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www.cluster-thueringen.de Aktionsplan für das Querschnittsfeld IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen Arbeitspapier des Arbeitskreises - Stand: August 2016

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Aktionsplan für das QuerschnittsfeldIKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen

Arbeitspapier des Arbeitskreises - Stand: August 2016

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Inhalt Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................... 3

Tabellenverzeichnis ............................................................................................................ 3

Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................... 4

Präambel .............................................................................................................................. 5

A: Ausgangslage ................................................................................................................. 6

A 1: Das Querschnittsfeld im Überblick .............................................................................. 6

A 2: Trends und Rahmenbedingungen............................................................................... 6

A 3: Ist-Stand im Querschnittsfeld ...................................................................................... 9

B: Zielsetzung .....................................................................................................................15

B 1: Feldspezifisch ............................................................................................................15

B 2: Leitziele des Arbeitskreises .......................................................................................15

C: Ableitung der Handlungsbedarfe & Implementierung geeigneter Maßnahmen .......17

C 1: Handlungsbedarfe im Überblick .................................................................................17

C 2: Maßnahmenvorschläge für FuE-Themenschwerpunkte .............................................19

C 3: Maßnahmenvorschläge für Querschnittsaufgaben ....................................................20

C 3.1 Überblick ................................................................................................................20

C 3.2 Leitzielübergreifende Maßnahmenvorschläge ........................................................22

C 3.3 Leitzielspezifischer Maßnahmevorschlag ...............................................................23

D: Anlage ............................................................................................................................25

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Entwicklung der Vernetzung im Internet der Dinge ........................................ 7

Abbildung 2: Maßnahmenbereiche der Digitalen Agenda 2014-2017 ................................. 7

Abbildung 3: Kernelemente der neuen Hightech-Strategie ................................................. 8

Abbildung 4: Spezialisierungsprofil des Querschnittsfelds.................................................10

Abbildung 5: ausgewählte Thüringer Hochschulen und FuE-Einrichtungen ......................10

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bezüge der neuen Hightech-Strategie zum Querschnittsfeld am Beispiel der prioritären Zukunftsaufgaben ............................................................................ 9

Tabelle 2: Anknüpfungspunkte zur Vernetzung der Spezialisierungsfelder mit dem Querschnittsfeld ...............................................................................................11

Tabelle 3: Querschnittsaufgaben und Handlungsbedarfe ..................................................19

Tabelle 4: FuE-Themenschwerpunkte und deren Beiträge zur Zielerreichung ..................20

Tabelle 5: Maßnahmenvorschläge und deren Zuordnung .................................................21

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Abkürzungsverzeichnis 3D dreidimensional

B2B Business-to-business

BMBF Bundesministeriums für Bildung und Forschung

EFI Expertenkommission Forschung und Innovation

EU Europäische Union

FTI Forschung, Technologie und Innovation

FuE Forschung und Entwicklung

HORIZON 2020 aktuelles Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU

IKT Informations- und Kommunikationstechnologien

IoT Internet of Things

IT Informationstechnologie

IZ-SAR Innovationszentrums für Service- und Assistenzrobotik

KMU kleine und mittlere Unternehmen

LIKT1, LIKT2, LIKT3 Leitziele für das Querschnittsfeld

LGLG 1.1, LGLG 1.2 Leitziele für das Spezialisierungsfeld „Gesundes Leben und Gesund-heitswirtschaft“

LIPS 1.1 Leitziel für das Spezialisierungsfeld „Industrielle Produktion und Sys-teme“

MIT Massachusetts Institute of Technology

PC Personal Computer

STIFT Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen

ThAK Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft

TMWWDG Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Ge-sellschaft

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Präambel Ausgehend von der EU-Wachstumsstrategie „Europa 2020"1 wurde die „Regionale For-schungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen2“ im Rahmen einer umfangreichen Beteiligung der Thüringer Akteure erarbeitet. Ausgangspunkt der Stra-tegie ist die gemeinsam getragene Vision: Thüringen will bis 2020 seine Positionierung in der Gruppe der europäischen Innovationsführer im European Innovation Scoreboard3 verbes-sern. Dazu ist es einerseits erforderlich, die Wettbewerbsfähigkeit der staatlich finanzierten Thüringer Forschungseinrichtungen deutlich zu erhöhen, andererseits die privaten Aufwen-dungen für Forschung und Entwicklung in der vorwiegend klein- und mittelständisch gepräg-ten Thüringer Wirtschaft deutlich zu steigern. Insofern soll die Thüringer Innovationsstrategie vorrangig eine Hebelwirkung auf die unternehmerischen FuE-Aktivitäten entfalten4.

Um dieses Ziel zu erreichen, steht die Entwicklung der vier Spezialisierungsfelder (Industriel-le Produktion und Systeme, Nachhaltige und intelligente Mobilität und Logistik, Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft, Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung) und des Querschnittsfelds (IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen) im Fokus5. Hierfür wurden fünf Arbeitskreise eingerichtet, in die mehr als 100 Persönlichkeiten aus Wirt-schaft, Wissenschaft und Intermediären durch das TMWWDG berufen wurden. Die Arbeits-kreise haben sich Ende 2014 konstituiert und 2015 die Arbeit aufgenommen.

Auf Basis der Thüringer Innovationsstrategie hat auch der Arbeitskreis „IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen“ zunächst drei Leitziele erarbeitet. Diese beschreiben wo Thüringen bis 2020 im Querschnittsfeld stehen will. Auf Basis dieser Leitziele und des Hand-lungsbedarfs haben die Akteure Maßnahmenvorschläge entwickelt und intensiv beraten, um die Leitziele bis 2020 zu erreichen. Dabei haben sich neben den Arbeitskreismitglieder auch weitere Akteure über offene Foren (z. B. Forum „Smart Services“) beteiligt. Der vorliegende Aktionsplan für das Querschnittsfeld „IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen“ fasst die wesentlichen Ergebnisse dieses intensiven Diskussions- und Arbeitsprozesses zu-sammen. Um die hier aufgeführten Maßnahmenvorschläge umzusetzen, wird es maßgeblich auf das Engagement der Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Intermediäre ankommen. Diese werden dabei durch das Thüringer ClusterManagement (ThCM) und die beteiligten staatlichen Akteure unterstützt. Eine eventuelle staatliche Förderung erfolgt grundsätzlich im Rahmen der bestehenden Programme zur Umsetzung der Strategie und steht im Übrigen unter dem Vorbehalt der haushalterischen Verfügbarkeit der Mittel.

Im vorliegenden Aktionsplan wird in Teil A zunächst die Ausgangslage im Querschnittsfeld dargestellt und in Teil B die Herleitung der Leitziele erläutert. Ausgehend davon erfolgt in Teil C die Beschreibung der Handlungsbedarfe und der Maßnahmenvorschläge. Teil D fasst in einem gesonderten Dokument alle von den Akteuren erarbeiteten ausführlichen Maßnah-menvorschläge zusammen. Der Aktionsplan für das Querschnittsfeld „IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen“ ist insbesondere ein Arbeitsinstrument des Arbeitskrei-ses, der in den Gesamtaktionsplan für Thüringen einfließt. Beide Pläne sind dabei dynami-

1 Weitere Informationen zu dieser EU-Strategie finden sich hier: http://ec.europa.eu/europe2020/europe-2020-in-

a-nutshell/index_de.htm 2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Folge vereinfachend ausschließlich von der „Thüringer Inno-

vationsstrategie“ gesprochen. 3 Das Scoreboard der EU ist ein Indikator für die Innovationskraft europäischer Regionen. 4 Vgl. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (Hrsg., 2014): Regionale Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3 Thüringen). Erfurt, S. 6. 5 Vgl. Ebd., S. 7.

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sche und „lebende“ Dokumente, die im Sinne eines „unternehmerischen Entdeckungspro-zesses“ weiterentwickelt und fortgeschrieben werden.

A: Ausgangslage A 1: Das Querschnittsfeld im Überblick

Die Betrachtungen zum Querschnittsfeld „IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleis-tungen“ schließen wesentliche Branchen aus dem IKT-Sektor sowie ausgewählte kreativwirt-schaftliche Branchen ein. Der schnelle und mobile Austausch von Informationen hat sich mit dem Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft und der Digitalisierung aller Lebensbereiche als maßgebli-cher Wachstumsfaktor etabliert. Bereits seit den 1990er Jahren prägen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die Gesellschaft, sowohl in der Arbeitswelt als auch im privaten Bereich6. Nach den Angaben des BMBF sind mehr als 80% der Innovationen in den in Deutschland starken Anwendungsfeldern/Branchen Automobil, Medizintechnik und Logis-tik IKT-getrieben7. Mit dem Strukturwandel leisten immer mehr kreative Dienstleister einen Beitrag zu den Innovationen, angefangen von den Produkteigenschaften bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Aus der Verbindung von Kreativität und technischen Entwicklungen können ganz neue Märkte, zum Beispiel für neue, intelligente Dienstleistungen entstehen.

A 2: Trends und Rahmenbedingungen

Als neue Entwicklungen und Rahmenbedingungen nach dem Abschluss der Erarbeitungs-phase der Thüringer Innovationsstrategie sind vor allem die Digitalisierung sowie die Digitale Agenda 2014-2017 und die Neue Hightech-Strategie des Bundes zu nennen. Die Gestaltung der digitalen Gesellschaft und der damit verbundenen Transformationsprozesse ist eine der wichtigsten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen geworden. Ein wesentlicher Treiber für die immer weiter voranschreitende Digitalisierung in allen Berei-chen ist neben der weiteren Miniaturisierung die Weiterwicklung des Internet-Protokolls. Ver-bunden mit einer riesigen Erweiterung des möglichen Adressraums wird damit die Voraus-setzung für das Internet der Dinge (englisch Internet of Things, Kurzform: IoT) geschaffen, in dem immer kleinere und intelligentere (smarte) Systeme dezentral miteinander kommunizie-ren und sich neue Dienste (Smart Services) und Geschäftsmodelle entwickeln können. Mit Blick auf die Entwicklung der Servicerobotik lässt sich ein weiterer Trend ausmachen, dass smarte Systeme auch immer mobiler werden. Es wird erwartet, dass die Servicerobotik die Industrierobotik hinsichtlich des weltweiten Marktvolumens bereits im Zeitraum 2020-2025 einholen wird. 2014 wurden noch zehnmal mehr Industrieroboter als gewerbliche Servicero-boter verkauft8.

6 Statistisches Bundesamt: IKT-Branche in Deutschland. Bericht zur wirtschaftlichen Entwicklung, Artikel-Nr.

5529104-13900-4 [PDF], Wiesbaden: 2013, S. 5 7 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): IKT-2020 Forschung für Innovationen. Bonn, Berlin:

2007, S. 4. 8 Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI): Servicerobotik: Deutschland verpasst Zukunftsmarkt.

Berlin: Presseinformation 17. Februar 2016

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Entsprechend einer Prognose des MIT wird in den nächsten Jahren erwartet, dass die An-zahl der mit dem Internet verbundenen Alltagsgegenstände (z. B. Maschinen, Sensoren) die Gesamtzahl aller Mobiltelefone, Tablet-Computer und PC’s/Laptops übertreffen wird. Für das Jahr 2020 wird weltweit mit mehr als 28 Mrd. im Internet vernetzten Einheiten gerechnet und damit mit einem Anstieg der Einheiten von über 50% im Vergleich zu 20159 (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Entwicklung der Vernetzung im Internet der Dinge10 Die Digitalisierung bietet große Potenziale und ermöglicht Synergien. Um diesen Wandel mitzugestalten, die erforderlichen Rahmenbedingen zu setzen und zur Förderung von Inno-vation, Wirtschaftswachstum und Fortschritt zu nutzen, haben sowohl die Bundesregierung als auch die Europäischen Kommission die Strategien darauf ausgerichtet und Digitale Agenden verabschiedet.

Im aktuellen Arbeitsprogramm 2016/2017 des Rahmenprogramms für Forschung und Inno-vation der EU (HORIZON 2020) nehmen die Digitalisierung und IKT in den 3 Programmbe-reichen ebenfalls einen breiten Raum ein11.

Digitale Agenda 2014-2017

Die vom Bundeskabinett am 20. August 2014 beschlossene Digitale Agenda 2014-201712 gibt die Leitlinien der Digitalpolitik der Bundesregierung vor und bündelt Maßnahmen auf sieben zentralen Handlungsfeldern (Abbildung 2):

Abbildung 2: Maßnahmenbereiche der Digitalen Agenda 2014-201713

9 Antonio Regalado: Business Adapts to a New Style of Computer. MIT Technology Review Business Report -

The Internet of Things. Juli/August 2014 10 Ebd. 11 Vgl. http://www.ncp-ict.de/media/content/NKS-IKT_Themenblatt_2016-17.pdf 12 Die Bundesregierung: Digitale Agenda 2014 – 2017, Berlin: 2014, Herausgeber: Bundesministerium für Wirt-

schaft und Energie et al. 13 Ebd., eigene Darstellung

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Wirtschaftswachstum, Sicherheit im Netz und gesellschaftliche Teilhabe – das sind die zent-ralen Ziele des digitalen Wandels in Deutschland. Die Bundesregierung will Deutschland mit der Digitalen Agenda 2014 –2017 zum Wachstumsland Nr. 1 in Europa machen.

Die mit der Digitalisierung einhergehenden Trends wie z. B. Big Data und Smart Data, Smart Services, mobile Internetnutzung, Cloud Computing und Social Media betreffen die deutsche Wirtschaft in hohem Maße. "Industrie 4.0"- die vernetzte Produktion - hat das Potenzial, Wertschöpfungsketten grundlegend neu zu gestalten und die Geschäftsmodelle der deut-schen Leitbranchen erheblich zu beeinflussen. Mit der neuen Plattform Industrie 4.014 beab-sichtigt die Bundesregierung gemeinsam mit der Wirtschaft und Wissenschaft konkrete Handlungsempfehlungen zu zentralen Themen erarbeiten und die Thematik für die Akteure, insbesondere für KMU, handhabbar machen. Die neue Hightech-Strategie Innovationen für Deutschland

Die im September 2014 von der Bundesregierung verabschiedete neue Hightech-Strategie15 betrachtet den gesamten Innovationsprozess – von der kreativen Idee bis zur Umsetzung in neue Produkte und Dienstleistungen. Unter diesem Dach entwickeln alle Ressorts der Bun-desregierung gemeinsame Ziele und Umsetzungsschritte. Im Mittelpunkt stehen dabei For-schungsthemen, die von besonderer Relevanz für die Gesellschaft sowie für Wachstum und Wohlstand sind. Die neue Hightech-Strategie basiert auf „fünf Kernelementen einer Innovati-onspolitik aus einem Guss“ (Abbildung 3) mit stark ausgeprägten Bezügen zum Quer-schnittsfeld (Tabelle 1):

Abbildung 3: Kernelemente der neuen Hightech-Strategie16

14 http://www.plattform-i40.de/ 15 Die Bundesregierung: Die neue Hightech-Strategie. Innovationen für Deutschland, Berlin: 2014, Herausgeber:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 16 Ebd.

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Prioritäre Zukunftsaufgabe Bezüge zum Querschnittsfeld

Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zentrale Aktionsfelder unter Einbettung der „Digitalen Agenda 2014 – 2017“, z. B.: Industrie 4.0, Smart Services, Smart Data, Cloud Computing, Digitale Vernetzung, Digitale Wissenschaft, Digitale Bildung, Digitale Lebenswelten

Nachhaltiges Wirtschaften und Energie Schwerpunkte u.a.: Energieforschung (z. B. Stromnetze, Elektro-mobilität), Zukunftsstadt, Zukunft Bau)

Innovative Arbeitswelt Schwerpunkte u.a.: Arbeit in einer digitalisierten Welt, Innovative Dienstleistungen für Zukunftsmärkte; ganzheitlicher Ansatz mit dem Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“

Gesundes Leben Schwerpunkte u.a.: Individualisierte Medizin, Innovationen im Pfle-gebereich, Innovationen in der Medizintechnik

Intelligente Mobilität Schwerpunkte u.a.: Intelligente und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, Innovative Mobilitätskonzepte und Vernet-zung, Elektromobilität, Fahrzeugtechnologien

Zivile Sicherheit Schwerpunkte u.a.: Zivile Sicherheitsforschung, Cyber-Sicherheit, IT-Sicherheit, Sichere Identitäten; Bündelung der Erarbeitung von Lösungen im „Sicherheitsforschungsprogramm“ und im neuen Pro-gramm „Sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt“

Tabelle 1: Bezüge der neuen Hightech-Strategie zum Querschnittsfeld am Beispiel der prioritären Zukunftsaufgaben17

Durch die für die Umsetzung zuständigen Bundesministerien wurden entsprechende Förder-schwerpunkte eingerichtet.

A 3: Ist-Stand im Querschnittsfeld

Das Querschnittsfeld umfasst hinsichtlich der Branchenabgrenzung in der Thüringer Innova-tionsstrategie die wesentlichen IKT-Branchen und die kreativwirtschaftlichen Branchen „Ver-lagswesen“, „Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen“, „Ki-nos“, „Tonstudios und Verlegen von Musik“, „Ateliers für Textil-, Schmuck-, Grafik- u. ä. De-sign“, sowie „Architektur- und Ingenieurbüros“. Abweichend von der üblichen Erfassung der IKT-Branche gehört - neben dem Handel und der Reparatur - die Herstellung von elektroni-schen Bauelementen nicht zum IKT-Bereich im Querschnittsfeld. Diese Branche ist Bestand-teil des Spezialisierungsfelds „Industrielle Produktion und Systeme“. Eine Grundlage für die Entwicklung der Thüringer Innovationsstrategie bildete der Trendatlas Thüringen 202018, der mit der „Kreativwirtschaft / Edutainment“ und der „Service-Robotik“ lediglich Teilbereiche des Querschnittsfelds als trendinduzierte Wachstumsfelder ausweist. Insbesondere dem IKT-Bereich wird im Trendatlas eine untergeordnete Bedeutung beige-messen. Die Thüringer Innovationsstrategie weist für das Querschnittsfeld folgende Stärken im FuE-Bereich aus:

17 Vgl. Ebd. 18 Roland Berger Strategy Consultants GmbH: Trendatlas. Endbericht. Erstellt im Auftrag des Freistaats Thürin-

gen, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Thüringen: März 2011

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- Kompetenzschwerpunkte in den Bereichen IuK-Systeme, Service- und Assistenzro-botik, Produktionstechnik, Medientechnik und Audio Software, Simulation sowie e-Commerce,

- Wissenschaftliche Exzellenz und Vernetzung mit innovativen Wirtschaftszweigen, - Hochqualifizierter Nachwuchs durch gestalterische Studiengänge.

Das Spezialisierungsprofil mit den herausragenden Kompetenzen des Querschnittsfelds in Thüringen wird wie folgt zusammenfassend beschrieben (Abbildung 4):

Abbildung 4: Spezialisierungsprofil des Querschnittsfelds19

Die folgende Abbildung 5 gibt einen Überblick zu ausgewählten Thüringer Hochschulen so-wie den außeruniversitären und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen.

Abbildung 5: ausgewählte Thüringer Hochschulen und FuE-Einrichtungen20 Die Thüringer Innovationsstrategie beinhaltet in Bezug auf das Querschnittsfeld noch kein strategisches Gesamtkonzept für digitales Wachstum. Eine solche Einbettung ist nach den 19 Vgl. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (Hrsg., 2014): Regionale Forschungs- und

Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3 Thüringen). Erfurt, S 45 20 ThCM, 2016

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Vorgaben der EU für das Thematische Ziel 2 „Informations- und Kommunikationstechnolo-gien (IKT) - Verbesserung von Zugang sowie Nutzung und Qualität (Breitbandziel)“ mög-lich21. Das im März 2016 vom TMWWDG vorgelegte „Aktionsprogramm für die Wirtschaft 4.0 in Thüringen“ beinhaltet u.a. die Ankündigung der Erarbeitung einer Strategie für die Digitale Gesellschaft im Rahmen eines breiten Beteiligungsprozesses22. Es ist zu erwarten, dass durch eine mögliche Verknüpfung der Umsetzung einer Thüringer Strategie für die Digitale Gesellschaft mit einer Weiterentwicklung der Thüringer Innovationsstrategie auch Innovati-ons- und Synergiepotentiale des Querschnittsfelds zu Wirtschaftsbereichen außerhalb der vier Spezialisierungsfelder erschlossen werden können.

Die Analyse der Spezialisierungsfelder bestätigte, dass von der Informations- und Kommuni-kationswirtschaft, der Kreativwirtschaft sowie dem Dienstleistungssektor zahlreiche Wachs-tumsimpulse in alle vier Spezialisierungsfelder ausgehen. Daraus leitet sich im Vergleich zu den anderen Feldern die Besonderheit des Querschnittsfelds in seiner Ausrichtung und in Bezug auf die Unterstützung von Innovationen in den Spezialisierungsfeldern ab. Insbesondere zu folgenden Schwerpunkten in den Profilen der Spezialisierungsfelder sind Anknüpfungspunkte zur Vernetzung mit dem Querschnittfeldes zu sehen Tabelle 2):

Industrielle Produktion und Systeme

Nachhaltige und intelli-gente Mobilität &

Logistik

Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft

Nachhaltige Energie und Ressourcen-verwendung

Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau: - Produktionstechnologien - Werkzeugmaschinen- und

Werkzeugbau - Steuerungstechnik - Systemintegration - Systemsimulation - Automatisierungstechnik Kunststoffverarbeitungs-industrie: - Rapid Technologien Optik / Photonik: - Messgeräte - Systeme Werkstoffe und Werk-stoffsysteme: - Smart Textiles Sensorik und Robotik: - Qualitätsüberwachung - Messsysteme - Gerätebau - Steuer- u. Regelungs-

technik

Automotive: - Antriebsstrang - Motoren, Nebenaggregate - Elektrik / Elektronik Logistik: - Just-in-time - Konsignationslager - Vormontage - Lieferung temperaturge-

führter Ware - kombinierter Verkehr Verkehrstechnik / Verkehrs-systeme: - Verkehrssteuerung - Intermodalität

Medizintechnik: - Rehabilitation - Mobile Heath - autarke Sensoren Analytik, Diagnostik & Infek-tionsforschung: - Point-of-Care Diagnostik - Personalisierung Biotechnologie & Biophoto-nik: - neue Verfahren für Diag-

nostik und Therapie - multimodale Bildgebung Gesundheit & Altern: - Mobilität im Alter - Service- / Assistenzsys-

teme - Gesundheitswirtschaft Ernährungswirtschaft - Lebensmittelsicherheit - Logistik

Energiegewinnung, -transport, -speicher: - Systemlösungen mit erneu-

erbaren Energien - Design, Analyse und Betrieb

elektrischer Energiesysteme und energetischer Kompo-nenten

- Systemführung in Energie-übertragung und -verteilung

- elektrische Energiespeicher - Vorhersage fluktuierender

Einspeisung Energieeffizienz und -einsparung: - energieeffiziente Produktion - Kraft-Wärme-Kopplung - Energiekonzepte für Stadt

und Region Ressourceneffizienz: - materialeffiziente Verfahren - nachhaltiges Design Stoffkreisläufe und Wasserwirt-schaft: - innovatives Recycling &

Upcycling - Kreislaufwirtschaft nachhaltige Wasserwirtschaft

Tabelle 2: Anknüpfungspunkte zur Vernetzung der Spezialisierungsfelder mit dem Querschnitts-feld23

21 Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 vom 17. Dezember 2013 22 http://www.das-ist-thueringen.de/thueringen-digital 23 Vgl. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (Hrsg., 2014): Regionale Forschungs- und

Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3 Thüringen). Erfurt.

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Mit Blick auf die Vernetzung und Clusterbildung im Querschnittsfeld konnten 2013 mit Aus-nahme der TowerByte eG keine technologiespezifischen bzw. landesweiten Netzwerkstruk-turen bzw. -aktivitäten der Akteure im Querschnittsfeld wahrgenommen werden. Gegenwär-tig entwickelt sich mit der Gründung des ITnet Thüringen e.V. eine landesweite Vernetzung im Querschnittsfeld. Hervorzuheben ist die punktuelle Zusammenarbeit der Akteure z. B. im Rahman der Einrich-tung von Stiftungslehrstühlen und FuE-Initiativen. Mit dem Engagement der Thüringer Wirtschaft, insbesondere von KMU, wurden folgende Stiftungslehrstühle mit Bezug zum Querschnittsfeld eingerichtet:

E-Commerce: Ernst-Abbe-Hochschule Jena (Prof. Dr. Andrej Werner) Aufgrund der hohen studentischen Nachfrage laufen gegenwärtig Aktivitäten der Akteure zum Ausbau des Stiftungslehrstuhls. Big Data Analytics: Bauhaus-Universität Weimar (Jun.-Prof. Dr. Matthias Hagen) Es handelt sich hierbei um die deutschlandweit erste Big Data-Professur. Als Beispiele für FuE-Initiativen der Akteure des Querschnittsfels mit einem feldübergreifen-den Bezug sind „sMobiliTy -Smart-Mobility Thüringen“ (Entwicklung einer cloud-basierten System- und Serviceplattform für die Elektromobilität mit dem Ziel einer intelligenten Vernet-zung von Straße, Elektroauto und Netzbetreiber24) und SMART CITY LOGISTIK Erfurt (Entwicklung eine IKT-Systemlösung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Logistik-kette mit Echtzeit-Erfassung und Verknüpfung unterschiedlicher Daten25) zu nennen Nachfolgend wird auf den Ist-Zustand in ausgewählten Bereichen des Querschnittsfelds ein-gegangen.

Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)

In der Analyse des IKT-Sektors in Thüringen wurde im Zuge der Erarbeitung der Thüringer Innovationsstrategie für 2011 im Bundesvergleich eine unterdurchschnittlich starke Ausprä-gung in Thüringen festgestellt. Der Lokalisationskoeffizient in Bezug auf die Anzahl der Be-schäftigten lag bei 0,64. Die Exportquote erreichte einen Wert von 0,32% (Deutschland: 1,27%). Obwohl der IKT Sektor in Thüringen eher klein ist, verzeichnet er im Vergleich zum Bundesdurchschnitt im Zeitraum von 2008 – 2011 ein deutliches Wachstum. Bei IKT-Patentanmeldungen belegte Deutschland 2012 nach einer Studie des Thüringer Landesamtes für Statistik EU-weit bei der absoluten Zahl der Anmeldungen den ersten und bezogen auf die Bevölkerung den zweiten Platz. Thüringen belegte im Vergleich der Bundes-länder, bezogen auf die Bevölkerung, 2010 einen guten 8. Platz26.

24 http://www.ikt-em.de/de/sMobiliTy.php 25 http://www.ikt-em.de/de/2169.php 26 Harald Hagn: Forschung und Entwicklung im Thüringer Informations- und Kommunikationstechnologiesektor.

Erfurt: Thüringer Landesamt für Statistik 2015 Aufsätze aus den Monatsheften – März 2015

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Nach einer Auswertung des Thüringer Landesamtes für Statistik27 erzielten 2013 die 48 Un-ternehmen der IKT-Warenproduktion mit 6.575 Beschäftigten einen Umsatz von 1,105 Mrd. €. 62,5% der Unternehmen waren jedoch der Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten zuzuordnen, die nicht zum Querschnittsfeld zählen. In der Statistik sind für 2012 1.133 Unternehmen aus dem Bereich IKT-Dienstleistungen erfasst, die mit 6.345 Be-schäftigten einen Umsatz 570 Mio. € erwirtschafteten. Ca. 83% der Unternehmen gehörten zum Bereich "Erbringen von Dienstleistungen der Informationstechnologie". Zu diesem Be-reich zählen: Entwicklung, Anpassung, Testen und Pflege von Software, Planung und Ent-wurf von Computersystemen, die Hardware-, Software- und Kommunikationstechnologie umfassen, Verwaltung und Betrieb der Computersysteme und/oder Datenverarbeitungsanla-gen eines Kunden vor Ort und sonstige fachliche und technische mit der Datenverarbeitung verbundene Tätigkeiten. Kreativwirtschaft / Edutainment / Dienstleistungen

Im Trendatlas Thüringen 202028 ist „Kreativwirtschaft/Edutainment“ als ein trendinduziertes Wachstumsfeld mit besonderer Bedeutung für die Entwicklung des Standorts Thüringen identifiziert worden (vergleiche Kapitel 3.1). Diese Betrachtung ist in die Analyse des Quer-schnittsfeldes im Rahmen des Erarbeitungsprozesses der Thüringer Innovationsstrategie mit eingeflossen. 2011 wurde eine Potentialanalyse „Kreativwirtschaft in Thüringen“29 mit dem Ziel erstellt, die Potentiale der Thüringer Kreativwirtschaft noch besser zu erschließen, um einen Beitrag zur Stärkung die Branche leisten zu können. Es wurden u. a. folgende Aufgabenschwerpunkte identifiziert hat:

- Sichtbarkeit der Branche und Wahrnehmung des Standorts

- Schnittstellen zwischen der Kreativwirtschaft und der klassischen Wirtschaft Mit der Gründung der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (ThAK) wurden die Voraus-setzungen dafür geschaffen, die vorhandenen Potentiale zu heben. Aktuell unterstützt die ThAK die Branche in der zweiten geförderten Phase insbesondere in den Fragen der Ver-netzung untereinander und mit anderen Branchen; der Sichtbarkeit, des Wissenstransfers und der Vermittlung von Partnern30. Eine Überlappung der Segmente Kreativwirtschaft und IKT liegt im Bereich „Software“ vor. Im Fokus der Kreativwirtschaft steht hier vorrangig die Games-Industrie, die sich statistisch innerhalb des Wirtschaftszweigs „Programmierungstätigkeiten“ nicht abgrenzen lässt.

27 Harald Hagn: Der Informations- und Kommunikationstechnologiesektor in Thüringen. Jüngste Entwicklungen

und Trends. Erfurt: Thüringer Landesamt für Statistik 2015 Aufsätze aus den Monatsheften – Mai 2015 28 Roland Berger Strategy Consultants GmbH: Trendatlas. Endbericht. Erstellt im Auftrag des Freistaats Thürin-

gen, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Thüringen: März 2011 29 Büro für Kulturwirtschaftsforschung (Erfurt/Köln), Creative Business Consult (Bremen), Kulturmanagement

Network (Weimar): Kreativwirtschaft in Thüringen. Lage, Ansatzpunkte, Empfehlungen. Erstellt im Auftrag des Freistaats Thüringen, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Erfurt: 2011

30 http://www.thak-beratung.de/

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Servicerobotik

Ebenfalls im Trendatlas Thüringen 2020 wurde bereits das trendinduzierte Wachstumsfeld Servicerobotik herausgearbeitet, das auch von der Thüringer Innovationsstrategie aufgegrif-fen wird und dort als eine Stärke Thüringens ausgewiesen ist, z. B. autonome mobile Assis-tenzrobotik. Der aktuelle „World Robotics Report - Service Robots 2015“31 weist für den Ser-vicerobotik-Markt ein Startup-Anteil von 15 Prozent aus. Die größten Potentiale werden darin für Haushaltsroboter, Unterhaltungs- und Freizeitroboter, Assistenzroboter in der Senioren- und Behindertenbetreuung und Serviceroboter für professionelle Anwendungen mit den Nachfragemärkten Logistik, Landwirtschaft und Verteidigung gesehen. Die Expertenkommis-sion Forschung und Innovation (EFI) weist in ihrem jüngsten Jahresgutachten auf die gravie-renden Veränderungen im Innovationsfeld „Robotik“ und den hohen Handlungsbedarf hin, damit Deutschland nicht den Zukunftsmarkt „Servicerobotik“ verpasst. Mehrere global agie-rende Unternehmen sind gegenwärtig unterwegs, mit massiven Forschungsaufwendungen die Assistenzrobotik in allen Lebensbereichen zu etablieren. Kritisch schätzt die Experten-kommission ein, dass die Förderung der Robotik in Deutschland noch sehr fragmentiert, mit relativ geringen Mitteln ausgestattet ist und angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung mit zu starkem Fokus auf den industriellen Einsatz ausgerichtet ist. Der Fokus auf das pro-duzierende Gewerbe wird auch deshalb als bedenklich gesehen, weil in der Dienstleistungs-branche in Deutschland bereits etwa 74% aller Erwerbstätigen beschäftigt seien32. Der Trendatlas Thüringen 2020 enthält bereits als Maßnahmevorschlag für dieses Wachs-tumsfeld den Aufbau eines Servicerobotikzentrums. Durch die Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft wurde hierzu 2014 ein Konzeptentwurf erstellt.

Wirtschaft 4.0

„Wirtschaft 4.0“ beinhaltet nicht nur die Digitalisierung im Industriesektor sondern unter Be-rücksichtigung der Struktur in Thüringen im gesamten wirtschaftlichen Umfeld. Das vom Freistaat Thüringen geförderte Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 hat Ende 2015 seine Tätigkeit aufgenommen. Es soll für Unternehmerinnen und Unternehmer aus allen In-dustriezweigen und Branchen als erste Anlaufstelle bei Fragen zu digitaler Ökonomie und IT-Sicherheit entwickelt werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem regional breit auf-gestellten Expertennetzwerk soll das Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 als Multi-plikator – auch informierend und beratend für politische Entscheidungen agieren33. Für die Unterstützung der Thüringer Unternehmen bei ihrer Entwicklung zu einer „Wirtschaft 4.0“ hat das TMWWDG im März 2016 ein 10-Punkte-Programm vorgelegt34. Mit dem Akti-onsprogramm sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Unternehmen sich auf die neuen Herausforderungen einstellen und die Digitalisierung als Wachstumschance nutzen können. Das Aktionsprogramm bündelt bestehende und neue Maßnahmen im

31 IFR Statistical Department: World Robotics Report - Service Robots 2015. Frankfurt am Main: VDMA Verlag

GmbH 2015 32 Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI): Servicerobotik: Deutschland verpasst Zukunftsmarkt.

Berlin: Presseinformation 17. Februar 2016 33 http://www.thex.de/wirtschaft40/ 34 http://www.das-ist-thueringen.de/thueringen-digital

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Schwerpunkt „Wirtschaft 4.0“. Der Schwerpunkt „Wirtschaft 4.0“ ist gleichzeitig integraler Bestandteil der Thüringer Innovationsstrategie.

B: Zielsetzung B 1: Feldspezifisch

Für das Querschnittsfeld skizziert die Thüringer Innovationsstrategie folgende Vision: Digitale Ökonomie gestalten: Der Grundpfeiler des Bauhauses als wichtigste Gestaltungs-schule der Moderne, die Werkgemeinschaft aus „Künstler, Techniker und Kaufmann“, wird für die Wirtschaft in Thüringen zeitgemäß adaptiert und zur Grundlage eines neuen Auf-bruchs in der Innovationsstrategie. Die Verbindung von technischer Lösung und Handha-bung, von Produktneuerungen, Serviceentwicklungen und neuen Marktzugangsstrategien unter Nutzung der Möglichkeiten digitaler und vernetzter Prozesse und Funktionen sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsperspektiven für den Industrie- und den Dienstleis-tungsstandort. Die folgenden strategischen Zielsetzungen stehen dabei im Vordergrund:

- Thüringens Wirtschaft setzt auf die Kooperation kreativer Dienstleister mit anderen Branchen für Innovationsprozesse.

- Thüringen wird zum Vorreiter bei der Neugestaltung von Interfacegestaltungen (Mensch-Maschine-Schnittstelle) als Verbindung von IT, Kommunikationsdesign und Technik.

- Thüringen baut seine Spitzenposition im Bereich der Angewandten Akustik und 3D-Audiotechnologie aus.

- Thüringen baut seine führende Rolle im Bereich der Entwicklung von Anwendungen für den E-Commerce aus und schafft neue Wertschöpfungsbeziehungen von der Entwicklung von E-Commerce-Lösungen bis hin zur innovativen Logistik.

- Thüringen nutzt seine technologischen Kompetenzen im Bereich Audio und Medien, um zum Treffpunkt einer neuen Avantgarde von Medienproduzenten und neuen Me-dienformaten zu avancieren und baut dabei insbesondere auch seine Spitzenposition als Kindermedienland und seine Zielrichtung als junger moderner Medienstandort aus.

- Thüringen erzielt Spitzenposition bei der Entwicklung von Techniken und Inhalten für Bildungsmedien.

- Thüringen steht für sicher gehostete Anwendungen im eBusiness-Bereich (sichere Cloudanwendungen).

- Thüringen setzt Standards für zukünftige Medienarchitekturen, für die Erzeugung, Übertragung und Wiedergabe von Inhalten.

B 2: Leitziele des Arbeitskreises

Der Arbeitskreis "Informations- und Kommunikationstechnologie, innovative und produkti-onsnahe Dienstleistungen" hat sich am 09.12.2014 konstituiert. Im gehören 16 Vertreter aus

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Wirtschaft, Wissenschaft und Intermediären an, die vom TMWWDG berufen wurden. Sie repräsentieren die drei Bereiche des Spezialisierungsprofils IT-Infrastruktur und -Systeme, Software und Kreativ-Dienstleistungen und Digitale Medien / Medien für Menschen. Als In-termediäre sind die Netzwerke ITnet Thüringen e.V., TowerByte eG, die Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (ThAK) und die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) vertreten. Im Jahr 2015 wurden vierteiljährlich Arbeitskreissitzungen durchgeführt, in denen wichtige Festlegungen für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Thüringer Innovationsstrategie im Querschnittsfeld „Informations- und Kommunikationstechnologie, innovative und Produk-tionsnahe Dienstleitungen“ getroffen wurden. Aus dem Arbeitskreis wurde das Forum „Smart Services“ initiiert, in dem Anwendungen in den Spezialisierungsfeldern im Mittelpunkt stehen. Weitere Foren sind zu den Themen "Da-ten- und IT-Sicherheit" und „Industrielle Medienapplikationen“ sind in Vorbereitung. Der Arbeitskreis hat auf der Grundlage der Thüringer Innovationsstrategie die formulierten Visionen und strategischen Ziele unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung struktu-riert und unter dem programmatischen Slogan:

„Thüringen fit machen für die digitale Zukunft“ folgende 3 Leitziele für das Querschnittsfeld formuliert: Leitziel I (LIKT1) Smarte, sichere Systeme – Durch Bündelung der IuK-Forschungskompetenzen werden mit smarten, sicheren Systemen bestehende Marktpositionen ausgebaut und neue Geschäfts-felder mit Cyber-Physical Systems und im Internet der Dinge erschlossen. Leitziel II (LIKT2) Vernetzte, digitale Services - Thüringen festigt seine international wettbewerbsfähige und sichtbare E-Kompetenz, insbesondere von KMUs, für die Gestaltung, für Werkzeuge, Me-thoden und Standards zur Entwicklung sowie für das Management elektronischer wertschöp-fender Dienstleistungssysteme. Leitziel III (LIKT3) Kreative, digitale Welten - Innovationen aus den Kernkompetenzen des Querschnittsfeldes, insbesondere Potenziale der Kreativwirtschaft, werden in zusammenwachsenden digitalen Bildungs-, Arbeits- und Lebenswelten den Bedarf an neuen Dienstleistungen und Produkten befriedigen. Diese 3 Leitziele beschreiben die Zielstellung für das Querschnittsfeld bis zum Jahr 2020.

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C: Ableitung der Handlungsbedarfe & Implementierung geeigneter Maßnahmen

C 1: Handlungsbedarfe im Überblick

In der Thüringer Innovationsstrategie werden folgende fachthematisch orientierten Hand-lungsfelder als Basis bzw. zur Initiierung von Wachstumsprozessen für das Querschnittsfeld aufgezeigt:

- Ausbau der IKT-Infrastruktur, u. a. mit Blick auf die Verfügbarkeit schneller Internet-zugänge, bei der Vereinheitlichung der Telekommunikationsdienste, der Interoperabi-lität von Geräten oder bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität und Bereitstellung von Systemlösungen, z. B. im Bereich Service- und Assistenzrobotik, Medizin- und Labortechnik,

- Anstoßen von Innovationen in den Bereichen Software und Kreativ-Dienstleistungen, z. B. bei den Themen produktbezogene Dienstleistungen zur Verlängerung von Wert-schöpfungsketten, E-Commerce/elektronische Zahlungssysteme, Big Data oder digi-tale Produkte,

- Ausbau der Entwicklung und Nutzung digitaler (Lern-)Medien sowie neuer Medien-formate und -formen.

Entsprechend des Designs der Thüringer Innovationsstrategie sollen die durch die FuE-Aktivitäten initiierten Wachstumsprozesse flankierend und systematisch durch entsprechen-de Querschnittsaufgaben unterstützt werden.

Auf Basis der in der Thüringer Innovationsstrategie aufgezeigten Schwächen, Chancen, Ri-siken und Handlungsfeldern zu Querschnittsaufgaben, den Entwicklungen und Ergebnissen seit Abschluss der Erarbeitungsphase und dem initiierten unternehmerischen Entdeckungs-prozess im Arbeitskreis sowie den Foren zeigen sich insbesondere nachfolgende Hand-lungsbedarfe in Bezug auf die einzelnen Querschnittsaufgaben zur Erreichung der gesteck-ten Ziele (Tabelle 3). Diese Handlungsbedarfe beinhalten teilweise allgemein gehaltene Aussagen, die für die Ab-leitung gezielter Maßnahmenvorschläge fundierter, z. B. durch Analysen, unterlegt werden sollten. Auf eine Auflistung von Handlungsbedarfen, die feldübergreifend gültig sind, wird an dieser Stelle verzichtet.

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Querschnitts-aufgabe Handlungsbedarfe

Den Mittelstand in seiner Rolle im Innovations-system stärken

- Schließen der Lücke bei den vorliegenden Potenzialanalysen für den Bereich des gesamten Quer-schnittsfelds unter Berücksichtigung der Belange der Spezialisierungsfelder

- Gezielte Unterstützung des feldübergreifenden Austausches, der zu Kooperationen und Projektent-wicklungen führt, durch zielgruppenspezifische Ansprache

- Forcierung von Innovationskooperationen insbesondere unter Beteiligung von Unternehmensdienst-leistern aus dem Querschnittsfeld, um die Innovationsleistung in allen innovationsaffinen unternehme-rischen Bereichen zu erhöhen

- Unterstützung von KMU bei der Erschließung von Innovationspotenzialen unter Anwendung eines weiten Innovationsverständnisses

- Innovationsmoderation zur Steuerung von Innovationskooperationen im B2B-Bereich, - Bereitstellung bedarfsgerechter und marktfähiger Dienstleistungsangebote für Unternehmen/KMU - Nutzung der Wachstumschancen aktueller Trends wie z. B. Robotik, Industrie 4.0, Cloud-Computing,

E-Commerce, neue Medienformate oder digital Engineering, die Innovationsschübe in etablierten Branchen (Spezialisierungsfeldern) auslösen können

- Erschließung der Instrumente des Bundes und der EU (z. B. HORIZON 202035) zur Steigerung priva-ter Investitionen in FuE sowie zur Kompensation rückläufiger landesseitigen Förderung für FuE-Themen und Querschnittsaufgaben

- Nutzung von Synergien im Rahmen der Programme des Bundes (z. B. Neue Hightech Strategie, Digi-tale Agenda)

- Begegnung besonderer Finanzierungsprobleme aufgrund der besonders kleinteiligen Struktur im Querschnittsfeld mit vielen Kleinstunternehmen und Freelancern

Unternehmerkul-tur und Grün-dungen fördern

- Erhöhung der Dichte an Dienstleistern in Thüringen und - Nutzung der Wachstumschancen aktueller Trends zur Etablierung neuer, nachhaltiger Geschäftsmo-

delle

Potentiale von Forschung und Wissenschaft stärken

- Fokussierung auf aktuelle Trends, wie z. B. Robotik, Industrie 4.0, Cloud-Computing, E-Commerce, neue Medienformate oder digital Engineering, die Innovationsschübe in etablierten Branchen (Spezia-lisierungsfeldern) auslösen können

- Bedarfsgerechte Bündelung und Ausbau der Kompetenzen

Transferstruktu-ren weiterentwi-ckeln

- Fokussierung auf Trends, die in Zukunft wachsende Märkte erwarten lassen, z. B. Nutzung großer Datenbestände (Big Data), die steigenden Anforderungen an den Schutz von Kommunikationsinfra-strukturen, die Entwicklung komplexer Systeme unter Integration von IT-Komponenten (Digital Engi-neering), Assistenzlösungen z. B. für älter werdende Menschen, digitale Medienkreisläufe insbesonde-re auch der audiovisuellen Medienproduktion für Rundfunk und Film und bei den „Lernmedien“, die Weiterentwicklung drahtloser Kommunikationssysteme sowie Kommunikationsdienste im öffentlichen Verkehr

- Unterstützung bei Überwindung administrativer Hürden: z. B. Produktsicherheit (TÜV, BG), Daten-schutz, rechtliche Aspekte der Robotik im Einsatzfeld

Mit Clustern und Netzwerken bedarfsgerechte Dienstleistungen insbesondere für kleine und mittlere Unter-nehmen bereit stellen

- Schließen der Lücke in der Vernetzung im IKT-Bereich: Unterstützung der Entwicklung starker Netz-werke im Querschnittsfeld und deren Profilierung und Positionierung als starker Partner für Innovatio-nen in den Spezialisierungsfelder

- Unterstützung der weiteren Vernetzung und der Clusterbildung im Querschnittsfeld, Ausbau der Netz-werke der Kreativwirtschaft

- Schärfung der Rolle von Clustern/Netzwerken als Promotoren für Innovationsprojekte zur Unterstüt-zung einer weiterer Profilbildung und des strukturellen Wandels

- Förderung des Austausches der Netzwerke mit den Akteuren der eigenen Branche und der Anwen-dungs- bzw. Spezialisierungsfelder

- Unterstützung der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der Branche und der Netzwerke

Internationale Wertschöp-fungsketten gestalten

- Förderung der Exportfähigkeit im Querschnittsfeld, insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen - Beteiligung von Unternehmen an internationalen FuE-Projekten

35 Vgl. European Commission Horizon 2020. The EU Framework Programme for Research and Innovation.

https://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/

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Querschnitts-aufgabe Handlungsbedarfe

Das Bildungs-system stärken und den Bedarf an Fachkräften sichern

- Schaffung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in neuen Berufsfeldern der digitalen Wirtschaft und Medien

- Ausbau der Bildungslandschaft, z. B. durch Schaffung von spezialisierten Lehrstühlen, u. a. in den Bereichen digitale Wirtschaft und Medien, IT-Recht und Data Scientist

- Aufbau der für den Übergang und Gestaltung der digitalen Gesellschaft erforderlichen Kompetenzen bei den Beschäftigten in den Feldern durch Aus- und ständige Weiter-bildung - Überwindung man-gelnder digitaler Kompetenzen und Qualifikationen

- Verbesserung der Ausbildung von Studenten und Fachkräften und deren Weiterqualifikation für den Einsatz auf Anbieterseite, z. B. durch trend- und bedarfsgerechte Lehr- bzw. Ausbildungsinhalte

- Begegnung der hohen Abwanderungsquote von qualifizierten Fachkräften und Absolventen, z. B. durch Aufzeigen bzw. Steigerung der Attraktivität des Querschnittfelds in Thüringen

Gleichstellung von Frauen und Männern integra-tiv angehen

- Erhöhung des Frauenanteils bei Absolventen im MINT-Bereich, insbesondere im Bereich Informatik - Erhöhung des Beschäftigungsanteils von Frauen im Querschnittsfeld

Tabelle 3: Querschnittsaufgaben und Handlungsbedarfe

C 2: Maßnahmenvorschläge für FuE-Themenschwerpunkte

Der strategische Ansatz der Thüringer Innovationsstrategie soll primär im Bereich der FuE-Förderung Anwendung finden. Zur Erreichung der mit den 3 Leitzielen verbundenen Zielstellungen wurden vom Arbeitskreis in der 3. Sitzung auf Basis des Spezialisierungsprofils und der Handlungsfelder der Thürin-ger Innovationsstrategie für das Querschnittsfeld sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung die nachfolgenden FuE-Themenschwerpunkte mit Fokus auf die Bedarfe der vier Spezialisierungsfelder abgeleitet und beschlossen (Tabelle 4):

FuE-Themenschwerpunkte Beiträge zur Zielerreichung

- Intuitive und sichere Mensch-Maschine-Interfaces - Interoperabilität von Geräten und Komponenten - Intelligente Systemlösungen, insbesondere in den Bereichen Service- und Assistenzrobotik,

Medizin- und Labortechnik, gesundes Leben, Lebensqualität im Alter, Verkehr/Logistik, Smart Grid und Smart Home

- Zugang zu qualitätsgesicherter IKT-Infrastruktur für die Nutzung smarter Systeme - Schutz von Kommunikationsinfrastrukturen vor Cyberkriminalität - Auswirkungen smarter Systeme bezüglich Datensicherheit und -schutz, ihrer Wertschöpfungspo-

tentiale und gesellschaftlichen Auswirkungen sowie möglicher Gefahren

Leitziel I (LIKT1) Smarte, sichere

Systeme

- Dienstleistungsangebote zur Transformation smarter Systeme in reale Anwendungen (Demonst-ration unter Einsatzbedingungen bzw. im Einsatz)

- Methoden und Systeme zur Unterstützung der Vernetzung und Digitalisierung der Wirtschaft (E-Business), insbesondere die Integration von E-Commerce und Handel/Produktion/Dienstleistung

- Methoden und Werkzeuge zur kreativen und ingenieurmäßigen Entwicklung und Anwendung von Service Innovation, Service Engineering und ITService/Business-Alignment

- Erforschung und Gestaltung von Transformationsprozessen zur Industrialisierung von Dienstleis-tungen (Umsetzung und Nutzbarkeit Kunden-induzierter bzw. kollaborativer Services)

- Gestaltung und Entwicklung von Services mit Bezug zu den Spezialisierungsfeldern, insbeson-dere wissensintensive Services basierend auf Prozess- bzw. Konfigurationswissen sowie daten-getriebene Services basierend auf Big-Data-Technologien bzw. Open-Data-Ansatz

- Methoden und Werkzeuge für einen smarten Betrieb/Management technischer Serviceinfrastruk-turen (Automatisierung und Usability Cloudbasierter Serviceinfrastrukturen)

- Systeme zur Umsetzung Smarter Regionen innerhalb (Smart Cities) und außerhalb (Smart Re-gions) von Ballungszentren

Leitziel II (LIKT2) Vernetzte, digitale

Services

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FuE-Themenschwerpunkte Beiträge zur Zielerreichung

- Innovationen zur Erweiterung digitaler Wertschöpfung und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, insbesondere durch die Einbeziehung von Potenzialen der Kreativwirtschaft und die Verwertung ungenutzter Ideen der Unternehmen

- Entwicklung und Gestaltung innovativer Produkte und Services für nutzergerechte digitale Le-bens- und Arbeitswelten, insbesondere innovativer Lern- und Bildungsmedien sowie neuer Me-dienformate mit Bezug zu den Spezialisierungsfeldern

- Entwicklung und Gestaltung von Prozessen und Strukturen, mit denen die Lücke zwischen Technologie und Anwendung digitaler Produkte und Services in den Spezialisierungsfeldern ge-schlossen werden kann, insbesondere FabLabs, Open-Innovation, Crowdsourcing

- Ganzheitliche Innovationen in Prozessen, Organisations- und Arbeitsformen aller Spezialisie-rungsfelder durch die Nutzung digitaler Technologien und die Einbindung kreativwirtschaftlicher Potenziale

Leitziel III (LIKT3) Kreative, digitale

Welten

Tabelle 4: FuE-Themenschwerpunkte und deren Beiträge zur Zielerreichung Diese Themenschwerpunkte sind auch als Angebot für die 4 Spezialisierungsfelder zur Er-reichung ihrer feldspezifischen Ziele zu verstehen. Die Gesamtheit der FuE-Themenschwerpunkte bildete den fachlichen Rahmen für den ers-ten Wettbewerbsaufruf für Anträge zur Förderung von FuE-Verbundvorhaben im Rahmen der Thüringer FTI-Richtlinie36, der 2015 durchgeführt wurde. Im ersten Wettbewerbsaufruf wurden Verbundvorhaben zu folgenden Themen im Quer-schnittsfeld ausgewählt37:

• Simulationstool für Produktion- und Logistik • Rehabilitationsroboter • Entwicklung von Verfahren für die Virtuelle Realität

Der Arbeitskreis hat sich dafür ausgesprochen, bei nachfolgenden Wettbewerbsaufrufen eine Fokussierung auf einzelne Themen in Erwägung zu ziehen, wenn es zur Erreichung der Zie-le in den Spezialisierungsfeldern bzw. im Querschnittsfeld sowie der Unterstützung einer damit verbundenen Spezialisierung angezeigt sein sollte.

C 3: Maßnahmenvorschläge für Querschnittsaufgaben C 3.1 Überblick

Maßnahmen zu den Querschnittsaufgaben adressieren identifizierte Handlungsbedarfe für die Erreichung der formulierten Leitziele. Ausgehend davon können durch Thüringer Akteure entsprechende Projekte abgeleitet und in die Umsetzung geführt werden.

Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Handlungsbedarfe (vgl. Kapitel C 2) wurden ers-te, prioritäre Maßnahmenvorschläge im Arbeitskreis diskutiert und zur Aufnahme in den ini-tialen Aktionsplan für das Querschnittsfeld bestätigt. Es ist zu erwarten, dass aus der Umset-zung der ersten Maßnahmen und aus den Foren weitere Maßnahmenvorschläge initiiert werden.

36 Förderung von Forschungs-, Technologie- und Innovationsprojekten (FTI-Richtlinie)

http://www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/TEC-FTI-Richtlinie 37 Aus Datenschutzgründen anonymisiert und allgemeiner formuliert

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Die vorliegenden 5 Maßnahmenvorschläge werden in der folgenden Aufstellung den über-wiegend adressierten Querschnittsaufgaben und Leitzielen zugeordnet (Tabelle 5).

Maßnahmevorschlag Querschnittsaufgabe / adressierter Handlungsbedarf

Adressierte Leitziele im

Quer-schnitts-

feld

Bezug zu Leitzielen

der Spezia-lisierungs-

felder

Potentialstudie IKT, innovative und produktionsnahe Dienst-leistungen Thüringen - IKT 1/2015

Den Mittelstand in seiner Rolle im Innovationssystem stärken, z. B.: - Schließen der Lücke bei den vorliegenden Potenzial-

analysen für den Bereich des gesamten Querschnitts-felds unter Berücksichtigung der Belange der Speziali-sierungsfelder

Sowie Basis für Maßnahmenvorschläge für: - Unternehmerkultur und Gründungen fördern - Das Bildungssystem stärken und den Bedarf an Fach-

kräften sichern - Internationale Wertschöpfungsketten gestalten - Gleichstellung von Frauen und Männern integrativ an-

gehen

LIKT 1 LIKT 2 LIKT 3

allgemeiner Bezug

Initiierung von feldübergrei-fenden Kooperationen - IKT 2/2015

Den Mittelstand in seiner Rolle im Innovationssystem stärken, z. B.: - Gezielte Unterstützung des feldübergreifenden Austau-

sches, der zu Kooperationen und Projektentwicklungen führt, durch zielgruppenspezifische Ansprache

- Unterstützung von KMU bei der Erschließung von Inno-vationspotenzialen unter Anwendung eines weiten Inno-vationsverständnisses

LIKT 1 LIKT 2 LIKT 3

allgemeiner Bezug

Initiierung von Projektkonsor-tien zu Calls von Bund bzw. EU - IKT 3/2015

Den Mittelstand in seiner Rolle im Innovationssystem stärken, z. B.: - Erschließung der Instrumente des Bundes und der EU

(z. B. HORIZON 2020) zur Steigerung privater Investiti-onen in FuE sowie zur Kompensation rückläufiger lan-desseitigen Förderung für FuE-Themen und Quer-schnittsaufgaben

- Nutzung von Synergien im Rahmen der Programme des Bundes (z. B. Neue Hightech Strategie, Digitale Agenda

LIKT 1 LIKT 2 LIKT 3

allgemeiner Bezug

Thüringer IT-Leistungsschau (jährlich stattfindender Bran-chentag) - IKT 4/2015

Mit Clustern und Netzwerken bedarfsgerechte Dienstleis-tungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen bereitstellen, z. B.: - Schließen der Lücke in der Vernetzung im IKT-Bereich:

Unterstützung der Entwicklung starker Netzwerke im Querschnittsfeld und deren Profilierung und Positionie-rung als starker Partner für Innovationen in den Spezia-lisierungsfeldern,

- Unterstützung der Verbesserung der öffentlichen Wahr-nehmung der Branche und der Netzwerke

LIKT 1 LIKT 2 LIKT 3

allgemeiner Bezug

Errichtung eins Innovations-zentrums für Service- und Assistenzrobotik (IZ-SAR) - IKT 5/2015

Potentiale von Forschung und Wissenschaft stärken, z. B.: - Fokussierung auf aktuelle Trends, wie z. B. Robotik, …

oder digital Engineering, die Innovationsschübe in etab-lierten Branchen (Spezialisierungsfeldern) auslösen können

Transferstrukturen weiterentwickeln, z. B.: - Fokussierung auf Trends, die in Zukunft wachsende

Märkte erwarten lassen, z. B. … Assistenzlösungen z. B. für älter werdende Menschen, …

LIKT 1 LIKT 3

LGLG 1.2 LGLG 1.1 LIPS 1.1

Tabelle 5: Maßnahmenvorschläge und deren Zuordnung

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C 3.2 Leitzielübergreifende Maßnahmenvorschläge

Die nachfolgend kurz beschriebenen Maßnahmenvorschläge sind auf die gesamte Breite des Querschnittsfelds ausgerichtet und zielen insbesondere auf erforderliche Entwicklungen, damit die Querschnittsfunktion gegenüber den Spezialisierungsfeldern in der notwendigen Qualität wahrgenommen werden kann. Die Maßnahmenvorschläge leisten einen hohen Bei-trag zur Erreichung aller 3 Leitziele des Querschnittsfelds, sind aber nicht auf spezielle Leit-ziele der Spezialisierungsfelder fokussiert.

Potentialstudie IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen Thüringen - IKT 1/2015 Bei einer Vielzahl der Querschnittsaufgaben (z. B. Bildung, Qualifizierung) wurde ein hoher latenter Handlungsbedarf erkannt. Aufgrund einer fehlenden objektiven analytischen Basis, die auch die Situation in Thüringen und die Breite des Querschnittsfelds berücksichtigt, konn-ten hierzu bisher keine bedarfsgerechten Maßnahmenvorschläge eingebracht werden. Es wird empfohlen, eine Potentialstudie mit einer Ist-Analyse zu den Kompetenzen im ge-samten Querschnittsfeld, der Spiegelung der Ergebnisse an den Bedarfen entsprechend der Leitziele und Themenschwerpunkte der Spezialisierungsfelder, der Aufdeckung von Hand-lungsbedarfen und der Ableitung von Handlungsempfehlungen durchzuführen. Auf der Basis Potentialstudie sollen Maßnahmenvorschläge für das Querschnittsfeld, insbe-sondere zu den Querschnittsaufgaben, qualifiziert und mit der notwendigen Priorität abgelei-tet werden können.

Initiierung von feldübergreifenden Kooperationen - IKT 2/2015 Vor allem durch feldübergreifende Kooperationen der Akteure kann das Querschnittsfeld seiner unterstützenden Rolle in Bezug zu den Spezialisierungsfeldern am besten gerecht werden. Ein feldübergreifender Austausch, der zu Kooperationen und Projektentwicklungen führt, ist bisher nur ansatzweise zustande gekommen. Es wird vorgeschlagen, ein geeignetes Veranstaltungsformat zur Unterstützung des feld-übergreifenden Austausches der Akteure mit dem Ziel der Initiierung von feldübergreifenden Kooperationen, insbesondere zwischen produzierenden Unternehmen und Dienstleistern zu entwickeln und zu etablieren. Hierzu sollen in Zusammenarbeit mit den Netzwerken die An-knüpfungspunkte aus den Feldern und aus der Arbeit der Foren aufgegriffen und eine ziel-gruppenspezifische Vorgehensweise und -ansprache abgestimmt werden. Im Ergebnis von Veranstaltungen auf Grundlage des Veranstaltungsformats sollen feldüber-greifende neue Kooperationsverbünde entstehen und Wachstumsimpulse in die Spezialisie-rungsfelder gegeben werden.

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Initiierung von Projektkonsortien zu Calls von Bund bzw. EU - IKT 3/2015 Eine Teilnahme an Wettbewerbsaufrufen (Calls) von Bund bzw. EU setzt in vielen Fällen die Zusammenstellung interdisziplinärer bzw. cross-sektoraler Konsortien voraus. Oftmals schaf-fen Förderprogramme des Bundes und der EU bei größeren Themenstellungen (z.B. Indust-rie 4.0) die erforderlichen Rahmenbedingungen. Thüringer Akteure sind häufig unterdurch-schnittlich an Bundes- und EU-Projekten beteiligt. Es wird empfohlen, mittels einer ständigen Auswertung in Vorbereitung befindlicher bzw. aktuell veröffentlichter Calls, die im Fokus der Leitziele und der Themenschwerpunkte des Querschnittsfelds liegen, potenzielle Interessenten zu informieren, in speziellen Veranstal-tungsformaten zur Beteiligung einzuladen und im Prozess der Ideenfindung zu unterstützten. Mit einer Beteiligung Thüringer Akteure an Förderprogrammen des Bundes und der EU kann ein Beitrag zur Kompensation rückläufiger landesseitiger Förderung und zur überregionalen bzw. internationalen Vernetzung und Profilierung geleistet werden.

Thüringer IT-Leistungsschau (jährlich stattfindender Branchentag) – IKT 4/2015 Gegenwärtig entwickelt sich mit der Gründung des ITnet Thüringen e.V. am 13.01.2016 in Zusammenarbeit mit den anderen Netzwerken TowerByte eG und Mobil Cluster Mittel-deutschland eine thüringenweite Vernetzung im Querschnittsfeld. Die drei Netzwerke haben einen Kooperationsvertrag mit dem Ziel geschlossen, Know-how und Kompetenzen zu bün-deln sowie gemeinsame Synergien zu entwickeln und zu fördern38. Für die Erfüllung der Funktion des Querschnittsfelds als leistungsfähiger Partner, verbunden mit der Zusammenarbeit mit etablierten Netzwerk- und Clusterstrukturen in den Spezialisie-rungsfeldern, muss die Vernetzung im Querschnittsfeld und deren Wahrnehmung dringend weiter entwickelt werden. Es wird vorgeschlagen, eine Thüringer IT-Leistungsschau in Trägerschaft des ITnet Thürin-gen e.V. als zentrale, wiederkehrende Jahresveranstaltung der Branche im Querschnittsfeld, beginnend ab 2016, zu entwickeln und zu etablieren. Ziel ist die Sichtbarmachung der Akteu-re des Querschnittsfelds mit ihren Kompetenzen und Leistungen für die Spezialisierungsfel-der sowie der Austausch zwischen den Akteuren. Mit einer Thüringer IT-Leistungsschau soll insbesondere der ständige Austausch aller Akteu-re zu den Belangen des Querschnittsfelds unterstützt und etabliert werden. Die Veranstal-tung soll u.a. die Möglichkeit bieten, Ergebnisse von Innovationskooperationen öffentlich-keitswirksam zu präsentieren und Impulse für neue Projektideen zu geben.

C 3.3 Leitzielspezifischer Maßnahmevorschlag

Aufgrund des konzeptionellen Vorlaufs, der Aktualität und der Chancen der Service- und Assistenzrobotik sowie den zahlreichen Bezügen zu Leitzielen der Spezialisierungsfelder wurde der nachfolgende Maßnahmevorschlag eingebracht. 38 Vgl. http://towerbyte.de/thueringer-it-experten-buendeln-kraefte-itnetzwerk-thueringen-mobile-cluster-

mitteldeutschland-und-towerbyte-eg-beschliessen-strategische-kooperation/

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Vor allem mit der Bündelung von Forschungskompetenzen im Bereich mobiler, smarter Sys-teme und der Entwicklung neuer Dienstleistungen aus den Kernkompetenzen des Quer-schnittsfelds wird ein Beitrag zur Erreichung der Leitziele 1 und 3 des Querschnittfelds ge-leistet. Mit einer Erschließung von Innovationen, z. B. im Einsatz in der Therapie, zur Erhal-tung der Lebensqualität und Mobilität oder in der intelligent vernetzten Produktion, wird die Zielerreichung in den Spezialisierungsfeldern „Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft“ und „Industrielle Produktion und Systeme“ unterstützt. Errichtung eins Innovationszentrums für Service- und Assistenzrobotik (IZ-SAR) - IKT 5/2015 Die Service- und Assistenzrobotik zählt zu den ausgewiesenen Stärken Thüringens im Quer-schnittsfeld und hat zahlreiche Anknüpfungspunkte zu Anwendungen in den Spezialisie-rungsfeldern. Für die Servicerobotik werden weltweit sehr gute Wachstumschancen prognos-tiziert. Für Deutschland besteht Handlungsbedarf, in diesem Zukunftsfeld nicht den An-schluss zu verpassen. Es wird empfohlen, mit der Errichtung eines Innovationszentrums für Service- und Assistenz-robotik die in den Forschungseinrichtungen vorhandenen wissenschaftlichen Kernkompeten-zen in den Schwerpunktbereichen der Service- und Assistenzrobotik und in robotikrelevanten Technologiefeldern gezielt auszubauen und bereits vorhandene internationale Alleinstel-lungsmerkmale zu vertiefen und zu erweitern. Es werden die Initiierung zahlreicher Kooperationsvorhaben und mit der Verwertung der Er-gebnisse des Innovationszentrums eine gezielte Nutzung von Wachstumschancen für die Stärkung vorhandener und Etablierung neuer Unternehmen in einem stark wachsenden Markt mit originären Produkten erwartet.

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D: Anlage

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Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)Abteilung Akquisition, Thüringen International und ClustermanagementTeam Thüringer ClusterManagement (ThCM)Mainzerhofstraße 1299084 Erfurt

Tel.: +49 361 5603-450 Fax: +49 361 [email protected]

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