ALB Aus der Region 9 Mit „Sonnenbrille“ KURZ NOTIERT · denkmalgeschützten Ost- und...

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ALB Aus der Region 9 KURZ NOTIERT Abenteurer der Güte Für sich selbst hat er nie viel ge- braucht. Nah bei den Menschen zu sein in all ihren Sorgen und Nöten, ihnen beizustehen und ihnen Gottes gütige Liebe zu verkünden, das war sein „Abenteuer der Güte“ und Pater Fritz Siegers CSSp wichtig. In 38 Jahren als Missionar in Brasilien und auch nach seiner Heimkehr. Stets war der gebürtige Mariadorfer für andere da, feierte bis zu einer Herz- OP Anfang des Jahres und der Coro- na-Krise auch mit 86 Jahren immer noch regelmäßig die Messe in der GdG Alsdorf. In diesem Monat wäre er gerne wieder nach Brasilien ge- reist zu „seinen“ Kindern, so wie je- des Jahr. Dort hatte er Kindergärten gebaut, für die er bis zuletzt Spen- den sammelte und die ihm eine Her- zensangelegenheit waren. Gott hatte andere Pläne, am 10. Juni ist Pater Fritz Siegers verstorben. Still und be- scheiden, Spuren im Leben derer hinterlassend, die ihn kannten. Unterstützer für Peru Seit vielen Jahren betreibt der Ar- beitskreis Eine Welt (AKE) in St. Do- natus Aachen-Brand einen Fair-Han- dels-Markt. Der Erlös aus dem Verkauf geht an das Partnerschafts- projekt der Pfarrei CERSI (Zentrum für Erziehung und Rehabilitation behinderter Kinder) in Peru. Die nicht-staatliche gemeinnützige Ein- richtung hilft durch gezielte Rehabi- litation, den Gesundheitszustand der Kinder zu verbessern. Wegen Corona war der Laden nun drei Monate ge- schlossen und ist auch jetzt nur ein- geschränkt geöffnet, da viele Ehren- amtliche älter sind. Zudem fallen Pfarrfest und Martinsmarkt 2020 aus. Um dieses Defizit ausgleichen zu können – ohne die Unterstützung, die über das Kindermissionswerk läuft, ist CERSI gefährdet – sucht der Arbeitskreis Unterstützer. Kontakt: Felix Flitta, Tel. 02 41/56 28 27. „Das wird sehr sportlich“, prophezeit Dom- baumeister Helmut Maintz beim Anblick der zum Katschhof hin eingerüsteten Dom- singschule. Anfang Juli haben gleich mehre- re Gewerke ihre Arbeit aufgenommen. Das ambitionierte Ziel: Bis zum Ende der Sommerferien soll das Gebäude an der denkmalgeschützten Ost- und Westfassade komplett neue Fenster erhalten. Der Austausch war dringend nötig, denn Lehrer und Schüler gerieten in den Som- mermonaten ständig ins Schwitzen. „In den Verwaltungs- und Klassenräumen ha- ben wir sehr häufig zu hohe Temperatu- ren gemessen. Rund 30 bis 50 Prozent der Nutzungsstunden war es zu warm“, berichtet Helmut Maintz. Ein Gutachten kam zu dem Schluss, dass es sich nicht lohne, Schutzfunktionen nachzurüsten. Vielmehr wurde eine Komplettlösung empfohlen. Während des laufenden Schulbetriebs wäre die Baumaßnahme nicht möglich gewesen: ein Teil der Klassenräume ist bereits eingerüstet, Staubschutzwände halten den Schmutz ab. Die ersten Wär- meschutzgläser mit außen liegendem Sonnenschutz sind nun eingebaut wor- den. Die neuen Stahlprofile der Fenster- rahmen werden gedämmt sein und für eine bessere Energieeffizienz sorgen. Ein besserer Schallschutz soll künftig stören- de Nebengeräusche noch stärker außen vor lassen. Die Dreiecksgiebel in den Verwaltungs- räumen im dritten Obergeschoss erhalten Sonnenschutzfenster, die sich elektro- nisch verdunkeln oder aufhellen lassen. „Die Fenster können mechanisch gesteu- ert werden, so dass auch nachts eine Durchlüftung möglich ist. Wind- und Re- gensensoren sorgen dafür, dass sich die Fenster bei schlechtem Wetter schließen. Und der Sonnenschutz fährt morgens au- tomatisch runter, damit sich die Räume nicht aufheizen“, erklärt der Dombau- meister, der die Baumaßnahme mit Archi- tekt und Fachingenieuren vorbereitet hat und jetzt koordiniert. Das Aachener Domkapitel lässt sich den Austausch der Fenster einiges kosten. „Wir investieren in auch für uns ange- spannten finanziellen Zeiten rund eine Million Euro in die Baumaßnahme. Das Bistum übernimmt einen Anteil von 200 000 Euro. Wir wollen die Domsing- schule, die im kommenden Jahr 50 Jahre in der Trägerschaft des Domkapitels steht, für die Zukunft stärken und dafür sorgen, dass Schüler und Lehrer ein optimales Lernumfeld vorfinden“, sagt Dompropst Rolf-Peter Cremer. Mit „Sonnenbrille“ Die Domsingschule bekommt neue, wärmeschützende Fenster Fotos: Domkapitel Aachen Foto: AKE St. Donatus Dombaumeister Helmut Maintz und Angela Schiffer, Mitarbeiterin der Dombauhütte, vor der eingerüsteten Dom- singschule. Wo sonst die Grundschüler fleißig sind, ist aktuell eine Baustelle.

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KURZ NOTIERT

Abenteurer der GüteFür sich selbst hat er nie viel ge-braucht. Nah bei den Menschen zusein in all ihren Sorgen und Nöten,ihnen beizustehen und ihnen Gottesgütige Liebe zu verkünden, das warsein „Abenteuer der Güte“ und PaterFritz Siegers CSSp wichtig. In 38Jahren als Missionar in Brasilien undauch nach seiner Heimkehr. Stetswar der gebürtige Mariadorfer fürandere da, feierte bis zu einer Herz-OP Anfang des Jahres und der Coro-na-Krise auch mit 86 Jahren immernoch regelmäßig die Messe in derGdG Alsdorf. In diesem Monat wäreer gerne wieder nach Brasilien ge-reist zu „seinen“ Kindern, so wie je-des Jahr. Dort hatte er Kindergärtengebaut, für die er bis zuletzt Spen-den sammelte und die ihm eine Her-zensangelegenheit waren. Gott hatteandere Pläne, am 10. Juni ist PaterFritz Siegers verstorben. Still und be-scheiden, Spuren im Leben dererhinterlassend, die ihn kannten.

Unterstützer für PeruSeit vielen Jahren betreibt der Ar-beitskreis Eine Welt (AKE) in St. Do-natus Aachen-Brand einen Fair-Han-dels-Markt. Der Erlös aus demVerkauf geht an das Partnerschafts-projekt der Pfarrei CERSI (Zentrumfür Erziehung und Rehabilitation behinderter Kinder) in Peru. Dienicht-staatliche gemeinnützige Ein-richtung hilft durch gezielte Rehabi-litation, den Gesundheitszustand derKinder zu verbessern. Wegen Coronawar der Laden nun drei Monate ge-schlossen und ist auch jetzt nur ein-geschränkt geöffnet, da viele Ehren-amtliche älter sind. Zudem fallenPfarrfest und Martinsmarkt 2020aus. Um dieses Defizit ausgleichenzu können – ohne die Unterstützung,die über das Kindermissionswerkläuft, ist CERSI gefährdet – sucht derArbeitskreis Unterstützer. Kontakt:Felix Flitta, Tel. 02 41/56 28 27.

„Das wird sehr sportlich“, prophezeit Dom-baumeister Helmut Maintz beim Anblickder zum Katschhof hin eingerüsteten Dom-singschule. Anfang Juli haben gleich mehre-re Gewerke ihre Arbeit aufgenommen. Das ambitionierte Ziel: Bis zum Ende derSommerferien soll das Gebäude an derdenkmalgeschützten Ost- und Westfassadekomplett neue Fenster erhalten.

Der Austausch war dringend nötig, dennLehrer und Schüler gerieten in den Som-mermonaten ständig ins Schwitzen. „Inden Verwaltungs- und Klassenräumen ha-ben wir sehr häufig zu hohe Temperatu-ren gemessen. Rund 30 bis 50 Prozentder Nutzungsstunden war es zu warm“,berichtet Helmut Maintz. Ein Gutachtenkam zu dem Schluss, dass es sich nichtlohne, Schutzfunktionen nachzurüsten.Vielmehr wurde eine Komplettlösungempfohlen.

Während des laufenden Schulbetriebswäre die Baumaßnahme nicht möglichgewesen: ein Teil der Klassenräume istbereits eingerüstet, Staubschutzwändehalten den Schmutz ab. Die ersten Wär-meschutzgläser mit außen liegendemSonnenschutz sind nun eingebaut wor-den. Die neuen Stahlprofile der Fenster-rahmen werden gedämmt sein und füreine bessere Energieeffizienz sorgen. Einbesserer Schallschutz soll künftig stören-de Nebengeräusche noch stärker außenvor lassen.

Die Dreiecksgiebel in den Verwaltungs-räumen im dritten Obergeschoss erhaltenSonnenschutzfenster, die sich elektro-nisch verdunkeln oder aufhellen lassen.„Die Fenster können mechanisch gesteu-ert werden, so dass auch nachts eineDurchlüftung möglich ist. Wind- und Re-gensensoren sorgen dafür, dass sich dieFenster bei schlechtem Wetter schließen.Und der Sonnenschutz fährt morgens au-

tomatisch runter, damit sich die Räumenicht aufheizen“, erklärt der Dombau-meister, der die Baumaßnahme mit Archi-tekt und Fachingenieuren vorbereitet hatund jetzt koordiniert.

Das Aachener Domkapitel lässt sichden Austausch der Fenster einiges kosten.„Wir investieren in auch für uns ange-spannten finanziellen Zeiten rund eineMillion Euro in die Baumaßnahme. DasBistum übernimmt einen Anteil von200 000 Euro. Wir wollen die Domsing-schule, die im kommenden Jahr 50 Jahrein der Trägerschaft des Domkapitels steht,für die Zukunft stärken und dafür sorgen,dass Schüler und Lehrer ein optimalesLernumfeld vorfinden“, sagt DompropstRolf-Peter Cremer.

Mit „Sonnenbrille“Die Domsingschule bekommt neue, wärmeschützende Fenster

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Dombaumeister HelmutMaintz und AngelaSchiffer, Mitarbeiterinder Dombauhütte, vorder eingerüsteten Dom-singschule.

! Wo sonst dieGrundschülerfleißig sind, istaktuell eineBaustelle.