Allgemeine Geologie 1

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Vorlesung Allgemeine Geologie Sommer-Semester 2005 Mo, Di, Mi 8.15 – 9.00 Uhr Hörsaal 06.03 Prof. Dr. Eckart Wallbrecher

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Vorlesung Allgemeine Geologie, Prof. Dr. Eckart Wallbrecher, Sommer-Semester 2005

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Page 1: Allgemeine Geologie 1

Vorlesung Allgemeine Geologie

Sommer-Semester 2005Mo, Di, Mi 8.15 – 9.00 Uhr

Hörsaal 06.03

Prof. Dr. Eckart Wallbrecher

Page 2: Allgemeine Geologie 1

Lehrbücher der Allgemeinen Geologie

2) Press & Siever (2001)Allgemeine Geologie, Einführung in das System Erde (3. Auflage)

Spektrum Akademischer Verlag1

Page 3: Allgemeine Geologie 1

Stellung der Geologie in den NaturwissenschaftenNachbar- und Hilfswissenschaften:Physik Chemie Biologie Astronomie MathematikDynamik, Stoffum- Fossilien Frühzeit der Quantifizie-Kinematik wandlungen Sedimen- Erde rung, Atomphysik tation Modelle

Nachbar- und Hilfswissenschaften:Physik Chemie Biologie Astronomie MathematikDynamik, Stoffum- Fossilien Frühzeit der Quantifizie-Kinematik wandlungen Sedimen- Erde rung, Atomphysik tation Modelle

Erdwissenschaften:feste Erde Atmosphäre HydrosphäreGeologie Meteorologie OzeanographieGeophysikGeochemiePaläontologiePetrologieMineralogieGeomorphologie

Erdwissenschaften:feste Erde Atmosphäre HydrosphäreGeologie Meteorologie OzeanographieGeophysikGeochemiePaläontologiePetrologieMineralogieGeomorphologie

Page 4: Allgemeine Geologie 1

Geologie:

Verschiedene Forschungsansätze:1) genetisch,

historisch Historische Geologie

2) kausalanalytisch Allgemeine Geologie

Verschiedene Forschungsansätze:1) genetisch,

historisch Historische Geologie

2) kausalanalytisch Allgemeine Geologie

Page 5: Allgemeine Geologie 1

Allgemeine Geologie

Forschungsziel:Verstehen der geodynamischen Prozesse

Herkunft der Kräfte:

Aus dem Erdinneren Endogene Prozessez.B. Wärmehaushalt, WärmetransportGeotektonik (Plattenbewegungen)Gebirgsbildung

Von außen (von der Sonne) Exogene Prozessez.B. Verwitterung, Sedimentation

Forschungsziel:Verstehen der geodynamischen Prozesse

Herkunft der Kräfte:

Aus dem Erdinneren Endogene Prozessez.B. Wärmehaushalt, WärmetransportGeotektonik (Plattenbewegungen)Gebirgsbildung

Von außen (von der Sonne) Exogene Prozessez.B. Verwitterung, Sedimentation

Page 6: Allgemeine Geologie 1

Historisch wichtige Publikationen

Page 7: Allgemeine Geologie 1

James Hutton (1726 – 1797)

1788: Deutung des Granites aus Schmelze1788: Deutung des Granites aus Schmelze

Erkennen von Zeitlückenin der Sedimentation (Diskordanzen)

Erkennen von Zeitlückenin der Sedimentation (Diskordanzen) Siccar Point SW Edinburg

The Present is the Key to the Past

Begründer der modernen Geologie

Diskordanz

Page 8: Allgemeine Geologie 1

Herkunft der Energie:

Exogen: Solarkonstante 2min94.1

cmcal⋅

Endogen : Erdwärme (Geothermik)a) primordialb) neu entstehend

Endogen : Erdwärme (Geothermik)a) primordialb) neu entstehend

Page 9: Allgemeine Geologie 1

Wärme steuert geodynamischeund geochemische Prozesse

Tektonische Prozesse (Plattenbewegung)

Magmatismus

Metamorphose

Tektonische Prozesse (Plattenbewegung)

Magmatismus

Metamorphose

Page 10: Allgemeine Geologie 1

Das SonnensystemDas Sonnensystem

Page 11: Allgemeine Geologie 1

Größenvergleich der Planeten

www.blinde-kuh.de/weltall/

Page 12: Allgemeine Geologie 1

Die neun Planeten des Sonnensystems

http\\astronomie-sonnensystem.de/system.htm

Page 13: Allgemeine Geologie 1

Das Sonnensystem

Umgezeichnet nach Press & Siever (Spektrum Akademischer Verlag, 1995)

Stellung der Erde im Planetensystem

354cm

g≤≤ ρ

37.17.0cm

g≤≤ ρ

Page 14: Allgemeine Geologie 1

Gemeinsamkeiten der Planeten:

Bahnen liegen in einer Ebene,gleiche Umlaufrichtung,

gleiche Rotationsrichtung

Bahnen liegen in einer Ebene,gleiche Umlaufrichtung,

gleiche Rotationsrichtung

Page 15: Allgemeine Geologie 1

Die Keplerschen Gesetze:

1.) Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt sich die Sonne befindet.

2.) Ein von der Sonne zu einem Planeten gezogene Strahl (Radius-Vektor) überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.

3.) Die Quadrate der Umlaufzeiten verschiedener Planeten verhalten sich zueinander wie die Kuben der halben großen Achsen ihrer Bahnen.

1.) Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt sich die Sonne befindet.

2.) Ein von der Sonne zu einem Planeten gezogene Strahl (Radius-Vektor) überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.

3.) Die Quadrate der Umlaufzeiten verschiedener Planeten verhalten sich zueinander wie die Kuben der halben großen Achsen ihrer Bahnen.

DTDT

3

3

2

2

Mars

Erde

Mars

Erde

aa

TT

=

Page 16: Allgemeine Geologie 1

Entfernung von der Sonne

Die Titius-Bode-Reihe ( )nE 234101

⋅+⋅= 3,2,1,−∞=n

Jeder Planet ist doppelt soweit von der Sonne entfernt,wie der nächste innere

Jeder Planet ist doppelt soweit von der Sonne entfernt,wie der nächste innere

Sonn

e Mer

kur

Venu

s

Erde

Mar

s

Page 17: Allgemeine Geologie 1

Physikalische Eigenschaften

Die großen Planeten erzeugen 99% des Drehimpulses

Die großen Planeten erzeugen 99% des Drehimpulses

ri

mi ∑ ⋅⋅=n

ii rmD1

Page 18: Allgemeine Geologie 1

Theorien zur Entstehung des Sonnensystems

Theorie der stofflichen Einheit: G. Galilei (1564 – 1642)

Theorie der stofflichen Einheit: G. Galilei (1564 – 1642)

Kant – Laplacesche TheorieImmanuel Kant, 1755

Pierre Simon Laplace, 1796

Urnebel (nebula)

Kant – Laplacesche TheorieImmanuel Kant, 1755

Pierre Simon Laplace, 1796

Urnebel (nebula)

Page 19: Allgemeine Geologie 1

Entstehung des Sonnensystems

http\\astronomie-sonnensytem.de/system.htm

Page 20: Allgemeine Geologie 1

Die Nebula - Hypothese

Langsam rotierende WolkeAus Gas und Staub

Rotierende Scheibe, MaterieKonzentriert sich im Mittelpunkt

Bildung der Protosonne und Ringförmiger Materieansammlung

Verdichtung der Ringe zu Planeten

Umgezeichnet nach Press & Siever (Spektrum Akademischer Verlag, 1995)

Page 21: Allgemeine Geologie 1

Kollisions-Hypothese

George Louis Leclerq de Buffon, 1749George Louis Leclerq de Buffon, 1749

Page 22: Allgemeine Geologie 1

Es kondensieren:

ProtosonneProtosonne

ProtoplanetenProtoplaneten

MeteoritenMeteoriten

Page 23: Allgemeine Geologie 1

Typen von Meteoriten

www.wappswelt.de/tnp/nineplanets/meteorites.html

Olivin, Proxen

terrestrisch

+ Kohlenstoff

Page 24: Allgemeine Geologie 1

Heutige Vorstellung

Neo – Kant – Laplacesche - TheorieNeo – Kant – Laplacesche - Theorie

Entstehung des Planetensystems aus Planetesimalen(Partikel von 15 – 20 km Durchmesser, die zunächstkalt und undifferenziert sind.)Die Planetesimale entsprechen in ihrer Größe etwaden Partikeln des Asteroiden-Gürtels

Entstehung des Planetensystems aus Planetesimalen(Partikel von 15 – 20 km Durchmesser, die zunächstkalt und undifferenziert sind.)Die Planetesimale entsprechen in ihrer Größe etwaden Partikeln des Asteroiden-Gürtels

Page 25: Allgemeine Geologie 1

Bildung von Planetesimalen

www.psi.edu/projects/planets/planets.html

Page 26: Allgemeine Geologie 1

Die Entwicklung des Sonnensystems aus Planetesimalen

Planetesimale

Protoplaneten Planeten

Umgezeichnet nach Ozima 1987

Proto-sonne

Page 27: Allgemeine Geologie 1

Computer-Simulation

100 Planetesimale auf Bahnenum die Sonne (dreidimensional).Die Masse entspricht der Masse aller terrestrischen Planeten.

Nach 30.2 Ma sind 22 größereKörper entstanden. Die Um-laufbahnen sind elliptisch

Aus Wetherill (Spektrum der Wissenschaft, 1984

Page 28: Allgemeine Geologie 1

Ausgangszustand der Protoerde

kalt

undifferenziert

durch Akkretion entstanden

Page 29: Allgemeine Geologie 1

Energiequellen:primordial:

Stoßenergie

Gravitation (Verdichtung)

neu entstehend:Radioaktivität

Nach Press & Siever (Spektrum, Akademischer Verlag, 1995)

Page 30: Allgemeine Geologie 1

Beispiel für Stoßenergie:Ein Eisenmeteorit von 1m Durchmesser wiegt ca. 4 t

sec30 kmv =

Eine realistische Geschwindigkeit ist

(Umlaufgeschwindigkeit der Erde)

Die kinetische Energie beträgt:2

2vmEkin =

Nmmkg 112

22 1018

sec30000

24000

⋅=⋅

=

MWh3600101018

6

11

⋅⋅

=

MWh31021

⋅=

= 500 MWh= 500 MWh

Page 31: Allgemeine Geologie 1

Beginnende Differenzierung

500 1000 1500 2000 2500

1000

2000

3000

Tiefe

Tem

pera

tur [

°C]

Temperatur bei 0 Jahren

Schmelzkurve von Eisen

nach 500 Ma

nach 1 Ga

Nach 1 Ga beginnt Eisenzu schmelzen

0 Jahre : Akkretion und Verdichtung : Temperatur bis 1500°C500 Ma später : durch Radioaktivität : Temperatur bis 2000°CNach 1 Ga : in 400-800 km Tiefe Berührung mit der Schmelz-kurve von Eisen: Bildung eines Eisen-Kerns

0 Jahre : Akkretion und Verdichtung : Temperatur bis 1500°C500 Ma später : durch Radioaktivität : Temperatur bis 2000°CNach 1 Ga : in 400-800 km Tiefe Berührung mit der Schmelz-kurve von Eisen: Bildung eines Eisen-Kerns

Umgezeichnet nach Press & Siever, 1986

Page 32: Allgemeine Geologie 1

Entstehung des Schalenbaus der Erde

Bildung des Erdkerns Heutiger Aufbau der Erde

Aus Press und Siever (Spektrum, Lehrbücher), 1995

Page 33: Allgemeine Geologie 1

Aufbau der Erde

www.solarviews.com/earthint.htm

Page 34: Allgemeine Geologie 1

Die einzelnen Schalen der Erde

0-35

-135-235

-400

-1500

-2885

-5155

-6370

Oberfläche

}} }

}

}}}}

Oberer Mantel

Übergangszone

Unterer Mantel

Äußerer Kern

Innerer KernMittelpunkt

KrusteLithosphäre

Asthenosphäre

km

Page 35: Allgemeine Geologie 1

Relative Häufigkeit der Elemente

Gesamterde ErdkrusteAus Press & Siever (Spektrum Lehbücher), 1995

Page 36: Allgemeine Geologie 1

Seit wann?

Alter der Erde und der Planeten: 4.56 GaTerrae des Mondes : 4.55 Ga Älteste Gesteine (Isua-Gneise): 3.8 Ga

Alter der Erde und der Planeten: 4.56 GaTerrae des Mondes : 4.55 Ga Älteste Gesteine (Isua-Gneise): 3.8 Ga

Page 37: Allgemeine Geologie 1

Wie ist die Verteilung fest – flüssig?Diese Frage läßt sich mit dem Studium der Seismizität beantworten

Kompressions-oder Longitudi-nalwellen(Primärwellen)

Dieser Wellentypkann auch Flüssig-keiten durchdringen

Scher- oder Trans-versalwellen(Sekundärwellen)

Dieser Wellentypkann Flüssigkeiten nicht durchdringen

Umgezeichnet nach Press & Siever (Spektrum Lehrbücher), 1995

Page 38: Allgemeine Geologie 1

Ausbreitung von P- uns S-Wellen

S-Wellen hören an der Grenze zum äußeren Erdkern auf.Hieraus kann man schließen, daßdieser flüssig sein muß.

Verlauf der P-WellenDie Schattenzone ist derBereich, in den die P-Wellennicht gelangen, weil sie vom Kern abgelenkt werden

Aus Press & Siever (Spektrum Lehrbücher), 1995

Page 39: Allgemeine Geologie 1

Zustände der Erdschalen:

Innerer Kern : festÄußerer Kern: flüssigMantel : festAsthenosphäre: plastischLithosphäre: starr

Page 40: Allgemeine Geologie 1

Wärmeleitfähigkeit

Gestein ist ein sehr schlechterWärmeleiter

Ccmcalbis

°=

sec015,0003,0λ

Page 41: Allgemeine Geologie 1

Konvektionswalzen

Aus Siever (Spektrum der Wissenschaft), 1987

Page 42: Allgemeine Geologie 1

Das Magnetfeld der Erde

Das Magnetfeld entsteht durch einen Dynamoaus innerem Kern (Eisen, fest) und Konvekti-onen im äußeren Kern (flüssig)

Aus Jeanloz (Spektrum), 1987

Page 43: Allgemeine Geologie 1

Die äußeren Schalen der Erde

Page 44: Allgemeine Geologie 1

Petrologie von Kruste und Mantel

Kruste

Mantel

kontinental: GranitOrthoklas KAlSi3o8Albit NaAlSi3O8Quarz SiO2

ozeanisch: Basalt Anorthit CaAl2Si2O8Albit NaAlSi3O8

Olivin (Mg,Fe)2SiO4Pyroxen Mg2Si2O6

Peridotit

Page 45: Allgemeine Geologie 1

Konvektion bewirkt chemische Zonierung

Mantel

Kruste

Konvektion

Diffusion der leichtenund großen Elemente

in die Kruste

Inkompatible Elemente:Large Ion Lithophiles (LIL-Elemente)

K, Rb, U, Th

Inkompatible Elemente:Large Ion Lithophiles (LIL-Elemente)

K, Rb, U, Th

Page 46: Allgemeine Geologie 1

Verteilung der Radioaktivität

kontinentale Kruste

ozeanische Kruste

oberer Mantel

4

0.5

0.02

U

13

2

0.06

Th

4

1.5

0.02

K

ppmWärmeJoule/(cm Jahr)3

67 x 10-6

21 x 10-6

0.21 x 10-6

Die Radioaktivität ist in der Erdkruste konzentriertDie Radioaktivität ist in der Erdkruste konzentriert

Der obere Erdmantel ist an den LIL-Elementen verarmt.Depleted mantle

Der obere Erdmantel ist an den LIL-Elementen verarmt.Depleted mantle

Page 47: Allgemeine Geologie 1

Zusammensetzung von Mantelgesteinen

Hochmeta-morphesGestein

ArchäischesMantelgestein

HeutigesMantelgestein

Meteoriten

Nach MCKenzie (Spektrum der Wissenschaft), 1987

Page 48: Allgemeine Geologie 1

Übergangszonen im oberen Mantel

Nach McKenzie (Spektrum der Wissenschaft), 1987

Page 49: Allgemeine Geologie 1

Entstehung der Atmosphäre und Hydrosphäre

Exhalation der VulkaneAus Press & Siever (Spektrum Lehrbücher), 1995

Page 50: Allgemeine Geologie 1

Herkunft des Wassers

Große Mengen Wasser sind in Mineralen der Erdkruste gebunden,

z.B. Glimmer KAl3Si3O10(OH)2

Große Mengen Wasser sind in Mineralen der Erdkruste gebunden,

z.B. Glimmer KAl3Si3O10(OH)2

Page 51: Allgemeine Geologie 1

Entwicklung der Atmosphäre

Atm

osph

äre

unbe

kann

t

4.5 4 3 2 1Milliarden Jahre

100

75

50

25

0Proz

ent d

er G

ase

in d

er A

tmos

phär

e

Methan, Ammoniak

Stickstoff

Kohlendioxid

Wasserdampf

Sauer-stoff

Page 52: Allgemeine Geologie 1

Die Uratmosphäre

Wahrscheinlich reduzierend

CO2CH4NH3H2O

Wahrscheinlich reduzierend

CO2CH4NH3H2O

Hieraus können sich Aminosäuren gebildet haben.

Hieraus können sich Aminosäuren gebildet haben.

Page 53: Allgemeine Geologie 1

Banded Iron Formation (Itabirite)

Banded Iron Formation (BIF), Kola-Halbinsel, Russland

Page 54: Allgemeine Geologie 1

Radioaktiver ZerfallRadioaktiver Zerfall

Page 55: Allgemeine Geologie 1

wichtige radioaktiveIsotope:

235U, 238U, 232Th, 87Rb, 40K235U, 238U, 232Th, 87Rb, 40K

Page 56: Allgemeine Geologie 1

Strahlungsarten

α− Strahlung: 2 Protonen + 2 Neutronen (He-Kerne)β - Strahlung: Elektronenγ- Strahlung: elektromagnetische Wellen

Page 57: Allgemeine Geologie 1

Zerfallgesetz:

HTeNN λ−⋅= 0

0

2HTe ⋅= λ2

693.02ln ≈=⋅ HTλ

teNN λ−⋅= 0( λ = Zerfallskonstante )

20N

N =Halbwertszeit ( TH ) :

Page 58: Allgemeine Geologie 1

Indirekter Zerfall:

920882

23290

920682

23892

920782

23592

109.13,

105.4,

10713.0,

⋅=→

⋅=→

⋅=→

H

H

H

TPbTh

TPbU

TPbU

Page 59: Allgemeine Geologie 1

Direkter Zerfall:Neutron Proton + e- (ß-Zerfall)

94020

4019

108738

8737

1047.1,

1088.4,

⋅=+→

⋅=+→−

H

H

TeCaK

TeSrRb

Proton + e- Neutron (inverser ß-Zerfall)940

184019 1029.1, ⋅=−→ −

HTeArK2 Protonen + 2 Neutronen (α−Zerfall)

1114360

14762 1006.1, ⋅=+→ HTNdSm α

Page 60: Allgemeine Geologie 1

Altersmessungen mit direktem Zerfall:

N0 = Anzahl der Mutterisotope zu BeginnD = Anzahl der Tochterisotope nach der Zeit tN = Anzahl der Mutterisotope nach der Zeit t

)1(

)(0

−=

+=

+=

+=−

t

t

t

eNDDNNeeDNN

DNN

λ

λ

λ

Ausgangsformel für Altersdatierung

Page 61: Allgemeine Geologie 1

Altersdatierungen: Die Isochronen-Methode:Rb/Sr (Th = 4.88 x 1010 )

Ausgangsformel: 1( −= teND λ )

Massenspektrometer mißt Verhältnisse, deshalbbeziehen auf das stabile Sr86

)1(86

87

086

87

86

87

−+==

t

theutee

SrRb

SrSr

SrSr λ

IsochroneSr

Sr

87

8787

86

8686

SrSr

RbSrt = 0} (Sr-Initial)

a 1tan −= teλα

)1(870

8787 −+= =t

theute eRbSrS λr

Page 62: Allgemeine Geologie 1

Chondriten-Isochrone

Page 63: Allgemeine Geologie 1

Probennahme für Rb/Sr-Datierung

Page 64: Allgemeine Geologie 1

Alter der Metamorphose

Ch. Hauzenberger, 2003

Page 65: Allgemeine Geologie 1

Indirekter Zerfall: Concordia-Kurve

Page 66: Allgemeine Geologie 1

Altersmessung (U/Pb-Methode):

UPb

238

206

UPb

235

207

Concordia

Discordia

Unterer Einstichspunkt(Alter der Metamorphose)

Oberer Einstichspunkt(Alter des Gesteins)

Page 67: Allgemeine Geologie 1

Zirkon-Alter

Ch. Hauzenberger, 2003

SagallaHills

Page 68: Allgemeine Geologie 1

Ar/Ar-Abkühlungsalter von Amphibolen

Page 69: Allgemeine Geologie 1

Erdwärme (Geothermik)Erdwärme (Geothermik)

Page 70: Allgemeine Geologie 1

Arten des Wärmetransportes:Wärmeleitung (Konduktion)

Ccmcal

°⋅⋅≤≥

sec015.0003.0 λ

Advektion(Aufstieg von Schmelzen)

Advektion(Aufstieg von Schmelzen)

Konvektion(walzenförmiger Wärmetransport)

Konvektion(walzenförmiger Wärmetransport)

Page 71: Allgemeine Geologie 1

Der Temperatur-Gradient

Der Temperatur-Gradient gibt die Änderung derTemperatur mit der Tiefe an.

Der Temperatur-Gradient gibt die Änderung derTemperatur mit der Tiefe an.

ΔΤΔr [°C/m ; °C/km]

Page 72: Allgemeine Geologie 1

Messung des Temperatur-Gradienten

Stollen 1

Stollen 2

T1

T2

BergwerkSc

hach

t

Δr

Gradient =

T2 –T1Δr

Page 73: Allgemeine Geologie 1

Messung des Gradienten in Sedimenten

Aus Press & Siever, 1986

Page 74: Allgemeine Geologie 1

Mittlere Werte:

Mittelwert 30°C/kmMittelwert 30°C/km

Geothermische Tiefenstufe33m/°C

Geothermische Tiefenstufe33m/°C

Temperaturgänge:täglich 1mjährlich 25mPermafrost 600m

Temperaturgänge:täglich 1mjährlich 25mPermafrost 600m

Page 75: Allgemeine Geologie 1

Der WärmeflußWärmestromdichte

Energie

Fläche x Zeit

Heat Flow Unit (HFU)Heat Flow Unit (HFU)

1 HFU = 10-6 calcm2 x sec

= 42 mW/m2

Mittelwert: 1.5 HFU ~ 60 mW/m2Mittelwert: 1.5 HFU ~ 60 mW/m2

Page 76: Allgemeine Geologie 1

Messung:ΔΤ

HF =Δr

x λ

Beispiel: In einem Bergwerk wurde gemessen:

30 °C / 1 km = 30/105 °C/cm

Die Wärmeleitung des Gesteins wurde im Labor bestimmt:λ = 0.006 cal / (cm sec °C)

HF = 105

x103 cm2 sec

= 1.8 HFU

30 6 cal

Page 77: Allgemeine Geologie 1

Wärmefluß in Europa

Stockholm

Bukarest

Paris

Algier

Edinburg

Schottland,Hebriden

BaltischerSchild

PannonischesBecken, Balkan

Alboran-See Ost-

Ägäis

Page 78: Allgemeine Geologie 1

Geothermische Tiefenstufen:niedrig:

junge Vulkanez.B. Santorini 7 – 10 m/°C

tertiäre Vulkanez.B. Urach Schwäbische Alb

14.3 m/°C

hoch:alte Schildez.B. Kanada 125 m/°C

Wärmefluß:alte Schilde 0.9 – 1.1 HFUTiefsee < 1.2 HFUozeanische Rücken > 2 HFU

Page 79: Allgemeine Geologie 1

3D-SeismikRot : heißBlau: kalt

150 km Tiefe150 km Tiefe

350 km Tiefe350 km Tiefe

550 km Tiefe550 km Tiefe