat dies nichts mit Gerechtigkeit zu tun und er be-tont, „dass die Löhne und Gehälter in den letzten Jahren nur marginal erhöht wurden und die Arbeitnehmer teils

Reallohnverluste hinnehmen mussten. Im Gegensatz dazu sind jedoch die Gewinne der Unternehmen im selben Zeitraum regelrecht explodiert.“ Hier fehlt Keckeis jedes Verständnis dafür, dass trotz dieser Entwicklung die Ge-winnsteuern kaum zugenommen, aber das Lohnsteueraufkommen regelrecht in die Höhe schnellte.

Kurzfristige SpekulationenVernünftige Vorschläge wie eine Fi-nanztransaktionssteuer, die kurzfristige Spekulationen auf den Finanzmärkten eindämmen sowie Geld in die Staats-kasse spülen würde, und die Vermö-genssteuer, die – wie in den meisten europäischen Staaten – Milliarden an Einnahmen für die öffentliche Hand bringen könnte, werden auf die lange Bank geschoben. „Uns stößt vor allem

auf, dass hochriskante Finanzgeschäf-te die Realwirtschaft ein ums andere Mal an den existenziellen Abgrund drängen, ohne dass die Drahtzieher zur Verantwortung gezogen werden. Im Gegenteil: Sie können ihre Mega-gewinne problemlos bunkern“, ärgert sich Hämmerle.

Steuern gerechter verteilenOhne Einsparungen sieht es für Ös-terreich düster aus. Neben einer Ver-waltungsreform müsste auch das Steu-ersystem radikal umgebaut werden. „Vor allem die Senkung der Eingangs-steuersätze sowie die Anpassung des Verkehrs- und Arbeitnehmerabsetzbe-trages würden niedrigen und mittle-ren Einkommen zugute kommen“, so Keckeis abschließend. (Forderungen der AK siehe unten Mitte!)

Hohe Lohnsteuer bremst das Wirtschaftswachstum im Land

Umbau des Steuersystems würde die unteren und mittleren Einkommen am meisten entlasten

AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Hubert Hämmerle fordern einen markanten Umbau des Steuer-systems ein, damit den Arbeitneh-mern wieder mehr Geld in der Geld-börse bleibt.

AKtion: Was läuft derzeit schief beim Steuersystem in Österreich?AK-Direktor Keckeis: Die Grenzsteu-ersätze sind auf einem extrem hohen Niveau, was schnellstmöglich geändert werden muss. Die Arbeitnehmer tra-gen die größte Steuerlast. Ihnen bleibt dadurch extrem wenig zum Leben üb-rig, was sich auch auf das Wirtschafts-wachstum auswirkt. AK-Präsident Hubert Hämmerle: Aus diesem Grund fordern wir einen Umbau des Steuersystems, indem die Grenzsteuersätze deutlich abgesenkt und neu gestaffelt werden.

Wie soll dieser Umbau finanziert wer-den?AK-Präsident Hubert Hämmerle: Neben einer EU-weiten Finanztrans-

aktionssteuer setzen wir uns auch für eine treffsichere Vermögenssteuer mit entsprechenden Freibeträgen ein, die Milliarden in die Staatskasse spülen würden.AK-Direktor Rainer Keckeis: Wir ha-ben diesbezüglich eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben und er-halten von den Vorarlbergern Recht: 71 Prozent sprechen sich für die Ein-führung einer Vermögenssteuer aus, 16 Prozent sind unschlüssig und lediglich 13 Prozent sprechen sich dagegen aus. Wenn man weiters die Stiftungsbesteue- rungen reformieren sowie die Steuer-privilegien der Landwirtschaft unter die Lupe nehmen würde, wäre für einen Umbau des Steuersystems genügend Geld vorhanden.

Es wird im Zusammenhang mit einer Vermögenssteuer häufig kritisiert, dass diese den Mittelstand treffen würde.AK-Präsident Hubert Hämmerle: Nehmen wir einmal an, die Vermö-genssteuer würde mit einem Freibetrag von einer Million Euro eingeführt.

Laut Umfrage besitzen zwölf Prozent der Vorarlberger Immobilien, die die-sen Wert überschreiten. Drei Prozent enthalten sich einer Aussage und rund zwei Drittel verfügen über Immobili-envermögen unter 500.000 Euro.AK-Direktor Rainer Keckeis: Hinzu

kommt, dass 44 Prozent angeben, dass sie über keinerlei Immobilien verfü-gen. Eine Einführung einer solchen Steuer würde somit mit Sicherheit nicht den Mittelstand treffen.

Wie geht es diesbezüglich nun weiter?AK-Präsident Hubert Hämmerle: Wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass die Arbeitnehmer steuerlich entlastet werden, weil wir es schlichtweg nicht einsehen, dass sie mittels Lohn- und Umsatzsteuer den Staatshaushalt zum größten Teil finanzieren!

„Arbeit muss entlastet werden, damit sich Leistung wieder lohnt!“

Arbeitnehmer leisten durch Lohn- und Umsatzsteuer den größten Teil an Abgaben

AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Hubert Hämmerle fordern eine steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer.

Forderungen und Gegenfinanzierung

Forderungen der AK Vorarlberg• Einführung eines Steuertarifmodells mit abgesenkten Grenzsteuersätzen (siehe Grafik 3)• Gesetzlicher Mindestlohn in der Höhe von 1300 Euro. Damit wäre gewährleistet, dass Branchen ohne Kollektivvertrag ebenso von dieser Einführung profitieren würden.• Verkehrs- und Arbeitnehmerab-setzbetrag auf 470 bzw. 180 Euro anheben. Seit 1989 wurden diese beiden Absetzbeträge, die übrigens nur Arbeitnehmern zugute kommen, nicht mehr angepasst beziehungsweise der Arbeitnehmerabsetzbetrag im Zuge eines Sparpaketes im Jahr 2001 sogar halbiert. Von dieser Anpassung würden vordergründig untere und mittlere Einkommen profitieren.• Regulierung der Finanzmärkte – hier benötigt es mehr Eigeninitiative der Bundesregierung, um sich auch auf europäischer Ebene Gehör zu verschaffen.• Keine neuen oder höheren Massen-steuern, wie z. B. die Umsatzsteuer. Nachdem Umsatzsteuer von jedem Österreicher entrichtet werden muss und bereits vorab mittels Einkom-menssteuer versteuert wurde, ist jegliche weitere Erhöhung nicht zu tolerieren.• Anpassung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld. Im EU-

0-11.000

11.001-25.000

25.001-40.000

40.001-55.000

55.001-70.000

über E 70.000

E 1.500

E 2.500

E 3.500

E 4.500

0 %

61,58 %27 %

43,49 %42 %

50 %

20 %

48,64 %34 %

38,97 %

Einnahmen aus Vermögenssteuer in % des BIP (2009)Aufkommensentwicklung wichtiger Steuern 1984 – 2010 (in Mio. Euro)

Einkommensteuertarif (Modell der AK Vorarlberg) Steuerersparnis nach Tarifmodell der AK Vorarlberg

4,54,03,53,02,52,01,51,00,50,0

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

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Quelle: AK Vorarlberg, 2011 Quelle: AK Vorarlberg, 2011

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Quelle: OECDQuelle: Finanzministerium

Umsatzsteuer

Lohnsteuer

Veranlagte Einkommensteuer

Körperschaftsteuer

Vermögensbezogene Steuern

Kapitalertragsteuer auf Zinsen

Einkommen(Brutto)

Steuerersparnis in %

Page 7: AKtion Oktober 2011

7 oktober 2011 Arbeit entlasten

Leistung muss sich lohnen – für viele Arbeitnehmer bleibt unterm Strich aber meistens nicht mehr viel vom Lohn übrig. Die AK Vorarlberg setzt sich dafür ein, dass der Faktor Arbeit entlastet und Kapital belastet wird.

Die erfolgreiche österreichweite AK-Kampagne „Lass dich nicht zur Schnecke machen“ wird auch im Herbst fortgeführt. Nur wer sich über seine Rechte informiert, kann sich ge-gen Ungerechtigkeiten auch zur Wehr setzen.

Viele Arbeitnehmer wissen nicht, wie sie gegen Ungerechtigkeiten, die im

Job auftreten können, vorgehen sollen. Genau darauf zielt die AK-Kampagne ab und informiert die Arbeitnehmer in Österreich über ihre Rechte am Ar-beitsplatz. „Die Arbeiterkammer un-terstützt die Beschäftigten im Land, wenn es zu Problemen am Arbeitsplatz kommt. Die geltenden Gesetze müssen eingehalten werden. Oftmals fehlt es schlichtweg auf beiden Seiten an Wis-

sen“, so AK-Präsident Hubert Häm-merle. Die qualifizierten Experten im Bereich Arbeitsrecht unterstützen die Arbeitnehmer im Land und haben zu unterschiedlichsten Bereichen wie Ar-beitszeit, Arbeitsrecht, Urlaubsrecht usw. Broschüren verfasst, die Basiswis-sen beinhalten.

Werbespots und InternetFortgeführt wird der Fernseh-Werbe-spot, in dem zu sehen ist, wie ein Ar-beitnehmer aus dem Büro des Chefs gekrochen kommt. „Genau dagegen kämpfen wir an und stellen uns als starker Partner auf die Seite der Arbeit-nehmer“, betont Hämmerle.

Auch im Internet werden die Ser-vice-Artikel ständig erweitert sowie die Fälle der Woche, das Arbeitsrechts-Quiz und die informativen Arbeits-rechtsfilme fortgeführt. Die Videos sind übrigens auch auf YouTube ab-rufbar.

Wer nicht nur in Punkto Arbeits-recht immer up to date sein möchte, kann sich auf der Facebook-Seite der AK Vorarlberg laufend über aktuelle Themen informieren.

Rundum informiert

Gerechtigkeit am Arbeitsplatz und umfangreiche Informationen für die Arbeitnehmer stehen bei der AK-Kampagne „Lass dich nicht zur Schnecke machen“ im Mittelpunkt.

AK-Kampagne „Lass dich nicht zur Schnecke machen“ wird weitergeführt

AK-Arbeitsrecht: Telefon 050/258-2000, E-Mail [email protected]; AK-Kampagne unter www.ak-vorarlberg.at; Facebook: www.facebook.com/AKVorarlberg

Vergleich liegt Österreich mit einer Nettoersatzrate von lediglich 55 Prozent im unteren Feld. Durch-schnittlich erhalten Arbeitslose in der EU 70 Prozent des vorherigen Bezugs bei Arbeitslosigkeit. Weiters wäre es dringend notwendig, das Arbeitslo-sengeld und die Notstandshilfe an die jährliche Inflation anzupassen, damit diese Menschen nicht automa-tisch in die Armut abdriften.

Gegenfinanzierungsmaßnahmen• Einführung einer EU-weiten Fi-nanztransaktionssteuer. Kurzfristige Spekulationen sind nicht nur Auslöser für Preissteigerungen z. B. im Bereich der Lebensmittel, sondern sorgen auch regelmäßig für Millionen-Ver-luste, die von der Allgemeinheit durch Rettungspakete wieder gegenfinan-ziert werden müssen.• Wiedereinführung einer treffsi-cheren Vermögenssteuer, die durch Freibeträge so gestaltet wird, dass der Mittelstand nicht zusätzlich belastet wird. Betrachtet man den OECD-Schnitt im Bezug auf vermögensbezo-gene Steuern, so liegt Österreich mit 0,5 Prozent abgeschlagen im Hinter-feld (siehe Grafik 2). • Reform der Stiftungsbesteuerung. In Österreich gibt es derzeit 3300 Privatstiftungen, 55 Prozent des Stiftungsvermögens stammen aus

Firmenbeteiligungen (Quelle:Privatstiftungsverband), die damit kräftig Steuern einsparen können.• Managergehälter sollen nur mehr bis zu einer Höhe von 350.000 Euro als Betriebsausgaben anerkannt werden. • Abschaffung der Gruppenbesteu-erung, die es Unternehmen ermög-licht, Verluste von Auslandstöchtern mit eigenen Gewinnen gegenzurech-nen. Fazit: Die Bemessungsgrundlage für die Körperschaftsteuer in Österrei-ch wird dadurch teils drastisch verrin-gert, was Verluste für die Staatskasse in Millionenhöhe zur Folge hat.• Durchforstung der Steuerprivilegien in der Landwirtschaft. Pauschalie-rungen, Einkommenssteuerfreiheit für Veräußerungsgewinne durch Umwid-mungen und horrende Bundesbeiträ-ge bei Bauernpensionen sind nur drei ungerechte Privilegien, die Landwir-ten zugute kommen.

Eine Broschüre mit weiteren Details zu diesem Thema liegt in der nächs-ten Ausgabe der AKtion bei.

Page 8: AKtion Oktober 2011

8 Konsumentenschutz oktober 2011

Wurde der Buchungsvorgang abgeschlossen, heißt es Augen zu und durch!

23 Proben wurden in einem akkreditierten Lebensmittellabor auf Hygienemängel geprüft

Ein feines Schinkensandwich für zwi-schendurch oder zu Mittag wird von den Vorarlbergern gerne verspeist. Die AK Vorarlberg hat im Juli 2011 insgesamt 23 dieser Snacks in Zusam-menarbeit mit einem Lebensmittella-bor auf Hygienemängel untersucht.

Eines gleich vorweg: Keines der ge-kauften Sandwichs hat die gesetzlich vorgeschriebenen Keimzahlgrenzen überschritten. Das ist ein tolles Ergeb-nis – vor allem auch im Schatten der Lebensmittelskandale der letzten Mo-nate.

Grenz- und RichtwerteGrundsätzlich unterscheiden die Le-bensmittelhygieniker zwischen den zwei Begriffen Grenz- und Richtwerte. Ein Grenzwert bezeichnet die Anzahl an Mikroorganismen, bei deren Über-schreitung ein Produkt als gesund-heitsgefährdend gilt. Dieser Wert ist gesetzlich festgeschrieben und wurde bei keinem der geprüften Produkte überschritten.

Richtwerte wiederum werden zur Beurteilung des Herstellungsprozesses herangezogen. Diese werden erfah-rungsgemäß nicht überschritten, wenn die gute Herstellungspraxis eingehal-ten wird. Es handelt sich bei Richtwer-ten somit um Empfehlungen, deren Überschreiten jedoch noch keine Ge-fahr für die Gesundheit darstellt. Auch weitere gesundheitsgefährdende Keime wie Salmonellen konnten in keiner einzigen Probe nachgewiesen werden.

Hygiene und Lagerung Trotz diesem guten Ergebnis wurden bei zehn Proben Richtwerte über-schritten, was – laut Lebensmittellabor – mangelnde Hygiene und falsche La-gerung als Ursache hat. Besonders die hohen Werte an aeroben mesophilen Keimen (Bakterien, Hefen und Schim-melpilze) deuten auf ein Hygienepro-blem hin.

Der überwiegende Teil der Sand-wichs liegt in den Verkaufslokalen of-fen bzw. in Papier oder Plastiktüten in

der Auslage. Das heißt, die Sandwichs werden in der Regel nicht unter fünf Grad Celsius gelagert. Grundsätzlich sollten Schinkensandwichs – wenn nicht anders angegeben – jedenfalls noch am Tag des Kaufes verzehrt wer-den. Wer seinen Snack nicht gleich

nach dem Kauf essen möchte, soll-te diesen am besten im Kühlschrank lagern. Der Verzehr von Produkten mit erhöhten Keimzahlen ist grund-sätzlich nicht gesundheitsgefährdend. Bleiben diese Produkte allerdings vor dem Verzehr noch liegen, kann sich

dies dramatisch ändern. Unter idealen Bedingungen kann sich eine Bakterie ungefähr alle 30 Minuten durch Zell-teilung verdoppeln. In zwei bis drei Stunden verhundertfacht sich dieser Wert somit, wenn das Produkt nicht gekühlt wird.

Schinkensandwichs im Test: Qualität ist durchwegs gut

Lästige E-Mails kursieren im Ländle „Ihre PayLife Karte ist aus Si-cherheitsgründen begrenzt. Wir glauben, dass jemand sich mit Ihrer Karte für betrügerische Nutzung.“ Weder deutsch noch seriös. E-Mails mit solchen oder so ähnlichem Inhalt kursieren zur Zeit im Ländle und verunsichern die Vorarlberger Konsumenten. Hier gilt nur eines: Keinesfalls auf solche E-Mails reagieren, sondern sofort – ohne den Anhang zu öffnen – in den Papierkorb damit. „Weder eine Bank noch ein Kreditkarteninstitut würde Kunden per E-Mail über Betrug oder Ähnliches informieren, geschweige denn Daten abfragen“, bestätigt Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenbe-ratung.

Preisvergleich mit Spritpreis-RechnerMit dem Spritpreis-Rechner kön-nen die Konsumenten nun leichter Preisvergleiche anstellen. Die Preis-daten müssen von den Tankstellen beim Rechner gemeldet werden und werden dann rasch von der Bundes-wettbewerbsbehörde geprüft, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu bekämpfen.

Automarkt trotzt der SchuldenkriseNach einem kleinen Dämpfer im Juli fanden die Autokäufer im August trotz Euro-Krise und Konjunkturängsten den Weg in die Schauräume der Händler zurück. Die Pkw-Neuzulassungen kletterten in den 27 EU-Staaten und den drei EFTA-Ländern Island, Norwegen und Schweiz um acht Prozent auf 787.000 Einheiten.

Kurz gemeldet ...q 74 Prozent der Schweizer erklär-ten sich bereit, aufgrund des starken Frankenkurses um den selben Lohn länger zu arbeiten. q Das globale Brutto-Geldvermögen von 50 Ländern kletterte laut Studie auf insgesamt 95.300 Milliarden Euro. q In Österreich beträgt das durch-schnittliche Brutto-Geldvermögen 59.346 Euro pro Kopf.

Bei allen 23 getesteten Schinkensandwichs wurden die gesetzlichen Keimzahlgrenzen nicht überschritten. Bei zehn Proben wurden jedoch Richtwerte überschritten, die auf Hygieneprobleme hinweisen.

Es sollten die unbeschwertesten Tage sein, die Schüler erleben: Die Rede ist von der Maturareise. Leider kommt es immer wieder zu bösen Überraschun-gen, wenn Verträge und Angebote nicht verglichen und geprüft werden.

Ist der Buchungsvorgang für eine Ma-turareise einmal abgeschlossen, gibt es kein Zurück mehr. Rücktrittsmöglich-keiten gibt es nicht. Es bleibt lediglich die Option des Stornos, dessen Höhe von den Geschäftsbedingungen und dem Zeitpunkt des Stornos abhängt.

Erst prüfen, dann buchen!Wichtig ist es, vor der Buchung folgen-de Punkte zu prüfen:• Wo ist der genaue Ab- und Anreise-ort, wann ist der Termin, ist der Trans-fer zum Flughafen/Hotel geregelt?• Welche Leistungen sind im Preis inkludiert?• Ist eine Einzelbuchung möglich, da-mit der organisierende Schüler nicht

für sämtliche Stornokosten aufkom-men muss?• Vergleichsangebote von anderen Anbietern prüfen• Ist gratis Storno möglich? Vergleich der Storno- und allgemeinen Ge-schäftsbedingungen verschiedener Anbieter.• Liegt ein Sicherungsschein des Ver-anstalters im Falle einer Insolvenz vor?• Sondervereinbarungen sollten schriftlich als Vertragsbestandteil in der Buchungsbestätigung aufscheinen. • Auf Einzelverträge und Einzel-zahlungen der jeweiligen Schüler bestehen!• Schüler, die bereits 18 Jahre alt sind, sind voll geschäftsfähig und können Verträge ohne Zustimmung der Er-ziehungsberechtigten abschließen. Sie sind jedoch auch alleinig haftbar.

Storno und Mängel vor OrtEs empfiehlt sich auf jeden Fall der Abschluss einer Stornoversicherung.

Versichert ist in der Regel das Auftre-ten einer schweren Krankheit. Wird die Matura nicht bestanden, besteht zudem meist das Angebot, die Reise kostenlos zu stornieren – das Nicht-bestehen der Zulassung ist dabei aber häufig ausgenommen. Also vor Ver-tragsabschluss genau prüfen, was tat-sächlich versichert ist. Grundsätzlich sollten Stornierungen immer mittels eingeschriebenem Brief erfolgen – Ko-pie nicht vergessen!

Gibt es Mängel vor Ort, sollten diese sofort gemeldet werden. Ist keine Verbesserung möglich, sollte dies vom Vertreter des Veranstalters vor Ort be-stätigen und mittels Fotos, Videos und Zeugen Beweismaterial gesammelt werden. Nach der Rückkehr die Män-gel unbedingt eingeschrieben beim Veranstalter melden!

Wer Angebote genau prüft, erspart sich bei Maturareisen viel Ärger

Auf die Maturareise freuen sich die Schüler bereits Monate davor. Damit diese Zeit so unbeschwert wie möglich wird, ist eine gute Planung das Um und Auf.

Alle Informationen zum Thema Reisen, Reisemängel, Tipps usw. finden Sie unter www.ak-vorarlberg.at/konsument.

In diesen Betrieben wurden die Proben gezogen

• Sutterlüty Handels GmbH, Poststraße 2a, Dornbirn • Spar Supermarkt, Reichsstraße 48b, Lustenau • Der Bäcker Ruetz, Im Buch 42, Götzis • Eurospar Hämmerle Areal, Hämmerlestraße 24, Feldkirch • Adeg Novak, Runastra-ße 8, Feldkirch • Merkur, Bundesstraße 20, Rankweil • Spar Supermarkt, Bundesstraße 90, Nenzing • Sutterlüty, Walgaustraße 137, Ludesch • Billa, St. Peterstraße 19, Bludenz • Der Bäcker Ruetz, Bahnhofplatz 1, Bludenz • Billa, Kirchplatz 17, Schruns • Spar Supermarkt, Dorfstraße 35, Vandans • Spar Supermarkt, Ziegelbachstraße 4, Hörbranz • Bäckerei Mangold, Landstraße 4, Lochau • Kloser Bäckerei, Bahnhof Bregenz • Billa, Rheinstraße 5, Hard • Kloser Bäckerei (Baywa), Scheibenstraße 2, Lauterach • Bäckerei Mangold, Am Dorfplatz 1, Schwarzach • OMV Tankstelle, Hof 978, Alberschwende • Merkur, Schwefel 71, Dornbirn • Shell Tankstelle, M. Müller Servicestationen GmbH, Schwefel 40, Dornbirn • BP Tankstelle, M. Beer, Lustenauer Straße 112a, Hohenems • Sutterlüty, Lustenauer Straße 125, Hohenems

Preisvergleich bei Spritpreisen: www.spritpreisrechner.at

Page 9: AKtion Oktober 2011

9 oktober 2011 Konsumentenschutz

Die Teleshopping-Firma DMS Tra-ding GmbH pries im Fernsehen Pro-dukte an, die nach der Bestellung teurer waren als im Fernsehen kom-muniziert. Die AK klagte gegen diese Vorgehensweise und gewann das Ge-richtsverfahren in erster Instanz.

Wer volle Einkaufstaschen und Ge-schäfte scheut, greift gerne auf Produkte aus Dauerwerbesendungen zurück. Vie-le Konsumenten bestellen telefonisch bei der Firma DMS Trading GmbH, die ihre Produkte vormittags über die Sender SAT 1 und ATV bewirbt. Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte oder Nachnahme und führt immer wieder zu derselben bösen Überraschung: Die Firma verlangt nicht den günstigen Preis aus der Fernsehwerbung, sondern ein viel höheres Entgelt, weil zusätzlich Handlinggebühren, Liefer- und Zustell-kosten und eine Transportversicherung

verrechnet werden. Aus Ärger darüber, erklärten viele Konsumenten ihren Rücktritt und verlangten ihr Geld zu-rück. Die Firma DMS war dazu nicht bereit und schickte den Konsumenten lediglich Gutschriften über einen Teil des bezahlten Geldes. Nachdem die Konsumentenberatung intervenierte, wurde der gesamte Betrag zurückerstat-tet, doch die Beschwerden ließen nicht nach. Aus diesem Grund brachte die AK eine Unterlassungsklage beim Han-delsgericht Wien ein. Dieses stellte fest, dass DMS künftig klare Informationen über Warenpreis und sonstige Entgelte, die sie in Rechnung stellt, aufnehmen muss. Zudem hat es das Unternehmen zu unterlassen, den Verbrauchern nach rechtzeitigem Rücktritt die Rückzah-lung des bezahlten Entgelts zu verweh-ren bzw. bloß eine Gutschrift für einen weiteren Kauf auszustellen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Teleshop: Produkte teurer als angepriesen

Vier Jahre um Geld gebangtNach vier Jahren Kampf – auch vor Gericht – erhält Frau S. aus Bre-genz ihre Verluste aus dem Kauf von Meinl-European-Land-Zertifikaten ersetzt. Die Haftpflichtversicherung der mittlerweile insolventen Asset Fi-nanzmanagement GmbH kommt für die insgesamt 7000 Euro auf.

Frau S. steht die Erleichterung ins Ge-sicht geschrieben. Fast vier Jahre lang hat sie um ihr Erspartes gebangt, das auf Grund einer Fehlberatung um fast die Hälfte geschrumpft ist.

Die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern hatte sich im September 2006 an einen Mitarbeiter der Asset Fi-nanzmanagement GmbH gewandt, da sie 15.000 Euro sicher veranlagen woll-te. Der Mitarbeiter versicherte ihr, dass es bei Meinl-European-Land-Zertifika-ten zwar Schwankungen hinsichtlich des Gewinns geben könne, aber sicher-lich keinen Kapitalverlust. Weiters wür-de eine solche Anlage zumindest soviel Geld bringen wie ein Sparbuch.

Böse Überraschung in weiterer FolgeDas böse Erwachen folgte schließlich im September 2007. Frau S. erhielt eine Nachricht über den Verkaufswert ih-rer Zertifikate und traute ihren Augen nicht. Von den ursprünglich 15.000 Euro waren lediglich noch 8300 Euro vorhanden.

Deshalb wandte sie sich unverzüg-lich an die AK-Konsumentenberatung, die versuchte, eine außergerichtliche Lösung zu erzielen. Darauf ließ sich die Asset Finanzmanagement GmbH

jedoch nicht ein. Aus diesem Grund folgte der Weg zum Gericht. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) vertrat Frau S. in weiterer Folge im Auf-trag der AK Vorarlberg.

Der nächste Schock ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem die Mahn-klage im Juni 2009 erfolgte, wurde im April 2010 der Konkurs über die Firma Asset Finanzmanagement GmbH er-öffnet. Daraufhin wurde der Gerichts-prozess unterbrochen und schließlich gegen den Masseverwalter fortgeführt. Im Jänner 2011 konnte dann der erste Teilerfolg gefeiert werden, wobei Frau S. vom Gericht ein Mitverschulden zu einem Drittel aufgebrummt wurde.

Dies wurde damit begründet, dass die Konsumentin die Risikohinweise nicht gelesen habe und auch nicht die vom Berater für sie ausgefüllte Risiko-klasse 4 (von 5) hinterfragt habe.

Es wurde erfolgreich berufenNachdem Frau S. ihrem Anlageberater voll vertraut hatte und davon ausge-gangen war, dass dessen Zusicherungen auch den Tatsachen entsprachen, wurde Berufung erhoben und angefochten, dass der Konsumentin ein Mitverschul-den zur Last gelegt wurde. Zu dieser Ansicht gelangte schließlich auch das Landesgericht St. Pölten.

Nun muss die Haftpflichtversiche-rung des insolventen Wertpapierdienst-leisters die gesamten Schadenersatz-ansprüche von Frau S. – inklusive der angefallenen Prozesskosten in Höhe von ca. 3600 Euro – sowie auch die Zinsen von vier Prozent ersetzen. Das

Urteil ist noch nicht rechtskräftig. „Dieses Beispiel zeigt, dass Konsu-

menten in solchen Anlagegeschichten einem äußerst hohen Prozesskostenrisi-ko ausgesetzt sind. Es wurde in diesem konkreten Fall nicht nur ein Prozess ge-gen die Firma Asset Finanzmanagement GmbH geführt, sondern in Folge des Konkurses auch gegen den Massever-

walter. Für einen Konsumenten ohne Rechtsschutzversicherung wäre das ein finanziell nicht zumutbares Abenteuer“, sagt Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenberatung abschlie-ßend.

Jedes dritte Handy bereits SmartphoneEin Drittel der 2,2 Millionen Han-dynutzer in Österreich verwendet bereits ein Smartphone. Die Mehr-heit tippt noch am Handy mit Zif-fernblock. Insgesamt legte der Anteil der Smartphones am Handymarkt zwischen erstem und zweitem Quar-tal um drei Prozent zu, während um vier Prozent weniger Tastenhandys verwendet wurden.

Schwarze Schafe beim Namen nennenDie für Konsumentenschutz zustän-digen Landesräte wollen schwarze Schafe beim Namen nennen. Sie streben eine Gesetzesänderung an, damit Unternehmen künftig nicht nur bei einem dringenden Verdacht auf Gesundheitsgefährdung ver-öffentlicht werden. Damit könnte man auch Firmen schützen, die kor-rekt handeln. Das Ministerium hat bereits seine Bereitschaft signalisiert.

Österreicher sammeln viel ElektroschrottObwohl der Sammeltrieb der Öster-reicher bei Elektrogeräten im Vor-jahr gegenüber dem Jahr davor von 9,3 auf 9,1 Kilogramm pro Kopf leicht rückläufig war, bewegen sie sich immer noch im europäischen Spitzenfeld. Mit einer Sammel-menge von über 73.000 Tonnen an Elektrogeräten liegt Österreich im ersten Drittel der EU. Das Volumen lag um gut 127 Prozent über dem EU-Ziel. Mit über 2100 kommu-nalen Sammelstellen hat die Alpen-republik das europaweit dichteste Netz. Im Jahr 2010 wurden auch 753.000 Gasentladungslampen ge-sammelt, darunter fanden sich auch 115.000 Energiesparlampen. Die Sammelquote lag damit bei rund 62 Prozent.

Meinl-European-Land-Zertifikate kosteten Konsumentin 7000 Euro – AK klagte erfolgreich

Allergene, Analogkäse und Klebefleisch müssen deutlich auf Verpackung gekennzeichnet werden

Das EU-Parlament hat endlich die lange verhandelte EU-Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung verab-schiedet. Über das Gesetz war zuvor mit den Mitgliedsstaaten Einigung erzielt worden.

Die EU-Verordnung sieht nun vor, dass zukünftig der Energiegehalt sowie die Mengen an Fett, gesättigten Fett-säuren, Kohlenhydraten, Zucker, Ei-weiß und Salz in einer lesbaren tabel-larischen Form auf der Rückseite der Verpackung angebracht werden. Diese Informationen müssen per 100 g oder per 100 ml und können zusätzlich noch per Portion angegeben werden. Die Forderung, diese An gaben auf der Vorderseite zu platzieren, konnte sich letztlich nicht durchsetzen. Leider ist auch die Kennzeichnung der bedenkli-chen Transfette nicht vor gesehen.

Allergene werden hervorgehobenAllergene müssen in den Zutatenlisten künftig hervorgehoben werden, so dass die Verbraucher die Informationen auf den ersten Blick finden. Informationen über Allergene müssen auch für unver-packte Lebensmittel angegeben wer-den, so zum Beispiel für Lebensmittel in Restaurants oder in Kantinen. Die Angabe des Herkunftslandes soll für frisches Schweine-, Schaf- und Ziegen-fleisch sowie für Geflügel verpflichtend werden – derzeit ist dies nur für Rind-fleisch Pflicht. Wie diese Herkunftsan-gabe genau auszusehen hat, zum Bei-

spiel, ob als Herkunft die Information „EU“ genügt oder das Mitgliedsland beziehungsweise eine Region oder Ort zu nennen ist, muss erst im Rahmen einer Durchführungsvorschrift kon-kret ausgearbeitet werden. Es soll aber strenge Regeln geben, um zu vermei-den, dass Verbraucher durch die Prä-sentation der Verpackung von Lebens-mitteln in die Irre geführt werden.

Analogkäse und KlebefleischAuch Lebensmittelimitate (beispiels-weise „Analogkäse“) müssen nach den neuen Vorschriften klar gekenn-zeichnet werden. Wurde eine Zutat, die normalerweise zu erwarten wäre, ersetzt, muss dies künftig deutlich auf der Vorderseite der Packung in einer

prominenten Schriftgröße und neben der Marke angegeben werden. Auch „aus Fleischstücken zusammengefüg-tes“ Fleisch und „aus Fischstücken zusammengefügter Fisch“ müssen künftig entsprechend gekennzeichnet werden.

Ein Wermutstropfen für die Kon-sumenten: Die auch von der Arbeiter-kammer geforderte Ampelkennzeich-nung, also ein farblicher Vermerk, ob ein Lebensmittel viel (rot), eine mitt-lere Menge (gelb) oder wenig (grün) Zucker, Salz bzw. Fett enthält, wurde bereits im Vorfeld abgelehnt. Sobald die Gesetzgebung im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde, werden die Lebensmittelunternehmen drei Jah-re Zeit haben, sich den Regeln anzu-passen. Sie haben dann zwei weitere Jahre, um die Vorschriften über die Nährwertkennzeichung anzuwenden. Somit werden die Kennzeichnungsbe-stimmungen voraussichtlich ab 2014 anzuwenden sein, die Nährwertdekla-rationen erst ab 2016.

Lebensmittel werden neu gekennzeichnet

Nun ist es soweit: Das EU-Parlament hat sich nach langwierigen Verhandlungen auf eine Lebensmittelkennzeichnung geeinigt.

Teleshopping ist beliebt und es kann bequem von der Couch aus eingekauft werden. Vorsicht: Die Kaufpreise entsprechen nicht immer dem, wie sie kommuniziert werden!

Frau S. hat sich vertrauensvoll an einen Fachmann im Bereich Finanzmanagement gewandt und wurde bitter enttäuscht.

Weitere Details unter www.ak-vorarlberg.at

Page 10: AKtion Oktober 2011

10 Bildung oktober 2011

E-Mailing in English – stilsicher mit SystemWohl keine andere Kommunikati-onsform hat unseren Arbeitsalltag (und unsere Freizeit) so revolu-tioniert wie die E-Mail. E-Mails sind aus der internen wie externen Firmenkommunikation nicht mehr wegzudenken. Durch die zuneh-mende Globalisierung und vor allem durch die Nutzung des Inter-nets, in dem viele Informationen nur auf Englisch zugänglich sind, steigt auch das Maß, in dem wir auf Englisch kommunizieren müssen (Kursstart: 4. November).

Sprachen: Angelika Madlener, 050/258-4022, [email protected]

Das kleine ABC für FührungskräfteMitarbeiter zu führen ist eine Kunst für sich. Dies gilt besonders dann, wenn man sich in seiner Rolle als Vorgesetzter noch nicht ganz zuhause fühlt. Das Ziel dieser Kurs-reihe ist es, dass sich die Teilnehmer mit ihrer (oft neuen) Rolle als Füh-rungskraft professionell auseinan-dersetzen können. Dieses Angebot gliedert sich in vier Module, die vom erfahrenen Top-Referenten Michael G. Müller geleitet werden. Beginnend mit dem Seminar „Gestern Kollege – heute Vorgesetz-ter“ startet diese Ausbildung am 3. November im AK-Bildungs-center in Feldkirch.

Wirtschaft: Sandra Studer, 050/258-4032, [email protected]

Schon zum zweiten Mal wurde die AK-Sommerschule angeboten. In ihr wurden Kinder, die gerade die Volks-schule abgeschlossen haben, auf ihre „neue Schule“ vorbereitet.

„Die AK-Sommerschule 2011 war insgesamt ein voller Erfolg. Fast 50 Kinder nahmen an dieser im Ländle beispiellosen Aktion teil und wurden von jungen und motivierten Studen-tinnen der pädagogischen Hochschule Vorarlberg (PH) optimal auf das neue Schuljahr vorbereitet“, sagt Gerhard Ouschan, Bereichsleiter der AK-Bil-dungspolitik.

Einen sehr hohen Stellenwert im pädagogischen Konzept der AK-Sommerschule nahm der Einsatz von Gelerntem in der Praxis ein. Wissen im Alltag einzusetzen und damit auch den Sinn dahinter zu erkennen ist ein wichtiger Bestandteil des Lernens.

So wurden die Kinder in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch,

Englisch und Sachkunde täglich mit neuen Herausforderungen konfron-tiert, um sie so auf die Mittelschule oder das Gymnasium vorzubereiten.

„Wir haben viele positive Rückmel-dungen von den Eltern bekommen, die Kinder erzählten zuhause begeistert, was sie alles gelernt und erlebt haben. Auch für die Studentinnen war es eine wichtige Erfahrung praktisch mit Kin-dern zu arbeiten und sich so weiter zu entwickeln. Insgesamt profitieren alle davon gleichermaßen, Lehrerinnen wie Schüler“, sagt Ouschan.

Freude und BegeisterungAuch der PH-Professor Franz Lude-scher, Mitarbeiter in der AK-Bildungs-abteilung und pädagogischer Leiter des Projekts, zeigt sich erfreut über den durchschlagenden Erfolg: „Ich war jeden Tag mit vor Ort und es ist einfach schön, wenn man miterlebt, wie die Kinder jeden Tag mit Freude und Begeisterung wiederkommen und

sich wie kleine Schwämme mit Wissen vollsaugen.“

Neben der Vertiefung des Schul-stoffes der vierten Klasse Volksschule wurde mit den Kindern auch gekocht. „Eine Ganztagsbetreuung auf sehr ho-hem Niveau, mit größtmöglicher Be-

teiligung der Kinder selbst. Wir werden nach diesem Erfolg die Sommerschule auch nächstes Jahr fortführen“, sagt Gerhard Ouschan abschließend.

50 begeisterte Kinder drückten die AK-Sommerschulbank

BlueGriffon

„BlueGriffon“ ist ein WYSIWYG (What You See Is What You Get) HTML-Editor. Da-mit können Sie Ihre eigenen Homepages erstellen und bearbeiten. „Blue-Griffon“ ist eine intuitive Applika-tion, die Web-Autoren (Anfänger und Fortgeschrittene) dazu befä-higt Webseiten zu entwerfen, ohne tiefere Kenntnis der Webstandards haben zu müssen. Die Software arbeitet mit dem W3C (World Wide Web Consortium) Standard und kommt mit HTML5, CSS (Cascading Style Sheets) und SVG (Scalable Vector Graphics) zurecht. Außerdem bringt „BlueGriffon“ einen SVG-Vektor-Editor mit. Die Software kann von der Hersteller-seite für Windows, Mac OS X oder Linux heruntergeladen werden. Die Windows-Version ist 12,6 MB groß und kann per Installer direkt installiert werden – natürlich auf Deutsch. „BlueGriffon“ ist Open Source und darf frei verwendet werden.

Computer-Tipp

Oliver Fink

Download unter: http://www.bluegriffon.org/

Mut zum Cartoon für PräsentationenVerleihen Sie Ihren Präsentationen eine ganz persönliche Note und lernen Sie Ihre Assoziationen im Kopf auf wenige Striche am Papier zu übertragen. Es sind keine Vor-kenntnisse im Zeichnen notwendig – allein der Mut zur Spontanität und Kreativität sind gefragt. Der eintägige Workshop mit Gerhard Mangold findet am 26. November und am

Kreativität: Gabriele Schmitzer, 050/258-4034 gabriele.schmitzer @ak-vorarlberg.at

Wissen greifbar zu machen war eines der großen Ziele der AK-Sommerschule.

Der Unterricht in der AK-Sommerschule spielte sich zu einem großen Teil auch in der freien Natur ab, wie hier zum Beispiel im Wildpark in Feldkirch.

Video zur AK-Sommerschule im Internet: akvideo.vol.at

AK-Präsident Hubert Hämmerle besucht regelmäßig Betriebe aus un-terschiedlichsten Sparten in den ver-schiedenen Regionen Vorarlbergs.

Auf dem Besuchsprogramm des Ar-beitnehmertages in Bizau standen zwei

Betriebe mit sehr unterschiedlicher Ausrichtung.

Empfangen wurde er beim über den Bregenzerwald hinaus bekannten Fleisch- und Wurstwarenspezialisten Broger und in der Steuerkanzlei Übel-her.

Hämmerle zu Besuch im Bregenzerwald

AK-Präsident im direkten Kontakt mit Arbeitnehmern

Hubert Hämmerle mit dem Team des Wälder Traditionsbetriebs Broger

Der AK-Präsident mit einem Teil der Belegschaft der Steuerkanzlei Übelher

„Wissen fürs Leben“: noch zweimal im HerbstAm 10. Oktober begrüßt Franz-Josef Köb Professor Oswald Oelz mit seinem Vortrag zum Thema „Orte, die ich lebte, bevor ich starb“ auf der „Wissen fürs Leben“-Bühne. Den Abschluss des Herbst-Programmes gestaltet Inge Patsch am 10. November unter dem Motto „Die Logik des Herzens – Vertrauen ins Leben gewinnen“.

Weitere Informationen bzw. Videos der Gespräche und Vorträge finden Sie im Internet unter http://www.ak-vorarlberg.at/online/page.php?P=6462.

Page 11: AKtion Oktober 2011

11 oktober 2011 Bildung

Wie lange wir noch für die Krise zahlen werden

Welche Lehren zieht die Politik aus der letzten Krise? Auf Basis neuester Studien zeigt der Wirtschaftsfor-scher Markus Marterbauer aus Österreich, dass sich die weltweit zunehmende Ungleichheit in der Verteilung von Vermögen und Einkommen, einer der Hauptaus-löser der Wirtschaftskrise, weiter zu verschärfen droht. Er fordert in erster Linie das Primat der Politik ein, um eine nachhaltige Änderung des Wirtschaftssystems zu erreichen und um zu verhindern, dass wir noch lange für die Krise zahlen. In seiner präzise formulierten An-leitung zum politischen Handeln setzt sich Marterbauer für aktive Verteilungspolitik, Verringerung der staatlichen Verschuldung und das Bekenntnis zu einem starken Sozialstaat ein.

Zahlen bitte – Die Kosten der Krise tragen wir alle

Deuticke im Zsolnay Verlag, 253 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-552-06173-6,17,90 Euro

Buchtipp

Schule geht auch anders, wie der Sprachraum im Wirtschaftspark Rankweil beweist. Obwohl es gar keine im ursprünglichen Sinne ist, er kümmert sich um Kinder mit Sprach-defiziten und Verhaltensauffällig- keiten. Als wir den Gewerbepark in Rankweil betreten, riecht es nicht nach Schule, es sieht auch nicht aus wie Schule, einzig herumtollende Kinder lassen er-ahnen, dass hier etwas stattfindet, was mit Schule in entferntem Sinne zu tun hat. Später erfahren wir auch, dass ein Kindergarten zur Einrichtung gehört, in dem die Kleinsten betreut werden.

Durch den Hintereingang betre-ten wir zuerst die Küche, in der gerade Teig gefüllt und zu Knödeln geformt wird. Daneben liegen ein paar kleine geflochtene Butterzöpfe auf Backble-chen. Es ist gerade große Pause, die von keiner Glocke eingeläutet wurde, auch das Ende der Pause werden wir akustisch nicht mitbekommen, „wir haben keine Schulglocke, die Kinder und Pädagogen kommen zurück in die Lerngruppen, wenn sie soweit sind“, sagt Kathrin Debortoli, die stellver-tretende Bereichsleiterin des „Lern & Sprachraum“, einer von der Stiftung Jupident getragenen Einrichtung.

Klienten und PädagogenDer Sprachraum hat mit einer Re-gelschule nur gemein, dass die vorge-schriebenen Lehrinhalte der jeweiligen Schulstufe vermittelt werden, am Ende des Schuljahres wird das überprüft. Die Kinder treten zu einer Externistenprü-fung an der Volks- oder Hauptschule Rankweil an und erhalten bei posi-tivem Prüfungsergebnis ein richtiges Zeugnis. Mit Stempel der Schule und Unterschrift des Direktors.

Hinter dem Sprachraum verbirgt sich eine Idee, die Maria Summer An-fang der 70er-Jahre des letzten Jahr-

hunderts geboren und immer wieder weiterentwickelt hat, bis sie im Som-mer 2007 verstarb. Es gibt im Prinzip keine Schüler und Lehrer, sondern Klienten und Pädagogen, es wird häuslicher Unterricht erteilt. Betreut werden Kleinkinder, Kinder und Ju-gendliche, die aufgrund individueller Problemstellungen – wie beispielswei-se Sprachdefizite, Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen – in der norma-len Schule an ihre Grenzen stoßen oder sie schon überschritten haben.

Die Lerngruppen sind klein, ma-ximal acht Kinder sind es pro „Klas-se“, die von einer Pädagogin geschult werden, bei Bedarf wird auch einzeln gecoacht. Oberstes Ziel ist es, die Kli-enten so schnell wie möglich vom so genannten häuslichen Unterricht wie-der in den Regelschulbereich einzu-gliedern.

„Wir bekommen oft Kinder, die ein gering ausgeprägtes Sprachverständnis haben. Sprache ist aber wichtig, um sich verständigen zu können. Wenn sie sich nicht ausdrücken können, werden sie in vielen Fällen verhaltensauffällig“, sagt Debortoli. Und erst wenn die Fä-higkeit sich mitzuteilen wieder herge-stellt sei, könne man versuchen, sie in normale Schulen zu integrieren. Das kann im Einzelfall ein Prozess sein, der sich über mehrere Jahre hinzieht. Die von Maria Summer angestrebten zwei Jahre seien sehr ambitioniert gerechnet und nur selten zu erreichen.

Lehrer wären eine BereicherungIm Moment arbeiten ausschließlich Pädagoginnen für den Sprachraum, männliche Unterstützung auch in Form von ausgebildeten Lehrern wäre aber willkommen. „Lehrerinnen oder auch speziell Lehrer wären sicher eine Bereicherung für uns. Allerdings sind wir nach dem Kollektivvertrag für So-zialberufe angestellt, mit fünf Wochen Urlaub und einer 40-Stunden-Woche,

was für viele eine unüberwindbare Hürde darstellt“, führt Debortoli aus. Die Kinder haben ganz normal Feri-en, wie alle anderen Schulpflichtigen. Diese Zeiten werden dazu genutzt, um Vorbereitungen für den Unterricht zu treffen oder sich fort- bzw. weiterzubil-den.

Ohne das Modell des ganztägigen Unterrichtes sei es für sie nicht vor-stellbar das Quantum an erforder-lichem Stoff zu vermitteln. Da jedes Kind sehr individuell behandelt wer-den muss und manchmal eben auch eine schlechte „Tagesform“ hat, ist Fle-xibilität das oberste Gebot im Sprach-raum.

„Manchmal kommen die Kinder montags aus einem ,schwierigen’ Wo-chenende zurück und brauchen ein oder zwei Stunden, bis sie wieder ge-nügend Konzentration für den Unter-richt haben. Wir entscheiden dann je nach Sachlage, ob die Gruppe getrennt weiterarbeitet, einzelne Kinder in an-dere Gruppen verteilt werden oder ob

es gar eine Einzelbetreuung braucht, um allen gerecht werden zu können“, sagt Kathrin Debortoli. Manchmal werden täglich oder sogar stündlich neue Pläne entwickelt, damit es für alle Kinder passt und jeder das Maß an Zeit und Aufmerksamkeit bekommt, welches er gerade braucht. Ein Auf-wand, den die Regelschule gar nicht betreiben könne, wie sie feststellt.

„Unser System ist mit Sicherheit nicht für jedes Kind das richtige und es gibt auch bei uns Grenzen. Gerade wenn es in den Bereich der Selbst- oder Fremdgefährdung geht oder die Eltern nicht zur Kooperation bereit sind und das nicht mittragen wollen, gibt es auch bei uns einen letzten Schritt und wir beenden das Betreuungsverhältnis von uns aus. Das ist aber die große Ausnahme“, so Debortoli.

Vom Land gefördertFür 35 Schüler plus acht Kindergar-tenkinder stellt das Land Vorarlberg die Finanzierung sicher. Im Kinder-

garten wären aber für dieses Jahr noch einige Plätze frei, die auch kurzfristig noch belegt werden könnten. Eltern müssen aber einen Selbstbehalt über-nehmen, der bei 76 Euro pro Monat liegt. Damit werden vormittags und nachmittags eine Jause, das Mittages-sen und die angesprochene Ganztags-betreuung abgegolten.

Debortoli wünscht sich sowohl von Schulen als auch Kindergärten mehr Kooperation und Beachtung. Viele würden das Angebot des Sprachraums gar nicht kennen und nicht wissen, dass es dieses alternative Beschulungs-modell in Vorarlberg gibt. Im Frühjahr wurden beispielsweise alle Kindergar-tenpädagoginnen dazu eingeladen, sich über den „Lern & Sprachraum“ in Rankweil direkt vor Ort zu informie-ren und ihn zu besichtigen – gekom-men ist eine Einzige.

„Dabei könnten wir alle voneinan-der lernen, die Pädagogen von Lehrern und umgekehrt“, so die ambitionierte Pädagogin abschließend.

Kleine Gruppen und mehrere Pädagoginnen sollen eine größtmögliche individuelle Betreuung der Kinder sicherstellen.

Der Sprache Raum geben

Der „Lern & Sprachraum“ in Rankweil kümmert sich um Kinder mit Sprachdefiziten oder Verhaltensauffälligkeiten

Mit „Sprichcode“ tolle Preise gewinnen Der Literatur- und Fotowettbewerb Sprichcode steht allen Jugendlichen von 14 bis 19 Jahren offen. Dabei geht es in erster Linie um Phanta-sie und Sichtweisen, Meinungen und den Mut, sich einem großen Publikum zu präsentieren. Prinzipi-ell kann das Thema der Arbeit frei gewählt werden. Der Bewerb, bei dem es tolle Sach- und Geldpreise zu gewinnen gibt, startet am 25. Oktober.

11. Symposium zur „Welt der Kinder“Renommierte internationale Exper-ten referieren bei der 11. Auflage des „Welt der Kinder“-Symposiums in Lustenau und Bregenz. Die dies-jährige Ausgabe wird am 20. Okto-ber im Reichshofsaal eröffnet und am 21. und 22. im Festspielhaus fortgesetzt. Innovative Ansätze des Lernens im System, die Kooperati-on mit Eltern und Systempartner, sowie die Optimierung der Jugend-wohlfahrt stehen im Zentrum der Programmgestaltung.

„Außer Kontrolle“: 5 mal 2 Karten gewinnen!Das Vorarlberger Volkstheater sorgt für einen turbulenten Theater-Herbst: Die neue Produktion, welche sich in Bregenz direkt neben dem Landhaus zuträgt, ist eine Komödie in bester englischer Tradition. Der Klassiker von Ray Cooney, ein perfekt konstruiertes Verwirr- und Verwicklungsspiel, in einer entstaubten Ländle-Fassung und Mundartbearbeitung von Stefan Vögel.

Die Premiere der neuen VOVO-Produktion „Außer Kon-trolle“ fand am 15. September 2011 in der Kulturbühne AMBACH in Götzis statt. Autor Ray Cooney spielt in sei-nem Stück virtuos mit überraschenden Wendungen, ohne den Zuschauer zu sehr an der Nase herumzuführen.

„Außer Kontrolle“ gilt als eine der besten Komödien aller Zeiten – und Stefan Vögel lässt durch seine Mundart-bearbeitung die Geschehnisse im Ländle und im Dialekt außer Kontrolle geraten. Freuen Sie sich auf überra-schende Wendungen, gepaart mit Schlagfertigkeit, Wortwitz und Situationskomik!

Philippe Roussel, bekannt aus „Ein Traum von Hoch-zeit“ und „Arsen und Spitzenhäubchen“, tritt in „Außer Kontrolle“ als standfester Landesrat in verhängnisvolle Fettnäpfchen – ein Tête-à-tête mit der Sekretärin der Opposition, gespielt von der talentierten Jungschau-spielerin Anna Elsässer. Rettung aus dem Schlamassel erhofft er sich durch seinen Sekretär, der von aus „Ach-tung Ländle“ bekannte Jungschauspieler Stefan Pohl dargestellt wird.

Weitere VOVO-Publikumslieblinge wie Jack E. Griss, Marcus Harm, Yasmin Ritter, Markus Vögel und

Hans Strassmair runden das illustre Ensemble ab, das fürs VOVO erstmals vom bekannten Regisseur Manfred Molitorisz durch einen Strudel von Verwicklungen geführt wird. Ihr VOVO-Debüt als Ehefrau des Landesrates gibt Petra Hämmerle.

Termine Kulturbühne AMBACH Götzis (Beginn 20 Uhr, sonntags 18 Uhr): 3., 6., 7., 8., 9., 10., 13., 14. und 15. Oktober 2011. Weitere Termine (Gastspiele) finden Sie unter www.vovo.at.

Tickets bekommen Sie in allen Raiffeisenbanken oder direkt beim Vorarlberger Volkstheater, Kulturbühne AM-BACH, 6840 Götzis, Theater-Info 05523/54949, [email protected], www.vovo.at

Um zwei Karten für „Außer Kontolle“ am 13. Oktober 2011 auf der Kulturbühne AMBACH in Götzis zu ge-winnen, beantworten Sie bitte folgende Frage: Welchen Beruf übt der von Philippe Roussel verkörperte Protago-nist im aktuellen VOVO-Stück aus?

Senden Sie die richtige Antwort an folgende Adresse: AK Vorarl berg, Kennwort „Außer Kontrolle“, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch oder schicken Sie uns eine E-Mail an gewinnen@ak-vorarl berg.atInformationen und Anmeldung:

http://www.weltderkinder.at

Informationen und Anmeldung: http://www.sprichcode.com

Page 12: AKtion Oktober 2011

12 Magazin oktober 2011

Der AK Vorarlberg ist Ihre Meinung wichtig! In der AKtion werden ak-tuelle Themen aus den Bereichen Arbeit, Bildung und Konsumentenschutz behandelt. Schreiben Sie uns zu einem dieser Themen einen Leser-brief und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Sony eBook-Reader.

Eine lebendige Zei-tung für alle Arbeit-nehmer in Vorarl berg lebt vom Dialog. Ihre Meinung ist uns viel wert. Deshalb steht die Seite 2 mit der Rubrik „Leserforum“ ganz im Zeichen Ihrer Anregungen. Einige Themen aus dieser Ausgabe, zu denen uns Ihre Meinung interessiert:

zur für die AK unbefriedigenden No-velle zum Telekommunikationsgesetz (Seite 3), zum Lehrberuf „Koch“ (Sei-

te 4), zum „hausgemachten“ Facharbeitermangel der Wirtschaft (Sei-te 5), zur Forderung eines markanten Um- baus des Steuersystems (Seiten 6 und 7), zum Schinkensandwich-Test der AK (Seite 8) oder zum „Lern & Sprachraum“ in Rank-weil (Seite 11). Also: Schreiben Sie uns eine E-Mail an leser-brief@ak-vorarl berg.at oder verwenden Sie den

Kupon rechts (das Porto übernehmen wir) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Sony eBook-Reader!

Postgebührzahlt

Empfänger

An dieAK VorarlbergRedaktion AKtionWidnau 2–46800 Feldkirch

Dänemark ist am kinderfreundlichsten Kind sein muss in Dänemark sehr schön sein. 86 Prozent der Dänen schätzen ihr Land als besonders kinderfreundlich ein. Österreich liegt mit 39 Prozent positiver Zu-stimmung im Mittelfeld. Deutsch-land kam in der Selbsteinschätzung abgeschlagen auf den vorletzten Platz: Nur 21 Prozent der Befragten hielten ihr Land für kinderfreund-lich.

Hoher Blutdruck – höhere Krebsgefahr Mit einem hohen Blutdruck geht auch ein höheres Risiko für Krebs einher. Dadurch erhöht sich auch die Sterblichkeit, wie beim Europä-ischen Krebskongress in Stockholm berichtet wurde. Männer sind grundsätzlich stärker gefährdet.

EU: Österreicher sind eher skeptischDie Mehrheit der Europäer ist sich einig, dass die Zukunft Europas nur gemeinsam gelingen kann und sich einzelne Staaten gegenseitig unterstützen müssen. Die öster-reichischen Befragten zeigten sich tendenziell skeptisch und forderten neben Russland und der Türkei eher eine Konzentration auf nationale Interessen.

Feinstaub ist auch hierzulande Thema

17 europäische Städte wurden fünf Jahre lang auf ihre umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität geprüft. Sieger ist Berlin, knapp vor Kopenhagen und Stockholm. Wien belegte Rang vier, Graz landetet auf Platz acht. Bedeu-tend schlechter schnitten London, Madrid, Mailand und Rom ab.

Kurz gemeldet ...q Zehn Prozent der Kinder gehen laut Studie mit leerem Magen in die Schule. q Derzeit arbeiten in der Bekleidungsindustrie in Österreich 7800 Menschen. q Der Verfas-sungsgerichtshof beschäftigte sich im Jahr 2010 insgesamt mit 5133 Fällen. q Derzeit werden österreich-weit 502 gekündigte Lkw-Fahrer von der EU finanziell unterstützt. q Piloten dürfen laut einem EU-Urteil nicht mit 60 Jahren in den Zwangsruhestand geschickt werden. Begründung: Altersdiskriminierung.

Ihre MeinungHaben Sie etwas zu sagen?

Meine Meinung zum Thema

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Arbeitsmedizin im Betrieb

Seit dem Jahr 2000 müssen in Öster-reich alle Betriebe arbeitsmedizinisch betreut werden. (Ausgenommen sind Unternehmen mit weniger als 51 Beschäftigten, bei denen nur einmal pro Jahr eine arbeitsmedizinische Begehung durchzuführen ist sowie Kleinbe-triebe mit weniger als elf Ange-stellten, bei denen alle zwei Jahre eine solche Begehung durchgeführt wird.) Die Hauptaufgabe der Arbeitsmediziner besteht darin, die Arbeitgeber, alle Arbeitnehmer, die Belegschaftsorgane sowie die Sicherheitsvertrauenspersonen in allen Fragen des Gesundheits-schutzes am Arbeitsplatz und in Hinsicht auf eine menschenge-rechte Arbeitsgestaltung zu beraten und bei deren Umsetzung zu unterstützen.

Das Augenmerk der Arbeitsmedi-zin liegt auf der Verhinderung von arbeitsbedingten Krankheiten und Belastungen und somit in der Pro-phylaxe. Daher ist eine arbeitsme-dizinische Beratung notwendig • bei der Planung von neuen Arbeitsstätten, • bei Einführung neuer Arbeits-stoffe und Beschaffung von Arbeitsmitteln.• bei der Ermittlung und Beurtei-lung von Gefahren.• bei der Festlegung von Schutz-maßnahmen (z.B. persönliche Schutzausrüstung).• bei der Organisation der Ersten Hilfe.• bei allen arbeitsphysiologischen und ergonomischen Fragen (z.B. Pausenregelungen, Arbeitsplatzge-staltung).• in Fragen des Arbeitsplatzwech-sels aus gesundheitlichen Gründen.• bei Maßnahmen zur Gesund-heitsförderung im Betrieb.

Sicherheits-Tipp

Dr. Alfons Vith05574/78601

Arbeitsmediziner stehen den Beschäf-tigten mit Rat und Tat zur Seite.

Arbeitsinspektion Bregenz, www.arbeitsinspektion.gv.at

Die AK Vorarlberg war bei der diesjäh-rigen Herbstmesse wieder mit einem Messestand sowie dem beliebten AK-Kultur-Café vertreten. Hunderte Be-sucher nutzten die Gelegenheit und informierten sich über die Leistungen der Arbeiterkammer.

„Lass dich nicht zur Schnecke machen“ – die bundesweite Kampagne der Arbeiterkammern in Österreich, die insbesondere das Thema Arbeitsrecht umfasst, stand beim AK-Stand auf der Dornbirner Herbstmesse im Mittel-punkt. Neben einem Arbeitsrechtsquiz und einem „Schnecken-Angel-Spiel“ mit Sofortgewinnen waren auch täg-lich zwei Arbeitsrechtsexperten für Fragen der Besucher vor Ort. „Wir ha-ben uns über den regen Andrang und vor allem auch über die vielen Frage-stellungen der Messe-Besucher sehr gefreut. Auch das AK-Kultur-Café hat wieder viele Menschen angezogen und gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam zu singen und Spaß zu haben“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Im AK-Kultur-Café, das sich di-rekt neben dem AK-Messestand befin-det, präsentierte die Housemusik Fink Volksmusik vom Feinsten. Die Besu-cher konnten sich – wie beim Wurlit-zer – ihre persönlichen Lieblingslieder wünschen und wurden auch prompt

auf die Bühne eingeladen, um die eine oder andere Strophe mit den drei Vollblutmusikerinnen Wilma, Eveline und Isabella Fink zum Besten zu ge-ben. Dazwischen gab es noch Einlagen vom Duo Fink sowie der lateinameri-kanischen Band „pirarucú“.

Schnecken-Jagd zog viele Messebesucher an

Die Besucher des AK-Kultur-Cafés waren von den musikalischen Einlagen begeistert.

Schneckenangeln, ein Arbeitsrechtsquiz und Beratungen rund um das Thema Arbeitsrecht kamen bei den Besuchern sehr gut an.

Rund 2000 Besucher stellten sich den Fragen aus dem Arbeitrechtsquiz

Arbeitsrechtsexperten beantworteten die Fragen der Messebesucher.

Besucher wurden von der Housemusik Fink eingeladen, persönlich ein Ständchen zum Besten zu geben, was rege angenommen wurde.

Den Hauptpreis des Arbeitsrechtsquiz am AK-Messestand – ein iPad 2 – wurde von AK-Präsident Hubert Hämmerle an Judith Hilbrand aus Rankweil überreicht.