Alba group klimaschutz broschuere 2013

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Recycling für den Klimaschutz. Verantwortung für Ressourcen tragen: ALBA Group-Recycling sparte 2012 rund 7,1 Mio. Tonnen Treibhausgase und gleichzeitig fast 41,1 Mio. Tonnen Primärrohstoffe.* *Quellen: Treibhausgase (Fraunhofer UMSICHT); Primärrohstoffe (Fraunhofer UMSICHT nach Wuppertal Institut)

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Recycling für den Klimaschutz.

Verantwortung für Ressourcen tragen:ALBA Group-Recycling sparte 2012 rund 7,1 Mio. Tonnen Treibhausgase und gleichzeitig fast 41,1 Mio. Tonnen Primärrohstoffe.*

*Quellen: Treibhausgase (Fraunhofer UMSICHT); Primärrohstoffe (Fraunhofer UMSICHT nach Wuppertal Institut)

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Fraunhofer UMSICHT Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT gestaltet die Energie- und Rohstoffwende aktiv mit. Als Vorreiter für technische Neuerungen in den Bereichen Energie, Prozesse und Produkte will Fraunhofer UMSICHT nachhaltiges Wirtschaften, umweltschonende Technologien und innovatives Verhalten voranbringen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und die Innovationsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu fördern. Als eines von 66 Instituten und selbstständigen Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft ist UMSICHT weltweit vernetzt und fördert die internationale Zusammenarbeit. Fraunhofer ist die größte Organisation für angewandte Forschung in Europa.

ALBA GroupDie ALBA Group ist mit ihren beiden Marken ALBA und Interseroh mit rund 200 Tochter- und Beteiligungsunternehmen in Deutschland und Europa sowie in Asien und den USA aktiv. Mit insgesamt knapp 9.000 Mitarbeitern erwirtschaftet sie ein jährliches Umsatzvolumen von rund 2,9 Mrd. Euro (2012). Damit ist die ALBA Group einer der führenden Recycling- und Umweltdienstleister sowie Rohstoffversorger weltweit.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

„Unsere Art zu leben und zu wirtschaften zeigt sich als nicht mehr zukunftsfähig“, so Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung 2012. Ihr Fazit über die Ergebnisse des UN-Gipfels in Rio: „Wenn wir unsere Wirtschaftsweise nicht ändern, dann berauben wir uns unserer Lebensgrund-lagen.“ So deutlich formulierte bisher kaum ein Staatsoberhaupt die Notwendigkeit, Veränderungen in den traditionellen ökonomischen Bereichen unserer Volkswirtschaft herbeizuführen.

Um die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen, muss der Wandel zur Green Economy schneller und effi zien-ter als bisher vorangetrieben werden. Dabei fangen wir nicht bei Null an: Zahlreiche Best Practices weltweit demons-trieren bereits heute, wie das Wirtschaftswachstum effektiv vom Rohstoffverbrauch entkoppelt werden kann. Es gilt, innovative Wertstoffzyklen zu entwickeln und stärker denn je Produktverantwortung zu übernehmen. Dass wir in der ALBA Group schon heute in der Lage sind, Kunststoffprodukte in Neuware-Qualität herzustellen, die zu beinahe 100 Prozent aus Recyclingkunststoffen bestehen, ist dabei ein wichtiger Schritt.

Das Institut Fraunhofer UMSICHT untersucht seit mehreren Jahren, wie sich die Recyclingtätigkeiten der ALBA Group auf die Treibhausgas-Emissionen auswirken. In diesem Jahr haben die Experten nun erstmals auch die Menge an abiotischen Rohstoffen ermittelt, also die Ressourcen, die dank Recycling in der Umwelt verbleiben – im Fokus stehen dabei die Stoffströme Metalle und Kunststoffe. Das Ergebnis ist richtungsweisend: Insgesamt hat die ALBA Group im Jahr 2012 mit der Wiederaufbereitung von über 7 Mio. Tonnen Wertstoffen rund 7,1 Mio. Tonnen Treibhausgase und gleichzeitig fast 41,1 Mio. Tonnen Primärrohstoffe eingespart. Diese Bilanz zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben – und dass die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Naturkapitals möglich ist.

In dieser Broschüre stellen wir Ihnen die einzelnen Ergebnisse der Studie detailliert vor. Wir wünschen Ihnen eine spannende und aufschlussreiche Lektüre.

Mit besten Grüßen

Vorstand ALBA Group plc & Co. KG

Dr. Markus Guthoff Eric O. MendelDr. Axel Schweitzer Joachim WagnerMartin Becker-RethmannDr. Eric Schweitzer

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Um wertvolle Ressourcen zu schonen, ist Recycling von besonderer Bedeutung.

Als abiotische Rohstoffe werden solche Primärressourcen bezeichnet, die der Natur zur Rohstoffgewinnung unmit-telbar entnommen werden, nicht nachwachsend sind und noch nicht bearbeitet wurden. Zu ihnen zählen Energie-träger, Erze und sonstige mineralische Rohstoffe, wie Sand und Kies. Der abiotische Rohstoffaufwand umfasst dabei gleichzeitig die während der Rohstoffförderung verwerteten Ressourcen, wie Erdöl, sowie die dabei an-fallenden, aber nicht verwerteten Rohstoffe, wie Abraum.

Recycling spielt bei der Schonung dieser abiotischen Ressourcen eine zentrale Rolle: Denn der Einsatz von Sekundärmaterial ersetzt die energie- und ressourcen-intensive Bereitstellung von Primärrohstoffen, schont damit endliche Ressourcen und verringert Emissionen, die sonst bei deren Gewinnung, Aufbereitung undTransport entstehen.

Die zuverlässige Verfügbarkeit von Rohstoffen ist eine essenzielle Bedingung für die Fortent-wicklung moderner Industriestaaten. Eine nachhaltige Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern. Gleichzeitig ermöglicht Recycling, unseren Lebensraum weltweit zu bewahren, indem umweltbelastende Eingriffe in natürliche Ressourcen vermindert werden.

Warum betrachten Sie gerade den abiotischenRohstoffaufwand?

Der internationale Rohstoffverbrauch steigt stetig an. Umso wichtiger ist es, endliche Ressourcen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Daher haben wir unsere Betrachtung um den abiotischen Rohstoff-aufwand erweitert und diesen auf Basis der Methodik des Wuppertal Instituts für die ALBA Group errechnet.

Fragen an Dr.-Ing. Hartmut Pfl aum –Abteilungsleiter Ressourcen- und Innovationsmanagement des Fraunhofer-Instituts UMSICHT

Wieso untersuchen Sie beim abiotischen Rohstoff-aufwand nur ausgewählte Stoffströme?

Es handelt sich um eine Methode, die uns eine um-fangreichere Betrachtung ermöglicht, wie wir unseren Lebensraum durch Recycling nachhaltig schützen. In diesem Jahr gehen wir bereits einen großen Schritt, indem wir die Metalle und Kunststoffe betrachten. Das ist eine Premiere in der Recyclingbranche. An der Aus-weitung der Studie auf weitere Stoffströme arbeiten wir.

Summary abiotischer Rohstoffaufwand

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Umfassender Ressourcenschutz Bei der Gewinnung von Rohstoffen werden immer Treibhausgase freigesetzt, die der Umwelt nachhaltig schaden. Jedoch bergen Primär- und Sekundärprozess immense Unterschiede in der Menge der Belastung: Beispielsweise wird bei der Produktion von 1 Tonne Primäraluminium das Klima mit 12 Tonnen Treibhaus-gasen belastet. Der Sekundärprozess erzeugt hingegen lediglich 1,5 Tonnen Treibhausgase für die Herstellung derselben Menge an neu einsetzbarem Aluminium. Somit werden in diesem Fall 10,5 Tonnen Treibhausgas- Emissionen vermieden. Die detaillierte Betrachtung der Treibhausgas-Einsparungen durch die ALBA Group erfolgt ab Seite 10.

Noch deutlicher wird die Einsparung bei der erweiterten Betrachtung des abiotischen Rohstoffaufwands: Für die Herstellung von 1 Tonne Primäraluminium müssen 19 Tonnen abiotische Rohstoffe, wie Aluminiumerz, Kohle und Abraum, bewegt werden. Im Vergleich dazu benötigt die Erzeugung von 1 Tonne Sekundäraluminium nur

weniger als 1 Tonne abiotische Rohstoffe (Kohle für Strom, Rohöl für Diesel etc.) und 1,003 Tonnen Altmate-rial (z.B. Fahrradrahmen). 18 Tonnen Ressourcen werden somit erst gar nicht der Umwelt entnommen, wodurch natürlicher Lebensraum erhalten bleibt.

Bei der Betrachtung des abiotischen Rohstoffaufwands wird deutlich, wie ressourceneffi zient die ALBA Group agiert: Rund 41,1 Mio. Tonnen abiotische Rohstoffe konnte die ALBA Group 2012 allein durch Recycling von Stahl, Aluminium und Kupfer sowie PE, PP, PET und gemischten Kunststoffen einsparen. Das entspricht mehr als der jährlich geförderten Braunkohlemenge aus dem ertragreichsten deutschen Tagebau in Hambach.

In der Gesamteinsparung des abiotischen Rohstoffauf-wands sind die Mengen der Auslandsgesellschaften Österreich, Polen und Slowenien enthalten. Aufgrund der länderspezifi schen Besonderheiten werden bei den Einzelmengen in dieser Studie jedoch nur die deutschen Stoffströme betrachtet.

Vergleich Treibhausgas-Emissionen zu abiotischem Rohstoffaufwand im Primär- und Sekundärprozess

Beispiel Aluminium Primärprozess Beispiel Aluminium Sekundärprozess

1,5 t Treibhausgase entstehen pro Tonne gewonnenem Sekundäraluminium

12 t Treibhausgase entstehen pro Tonne gewonnenem Primäraluminium

Treibhausgas-Emissionen pro Tonne Aluminium

AbbauAluminiumerz

Transport Aufbereitungund Elektrolyse

1 t Primär-aluminium

1 t Sekundär-aluminium

Schmelze Transport Sortierung,Aufbereitung

SammlungAltmaterial

10,5 t eingespart

1,003 t Altmaterial(z.B. Fahrrad-rahmen)

ca. 1 t abiotische Rohstoffe (z.B. Kohle für Strom, Rohöl für Diesel)

19 t abiotische Rohstoffe (z.B. Aluminiumerz, Kohle, Abraum)

1 t Primär-aluminium

1 t Sekundär-aluminium

18 t eingespart

Abiotischer Rohstoffaufwand pro Tonne Aluminium

Summary abiotischer Rohstoffaufwand

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Das Recycling von Metallen bewahrt nachhaltig wertvollen Lebensraum.

Aluminium In unserer Gesellschaft ist Aluminium nicht mehr weg-zudenken: Von der einfachen Alufolie über die Getränke-dose bis hin zum Fahrzeugbau findet der Werkstoff vielfältige Verwendungen. Umso wichtiger ist es, durch das Wiederverwerten von Aluminium wichtige Ressour-cen zu schonen. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2012 rund 1,05 Mio. Tonnen Aluminium erzeugt, wobei der Recyclinganteil bei knapp 61 Prozent lag.

Durch Recycling schonte die ALBA Group eine abiotische Rohstoffmenge von mehr als 18 Tonnen pro gewonnener Tonne Aluminium.

Damit konnte der abiotische Rohstoffaufwand insgesamt um knapp 2,9 Mio. Tonnen durch das Recycling von mehr als 160.000 Tonnen Aluminium reduziert werden.

NE- und Fe-Metalle sind endliche Ressourcen. Der anhaltende gesellschaftliche Bedarf kurbelt den Bergbau dennoch weiter an. Das Vordringen in neue, unzugänglichere Regionen belastet vor allem die Ökologie enorm. Die Wiederverwertung der bereits extrahierten Metalle ist daher unerlässlich. Eine Reduktion von fast 38,7 Mio. Tonnen abiotischem Rohstoffaufwand konnte die ALBA Group mit dem Recycling von rund 2,6 Mio. Tonnen NE- und Fe-Metallen erzielen und so substanzielle Ressourcen erhalten. Betrachtet werden das Recycling der NE-Metalle Aluminium und Kupfer sowie des Fe-Metalls Stahl.

Metalle

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Metalle

KupferInsbesondere aufgrund des Booms von Mobiltelefonen, PCs und anderen elektrischen und elektronischen Gerä-ten hat sich der Kupferbedarf in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Betrachtet man die in Relation enorm hohe Belastung für die Umwelt bei der Gewinnung des Metalls, wird die Notwendigkeit für Recycling deutlich.

Das Verhältnis von Wertstoff zu Abraum am Beispiel der größten Kupfermine der Welt in Chile beträgt 1:200. Die ALBA Group trägt durch Kupferrecycling dazu bei, diese Abraummenge nicht unnötig zu vergrößern und schonte pro Tonne recyceltem Kupfer eine abiotische Rohstoffmenge von 177 Tonnen. So konnte die ALBA Group durch die Verwertung von über 118.000 Tonnen Kupfer knapp 21 Mio. Tonnen abiotische Ressourcen einsparen.

StahlMit 1,5 Mrd. Tonnen hat die Weltstahlproduktion im Jahr 2012 einen neuen Höchststand erreicht und verbraucht dabei kontinuierlich begrenzt verfügbare Ressourcen. Diese können durch Recycling nachhaltig geschont werden.

Die Gewinnung von 1 Tonne Sekundärstahl aus eisenhal-tigen Schrotten senkte den abiotischen Rohstoffaufwand um rund 6,5 Tonnen im Vergleich zur Bereitstellung von Primärstahl aus Eisenerz. Insgesamt wurden durch das Recycling von über 2,3 Mio. Tonnen Stahl über 14,8 Mio. Tonnen Rohstoffaufwand eingespart.

Einsparung der abiotischen Primärrohstoffe 2012 durch Verwertung von Metallen in der ALBA Group

2.579.949 t verwertete MengeAluminium 160.444 t (6%)Kupfer 118.626 t (5%)Stahl 2.300.879 t (89%)

38.677.389 tRohstoff-Einsparung gesamtAluminium 2.899.230 (8%)Kupfer 20.937.489 t (54%)Stahl 14.840.670 t (38%)

Die Rohstoff-Einsparung entspricht rund 6x der Masse der Cheops-Pyramide in Ägypten.

= =

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Kunststoffe

Mit Kunststoffrecycling bleiben wichtige Energiereserven erhalten.

Kunststoffe sind erdölbasiert und damit abhängig von einem der wichtigsten fossilen Energie- rohstoffe. Sowohl die stoffliche als auch die energetische Verwertung birgt damit eine hohe Relevanz für die Schonung von Ressourcen und Natur. Mit den eingesparten abiotischen Rohstoffen von über 545.000 Tonnen leistete das Recycling der ALBA Group einen wertvollen Beitrag zum Erhalt einer der wichtigsten Energiereserven.

Polypropylen (PP)Haushaltsverpackungen, Textilfasern oder auch Produkte wie Autobatterien und Schutzhelme bedienen sich in ihrer Herstellung an dem vielseitigen Kunststoff Poly-propylen. 1,7 Tonnen Rohstoffe konnten pro Gewinnung von 1 Tonne PP-Granulat geschont werden, indem man den Kunststoff wiederverwertet hat, anstatt ihn neu zu produzieren. Insgesamt konnten so durch Recycling von über 8.600 Tonnen PP rund 14.900 Tonnen abiotische Ressourcen eingespart werden.

Polyethylen (PE)Die Kunststoffgruppe der Polyethylene findet beispiels-weise Verwendung im Spritzguss von Bauteilen oder in der Herstellung von Folien, Behältern oder Fasern. Das problemlose Recycling von Polyethylenen minderte den abiotischen Rohstoffaufwand um fast 2,2 Tonnen pro bereitgestellter Tonne PE-Regranulat im Vergleich zur Gewinnung als Primärkunststoff. Durch Verwertung von mehr als 129.000 Tonnen PE wurden somit über 279.000 Tonnen Rohstoffaufwand eingespart.

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Kunststoffe

Polyethylenterephtalat (PET)Bekannt von Einwegfl asche und Lebensmittelverpa-ckung wird der Kunststoff Polyethylenterephtalat auch in Fleece-Stoffen für atmungsaktive Sport- und Freizeit-textilien, Sicherheitsgurte und Airbags verwendet. Die ALBA Group hat durch das Recycling von knapp 76.000 Tonnen PET eine abiotische Rohstoffmenge von rund 219.000 Tonnen geschont.

Gemischte KunststoffeIn vielen Entsorgungsbereichen fallen gemischte Kunst-stoffe an, die in PE, PP und PET nicht erfasst sind. Mehr als 32.400 Tonnen abiotische Rohstoffe sind durch die Verwertung von rund 25.000 Tonnen gemischte Kunststoffe eingespart worden.

Einsparung der abiotischen Primärrohstoffe 2012 durch Verwertung von Kunststoffen in der ALBA Group

Die Rohstoff-Einsparung entspricht mehr als 3x der Masse des Kölner Domesin Deutschland.

238.436 tverwertete MengePP 8.612 t (4%) PE 129.175 t (54%)PET 75.898 t (32%)Gemischte 24.751 (10%)

545.262 tRohstoff-Einsparung gesamtPP 14.899 t (3%)PE 279.018 t (51%)PET 218.921 t (40%)Gemischte 32.424 t (6%)

= =

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Summary Treibhausgase

Die Aktivitäten der ALBA Group verbessern das Klima.

Im Mai 2013 wurde auf Hawaii die bislang höchste CO2-Konzentration in der Atmosphäre gemessen. Und nicht nur dort, sondern auch weltweit stieg der Ausstoß dieses Treibhausgases auf ein Rekordhoch von 31,6 Gigatonnen im Jahr 2012. Obwohl sich der Kohlendioxid-Ausstoß in Europa reduziert und Deutschland in der Summe der Jahre 2008 bis 2012 das Minderungsziel des Kyoto-Protokolls übertroffen hat, zeigen die steigenden Werte, dass die weltweiten Maßnahmen gegen den raschen Klimawandel fortgesetzt werden müssen.

In Industrie und Handel steigt die Nachfrage nachRecyclingprodukten. Eine positive Entwicklung, denn nachhaltiges Wirtschaften ist nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht ein Muss: Zusätzlich zur immer drastischeren Ressourcenknapp-heit steigen die Umweltbelastungen zum Beispiel durch Treibhausgas-Emissionen stetig weiter an. Wer seine Ressourceneffizienz verbessert, kann Kosten senken und gleichzeitig Treibhausgase einsparen.

Die Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz: Ein Viertel der in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland erzielten Treibhausgas-Reduktionen wurde von dieser Branche erreicht – insgesamt 56 Mio. Tonnen. Das entspricht dem Abgasausstoß von 20 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw.

In der vorliegenden Studie wird die Herstellung eines Produktes aus Primärmaterial mit der Produktion aus Sekundärmaterial in Hinblick auf seine Umweltauswir-kungen verglichen, wie auch in der Vergleichsgrafik der Treibhausgas-Einsparung zum abiotischen Rohstoffauf-wand dargestellt.

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Summary Treibhausgase

Valide Ergebnisse durch konservative BetrachtungMaterialien wie Metalle, Papier oder Polyethylen können im Recyclingkreislauf viele Male recycelt werden. Die Berechnungen unserer vorliegenden Studie beziehen sich allerdings nur auf einen Umlauf im Wirtschafts-kreislauf und vermeiden somit Doppelzählungen. Auf diese Weise erhalten wir vergleichbare Daten für folgende Treibhausgas-Bilanzen der ALBA Group: Metalle, Kunststoffe, Elektroaltgeräte, Papier/Pappe/ Kartonage, Leichtverpackungen, Holz, Glas sowie Abfall zur Verwertung (AzV). Zudem wird die Verwer-tung von Gewerbeabfällen und Hausmüll durch das mechanisch-physikalische Stabilisierungsverfahren (MPS) untersucht.

Wegweisend für eine bessere ZukunftInsgesamt sparte die Tätigkeit der ALBA Group2012 rund 7,1 Mio. Tonnen Treibhausgase bzw.beinahe 1% des deutschen Gesamtausstoßes im Vergleich der Treibhausgas-Emissionen bei derProduktion aus Primär- und Sekundärrohstoffen ein.Zur Bindung dieser Treibhausgas-Menge wäre eineuropäischer Mischwald von 7.077 km² nötig –was der 8-fachen Fläche Berlins entspricht.

Auf den folgenden Seiten werden die genannten Stoff-ströme detailliert dargestellt. Metalle und Kunststoffe werden hier nicht mehr einzeln betrachtet, da sie bereits bei der Berechnung des abiotischen Rohstoffaufwands erläutert wurden. In der Gesamteinsparung sind die Auslandsgesellschaften aus Österreich, Polen und Slowenien mit einbezogen. Aufgrund der länderspezifi -schen Besonderheiten werden bei den Einzelmengen jedoch nur die deutschen Stoffströme dargestellt.

Einsparung von Treibhausgas-Emissionen der ALBA Group 2012

Verwertete Menge Treibhausgas-Einsparung

Metalle ElektroaltgeräteKunststoffe Leicht-verpackungen

Papier, Pappe, Kartonage

GlasHolz Mechanisch-physikalische Stabilisierung

Abfälle zur Verwertung

91.6

89 t

97.0

79 t

179.

137

t

238.

436

t

300.

662

t

503.

807

t

682.

305

t

1.62

6.27

1 t

52.0

80 t

178.

630

t

211.

136

t

377.

259

t

211.

112

t

347.

996

t

43.2

65 t

379.

518

t

2.57

9.94

9 t

4.79

1.25

3 t

10.000.000

1.000.000

100.000

10.000

1.000

100

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Elektroaltgeräte

Elektroaltgeräte gelten als Rohstoff quelle der Zukunft.

Das Volumen von Elektroaltgeräten in der EU wird bis zum Jahr 2020 auf insgesamt voraussicht-lich 12 Mio. Tonnen pro Jahr ansteigen. Bis dahin sollen laut WEEE-Richtlinie* 85% der Altgeräte gesammelt und verwertet werden. Zum Vergleich: Momentan wird nur etwa ein Drittel des an-fallenden Elektroschrotts in der EU gesammelt.

In eigenen, hochmodernen Recyclinganlagen gewinnt die ALBA Group in Deutschland aus Elektroaltgeräten Kunst-stoffe, NE- und Fe-Metalle, aber auch Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin zurück. Dabei steht Verantwor-tung für die Mitarbeiter und die Umwelt an erster Stelle.

Beim Recycling werden vier Sammelgruppen unterschie-den: Elektrogroßgeräte, Kühlgeräte, Bildschirmgeräte und Elektrokleingeräte. Durchschnittlich wurde in diesen Gruppen durch Recycling eine Einsparung von 0,95 Ton-nen Treibhausgasen pro Tonne Altmaterial erzielt. Das entspricht einer Verringerung der Treibhausgas-Emissionen von etwa 64% gegenüber der Primärerzeugung.

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Verwertung von Elektroaltgeräten in der ALBA Group

Ein Mischwald mit vergleichbarer jährlicher Treibhausgas-Bindung müsste in etwa 92 km2

an Fläche besitzen, was etwas weniger als die Größe der Stadt Linz in Österreich ist.

Elektrogroßgeräte 11%Kühlgeräte 17%Bildschirmgeräte 27% Elektrokleingeräte 45%

97.079 tverwertete Menge

Elektrogroßgeräte 10.200 tKühlgeräte 16.354 tBildschirmgeräte 26.542 t Elektrokleingeräte 43.983 t

Elektrogroßgeräte 14%Kühlgeräte 18%Bildschirmgeräte 11% Elektrokleingeräte 57%

91.689 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

Elektrogroßgeräte 12.355 tKühlgeräte 16.662 tBildschirmgeräte 10.016 t Elektrokleingeräte 52.656 t

*WEEE = Waste Electrical and Electronic Equipment. Neufassung der Richtlinie 2012/19/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Elektro- und Elektronik-Altgeräte.

= = Linz

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Papier, Pappe, Kartonage

Das Recycling von Papier, Pappe und Kartonage spart Treibhausgase und Holzressourcen.

Die Produktion von Papier und Pappe ist in den 18 CEPI-Mitgliedsstaaten* im letzten Jahr um etwa 1,7% zurückgegangen. Dennoch ist der Papierbedarf trotz E-Mail-Schriftverkehr, Online-Magazinen & Co. immer noch immens. Zeitgleich ist die Recyclingquote um 1,4 % in Europa gestiegen.

Beim Papierrecycling liegen sowohl der Energie- als auch der Wasserverbrauch deutlich unter dem der Primär-produktion. Wichtig für ein hochwertiges Endprodukt ist dabei die Sortierung. Diese erfolgt bei der ALBA Group durch moderne Verfahren.

Insgesamt lag die Treibhausgas-Einsparung für die Samm-lung von Papier, Pappe, Kartonage sowie das Recycling von Kraftpapiersäcken über das REPASACK-Sammel-system durchschnittlich bei 0,42 Tonnen pro Tonne Altmaterial. Im Vergleich zum Primärprozess bedeutet das eine Verringerung um 79 %. So konnte der Carbon Footprint um insgesamt über 680.000 Tonnen Treibhaus-gase reduziert werden.

*CEPI = Confederation of European Paper Industries, bestehend aus 17 EU-Ländern plus Norwegen.

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Verwertung von Papier, Pappe und Kartonage in der ALBA Group

= =Ein äquivalenter Mischwald von gleicher jährlicher Treibhausgas-Bindung hätte eine etwas kleinere Fläche als die StadtZagreb in Kroatien, nämlich 680 km².

1.626.271 tverwertete Menge

682.305 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

Zagreb

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*Registrierte Marken.

Durch verbesserte Technologien wird das Recycling von Leichtverpackungen immer innovativer.

Leichtverpackungen (LVP)

Leichtverpackungen (LVP) sind Materialien, die in Deutschland in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt werden, wie hauptsächlich Weißblech, Aluminium, Getränkekartonverbunde, sonstige Verbunde auf Papierbasis und Kunststoffe. In der Wertstofftonne werden zusätzlich stoffgleiche Nichtverpackungen, wie Kunststoffspielzeug oder Kochtöpfe, erfasst.

Die zentrale Herausforderung in diesem Stoffstrom liegt in der zuverlässigen, effizienten Trennung der Materialien. Denn nur sortenreine Fraktionen können dem Wertstoff-kreislauf wieder in hoher Qualität zugeführt werden. Daher verfügt die ALBA Group über eigene Sortieranlagen für LVP und andere Wertstofffraktionen, deren Technik mit der rechnergestützten NIR-Trennung auf Infrarotbasis zurzeit als modernste ihrer Art in Europa gilt.

Ein zweites Leben für KunststoffUm die umfassende werkstoffliche Verwertung der gebrauchten und sortierten Kunststoffe zu ermöglichen, wurde mit Recycled-Resource* ein einzigartiges Verfah-ren entwickelt.

Recycled-ResourceIn diesem innovativen Verfahren werden aus Alt-Kunststoffen unterschiedliche Arten von Recyclatenhergestellt: Recythen* und Procyclen*. Recythen ist einnachhaltiges Kunststoffgranulat, das sich bestens zurHerstellung einfacher Neuprodukte, wie beispielsweiserobuster Gartenmöbel, oder zur Beimischung zu anderenIndustriewaren eignet. Procyclen ist ein Neuwaresubstitut, das je nach Anforderung aus High-Density Polyethylen (HDPE), Polyethylen (PE) und Polystyrol (PS) aufbereitet wird. Dank neuester Verfahrenstechnologie besitzt Procyclen eine konstant hohe Qualität und kann zum Beispiel zu hochwertigen Verpackungen weiterverarbeitet werden.

Mit Recycled-Resource wird somit der Wertstoff- kreislauf nachhaltig geschlossen: von der Lizenzierung über die Wertstoffsammlung, Sortierung und Aufbereitung bis hin zur Compoundierung und Betreuung bei der Her-stellung neuer Produkte und Verpackungen.

Recyclingkunststoff recythen®

Wertstoffsammlung oder Produktionsabfälle

Hochwertige Verpackungenund Produkte

Recyclingkunststoff procyclen®

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Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Verwertung von Leichtverpackungen*** in der ALBA Group

Lizenzierung von LeichtverpackungenÜber die Sortierung und Verwertung hinaus ist die ALBA Group mit dem Dualen System Interseroh im Bereich der Lizenzierung tätig. Diese stellt sicher, dass die in Verkehr gebrachten Mengen gesammelt, sortiert und in den Wert-stoffkreislauf zurückgeführt werden. Dabei wurden Men-gen, die ALBA* im Auftrag des Dualen Systems Interseroh verwertet hat, streng abgegrenzt und somit in der Studie nur dort betrachtet. Der resultierende Carbon Footprint bezieht sich in beiden Fällen auf die über den gesamten Recyclingprozess erzielten Einsparungen. Alle mit den LVP zusammen eingesammelten Materialien inklusive Fehlwürfen wurden berücksichtigt.

Zudem hat die Wertstofftonne eine Vorbildfunktion eingenommen: Etwa 20 Mio. Deutsche entsorgen bereits über die Wertstofftonne oder eine gesonderte Wertstoff-erfassung, beispielsweise in Leipzig über die ALBA Gelbe Tonneplus. Darüber hinaus ist die Einführung an 14 weite-ren Standorten in Planung.

ALBAFür die durch ALBA sortierten Wertstoffe errechnet sich eine Einsparung von rund 0,5 Tonnen Treibhausgasen pro Tonne Material. Bei einer Gesamtmenge von über 406.000 Tonnen LVP-Sortiermenge konnte damit durch die Tätigkeit von ALBA der Treibhausgas-Ausstoß um über 203.000 Tonnen reduziert werden.

Duales System InterserohBei LVP erzielte das Duale System Interseroh eine durchschnittliche Einsparung von rund 0,99 Tonnen Treibhausgasen pro Tonne lizenziertem Material.** Da das Duale System Interseroh eine höhere Menge LVP erfasst und verwertet hat, als lizenziert wurde, wurde der Einsparfaktor nach oben korrigiert. Das ergibt bei einer lizenzierten Menge von rund 98.000 Tonnen LVP insgesamt eine Einsparung von über 97.000 Tonnen Treibhausgasen.

Leichtverpackungen (LVP)

= =ALBA 80,6 %Duales System Interseroh 19,4%

ALBA 67,6 %Duales System Interseroh 32,4%

Krakau

*Auch im Auftrag von anderen Systembetreibern.**Bezogen auf die sortierte LVP-Tonne liegt der Wert bei rund 0,5 Tonnen Treibhausgasen pro Tonne Material.***Die Berechnung der Treibhausgas-Einsparung bezieht sich ausschließlich auf die konventionelle Sammlung durch die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack.

Für die gleiche jährliche Treibhausgas-Bindung wäre ein Mischwald mit einer etwas kleineren Fläche als der der Stadt Krakau in Polen vonnöten – nämlich 300 km².

503.807 tverwertete Menge

ALBA 406.077 t Duales System Interseroh 97.730 t

300.662 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

ALBA 203.173 t Duales System Interseroh 97.489 t

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Amsterdam

Für den Umweltschutz ist die Wiederverwertung von Holz immer wichtiger.

Bis 2015 soll der globale Verbrauch von Holz auf 5 Mrd. Kubikmeter ansteigen – die nachhaltig verfügbare Menge liegt dabei allerdings bei lediglich 3,5 Mrd. Kubikmetern. Diese Prognosen ermahnen deutlich zu ökologischem Handeln und zeigen auf, wie essenziell Recycling von Holz schon heute für eine gesicherte Zukunft ist.

Holz

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Verwertung von Holz in der ALBA Group

Man benötigt einen Mischwald etwa der Fläche von Amsterdam in den Niederlanden, um eine vergleichbare Treibhausgas-Bindung zu erzielen, nämlich 221 km².

377.259 t verwertete Menge

221.136 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

= =

Die Gesellschaft sieht sich konfrontiert mit zu geringen Holzressourcen für einen zu hohen Bedarf. Die Lösung hierfür ist Recycling, wie zum Beispiel für die Herstellung von Pressspanplatten, für die Hölzer höchster Qualität eingesetzt werden. Wiederverwertung von Holz schont nicht nur notwendige Ressourcen, sondern spart zusätz-lich Treibhausgase ein – zum Schutz der Umwelt.

Die Treibhausgas-Einsparung durch die ALBA Group lag bei rund 0,59 Tonnen pro Tonne Altmaterial. Insgesamt wurden durch die ALBA Group rund 377.000 Tonnen Altholz verwertet, wodurch der Carbon Footprint um über 221.000 Tonnen Treibhausgase reduziert werden konnte.

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Altglas ist ein Sekundärrohstoff, der sich problemlos recy-celn lässt. Neue Flaschen können ohne Qualitätsverlust zu fast 100% aus Scherben hergestellt werden. Voraus-setzung ist eine optimale Reinheit des Feingranulats, das die Glashütten ohne Weiteres verwerten können. Doch auch die ausgesonderten Störstoffe werden verwertet. Sie gehen an die Verarbeiter der jeweiligen Materialien, von wo aus sie ebenfalls in den Rohstoffkreislauf zurückgelangen.

Im Ergebnis recycelte die ALBA Group insgesamt rund 179.000 Tonnen Altglas* und erzielte dabei eine Minder-belastung der Atmosphäre von über 52.000 Tonnen Treib-hausgasen. Die Einsparung lag bei rund 0,29 Tonnen pro Tonne Altmaterial und entspricht einer Verringerung um 92% im Vergleich zur Primärerzeugung.

Etwa 4 Mio. Tonnen Behälterglas wurden 2011 in Deutschland produziert, wovon rund 63% aus Altglasrecycling stammten. Innovative Verfahren sorgen dabei für maximale Effizienz des Recyclings. Und das, nachdem das Altglas zuvor schon bis zu 50 Mal zum Einsatz gekommen ist.

Glas

Die Recyclingfähigkeit von Glas sorgt für nachhaltigen Klimaschutz.

*Auch im Auftrag von anderen Systembetreibern.

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Verwertung von Glas in der ALBA Group

Umgerechnet als Mischwald-Äquivalent ergibt sich eine Fläche von 52 km², z.B. die Fläche von Luxemburg, um die gleiche jährliche Treibhausgas-Bindung zu erzielen.

178.630 t verwertete Menge

52.080 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

Luxemburg = =

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In gemischten Gewerbeabfällen verbergen sich Wertstoffe und Energie.

Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz definiert als oberstes Ziel die Vermeidung von Abfällen, an zweiter Stelle deren stoffliche oder energetische Verwertung. Abfall zur Verwertung (AzV) weist dabei im Gegensatz zu reinem Restmüll, also dem Abfall zur Beseitigung, eine höhere Wiederverwertbarkeit auf.

Abfälle zur Verwertung (AzV)

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch Abfälle zur Verwertung in der ALBA Group

Primäres Ziel des Recyclings von sortierbaren gemischten Gewerbeabfällen ist die Gewinnung der stofflich verwert-baren Fraktionen. Dazu wird AzV unter anderem Sortier-anlagen zugeführt, in denen die Wertstoffe durch hoch- effektive Trenntechniken separiert werden. Auch die nicht stofflich verwertbaren Anteile leisten noch einen Beitrag zum Klimaschutz, da sie als Ersatzbrennstoff in Zement- werken oder in effizienten Verbrennungsanlagen außer-halb der ALBA Group eingesetzt werden. So wird beispiels- weise der Einsatz von Kohle zur Energieerzeugung minimiert.

Die ALBA Group konnte eine Treibhausgas-Einsparung von mehr als 0,11 Tonnen pro Tonne AzV erzielen. Insgesamt wurden über 379.000 Tonnen AzV verwertet, wodurch der Carbon Footprint um mehr als 43.000 Ton-nen Treibhausgase reduziert werden konnte.

Ein Mischwald hätte für die gleiche jährliche Treibhausgas-Bindung eine Fläche der Stadt Lyon in Frankreich, nämlich 43 km².

379.518 t verwertete Menge

43.265 tTreibhausgas-Einsparung gesamt

= = Lyon

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Ein fortschrittliches Verfahren zur Herstellung klimafreundlicher Brennstoffe.

Die mechanisch-physikalische Stabilisierung (MPS) ist ein Verfahren zur Gewinnung von Ersatzbrennstoffen aus Haus- und Gewerbeabfällen, dem Restmüll, und gilt als ökologisch innovatives Verfahren zur Abfallbehandlung. Die ALBA Group hat in Berlin die beiden modernsten MPS-Anlagen Europas zur umweltverträglichen und wirtschaftlichen Abfallbehandlung errichtet und ist für die Vermarktung der Produkte verantwortlich.

Mechanisch-physikalische Stabilisierung (MPS)

Einsparung der Treibhausgas-Emissionen 2012 durch MPS in der ALBA Group

55% der mithilfe von MPS erzeugten Ersatzbrennstoffe werden zur Mitverbrennung in Zement- oder Kraftwerken energetisch genutzt und substituieren insbesondere die stark klimabelastende Braunkohle. Vorteile des MPS-Verfahrens sind unter anderem die Produktion bedarfsgerechter Brennstoffe in konstanter Qualität und kurze Verarbeitungszeiten. Dabei können bis zu 98 % der Restabfälle verwertet werden. Der überwiegend biogene Anteil von über 70 % des Kohlenstoffs im erzeugten Ersatzbrennstoff bewirkt eine hohe CO2-Neutralität.

Konkret wurden durch die MPS der ALBA Group pro Tonne Hausmüll 0,57 Tonnen Treibhausgase eingespart, bei Gewerbeabfällen rund 0,84 Tonnen Treibhausgase. Insgesamt lag die Treibhausgas-Einsparung bei über 211.000 Tonnen.

Das Äquivalent der jährlichen Treibhausgas-Bindung wäre die Leistung eines Mischwaldes von 211 km² entsprechend etwa der Fläche der Stadt Verona in Italien.

= =347.996 t verwertete MengeHausmüll 305.004 tGewerbeabfälle 42.992 t

211.112 tTreibhausgas-Einsparung gesamtHausmüll 175.177 tGewerbeabfälle 35.935 t

Hausmüll 88%Gewerbeabfälle 12%

Hausmüll 83%Gewerbeabfälle17%

Verona

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Kontakt

ALBA Group plc & Co. KGKnesebeckstr. 56–5810719 Berlin INTERSEROH Dienstleistungs GmbHStollwerckstr. 9a51149 Köln

[email protected]

Mehr zum Thema Klimaschutz unter:www.recycling-fuer-den-klimaschutz.com

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