AKTUELLES AUS DEM BIOLANDBAU Mischkulturen bewähren...

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AKTUELLES AUS DEM BIOLANDBAU Mischkulturen bewähren sich weiterhin im Ackerbau FRICK Eiweisserbsen und Ackerbohnen sind einheimische Kulturpflanzen, die seit Jahren züchterisch nur wenig weiter- entwickelt worden sind. Im Ver- gleich dazu wurde in der Schweiz viel in die Sojazüchtung investiert, und sie soll bei uns noch ausgebaut werden. Es ist möglich, dass wir in zwanzig Jah- ren in der Schweiz die Sojaboh- nen im gleichen Stil anbauen wie gegenwärtig den Mais. Soja geht in den Speisekanal und in die Tofuherstellung Die heutigen Sojasorten sind immer noch sehr wärmebedürf- tig, laufen langsam auf und rei- fen spät ab. Das Unkraut kann sich vor allem während der Ab- reife unbemerkt weiterentwi- ckeln und absamen. Die in der Schweiz im Biolandbau ange- baute Soja geht fast ausschliess- lich in den Speisekanal für die Tofuherstellung. Im Futterkanal ist der Biosojaanbau in der Schweiz bisher nicht konkur- renzfähig. Soja kann sehr flexi- bel eingesetzt werden, weist ein günstiges Aminosäuremus- ter auf und kann im Vergleich zu den einheimischen Proteinträ- gern billiger importiert werden. Ackerbohnen passen zwar ideal in die Biofruchtfolge, sind aber im Gegensatz zu Soja in den Fut- terrationen weniger beliebt. In klimatisch günstigen Lagen kön- nen mit Winterackerbohnen Er- träge von über 40 Kilo pro Are er- zielt werden. Damit die Acker- bohnen nicht abfrieren, dürfen sie nicht zu gross in den Winter gehen. Deshalb ist eine eher spä- te Saat empfohlen. Ackerbohnen können auch in Mischkulturen mit Winterhafer angebaut wer- den. Die Sorten sind genügend standfest und können gut als Reinkultur angebaut werden. Eiweisserbsen sind wenig standfest Anders ist es bei den Eiweiss- erbsen. Diese sind wenig stand- fest und lagern oft vor der Ernte. Im vergangenen Jahr haben sich besonders Mischkulturen von Wintereiweisserbsen mit Win- tergerste bewährt. Es konnten gute bis sehr gute Erträge mit ei- nem Anteil von 50 Prozent und mehr Eiweisserbsen erzielt wer- den. Ein Mischungsverhältnis von 80 Prozent der üblichen Saatmenge Eiweisserbsen und 40 Prozent der Normalsaat von Wintergerste hat sich bisher am besten bewährt. Die Versuche des FiBL haben gezeigt, dass auf eine Düngung ganz verzichtet werden sollte, denn sie würde das Getreide auf Kosten der Ei- weisserbsen zu stark fördern. Abnehmer von Mischkulturen sind die Mühlen Albert Leh- mann, Peter Rytz und die fenaco. Detaillierte Information zur An- bautechnik finden sich unter www.bioaktuell.ch > Ackerbau > Körnerleguminosen. Hansueli Dierauer, FiBL Die Aussaat der Mischkulturen erfolgt im Mittelland Anfang bis Mitte Oktober. (Bild Hansueli Dierauer) BERATUNG Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch «BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau» 6210 Sursee 041/ 925 80 40 www.bauernzeitung.ch Datum: 16.09.2011 Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 13'011 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 33 Fläche: 25'985 mm² Argus Ref.: 43654817 Ausschnitt Seite: 1/1 Bericht Seite: 1/7

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AKTUELLES AUS DEM BIOLANDBAU

Mischkulturen bewähren sich weiterhin im AckerbauFRICK Eiweisserbsen undAckerbohnen sind einheimischeKulturpflanzen, die seit Jahrenzüchterisch nur wenig weiter-entwickelt worden sind. Im Ver-gleich dazu wurde in derSchweiz viel in die Sojazüchtunginvestiert, und sie soll bei unsnoch ausgebaut werden. Es istmöglich, dass wir in zwanzig Jah-ren in der Schweiz die Sojaboh-nen im gleichen Stil anbauen wiegegenwärtig den Mais.

Soja geht in den Speisekanalund in die Tofuherstellung

Die heutigen Sojasorten sindimmer noch sehr wärmebedürf-tig, laufen langsam auf und rei-fen spät ab. Das Unkraut kannsich vor allem während der Ab-reife unbemerkt weiterentwi-ckeln und absamen. Die in derSchweiz im Biolandbau ange-baute Soja geht fast ausschliess-lich in den Speisekanal für dieTofuherstellung. Im Futterkanalist der Biosojaanbau in derSchweiz bisher nicht konkur-renzfähig. Soja kann sehr flexi-bel eingesetzt werden, weistein günstiges Aminosäuremus-ter auf und kann im Vergleich zuden einheimischen Proteinträ-gern billiger importiert werden.Ackerbohnen passen zwar idealin die Biofruchtfolge, sind aberim Gegensatz zu Soja in den Fut-terrationen weniger beliebt. Inklimatisch günstigen Lagen kön-nen mit Winterackerbohnen Er-träge von über 40 Kilo pro Are er-

zielt werden. Damit die Acker-bohnen nicht abfrieren, dürfensie nicht zu gross in den Wintergehen. Deshalb ist eine eher spä-te Saat empfohlen. Ackerbohnen

können auch in Mischkulturenmit Winterhafer angebaut wer-den. Die Sorten sind genügendstandfest und können gut alsReinkultur angebaut werden.

Eiweisserbsen sindwenig standfest

Anders ist es bei den Eiweiss-erbsen. Diese sind wenig stand-fest und lagern oft vor der Ernte.Im vergangenen Jahr haben sichbesonders Mischkulturen vonWintereiweisserbsen mit Win-tergerste bewährt. Es konntengute bis sehr gute Erträge mit ei-

nem Anteil von 50 Prozent undmehr Eiweisserbsen erzielt wer-den. Ein Mischungsverhältnisvon 80 Prozent der üblichenSaatmenge Eiweisserbsen und40 Prozent der Normalsaat vonWintergerste hat sich bisher ambesten bewährt. Die Versuchedes FiBL haben gezeigt, dass aufeine Düngung ganz verzichtet

werden sollte, denn sie würdedas Getreide auf Kosten der Ei-weisserbsen zu stark fördern.Abnehmer von Mischkulturensind die Mühlen Albert Leh-mann, Peter Rytz und die fenaco.Detaillierte Information zur An-bautechnik finden sich unterwww.bioaktuell.ch > Ackerbau >Körnerleguminosen.

Hansueli Dierauer, FiBL

Die Aussaat der Mischkulturen erfolgt im Mittelland Anfang bis MitteOktober. (Bild Hansueli Dierauer)

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Argus Ref.: 43654817Ausschnitt Seite: 1/1Bericht Seite: 1/7

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Simone Matt von Coop, Erik Meier, Umstellungsberater des Kantons Zürich, und Hansueli Dierauer, Ackerbau-spezialist beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (v. 1. n. r), informierten am Saatguttag.

Getreidezüchter Peter Kunz informierte über die neusten Trends in der Züchtung und Entwicklung von Getreide-sorten, die sich für den Bioanbau eignen. (Bilder Christian Weber)

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AKTUELLES AUS DEM BIOLANDBAU

Fast auf allen Biobetrieben: Die Disteln breiten sich aus

Wenn die Disteln als Nester sichtbar sind, haben sie sich schon bestensetabliert.

FR ICK Auf vielen Betriebenbreitet sich die Ackerkratzdistelschleichend aus. Betroffen da-von können fast alle Biobetriebesein. Besonders oft treten Dis-teln auf Betrieben auf, welchekeine mehrjährigen Kunstwie-sen in der Fruchtfolge habenoder misslungene Kleegras- undLuzerneaussaaten stehen lassen.Die Keimlingebilden zunächst eine Rosette

Die Disteln haben in den 1ü-ckigen Beständen genügendLicht und können sich dankihrem grossen, unterirdischenWurzelsystem weiterverbreiten.Auch Schlupf, Verschmierungund Pflugsohlenbildung sindförderlich für die Ausbreitung.Die Erstbesiedlung der Distelnerfolgt über Samen oder Wurzel-stücke. Durch ihre hohen An-sprüche an die Keimtemperaturlaufen die Distelkeimlinge imMai/Juni auf. Die Keimlinge bil-den zunächst eine Rosette aus

(Bild Hansueli Dierauer)

und gelangen in der Regel erst imFolgejahr zur Blüte. Im 3. Jahrtreiben zahlreiche Bestockungs-triebe aus den Seitenwurzeln. Soentstehen in den Sommermona-ten die typischen Distelnestermit zahlreichen Blütentrieben.

Diese darf man nicht versa-men lassen. Als Mindestmass-nahme können bei Blühbeginndie Blütenköpfe entfernt wer-den. Das Köpfen sollte zirkazehn Tage nach der Blütenöff-nung und möglichst tief am Blü-tentrieb erfolgen. Durch dasKöpfen werden Eintrittspfortenfür pilzliche Erreger geschaffen.Besser als das Köpfen ist es, dieetwas verholzten oberirdischenTriebe der Distel vor der Blüteauszureissen oder auszumähen.Ein Wechsel zwischenWinter- und Sommerfrucht

In Anlehnung an den letztenSpargelstichtag wird von deut-schen Bauern der Zeitraum umden 24. Juni (Johanni) als Erfolgversprechend angegeben. Je öf-

ter und eher die Distel nach Jo-hanni durch Schnitt und Stechengestört wird, desto weniger Zeitbleibt ihr, die Wurzeln mit dennotwendigen Energiereservenaufzufüllen. Bei grossflächigerAusbreitung der Distel ist auf ra-dikalere Massnahmen wie wie-derholte Bodenbearbeitung inverschiedenen Tiefen mit Schäl-pflug oder ganzflächig schnei-dendem Flügelschargrubbernach der Ernte zurückzugreifen.Die Bearbeitungsintervalle müs-sen so gewählt werden, dass dieneuausgetriebenen Distelpflan-zen eine Grösse von zehn Zenti-metern nicht überschreiten. InKombination mit schnell wach-senden Gründüngungen kön-nen die Disteln wirksam unter-drückt werden. Auch ein Wechselzwischen Winter- und Sommer-frucht hilft gegen Disteln. Durchdie Frühjahresfurche werden dieDisteln erheblich gestört.Hansueli Dierauer, FiBL-Beratung

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