ALLERGIE, HAUT & ASTHMA - pat-liga.de · konjunktivitis (allergischer Schnup-fen) und des leichten...

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Ausgabe 1/2005 3,50 70599 ALLERGIE – Neue Kennzeichnung für Lebensmittel NEURODERMITIS – Balsam für Haut und Seele a l l erg i kus ALLERGIE, HAUT & ASTHMA ASTHMA – Neues Mittel gegen Winterasthmaanfälle

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Ausgabe 1/2005 € 3,50 70599

ALLERGIE – Neue Kennzeichnung für Lebensmittel

NEURODERMITIS– Balsam für Haut und Seele

allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA

ASTHMA– Neues Mittel gegen

Winterasthmaanfälle

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Aus Medizin & ForschungAllergien gegen Haustiere 4Hyposensibilisierung 6Neue mögliche Therapie gegen Schuppenflechte 8Rheuma-Wirkstoff hilft erfolgreich gegen Schuppenflechte 9Neurodermitis-Patienten oft auch anfälliger für Viren 10Asthma – mit der richtigen Therapie gut leben 11Neues Mittel gegen Winterasthmaanfälle 12Allergische Immunantworten der Lunge 12Asthmatiker laufen den New York Marathon 13

Neues aus der SelbsthilfeNeue Kennzeichnung für Lebensmittelallergiker 14Wir stellen uns vor – Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V. 15Neurodermitis, Asthma, Allergien – erkennen und behandeln 17Weitere wichtige Adressen 18

AktuellesCOPD-Studie – Wie viele Menschen sind betroffen? 19Kostenlose Broschüre: Gesünder wohnen – aber wie? 20Rein und gesund? 20Gefährliche Pilze 21Risiko Hausstauballergie – Symptome erkennen 21Saubere Luft in staubigen Zeiten 21Nitroproteine lösen Allergien aus 22

Kinder & Co.Aktiv trotz Asthma 23Entspannungstechniken für kleine Asthmatiker 24Buchtipp: Entspannung für Kinder 27online: www.rette-deine-haut.de 28Auch allergiegefährdete Babys dürfen Kuhmilch trinken 28

Tipps & TermineBalsam für Haut und Seele 29Buchtipp: Die Sprache der Haut 29Feinstaub: Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes im Internet 30Gute Gründe sprechen für Linoleum 30Neuer Ratgeber „Gesund durchs Jahr mit Neurodermitis“ 31Supermarkt-Bäckerei als Asthma-Falle 32Keine Diät während der Schwangerschaft 32Milchzucker-Unverträglichkeit 33Allergikerbettwäsche aus Hightech-Faser 34Duftende Waschmittel meiden 34

allergikus mitgestalten 35Impressum/Wissenschaftlicher Beirat 35

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inhaltAusgabe 1/2005 Al lergie , Haut & Asthma

allergikus

Haustierallergien am Beispiel der Katzenallergie

Katzen erfreuen sich großer Beliebt-heit und spielen in Deutschland alsHaustiere eine wichtige Rolle: 15% al-ler Haushalte haben eine Katze. Ins-gesamt werden ca. 8 Mio. Katzen alsHaustiere gehalten, europaweit sindes sogar ca. 33 Mio. in 21 % allerHaushalte. Untersuchungen zeigen,dass bis zu 10 % der Bevölkerung aneiner Katzenhaarallergie leiden. Esscheint einleuchtend zu sein, dassdas Halten einer Katze mit einer grö-ßeren Allergenexposition und da-durch mit einem größeren Risiko, ei-ne Allergie zu entwickeln, verbunden

ist. Erstaunlicherweise hat aber mehrals die Hälfte aller Katzenallergikernie eine eigene Katze gehalten! DerGrund hierfür ist heute weitgehenderforscht: Katzenallergene sind so aggressiv und verteilen sich so gut inder Atemluft, dass schon geringer Allergenkontakt, z. B. in der Nach-barschaft oder im Freundeskreis,aber auch unbewusster Katzenaller-genkontakt (beispielsweise durch dieKleidung von Katzenhaltern) für dieEntwicklung einer Allergie ausreicht.Besteht erst einmal eine Allergie ge-gen Katzenhaare, kommt es häufigaufgrund der weiten Verbreitung zuganzjährigen Beschwerden unab-hängig von der Katzenhaltung.

Vorkommen vom KatzenhaarallergenDie Hauptallergenquelle ist der Spei-chel der Katzen, wobei durch Be-lecken des Fells eine Verteilung derAllergene stattfindet. Die Menge anproduziertem Allergen unterliegtSchwankungen: Nicht jede Katzeproduziert immer gleich viel Allergen.Insgesamt scheinen Kater mehr Al-lergen freizusetzen als weibliche Kat-zen. In den Wintermonaten ist die Al-lergenbelastung in Haushalten mitKatzenhaltung am höchsten. Aberauch in Haushalten ohne Katzenwurden Katzenallergene in bedeut-samen Mengen nachgewiesen. Auf-grund ihrer guten Schwebeeigen-schaften werden sie z. B. mit der Klei-dung dorthin verschleppt. So ist es be-

4 allergikus

Katzen, Hunde, Pferde, Meerschwein-

chen etc.: Irgendwann wünscht sich

wahrscheinlich jedes Kind ein Haustier,

möchte reiten oder hat anderweitigen

Kontakt mit Tieren. Was aber tun, wenn

eine Allergie gegen Tierhaare besteht

und ein Tier angeschafft werden soll? Oder schlimmer noch: wenn eine

Allergie gegen ein langjährig lieb gewonnenes Haustier entwickelt

wird? Bislang waren die Empfehlungen der allergologischen Experten

relativ eindeutig: „Shoot the Cat“, also „Erschieße die Katze“, sagen

die Amerikaner etwas rabiat zum bislang allgemein empfohlenen

Vorgehen, in diesen Fällen Haustiere konsequent abzuschaffen.

Glücklicherweise gibt es heute sehr effektive Behandlungsmöglich-

keiten, die es in den meisten Fällen erlauben, die Tiere zu behalten.

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Allergiengegen

HaustiereDank neuer Behandlungsmöglichkeiten können Tiere gehalten werden

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kannt, dass die Menge an Katzen-haarallergen in der Raumluft um einVielfaches ansteigt, wenn eine Per-son, die eine Katze als Haustier hält,einen Raum betritt. Auch wissen wirheute, dass es für die Auslösung vonBeschwerden bei vielen Katzenaller-gikern ausreicht, im Kino, in derSchule, im Restaurant oder an vielenanderen Stellen mit dem Allergen inKontakt zu kommen, ohne selbst ei-ne Katze zu Hause zu haben.

Mögliche Beschwerdendurch TierhaarallergeneDa die Allergene vieler Tiere sehrleicht sind und noch Stunden nach ih-rer Freisetzung in der Luft schweben,werden sie eingeatmet und könnenso Beschwerden im Bereich derSchleimhäute verursachen. Die Au-gen fangen an zu tränen und zujucken, es kann sich eine Bindehaut-entzündung entwickeln. Die Nasekribbelt, es kann zu Schnupfen undNiesanfällen kommen. Sind dieBronchien betroffen, können Hustenoder sogar Atemnot ausgelöst wer-den. Durch Berühren des Tieres kön-nen Juckreiz und Hautveränderun-gen mit Quaddel- bzw. Ekzembil-dung auftreten.

Möglichkeiten der Behandlung von TierhaarallergienFrüher galt das Abschaffen des Haustieres neben einer lebenslan-gen Medikamenteneinnahme alseinzige Möglichkeit der Behand-lung. Die Hyposensibilisierung oderspezifische Immuntherapie nutzt

die natürliche Eigenschaft desImmunsystems, auf alle Allergene,die in einer ganz bestimmten Weisepräsentiert werden, eine Toleranz zuentwickeln. Sie ist besonders geeig-net zur Behandlung von Beschwer-den und zur Vorbeugung einer Asth-ma-Entstehung (auch bei Kindern).

Das Zentrum für Allergologie inWiesbaden bietet derzeit im Rah-men einer wissenschaftlichen Un-tersuchung einem begrenzten Kreisvon Patienten diese Behandlung kostenlos an. Eine Besonderheit isthierbei sicherlich, dass für diese Behandlung das Haustier nicht ab-geschafft werden muss.

Hunde für allergiegefährdete KinderMeerschweinchen, Hamster oder Kaninchen sind nichtdie richtigen Spielgefährten, wenn bei einem Kind ein er-höhtes Risiko für allergische Reaktionen besteht. Soll derWunsch nach einem eigenen Tier erfüllt werden, ist in sol-chen Fällen ein Hund der am ehesten geeignete Hausge-nosse, empfiehlt Privatdozentin Dr. Vera Mahler von der Er-langer Hautklinik und bezieht sich dabei auf die aktuellenLeitlinien zur Allergieprävention. Gibt es keine familiäreVorbelastung, die Kinder anfällig für Allergien machenkönnte, ist aus ärztlicher Sicht gegen Haustiere überhauptnichts einzuwenden. Eltern achten zunehmend auf mögli-che Gesundheitsrisiken für ihre Kinder und bitten um ärzt-lichen Rat, bevor ein Tier in die Familie aufgenommen wird.Zur Vorsicht wird geraten, wenn ein Elternteil selbst zu Al-lergien neigt oder früher eine Übersensibilität der Haut bzw.der Atemwege und Schleimhäute gezeigt hat. Will die Fa-milie dennoch auf Mitglieder mit vier Pfoten nicht ver-zichten, sollten Hunde vor Katzen den Vorrang haben.Quelle: Hautklinik Erlangen

Bitte kontaktieren Sie für weitere Informationen:

Prof. Dr. med. L. KlimekTel.: 06 11/37 37 61

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OK

6 allergikus

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und Zigarettenrauch. Auch spielen Veränderungen des menschlichen Verhaltens bzw. Lebensstils (Hygie-ne, Ernährung, Stillgewohnheiten,Wohnraumisolation) eine Rolle. DieAbnahme frühkindlicher Infektebzw. eine verminderte Exposition mitbakteriellen Endotoxinen scheinenebenfalls verantwortliche Faktorenzu sein. Vor diesem Hintergrund ge-winnt ein kausales Behandlungsre-gime, wie es die Hyposensibilisie-rung oder spezifische Immuntherapie(SIT) darstellt, zunehmend an Be-deutung.

Geschichte der SITDie SIT ist ein seit über 90 Jahren be-kanntes Therapieverfahren. Die Ver-abreichung von Allergenen zu the-rapeutischen Zwecken wurde erst-mals um die Jahrhundertwende vonCurtis durchgeführt. 1911 veröffent-lichte Leonard Noon die erste kon-trollierte Studie zur SIT bei Pollinose(durch Proteinbestandteile in pflanz-lichen Pollen verursachte Überemp-

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AK

Spezifische Immuntherapie (SIT)

Untersuchungen in verschiedenenwestlichen Industrienationen zeigeneine markante Zunahme von Aller-gien. Allergische Erkrankungen ge-hören zu den häufigsten chronischenErkrankungen, so leiden etwa einDrittel der westlichen Bevölkerungunter einer allergischen Rhinitis, ei-nem Asthma bronchiale oder einematopischen Ekzem. (1) In Deutsch-land sind 20 Millionen Menschenvon einer Allergie betroffen, wobeiJahreskosten von 5 Milliarden Euroentstehen.

Warum nehmen Allergien zu?Ursächlich werden eine Steigerungder genetischen Disposition in derGesamtbevölkerung, eine durch dieglobale Erwärmung bedingte Zu-nahme der Pollenproduktion undPollenverbreitung sowie eine Verän-derung im Auftreten von neuen undbisher unbekannten Pollenarten diskutiert. Ein weiterer Faktor ist die Luftverschmutzung mit Auto-abgasen, beruflichen Schadstoffen

HYPO-SENSIBILI-

SIERUNG

findlichkeitsreaktion). Dennoch istdie SIT bis in die jüngste Zeit sehr kri-tisch gesehen, die Behandlung sogarabgelehnt und in England verbotenworden. Erst in den neueren natio-nalen und internationalen Therapie-empfehlungen der WHO, der Euro-pean Academy of Allergy and Clini-cal Immunology (EAACI) und derDeutschen Gesellschaft für Allergo-logie und klinische Immunologie(DGAI) wird die SIT als kausale Be-handlung der allergischen Rhino-konjunktivitis (allergischer Schnup-fen) und des leichten allergischenAsthma bronchiale gesehen.

Wirkmechanismus der SITDas Ziel der SIT ist es, die Immunla-ge der Patienten so zu verändern,dass Allergene vertragen werden.Die Wirkung der SIT ist komplex.Unter Beteiligung regulatorischer T-Lymphozyten kommt es zu einerfunktionellen Umorientierung undToleranzentwicklung allergenspezi-fischer T-Lymphozyten.

Stellenwert der SITDie SIT kann die Ausweitung desSensibilisierungsspektrums verhin-dern und den Etagenwechsel vomHeuschnupfen zum Asthma potenzi-ell beeinflussen. Diese präventivenEffekte konnten erstmals in einerLangzeituntersuchung aus dem Jahr2002 bei Kindern sehr eindrücklichgezeigt werden. (4)

Bei allergischem Asthma bron-chiale können durch die SIT dieAsthmasymptome, die bronchialeHyperreagibilität und der Medika-mentenverbrauch signifikant redu-ziert werden. (1) Dies gilt jedoch nur,wenn es nicht bereits zu irreversiblenSekundarveränderungen bei schwe-ren, langjährigen Asthmaverläufengekommen ist. (1)

Anhaltende Allergen-toleranzDie SIT führt zu einer anhaltendenAllergentoleranz, auch nach demAbschluss einer dreijährigen Thera-pie. Die Behandlungserfolge könnensowohl beim Heuschnupfen als auchbeim allergischen Asthma bis zuneun Jahren anhalten. Die Erfolgeder SIT sind um so besser je schma-ler das Allergenspektrum, je milderdie Erkrankung und je jünger der Patient ist. Aus diesem Grund solltedie SIT möglichst früh im Krank-heitsverlauf eingesetzt werden.

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Indikationen und KontraindikationenDie Effektivität der SIT ist abhängigvon dem spezifischen Allergen, derQualität der Allergenextrakte, derGesamtdosis und dem Applikations-schema (Verabreichungsschema).Neben der etablierten Therapie beiBienen- und Wespengiftallergie istdie Indikation zur SIT bei allergi-scher Rhinokonjunktivitis und leich-ten Formen des allergischen Asthmabronchiale gegeben.

Die Wirksamkeit der SIT ist amgründlichsten für Gräser- und Bir-kenpollen untersucht, aber auch fürMilben, Katzen- und Hundeallerge-ne sowie einzelne Schimmelpilz-sporen, wie Cladosporium und Al-ternaria, nachgewiesen. Demzufol-ge ist die SIT nach den WHO- bzw.DGAI-Empfehlungen bei allergi-schem Asthma bronchiale mit nied-rigem Schweregrad und kontrollier-ter Symptomatik bei Sensibilisie-rungen gegen Pollen, Milben, Schim-melpilzsporen (Alternaria, Cladospo-rium) und Katzen indiziert. (3)

Bei der Durchführung der SITsind einige Kontraindikationen (Ge-genanzeigen) zu berücksichtigen.Dazu gehören eine fortgeschritteneAsthmaerkrankung, Autoimmuner-krankungen, Immundefekte, malig-ne Tumorerkrankungen, schwerekardiovaskuläre Erkrankungen miterhöhtem Risiko von Nebenwirkun-gen nach Adrenalingabe, eine The-rapie mit Beta-Blockern oder ACE-Hemmern und eine unzureichendePatientencompliance (Bereitschaftdes Patienten zur Mitarbeit bei the-rapeutischen Maßnahmen). Aus Si-cherheitsgründen sollte eine SITnicht während einer Schwanger-schaft begonnen oder eine Steige-rung der Allergenkonzentration vor-genommen werden. Eine bislang gutvertragene Behandlung bzw. Do-sierung kann fortgesetzt werden. (3)

Literatur:1. Abramson M, Puy R, Weiner J: Immunotherapy in asthma: an updated systemic

review, Allergy 1999, 54, 1022-10412. Canonica G, Passalacqua G: Noninjection routes for immunotherapy,

JACI 2003, 111, 437-483. Kleine-Tebbe J, Fuchs T, Klimek L, Kühr J, Lepp U, Niggemann B, Rakoski J,

Renz H, Saloga J, Simon J: Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Allergenen, Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, Allergo J 2000, 9, 317-24

4. Möller C, Dreborg S, Hosne A, Halken S, Host A, Jacobsen L, Koivikko A, Koller D, Niggemann B, Norberg L, Urbanek R, Valovirta E, Wahn U: Pollen immunotherapy reduces the development of asthma in children with seasonal rhinoconjunctivitis (the PAT-Study), JACI 2002, 109, 251-56

Durchführung der SITDas Standardverfahren der SIT istdie subkutane Injektionstherapie, diepräsaisonal, perennial, d. h. ganz-jährig auch während der Pollensai-son, oder als präsaisonale Kurzzeit-therapie durchgeführt wird. In derRegel erfolgt die SIT über drei Jah-re. Demgegenüber hat sich in denvergangenen Jahren die sublingua-le Immuntherapie (SLIT) entwickelt.Auch wenn mittlerweile Daten zurEffektivität und Sicherheit vorliegen(2), beinhaltet diese Form der Im-muntherapie noch zu viele offeneFragen bezüglich Wirkmechanismusund Dosierung, um sie als Alternati-ve zur SIT einsetzen zu können.

ZusammenfassungDie SIT ist neben der Allergenkarenzdie einzige kausale Therapie allergi-scher Erkrankungen und gewinntwieder zunehmend an Bedeutung.Ganz entscheidend für den Thera-pieerfolg ist die sorgfältige Patien-tenselektion und korrekte Durch-führung durch den erfahrenen Aller-gologen. Bei richtiger Indikations-stellung ist die SIT eine wirksameMaßnahme in der Behandlung der al-lergischen Rhinokonjunktivitis unddes allergischen Asthma bronchiale.Das Standardverfahren ist weiterhindie subkutane Applikationsform.

Dr. med. Gundi Willer, Davos

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dern die alternden Zellen immerweiter nach außen und schuppenschließlich ab.

Die Krankheit verläuft schubwei-se. Typische Merkmale sind scharfbegrenzte rote Herde, die mit silber-weißen Schuppen bedeckt sind. ImMittelalter hielt man sie für Lepra-Symptome; ein großer Teil der ver-folgten und teilweise sogar verbrann-ten „Aussätzigen“ litt wohl unter der(nicht ansteckenden) Schuppenflech-te. Schlimmer als die Hautverände-rungen selbst ist bis heute die damitverbundene Stigmatisierung: „Wäh-rend eines Schubes glauben viele Patienten, für ihre Umgebung kaumnoch zumutbar zu sein“, erklärt der Bonner Zellbiologe Prof. VolkerHerzog. „Manche Betroffenen zie-hen sich völlig zurück, Depressionensind nicht selten.“

Foto: newsimage

HAUT: Neue mögliche Therapie

gegen Schuppenflechte

Keine toxischen Nebenwirkungen

Eine der Substanzen, die die Kerati-nozyten zur Teilung anregen, ist dasProtein sAPP±. Es entsteht bei derSpaltung eines größeren Eiweißes,des APP. Die Keratinozyten produ-zieren ein Enzym, das APP zu sAPP± zurechtstutzt: die so genann-te ±-Sekretase. Die Wissenschaftlerhaben nun diese „molekulare Sche-re“ blockiert. „Wir wussten, dass be-stimmte Metalloproteinase-Inhibito-ren die ±-Sekretase hemmen. NachZugabe dieser Substanzen beobach-teten wir an Zellen von Schuppen-flechte-Patienten, dass die sAPP±-Freisetzung nahezu vollständig ge-hemmt wurde. Dadurch ging diestark erhöhte Teilungsaktivität derKeratinozyten 24 Stunden nach derZugabe um 50 bis 60 % auf normaleWerte zurück“, erklärt Herzogs Mit-arbeiterin Christina Siemes. „Diese

Toxische Nebenwirkungen konntendie Forscher zumindest in Zellkultu-ren nicht beobachten. Ihre Ergebnis-se erschienen im Journal of Investi-gative Dermatology (Jahrgang 123,Heft 3).

Rund zwei Millionen Deutscheleiden unter Schuppenflechte (Pso-riasis, vom griechischen psora =Jucken, Kratzen). Bei der unheilba-ren Erkrankung ist die Regenerationder Oberhaut (Epidermis) enorm be-schleunigt: Erneuert sie sich norma-lerweise innerhalb von knapp vierWochen, ist diese Zeitspanne beiPsoriasis-Patienten auf vier bis sie-ben Tage verkürzt. Grund ist einestark erhöhte Teilungsaktivität der sogenannten Keratinozyten. Sie bildeneine Schicht, die die Oberhaut vonder tiefer liegenden Lederhauttrennt. Von dieser Keimschicht wan-

Christina Siemes und Prof. Herzog zeigen an einem

aufklappbaren Modell der Epidermis, wo es bei der

Schuppenflechte zur vermehrten Zellteilung kommt

Zellbiologen der Universität

Bonn haben in Kooperation

mit der University of Leeds

(England) und der Industrie

möglicherweise eine neue

effektive Therapie gegen die

Schuppenflechte entdeckt:

Eine bestimmte Gruppe so

genannter Metalloproteinase-

Inhibitoren kann die gestei-

gerte Teilungsaktivität der

Oberhautzellen (Keratino-

zyten) normalisieren, die

Ursache der unangenehmen

Schuppenbildung ist.

Unter Infliximab kann es daher zuschweren Infektionen kommen. InDeutschland darf die Substanz vor-erst nur gegen Psoriasis verwendetwerden, wenn andere Behandlun-gen versagen (Second-Line-Thera-pie).

Tatsächlich kam es bei drei Pa-tienten der Studie unter Infliximabzu schweren Infektionen. Zwei Patienten entwickelten ein Lupus-ähnliches Syndrom an der Haut (eine Autoimmunkrankheit, diezum entzündlichen Rheuma gehörtund in sehr unterschiedlicher Sym-ptomatik auftreten kann) und vierPatienten zeigten schwere Infu-sionsreaktionen. Anders als klas-sische Psoriasis-Medikamente be-wirkt Infliximab nach bisherigenErkenntnissen dagegen keine Or-ganschädigungen wie z. B. Nieren-schäden.

Eine direkte Vergleichsstudiedes Wirkstoffs Infliximab gegen eines der klassischen Psoriasis-Medikamente ist für die nähere Zukunft geplant.

Quelle: Universität Göttingen

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An der Studie nahmen 378 Patien-ten mit mittelschwerer bis schwererPsoriasis teil. Über eine Gesamt-dauer von 46 Wochen erhielten diePatienten zu Beginn, nach zwei undsechs Wochen und danach im Ab-stand von acht Wochen Infusionenmit Infliximab oder einem Placebo.Bereits nach zehn Wochen besser-ten sich bei acht von zehn der mitInfliximab behandelten Patientendie Symptome um mindestens 75%,berechnet nach einer Standard-Psoriasis-Skala. 57 % der Patientenzeigten eine mindestens 90 %igeVerbesserung. Bei einem Viertelder Patienten heilten die Hautver-änderungen völlig ab, was bei kei-nem Patienten der Placebogruppeder Fall war.

Infliximab wirkt, indem es dieAktivität des körpereigenen Pro-teins TNF-alpha neutralisiert. TNF-alpha ist eine wichtige Komponen-te in allen Entzündungsprozessendes Körpers. Wird es blockiert, ver-mindern sich auch „gewünschte“Abwehrreaktionen des Körpers, etwa zur Bekämpfung von Erkäl-tungen oder Wundinfektionen.

Ergebnisse konnten wir an Haut-präparaten von fünf Schuppen-flechte-Patienten bestätigen.“ Derhemmende Effekt der Metallopro-teinase-Inhibitoren klang inner-halb von 72 Stunden größtenteilsab. Zudem konnten die Wissen-schaftler selbst bei fünffacherWirkstoffkonzentration keine toxi-schen Nebenwirkungen beobach-ten. So blieb unter anderem dieZahl der Hautzellen, die in dieApoptose eintraten, konstant. DieApoptose ist das „Selbstmord-Pro-gramm“ der Zellen, die sich so beiFehlfunktionen selbst eliminierenkönnen. Auch die zelluläre Pro-teinsynthese blieb unbeeinflusst.

Vielversprechende Option„Die Behandlung mit den von unsuntersuchten Metalloproteinase-Inhibitoren scheint eine neue undsehr vielversprechende therapeuti-sche Option gegen Schuppen-flechte zu sein“, glaubt daher Prof.Herzog. „Wir haben damit aber si-cherlich nicht das Ei des Columbusgefunden – jede Haut reagiertschließlich anders.“ Zudem linderndie Substanzen lediglich die Sym-ptome und bekämpfen nicht daszugrunde liegende Übel: Die chro-nische Entzündung der Haut auf-grund permanenter Angriffe durchdas körpereigene Immunsystem,auf die die Keratinozyten mit fieber-hafter Teilungsaktivität reagieren.

Weitere Tests geplantDie Wissenschaftler wollen ihrVerfahren nun im Tierversuch anNacktmäusen testen, denen sieHautgewebe von Schuppenflech-te-Patienten transplantiert haben.Die Wirkstoffe wollen sie dabei lo-kal in Form einer Creme verabrei-chen. In Kürze sind zudem ersteTests am Menschen geplant.

Quelle: Universität Bonn

Rheuma-Wirkstoff hilft erfolgreich gegen Schuppenflechte

Schuppenflechte lässt sich mit dem

Rheuma-Wirkstoff Infliximab gut

behandeln. Zu diesem Ergebnis

kommt eine medizinische Studie aus

Europa und Kanada. Die Ergebnisse

der Studie haben zu der europa-

weiten Zulassung des Wirkstoffs seit

Oktober 2005 auch für die Behand-

lung der Schuppenflechte geführt.

10 allergikus

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ginnen die Lippen plötzlich unange-nehm zu kribbeln und zu jucken.Ursache des „Gletscherbrandes“ isteine Herpes-Infektion, die erst

durch die starkeUV-Strahlungin großer Höhezum Ausbruch

kommt. Im Normalfall bleiben diejuckenden Bläschen auf die Lippenbeschränkt. „Bei Neurodermitis-Pa-tienten kann das Virus aber den ge-samten Körper befallen und soschwere Krankheitsbilder hervorru-fen, dass die Betroffenen stationärbehandelt werden müssen“, erklärtder Direktor der Bonner Klinik undPoliklinik für Dermatologie Prof. Dr.Dr. Thomas Bieber.

Bei Menschen mit Neurodermitisverlaufen Virusinfektionen häufigschwerer als im Normalfall. BiebersArbeitsgruppe ist Teil eines For-

schungskonsortiums, das den Grundfür diese Beobachtung herausfindenmöchte. „Was die immunologischenVorgänge in der Haut bei Neuroder-mitis anbelangt, ist unsere Expertiseweltweit anerkannt“, erklärt Bieberdie Teilnahme der Bonner an demaus US-Mitteln finanzierten Projekt.

Das National Institute of Healthhatte das Forschungsprogramm vordem Hintergrund möglicher Terror-akte mit Pockenviren ausgeschrie-ben. Die zur Pockenschutzimpfungeingesetzten Vacciniaviren könnenbei manchen Menschen schwere Er-krankungen auslösen. Zu den Risi-kogruppen zählen wegen ihrer er-höhten Anfälligkeit für Virusinfek-tionen auch Neurodermitis-Kranke.Die Ergebnisse könnten dazu bei-tragen, eine sicherere Form derPockenimpfung zu entwickeln.Quelle: Universitätsklinikum Bonn

� Bonn – Manche Patienten mitNeurodermitis sind auch anfälligerfür Virusinfektionen als Gesunde –warum, ist unbekannt. Mediziner

des Universitätsklinikums Bonn wol-len diese Wissenslücke schließen.Das auf fünf Jahre angelegte Pro-jekt wird vom US-amerikanischen National Institute of Health (NIH)mit 1,2 Mio. Euro gefördert. Nach Schätzungen erkranken bis zu 10 %aller Deutschen im Laufe ihres Le-bens an einer Neurodermitis. Auchwenn die Krankheit mit der Zeit aus-heilen kann, bleibt die erhöhte An-fälligkeit für Virenerkrankungen oftlebenslang bestehen. So mancherSkiläufer kennt die Symptome: Nacheinem Sonnentag auf der Piste be-

Neurodermitis-Patienten oft auch anfälliger für Viren

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jedoch, dass sich die asthmatischeEntzündung unbemerkt verschlech-tert. Verbraucht man mehr als zweiSprays pro Monat, gilt das als ein-deutiger Fingerzeig, die Therapiemit dem Arzt zu besprechen. Dennnur mit der optimalen Therapie ge-lingt es, langfristig die Lebens-qualität der Patienten zu verbessern.Quelle: Neue Apotheken Illustrierte

1/2005 11

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Einsatz. Wie bei den Sprays lautetauch hier die oberste Maxime: Dieniedrigste, eben noch wirksame Do-sis finden, aber das Mittel keinesfallsauf eigene Faust ganz weglassen.Bronchien erweiternde Medikamen-te, so genannte Beta-2-Mimetika, erleichtern bei akuten Attacken dasAtmen. Wer sich alleine auf dieschützende Wirkung verlässt, riskiert

So dramatisch sich ein Asthma-anfall im schwersten Fall ent-

wickeln kann – die Zahl dieser Not-fälle lässt sich mithilfe modernerArzneimittel und der geschicktenKombination verschiedener Wirk-stoffe deutlich verringern. Als wir-kungsvollste Langzeit-Therapeutikahaben sich Kortisonsprays zum In-halieren durchgesetzt. Sie wirkenentzündungshemmend und müssendauerhaft benutzt werden. Kortikoi-de in Tablettenform kommen beischweren Asthmaverläufen zum

Asthma –mit der richtigen

Therapie gut leben

Schnelle Hilfe bei Haut- und Umwelterkrankungen

Falsche Ernährung und die ständig wachsende Belastung unserer Umwelt gelten als wich-

tige Ursache für die steigende Zahl von Allergien, Haut- und Umwelterkrankungen. Mithil-

fe eines ganzheitlichen Diagnose- und Therapiekonzeptes werden in der Spezialklinik

Neukirchen die schwierigsten Formen von Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Ak-

ne und schadstoffinduzierten Umwelterkrankungen wie MCS und CFS behandelt.

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Spezialklinik Neukirchen GmbH & Co. KGKrankenhausstr. 993453 Neukirchen b. Hl. Blut

Tel.: 0 99 47/28-0Fax: 0 99 47/28-1 09E-Mail: [email protected]

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A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

12 allergikus

Untersuchung zeigten, dass die Virusreplikation um das 50fache inasthmatischen Bronchialepithelzell-kulturen im Vergleich zu gesundenTestproben zunahm.

Die Forscher identifizierten einenDefekt bei der Produktion von Inter-feron-b (ein chemischer Botenstoff),der eine „Suizidantwort“, die so ge-nannte Apoptose, in den befallenenEpithelzellen auslöst. Dieses beab-sichtigte Opfer reduziert die Virus-replikation und damit auch die Aus-breitung des Virus in den Lungen.

„Die Behandlung der Zellen mitInterferon-b normalisierte die Reak-tion der asthmatischen Zellen auf

Am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg ist nach Genehmigung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum1. Juli 2005 ein weiterer Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TR)namens „Allergische Immunantworten der Lunge“ eingerichtet worden.Transregios sind Sonderforschungsbereiche, die über mehrere Standorteverteilt sind. Thema des neuen Bereichs sind allergische Erkrankungeninsbesondere das allergische Asthma bronchiale. Die DFG fördert die Initiative zunächst für vier Jahre mit jährlich über zwei Mio. Euro, vondenen in Marburg etwa die Hälfte der Gesamtbewilligung verbleibt,während der Restbetrag an Forschungseinrichtungen in Borstel beiHamburg und nach München geht. Diese Einrichtungen sind auf der Basis eines Transregioverbundes am SFB beteiligt. Eine Verlängerungbis auf maximal zwölf Jahre ist möglich.Quelle: Universität Marburg

NEUESMittel gegen

Winterasthmaanfälle

Zur Behandlung von Multipler Sklerose verwendete

Therapie könnte Asthma-kranken Erleichterung in der Erkältungsjahreszeit bringen

Eine britische Forschungs-gruppe der University ofSouthampton unter Leitung

der weltweit anerkannten Asthma-experten Prof. Stephen Holgate undProf. Donna Davies hat herausge-funden, dass eine zur Behandlungder Multiplen Sklerose verwendeteTherapie potenziell eine neue Be-handlung zur Verminderung vonAsthmaanfällen darstellt, die durchdas gemeine Erkältungsvirus hervor-gerufen werden. Ihre Forschungser-gebnisse wurden vor kurzem imJournal of Experimental Medicineveröffentlicht.

Prof. Stephen Holgate erklärte:„Das Erkältungsvirus oder Rhinovi-rus ist ein wesentlicher Auslöser fürdie Verschlechterung von Asthma-symptomen, die häufig zur Einliefe-rung der Betroffenen ins Kranken-haus führen. Acht von zehn Asth-maanfällen bei Kindern und vier vonzehn Asthmaanfällen bei Erwachse-nen werden durch Virusinfektionen,wie Erkältungen oder Grippe, aus-gelöst.“ Die Forschungsgruppe ausSouthampton hat die grundlegen-den Mechanismen hinter den Aus-wirkungen von Erkältungen aufAsthmakranke untersucht und ei-nen Unterschied bei der Virusrepli-kation zwischen den Lungenepi-thelzellen von Asthmatikern und ge-sunden Testpersonen entdeckenkönnen. Die Daten dieser In-vitro-

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die Rhinovirusinfektion“, berichteteProf. Donna Davies. „Diese Ergeb-nisse legen nahe, dass inhaliertesInterferon-b für die Behandlungoder Prävention von Asthmaanfällenbedingt durch Rhinovirus verwendetwerden könnte und so zur Senkungder Anzahl stationärer Behandlun-gen von Asthmakranken in der kal-ten Jahreszeit führen würde.“Die Forschungsarbeit wurde zumTeil von der British Medical Associa-tion, Asthma UK, der British Lung Foundation und dem Australian Na-tional Health and Medical ResearchCouncil finanziert.Quelle: Universität Southampton, England

Allergische Immunantworten der Lunge Neuer Sonderforschungsbereich wird mit vier Millionen Euro gefördert

jetzt ist es für mich ein sorgenfreies Leben“, so die 25-jährige Yasmin G.

Moralische Unterstützung erhalten die Marathon-läufer von der achtfachen Olympiasiegerin im Kanu, Bir-

git Fischer. Während ihres Trainingsfür Olympia 2004 erkrankte sie anAsthma; doch mit sportlichem Ehr-geiz, harter Arbeit und effektiver me-dikamentöser Behandlung holte sie inAthen Gold im Kajak-Vierer. AuchBirgit Fischer trainierte für den NewYork Marathon. Ein lebendiges Bei-spiel dafür, dass Asthma und Aus-dauersport kein Widerspruch ist.

Beim Start in New York haben ei-nige Läufer auch vielleicht mal an ihrAsthma gedacht und ob sie damitProbleme bekommen könnten. Dankeiner guten Therapie und eines gu-

ten Trainings war dies aber für keinen der Läufer einThema. Und tatsächlich erreichte nach 4 Stunden und43 Minuten die erste Läuferin der Gruppe das Ziel.

Nach ca. 6 Stunden war die Sensation perfekt: AlleLäufer der Gruppe hatten das Ziel erreicht, eine Leis-tung, die neun Monate zuvor, als das Projekt geborenwurde, niemand für möglich gehalten hatte. „Ichschwebe auf Wolke 7. Wer mir das vor zehn Monatenvorausgesagt hätte, den hätte ich für verrückt erklärt“,so eine der Läuferinnen. Auch Birgit Fischer hat denLauf geschafft. Knieprobleme hatten für sie kein opti-males Training zugelassen, aber sie wollte unbedingtankommen und den Beweis liefern: Asthma ist heutekein sportliches Handicap mehr, moderne Medika-mente geben Asthmatikern absolute Freiheit.

Eines steht fest: Alle Teilnehmer wollen nach demHighlight New York Marathon weiter Sport treiben, dienächsten Läufe werden schon geplant. Asthmatikersollten sich also nicht von ihrer Krankheit ausbremsenlassen, sondern vielmehr aktiv werden, zum Beispiel ineiner Lungensportgruppe in der Nähe. Es muss ja nichtgleich ein Marathon sein. Schon ein normales Maß anSport führt zu einer besseren Belastbarkeit und bringtobendrein Spaß.

Dr. Joachim Böhme

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

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Um der landläufigen Meinung, dass Asthmaund Sport nicht zusammenpassen, zu begeg-nen, hat sich in Hamburg ein interessantes

Projekt entwickelt: Unter ärztlicher Betreuung und mitdem Sponsoring der Fir-ma AstraZeneca haben14 Asthmatiker für denNew York Marathontrainiert. Dieses Projektsoll zeigen, dass gut be-handelte Asthmatiker keine körper-lichen Einschränkungen haben. DasAnsehen der Asthmatiker kann sichdadurch völlig wandeln.

Als Grundvoraussetzung wurdenalle Asthmatiker auf eine moderneTherapie eingestellt. Sie inhalierenzweimal täglich ein Kombinations-präparat aus einem bronchial erwei-ternden Medikament und einem in-halierbaren Kortison über einen Tur-bohaler. So erreichten alle eine guteund stabile Lungenfunktion. Kör-perliche Belastungen können sienicht mehr aus der Bahn werfen. Daswar zu Beginn des Trainings durchaus nicht der Fall: Einige Asthmatiker konnten damals kaum einen Kilo-meter laufen. Dank guter Medikation und Training warschnell eine gute Belastbarkeit erreicht. „Jetzt haben wirden Turbohaler, den benutzen wir morgens und abends,

Asthmatiker laufen den NEW YORK Marathon

Bei den „Hauptallergenen“ handelt es sich um:

14 allergikus

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

Die Therapie einer Lebensmittelal-lergie basiert in erster Linie auf der

Allergenkarenz (Meiden des Allergens).Sind die Allergene bekannt und ist derlange und beschwerliche Weg der Diag-nose abgeschlossen, beginnt das eigent-liche Problem, die Karenzkost. In derTheorie sehr einfach, liegt die Tücke imDetail. Schon kleinste Mengen eines Al-lergens können ausreichen um das aller-gische Geschehen in Gang zu setzen.Der ungewollte Genuss von verstecktenAllergieauslösern führt zu Reaktionenund verunsichert den Allergiker immerwieder aufs Neue.

Eine französische Studie belegt, dassanaphylaktische Reaktionen auf Le-bensmittel zu 30,8 % durch den unbeab-sichtigten Konsum des Allergens hervor-gerufen werden. Besonders häufig ge-schieht der ungewollte Konsum, wenndas Allergen unerwarteter Bestandteileiner Speise ist, z. B. Milcheiweiß imOrangensaft oder in Wurstwaren, Selle-rie in Gewürzmischungen oder Erdnuss-und Sojabeimengungen in Fertiggerich-ten.

Damit der Verbraucher besser überabgepackte Produkte informiert wirdund allergieauslösende Zutaten direkterkennt, ist am 25. November 2004 diedritte Verordnung zur Änderung der Lebensmittel-Kennzeichnungsverord-nung verabschiedet worden. Nach einereinjährigen Übergangsfrist müssen nun seit dem 25. November 2005 auf allenverpackten Lebensmitteln die zwölf alsbedeutendste Auslöser von Allergienfestgelegten Zutaten deklariert werden.

Unabhängig von o. g. Punkt wird die bisherige 25 %-Regel gestrichen. Diesbedeutet, dass in Zukunft alle Zutaten einer zusammengesetzten Zutat (egal in welcher Menge die zusammengesetzte Zutat im Endprodukt beinhaltet ist) bis auf einzelne Ausnahmen aufgeführt werden müssen. Bisher konnte sich in einer Schokoladenfüllung eines Kekses Milcheiweißverbergen, wenn die Schokoladenfüllung weniger als 25 % der gesamtenKeksmasse betrug.

Darüber hinaus wird im Rahmen der Vierten Verordnung zur Änderungder Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung die gleiche Deklarations-pflicht auch für lose abgegebene Ware sowie für Lebensmittel in Fertig-packungen, die in der Verkaufsstätte zur alsbaldigen Abgabe an den Verbraucher hergestellt und dort abgegeben werden (jedoch nicht zurSelbstbedienung), diskutiert. Dass eine solche Regelung umgesetzt wirdsteht außer Frage, diskutiert wird zurzeit Art und Umfang. Die weitere Ent-wicklung wird daher mit Spannung erwartet.

Sonja Lämmel

Ernährungswissenschaftlerin und Mitglied im DAAB-Beratungsteam

Deutscher Allergie- undAsthmabund e. V. (DAAB)Fliethstr. 11441061 Mönchengladbach

Tel.: 0 21 61/81 49 40www.daab.de

Neue Kenn-zeichnung für

Lebensmittelallergiker

• glutenhaltiges Getreide und Getrei-deerzeugnisse

• Krebstiere u. Krebstiererzeugnisse• Eier und Eiererzeugnisse• Fisch und Fischerzeugnisse• Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse• Soja und Sojaerzeugnisse• Milch und Milcherzeugnisse

(einschließlich Laktose)• Schalenfrüchte, d. h. Mandel,

Haselnuss, Walnuss, Cashewnuss,Pecannuss, Paranuss, Pistazie, Maca-damianuss, Queenslandnuss sowiedaraus hergestellte Erzeugnisse

• Sellerie und Sellerieerzeugnisse• Senf und Senferzeugnisse• Sesam und Sesamerzeugnisse• Schwefeldioxid und Sulfite in einer

Konzentration von mehr als 10 mg/kg

oder 10 mg/l (als SO2 angegeben)Stoffe, die durch die Verarbeitungoder den Herstellungsprozess ihr allergenes Potenzial verlieren, bilden eine Ausnahme, wie z. B.

• Glukosesirup auf Weizenbasiseinschließlich Dextrose

• Maltodextrine auf Weizenbasis• aus Ei gewonnenes Lysozym,

das in Wein verwendet wird• Fischgelatine, die als Trägerstoff für

Vitamine u. Aromen verwendet wird• vollständig raffiniertes Sojabohnenöl

und -fett• Milch-(Casein)-Erzeugnisse, die als

Klärhilfsmittel in Apfelwein undWein verwendet werden

• Mandeln und Walnüsse, die als Aro-ma in Spirituosen verwendet werden

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

1/2005 15

Die Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V.

ist ein gemeinnütziger Verein, der Menschen

mit chronisch obstruktiven Atemwegserkran-

kungen (Verengungen der Atemwege) Hilfe

zur Selbsthilfe bietet. Zu den genannten Atem-

wegserkrankungen gehören insbesondere die

chronisch obstruktive Bronchitis mit oder ohne

Lungenemphysem, die so genannte COPD

(Chronic Obstructive Pulmonary Disease) und

das Asthma bronchiale.

Wir stellen uns vor:

Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e. V.

Patientenliga Atem-wegserkrankungen e. V.

Geschäftsführerin: Sonja PlatacisBerliner Str. 8455276 Dienheim

Tel.: 0 61 33/35 43Fax: 0 61 33/92 45 57

E-Mail:[email protected]

www.patientenliga-atem-wegserkrankungen.de

Geschäftszeiten: Mo. - Do. von 8.30 - 13.30 Uhr

W ir wollen in Lern-und Übungsgrup-

pen, die wir „Atemthera-piegruppen“ nennen, neueMöglichkeiten der Zusam-menarbeit zwischen Pati-enten und ihren Angehöri-gen auf der einen Seite,und Ärzten und Physiothe-rapeuten auf der anderenSeite, schaffen. Wir mei-nen, dass die gemeinsame„Arbeit“ von Arzt und Pati-ent in einer solchen Gruppe

eine neue Form der Wahrnehmung des jeweils anderenmit sich bringt. Die Partner in der Gruppe verstehen dieSprache sowie die Denk- und die Ausdrucksweise desanderen besser und schaffen sich im Laufe der Zeit ei-ne wechselseitige Vertrauensbasis.

Dabei geht es nicht nur um Vortragsveranstaltungenim üblichen Sinne, sondern vor allem um Diskussio-

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16 allergikus

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

Die Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V. ver-tritt auch nach außen die Interessen der Menschen mitchronischen Atemwegserkrankungen. Dies geschiehtüber regelmäßige Kontakte zu den Meinungsbildnernin der Gesundheits- und in der Sozialpolitik, und zwarsowohl vor Ort als auch auf Landes- und Bundesebene.Hinzu kommen unsere von gegenseitiger Anerken-nung getragenen Beziehungen zu führenden deut-schen Pneumologen und zu einer sehr großen Anzahlvon Pneumologen, die in den Informationsveranstal-tungen in unseren Ortsverbänden unentgeltlich als Re-ferenten auftreten.

Gespräche mit Vertretern der Krankenkassen habeneinen hohen Stellenwert bei unserer Arbeit, beispielhaftseien hier die Einführung der Disease-Management-Programme „Asthma“ und „COPD“ genannt.

Das Ziel der Tätigkeit der Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e. V. ist letztlich der aufgeklärte undmündige Patient, der – geführt von seinem fachlich kom-petenten Arzt – seine individuelle chronische Atem-wegserkrankung so gut beherrscht, dass seine Lebens-qualität so wenig wie möglich eingeschränkt ist.

Das Leitmotiv, das unser tägliches Engagementprägt, lautet daher:

Unser Ziel ist die Verbesserung Ihrer Lebensqualität!

Indikationen: Krankheiten der Atmungsorgane, Hautkrankheiten, Mu-koviszidose, Allergologie, PsychosomatikVersorgungsträger nach § 111 SGB VKostenträger: Gesetzliche und private Krankenkassen, Selbstzahler,Rentenversicherungsträger, Berufsgenossenschaften, Versorgungsämter,beihilfefähig. Ausstattung: 180 Ein-Bett-Zimmer, mit WC, Dusche, Selbstwahltelefon,Rundfunk- und TV-Geräte, Meerwasserbewegungsbad, Sauna, Trimmraum, Tischtennis, Beschäftigungstherapie, Kegelbahn, CafeteriaBitte fordern Sie unseren Hausprospekt an oder besuchen Sieuns im Internet unter www.Nordseeklinik-Borkum.deRückfragen und Reservierungen:Telefon: 0 49 22/9 21-30 08Telefax: 0 49 22/9 21-19 65Nordseeklinik Borkum der Deutschen Rentenversicherung RheinlandBubertstr. 4 Telefon: 0 49 22/9 21-0126757 Borkum Telefax: 0 49 22/9 21-19 61

Eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung Rheinland

� die Broschüre „Atemwegserkrankungen – Hilfe zur Selbsthilfe“

� die Zeitschrift „Luftpost“ mit den Schwerpunkt-themen COPD, Asthma bronchiale und Lungensport

� die Reihe „Aufatmen in …“ – Ein Führer durch die pneumologische Versorgung in verschiedenen Bundesländern Bisher sind erschienen: Aufatmen in Rheinland-Pfalz, … in Hessen, … in Nordrhein-Westfalen und … in Bayern Im Internet zu finden unter www.aufatmen-in-deutschland.de

� das „Patienten-Wörterbuch Lunge“

� den Patientenratgeber „Chronisch obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem – besser mit der Krankheit leben“ (Herausgeber: Deutsche Atemwegsliga e. V.)

nen nach dem Motto „Patienten fragen – Experten ant-worten“. Die Patienten sollen insbesondere ermutigtwerden, selbst etwas zur Bewältigung ihrer Krankheitzu tun und z. B. Atem- und Entspannungstechniken zuerlernen. In zahlreichen Ortsverbänden – zurzeit sind es20 – finden außerdem Schulungen über den Umgang miteinem Asthma bronchiale und mit einer COPD – insbe-sondere bei Neuerkrankungen – statt. Die Patienten kön-nen bei ihrer Krankenkasse die Übernahme der Kosten beantragen.

Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen seit un-serer Gründung im Jahr 1985 die erwachsenen Patien-ten: Sie benötigen – außer einer qualitativ hochwerti-gen ärztlichen Betreuung – besondere Unterstützungund Aufklärung. Nur dann können sie eine Ver-schlechterung ihrer Erkrankung verhindern oder ver-langsamen und sich so lange wie möglich eine ausrei-chende Lebensqualität erhalten. Um dieses Ziel zu er-reichen, ist auch ein regelmäßiges und angemessenesBewegungs- und Konditionstraining erforderlich. Wirarbeiten daher sehr eng mit der AG Lungensport inDeutschland e. V. zusammen.

Der tägliche Umgang mit einer chronischen Atem-wegserkrankung setzt vor allem sachgerechte und für

die Betroffenen auch verständliche Informationen vor-aus. Die Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V.bietet daher das folgende allgemeine Informationsma-terial an:

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

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Ist die erstellte

Statistik einer

großen Ersatz-

krankenkasse

richtig, so leiden

in Deutschland

allein etwa

25 Millionen Men-

schen an Krank-

heiten wie Neuro-

dermitis, Asthma

und Allergien.

Die Zahl der Neu-

erkrankungen

wird auf 7-9 % pro

Jahr beziffert.

Die Krankheiten gelten als unheilbar, da offenbar einevererbte Disposition zu diesen Krankheiten gegeben ist.Aus eigener Betroffenheit hatte das Ehepaar Elfi und Jürgen Pfeifer 1985 den Bundesverband Neurodermi-tiskranker in Deutschland e. V. gegründet. Ihr Sohn Rene war im Alter von sechs Monaten an der schwers-ten Form der Neurodermitis erkrankt. Die konsul-tierten Ärzte kannten nur das Kortison zur Behandlungder Krankheit und erst ein Hamburger Heilpraktiker schaffte es zumindestens vorübergehend, dass das Kindbeschwerdefrei wurde.

Der Bundesverband Neurodermitiskranker inDeutschland e. V. kümmert sich um Menschen, die anden o. g. Krankheiten, aber auch an Vitiligo (Weiß-fleckenkrankheit) und Psoriasis (Schuppenflechte) lei-den.

Der Verband sucht seit Anbeginn seiner Arbeit ge-meinsam mit Therapeuten und Fachkliniken nach neu-en, nebenwirkungsfreien oder nebenwirkungsarmenBehandlungsmethoden, um den Krankheiten Einhalt zu gebieten, damit die Patienten symptomfrei leben können. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass die nebenwirkungsbelastenden Therapien mit Kortison,

– erkennen und behandeln

Neurodermitis,Asthma, Allergien

Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e. V.

Selbsthilfeorganisation für Neurodermitis-, Asthma-, Allergie-, Vitiligo-und PsoriasiskrankeOberstr. 17156154 Boppard

Tel.: 0 67 42/87 13-0Fax: 0 67 42/27 95

E-Mail für Info-Anforderung: [email protected](bitte Name und Adressenicht vergessen) www.neurodermitis.net

Öffnungszeiten:Montag – Donnerstag7.30 - 12.00 und 13.00 - 16.30 UhrFreitag: 7.30 - 12.00 Uhr

18 allergikus

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

Deutsche Atemwegsliga e. V.Burgstr. 1233175 Bad LippspringeTel.: 0 52 52/93 36 15www.atemwegsliga.de

Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V.Gotenstr. 16453175 BonnTel.: 02 08/36 79 10www.dha-allergien.de

Deutscher Neurodermitisbund e. V. (DNB)Spaldingstr. 21020097 HamburgTel.: 0 40/23 08 10www.dnb-ev.de

Deutscher Psoriasis Bund e. V. (DPB)Seewartenstr. 1020459 HamburgTel.: 0 40/22 33 99-0www.psoriasis-bund.de

Allergie- und umweltkrankes Kind e. V.Westerholter Str. 14245892 GelsenkirchenTel.: 02 09/ 3 05 30oder 02 09/3 80 90 36http://members.aol.com/AUKGE

W E I T E R E W I C H T I G E A D R E S S E N

Antibiotika oder gar mit Zytostatika(sind in der neuen Salbengenerationeingebracht) dem absoluten Notfall vor-behalten bleiben sollten. Dabei nehmenPatienten mit Asthma natürlich eineSonderstellung in der Medikation ein.Hier ist das Kortison in aller Regel ein lebenswichtiges und lebensrettendesMedikament.

Die Ernährung, das körpereigeneImmunsystem, die Psyche und auchhormonelle Faktoren sind bei Diagnoseund Therapie dieser Krankheiten wich-tig und zu beachten, wobei speziell derDarm des Menschen, in dem 85 % un-seres Immunsystems angesiedelt sind,bei Auslösung und Unterhaltung dieserKrankheiten eine wichtige Rolle spielt.

Tausende von Betroffenen haben inden letzten Jahren ihre Darmflora un-tersuchen lassen und konnten in Zu-sammenarbeit mit einem hoch autori-sierten Labor für die Mikrobiologie desDarmes und dem Bundesverband fest-stellen, wie stark die Darmflora dieserPatientenklientel geschädigt ist.

Durch eine intensive Symbioselen-kung, die das darmassoziierte Immun-system und somit auch den ernährungs-bedingtem Stoffwechsel wieder in Ord-nung brachte, erlebten unzählige ge-quälte Menschen, die fürchterlich an

den genannten Krankheiten litten, dasssich der klinische Befund erheblich verbesserte. Plötzlich vertrugen dieseMenschen auch wieder Nahrungsmittel,die zuvor einen allergischen, neuro-dermitischen oder gar asthmatischenSchub ausgelöst hatten.

Der Bundesverband arbeitet heutemit autorisierten Fachkrankenhäusern,Fachkliniken, Ärzten und Heilprakti-kern, aber auch mit Produktanbieternzusammen. Die diagnostischen und the-rapeutischen Verfahren sowie auch dievom Verband empfohlenen Produktewerden ständig einer intensiven Prü-fung und Kontrolle unterzogen. Nur sokommt es zur Empfehlung solcher Be-handlungen und Produkte.

Der Bundesverband Neurodermitis-kranker in Deutschland e. V. steht unterder Schirmherrschaft von Frau CindyBerger (Gesangsduo Cindy & Bert). FrauBerger engagiert sich intensiv für die Be-lange der Kranken und stellt ihre Me-dienpopularität gern in den Dienst derSache.Der Bundesverband versendet auf An-frage umfangreiche, kostenlose undnatürlich unverbindliche Informations-unterlagen zu empfohlenen Therapienund Produkten sowie zur Arbeit des Verbandes.

A K T U E L L E S

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Für die Weltgesundheitsorganisati-on (WHO) steht fest: Die chronischobstruktive Lungenerkrankung(COPD) wird im Jahr 2020 die dritt-häufigste Todesursache weltweitsein, nach Schlaganfall und Herzin-farkt. Die Hauptursache der COPD istdas Rauchen. Doch noch immer feh-len genaue Daten. „Wir wissen nicht,wie häufig die COPD ist, wie die Pa-tienten mit dieser Krankheit medizi-nisch versorgt werden – noch kennenwir die Unterschiede in einzelnenLändern“, sagt Prof. Dr. Tobias Wel-te, Direktor der Abteilung Pneumo-logie der Medizinischen HochschuleHannover (MHH).

Das soll eine groß angelegte in-ternationale Studie in mehreren Län-dern mit dem Namen BOLD (burdenof obstructive lung disease) nun zei-gen: In China und der Türkei be-gannen Ende vergangenen Jahresbereits erste Untersuchungen, vorkurzem starteten Island, Südafrikaund Österreich. Nun kommen dieUSA, Polen, Norwegen undDeutschland hinzu. Die Initiativestartete das Kaiser Permanente Cen-ter for Health Research in Portland inden USA. Dort werden alle Datenanonymisiert zusammengeführt.„Die Region Hannover wird das Mo-dellgebiet für Deutschland sein, dieMHH das nationale Zentrum für dieStudie“, sagt Prof. Welte. Er holte dasProjekt nach Hannover.

Wie wird die Studie ablaufen?Eine standardisierte Befragung undein Lungenfunktionstest sind die we-sentlichen Elemente der Studie.Rund 1.000 Personen aus der RegionHannover – je zur Hälfte Frauen undMänner – werden willkürlich ausge-wählt, angeschrieben und gebeten,bei der Studie mitzumachen. IhreAufgabe besteht darin den Fragebo-gen mit 15 Seiten auszufüllen undden Lungenfunktionstest mitzuma-chen. Mitarbeiter/innen der MHH-Abteilung Pneumologie besuchendiese Personen zu Hause oder gehenmit ihnen in der MHH den Fragebo-gen durch. Darin wird ausführlichdie Krankengeschichte erfragt, dasmögliche Rauchverhalten oder aucheventuelle Versuche der Entwöh-nung. Arztbesuche oder ein Klinik-aufenthalt werden ebenso erfasst wiedie Lebensqualität. „Unser Ziel istes, auf diese Weise einen statistischfundierten Querschnitt durch die Be-völkerung zu erhalten und genauherauszufinden, wie häufig dieCOPD tatsächlich ist“, sagt Prof. Welte. „Dabei hoffen wir auf die Mit-hilfe der angeschriebenen Menschenin der Region Hannover, auch wennsie keine Lungenprobleme haben.“

Welche Symptome wei-sen auf eine COPD hin?

• Husten, länger anhaltend, vor al-

lem morgens nach dem Aufstehen

• Auswurf, der normalerweise weiß

ist, sich aber bei bakteriellen

Infekten gelb-grün verfärbt

• Atemnot, die meistens im frühen

Stadium der Krankheit auftritt,

zunächst nur unter Belastung,

später auch in Ruhe

Wichtig ist, dass die Ärzte die Kran-kengeschichte ausführlich erheben– sie gibt oft schon deutliche Hinwei-se auf die COPD. Eine körperlicheUntersuchung und ein Lungenfunk-tionstest gehören ebenfalls zur Ba-sisdiagnostik. Weitergehende Labor-untersuchungen, Röntgenaufnah-men oder eine Bronchienspiegelungdienen häufig dazu, andere Krank-heiten mit ähnlichen Symptomenauszuschließen.

Was setzen Medizinerin der Therapie ein?So genannte Bronchodilatatoren, alsSpray eingesetzte Medikamente, er-weitern die verengten Atemwege.Medikamente mit unterschiedlichenWirkmechanismen sind hier kombi-nierbar. Eine Therapie mit Kortisonoder Antibiotika spielt nur bei einerakuten Verschlechterung eine Rolle.Ist die Erkrankung fortgeschritten,benötigen die Patienten eine Lang-zeit-Sauerstofftherapie, bei der sieüber eine Nasensonde zusätzlichenSauerstoff erhalten. PhysikalischeMaßnahmen können diese Behand-lung unterstützen, erleichtern dasAbhusten, lindern die Atemnot undhelfen, quälende Hustenreize zu ver-meiden. Bei jungen Patienten in fort-geschrittenem Krankheitszustandwerden auch chirurgische Eingriffebis hin zu einer Lungentransplanta-tion erwogen. Weitere Informationenfinden Sie auf www.bold-studie.de.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover

COPD-Studie – Wie viele Menschen

sind betroffen?

Studie: Hannover wird

Modellregion für ganzDeutschland

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20 allergikus

A K T U E L L E S

In Wohnungen und Büros störensie unser Wohlbefinden undkönnen unsere Gesundheit ge-

fährden: flüchtige organische Ver-bindungen, Schimmelpilze, Radon,Lärm, Elektrosmog. Wie gefährlichsind sie? Was kann man dagegentun? Wie kann man vorbeugen? Die-se Fragen werden in der Broschüre„Gesünder wohnen – aber wie?Praktische Tipps für den Alltag“ be-antwortet, die das Umweltbundes-

„Wirklich rein”, „porentief”,„ohne Rückstände” – werkennt sie nicht, die Werbesprüchefür Haushaltsreiniger. Doch bedeu-tet rein auch gesund? Eine Studie derColumbia Universität aus den USAdeckt jetzt auf: Spezielle antibakte-rielle Haushaltsreiniger verhindernkeine Infektionskrankheiten. Außer-dem kann übertriebene Reinlichkeitauch zu Allergien führen.

Bakterien befinden sich überallum uns herum, deshalb ist Sauber-keit natürlich wichtig. Doch vieleübertreiben es. Fest steht aber: Al-lein im Kühlschrank tummeln sichmehr Bakterien als auf der Toilet-tenbrille. Unappetitlich aber wahr:Bis zu elf Millionen Keime wurdendort bei wissenschaftlichen Unter-

Kostenlose Broschüre:

Gesünder wohnen – aber wie?

Praktische Tipps für den Alltag

Rein und gesund?Zu viel Hygiene fördert Allergien

suchungen auf einem Quadratzenti-meter entdeckt. Wer diesen aller-dings mit einem scharfen und desin-fizierenden Reiniger zu exzessiv zuLeibe rückt, kann seiner Gesundheitebenfalls schaden. Neben allergi-schen Reaktionen auf die aggressi-ven Reiniger kann auch eine nahezukeimfreie Wohnung Folgen haben.Das Immunsystem lernt nicht, sichmit den äußeren Einflüssen ausein-ander zu setzen, um dann im späte-ren Leben auf die entsprechendenäußeren Einflüsse reagieren zu kön-nen. Es ist dann mit Umwelteinflüs-sen schnell überfordert. Vor allemKinder, deren Immunsystem sichnoch entwickelt, leiden darunter.

Quelle: DAK

amt (UBA), das Bundesamt für Strah-lenschutz (BfS) und das Bundesinsti-tut für Risikobewertung (BfR) ge-meinsam erarbeitet und herausge-ben haben. Die 64 Seiten umfassen-de Broschüre ist kostenlos erhältlich.Ohne Anspruch auf Vollständigkeitwerden in der Broschüre die wich-tigsten wohnhygienischen Problemebeschrieben. Tipps zur Vorbeugungoder Vermeidung helfen, in den ei-genen vier Wänden gesund zu leben.

Folgende Bestellmöglichkeiten stehen zur Verfügung:Per Post: UmweltbundesamtZentraler AntwortdienstPostfach 14 06, 06813 DessauPer E-Mail: [email protected]ßerdem kann die Broschüre als PDF heruntergeladen werden unter:www.apug.de/aktuelles/index.htm

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A K T U E L L E S

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GefährlichePilzeSchimmel in der Wohnungkann Asthma auslösen

Rund jeder fünfte Deutsche lebt in ei-ner Wohnung mit Feuchtigkeits-schäden – Schimmel inklusive. Dasergab eine Studie der Universität Je-na. Die grün-grauen Gewächse anWänden und Fensterrahmen sehennicht nur hässlich aus, sie machenauch krank. Schimmel in der Woh-nung kann Atemnot, Husten undSchnupfen hervorrufen und außer-dem erhöht er das Risiko, an Asthmazu erkranken, um ein Vielfaches.Menschen, deren Immunsystem ge-schwächt ist – beispielsweise chro-nisch Kranke – können schwere Pilz-infektionen erleiden.

Erste Hilfe für ein gesundesWohnklima: Der Schimmel mussweg. Häufiger Grund für Schimmel-bildung ist falsches Lüften und Hei-zen. Erstaunlicherweise werdendurchschnittlich acht bis 15 LiterWasser an einem Tag als Wasser-dampf an die Raumluft abgegeben.Diese erhöhte Luftfeuchtigkeit – unddamit das Risiko für Schimmelbil-dung – kann nur durch regelmäßigesLüften und richtiges Heizen gedros-selt werden. Mehrmals täglich soll-ten die Fenster deshalb zum Lüftenfür wenige Minuten ganz geöffnetwerden. Gekippte Fenster reichennicht aus. Darüber hinaus darf dieWohnung nie ganz auskühlen, dennkurzfristig erzeugte warme Raumluftkondensiert an den kühlen Wändenund verursacht den Schimmel. Des-halb lieber für eine konstante Raum-temperatur sorgen als ständigesWiederaufheizen. Lässt sich auchmit diesen Maßnahmen der Schim-mel nicht stoppen, können auchBaumängel die Ursache sein. Dannhelfen nur noch die Handwerkeroder der Gang zum Vermieter.Quelle: DAK

Niesen, Husten, gerötete Au-gen – was nach einer relativ

harmlosen Erkältung klingt, kannweit schlimmere Ursachen haben.Die Hausstauballergie gehört nochimmer zu den am häufigsten unter-schätzten Krankheiten. Sie wirdnicht ernst genommen, weil die Symptome außerhalb der mit Aller-genen belasteten Zonen, vor allemdem Bett, schnell abklingen.

Je früher die Krankheit erkanntwird, umso eher können Beschwer-den gelindert und Spätfolgen, imschlimmsten Falle chronisches Asth-ma, verhindert werden. Ein kurzer,aus fünf Fragen bestehender Testkann helfen, das persönliche Haus-stauballergie-Risiko einzuschätzen.

Der Test1. Treten morgens beim Aufwachen

häufig Symptome wie Husten, Niesen, gerötete Augen, verstopfte oder laufende Nase bei Ihnen auf?

2. Wachen Sie manchmal nachts wegen dieser Symptome auf?

3. Verstärken sich diese Symptome während der Heizperiode?

4. Werden die Beschwerden besser, wennSie die Wohnung verlassen haben?

5. Fühlen Sie sich unausgeruht, obwohl Sie eigentlich lange genug geschlafen haben?

Können nur zwei Fragen innerhalbdieses Tests mit „Ja“ beantwortetwerden, ist die Erkrankung an Haus-stauballergie sehr wahrscheinlich.Um sicher zu gehen, sollte man sicheinem Allergietest bei einem Fach-arzt unterziehen. Diese Tests werdenvon der Krankenkasse nach Abspra-che bezahlt.

Risiko Haus-stauballergie –Symptome erkennen

Ob Feinstaub, Milbenallergene,Pollen, Viren, Bakterien oderSchimmelpilze – in der Luft liegenGefahren, die einem das Lebenschwer machen können, auch inden eigenen vier Wänden. So istbeispielsweise dort oftmals die Belastung an Feinstaub um einvielfaches höher als außen, beson-ders bei glatten Böden. Damit istnun Schluss. Mit einem neuen, ungefähr der Größe eines Com-puters entsprechenden Luftreini-gungsgerät für Innenräume, kön-nen sogar Allergiker zu Hause

Saubere Luft in staubigen Zeiten

nun wieder getrost durchatmen.Denn das „Therapy Air Plus“ vonZepter & Bioptron ist das der-zeit einzige Gerät, das mit derTÜV-Zertifizierung „Für Allergi-ker geeignet“ ausgestattet ist. DerStromverbrauch des Luftreinigersist vergleichbar mit dem einerGlühbirne, die Kapazität ist aufRäume bis zu 45 qm ausgerichtet.Auch unangenehmen Gerüchenrückt dieses Gerät zu Leibe. Weitere Informationen gibt es imInternet unter:www.therapyair.de.

22 allergikus

Allergische Erkrankungen wie Heu-

schnupfen, Asthma oder Neurodermitis

haben in den vergangenen Jahren auffallend

zugenommen. Die Ursachen dafür sind

bislang nicht eindeutig belegt.

Mögliche Erklärungen liefern un-gesunde Ernährung, übertriebeneHygiene und Umweltverschmut-zung. Epidemiologische Studiendeuten darauf hin, dass Allergiendurch Schadstoffe in der Luft her-vorgerufen werden, insbesonderedurch Emissionen im Straßenver-kehr. Ein Wissen-schaftlerteam um Dr.Ulrich Pöschl und Dr.Michael Weller vomLehrstuhl für Hydro-geologie, Hydroche-mie und Umweltana-lytik der TU Mün-chen (Prof. ReinhardNießner) bietet nunerstmals einen de-taillierten molekula-ren Erklärungsan-satz für den Zusam-menhang zwischenAllergien und Um-weltverschmutzung, wie die Fach-zeitschrift Environmental Scienceand Technology und das Wissen-schaftsmagazin Nature kürzlich be-richteten.

Die Chemiker analysierten dieVeränderung von Blütenpollenal-lergenen und anderen Proteinen, die gezielt Autoabgasen an einemMünchner Verkehrsknotenpunktausgesetzt wurden. Sie wiesen nach,dass natürliche Proteine durch Re-aktion mit Stickoxiden und Ozon ef-fizient nitriert werden. Dabei bildensich Nitroproteine, die anstelle dernatürlichen Aminosäure Tyrosin daschemisch modifizierte Derivat Nitro-tyrosin enthalten. Bei Sommersmog,wenn Stickstoffdioxid (NO2), Ozon(O3) und Nitratradikale (NO3) in

sehr hohen Konzentrationen vorhan-den sind, läuft die Nitrierung beson-ders rasch ab. Nitroproteine fandensich nicht nur in den Expositionsex-perimenten mit verschmutzter städti-scher Luft und synthetischen Gasge-mischen, sondern auch in Straßen-,Fenster- und Luftstaub.

Immunologische Studien zeigen,dass nitrierte Proteine besonders star-ke Reaktionen des menschlichen Im-munsystems hervorrufen. Durch dasEinatmen von Nitroproteinen könnendemnach allergische Symptome, alsoeine Überreaktionen der körpereige-nen Abwehrkräfte, ausgelöst oderverstärkt werden.

Erste Ergebnisse gezielter bioche-mischer Experimente bestätigen die-se Vermutung. Sofern weitere Unter-suchungen diesen Ansatz bestätigen,könnte durch eine Reduktion vonStickoxidemissionen und einer Ver-besserung der Luftqualität auch dieZunahme von Allergien eingedämmtwerden.

Quelle: Technische Universität München

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Nitroproteine lösen Allergien aus

Zusammenhang zwischen Allergien und Luftverschmutzung aufgeklärt

Gra

fik: H

exal

Kurz vor dem

Deutschen Lungen-

tag am 24. Sep-

tember verkündete

das Asthma-

Transalpin-Team

eine Erfolgsmeldung: Die Gruppe asthmakran-

ker Jugendlicher ist in knapp einer Woche

von Berchtesgaden bis nach Venedig geradelt.

Aktiv trotz AsthmaTransalpin-Asthma-Tour erfolgreich beendet

K I N D E R & C O.

1/2005 23

Trotz ihrer chronischen Atemwegs-erkrankung haben die Mädchen und Jungen 400 Wegkilometer undknapp 2.000 Höhenmeter zurück-gelegt. Die 15 Jugendlichen wolltensich selbst und anderen Betroffenmit der Tour zeigen, dass sich Asth-ma und körperliche Anstrengungnicht ausschließen. „Es soll eine An-regung für alle ebenfalls betroffe-nen Kinder und Jugendlichen sein,sich nicht hängen zu lassen“, soEduard Goßner vom AsthmazentrumBerchtesgaden. Trotz Asthma sei esmöglich zu trainieren und bei einer

adäquaten Dauertherapie ein symp-tomfreies Leben zu führen. Die 400-km-Tour führte die Teilnehmervon Berchtesgaden über Zell am See,den Großglockner, Lienz und Tolme-zzo nach Venedig. Während der ge-samten Tour nahmen die Jugend-lichen täglich ihre gewohnten Asth-mamedikamente. Trotz schwererkörperlicher Belastung kam es aufder ganzen Strecke zu keinen Aus-fällen oder Krankheitsverschlechte-rungen. Alle Radfahrer hatten zwarein Notfallspray bei sich, doch nur diewenigsten machten davon Ge-

brauch. Ein 18-jähriger Teilnehmerzieht Bilanz: „Im Nachhinein kannich noch gar nicht glauben, die wei-te Strecke wirklich gefahren zu sein.Ich habe regelmäßig einmal morgensund abends mein Medikament inha-liert, ansonsten habe ich keine wei-teren Sprays gebraucht.“

„Die Radtour hat das Selbstwert-gefühl der Jugendlichen enorm ge-steigert“, berichtet Christoph Cram-me, „neben der medikamentösenund sporttherapeutischen Behand-lung spielt die innere Einstellung derPatienten eine große Rolle, wenn esdarum geht, das Asthma in den Griffzu bekommen und zu kontrollieren.“Seit Mai hatten sich die elf bis 18 Jah-re alten Jungen und Mädchen in ver-schiedenen Trainingseinheiten aufdie Etappe vorbereitet. Alle Betei-ligten leiden an leichtem bis schwe-rem Asthma und werden im CJDAsthmazentrum Berchtesgaden be-handelt.

Quelle: CJD Asthmazentrum Berchtesgaden

Kinder mit Asthma profitieren von BewegungWie eine Umfrage ergeben hat, ist jedes dritte Kindaufgrund von Asthma vom Sportunterricht befreit.Doch die Schonung der Kinder bewirkt, dass dieSchwelle für ein Belastungsasthma immer weitersinkt. Hilfe in Form von moderatem Aufbautrainingtut also Not. Eine Studie mit elf- bis zwölfjährigenKindern hat ergeben, dass die trainierten Kinder mitAsthma bei einer angemessenen medikamentösenTherapie in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit undmaximale Sauerstoffaufnahme ebenso gut abschnei-den wie trainierte gesunde gleichaltrige Kinder.

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24 allergikus

K I N D E R & C O.

In Deutschland leidet heute etwa je-des zehnte Kind unter Asthma.Glücklicherweise gibt es inzwischengute Behandlungsmöglichkeiten,außerdem trägt der richtige Umgangmit der Krankheit zu einem günstigenKrankheitsverlauf bei. Asthma ist ei-ne organische Erkrankung, die je-doch durch positive und negativeEmotionen beeinflusst wird. Geradebei kleinen Asthmatikern spielt diePsyche oft eine große Rolle: SeelischeBelastungen können Auslöser für ei-nen Asthmaanfall sein. Durch diehäufig vorhandene Angst vor derAtemnot wird diese zusätzlich oftnoch verstärkt. Je besser ein Patientüber die Ursachen und Verhaltens-maßnahmen aufgeklärt ist, desto bes-ser kann er mit seiner Erkrankungumgehen. Dies gilt insbesondere fürKinder.

Kontraindiziert für die Entspan-nungsverfahren sind Kinder mit demseltenen Small-Airway-Asthma, beidem vor allem die Bronchiolen (diekleinen Verästelungen im Bronchial-system) betroffen sind, die bei eineraus Entspannung resultierenden, pa-rasympathischen Veränderung nochweiter verengt werden könnten. VorÜbungsbeginn sollte der Rat des be-handelnden Arztes eingeholt werden.

Spielerische Vermittlung von Entspannung

Die normalerweise bei Asthma emp-fohlenen Entspannungstechnikenwie Autogenes Training, ProgressiveMuskelrelaxation, Yoga und Qi Gongsind erst bei Kindern ab dem Schulal-ter zu empfehlen. Hierfür bedarf es

ENTSPANNUNGS-TECHNIKEN

für kleine Asthmatiker

ASTHMA

BRONCHIALE

ist die häufigste

chronische Er-

krankung bei

Kindern. Neben

einer medika-

mentösen Be-

handlung und

der Vermeidung

der Allergene, wie

z. B. Hausstaub, be-

stimmter Nahrungs-

mittel oder Gräser-

pollen, können auch

Atemgymnastik und

Entspannungstech-

niken Erleichterung

schaffen. Im Vorder-

grund stehen dabei

die Wahrnehmungs-

schulung und Wis-

sensvermittlung.

K I N D E R & C O.

1/2005 25

schon einem Verständnis des eigenenKörpers und einer höheren Konzen-trationsfähigkeit. Mit anderen Ent-spannungstechniken kann jedoch oftschon früher begonnen werden. Kleineren Kindern kann und soll Wis-sen bezüglich der Erkrankung spie-lerisch vermittelt werden.

Atem- und Entspannungstechni-ken können schon früh geübt wer-den. Wichtig ist hierbei, dass die El-tern selber eine gute Kenntnis der je-weiligen Technik haben. Eltern soll-ten mit dem Kind zusammen übenund nicht als „passiver Lehrer“ fun-gieren. Außerdem sollte auf eine ru-hige Umgebung geachtet werden.

Vielfältige Möglichkeiten der Entspannung

Zur Entspannung können beispiels-weise Fantasiereisen eingesetzt wer-den. Hierbei werden Traumgeschich-ten vorgelesen, bei denen das Kindsich in eine bestimmte Situation ver-setzt und diese gedanklich durchlebt.Kinder können oft besser als Erwach-sene mit Bildern arbeiten. Wenn Kin-der sich schon gut konzentrieren kön-

nen, kann man die Bilder mit be-wusster Atmung kombinieren. Aller-dings ist dies oft leichter gesagt als getan, denn Entspannung lässt sichnicht erzwingen. Es sollte darauf ge-achtet werden, dass die Übungsein-heiten anfangs kurz gehalten wer-den. Entspannend können außerdemLesen, Spaziergänge, das Malen vonMandalas oder Musizieren wirken.Zusätzlich können Dehnlagerungendurchgeführt werden, für die die Eltern vom behandelnden Physiothe-rapeuten angeleitet werden können.Dies gilt auch für atemerleichterndeStellungen, die von den Kindernschnell selber beherrscht werden (s. Abb.). So kann Schritt für SchrittEntspannung erreicht werden. Ent-scheidend ist dabei auch, dass sich der Erwachsene, der dem Kind z. B.eine Entspannungsgeschichte vor-liest, selber im inneren Gleichge-wicht befindet und dass dies auch fürdie Kinder spürbar ist. Besonders inder Anfangszeit kann das Kind einenTag haben, an dem es sich partoutnicht konzentrieren kann. Hier müs-sen sich die Großen in Geduld üben,denn auch das Entspannen muss vonvielen Kindern erst erlernt werden.

Körperliche und geistige Entspannung

Entspannung kann über zweierleiWege erreicht werden – den Körper(Muskeln, Atmung) und die Psyche(Gedanken, Fantasie). Deshalb wer-den körperliche und geistige (men-tale) Entspannungstechniken unter-schieden. Bei den körperlichen Tech-niken wird zur Entspannung der be-troffenen Muskeln aktiv mit der Mus-kulatur und Atemtechniken gearbei-tet. Sie fördern zusätzlich die Eigen-wahrnehmung des Körpers. Dabeikann auch die Atemmuskulatur mit-einbezogen werden. Beispiele hierfürsind die Progressive Muskelrelaxati-on nach Jacobsen, Yoga, Qi Gongund Tai Chi Chuan. Bei den menta-len Entspannungstechniken wird mitden Gedanken gearbeitet. Aus derKonzentration auf eine Geschichteoder ein beruhigendes Bild resultiertdann auch eine körperliche Entspan-nung. Hierzu zählen Fantasiereisen,Autogenes Training und Meditation.Jedes Kind sollte „seine“ Entspan-nungstechnik finden, die zu ihm passt und bei der es am besten ent-spannen kann. �

Durch Emissionen und Abgase wird unsere Atemluft stark belastet. Die Folge ist die Verunreinigung der Atemwege. Da-gegen hilft nur eines: regelmäßige Reinigung und Pflege derangegriffenen Atemwege. Wegweisend auf dem Gebiet derHeilbehandlungen solcher Erkrankungen sind die sog. Salz-Höhlen-Therapien, weil dort die in der Höhlenluft gelöstenwinzigen Salzkristalle eine reinigende und beruhigende Wir-kung erzielen und unter Umständen die Schäden im gesam-ten Atmungssystem beheben können. Es ist bekannt, dassdiese Therapieformen sehr kostspielig, zeitaufwändig und(Kur-)ortsgebunden sind.

Unser patentrechtlich geschütztes Therapiegerät, die SaltPipe, kann bei regelmäßigem Gebrauch die Vorzüge einerSalz-Höhlen-Therapie in sich vereinen. Die zwischen den Ke-ramik-Filtern befindlichen Salz-Kristalle haben wir mit großerSorgfalt aus den berühmten Sole-Grotten Europas gesam-melt, wo nicht selten ein Wirkungsgrad von 90 % bei der Linderung der Atemwegsbeschwerden erreicht wird. Die SaltPipe enthält das Mineralsalz Halit, das in der erdge-

schichtlichen Zeit des Miozän, vor ca. 20 Millionen Jahren, ent-stand. Die so lange im Erdinneren gespeicherten und in nahe-zu unveränderter Form erhalten gebliebenen heilwirksamenSalz-Kristalle wurden von uns schonend zerkleinert. So könnensie, gelöst in der Luftfeuchtigkeit der Atemluft, durch den Ke-ramik-Filter der SaltPipe zu den entlegendsten Stellen derAtemwege gelangen, um dort ihre lindernde Wirkung zu ent-falten.

Schon eine tägliche Anwendungsdauer von 15-20 Minuten kanneine baldige spürbare Linderung der Beschwerden erzielen bei:• Pollenallergien und anderen Allergiearten• Asthma und chronischer Bronchitis• erkältungsbedingten Atemwegserkrankungen

und nicht zuletzt bei Atmungsproblemen, die durch Rauchen verursacht wurden.

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Die mobile Sole-Grotten-Therapie

26 allergikus

K I N D E R & C O.

Eines haben alle Entspannungstech-niken gemeinsam: Sie helfen nurdann, wenn sie gut beherrscht undkontinuierlich geübt werden, denndann können sie auch in „kriti-schen“ Momenten eingesetzt wer-den. Verschiedene Entspannungs-techniken können in Kursen vonKrankenkassen, Volkshochschulen,Vereinen u. ä. erlernt werden. FürFantasiereisen gibt es für Kinder undEltern sehr schöne Bücher mit kurzenGeschichten.

Tipps für Ruhe und Entspannung bei Kindern

1. Auf den Rahmen achten

Wo Stilleübungen durchgeführt werden, sollte

eine angenehme Temperatur herrschen. Im

Raum sollten sich nicht zu viele Ablenkungs-

möglichkeiten befinden und er sollte teilweise

verdunkelbar sein (Raum nicht vollständig

abdunkeln). Angenehm zum Liegen ist ein

dicker Teppichboden oder eine große Matte

oder Decke.

2. Ruhe ausstrahlen

Die Übungen sollten durchgeführt werden,

wenn man selbst auch ausreichend Ruhe findet

und nicht hektisch oder abgehetzt ist.

3. Regeln einführen

Entspannungsübungen sollten möglichst

ritualisiert werden, z. B. zweimal wöchentlich

zu einem bestimmten Zeitpunkt durchführen

(natürlich nur, wenn die anderen Kriterien dann

erfüllt werden können). Kinder brauchen Zeit,

sich an die Ruhe zu gewöhnen, anfangs sind sie

oft verlegen und unsicher.

4. Lernen, die Entspannung gezielt einzusetzen

Wenn Kinder bereits gut zur Ruhe finden, kann

ihnen vermittelt werden, die Konzentration ge-

zielt bei einer Atemnot einzusetzen und nicht in

Panik und Angst zu geraten.

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Auswirkungen auf den Körper und darüber hinaus

Die Wirkung der muskulären Ent-spannung führt zu einer Abnahmeder Herzfrequenz, einer gleichmäßi-gen Atmung und einer Zunahme derVerdauung. Die Atemfrequenz ver-ringert sich ebenso wie das Atem-volumen. Die Bauchatmung nimmtzu, die Brustatmung ab, insgesamtwird die Atmung gleichmäßiger mit

längeren Pausen zwischen der Ein-und Ausatmung. Der Sauerstoffver-brauch nimmt ebenfalls ab, wobeidie Sauerstoffversorgung der Gewe-be zunimmt. Weiterhin hilft die Ent-spannung den betroffenen Kindern,physische und psychische Anspan-nung abzubauen, soziale Kompeten-zen auszubauen und das Selbstbe-wusstsein zu steigern.

Probieren Sie es zusammen mitIhren Kindern aus!

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K I N D E R & C O.

1/2005 27

Dr. Volker Friebel und Sabine Frie-drich haben ein Buch geschrieben,das Eltern Entspannungsverfahrenfür Kinder im Kindergarten- undSchulalter vorstellt. Darunter befin-den sich Stillemomente, Fantasierei-sen, Ruhebilder, Mandalas, Atem-entspannung u. v. m. Durch die Viel-falt der vorgestellten Formen ist fürjeden etwas dabei – egal ob Anfän-ger oder bereits im Entspannen ge-schulte Kinder. Ein ganzes Kapitelwidmen die Autoren den Fantasie-reisen, ein anderes enthält Entspan-nungsgeschichten, zusätzlich ist ein

zwölfstündiger Entspannungskursenthalten.

Das Buch ist übersichtlich gestal-tet und mit anschaulichen Bildernund Kästen versehen, in denen diewichtigsten Aspekte zusammenge-fasst werden. Ergänzend liegt demBuch eine schöne CD mit Entspan-nungsgeschichten bei, sodass Elterngemeinsam mit den Kindern übenund entspannen können.

Fazit: Sehr empfehlenswert fürinteressierte Eltern und Kinder.

Miriam Funk

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Entspannung für KinderDr. Volker Friebel und Sabine FriedrichRowohlt-VerlagISBN: 3-499-61700-5Preis: 12,80 Euro

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Entspannung für Kinder

Auch allergiegefährdete

Babys dürfen Kuhmilch trinken

Auch Kinder mit einem erhöh-ten Allergierisiko dürfen in derRegel ab dem achten Lebens-monat Kuhmilch trinken. Bis-her wurde dies frühestens fürEinjährige empfohlen. „DieseEmpfehlung kann nach heuti-gem Wissensstand nicht auf-recht erhalten werden“, sagtdie Ernährungswissenschaftle-rin und Allergieexpertin SonjaLämmel vom Deutschen Aller-gie- und Asthmabund im Apo-thekenmagazin Baby&Fami-lie. Auf eine Milcheiweißaller-gie könnten Säuglinge mitÜbelkeit, Erbrechen und evtl.Durchfall reagieren. DochMilch enthalte viele Vitamineund Mineralstoffe, besondersKalzium, und sei damit einehervorragende Ernährung fürBabys, „auch dann, wenn eineAllergiegefährdung vorliegt“,so Sonja Lämmel. Eine Tages-menge von 200 Milliliter sollaber – auch bei Babys ohneAllergierisiko – nicht über-schritten werden.

Quelle: Baby&Familie

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28 allergikus

werden. Viele Jugendliche ziehensich in dieser Situation zurück, wer-den zu Einzelgängern oder leiden aufandere Weise unter der Hauterkran-kung. Sie müssen schon sehr gute

Freunde haben odersehr selbstbewusstsein, um sich völlig un-beeinflusst zu ent-wickeln. Hinzu kommt,dass Hilfsangebotedünn gesät sind. Diemeisten Infos richtensich an Eltern kleinerKinder oder an Erwach-sene. Als Jugendlicherstehst Du oft zwischenden Generationen unddamit zwischen allenStühlen. Die Aktion Haut!Nahwendet sich mit der Internet-Seite

speziell an Jugendli-che. Die Seite bietet Infos, die wirk-lich interessieren. Neurodermitis wirdendlich einmal aus Teenie-Sicht be-trachtet. Es finden sich viele Infos zuKleidung, Ernährung und Hautpflege,aber auch zu Liebe, Sex, Disco & Co.

K I N D E R & C O.

ONLINE: WWW.RETTE-DEINE-HAUT.DE

Infos zu Neurodermitis – endlich auch aus Teenie-Sicht

„N eurodermitis, das istdoch eine Kinderkrank-

heit.“ Stimmt häufig, aber nicht im-mer. Zwar kann nach der Pubertäteine Besserung der Krankheit eintre-

ten, jedoch bleiben typische Stellenwie Ellenbogen, Kniekehlen,Nacken und Augenlider häufigtrotzdem ein Leben lang betroffen.Im Teenie-Alter ist es besondersschlimm, als „Rothaut“ verspottet zu

w w w. r e t t e - d e i n e - h a u t . d e

Hochgebirgsklinik Davos

T I P P S & T E R M I N E

1/2005 29

Kommt die Seele nicht zur Ruhe, istder Körper oft in Mitleidenschaft ge-zogen. Die Haut als unser größtesOrgan leidet besonders unter seeli-scher Belastung. Der Zusammen-hang zwischen Hauterkrankungenund psychischen Problemen ist un-umstritten und mittlerweile sogarwissenschaftlich belegt, bei der Behandlung wird er jedoch nur seltenberücksichtigt. Die Hautklinik desUniversitätsklinikums Heidelberggeht mit der Gruppe „Balsam fürHaut und Seele“ neue Wege, umKörper und Seele zu heilen.

Mitarbeiterdes Pflege-dienstes undPhysiothera-peuten prak-

tizieren mit den Patienten AutogenesTraining und andere Entspannungs-techniken und lindern dadurch ihreBeschwerden. Vor allem Patientenmit chronischen Hauterkrankungenwie Schuppenflechte (Psoriasis) undNeurodermitis profitieren von demumfassenden Behandlungskonzept.

Die Gruppe „Balsam für Hautund Seele“ kümmert sich schon seitJahren um das seelische Wohlerge-hen der Patienten. „Mit Atemübun-gen, Autogenem Training oder Pro-gressiver Muskelentspannung wer-den die Selbstheilungskräfte des

Patienten geweckt“, erklärt Kathari-na Wettich-Hauser, Krankenschwes-ter und Stationsleiterin.

Die Übungen sind einfach durch-zuführen und können von den Pati-enten zu Hause fortgesetzt werden.Eine schriftliche Anleitung sowie Li-teraturhinweise und Internet-Adres-sen zum Nachschlagen werden demPatienten an die Hand gegeben. DasGästebuch im Aufenthaltsraum derStation zeugt vom Erfolg des Kon-zeptes. Sätze wie „Meine Seele istgerne hier. Vielen Dank.“ geben da-bei dem Balsam-Team neue Motiva-tion. Weitere Informationen findenSie unter:www.klinikum.uni-heidelberg.de/haut.

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

BU C H T I P P : Die Sprache der HautDas Wechselspiel von Körper und Seele

Balsam für Haut und Seele

Die Reaktionen der Haut auf Einwir-kungen von außen, psychische Ent-wicklungen und emotionale Bezie-hungen sind vielfältig. Die Hautspricht dabei eine Sprache, die esdem Menschen oft schwer macht,sein größtes Organ zu „verstehen“.Lassen Sie sich berühren! – So dieAufforderung des DermatologenProf. Dr. Uwe Gieler in seinem Rat-geber „Die Sprache der Haut“.

Gielers Darstellung zum Thema„Haut und Mensch“ beschreibt sei-ne Erfahrungen als Arzt anhand vonKrankheitsbildern, Ursachen undBehandlungsmöglichkeiten. Veran-schaulicht werden seine Erläuterun-gen durch Fallbeispiele zu den ver-schiedenen Erkrankungen. Der the-matische Schwerpunkt seines Bu-

ches liegt in der starken Gewichtungder psychosomatischen Aspekte derSymptome, die in Kapiteln wie„Haut und Wut“ oder „Haut undNähe-Distanz-Problem“ dargestelltwerden. Der Autor gibt neben denschulmedizinischen Hinweisen auchAuskünfte zu kosmetischer Derma-tologie und zu Täuschungen in derHautwahrnehmung wie dem Phäno-men, kleine Tierchen unter der Hautzu spüren.

Uwe Gieler, schafft es, die Spra-che der Haut zu „übersetzen“ undanschaulich über die Zusammen-hänge zwischen Körper und Seele inBezug auf Hautkrankheiten zu in-formieren.

Barbara Kliem

Uwe GielerDie Sprache der HautDas Wechselspiel von Körper und SeeleWalter VerlagISBN: 3-530-42191-XPreis: 16,- Euro

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30 allergikus

T I P P S & T E R M I N E

Der neue, in der Europäischen Uni-on geltende Grenzwert für den Fein-staub (PM10)-Tagesmittelwert von50 Mikrogramm pro Kubikmeter(μg/m3) wird in diesem Jahr in meh-reren deutschen Großstädten anmehr als den zulässigen 35 Tagenüberschritten werden. Die zuständi-gen Behörden sind nun verpflichtet –unter Berücksichtigung der jeweili-gen örtlichen Feinstaubquellen –Maßnahmen zu ergreifen, um die ge-sundheitsschädigende Feinstaubbe-lastung zu begrenzen.

Die wichtigsten Informationenzum Thema Feinstaub hat das UBAin einem Hintergrundpapier zumThema Feinstaub zusammengefasst:

FEINSTAUB: Hintergrundpapier desUmweltbundesamtes im Internet

Was ist Feinstaub? Wo kommt er her?Wie wirkt Feinstaub auf die mensch-liche Gesundheit und die Umwelt?Welche Maßnahmen können zurVerringerung der Belastung ergriffenwerden? Diese und weitere Fragen

werden beantwortet. Das Hinter-grundpapier ist unter:www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/feinstaub.pdfverfügbar.Quelle: Umweltbundesamt

Es ist die besondere Rezeptur, dieLinoleum so einzigartig macht. Die-ser Bodenbelag aus nachwachsen-den Rohstoffen erfüllt nicht nur alle Anforderungen an ökologischunbedenkliche Bauprodukte, ervereint auch eine Fülle von hervor-ragenden Eigenschaften.

Leinöl, Baumharz, Kalkstein,Holzmehl, Farbpigmente und Jutesind die Rohstoffe, aus denen Li-noleum hergestellt wird. Die natür-liche Zusammensetzung führt zueiner Kombination vieler positiverEigenschaften: Linoleum ist ver-schleißfest, lange haltbar und pfle-geleicht, angenehm fußwarm,schalldämmend, trittelastisch, per-manent antistatisch, schwer ent-flammbar sowie für Stuhlrollen und Fußbodenheizung geeignet.

Neben der ökologischen Ver-träglichkeit bietet Linoleum vor al-

lem im Hinblick auf hygienische undgesundheitliche Aspekte wichtigeVorteile: Der hohe Leinölanteil inVerbindung mit den weiteren natür-lichen Bestandteilen verleiht demProdukt natürliche bakteriostatischeEigenschaften. Diese verhindern dieVermehrung von Mikroorganismenund Bakterien und fördern auf natür-liche Weise Hygiene.

Wissenschaftliche Untersuchun-gen belegen, dass Linoleum wider-standsfähig gegen Bakterien, Hefe-und Schimmelpilze ist. Staub undSchmutz lassen sich problemlos undeffizient durch einfache Reinigungentfernen. Regelmäßige Produktprü-fungen durch den TÜV, Untersu-chungen von unabhängigen Institu-tionen wie Öko-Haus und StiftungWarentest* bescheinigen Linoleumbeste Ergebnisse. Als bisher einzigesLinoleum ist das Produkt „Marmole-

um“ mit dem europaweit aner-kannten „Natureplus-Zeichen“ fürUmwelt, Gesundheit und Funktionausgezeichnet. Dieses Qualitätszei-chen wird ausschließlich an Baupro-dukte und Einrichtungsgegenstän-de vergeben, die den hohen An-spruch der Nachhaltigkeit erfüllen.

Linoleum wird als klassischeBahnenware sowie als moderneFertigboden-Elemente mit mecha-nischer Verbindung speziell fürden Wohnbereich im Fachhandelfür Bodenbeläge, bei Raumaustat-tern und Malern angeboten. Wun-derschöne kombinierbare Farbeneröffnen vielfältigen Gestaltungs-spielraum.

A. Michatz

* Öko-Haus 4/2000 „Zweiter Frühling“+ 4/2002 „Natürliche Grundlage“ sowie Stiftung Warentest 5/2003 „Plastisch und elastisch“

Gute Gründe sprechen für Linoleum

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T I P P S & T E R M I N E

1/2005 31

� Mönchengladbach – Laut einerUmfrage des Deutschen Allergie-und Asthmabundes (DAAB) leiden 88 % der Neurodermitis-Patientenunter seelischen Belastungen, nur 26 % fühlen sich über neue Thera-piemöglichkeiten ausreichend infor-miert. Die „Aktion Gesunde Familie“des DAAB hat daher einen neuenRatgeber „Gesund durchs Jahr mitNeurodermitis“ herausgebracht, derzahlreiche Tipps und Informationenenthält – erstmals nach Jah-reszeiten sortiert.

„Der Ratgeber ist ein bis-lang einmaliger Service“, er-läutert Andrea Wallrafen,Geschäftsführerin des DAABin Mönchengladbach. „Dennzum ersten Mal erhalten Be-troffene Informationen, diejeweils für eine bestimmteJahreszeit wichtig sind.“ Invier Kapiteln werden die un-terschiedlichen Anforderun-gen, die Sommer und Winter, Herbstund Frühling an Neurodermitikerstellen, aufgezeigt. Sie enthalten hilf-reiche Tipps jeweils für die BereicheKleidung, Ernährung, Hautpflegeund Urlaub. Darüber hinaus infor-miert der Ratgeber über neue, korti-sonfreie Behandlungsmöglichkeiten.

Oft erst nach einer Woche zum Arzt

Etwa vier Millionen Menschen inDeutschland haben Neurodermitis,

je zur Hälfte Er-wachsene undKinder. Vielesind häufig vonJuckreiz betrof-fen und kratzensich, bis es blutet.Laut DAAB ge-hen viele Neuro-dermitis-Patien-ten oft erst eineWoche nach demAuftreten des

quälenden Juckreizes und damit vielzu spät zum Arzt. Häufiger Grund:Die Betroffenen oder ihre Angehöri-gen sind zu wenig darüber infor-miert, wann und wie eine effektiveBehandlung erfolgen sollte. Etwa dieHälfte leidet während eines akutenKrankheitsschubes unter starken

Neuer Ratgeber „Gesund durchs Jahrmit Neurodermitis“

Stimmungsschwankungen und ei-nem verminderten Selbstwertgefühl.Größter Wunsch der Befragten: EinMedikament, mit dem die quälen-den Schübe verhindert werden kön-nen. Doch nur 26 % sind bisher dar-über informiert, dass es solche Mittelgibt. Dazu gehört eine kortisonfreieCreme mit dem Wirkstoff Pimecroli-mus: Sie unterdrückt einen begin-nenden Krankheitsschub schon imAnsatz und verlängert die krank-heitsfreien Intervalle. Die Cremekann problemlos und dauerhaft amganzen Körper angewendet werden.Für schwerere Fälle eignet sich etwader Wirkstoff Tacrolimus.Der 16-seitige Ratgeber kann kos-tenlos per Telefon beim DAAB(Adresse siehe Seite 14) angefordertwerden und steht im Internet unterwww.aktion-gesunde-familie.de zum Download bereit.

Juliane Papendorf

32 allergikus

T I P P S & T E R M I N E

� London – Nicht nur herkömmlicheBäcker sind einem erhöhten Risikofür Asthma ausgesetzt, sondern auch Angestellte, die in Supermarkt-Bäckereien arbeiten. Das ergab ei-ne Studie des Imperial College inLondon gemeinsam mit dem Royal Brompton Hospital. Die Supermarkt-Bäcker sind nach der Studie häufigerAsthmatiker als normale Angestell-te, so die Forscher im Wissenschafts-magazin European Respiratory Jour-nal. 9 % der Bäcker, 3 % der Ange-stellten in Bäckereien und 3 % derBäckergehilfen haben nach bisheri-

Supermarkt-Bäckerei als Asthma-FalleBackstuben fördern Allergien

gen Studien deutliche Anzeichen vonAsthma. Nach den jüngsten Unter-suchungen leiden 15 % der Ange-stellten an asthmaähnlichen Zustän-den, mehr als 26 % gaben an, durchdie Arbeit entzündete Augen oderNasenschleimhäute zu haben. „DassBäcker vermehrt unter Asthma lei-den, ist schon länger bekannt, neuhingegen sind die Zahlen aus Back-stuben in Supermärkten“, so Studi-enleiter Andrew Brand. Die Zahlensind, so die Forscher, mit denen an-derer Angestellter von Bäckereienvergleichbar. Außerdem sei die Zahl

von Backstuben in Supermärktenweiter steigend. Das Wissenschafts-team hatte 239 Angestellte von Su-permarkt-Bäckereien untersucht. Ne-ben dem Ausfüllen von Fragebögenwurden auch Allergietests durchge-führt. Studienleiter Paul Cullinanvom Imperial College und dem Roy-al Brompton Hospital gab an, dass die Untersuchten nicht nur auf Mehlallergisch reagierten, sondern auchauf andere Backzutaten. Bei 25 % derBetroffenen konnten die Forschernachweisen, dass es auch eine Sen-sibilisierung auf andere Stoffe gibt.

Müttern wird generell emp-fohlen, ihre Kinder in den

ersten vier Monaten zu stillen, auchbei familiärer allergischer Vorbelas-tung. „Längeres Stillen zeigt keinengünstigen Einflussauf das Auftretenallergischer Er-krankungen“, be-richtet die Privatdozentin Dr. VeraMahler. Falls Stillen in den ersten vierLebensmonaten nicht möglich ist,reicht normale Säuglingsnahrung fürKinder ohne Vorbelastung völlig aus.

Allergiegefährdete Babys brau-chen eine so genannte hypoallergene,insbesondere extensiv-hydrolysierteSäuglingsnahrung auf Kaseinbasis.Ausdrücklich betont Mahler, dassFrauen ihrem Nachwuchs nichts Gu-tes tun, wenn sie versuchen, mögliche

Nahrungsmittelallergene in der Zeitzu vermeiden, in der sie schwangersind: „Mütterliche Diät während derSchwangerschaft kann zu Mangel-ernährung führen, verhindert oder

verzögert jedoch die Entwicklung vonallergischen Erkrankungen nicht.“

Dr. Vera Mahler leitet die Aller-gieambulanz der Hautklinik, dieMontag bis Freitag jeweils von 8.00bis 11.00 Uhr im Gebäude B, 1. Ober-geschoss, Hartmannstraße 14 in Er-langen geöffnet hat. Dort erfolgt dieDiagnostik und Behandlung von allergisch bedingten Krankheitenwie Heuschnupfen, Nahrungsmittel-und Medikamentenallergien, Insek-

Mit freundlicher Unterstützung

KEINE DIÄT während der Schwangerschaft

tengiftallergie, allergisches Asthma,Neurodermitis und chronische Nes-selsucht. Ein Mini-Symposium ander Erlanger Klinik im Sommer die-ses Jahres galt dem aktuellen wis-senschaftlichen Stand der Präventi-on, Diagnostik und Therapie solcherErkrankungen.Quelle: Universität Erlangen

1/2005 33

Die Klinik Maximilian in Scheidegg isteine Fachklinik für Mutter, Vater & Kindsowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche.Das Haus liegt nahe des DreiländerecksDeutschland – Österreich – Schweiz ca. 18 km vom Bodensee im bekannten Luftkur- und Kneipport Scheidegg.Auf etwa 900 m Seehöhe gelegen wird hierzu allen Jahreszeiten ein hervorragendesheilkräftiges Klima (Reizklima mit über-durchschnittlicher Sonnenscheindauer undhoher Luftreinheit) geboten.

Wir behandeln Erwachsene und Kinder mit den Hauptindikationen:

• Atemwegserkrankungen (insbesondere Asthma)

• Hauterkrankungen(insbesondere Neurodermitis und Psoriasis)

• Stoffwechselerkrankungen(insbesondere Adipositas und Diabetes)

• Psychosoziale und Psychovegetative Erkrankungen (bei Kindern hauptsächlich ADHS)

Die Behandlung unserer Patienten umfasst neben dermedizinischen Versorgung durch Fachärzte auchstrukturierte Schulungen zu allen Hauptindikations-bereichen. Sport- und Physiotherapie, Ernährungsbe-ratungen, Entspannungstrainings, psychosoziale Be-ratung sowie gemeinsame Therapien für Eltern undKinder sind weitere wichtige Bestandteile unseresKonzepts.Während der therapeutischen Maßnahmen der Er-wachsenen werden die Kinder ganztägig durch er-fahrenes Fachpersonal betreut. Schulkinder erhalteneinen unterstützenden und individuell angepasstenschulischen Ergänzungsunterricht.

Für nähere Informationen wenden Sie sich an:

Klinik MaximilianKurstraße 2188175 Scheidegg / Allgäu

(08 00) 7 76 76 20 (kostenfreie Servicenummer)Tel.: (0 83 81) 8 08-0 · Fax: (0 83 81) 8 08-1 [email protected]

� Aachen – Milch und Milchproduk-te stehen bei vielen Senioren auf derBeliebtheitsskala nicht gerade ganzoben und das ist schlecht für die Kno-chen. Aber bei vielen älteren Men-schen verursachen diese Lebensmit-tel häufig Verdauungsbeschwerden,was auf eine abnehmende Aktivitätdes Enzyms Laktase mit zunehmen-dem Alter zurückzuführen ist, be-richtete Diplom-Ernährungswissen-schaftlerin Susanne Sonntag von derGesellschaft für Ernährungsmedizinund Diätetik e. V. in Aachen.

Senioren mit einer Milchzucker-Unverträglichkeit haben deshalb einerhöhtes Osteoporose-Risiko, weißGesellschaftssprecher Sven-DavidMüller-Nothmann. Insgesamt sind inDeutschland etwa 10 Millionen Men-schen von einer Milchzucker-Unver-träglichkeit (Laktose-Intoleranz) be-troffen. Die Ursache liegt in einer un-genügenden Aktivität des EnzymsLaktase, das den Milchzucker nor-malerweise in seine Bestandteile Glu-kose und Galaktose spaltet. Gelangtder Milchzucker ungespalten in denDarm, löst er dort verschiedene Be-

schwerden wie Blähungen, Bauch-schmerzen und Durchfälle aus.

Bei einer Milchzucker-Unver-träglichkeit unterscheiden Ernäh-rungsmediziner grundsätzlich zweiverschiedene Varianten: den erblichbedingten Laktasemangel und denLaktasemangel, der durch bestimm-te Erkrankungen wie Zöliakie undMorbus Crohn hervorgerufen wer-den kann. Bei der überwiegendenMehrzahl der Betroffenen ist die Er-krankung auf einen erblichen De-fekt zurückzuführen. Er tritt meisterst mit zunehmendem Alter auf,weswegen ältere Menschen Milchund Milchprodukte generell schlech-ter vertragen als junge. Bei einerMilchzucker-Unverträglichkeit ge-hen die Ernährungsempfehlungenzu einer Meidung beziehungsweiseReduzierung des Verzehrs von Milchund Milchprodukten. Da diese Le-bensmittel die Hauptlieferanten fürden wichtigen knochenaufbauendenMineralstoff Kalzium sind, habenMenschen mit einer Milchzucker-Unverträglichkeit ein erhöhtes Risikofür Osteoporose. Es ist daher wichtig,

auf kalziumreiche und gleichzeitigmilchzuckerarme Alternativen zu-rückzugreifen. Ideal sind verschie-dene Hart-, Schnitt- und Weichkäse-sorten, Sojamilch und Sojamilch-produkte sowie speziell hergestelltelaktosefreie Milchprodukte. AuchJoghurt und Quark werden von denBetroffenen meist gut vertragen, dadie enthaltenen Milchsäurebakterienbeim Abbau des Milchzuckers helfen.Bei der natürlichen Verdauung vonMilchzucker können Laktasepräpa-rate beispielsweise aus Droge-riemärkten hilfreich sein, so Sonntagabschließend.

Quelle: Gesellschaft für Ernährungsmedizin

und Diätetik e. V.

Milchzucker-UnverträglichkeitBesonders Senioren sind betroffen

T I P P S & T E R M I N E

34 allergikus

T I P P S & T E R M I N E

Hausstaubmilbenallergiker inDeutschland leiden an Symp-

tomen wie allergischem Asthma. IhrProblem sind Allergene in den Aus-scheidungen von Hausstaubmil-ben. Diese mikroskopisch kleinenSpinnentiere ernähren sich vonHautschüppchen und sind überall,vor allem im Bett. Seit Januar bietetfleuresse evocare eine für Haus-staubmilbenallergiker geeigneteBettwäsche. Anders als so genannteEncasings, wird bei dieser Bettwä-sche kein zusätzlicher Bettüberzugbenötigt. Die Bettwäsche besteht ausder milbendicht verfestigten Mikro-faser Evolon. Bei der Herstellungwerden Polyester- und Polyamidfa-sern zu Mikrofasern aufgespalten, diezehnmal dünner sind als herkömm-

liche Mikrofasern und hundertmaldünner als ein menschliches Haar.Die Fasern werden nicht versponnenund verwoben. Vielmehr verpresstein Wasserdruck von 200 bar die Fa-sern zum festen Textil. Wichtig für Al-lergiker: Die Bettwäsche ist frei vonVerbindungschemie und bei 95 Gradwaschbar. Zwischen den Fasernkann genügend Luft zirkulieren. Da-her ist die Bettwäsche atmungsaktivund bietet guten Schlafkomfort. An-ders als Naturfasern quellen die Mi-krofasern nicht auf. Seit Anfang Au-gust ist die Bettwäsche auch TÜV-zertifiziert. Der TÜV Nord bestätigtder Bettwäsche nach einer raumluft-hygienischen und hautsensorischenPrüfung die Eignung für Allergikersowie hohen Schlafkomfort.

Die aktuelle Stellungnahme desBundesversicherungsamts, der höchsten Instanz für die gesetz-lichen Kassen, vom 19. Juli 2005, bezeichnet die Antiallergie- (Zwischen-) Bezüge als „Hilfsmittelim Sinne des § 33 Abs. 1 SGB V“. Es schreibt, „dass antiallergene Matratzen- und Kissenbezüge inEinzelfällen in die Leistungspflichtder gesetzlichen Krankenversiche-rung fallen können. Dies kann z. B.der Fall sein, wenn antiallergeneMatratzen- und Kissenbezüge her-kömmliche Bezüge nicht ersetzen,sondern als zusätzliche Gegenstän-de Verwendung finden, worunter z. B. Zwischenbezüge verstandenwerden können.“ Viele Kranken-kassen erstatten inzwischen Anti-allergie-Zwischenbezüge.

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• Diagnostik und Therapie von Allergien der oberen und unteren Atemwege– Allergische Rhinopathie– Asthma bronchiale

• Atemstörungen im Schlaf– Schlaflabor (DGSM)

• Herz-Kreislauferkrankungen

■ Herz-, Kreislauf-, Atemwegs- undStoffwechselerkrankungen

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� Baierbrunn (ots) – Chemische In-haltsstoffe in Wasch- und Reinigungs-mitteln sind kaum für allergische Un-verträglichkeitsreaktionen verant-wortlich. „Ein viel größeres Problemsind Duftstoffe und ätherische Öle“,sagt Ingrid Voigtmann vom Deut-

Duftende Waschmittel meidenschen Allergie- und Asthmabund(DAAB), Mönchengladbach, im Ge-sundheitsmagazin Apotheken Um-schau. Allergiker sollten deshalb aufim Handel angebotene Waschmittelohne Duftzusätze zurückgreifen. Vor-sicht ist auch bei den derzeit belieb-

ten Fleckentfernern auf Orangen-und Zitronenölbasis geboten. DerenHauptbestandteil ist Limonenöl, einnatürlicher Duftstoff, der bei emp-findlichen Menschen Unverträg-lichkeiten auslösen und Haut undAtemwege reizen kann.

Allergie-Bettbezüge: Erstattungs-fähigkeit geklärt

Allergikerbett-wäsche ausHightech-Faser

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vocare

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Redaktion:gfmk KG VerlagsgesellschaftHolger Caspari (V.i.S.d.P.)Bettina Caspari (Leitende Redakteurin)Anke Tennemann (Stellv. leitende Redakteurin)Miriam Funk (Redakteurin)Barbara Kliem

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Redaktionsschluss:3. Februar 2006 für die Ausgabe 1/2006

erscheint vierteljährlich. Über die Selbst-hilfegruppen erhalten Sie das Magazin kos-tenlos. Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen bleiben alle Rechte dem Ver-lag vorbehalten. Der Verlag und die Redak-tion übernehmen für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nichtzwangsläufig die Meinung der Redaktionwieder. Das Magazin und alle in ihm enthal-tenen Beiträge sind urheberrechtlich ge-schützt. Bei Nachdruck, auch wenn Artikelauszugsweise verwendet werden, bedarf esder ausdrücklichen schriftlichen Zustim-mung. Nach erfolgter Zustimmung wird umAngabe der Quelle und Zusendung eines Be-legexemplars gebeten.

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Tagungen teilhaben lassen?

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Geschichte über Ihr Leben mit der

Krankheit geschrieben?

Sie wollen über bestimmte Themen mehr wissen?

1/2005 35

W i s s e n s c h a f t l i c h e r B e i r a t

Prof. Dr. med. Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfProf. Dr. med. Aberer, Hautklinik GrazProf. Dr. med. Gieler, Justus-Liebig-Universität GießenProf. Dr. med. Merk, Universitätsklinik der RWTH AachenProf. Dr. emerit. Seebacher, DresdenProf. Dr. med. Schlenter, St. Marienkrankenhaus Frankfurt/Main

Prof. Dr. med. Zielen, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, FrankfurtProf. Dr. med. Fuchs, Georg-August-Universität, GöttingenProf. Dr. med. Bufe, Ruhr-Universität BochumProf. Dr. med. Westhofen, Universitätsklinik der RWTH AachenProf. Dr. med. Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden

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