Allgemeiner Anzeiger

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Altnau Güttingen Kesswil Münsterlingen Romanshorn 22 Eishockey Romanshorn: Sandro und Dario Gartmann stossen zu den Pikes e/pik. Die Pikes EHC Oberthurgau 1965 konnten die Zwil- lingsbrüder Sandro und Dario Gartmann vom EHC Chur für die neue Saison verpflichten. Die Oberthurgauer sind glück- lich, zwei Spitzenspieler der 1. Liga Ost verpflichtet zu haben. Beide Spieler kommen aus dem Nachwuchs des HC Davos. Dario spielte für Davos auch schon in der Nationalliga A, San- dro hat schon über 150 Spiele für Sierre und Basel in der Nationalliga B bestritten. Kurz notiert Amriswil Der Regierungsrat gewährt dem Verein Volley Amriswil einen Sportfonds-Beitrag von 220 000 Franken an den Bau einer Dreifachsporthalle in Amriswil. Diese wird nötig, da die Sportvereine in Amriswil seit Längerem unter einem Mangel an Sporthallen leiden und die in die Jahre ge- kommene Dreifachsporthalle Tellenfeld umfassend saniert werden muss. Da Volley Amriswil seit vielen Jahren regelmäs- sig im Europacup mitspielt, ist es wichtig, dass die neue Halle eine Höhe von neun Metern aufweist, um den Anforderungen für die Durchführung internationaler Spiele zu entsprechen. Die Gesamtkosten für den Um- und Neubau der Sporthallen Tellenfeld belaufen sich auf 15,4 Millionen Franken. e/fo. Fastenopfer setzt sich für eine gerechtere Welt ein, in der die Menschen ein Leben in Würde führen statt Hunger zu leiden. Unterstützt wird das Hilfswerk auch vom Pastoral- raum Region Altnau, der im Oster- und Palmsonntags-Gottes- dienst für ein Projekt von Fastenopfer in Madagaskar sam- melt. Die Kampagne stellt dieses Jahr die Verantwortung ins Zen- trum. Alle tragen Verantwortung, überall: in der Familie, in der Schule, bei der Arbeit, beim Sport. Immer geht es darum, die Konsequenzen unserer Handlungen und Entscheide zu bedenken – für uns selber, aber auch für unser Umfeld. Das gilt auch für die Rohstoffe, die oft zum Schaden der lokalen Bevölkerung abgebaut werden. Die Kampagne basiert auf der engagierten Arbeit von Pfarrei- en. In den sechs Wochen vor Ostern, also noch bis 27. März, sammeln sie Kollekten, laden zu Suppentagen ein, verkaufen Rosen und führen andere Aktionen durch. Damit tragen sie das Anliegen von Fastenopfer in die Öffentlichkeit – und sam- meln finanzielle Mittel, damit sich Fastenopfer für weltweite Gerechtigkeit einsetzen kann. In der diesjährigen Kampagne unterstützt der Pastoralraum Regio Altnau ein Projekt in Ma- dagaskar. Aus eigener Kraft Ernährung und Einkommen verbessern 30 Prozent der Bevölkerung leiden zeitweise unter Nahrungs- mangel, besonders betroffen sind die Kinder. Mit der Armut nahm in den letzten Jahren auch die Kriminalität stetig zu. Zwar wurde Ende 2013 – fünf Jahre nach einem Putsch – ein neuer Präsident gewählt. Doch streiten die politischen Par - teien weiter um die Macht. Die Projekte von Fastenopfer wenden sich deshalb direkt an die arme Bevölkerung. Frauen und Männer schliessen sich zu Spargruppen zusammen: Sie legen regelmässig einen klei- nen Beitrag in eine gemeinsame Kasse. So können sich die Gruppenmitglieder in Notlagen gegenseitig Geld ausleihen: für Nahrungsmittel, medizinische Behandlungen oder wenn zu Schulbeginn alle Kinder gleichzeitig Schulmaterial brau- chen. Damit vermeiden sie die Abhängigkeit von Wucherzin- sen der Geldverleiher, welche bis 300 Prozent betragen. Mit Gemeinschaftsfeldern und gegenseitiger Hilfe bei den Feldar- beiten erhöhen die Gruppen ihr Einkommen. In einem zweiten Schritt regt Fastenopfer Netzwerke von Spar- gruppen an, damit sie zusammen grössere Aufgaben angehen können: Sie reinigen nach der Regenzeit Transportwege und Brunnen oder organisieren Weiterbildungen zu neuen An- baumethoden. Pastoralram Region Altnau Unterstützung für ein Fastenopfer-Projekt in Madagaskar Mehr zu essen dank der Unterstützung aus der Region Altnau und der Arbeit von Fastenopfer. Paulette Rasoanaivo zeigt stolz den Reisvorrat ihrer Spargruppe. Pro Natura Aussergewöhnliche Aktivferien für die Natur pd. Pro Natura und die Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz bie- ten im Jahr 2016 23 Mal Aktivferien der aussergewöhnlichen Art. Die Palette reicht vom Aufbau zerfallener Trockenmau- ern in La Sagne im Neuenburger Jura über die Weidepflege im Misoxer Seitental Val Cama (GR) bis hin zum Unterhalt von Alperschliessungswegen im St. Galler Calfeisental. Die Ferieneinsätze können jetzt gebucht werden und finden von April bis Oktober statt. Wer sich während einer Woche in den schönsten Landschaf- ten für den Naturschutz nützlich machen will, ist bei den Ferienarbeitswochen von Pro Natura und der Stiftung Um- welt-Einsatz Schweiz genau richtig. In allen Landesteilen der Schweiz bieten die zwei Organisationen insgesamt 23 Ferien- einsätze für die Natur an. Auf die Teilnehmenden warten imposante Naturerlebnisse und interessante Begegnungen mit Menschen zwischen 18 und 70 Jahren. Auch Spass und Erholung gehört dazu Während der Woche wird in einer Gruppe von zehn bis zwölf Personen unter kundiger Anleitung gearbeitet. Selbstver- ständlich kommen dabei Spass und Erholung nicht zu kurz. Ein ganzer Tag ist für Wanderungen, Ausflüge oder das Fau- lenzen reserviert. Abends wird in der Regel gemeinsam ge- kocht. Die Unterkünfte sind von Einsatzwoche zu Einsatzwo- che unterschiedlich: Die Spannbreite reicht vom Massenlager in der Sennhütte bis zum Mehrbettzimmer im Hotel. Im Preis inbegriffen sind Unterkunft, Verpflegung, Leitung und Exkursion am freien Tag. Die Kosten betragen 270 Fran- ken bzw. 170 Franken für junge Leute in Ausbildung. Pro- Natura-Mitglieder erhalten 50 Franken Ermässigung. Wenn der Preis die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, kann man sich nach einer Reduktion erkundigen. Diese Preise sind Unkostenbeiträge an Unterkunft und Verpflegung, ohne die die Umwelt-Einsätze nicht durchzuführen wären. ah. Im März 2012 nahm der Kesswiler Gemeinderat das Pro- jekt Ortsplanung in Angriff. Seither durchlebte es einige Tur- bulenzen. Eine Informationsveranstaltung am 16. März 2016 orientierte über den aktuellen Stand des Projekts und über Herausforderungen, denen sich die Gemeinde stellen muss. Folgen einer «mathematischen Planung» Mit einem Rückblick eröffnete Gemeindepräsident Kurt Henauer die Veranstaltung in der Mehrzweckhalle. Die Kess- wiler Ortsplanung sei bereits angelaufen, als das Schweizer Volk im März 2013 die Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) angenommen habe. Dessen Inkraftsetzung im Mai 2014 brachte der Ortsplanungskommission vor allem die Erkenntnis, dass einige der bisherigen Planungsarbeiten um- sonst gewesen waren. Zudem sah sich Kesswil mit Nachteilen im Zusammenhang mit der Revision konfrontiert. Da der Ort während der letzten Jahre nur eine geringe Bautätigkeit auf- gewiesen hatte, verzeichnete er für diese Zeit ein entspre- chend schwaches Wachstum. Genau diese nicht repräsenta- tiven Zahlen jedoch dienten dem Bund als Basis für die Richtplanflächen-Berechnungen. Die schwach besiedelte Seelage, wo nur einstöckige Bauten erlaubt sind, verfälschte das Flächenbild und damit die Berechnungsgrundlage zusätz- lich. Kesswil erhielt in der Folge 2,2 Hektaren weniger Richt- planfläche zugesprochen. Ferner dürfen 2,4 Hektaren Reser- vebauzonen nicht mehr in definitives Baugebiet überführt werden, obwohl sie bisher – auch vom Kanton – als Bauzo- nengebiet angesehen worden waren. Dazu kommt, dass im Ort zahlreiche Bauten unter Denkmalschutz zu finden sind, die Sondervorschriften unterstehen. Ein «hausgemachter» Nachteil seien die besonderen Eigentümerverhältnisse bei den Baugebietsparzellen, erwähnt Kurt Henauer. Viele Eigen- tümer würden entweder emotional an ihrem Land hängen oder es der nächsten Generation weitergeben wollen, aber auf keinen Fall verkaufen oder bebauen. Der Gemeindepräsi- dent kritisierte in seinen Ausführungen die Vorgehensweise des Kantons. Dieser sei bei der Umsetzung des Raumpla- nungsgesetzes mathematisch vorgegangen und habe individu- elle Aspekte nicht berücksichtigt. Raumtyp Kulturlandschaft Das revidierte Bundesgesetz über die Raumplanung verlangt von Bund, Kantonen und Gemeinden eine Siedlungsentwick- lung nach innen. Zukünftige Bautätigkeiten sollen gezielt stattfinden. Der Thurgau entwickelte daraufhin ein Raumkon- zept, das den Kanton in drei Raumtypen mit einer spezifisch geforderten Siedlungsdichte gliederte. Andreas Niklaus von der Amriswiler NRP Ingenieure AG erklärte, Kesswil habe sich dem Raumtyp «Kulturlandschaft» untergeordnet, was für die Gemeinde 32 Raumbenutzer (Einwohner und Be- schäftigte) pro Hektare – das ist in Kesswil bereits der Fall – und 0,5% jährliches Wachstum bis 2030 bedeute. Er orien- tierte die Anwesenden über die Auswirkungen der neuen ge- setzlichen Regelungen den Zonenplan, den Richtplan sowie das Baureglement betreffend. So würden zum Beispiel die Sport- und Freizeitzone erweitert und diverse Umzonungen vorgenommen. Richtplanflächen habe man vor allem auf jene Reservebauzonen konzentriert, deren Umzonung aktu- ell nicht möglich sei. Das neue Baureglement basiere auf einem kantonalen Musterbaureglement und verkleinere bei- spielsweise die Grenzabstände. Zudem würde die bisherige Dorfzone mit ihren starren Bauvorschriften in die zwei Wohn- zonen W2a und W2b mit einfacheren Baubedingungen aufge- teilt. Im Anschluss an Andreas Niklaus’ Erörterungen verwies Boris Binzegger von der NRP Ingenieure AG darauf, dass als Folge aller gesetzlichen Neuerungen auch die Richtpläne Ver- kehr und Landschaft angepasst werden mussten. Wie weiter? Aktuell liegt der Vorprüfungsbericht dem Kanton zur Geneh- migung vor. Kurt Henauer hofft, dass das 20-tägige Auflage- verfahren am 27. Mai 2016 gestartet werden kann und die ortsplanerischen Turbulenzen bald ein Ende haben. Ab dem 18. März 2016 sind die Informationen zur Veranstaltung auf www.kesswil.ch zu finden und können auf Anfrage auch bei der Gemeindekanzlei eingesehen werden. Kesswil: Hoffnung auf ein Ende der turbulenten Ortsplanung

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Altnau Güttingen Kesswil Münsterlingen Romanshorn22

Eishockey

Romanshorn: Sandro und Dario Gartmann stossenzu den Pikes

e/pik. Die Pikes EHC Oberthurgau 1965 konnten die Zwil-lingsbrüder Sandro und Dario Gartmann vom EHC Chur fürdie neue Saison verpflichten. Die Oberthurgauer sind glück-lich, zwei Spitzenspieler der 1. Liga Ost verpflichtet zu haben.Beide Spieler kommen aus dem Nachwuchs des HC Davos.Dario spielte für Davos auch schon in der Nationalliga A, San-dro hat schon über 150 Spiele für Sierre und Basel in der Nationalliga B bestritten.

Kurz notiert

Amriswil � Der Regierungsrat gewährt dem Verein VolleyAmriswil einen Sportfonds-Beitrag von 220 000 Franken anden Bau einer Dreifachsporthalle in Amriswil. Diese wirdnötig, da die Sportvereine in Amriswil seit Längerem untereinem Mangel an Sporthallen leiden und die in die Jahre ge-kommene Dreifachsporthalle Tellenfeld umfassend saniertwerden muss. Da Volley Amriswil seit vielen Jahren regelmäs-sig im Europacup mitspielt, ist es wichtig, dass die neue Halleeine Höhe von neun Metern aufweist, um den Anforderungenfür die Durchführung internationaler Spiele zu entsprechen.Die Gesamtkosten für den Um- und Neubau der SporthallenTellenfeld belaufen sich auf 15,4 Millionen Franken.

e/fo. Fastenopfer setzt sich für eine gerechtere Welt ein, inder die Menschen ein Leben in Würde führen statt Hunger zuleiden. Unterstützt wird das Hilfswerk auch vom Pastoral-raum Region Altnau, der im Oster- und Palmsonntags-Gottes-dienst für ein Projekt von Fastenopfer in Madagaskar sam-melt. Die Kampagne stellt dieses Jahr die Verantwortung ins Zen-trum. Alle tragen Verantwortung, überall: in der Familie, inder Schule, bei der Arbeit, beim Sport. Immer geht es darum,die Konsequenzen unserer Handlungen und Entscheide zubedenken – für uns selber, aber auch für unser Umfeld. Dasgilt auch für die Rohstoffe, die oft zum Schaden der lokalenBevölkerung abgebaut werden.Die Kampagne basiert auf der engagierten Arbeit von Pfarrei-en. In den sechs Wochen vor Ostern, also noch bis 27. März,sammeln sie Kollekten, laden zu Suppentagen ein, verkaufenRosen und führen andere Aktionen durch. Damit tragen siedas Anliegen von Fastenopfer in die Öffentlichkeit – und sam-meln finanzielle Mittel, damit sich Fastenopfer für weltweiteGerechtigkeit einsetzen kann. In der diesjährigen Kampagneunterstützt der Pastoralraum Regio Altnau ein Projekt in Ma-dagaskar.

Aus eigener Kraft Ernährung und Einkommen verbessern

30 Prozent der Bevölkerung leiden zeitweise unter Nahrungs-mangel, besonders betroffen sind die Kinder. Mit der Armutnahm in den letzten Jahren auch die Kriminalität stetig zu.Zwar wurde Ende 2013 – fünf Jahre nach einem Putsch – einneuer Präsident gewählt. Doch streiten die politischen Par -teien weiter um die Macht.Die Projekte von Fastenopfer wenden sich deshalb direkt andie arme Bevölkerung. Frauen und Männer schliessen sichzu Spargruppen zusammen: Sie legen regelmässig einen klei-nen Beitrag in eine gemeinsame Kasse. So können sich dieGruppenmitglieder in Notlagen gegenseitig Geld ausleihen:für Nahrungsmittel, medizinische Behandlungen oder wennzu Schulbeginn alle Kinder gleichzeitig Schulmaterial brau-chen. Damit vermeiden sie die Abhängigkeit von Wucherzin-

sen der Geldverleiher, welche bis 300 Prozent betragen. MitGemeinschaftsfeldern und gegenseitiger Hilfe bei den Feldar-beiten erhöhen die Gruppen ihr Einkommen.In einem zweiten Schritt regt Fastenopfer Netzwerke von Spar-gruppen an, damit sie zusammen grössere Aufgaben angehenkönnen: Sie reinigen nach der Regenzeit Transportwege undBrunnen oder organisieren Weiterbildungen zu neuen An-baumethoden.

Pastoralram Region Altnau

Unterstützung für ein Fastenopfer-Projekt in Madagaskar

Mehr zu essen dank der Unterstützung aus der Region Altnauund der Arbeit von Fastenopfer. Paulette Rasoanaivo zeigt stolzden Reisvorrat ihrer Spargruppe.

Pro Natura

Aussergewöhnliche Aktivferien für die Natur

pd. Pro Natura und die Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz bie-ten im Jahr 2016 23 Mal Aktivferien der aussergewöhnlichenArt. Die Palette reicht vom Aufbau zerfallener Trockenmau-ern in La Sagne im Neuenburger Jura über die Weidepflegeim Misoxer Seitental Val Cama (GR) bis hin zum Unterhaltvon Alperschliessungswegen im St. Galler Calfeisental. Die Ferieneinsätze können jetzt gebucht werden und finden vonApril bis Oktober statt.Wer sich während einer Woche in den schönsten Landschaf-ten für den Naturschutz nützlich machen will, ist bei den Ferienarbeitswochen von Pro Natura und der Stiftung Um-welt-Einsatz Schweiz genau richtig. In allen Landesteilen derSchweiz bieten die zwei Organisationen insgesamt 23 Ferien-einsätze für die Natur an. Auf die Teilnehmenden warten imposante Naturerlebnisse und interessante Begegnungenmit Menschen zwischen 18 und 70 Jahren.

Auch Spass und Erholung gehört dazu

Während der Woche wird in einer Gruppe von zehn bis zwölfPersonen unter kundiger Anleitung gearbeitet. Selbstver-ständlich kommen dabei Spass und Erholung nicht zu kurz.Ein ganzer Tag ist für Wanderungen, Ausflüge oder das Fau-lenzen reserviert. Abends wird in der Regel gemeinsam ge-kocht. Die Unterkünfte sind von Einsatzwoche zu Einsatzwo-che unterschiedlich: Die Spannbreite reicht vom Massenlagerin der Sennhütte bis zum Mehrbettzimmer im Hotel.Im Preis inbegriffen sind Unterkunft, Verpflegung, Leitungund Exkursion am freien Tag. Die Kosten betragen 270 Fran-ken bzw. 170 Franken für junge Leute in Ausbildung. Pro-Natura-Mitglieder erhalten 50 Franken Ermässigung. Wennder Preis die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, kannman sich nach einer Reduktion erkundigen. Diese Preisesind Unkostenbeiträge an Unterkunft und Verpflegung, ohnedie die Umwelt-Einsätze nicht durchzuführen wären.

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ah. Im März 2012 nahm der Kesswiler Gemeinderat das Pro-jekt Ortsplanung in Angriff. Seither durchlebte es einige Tur-bulenzen. Eine Informationsveranstaltung am 16. März 2016orientierte über den aktuellen Stand des Projekts und überHerausforderungen, denen sich die Gemeinde stellen muss.

Folgen einer «mathematischen Planung»

Mit einem Rückblick eröffnete Gemeindepräsident Kurt Henauer die Veranstaltung in der Mehrzweckhalle. Die Kess-wiler Ortsplanung sei bereits angelaufen, als das SchweizerVolk im März 2013 die Revision des Raumplanungsgesetzes(RPG) angenommen habe. Dessen Inkraftsetzung im Mai2014 brachte der Ortsplanungskommission vor allem die Erkenntnis, dass einige der bisherigen Planungsarbeiten um-sonst gewesen waren. Zudem sah sich Kesswil mit Nachteilenim Zusammenhang mit der Revision konfrontiert. Da der Ortwährend der letzten Jahre nur eine geringe Bautätigkeit auf-gewiesen hatte, verzeichnete er für diese Zeit ein entspre-chend schwaches Wachstum. Genau diese nicht repräsenta -tiven Zahlen jedoch dienten dem Bund als Basis für dieRichtplanflächen-Berechnungen. Die schwach besiedelteSeelage, wo nur einstöckige Bauten erlaubt sind, verfälschtedas Flächenbild und damit die Berechnungsgrundlage zusätz-lich. Kesswil erhielt in der Folge 2,2 Hektaren weniger Richt-planfläche zugesprochen. Ferner dürfen 2,4 Hektaren Reser-vebauzonen nicht mehr in definitives Baugebiet überführtwerden, obwohl sie bisher – auch vom Kanton – als Bauzo-nengebiet angesehen worden waren. Dazu kommt, dass imOrt zahlreiche Bauten unter Denkmalschutz zu finden sind,die Sondervorschriften unterstehen. Ein «hausgemachter»Nachteil seien die besonderen Eigentümerverhältnisse beiden Baugebietsparzellen, erwähnt Kurt Henauer. Viele Eigen-tümer würden entweder emotional an ihrem Land hängenoder es der nächsten Generation weitergeben wollen, aberauf keinen Fall verkaufen oder bebauen. Der Gemeindepräsi-dent kritisierte in seinen Ausführungen die Vorgehensweisedes Kantons. Dieser sei bei der Umsetzung des Raumpla-

nungsgesetzes mathematisch vorgegangen und habe individu-elle Aspekte nicht berücksichtigt.

Raumtyp Kulturlandschaft

Das revidierte Bundesgesetz über die Raumplanung verlangtvon Bund, Kantonen und Gemeinden eine Siedlungsentwick-lung nach innen. Zukünftige Bautätigkeiten sollen gezieltstattfinden. Der Thurgau entwickelte daraufhin ein Raumkon-zept, das den Kanton in drei Raumtypen mit einer spezifischgeforderten Siedlungsdichte gliederte. Andreas Niklaus vonder Amriswiler NRP Ingenieure AG erklärte, Kesswil habesich dem Raumtyp «Kulturlandschaft» untergeordnet, wasfür die Gemeinde 32 Raumbenutzer (Einwohner und Be-schäftigte) pro Hektare – das ist in Kesswil bereits der Fall –und 0,5% jährliches Wachstum bis 2030 bedeute. Er orien-tierte die Anwesenden über die Auswirkungen der neuen ge-setzlichen Regelungen den Zonenplan, den Richtplan sowiedas Baureglement betreffend. So würden zum Beispiel dieSport- und Freizeitzone erweitert und diverse Umzonungenvorgenommen. Richtplanflächen habe man vor allem aufjene Reservebauzonen konzentriert, deren Umzonung aktu-ell nicht möglich sei. Das neue Baureglement basiere aufeinem kantonalen Musterbaureglement und verkleinere bei-spielsweise die Grenzabstände. Zudem würde die bisherigeDorfzone mit ihren starren Bauvorschriften in die zwei Wohn-zonen W2a und W2b mit einfacheren Baubedingungen aufge-teilt. Im Anschluss an Andreas Niklaus’ Erörterungen verwiesBoris Binzegger von der NRP Ingenieure AG darauf, dass alsFolge aller gesetzlichen Neuerungen auch die Richtpläne Ver-kehr und Landschaft angepasst werden mussten.

Wie weiter?

Aktuell liegt der Vorprüfungsbericht dem Kanton zur Geneh-migung vor. Kurt Henauer hofft, dass das 20-tägige Auflage-verfahren am 27. Mai 2016 gestartet werden kann und dieortsplanerischen Turbulenzen bald ein Ende haben. Ab dem18. März 2016 sind die Informationen zur Veranstaltung aufwww.kesswil.ch zu finden und können auf Anfrage auch beider Gemeindekanzlei eingesehen werden.

Kesswil: Hoffnung auf ein Ende der turbulenten Ortsplanung