Akustisch evozierte Potentiale als Basis der ... Akustisch evozierte Potentiale als Basis der...
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Akustisch evozierte
Potentiale als Basis der
Hrgerteversorgung
und praktische Tipps zur
Durchfhrung der BERA
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 1
Akustisch evozierte Potentiale
Sehr frhe akustisch evozierte Potentiale (SFAEP,
ECochG): Mikrofonpotentiale,
Summenaktionspotential (CM, SP, SAP,)
Praktisch keine Verzgerung
Frhe akustisch evozierte Potentiale (FAEP,
BERA
Hrnerv: Latenz 1 5 ms, Hirnstamm: bis 10 ms
Mittlere akustisch evozierte Potentiale (MAEP)
80 100 ms, Thalamus und auditorischer Cortex
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 3
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Akustisch evozierte Potentiale
Spte akustisch evozierte Potentiale (SAEP,
CERA)
Subkortex und Kortex nach 50 150 ms bis 300 ms
Sehr spte akustisch evozierte Potentiale
(SSAEP, MMN, ereigniskorrelierte Potentiale)
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 4
Blockdiagramm
Kopfhrer
Abschwcher DA - Wandler Signal -
Mittelung
AD - Wandler
Filter Verstrker
Proband
3
Quelle: www.neuroreille.com/.../ex_ptw/explo_ptw.htm
Quelle: www.neuroreille.com/.../ex_ptw/explo_ptw.htm
Mainzer Pdaudiologie Tag 7
http://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htmhttp://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htmhttp://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htmhttp://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htmhttp://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htmhttp://www.neuroreille.com/promenade/english/audiometry/ex_ptw/explo_ptw.htm4
Messung der (F)AEP
Quelle: www.alphabrain.de/images/Sonstige/AEP1.gif
SFAEP = ECochG
Eletrocochleographie
(CM, SP, SAP)
Quelle: www.neuroreille.com/.../e_electro_ok.jpg
Mainzer Pdaudiologie Tag 9
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ECochG
Mikrofonpotential
Summationspotential
Quelle: www.est-med.com/ERA/Bilder/evostar1.jpg
ECochG
Abgrenzung AS/AN,
Amplitudenquotient
CAP/SP < 1
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Indikationen fr eine ECochG
Informationen ber innere Haarzellen, uere
Haarzellen, Hrnerv
Differenzierung zwischen pr- und
postsynaptischer Auditorischer
Neuropathie/Auditorischer Synaptopathie
Nur minimal durch Mittelohrprobleme beeinflusst
AP = Welle I der BERA
Bei Verdacht auf einen Morbus Menire
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 12
Elektrocochleografie mal anders
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 13
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Screening
Automated Auditory Brainstem Resposnse
(AABR)
Mehrere verschiedene Systeme auf dem Markt
Natus ALGO 3i
Maico BERAphone
Natus echo screeen
.
Ziel: festzustellen, ob ein Potential V bei 35 dB
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 14
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Vorteile des AABR-Screenings
Es ist nicht vom Alter des Kindes abhngig. OAE
werden besser ber die ersten 2 3 Tage
Die refer-Rate ist geringer als bei OAE-
Screenigs (Hall, 2007; Stewart et al., 2000)
Von der Erfahrung des Untersuchers praktisch
unabhngig
Methode der Wahl bei allen Risiko-Kindern
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 16
Click-BERA
Ableitung des EEG
Akustischer Clickreiz (breitbandig)
Signal wird verstrkt, gefiltert und ber viele Reizantworten ein Mittelwert gebildet
Aussage hauptschlich um 2 4 kHz
Vertubung!
Vorsicht mit Pegeln ber 80 dB HL!
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 17
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Technisches I Stimulus-Parameter Empfehlung
Wandler Einsteckhrer (ER 3A), supra-
aurale Kopfhrer
Stimulus Click
Dauer 0,1 ms
Polaritt Sog
Intenstit Variabel in dBnHL
Wiederholungen Abhngig vom Signal-Rausch-
Abstand
Vertubung Nur dann notwendig, wenn
keine Welle I bei ipsilateraler
nachweisbar
Messung monaural
Aus: JW Hall III, De Wet Swanepoel: Objective Assessment of Hearing, 2010
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 18
Technisches II Parameter Empfehlung
Analysezeit 15 ms
Prstimulus Zeit - 1 ms
Elektroden
Typ
Ort
Nicht-invertierte
Invertierte
Erde
Einweg- oder Napfelektroden
Fz (hohe Stirn)
Ai (ipsilaterales Ohrlppchen)
Fpz (untere Stirn)
Filter-Einstellungen
Hochpass
Tiefpass
50 Hz Notch
30 oder 75 Hz
1500, 2000 oder 3000 Hz
Nein
Verstrkungsfaktor x 100.000
Sweeps (Anzahl der Stimuli) Variabel, abhngigig vom SNR
Aus: JW Hall III, De Wet Swanepoel: Objective Assessment of Hearing, 2010 13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 19
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Warum Einsteckhrer?
Strgerusche werden reduziert, dadurch ist eine genauere Messung mglich
Hherer berleitungsverlust, dadurch weniger Gefahr des berhrens
Hygienisch besser, da Einmalstpsel
Gehrgang kollabiert nicht
Besserer Sitz im Ohr, kein Verrutschen
Bessere bertragungseigenschaften, speziell bei sehr kleinen Ohren
Flacherer Frequenzgang als bei supra-auralen Kopfhrern
Weniger Verzerrungen, dadurch bessere Identifikation der Welle I bzw. von CM
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 20
Praxistipps I
So vorbereitet sein, dass mit der Messung
begonnen werden kann sobald das Kind schlft
Equipment ist vorbereitet, Patientendaten bereits
eingegeben
Elektroden sind geklebt oder wenigstens vorbereitet
Einsteckhrer sind bereit mit richtigem Stpsel
Bestmglicher SNR fr die Messung
Schlafendes, sediertes oder ansthesiertes Kind
Kleine und ausgewogene Elektroden-Impedanzen
Kleine oder keine elektrischen Artefakte
Gut und mglichst tief sitzende Einsteckhrer
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 21
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Praxistipps II
Mglichst optimale Stimulusrate verwenden, so
dass Messung schnell fertig, die Potentiale aber
weder verndert noch verlngert
Fr LL: Stimulusrate ca. 21.1/sec (Amplitude der Welle I
wird kleiner mit hherer Stimulusrate)
Fr KL: Stimulusrate ca. 11.1/sec (um die Chance eine
Welle I zu registieren zu optimieren)
Fr Tonebursts ca. 37.7/sec
Sofort auf Fehlersuche gehen, wenn die
Ergebnisse nicht mit den Erwartungen
bereinstimmen
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 22
Praxistipps III
Bei hohen Stimuluspegeln
Die Mittelung stoppen, sobald eine klare Antwort sichtbar ist (normalerweise < 500 Stimuli oder Sweeps)
Sofort die Messung wiederholen mit weniger Mittelungen
Mit dem Stimuluslevel schnell runter gehen, z.B. von 80 dB nHL auf 40 dB nHL, falls die erste Messung eine klare Welle I und V aufweist
Sobald eine Hrschwelle mit Click geschtzt werden kann, sofort zur frequenzspezifischen Messung wechseln bei 20 bis 30 dB oberhalb der zu erwartenden ABR-Schwelle
Keine flachen Kurven wiederholen (wo nix ist, kann man auch nix wiederholen)
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 23
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Frequenzspezifische Methoden
In Deutschland gebruchlich:
Notched-Noise-BERA (NN-BERA)
Im Anglo-Amerikanischen gebruchlich:
Tone-Burst BERA, Tone-Pip BERA
Problem: z.B. Werte fr DSL
Neueres Verfahren:
Messung mit Low-Chrip oder High-Chirp
Problem: Unterschiedliche Verfahren
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 24
Hrschwellenmessung
Indikationen:
bei Patienten, die nicht in der Lage sind,
Angaben ber ihr Hrvermgen zu machen, z.B.
Suglinge, Kleinkinder, Erwachsene mit
Behinderungen
bei V.a. Aggravation und Simulation
bei V.a. eine psychogene Hrstrung
13.11.2012 Mainzer Pdaudiologie Tag 32
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Mainzer Pdaudiologie Tag 33
DSL m[i/o] v5 (Scollie et al, 2005)
Kompatibilitt mit Werten aus der
Hirnstammaudiometrie
RECD Normen
RECD Messprotokoll
Mainzer Pdaudiologie Tag 13.11.2012 34
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Kompatibilitt mit Werten aus der
Hirnstammaudiometrie
Eingetragen werden knnen Werte in nHL
(normalized HL) oder eHL (estimated)
nHL-Schwellen sind etwas hher als die
verhaltensaudiometrischen Hrschwellen
eHL-Schwellen sind etwa gleich den
verhaltenaudiometrischen Hrschwellen
Mainzer Pdaudiologie Tag 13.11.2012 35
F/Hz 500 1000 2000 4000
Korr./ dB -15 -10 -5 0
Korrekturwerte fr frequenzspez, ABR, nach Seewald
DSL v5: nHL eHL
Wenn nHL-Werte eingegeben werden sind in der
DSL-software Korrektionswerte implementiert die
in eHL umrechnen
Wurden von der ABR-software bereits eHL-Werte
errechnet, knnen diese wie Hrschwellenwerte
direkt eingegeben werden
Problem: Diese Umrechnungswerte gelten
NUR fr Tone-Bursts!
Mainzer Pdaudiologie Tag 13.11.2012 36
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Mainzer Pdaudiologie Tag 13.11.2012 37
ASSR (Studie von Mhler und Rahne, HNO 2009)
Auditory steady state response (ASSR)
Frequenzspezifisches Signal mit Trgerfrequenz z.B. 1 kHz, welche
amplitudenmoduliert wird, gute Aussage im Tieftonbereich
vermutlich bei hohen Frequenzen eher schlechter
Messung im Freifeld mglich
Lange Untersuchungsdauer
Groe EEG-Amplituden verlngern die Testzeit e