Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 1 ...doch beim Adler halten. Ca. 120 Gäste...

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Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 1 Türkheimer Heimatblätter Gegründet 1971 von Hans Ruf hrsg. von Alois Epple und Ludwig Seitz Türkheim 2015 Heft 92 Vorwort Eine Primiz war früher immer ein ganz besonderes Ereignis. Um einen Primizsegen zu bekommen soll man sich ein Paar Schuhe durchlaufen, hieß es. Hier wird über die Primiz von Pater Sirch erzählt. Diese fand während des Dritten Reiches statt. Der Neubau einer evangelischen Kirche in Türkheim ist wieder Anlass, darüber zu berichten. Das 160jährige Jubiläum der Sparkasse in Türkheim können wir uns sparen, da schon zum „runden Jubiläum“ 2005 ein 16seitiges Heimatblatt Nr. 55/56 über die Geschichte der Türkheimer Sparkasse erschien. Schon mehrmals wurden im Heimatblatt Gedichte und Schilderungen von Paula Jakwerth gebracht. Diesmal veröffentlichen wir aus ihrem Nachlass Berichte über das Dritte Reich in Türkheim. Wir hoffen, dass wir in absehbarer Zeit ihren gesamten schriftlichen Nachlass als Buch herausbringen können. Der Türkheimer Pfarrer Herbert Kessel legte während seiner Amtszeit in Türkheim ein umfangreiches Dia-Archiv an. Auf dieses greifen wir ab und zu zurück. Diesmal dokumentieren wir in einer Bilderserie den Bau des „Neuen Pfarrhauses“. Schon längst wäre eine „Schulgeschichte“ von Türkheim überfällig. Da früher der Lehrer zugleich Mesner und Organist war und er in einem kirchlichen Gebäude wohnte, ist hierzu auch im Pfarrarchiv viel Material vorhanden. Andererseits besteht anscheinend von keiner Seite ein Interesse an einer Schulgeschichte. So bleibt es wieder den Heimatblättern vorbehalten, wenigstens einen kurzen Beitrag für eine Schulgeschichte zu liefern. Als sich der Bürgermeister noch um die Geschichte von Türkheim kümmerte, brachte Patricia Hintner eine Häusergeschichte von Türkheim heraus. Sie arbeitete vor allem am Staatsarchiv in Augsburg. Im Pfarrarchiv in Türkheim befindet sich das Saalbuch der Stiftungen in Türkheim“ von 1784. Hierin ist verzeichnet, was die einzelnen Häuser kirchlichen Stiftungen an Abgaben schuldeten. Für den Leser ist dies weniger interessant, vielleicht aber für die einzelnen Hausbesitzer Auch soll diese Liste eine Ergänzung zu Hintners Buch sein. Im letzten Heimatblatt ging es u.a. über die Geschichte der Ziegelei auf dem Ludwigsberg. Zufällig wurde vor wenigen Wochen in den Kastenamtsrechnungen der Herrschaft Schwabegg im Staatsarchiv Augsburg einige wichtige Hinweise entdeckt, welche hier als Ergänzung zum Bericht des letzten Heimatblattes gebracht werden: 1780 Der ao [Anno] 1661 erbaute zieglBrenofen wäre heuer größtentheils zusammen gefallen, deswegen der hiemit folgend gdiste [gnädigste] Ratifications- Befehl vom 8. May 1780 nach vorgegangen Underthänigster ein Berichtung zu nothwendiger Remedir und widerummig guter herstellung erfolget: und hierauf verwendet worden ist, was an mit Specificirt wird als Johann Georg Ege Maurmeister alhier hat mit seinen Gesellen und Handlangern für....Abtragung des ofens.... vollkommenen ausmauerung des Ofens ...insgesamt 620 fl 13 x 1781 Ziegelstadel: Errichtung einer Neuen Ziegel Fabricatur= und derley zeug Trocknungshütte, oder Stadl... 1784 Nach vorgegangen gnädigster verordnung und erstattet unterthänigsten Kasten Amts Berichtes wurde solcher Zieglstadl dann Brennofen samt denen Zugehörungen anheuer in anwesenheit der alhier gewest HochLöbl: Hofkammer Commission an Augustin-Widmann dermaliger Ziegler Laut abgehaltenen ExtraditionsProtocoll und darüber hin demselben gnädigst ertheilten Gerechtigkeits Brief auf Erbrecht überlassen und ein geraummet, so daß Er Widmann zum gnädigst bestimmten Kaufschilling 1500 fl und zwar sogleich bar 800 fl die übrigen 700 fl aber in jährl: 100 fl fristen bezahlen..... Abgerundet wird das Heimatblatt durch einige kurze Berichte, meist Fortsetzungen.

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  • Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 1

    Türkheimer Heimatblätter Gegründet 1971 von Hans Ruf – hrsg. von Alois Epple und Ludwig Seitz – Türkheim 2015 – Heft 92

    Vorwort

    Eine Primiz war früher immer ein ganz besonderes

    Ereignis. Um einen Primizsegen zu bekommen soll

    man sich ein Paar Schuhe durchlaufen, hieß es. Hier

    wird über die Primiz von Pater Sirch erzählt. Diese

    fand während des Dritten Reiches statt.

    Der Neubau einer evangelischen Kirche in

    Türkheim ist wieder Anlass, darüber zu berichten.

    Das 160jährige Jubiläum der Sparkasse in

    Türkheim können wir uns sparen, da schon zum

    „runden Jubiläum“ 2005 ein 16seitiges Heimatblatt

    Nr. 55/56 über die Geschichte der Türkheimer

    Sparkasse erschien.

    Schon mehrmals wurden im Heimatblatt Gedichte

    und Schilderungen von Paula Jakwerth gebracht.

    Diesmal veröffentlichen wir aus ihrem Nachlass

    Berichte über das Dritte Reich in Türkheim. Wir

    hoffen, dass wir in absehbarer Zeit ihren gesamten

    schriftlichen Nachlass als Buch herausbringen

    können.

    Der Türkheimer Pfarrer Herbert Kessel legte

    während seiner Amtszeit in Türkheim ein

    umfangreiches Dia-Archiv an. Auf dieses greifen

    wir ab und zu zurück. Diesmal dokumentieren wir

    in einer Bilderserie den Bau des „Neuen

    Pfarrhauses“.

    Schon längst wäre eine „Schulgeschichte“ von

    Türkheim überfällig. Da früher der Lehrer zugleich

    Mesner und Organist war und er in einem

    kirchlichen Gebäude wohnte, ist hierzu auch im

    Pfarrarchiv viel Material vorhanden. Andererseits

    besteht anscheinend von keiner Seite ein Interesse

    an einer Schulgeschichte. So bleibt es wieder den

    Heimatblättern vorbehalten, wenigstens einen

    kurzen Beitrag für eine Schulgeschichte zu liefern.

    Als sich der Bürgermeister noch um die Geschichte

    von Türkheim kümmerte, brachte Patricia Hintner

    eine Häusergeschichte von Türkheim heraus. Sie

    arbeitete vor allem am Staatsarchiv in Augsburg.

    Im Pfarrarchiv in Türkheim befindet sich das

    „Saalbuch der Stiftungen in Türkheim“ von 1784.

    Hierin ist verzeichnet, was die einzelnen Häuser

    kirchlichen Stiftungen an Abgaben schuldeten. Für

    den Leser ist dies weniger interessant, vielleicht

    aber für die einzelnen Hausbesitzer Auch soll diese

    Liste eine Ergänzung zu Hintners Buch sein.

    Im letzten Heimatblatt ging es u.a. über die

    Geschichte der Ziegelei auf dem Ludwigsberg.

    Zufällig wurde vor wenigen Wochen in den

    Kastenamtsrechnungen der Herrschaft Schwabegg

    im Staatsarchiv Augsburg einige wichtige Hinweise

    entdeckt, welche hier als Ergänzung zum Bericht

    des letzten Heimatblattes gebracht werden:

    1780

    Der ao [Anno] 1661 erbaute zieglBrenofen wäre

    heuer größtentheils zusammen gefallen, deswegen

    der hiemit folgend gdiste [gnädigste] Ratifications-

    Befehl vom 8. May 1780 nach vorgegangen

    Underthänigster ein Berichtung zu nothwendiger

    Remedir und widerummig guter herstellung

    erfolget: und hierauf verwendet worden ist, was an

    mit Specificirt wird als

    Johann Georg Ege Maurmeister alhier hat mit

    seinen Gesellen und Handlangern für....Abtragung

    des ofens.... vollkommenen ausmauerung des Ofens

    ...insgesamt 620 fl 13 x

    1781 Ziegelstadel: Errichtung einer Neuen Ziegel

    Fabricatur= und derley zeug Trocknungshütte,

    oder Stadl...

    1784

    Nach vorgegangen gnädigster verordnung und

    erstattet unterthänigsten Kasten Amts Berichtes

    wurde solcher Zieglstadl dann Brennofen samt

    denen Zugehörungen anheuer in anwesenheit der

    alhier gewest HochLöbl: Hofkammer Commission

    an Augustin-Widmann dermaliger Ziegler Laut

    abgehaltenen ExtraditionsProtocoll und darüber

    hin demselben gnädigst ertheilten Gerechtigkeits

    Brief auf Erbrecht überlassen und ein geraummet,

    so daß Er Widmann zum gnädigst bestimmten

    Kaufschilling 1500 fl und zwar sogleich bar 800 fl

    die übrigen 700 fl aber in jährl: 100 fl fristen

    bezahlen.....

    Abgerundet wird das Heimatblatt durch einige

    kurze Berichte, meist Fortsetzungen.

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 2

    Die Primiz von Pater Joseph-Sirch1

    Joseph-Sirch wurde am 19. Januar 1903 in Nassenbeuren geboren, kam

    aber noch in seiner Kindheit nach Türkheim. 1932 beabsichtigte er, in

    die Kartause des hl. Bruno in Unterrath bei Düsseldorf einzutreten. Er

    studierte dann aber bei den Missionaren vom Kostbaren Blute in

    Salzburg und trat am 1. Mai 1930 in diesen Orden ein. Am 3. Juni 1939

    erhielt Joseph Sirch um ½ 7 Uhr im Dom zu Salzburg die hl.

    Diakonatsweihe mit noch 20 Alumnen und am 9. Juli 1939, ebenfalls in

    Salzburg, die Priesterweihe. Für seine Heimatprimiz am 23. Juli1939 in

    Türkheim bestellte er 2.000 Primizbildchen.

    23. Juli 1939 vor dem Elternhaus des Primizianten in der Jakob-Sigle-Str. 29, v. li.: Josepha-Ledermann (eine Verwandte aus Ettringen), Maria-Mayr (Schlosser-Marie),

    Antonie-Sirch (hinten), Elfriede-Völk (vorne), Maria-Sirch (mit dem Primizkrönchen),

    verwandtes Mädchen aus Schwabmühlhausen, verwandtes Mädchen aus Ettringen (hinten), Hermine-Völk

    Unschlüssig war sich Pater Sirch, wo er das Mittagessen mit den geladenen Gästen halten soll: Soll ich es doch in der Krone halten,

    wegen dem Bürgermeister2, daß es mir keine Schwierigkeiten bereitet;

    auf der anderen Seite wird man in der Krone gut bedient. Er erbittet den Rat des Türkheimer Pfarrers und meint, wenn Pfarrer Läuterer zum

    1 Der Text wurde nach Unterlagen im Pfarrarchiv Türkheim geschrieben. Die Fotos sind

    aus dem Pfarrarchiv Türkheim und Privatbesitz. 2 Der Kronenwirt war Joseph Wiedemann, der „Nazi-Bürgermeister“ von Türkheim.

    Primizmahl in die Krone

    mitgeht, dann würden die

    anderern Hochw. Herrn schon

    auch hingehen. Oder soll ich es

    doch beim Adler halten. Ca.

    120 Gäste erwartete er zum

    Mahl. Mehrere Türkheimer

    wandten sich am 18. Juli 1939

    an den Augsburger Bischof mit

    der Bitte, dass das Primizmahl

    nicht in der Krone abhalten

    werden darf, da der Kronenwirt

    Josef-Wiedemann mit Familie

    aus der Kirche ausgetreten ist:

    Türkheim 18. Juli

    Hochwürdiger Herr Bischof!

    Am Sonntag den 23. d. Mt.

    findet in T[ürkheim] eine

    Primiz statt; Erlaubt mir

    anzufragen ob es wirklich sein

    muß, daß das Essen in einem

    Gasthaus sein muß wo die

    ganze Familie Herr Frau &

    Kind von der kath. Kirche

    ausgetreten sind. Es ist in der

    Nachbarschaft ein ganz nettes

    Gasthaus [Adler] da könnte

    man doch auch hingehen. Der

    Bruder v. H. Herrn Primiziant

    Sirch meint, er bekommt dann

    keine Arbeit mehr wenn er

    nicht in die Krone geht. Es

    wundern sich die Einwohner

    Türkheims wie man sowas

    machen kann; da im

    Nachbarhaus (Ochsen) [Jakob-

    SigleStr. 19] genauso gut ge-

    kocht wird. Es wäre noch Zeit

    daß H. Herr Primiziant Sirch

    das Mahl absagen könnte.

    gez. Mehrere Türkheimer

    Der Primiziant am 23. Juli 1939 vor

    dem Elternhaus des Primizianten in der

    Jakob-Sigle-Str. 29

  • 3

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 3

    Primizzug vom girlandengeschmückten Elternhaus des Primizianten in der Jakob-Sigle-Str. 29 (rechts im Hintergrund). Rechts neben dem

    Primizianten Joseph-Sirch CPPS (Congregation Missionariorum Pretiosissimi Sanguinis Domini Nostri Jesu Christi = Missionare vom

    Kostbaren Blut) geht der Türkheimer Pfarrer Oswald-Läuterer, links vielleicht der Primizprediger Richard-Kempf, Pfarrer in Reinhartshausen.

    Der Primizzug ging am Haus in der Kirchenstr. 16 vorbei. Männer von li.: Matthäus-Sirch (Bruder des Primizianten?), Ludwig-Völk (Schwager des Primizianten ), Anton-Reder (Schwager des Primizianten). Hinter ihnen gehen ihre Ehefrauen.

  • 4

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 4

    Primizzug, vorbei am Haus vom Jakob-Himer in der Kirchenstr. 14. Die Frau in der Mitte der zweiten Reihe ist Monika-Gerum, verh.

    Metzger. Der junge Mann in der Knickebocker gehört zur Familie Völk.

    Im Hintergrund Kirchenstraße 7, beim „Bader Haugg“. Rechts im Vordergrund wohl der Türkheimer Kapuzinerkaplan, die anderen Priester

    dürften Mitbrüder vom Orden des Kostbaren Blutes sein. Dann folgen die Primizbräutlein in ihren weißen Kleidern, mit Kränzchen.

  • 5

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 5

    Auf dem Bild erkennt man links am Altar Dekan Läuterer und rechts den Primizianten. Das Evangelium trägt wohl der Kapuzinerkaplan vor. Die Kommunionbank ist noch sehr nahe bei den Altarstufen. Rechts, mittig erkennt man eine alte Kreuzwegstation. Links, hinter dem

    Tabernakel, sieht man eine Marienfigur, welche heute oben auf dem Hochaltargebälk steht.

    Für einen Primizsegen, so hieß es früher, soll man die Sohlen eines Schuhpaares durchlaufen, so wertvoll ist er. Hier erteilt diesen Segen Pater Joseph Sirch am Hochaltar der Pfarrkirche in Türkheim.

  • 6

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 6

    Die Evangelische Kirche

    Evangelische Kirche in Türkheim um 1986

    Zum 50-jährigen Kirchenjubi-

    läum erschien eine undatierte

    Festschrift, in welcher die

    Geschichte der evangelischen

    Kirche in Türkheim zusam-

    mengestellt ist. Schon vorher

    schrieb Pfr. Horst-Linke einen

    Aufsatz über die Geschichte

    der Türkheimer Evangelischen

    (vgl. Lit. Am Ende dieses

    THs). Diese beiden Publika-

    tionen seien durch folgende

    Hinweise ergänzt:

    Am 21.2.1936 stand im

    Türkheimer Anzeiger, dass der

    „Evangelische Verein Türk-

    heim e.V.“ im Betsaal seine

    ordentliche Mitgliederver-

    sammlung abhält.

    Am 14.7.1949 steht in der MZ,

    dass Pfr. Schaudig in der kath.

    Pfarrkirche Türkheim zum

    erstenmal einen evangelischen

    Gottesdienst mit ca. 400 Besu-

    cher hält. Zukünftig sollen alle

    zwei Wochen am Sonntag um

    14.30 Uhr hier ein evang.

    Gottesdienst stattfinden.

    Walter-Bosswick war von 1955 bis 1960 Vikar der luth.-evang. Gemeinde in Türkheim. Als er Türkheim verließ, sollte über ihn folgender Artikel in der MZ

    erscheinen3:

    3 Da der Herausgeber keinen direkten

    Zugang zum Gemeindearchiv

    Türkheim mehr hat, konnte bisher nicht überprüft werden, ob dieser Artikel in

    der MZ abgedruckt wurde.

  • 7

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 7

    Abbau des Turmkreuzes. Aufnahme vom 2. Juli 2015

    Die Glocke wird abgehängt

    Am 22. Juli 2015 erfolgte dann der

    Spatenstich. Mit dem Neubau ist die Fa.

    Jakob-Maier beauftragt. (siehe MZ am

    23.7.2015 und am 19.9.2015)

    Die Kirche ist abgebrochen, die letzten Reste werden weggeräumt

    Wiederaufbau der evang. Kirche: Aufnahme am 27. Juli 2015

    Aufnahme am 2. August 2015

    Aufnahme am 27. August 2015

  • 8

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 8

    Neubau eines Pfarrhauses

    Man sagt, ob’s wahr ist, weiß man nicht, dass Pfarrer Herbert-Kessel es als Vorbedingung machte, um die

    Pfarrerstelle in Türkheim anzunehmen, dass ihm ein neues Pfarrhaus gebaut würde. Ob es stimmt, weiß man wie

    gesagt nicht. Tatsache ist hingegen, dass durch den Abriss an Gebäuden zwischen dem Alten Pfarrhaus und dem

    Zehentstadel ein stimmiges Ensemble zerstört wurde. Früher gab es kein Pfarrhaus, sondern einen Pfarrhof.

    Dieser bestand aus dem Wohnhaus des Pfarrers und diversen Nebengebäuden, welche man benötigte, um zu

    backen, zu waschen und eine kleine Landwirtschaft zu betreiben.

    Rechts das Alte Pfarrhaus. Der Hauseingang lag auf der Südseite. Links der Zehentstadel. Dazwischen war, unmittelbar an den Zehentstadel

    anschließend, ein Stadel, dann folgten der alte Backofen mit Waschküche und der Hühnerstall .mit Holzremise. Foto um 1948 (vgl.

    Türkheim im 19. Jahrhundert, 2008, S. 86, 87)

    Rechts der Zehentstadel, links der Pfarrhof, um 1950

  • 9

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 9

    Der Bauplan vom Baugeschäft Georg-Sauter zeigt die Gebäude, wie sie an der Kirchenstraße nach Osten aufgereiht sind: Pfarrhof / ?

    Waschküche / „Gemeindeschuppen“ = Zehentstadel. Der Plan wurde angefertigt zur Erneuerung eines Kamins in der Waschküche.Diese

    Baumaßnahme kostete 2418 RM und wurde vom Staat „auf Grund des 2. Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 21. Sept.

    1933“ in Höhe von 483 RM bezuschusst.

  • 10

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 10

    Blick von Süden, durch den Pfarrgarten, dicht bestanden mit Obstbäumen, auf den Pfarrhof, um 1950

    Zwischen der Waschküche und dem Stadel war das Eingangstor in den Pfarrhof – es war ja früher ein Bauernhof, um 1950.

    Abriss der Nebengebäude zwischen Pfarrhof und Zehentstadel, 1956

    Blick auf das alte Pfarrhaus von Süden, um 1950

    Baulücke zwischen (altem) Pfarrhaus und Zehentstadel, 1956

  • 11

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 11

    Nach dem Abbruch der Gebäude zwischen (altem) Pfarrhaus und

    dem Zehentstadel wurde mit dem Bau der Garagen begonnen,

    dann das Alte Pfarrhaus umgebaut bzw. hergerichtet.

  • 12

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 12

    1957 konnte Pfarrer Herbert-Kessel in das neue Pfarrhaus einziehen.

  • 13

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 13

    Der „Pilz“ auf der Römerschanze

    Der „Pilz“ auf der Römer-

    schanze entstand, als Türkheim

    sich anschickte, hier den

    Fremdenverkehr, im Fahr-

    wasser von Wörishofen,

    heimisch zu machen. In den

    Türkheimer Heimatblättern

    berichteten wir schon

    mehrmals darüber. In diesem

    Heft stellen wir drei seltene

    Fotos dieses „Pilzes“ vor.

    Von hier aus hatte man einen

    besonders schönen Blick auf

    Türkheim und bei klarer Sicht

    konnte man die Alpenkette

    sehen.

    Bild rechts: Blick von der Römerschanze 1945.

    Bild unten links: Willi Spitzer 1945 auf

    der Römerschanze.

    Bild unten rechts: Pater Luitpold

    OFMCap, um 1935 auf der

    Römerschanze.

  • 14

    / Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 14

    Jahrgang 1940 Buben

    Bild von der 5. Klasse mit Lehrer Franz-Neth vor der Turnhalle, 1950 1. Reihe unten, von li.: Winfried-Zacher, Georg-Laub, Hans-Kerler, Hans-Mayr, Hans-Hintner, Hans-Pfister, Günter-Wilde, Leonhard-

    Maurus, Leo-Holzheu, Georg-Mautz, Walter-Schregle, 2.Reihe von li.: Hermann-Specht, Hans-Böck, Adolf-Zink, Bernhard-Port, Albert-

    Wiedemann, Walter-Müllner, Manfred-Neugebauer, Josef-Sirch, Hermann-Ehinger, Reinhold-Schneider, 3.Reihe von li.: Helmut-Stoll,

    Helmut-Sauter, Ludwig-Schregle, Josef-Holzmann, Alfred-Schürmann, Franz-Paul, Franz-Wögebauer, Norbert-Klee, 4.Reihe von li.:

    Manfred-Stadler, Kurt-Wozasek, Max-Ludwig, Walter-Moosbrugger, Georg-Sauter, Karsten-Berend, Gerhard-Keppeler.

    Treffen des Jahrgangs 1940 am 19. September 2015

    Von links: Manfred-Stadler, Otto-Leichtle, Alfons-Melder, Gerhard-Keppeler, Bernhard -Port, Norbert-Klee, Walter-Schregle, Günter-

    Stumpf, Helmut-Stoll, Günter-Wilde, Ludwig-Schregle, Hans-Hintner, Georg-Sauter, Manfred-Neugebauer, Franz-Musch.

  • 15

    / Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 15

    Jahrgang 1940 Mädchen

    Bild von der 3. Klasse mit Lehrerin Schwester Ancilla-Dürr vor der Mädchenschule, 1949

    1. .Reihe unten von li.: Frieda-Böck (stehend), Renate-Kraus, Maria-Geiger, Traudl-Träger, Rita-Schuster, Gabriele-Balabanovic, Erika-

    Sluschny und Rosemarie-Sluschny, Christl-Baur, Marianne-Keller, NN, NN, Luise-Immerz. 2. Reihe von li.: Irmgard-Sternitzki, Betti-Götz,

    Waltraud Kohlmaier, Maria-Schmid, Helga-Moser, Edeltraud-König, Erika-Dunz, Marianne-de-Paly, Anneliese-Magg, Elli-Hämmerle,-

    Irmgard-Schmid, Inge-Polzer, Marianne-Gingele, Erika-Prestele, Carinna-Röhrich. 3.Reihe von li.: Irmgard-Metzger, Elli-Palensky,

    Sieglinde-Kretzinger, Dagmar-Schwille, Renate-Briesemeister, Heide-Hülk, Hermine-Schöffel, Sieglinde-Reisacher, Ilse-Schömer, Inge-

    Riedel, Ursula-Sedlaczek.

    4. Reihe von li.: Lissy-Maier, Evi-Nuspel, Ingrid-Groß (Gastschülerin vom Zirkus), Helma-Sonntag, Ingrid-Sachenbacher, Bärbl-

    Angstwurm, Erika-Furtner, Maria-Sommer, Helga-Fischer, Renate-Sedlaczek, Gertrud-Krumm, Anneliese-Lutz.

    Treffen des Jahrgangs 1940 am 19. September 2015

    Von links: Anneliese-Kluger, geb. Lutz, Dagmar-Schlegl, geb. Schwille, Anneliese-Stoll, geb. Magg, Inge-Krolo, geb. Riedl, Marianne-

    Prestele, geb. de Paly, Erika-Fenkl, geb. Furtner, Elisabeth-Götzfried, geb. Baumhakl, Irmgard-Möllenkamp, geb. Metzger, Erika-Pek,

    geb. Dunz, Marianne-Thalmeir, geb. Gingele, Rosemarie-Werner, geb. Sluschny, Inge-Brey, geb. Polzer, Helga-Holdenried, geb. Moser,

    Maria-Bihler, geb. Sommer, Erika-Prinoth, geb. Sluschny, Sieglinde-Gromer, geb. Reisacher, Sieglinde-Rau, geb. Kretzinger.

  • 16

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 16

    Jahrgang 1945 Buben

    Buben des Jahrgangs 1945/46 in der 6. und 7. Klasse mit Lehrer Karl Römer, 1958. Die 7. Klasse wurde auf die 6. und 8. Klasse aufgeteilt.

    1. Reihe (kniend) von links: Peter-Rau, Jürgen-Jähn, Karlheinz -Jähn, Hans-Neugebauer, Josef-Teufl, Bernhard-Forster, Alwin-Götzfried,

    Heinz-Zacher, Franz-Pracht. 2. Reihe von li.: Karl-Römer (Sohn), Pater Willibald-Strobl OFMCap., Franz-Thiel, Walter-Stork, Ingo-

    Kalinowski, Hans-Zerle, Leonhard-Krockenberger, Rudi-Kähler, Hartmut-Raffler, Reinhard-Schwager, Günther-Königsdorfer, Manfred-

    Resle, Ewald-Bonk, Peter-Thanheiser, Alfred-Gossner. 3. Reihe von li.: Heinz-Anwander, Gerhard-Weber, Leo-Waldmann, Gerold-

    Xalter, Dieter-Thanheiser, Hermann-Zech, Georg-Maurus, Karl-Fichtel, Franz-Zacher.

    Der Jahrgang 1945 beim Klassentreffen am 19. September 2015

    Von links: Hans-Zerle, Axel-Forster, Hans-Neugebauer, Ewald-Bonk, Hans-Wachter, Karlheinz-Jähn, Franz-Pracht, Heinz-Reisacher.

  • 17

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 17

    Jahrgang 1945 Mädchen

    Bild von der 5. Klasse mit Lehrerin Grete Axmann vor der Mädchenschule, 1956

    1. Reihe (unten) von li.: Erika-Kaut, Hannelore-Häusler, Astrid-Gellnar, Rotraud-Popp, Heidrun-Nimrichter, Dagmar-Kappel, Inge-Melder. 2. Reihe von li.: Christa-Pleier, Marianne-Rinninger, Eugenie-Trotzkaja, Johanna-Wölfle, Tusnelda-Martin, Heidi-Weber. 3.Reihe von links: Marlies-Bröhl, Maria-Huber, Maria-Bleyer, Anke-Xalter, Christa-Heim, Ursula-Schaupp, Christa-Weiß, Maria-Maier.

    Der Jahrgang 1945 beim Klassentreffen am 19. September 2015

    Von links: Tusnelda-Schlott, geb. Martin, Maria-Schindele, geb. Huber, Johanna-Zacher, geb. Wölfle, Edeltraud-Müller, geb. Rieder, Monika-Kröner, geb. Pelz, Heidi-Kleff, geb. Gaidis, Maria-Satzger, geb. Maier, Anke-Czermak, geb. Xalter, Grete-Axmann (Lehrerin), Ursula-Steglich, geb. Schaupp, Eugenie-Beyer, geb. Trotzkaja, Grete-Schön (Lehrerin), Christa-Pracht, geb. Pleier, Dagmar-Thielcke, geb.

    Kappel

  • 18

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 18

    Das Mesnerhaus

    Im Saalbuch der Pfarrkirchenstiftung Türkheim (Pfarrarchiv Türkheim) von 1784 steht:

    Meßmers zugleich Schullehrer und Organisten Wohnung oder Behausung stehet unweit der Pfarrkirchen über

    die Gassen, und zwar von aufgang [= Osten] an die Gemeindsgassen oder Hauptblaz beym Rhathause, gegen

    Mittage [Süden] an gedachts Rhathause, Niedergang [Westen] an dem gartten zu alhiesig unterm Schlössl, oder

    des kurfrtl. [kurfürstlichen] Kastners Wohnung und Mitternacht [Norden] an dem untern Tafernwürth. Ist dem

    Pfarrgottshause eigenthumlich zugehörig, welche Wohnung: jedoch ausser kleinr Reparatur die sich etwa unter

    5 fl: belaufen vom Pfarrgottshause wegen unterhalten wirdet, bewohnt ein zeitlicher Kirchendiener zugleich

    organist und Schullehrer neben hernach bemärkten gottshaus grund Stücken in Partem Salary

    Meßner- zugleich Schullehrers Behausung, dem Gottshause auch Eigenthumlich gehörig. besamt jenen Feld=

    und Wiesgründen, die von Gottshause wegen einem zeitlichen Meßmer= zugleich organisten und Schullehrer zur

    Wohnung nuznüslich überlassen worden, umständlich beschrieben, genüzt- und bewohnt dermahlen [von]

    Martin Leopold Jäger, in Partem Salarij, da von ebenfahls von gottshause wegen angefordert wird: Nihil

    Folgende Archivalie im Pfarrarchiv.

    Am 1. September 1841 schreibt der Türkheimer Lehrer, Mesner und Organist, welcher im Mesnerhaus wohnt

    und arbeitet an die Königl. bay. Distrikts u. Lokalschulinspektion, wöhllöbl. Gemeinde u. StiftungsVerwaltung,

    Er beginnt den Brief mit dem Hinweis, dass es sich schon mehrmals über den Zustand des Hauses beschwert hat.

    Bisher geschah nur, daß man das Back- und Waschhaus niederriß, weil man es wegen der höchsten Feuergefahr

    auf Befehl des königl. Landgerichts niederreißen mußte! Nun liegt dieses Backhaus da, wie eine Brandstätte, wie

    eine demolirte u. verlassene Festung, zum Skandaldes Marktes Türkheim; und jedem Vorübergehenden drängt

    sich unwillkührlich der Gedanke auf, hier müsse die größte Armuth herrschen.

    In einem ebenso elenden Zustande befindet sich auch das Trottoir und die Mauereinfassung des Kanals vor dem

    Schulhause, zunächst an der öffentlichen Landstrasse.

    Das Haus selbst – sowohl in seinem Innern, als auch in seinem Äußern – läßt nur zu deutliche Spuren der

    Verwaisung, Spuren des Verfalls und der gänzlichen Verarmung wahrnehmen; und schwerlich wird man in

    wieter Umgebung, auch in geringsten Dörfchen nicht, ein Schul= u. Meßnerhaus finden, das so in Verfall

    gerathen – u. wegen der eindringenden Feuchtigkeit so ungesund zu bewohnen ist, wie das Schulhaus im Markte

    Türkheim.

    Übrigens könnte ich mehrere Baugebrechen aufzählen, die sich im Laufe dieses Jahres wieder neuerlich gezeigt

    haben; allein ich finde es für überflüssig […] Man fordert von mir strenge Erfüllung meiner Berufspflichten, und

    dieß allerdings mit vollem Rechte. Da ich nun glaube, meinen Berufe bisher entsprochen zu haben, so sehe ich

    mich berechtiget, auch eine Wohnung zu verlangen, welche hinlänglichen Raum darbietet – welche solid – u.

    daher weniger Feuergefahren ausgesetzt – und endlich, welche der Gesundheit nicht nachtheilig- sondern

    förderlich ist.

    Am 12. März 1842 lädt der Lehrer Wieland die zuständigen Personen zu einer Hausbesichtigung ein. Er schreibt

    in dieser Einladung: Schon sehr oft habe ich den elenden Zustand u. die Feuergefährlichkeit des Hauses

    geschildert, sogar einen detaillirten Plan habe ich angefertigt, wie das Haus wohnlich-geräumig u. der

    Gesundheit gemäß hergestellt werden könnte, aber alle meine Erinnerungen und meine Pläne waren bisher

    umsonst. Dann führt er als Mängel an: Der Kuhbarren ist verfault u. die Viehstände sind zerrissen, die Thüre

    schlecht u. die Fallen durchlöchert. Man kann nun nicht gehörig füttern das Vieh kann sich einander stoßen und

    beschädigen u. im Winter erfriert es, wegen der eindringenden Kälte. Ebenso sieht es auch bei den Schweinen

    aus. Das Holz u. der Torf verfaulen im Remis, deßgleichen die Gerätschaften, weil sie vom Regen- und

    Schneewasser naß werden. Backen u. waschen muß ich in anderen Häusern…Ist denn an den Schullehrern gar

    nichts gestanden? Sollen diese eines geringen Kostens wegen an Geist u. Körper zugrunde gehen? Sollen sie

    sich in der Schule, in der Kirche, mit der Musik=Instruktion, zu Tode martern, und dann noch in einer Keuche

    von Wohnung sich Krankheiten zuziehen müssen. . Wahrscheinlich wird man zugestehen, daß ein Lehrer mit

    seiner Familie doch gewiß eine bessere Wohnung verdient, als solche Leute, die wegen ungeregelter

    Wirtschaftlichkeit ins Armenhaus wandern müssen! Sieht aber das Armenhaus nicht besser aus, als das

    Schulhaus?

    Die Kirchenverwaltung besichtigt im Frühjahr 1842 das Mesnerhaus und kommt hierbei zu folgendem

    Beschluss: a) Wegen der Wasch= u. Backküche durch das Holzlager führende Kamin eine Feuergefährlichkeit

    entstehen u. nicht genug überwacht werden könnte b) Auch der vor dem Wirth Pöppel [Adlerwirtschaf] mit

    Schindeln bedekte Oekonomieen Stadl ganz nahe gelegene u. eine Feuergefährlichkeit durch Unvorsichtigkeit

    der Dienstbothen mehr, als naht zuerwarten stünde. C) Auch noch sogar der Platz in Beziehung einer geraden

    Linie vor dem Anbau im Meßnerhaus wegen alt so ist eine Übereinkunft unter Vorbehalt der Kuratel…. Die

    Kirchenverwaltung und die Adlerwirtin Barbara Pöppel beschließen deshalb I Die Pöppelschen nach dem jetzt

    beantragten Bau u. Erweiterung des Meßnerhaus als nächste Nachbar nichts zu erwerben haben wollen…II

    Tretten die Pöppelschen zu Gunsten dieses Baues um eine gerade Linie ziehen zu können soviel Platz von ihrem

  • 19

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 19

    Hofraum gegen den OekonomieStadel ab als erforderlich ist dagegen wird III denen Pöppelschen von dem

    hinteren Hofraum des Meßnerhaus abgetreten.

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 20

    Im „Saalbuch 1784“4

    werden die Aufgaben eines Türkheimer Schulmeisters beschrieben:

    Instruction

    Welche von einem zeitlichen Schullmeister zu Türkheim nachgelebend erfordert wirdet 1. Das[s] er vorzüglich eines tugendhaft christlich- und bescheidenen Lebenswandel - dann sowohl denen geistlich=

    als weltliche Oberen all gezimmenden Gehorsam, ergebenheit - und eben so der stätten Niecherkeit sich

    beströ[e]ben solle, damit er seiner dienste allmahlig fähig seye.

    2. Soll er dem Unterricht der Gegend ein Lesen, Schreiben, Rechnen und dergleichen selbsten Persöhnlich obliegen,

    und also dieses heillsame geschäft ohne sonderheitliche verhinderniß keineswegs jemand andern an vertrauen,

    sofolglich seinem Mesnerknecht zugleich Praeceptorem eigentlich nur zur aushilfe gebrauchen hierdurch dann

    evitiren, das[s] er beyr vorgehenden Schullvisitation für alzeit bestehen, und also keiner unangenehmen verfügung

    ausgesetzt werden müsse, nebenher einen allenfahl neu ausnehmenden Praeceptorem, alzeit von hoher Kirchen

    Administration crispen zulassen hat.

    3. In zichte geng der Schulkinder alzeit eine bescheudenheit, sofolglich keine zornmüthig- oder allenfahls

    Rachsuchende art zugebrauchen

    4. Alle freytage, oder an einem andern gewiesen tag in der Wochen, soll vor ihre Schullmeister vor die Jugend ein

    Christenlehr gehalten werden, und zwar von Nämlichen Materien handelnd, wie solche nächsten Sontag darauf in

    der Kirche zupflegen geschichet, übrigens seyne

    5. Die Schullkinder, wie in denen Lateinischen Schullen geschichet, alle Wochen und zwar Mittwoch und freytage

    nach der ordnung ihres verdienstes, und fleises zu sezen, gegen Jene aber die sich zugleich auf das Schreiben und

    rechnen verlegen, mit an hande gebung der ervorderlichen Fundamenten besondere fleis zugebrauchen. Deren

    übrig Kleinern aber neben gebrehrenden Explicationen der Christlichen Fragstüken, noch gesonderte aufgaben

    nacher Hause, als da seyne fragstüke, aus dem coniko, erlehrung der Evangelien, Epistlen, Litaneyen und

    dergleichen, anwendtag vorzukehren.

    6. Wann kein bestelter Kirchenhüter vorhanden, so stunde ihm Schulmeister wohl an, das er sich unter wehrender

    Predigt, an einem der beeden Neben Altaren seze, um durch seine gegenwahrt die ausgelasssenheit der Jugend

    zubeobachten und also in Strafwirdigen Fählen entweders sogleich und öfentlich, oder hinlänglich in gegenwarht

    aller Schullkinder, gehörige Correction vorzunehmen.

    7. Bey ziehr und aufmach- dan wiederumiger abbrechung der altäre, in der Kirchen, soll Schullmeisster alzeitselbsten

    gegenwärtig seyn und dies geschäft dem Mesnerknecht, oder gar denen Sacristeybuben keineswegs alleinig

    überlassen, Indeme man sich bey ein – so anderen: Verlustgang oder beschädigung der KirchenZiraden dem wehrt

    an seiner besoldung habhaftmachen würde.

    8. Sollen die ampln, und Messinge Leuchter wie auch die zinene Kandeln, und asciets, dan die Taufbäken und

    dergleichen, wenigstens alle quatemer gebuzet werden, desgleichen seynd

    9. Alle quartall die gewölber, der NebenKapellen, mit einem gestumpftigten besen und Kerrwisch sauber abzukehren

    und Nebenher alle alätre von Spinngewöben zu säubern, und zureinigen auch bey ieden altär die angeschafte

    Butzschären vorhanden bleiben und das

    10. Keine verschwendung an Wax unterlaufe, hat man an deren Sontäg die Wachskerzen wehrenden verkünden,

    sondern erst da das Pater Noster x: vor die abgestorbene auf der Kanzl abgebettet wirdet, anzuzünden, und nach

    vollenden Gottsdiensten sogleich wiederum abzulöschen, welcher umstande auch bey Vespern, und alltägigen

    Gottsdiensten genau zu beobachten ist.

    11. Bey täglichen Gottesdiensten mus der Mesner / ausser einer verhindernüß / selbstens gegenwärtig seyn, um die

    erforderliche bedienung der Priesterschaft in der Sacristey zumachen, und von gedachter Priesterschaft, die

    allenfahlige befehlden zu empfangen, wobey er dem bedacht zunehmen, das an Ministranten und andern

    Nothwendigkeiten, zum H.H. Meßopfer kein Mangl erscheine.

    12. Ehe= und bevor man das gleichen zum Gottsdiensten giebt, soll Mesner den seinigen anordnen, was für eine

    glocken zu erst- und andern zeichen gelitten werden soll, damit nichte wie alschon öfters geschehen, die unrechte

    gloke gezogen werde, allermassen dan zu grossen glocken zwey gestandene Persohnen anzuweisen, welche selbige

    dirigiren können.

    13. Betreffend das Wachs, Öhl und Wein soll Mesner alleinig unter gefahr und Leib und Leben und also jemand

    andern anvertrauen gemassen er mesner sowohl alhier als auch vor gott genaue Rechenschaft zugeben, wenn

    damit verschwenderisch oder gar ungleich umgegangen und gehandlet werde.

    14. Die fleissige aufziehe= und richtung der Thurm uhr, nach dem Sonnenzeiger lieget nicht minder dem Mesner ob,

    welche verrichtung er sich und bemärkt sein Knecht wohl angelegen seyn zulassen. Im fahle eines gebrechens aber,

    zeitliche anzeige beym amt, und KirchenAdministration zumachen, damit die gehörige Reparation vorgekehrt

    werden möge.

    4 Pfarrarchiv Türkheim

  • 21

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 21

    15. Ist eine hauptsächliche Schuldigkeit, das nach dem ihne zugestelten Inventario sammentliche Kirchen Paramenten

    wohl aufbehalten, gereinigt und vor Schaden verwahret, wie auch die Weisse Kirchenwasch nach erfordernüß

    Sauber gewaschen und brauchbar erhalten werde.

    16. Wenn zur Provision eines Kranken angesagt wirdet, soll Mesner solches denen zwey Himmelträgern zu verrichtung

    ihres Diensts alsogleich anzeigen.

    Ist zu folge der hiesigen Feyerordnung, auch des Mesners obliegenheit, sobalden derselbe höret, oder vernehmet, das alhier

    oder dieser gegend feyrsbrunst entstanden, solle er sogleich es seye so den bey tag oder nacht dem hiesigen Kirchenthurm

    zueillen und nicht allein die Feyerglocken solang es nothwendig ist, anschlagen, sondern auch vom Thurm herunterrufen

    welcher orten und enden diese entstanden seye, damit die Leut der Brunst zulaufen, und zu retten helfen.

    Chordienste

    18 Gedenkt man ihme zwar in ansechung der Dienste, auf dem Chor und bey der Music überhaupts, nur solang, oder

    soweniger ein gesäz zugeben, iemehr derselbe allschon zugenügen weis, wie sehr diessorts die Music geschäzet würdet,

    gleichwie man aber dieselbe vergeblich erwahrtet wenn die anzahl, und dichtigkeit der zu einem completen Chor

    erforderlichen Leuthen ermanglet, als wirdet er als auch chori Regens, sehr wohl thun, nur die etwa zufälligerweise in loci

    befindliche Musicanten, durch gute Manier an sich= und wies dem Chor zuziehen, sondern auch in der Persohn eines

    ieweilligen Schull Praceptoris, und zugleich Mesnerknechts allemahl einen guten Musicanten, auszusuchen – und

    einzustellen, hiernächst aber auch sich auf Instruirung geschiklicher Knaben zur Stim- und zur violin umsomehr fortwehrend

    zuverwenden, als er hievor vom gottshaus all Jährlich 12 fl empfängt, die er Nothwendig Verdienen muß. Im übrigen aber

    sich hierdurch viell ehr, und ruhm verschaft, in denen Scolaren vermitls Kost, und Instructions geld, iezuweillen einen

    weitern Nährungspfennig befördert, oder doch die verdienste und dem ruhm erreichet, das durch seine anwendende

    bemühung manch armes Kind aus dem schädlichen Müssiggang gerissen – und in Klöster Seminarien promovirt – dan

    endlich in ansehung der Music zum geistlichen Stande befördert wirdet, welch löbliche – und gottgefählige Exemplen sein

    chori Regentis fleissige Praeantecesivers, benamtlich der Kaiser, und der Hölzl in so trostvoller wirkung hinter sich

    gelassen, das verschiedentliche Reichs Praelaturn mit solchen Männern zeugnus hievon geben, welche durch müehe – und

    fleis besagten Kaisers – und auch des Hölzls sell. Seel: eben so gute, und gelährte Religiosen= als berühmte Meister in der

    Music geworden, und also ihren unterrichtern zeitlebens dank schuldig seynd, Und da nun Er dermahlig angestelter chori

    Regens, zweifels ohne die Fähigkeit besizet, auf ein= wie die anderweise gründlich- und standhaltige Instruction zugeben,

    und die mit erforderlichen qualitaeten begabte Jugend also zu firmiren, das dies anderwehrtig fortkommen können, so hat es

    seines orts nichts anders vonnöthen, weeder von nun an ein feind des Müssiggangs zuwerden, und die zeit zu diesem

    nüzlichen werk anzuwenden, worauf er aufgenohmene Schullmeister zugleich chori Regent, hiemit ernstlich als

    Nachtrücklich angewiesen wirdet: Urkundlich dessen allen ist gegenwärtige Respective Instruction von Weldlich- und auch

    geistlichen Amtswegen Unterschrieben – gefertigt – und ihme Neuen Schullmeister, zugleich Mesner, und chori Regenten

    zugestellt worden.

    Aus dem „Saalbuch 1784“. Danach waren folgende Häuser kirchlichen Stiftungen abgabepflichtig:

    Hausnr. Haus Besitzer 1784 Besitzer

    1 untere Taferne Johann Nepomuk Riedmüller

    3 Maxlbauer

    5 Pfeifenhofer Sölde Franz Joseph Pfeifenhofer, Bildhauer 6 Uhrmacher Sölde Johannes Lober 11 Burras Sölde Anton Maurer Joseph Geörg 12 Spieß Sölden Barthlmee Steiner Johann Georg Heiller (1791) 14 Portes Sölden Norbert Wagner Joseph Höck (1790), Norbert Högg 15 Staches Sölden Eustachius Hiendle 16 Häuserbaurn Hof Jakob Knoll 18 Schmid Sölden Sebastian Schmied Franz Xaveri Port (1792), Joseph Schmid (1825)

    20 Dirrenhub Isidor Alberstetter 21 Leister Sölden Silvest Derfler Seraphin Derfler 22 Boschen Sölde Fidelius Zacher 23 Brenner Sölden Joseph Jehlmüller Hafner, No 77 25 Gernhub Augustin Rauch Fidelis Rauch 26 Jgnaz Auerbacher Jgnaz Niesl 27 Kalchbrenner Sölden Johann Michael Merz Johann Michael Müller (1794) 28 Guglhof Johann Michael Merz Johann Michael Müller(1794) 30 Spindel Sölden Veronika Spindel, jzt Franz Spindel 31 Bachschuster Sölden Anton Landher 32 Holzwurm Sölden Mattheus Haindler Dionisi Baur, Jos. Ehrmann (1789), Gg. Zetler (1790), Joh. Vicari (1790) 33 Guggerlmühler Sölden Mang Felder Franz Felder, Johann Übele (1829) 34 Hollwebr Sölden Johann Martin Heiller Mathias Heiller 37 Dicken Sölden Joseph Mayr ( 1816) Jos. Anton Sedelmaier, Landgerichtsdiener, zuvor Franz Ant.Wiedemann, Ziegler

    (1799)

    38 Spindele Sölde Veronika Spindelin 39 Hechten Sölden Thomas Zenndatt Sebastian Scheitle (1786)

    41 Peter Holzmann

  • 22

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 22

    42 Kaplaney oder Pilger Sölde Martin Stocker

    43 Untern Wagner Sölden Sebastian Leister Michl Heisch

    44 Simperer Sölden 45 Scheckschuster Sölden Johann Michael Holzmann, Schuhmacher, zuvor Michael Bosch auf der Scheckschusterbehausung

    46 Höllbaurn Mattheus Wachter Martin Wachter (1800)

    47 Orgler Sölden Andreas Strobl Anton Birk

    48 Joseph Holzmann 49 Heitele Sölden 50 Martin Hölzl 51 Demelschuster Sölden Johannes Schönner Bernard Simnacher (1796)

    53 Sonnenwirtshaus Johann Georg Hauch

    54 Boschen Sölden Gottfried Bogner jetzt Joseph Aloysi Bogner (1792), modo Florian Jörg

    55 Giglhof Victoria Raum

    56 Johannes Mayer Johann Georg Schiesl, Franz Xaver Mayr 57 Pfeifer Sölde Simon Kerrn Xaver Schregle (1784), Andree Heiller (1790)

    58 Blasy Sölden Franz Wezler zu Amberg

    60 Bretter-Schäffler/Gotteshaus Sölde Simon Mayr Johann Michael Mayr (1800)

    61 Kurfürsten Sölde Johann Michael Heitele Simon Knoll (1796), Joseph Schuhwerk, Michael Hofmayer (1802/03)

    62 Gschnur Söldel Jgnaz Baumann

    63 Pfarrlehengüttl Johannes Holzmann

    64 Maxgartengüttl 65 Leinauer Sölde Johann Georg Schweickhard Karl Linder, Bäck (1788)

    66 Alte Nachtwächter Sölden Johann /Joseph Anton Müller

    68 Himmer Hännßelgüttl Matheus Holzmann

    69 Merzen Sölden/Kastenamtslehen Joseph Hieb (Viertelhof) Joh. Singer, Aloys Bosch, Georg Singer (1833)

    70 Zimmer Sölden Franz Anton Prestelle Jos: Prestele

    71 Vogten Sölde Johann Michael Mayer

    72 Hansele Sölde Johannes Zech Joseph Zech (1786), Jos. Maria Hadermang

    73 Gordian Marckt Leonhard Merkt (1786) 76 Schlossbauer Sölde Franz Joseph Pfeiller Johannes Bojer (1786), Joh. Hofer (1796), Bärthlmäus Linder (1805)

    76 99 Köslschuster Sölde Johannes Beierer

    77 Johannes Schäfler 78 Kreuzlmacher Sölde Kristoph Reiter, Bildhauer Franz Joseph Reiter (1797)

    79 Schleglweber Sölden Joseph Pittinger

    84 Steindlhaus Heinrich Heyland Jgnaz Fischer, Mathias Sedlmayr

    86 Rothgärber Sölden Valentin Salger Karl Linder (1795), Melchior Pfister (1797

    88 Johann Georg Wachter 89 Greisel Sölden Joseph Merkt Johann Nerlinger (1797)

    90 Korneli Sölde Benedict Häring Joh. Nepomuk Ham (1798), Simon Dörfler

    92 Zechen Sölde Johann Martin Wagner

    93 Schwelbele Sölde Sebastian Dolch Martin GeisBöck (1801)

    94 Jung Zech Sölden Matheus (Franz) Wagner

    95 Strumpfwirker Sölden 97 Jung Zech Sölden Mathias Wagner

    98 Goggeler Sölden Jgnati Majer Joseph Mayr (1787)

    99 76 Köslschuster Sölde Johannes Beierer

    100 Gauken Sölde Johannes Jehlmüller Alex Schrettenseger Haus Nr. 26

    101 Zeller Sölde / Huidele Sölde Lukas Zeller Joseph Zeller (1800)

    102 Peinlinger Güttl 103 Kaminfeger Sölde Johann Vikary Joseph Memminger (1827)

    106 Striker Selden Johannes Wachter Gregory Wachter (1794)

    106 Härringe Haissen Sölde Andreas Müller Thomas Settele (1794)

    107 Langenwalder Sölden Johann Michael Langenwalder Johann Luzenberger (1792 od. 1794 od. 1795)

    109 Batschele Sölden Joseph Hizlberger Sebastian Dolch (1801), Seraphin Eichele

    110 Netzknecht Selden Fidelius Dolch Anton Dolch (1799), Michl Wachter

    111 Kirchenschneider Sölden Johannes Preßele Michl Preßele

    112 Schreiner Kusel Sölde Karl Bergmüller

    113 Herrnschneider Sölde Michael Arnold

    114 Ottowald Sölde Joseph Würstl, izt Joseph Anton Müller seit 1786

    115 Anderls Kasparn Sölde Franz Müller

    116 Zinken Sölde Kaspar Müller Andree Memminger (1788)

    117 Grassel Sölden Johann Georg Hampp Jgnaz Hampp

    118 Hermann Brandner Kastenknecht Franz Joseph Precheisen 1792

    119 alte Hausknecht Sölde Joseph Koller Aloysi Perkhammer, itz Baltas Bersch

    120 Joseph Bauer 121 Wiedenhof Franz Joseph Aichele

    122 Sailler Sölde Franz Xaver Klelle

    124 Mühlbacher Sölde Joseph Franz Anton Majer, Kramer Johann Michael Hörmann (1794)

    125 Becken Behausung Karl Linder (Beck und Bierzepfler) izt Franz Würstl zu Amberg Xaveri Volspegg (1803)

    125 Kirchengütl Johann Michael Langenwal Johann Luzenberger (1794)

    125 Becken Behausung Franz Joseph Piller Karl Linder, Beck und Bierzäpfler

    127 Zislhafner Sölde Johann Michael Hofmajer

    128 Erharden Sölde Joseph Mayr Johann Michael Feurabend Mühler

    129 Brand Sölde Johannes Leuthner Martin Schreyeck

    131 GrabenSchneider Sölde Johannes Stadler Joh Thomas Anwander

    134 Jungen Glaser Sölde Philipp Veith Johann Vicari (1790)

    137 Seiller Sölden Franz Xaveri Klelle

    138 Färber Sölde Johannes Müller Michael Löcherer (1801)

    142 89 Johannes Zenndat izt Serphin Derfler Modo Hinnle Gottfried 140 Obere Taferne Johann Nepomuk Rohl Joseph Rohrer (1794)

    142 Johannes Zenndat 143 untern Kramhandlung Johann Bap. Weikhard Jgnaz Niesl (1785)

    144 Spöttlmüll Johann Michael Feyeraben

    153 Michael Merz Michael Müller (1794) Kurfürstliche Oberjägers Behausung Aloysi Kleinhenne Zünckenhub zu Berg Joseph Auerbacher Franz Jgnaz Alberstetter (1792)

    Augustin Widemann Ziegler Franz Ant. Widemann

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 23

    Alte Häuser

    In TH 83 wurde bereits auf die beiden Häuser eingegangen, welche sich in der Mauer um die Pfarrkirche

    befinden. Im „Saalbuch von 1784“5 finden sich diese beiden Häuser wieder:

    Kirchenstraße 7: Franz Anton Trappelthreuer Schuhmacher alhier wurde der alte runde Thurm Theils in= und theils ausser des Freidhofs am Ecke gegen den

    Kirchenbauern stehend, so dem Pfarrgottshause aigenthümlich gehört, auf Erbrecht dermassen verliechen, das Er für diesen Thurm samat

    einem Bläygen Boden äusserlich an der Freidhofmauer von 58 Schuch in der Länge und 12 Schuh 9 Zoll in der Breiten, iedoch nicht weiter

    als die Mauer des Thurms reicht, 15 fl [Gulden] Kaufschilling erlegt, und Jährl: 30 x [Kreuzer] grundzins zu entrichten verbunden ausser

    dessen aber an Niemand andern was zu bezahlen gehalten: Hingegen auch keinerlei Nuzen zu suchen, sondern vielmehr dahin bedacht sein,

    das der Gangsteig nicht verunreiniget, oder jemand in mündesten belästiget werde, worüber ihm Trappelthreuer den 5. Juni 1793 der

    Erbrechtbrief ausgestellt worden worüber auch am 6. May 1793 von der churfürstl. Hochlöbl. Hofkammer in München die gnädigste

    Ratification erfolgt ist. Er Trappelthreuer nun hat diesen Turm bis auf ein weniges gegen dem Gotteshause abgebrochen und ein zwigädiges

    Häusl erbauet. Wovon dann sofort dieses Erbrecht durch Todesfall übergab oder Kauf in andere Hände kommt, dem Pfarrgottshause als

    Laudemium zu entrichten auch von Kirchen Administrations wegen der der Erbrechtsbrief zu erbitten und die herkömmliche Tax und

    Stempelgebier [Stempelgebühr] zu bezahlen ist 30 x [Kreuzer]

    Johann-Georg-Bergmiller-Str. 11 Franz Joseph Weeber erhielte den baufällig 4eckien Thurm hinter der Kirche gegen Mitternacht erbrechtsweis, welcher dem Pfarrgottshause eigenthümlich zugehört und in seinem ganzen umfang 56 Schuh bayerisches Mas einnehmet, samt dem Traufrecht, das Er solchen nach seinem gutbefünden abtragen: und zu neuer Wohnung zu richten möge, gegen 15 fl Erbrechts Kaufschilling, und das Er von a[nn]o 1795

    anfangend, dem Gottshause Jährl: 20 x grundzins entrichten ausser dessen aber an Niemand was zu bezahlen gehalten: hingegen auch

    keinerlei Nuzen zu suchen berechtiget sein solle. Worüber von der Churfrtl:[kurfürstlich] Hochloblichen Hofkammer in München am 14. März 1794, die gdigste [gnädigste] Ratification erfolgt: und ihm Weeber den 27. dito der Erbrechts Brief ertheilt worden ist. So oft nun

    dieses Erbrecht durch Todsfall , Übergab, oder Kauf in andere Hände kommt; so seint dem Pfarrgottshaus Laudemio 6 fl zu entrichten auch

    von der Kirchenadministration der Erbrechts Brief zu erbitten und die herkömmliche Tax und Stempelgelder zu bezahlen. 20 x

    Kindheitserinnerungen

    Aufgelassene Wege

    Noch bis Anfang der 1960er Jahre war Türkheim von zwischenzeitlich aufgelassenen Wegen, „Gässele“ genannt, durchzogen. Die Wege liefen zwar über Privatgrund, jedermann hatte jedoch ein „Gehrecht“. Da es

    damals erst wenige Autos gab und viel zu Fuß gegangen wurde, war man über jede Abkürzung dankbar.

    Musste wir Brot kaufen, so liefen wir von der Frühlingstr. 20, durch den Hof des Bauern Magg, dann nördlich

    am Hof vom Schwarzfischer vorbei, dann führte ein „Gässele“ zur Bergmiller-Straße, dann ging es durch den

    Hof vom „Burger“ (Joh.-Georg-Bergmiller-Str. 15) und schon war man in der Bäckerei Huber (Augsburger

    Straße 8). Heute ist der Weg von der Frühlingstr. 20 zur Augsburger Straße 8 zu Fuß eineinhalb Mal und mit

    dem Auto mehr als doppelt so lang. Nebenbei sei erwähnt, dass wir Kinder im Laden der Bäckerei nur sagten:

    „Ich will ein Brot“! Das genügte und die Bäckerin wusste genau, was wir wollten, denn anscheinend gab es

    damals nur zwei Brotsorten.

    Ein anderer Weg, den es heute nicht mehr gibt, führte direkt von der Schelmengriesstr. 7 zur Griesstr. 5. Dies

    war der kürzeste Weg für uns Buben zur Wertach. In den 1960 Jahren hatte der Besitzer, über dessen Grund

    dieser Weg lief, eine Holzsperre errichtet. Nur wenige ärgerten sich darüber. Allmählich wuchs Gras über diesen

    Weg und die Sache.

    Ein weiterer Weg ging zwischen dem Gasthaus Fässle (Frühlingstr. 12) und dem Häuslein in der Frühlingstr. 14,

    durch den Garten vom Bauern Vogel (Wertachweg 13), zum Wertachweg. Er verlief also parallel zur heutigen

    Schelmengriesstraße, die damals noch ein Fußweg war, nur ca. 20 m von dieser entfernt und schon damals

    weitgehend überflüssig.

    Die Leonhardstraße führte früher durch das „Böck-Viertel“. Nördlich von den Anwesen Lorenz und Theodor

    Böck befand sich ein Fußweg als Verlängerung zum Wertachweg . Anwohner wollten die Durchgangsstraße

    sperren, die Gemeinde nicht. Es kam zum Streit zwischen der Gemeinde und Anwohnern. Diese blockierten die

    Straße zeitweise mit Mist und wurden von einem Winkeladvokaten aus Rammingen und dem Himer Jakob

    „juristisch“ beraten. Ich weiß noch gut, wie der Jakob im Winter öfter im Gemischt- und Kolonialwarengeschäft

    von Therese Meichelböck saß und den anwesenden Bauern seine juristischen Winkelzüge gegen die Gemeinde

    und Bürgermeister Josef Zacher erklärte. Die Leonhardstraße wurde Ende der 1960er Jahre zwischen den

    Anwesen Böck südlich und dem Grundstück von Hans Hintner nördlich gebaut. Der Leonhardweg ist heute eine

    Sackgasse.

    5 Pfarrarchiv Türkheim. In diesem Saalbuch sind alle Einnahmen von Pfarrkirchenstiftungen verzeichnet.

  • 24

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 24

    Vom Vieh austreiben

    Im Herbst wächst das Gras nur noch langsam. Es lohnte sich nicht mehr, mit der Hand zu mähen. Also trieb man

    zu dieser Jahreszeit die Kühe auf die Wiesen. Sie hatten dann fast den ganzen Tag Zeit, um satt zu werden. Die

    Hirtenbuben machten dabei manchmal ein kleines Feuer aus Kartoffelkraut. In dieses legte man Kartoffeln. Nach

    einiger Zeit holte man sie kohlrabenschwarz heraus, um sie mit Genuß zu essen.

    Wenn man im Herbst zum ersten Mal austrieb, so war dies für die Kühe ungewohnt und sie kannten auch den

    Weg aus dem Ort heraus noch nicht. Da musste dann die ganze Familie mithelfen. Aber schon bald trotteten die

    Kühe selbständig auf die Wiesen hinaus.

    Ganz früher, das weiß ich nur vom Hörensagen, trieb man die Kühe bis weit in den Herbst hinein aus. Da war es

    dann manchmal schon recht kalt und die barfußlaufenden Hirtenbuben stellten sich in die frischen Kuhfladen,

    um die Füße zu wärmen.

    Der zunehmende Verkehr machte das Austreiben immer schwieriger. Der Verkehr auf den Straßen nahm zu und

    wurde von den Kühen behindert. Auch blieben immer mehr Wiesen eingezäunt, man konnte also das Vieh nicht

    mehr durchtreiben. Schließlich war das Mähen auch niedrigen Grasses mit den modernen Maschinen viel

    weniger Arbeit als das Austreiben.

    Frau Clementine-Baur (1893 – 1980) mit den Söhnen Rupert (1925 - 1945) und Josef (*1929), 1935

    Türkheim im Dritten Reich

    Aus den Aufzeichnungen von Paula-Jakwerth (1916 - 2006)

    Es begann, als Hindenburg abdankte und Hitler Reichskanzler wurde. Bis dahin hatte man in Türkheim von der

    braunen Bewegung nicht viel gemerkt. Aber dann war plötzlich alles anders.

    Der alte Bürgermeister Josef-Wiedemann – er war Besitzer der Kronenwirtschaft, seine Frau war eine geborene

    Hartung aus Berg, ihre Schwester hat den Huber von Ettringen geheiratet, seitdem heißt es in Berg: „beim

  • 25

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 25

    Huber“ – übergab seinem Bruder Karl die Wirtschaft. Er privatisierte in dem Haus ober [südlich] der Apotheke

    [Wörishofer Str. 6] und war der Bürgermeister viele Jahre. Da starb plötzlich Hindenburg [2. August 1934].

    Wir mähten an dem Tag Hafer beim [Fabrik-]Kanal. Es war ein Pachtgrundstück von der [Salamander-]Fabrik.

    Es war sehr heiß. Vater sprang mit samt der Kleidung in den Kanal und lies das Gewand an sich wieder

    trocknen. Da kam die Nachricht: Hindenburg ist tot. Mittags gab es zwei Schweigeminuten. Der Verkehr stand

    still. Alle Kirchen[glocken] läuteten. Und somit war die Ära Hitler eröffnet. Schlagartig wurde alles anders in

    Türkheim. Der ungeliebte Kronenwirt [Josef Wiedemann] wurde Bürgermeister. Es war ein echter

    Hitlerfanatiker und bald gab es zwei Lager in Türkheim: die einen dafür, die anderen dagegen. Aber das Regime

    duldete keine Gegenströmung. Es wurden neue Feste eingeführt: der 1. Mai, Tag der Arbeit, Erntedank,

    Festzüge, Fackelzüge, Reichsberufswettkämpfe. Die Partei [NSDAP] war der einzige Verein, den es noch gab.

    Und so langsam kam die Gewaltherrschaft der Nazis zum Ausbruch. Kritiken wurden nur unter vorgehaltener

    Hand ausgesprochen. Man hatte immer das Gefühl von jemandem denunziert zu werden.

    Mein Vater disputierte einmal mit der alten Kronenwirtin über das neue Regime. Da sagte sie unter anderem:

    „Herr Sauter, wir bekommen jetzt goldene Zeiten.“ Mein Vater antwortet: „Frau Wiedemann, das werden nicht

    einmal blechene.“ Frau Wiedemann antwortete: „Herr Sauter sagen‘s das nicht zu meinem Sohn, es könnte bös

    für sie ausgehen.“

    Beim Kaminkehrer Vikari (Steinberger) hatte man einen Gesellen. Das war ein Spaßvogel und gab auch ab und

    zu einen deftigen politischen Witz zum Besten. Das hätte ihn beinahe nach Dachau gebracht. Es gab einmal, zu

    Hitlers Zeiten, ein kupfernes vier Pfennigstück - war aber nicht lange im Umlauf. Der Witz hieß: Was hat das 4

    Pfennigstück und Hitler gemeinsam? Die Lösung lautete: Beide sind braun, beide sind Vierer und beide sind

    keine 5 Pfennig wert.

    Wer nicht in der Partei war bekam es zu spüren, bekam keine Aufträge mehr von der öffentlichen Hand. Der

    Bahnbaurat Hauk von der Bahndirektion Memmingen war ein Bauschulfreund meines Vaters. Der sagte eines

    Tages zu Vater: „Du musst in die Partei gehen, sonst kann ich dir keine Aufträge mehr von der Bahn geben“. So

    ging mein Vater eben in die Partei. Aber das Regime war ihm zuwider. Wir hatten auch noch die traurige

    Rühmlichkeit Julius Streicher als Ehrenbürger des Marktes. Sein Vater, ein schlichter, alter Schullehrer und

    seine Tochter, die Sofie, lebten im Streicherhaus in der Tussenhauser Straße [10], die man dann in

    Streicherstrasse umbenannt hat. Ein Witzbold hat einmal in der Nacht „Landstreicher“ auf‘s Straßenschild darauf

    gemalt. Sein Vater war ein tiefgläubiger Mann, ging täglich zur Messe und zur Kommunion. Die von Julius

    Streicher herausgebrachte Judenschmähzeitung ‚Stürmer‘, die man ins Haus brachte, stellte die Juden immer als

    fette, aufgedunsene Männer dar, mit Hackennase, wie die Adler. Was hat der Vater da immer geschimpft! Die

    Nasen der Streichersöhne [Elmar und Lothar] waren alle genau wie die der im ‚Stürmer‘ verspotteten Juden.

    Wenn er [Julius Streicher] in Türkheim war, schwang er auf dem Kronenplatz von einer Tribüne große Reden.

    Als sein Vater starb, 90 Jahr alt, erschien er in brauner Uniform und einer Reitpeitsche in der Hand auf dem

    Friedhof. Die Leute waren bestürzt über so viel Geschmacklosigkeit. Als die Amerikaner kamen hat er sich in

    Türkheim bei einer Frau an der Wertach versteckt. Aber die Alliierten fanden ihn. 6

    Es war auch das Ende des Kronenwirts. Die Juden waren nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches alle in

    Türkheim einquartiert. Die Krone war ihr Kasino. Die Kronenwirts wohnten über dem Kuhstall. Die Tochter

    verübte Selbstmord, nachdem sie angeblich von einem Juden schwanger war. Diese Tragödie: Der Vater

    Judenhasser und dann das. Jahrzehnte lang hatte der Jud‘ Schmied seinen Handelsstall in der Krone. Er war

    Viehhändler, nicht besser und nicht schlechter wie die anderen auch. Bei ihm bekam man auch ohne Geld mal

    eine Kuh und konnte sie abstottern.

    Noch eine Begebenheit von der Nazizeit ist mir in Erinnerung geblieben. Es war an Fronleichnam in der Früh‘.

    Wir schmückten die Straße mit Maien und Gras, vom Giebel flatterte die Kirchenfahne weiß und rot. Da kam

    plötzlich der Bürgermeister angebraust und schrie uns an, wir sollen sofort die Fahne herein nehmen und statt

    dessen die Hakenkreuzfahne hissen. Mein Vater sagte darauf: „Josef, wenn der Hitler kommt, häng‘ ich seine

    Fahne raus, wenn unser Herrgott vorbei zieht, dann seine Fahne!“ Wütend zog er ab, ging ins Nachbarhaus, die

    6 Dieses stimmt nicht. Streicher wurde am 23. Mai 1945 an seinem Fluchtort, einem Dorf Waidring, in den Alpen, festgenommen. Ein

    Offizier war einem Hinweis aus der Bevölkerung gefolgt, dass sich in einem Haus ein hochrangiger Nationalsozialist verstecke.

  • 26

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 26

    auch den Kirchenfahnen heraus getan hatten. Wir taten dann die Fahne herein, aber keine andere hinaus. Sogar

    bei Beerdigungen von Parteigenossen bedeckte man den Sarg mit der Hakenkreuzfahne.

    Die Festzüge am ersten Mai wurden immer groß aufgezogen, die ganzen Handwerke auf Festwagen dargestellt.

    Vater hat damals auf dem Baumwagen eine Brug [Brücke] drauf gemacht. Vorn waren die Maurer am Mauern,

    hinten die Zimmerleute am Sägen. Ich hab noch eine Fotographie von dem Festwagen mit der ganzen

    Belegschaft und Vater.

    Diese Umzüge waren schon imposant. Einen Wagen hab ich noch besonders in Erinnerung. Es war der

    Bauernwagen. Beim Sattler Zacher im Bräuhaus hatten sie einen richtigen ausgestopften Gaul im Schaufenster.

    Darauf wurden die neuen Pferdegeschirre ausgestellt. Dieses Pferd war auf dem Wagen vor einem Pflug

    gespannt und der alte Kasper, es war der Onkel vom alten Bruckmax, hielt den Pflug. Der alte Kasper, eine

    Legende von einem Mann, mit der langen Pfeife im Mundwinkel, ein blaue, hochgezogene Schürze und dazu

    sein Markenzeichen, sein Schmierbart, auf jeder Seite 15 cm lang. Nur der alte Sattler Zacher hatte ähnliches zu

    bieten.

    Wie dann der Krieg ausbrach und die ersten Gefallenenmeldungen kamen, die Beschlagnahmung aller

    möglichen Sachen, sogar vor den Kirchenglocken machten sie nicht Halt, auch sie musste man abliefern. Da war

    es schnell aus mit der Begeisterung. Nur Angst und Schrecken auf die Zukunft war der Euphorie gefolgt. Dann

    die Bombardierungen der Städte Schwabmünchen, Augsburg. Ich selber bin damals mit unserer Zugmaschine

    ein paar Mal in diese Ruinenstädte gefahren, im tiefsten Winter, um einigen Ausgebombten ihre restliche Habe,

    die auf der Straße stand, in Sicherheit zu bringen. Immer in der Angst, es kommt Fliegeralarm. Die ganzen fünf

    Kriegsjahre fuhr ich die Zugmaschine zuhause in unserem Baugeschäft mit Sägewerk. Mit einem alten Knecht,

    der in der Salamander Schichtarbeiten ging, fuhr ich ins Langholz und Kies und Sand befördern zu den

    Baustellen. In der Landwirtschaft mit dem Polen und Franzosen alles säen und mähen, das war meine

    Beschäftigung als junges Mädchen. Diesen Zeitabschnitt in meinem Leben habe ich in meinen Memoiren

    ausführlich niedergeschrieben. In den letzten Kriegswochen war buchstäblich über Nacht ein Judenlager am

    Oberen Bahnhof da.

    Für die Landjugend gab es ebenfalls Wettkämpfe. An einem solchen nahm ich auch teil. Er wurde in der Krone

    abgehalten: theoretisch, weltanschaulich und praktisch. Ich habe damals von den Mädchen aus Türkheim,

    Amberg, Irsingen, Rammingen und Ettringen am besten abgeschnitten und wurde damals mit einem jungen

  • 27

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 27

    Mann aus Berg (Senner, gefallen) zum Gauentscheid nach Augsburg geschickt. Im „Blauen Krügle“, einem

    Gasthof mit riesigem Saal, war die Entscheidung. Wegen meiner blonden Haare (arischer Ausschuss!) sollte ich

    auf eine Art Ordensburg zur politischen Schulung, aber Vater lehnte das ab. Als der Krieg dann ausbrach

    mussten alle kriegstauglichen Männer einrücken, Pferde, Zugmaschinen wurden enteignet. So standen wir

    innerhalb einer Woche ohne Pferde, Traktoren und Mannsleuten da. Nur Frauen und alte Leute waren noch da.

    Fünf Jahre dauerte der verfluchte Krieg, der von den Soldaten an der Front und den Frauen und Alten in der

    Heimat das Letzte gefordert hat, für eine Wahnsinnsidee, die in Tod und Ruinen unserer Städte und jahrelanger

    Gefangenschaft und Vertreibung endete.

    Ein Brief von Pfarrer Karl-Morgenschweis, von 1932 bis 1957 Gefängnisgeistlicher im Gefängnis

    Landsberg a. L., an den Türkheimer Pfarrer

    Nach dem II. Weltkrieg richtete die US-Army am 1.1.1947 im Landsberger Gefängnis das War Criminal Prison

    No. 1 ein. Hier wurden 259 Todesurteile aus verschiedenen Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher durch

    den Strang und 29 durch Erschießen vollstreckt. Die letzte Hinrichtung fand am 7. Juni 1951 statt. Karl-

    Morgenschweis (1891 – 1961) war Gefängnispfarrer und begleitete viele Verurteilte mit zum Strang. An diesem

    Brief ist interessant, dass Morgenschweis an gerechten Urteilen interessiert war. Anscheinend teilt ein Häftling

    Morgenschweis mit, dass er ungerecht verurteilt wurde und Morgenschweis ging dieser Sache nach, obwohl dies

    nicht zu seinen Aufgaben gehörte.

    (Pfarrarchiv Türkheim)

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 28

    Verlorengegangene Wegkreuze

    Am Bach vor dem „Roten Stadel“, dort wo heute die Straße nach Ettringen nach dem Bahngleis eine scharfe

    Kurve macht, stand noch bis in die 1960 Jahre ein Marterl. Es erinnerte an folgendes Ereignis, welches Ende des

    19. Jahrhunderts hier stattfand: Ein Bauer von Berg fuhr nachts in seinem Heuwägele von Türkheim nach Berg.

    Er hatte zwar schon mehrere Halbe getrunken, aber das Pferd kannte den Weg auswendig denn es war nicht das

    erste Mal, dass der Bauer es nicht mehr lenken konnte. Am nächsten Tag fand man das Pferd, samt dem Wägele

    im Graben liegen und unter dem Wägele war der Bauer, versoffen im Bach. Für die offziellen Stellen war die

    Sache klar: Das Pferd kam bei stockdunkler Nacht vom Weg ab und fiel mitsamt dem Wägele und dem Bauern

    in den Bach. Die Berger aber meinten, dass das Pferd den Weg auch bei größter Dunkelheit kannte und dass

    jemand den Bauern aus Berg auf diese Weise umgebracht hat.

    Die Straße von Türkheim nach Amberg war eine alte „Wallfahrerstraße“. Die Älteren erinnern sich noch, dass

    der zweite Bittgang von Türkheim nach Amberg führte. Ganz früher aber gab es sogar Wallfahrten nach

    Amberg, ist doch der rechte Seitenaltar in der Amberger Pfarrkirche ein Gnadenaltar. So wundert es nicht, dass

    an dieser Straße früher mehrere Kreuze standen. Das letzte davon wurde vor gut einem Jahr entfernt. Was heute

    noch erinnert sind ein Paar Bäume in der Nähe vom Bauern Zech. Das Kreuz dazwischen fehlt heute allerdings.

    Literatur zu Türkheim

    Hundert Jahre Mallersdorfer Schwestern, Mallersdorf 1955

    Hier wird zwar nur erwähnt, dass ab 1892 die Mallersdorfer Schwestern – von Wörishofen kommend –am

    Türkheimer Krankenhaus tätig waren. Für diese gilt jedoch auch, was allgemein in dieser Publikation über die

    Krankendienste dieser Schwestern gesagt wird.

    Gossner, Ferdinand: Die umständliche Heimkehr eines Pioniers aus dem Zweiten Weltkrieg 1945, Bad

    Wörishofen 1995

    Liebhart, Wilhelm: Schwangau – Dorf der Königsschlösser, Sigmaringen 1996

    Hinweise auf Herzog Maximilian Philipp, der die Herrschaft Hohenschwangau besaß, auf S. 137 und S. 468.

    Kemnitzer, Adolf (Hrg.): Evangelisch im Unterallgäu, Erlangen 1986 S. 109 – 112

    Von Horst Linke steht hier ein kurzer Abriss über die Evangelischen in Türkheim.

    Epple, Alois: Die Leonhardkapelle in Türkheim, Türkheim 2015

    Chronik von Türkheim vom 1. Juli bis 30. September 2015

    7. Juli 2015: Ausstellung in der Galerie Franz Epple, MZ vom 7.7.2015

    19. Juli: Pfarrfest und „20 Jahre Kindergarten“ in Irsingen, MZ vom 21. 7.2015

    22. Juli 2105: Spatenstich für die neue evangelische Kirche, MZ vom 23. 7.2015

    1. August 2015: Oldtimer-Treffen in Türkheim, MZ vom 16.7.2015 und vom 4.8.2015

    August: 160 Jahre Sparkasse in Türkheim, MZ vom 3.8.2015

    6. September: Pfarrer Bernhard Hesse geht als Stadtpfarrer nach St. Anton in Kempten und der bisherige Kaplan

    Martin Skalitzky wird sein Nachfolger, MZ vom 1.7.2015, 19.9.2015, 22.9.2015

    September: Pater Davis Chakkalamattath wird Kaplan in Türkheim, MZ 26.9.2015

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 29

    Stichwortverzeichnis

    Adolf-Zink 14 Albert-Wiedemann 14 Alfons-Melder 14 Alfred-Gossner

    Jahrgang 1945/46 16 Alfred-Schürmann 14 Alte Häuser 23 Alwin-Götzfried

    Jahrgang 1945/46 16 Anke-Czermak

    geb.Xalter 17 Anke-Xalter

    Jahrgang 1945 17 Anneliese-Kluger

    geb.Lutz Jahrgang 1940 15 Anneliese-Lutz

    Jahrgang 1940 15 Anneliese-Magg

    Jahrgang 1940 15 Anneliese-Stoll

    geb. Magg, Jahrgang 1940 15 Antonie-Sirch 2 Anton-Reder 3 Astrid-Gellnar

    Jahrgang 1945 17 Aufgaben eines Türkheimer Schulmeisters 20 Augustin-Widmann

    Ziegler 1 Axel-Forster

    Klassentreffen 2015 16 Bärbl-Angstwurm

    Jahrgang 1940 15 Bauplan

    Pfarrhof 9 Bernhard -Port 14 Bernhard-Forster

    Jahrgang 1945/46 16 Bernhard-Port 14 bert-Klee, 14 Betti-Götz

    Jahrgang 1940 15 Bittgang 28 Carinna-Röhrich

    Jahrgang 1940 15 Chordienste 21 Christa-Heim

    Jahrgang 1945 17 Christa-Pleier

    Jahrgang 1945 17 Christa-Pracht

    geb.Pleier 17 Christa-Weiß

    Jahrgang 1945 17 Christl-Baur

    Jahrgang 1940 15 Clementine-Baur

    1893-1980 24 CPPS 3 Dagmar-Kappel

  • 30

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 30

    Jahrgang 1945 17 Dagmar-Schlegl

    geb.Schwille, Jahrgang 1940 15 Dagmar-Schwille

    Jahrgang 1940 15 Dagmar-Thielcke

    geb.Kappel 17 der evang. Kirche

    Abbau 7 Dieter-Thanheiser

    Jahrgang 1945/46 16 Drittes Reich 1 Edeltraud-König

    Jahrgang 1940 15 Edeltraud-Müller

    geb.Rieder 17 Elfriede-Völk 2 Elisabeth-Götzfried

    geb.Baumhakl, Jahrgang 1940 15 Elli-Hämmerle

    Jahrgang 1940 15 Elli-Palensky

    Jahrgang 1940 15 Erika-Dunz

    Jahrgang 1940 15 Erika-Fenkl

    geb. Furtner, Jahrgang 1940 15 Erika-Furtner

    Jahrgang 1940 15 Erika-Kaut

    Jahrgang 1945 17 Erika-Pek,

    geb. Dunz, Jahrgang 1940 15 Erika-Prestele

    Jahrgang 1940 15 Erika-Prinoth

    geb.Sluschny, Jahrgang 1940 15 Erika-Sluschny

    Jahrgang 1940 15 Eugenie-Beyer

    geb.Trotzkaja 17 Eugenie-Trotzkaja

    Jahrgang 1945 17 evangelische Gemeinde 6 Evangelische Kirche 6 Evi-Nuspel

    Jahrgang 1940 15 Ewald-Bonk

    Jahrgang 1945/46 16 Klassentreffen 2015 16

    Franz-Musch. 14 Franz-Neth

    Lehrer 14 Franz-Paul 14 Franz-Pracht

    Jahrgang 1945/46 16 Klassentreffen 2015 16

    Franz-Thiel Jahrgang 1945/46 16

    Franz-Wögebauer 14 Franz-Zacher

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 31

    Jahrgang 1945/46 16 Frieda-Böck

    Jahrgang 1940 15 Gabriele-Balabanovic

    Jahrgang 1940 15 Gefängnisgeistlicher-Landsberg

    Karl Morgenschweis 27 Georg-Laub 14 Georg-Maurus

    Jahrgang 1945/46 16 Georg-Mautz 14 Georg-Sauter 14

    Baugeschäft 9 Gerhard-Keppeler 14 Gerhard-Weber

    Jahrgang 1945/46 16 Gerold-Xalter

    Jahrgang 1945/46 16 Gertrud-Krumm

    Jahrgang 1940 15 Grete-Axmann

    Lehrerin 17 Grete-Schön

    Lehrerin 17 Günter-Stumpf 14 Günter-Wilde 14 Günther-Königsdorfer

    Jahrgang 1945/46 16 Hannelore-Häusler

    Jahrgang 1945 17 Hans-Böck 14 Hans-Hintner 14 Hans-Kerler 14 Hans-Mayr 14 Hans-Neugebauer

    Jahrgang 1945/46 16 Klassentreffen 2015 16

    Hans-Pfister 14 Hans-Wachter 16 Hans-Zerle

    Jahrgang 1945/46 16 Klassentreffen 2015 16

    Hartmut-Raffler Jahrgang 1945/46 16

    Häuser abgabepflichtig(Saalbuch) 21

    Heide-Hülk Jahrgang 1940 15

    Heidi-Kleff geb.Gaidis 17

    Heidi-Weber Jahrgang 1945 17

    Heidrun-Nimrichter Jahrgang 1945 17

    Heinz-Anwander Jahrgang 1945/46 16

    Heinz-Reisacher Klassentreffen 2015 16

    Heinz-Zacher Jahrgang 1945/46 16

    Helga-Fischer

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    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 32

    Jahrgang 1940 15 Helga-Holdenried

    geb.Moser, Jahrgang 1940 15 Helga-Moser

    Jahrgang 1940 15 Helma-Sonntag

    Jahrgang 1940 15 Helmut-Sauter 14 Helmut-Stoll 14 Herbert-Kessel

    Pfarrer 8, 12 Hermann-Ehinger 14 Hermann-Specht 14 Hermann-Zech

    Jahrgang 1945/46 16 Hermine-Schöffel

    Jahrgang 1940 15 Hermine-Völk 2 Horst-Linke

    evangelischer Pfarrer 6 Ilse-Schömer

    Jahrgang 1940 15 Inge-Brey

    geb.Polzer, Jahrgang 1940 15 Inge-Krolo

    geb.Riedl, Jahrgang 1940 15 Inge-Melder

    Jahrgang 1945 17 Inge-Polzer

    Jahrgang 1940 15 Inge-Riedel

    Jahrgang 1940 15 Ingo-Kalinowski

    Jahrgang 1945/46 16 Ingrid-Groß

    Jahrgang 1940 15 Ingrid-Sachenbacher

    Jahrgang 1940 15 Irmgard-Metzger

    Jahrgang 1940 15 Irmgard-Möllenkamp

    geb.Metzger, Jahrgang 1940 15 Irmgard-Schmid

    Jahrgang 1940 15 Irmgard-Sternitzki

    Jahrgang 1940 15 Jahrgang 1945

    Buben 16 Klassenfoto 17 Klassenfoto Buben 16 Klassentreffen 16, 17

    Jahrgangs 1940 Klassentreffen am 19.September 2015 14

    Jakob-Himer 4 Jakob-Maier

    Baufirma Neubau ev. Kirche 7 Jakob-Sigle-Str. 29

    Elternhaus Joseph Sirch 2 Johanna-Wölfle

    Jahrgang 1945 17 Johanna-Zacher

  • 33

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 33

    geb. Wölfle 17 Johann-Georg-Bergmiller-Str. 11 23 Josef-Holzmann 14 Josef-Sirch 14 Josef-Teufl

    Jahrgang 1945/46 16 Josef-Wiedemann

    Bürgermeister 24 Kronenwirt 2

    Josepha-Ledermann 2 Joseph-Sirch 2

    Pater 2 Primiziant 3

    Jürgen-Jähn Jahrgang 1945/46 16

    Kapuzinerkaplan Primizumzug 4

    Karl-Fichtel Jahrgang 1945/46 16

    Karlheinz -Jähn Jahrgang 1945/46 16

    Karlheinz-Jähn Klassentreffen 2015 16

    Karl-Morgenschweis Pfarrer 27

    Karl-Römer (Sohn) Jahrgang 1945/46 16

    Karsten-Berend 14 Kindheitserinnerungen 23 Kirchenstraße 7 4, 23 Klassenfoto

    1950 14 Jahrgang 1940 Mädchen 15 Jahrgang 1945 Mädchen 17 Jahrgang 1945/46 16

    Klassentreffen 19.September 2015 17

    Klassentreffen am 19.9.15 Jahrgang 1945 Mädchen 17 Jahrgang 1945/46 16

    Kronenwirtschaft Josef-Wiedemann 24

    Kurt-Wozasek 14 Landwirtschaft

    Pfarrhof 8 Leo-Holzheu 14 Leonhard-Krockenberger

    Jahrgang 1945/46 16 Leonhard-Maurus 14 Leo-Waldmann

    Jahrgang 1945/46 16 Lissy-Maier

    Jahrgang 1940 15 Ludwig-Schregle 14 Ludwig-Völk 3 Luise-Immerz

    Jahrgang 1940 15 Manfred-Neugebauer 14 Manfred-Resle

    Jahrgang 1945/46 16

  • 34

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 34

    Manfred-Stadler 14 Maria-Bihler

    geb.Sommer, Jahrgang 1940 15 Maria-Bleyer

    Jahrgang 1945 17 Maria-Geiger

    Jahrgang 1940 15 Maria-Huber

    Jahrgang 1945 17 Maria-Maier

    Jahrgang 1945 17 Maria-Mayr

    Schlosser-Marie 2 Marianne-de-Paly

    Jahrgang 1940 15 Marianne-Gingele

    Jahrgang 1940 15 Marianne-Keller

    Jahrgang 1940 15 Marianne-Prestele

    geb.De-Paly, Jahrgang 1940 15 Marianne-Rinninger

    Jahrgang 1945 17 Marianne-Thalmeir

    geb.Gingele, Jahrgang 1940 15 Maria-Satzger

    geb.Maier 17 Maria-Schindele

    geb. Huber 17 Maria-Schmid

    Jahrgang 1940 15 Maria-Sirch 2 Maria-Sommer

    Jahrgang 1940 15 Marlies-Bröhl

    Jahrgang 1945 17 Marterl 28 Matthäus-Sirch 3 Max-Ludwig 14 Mesnerhaus 18 Meßnerhaus 19 Monika-Gerum

    verh. Metzger 4 Monika-Kröner

    geb.Pelz 17 Neubau

    ev. Kirche 7 Norbert-Klee 14 Orden des Kostbaren Blutes 4 Oswald-Läuterer

    Pfarrer 3 Otto-Leichtle 14 Pater

    Joseph-Sirch 1 Pater Luitpold

    am Pilz-Römerschanze 13 Paula-Jakwerth

    Aufzeichnungen 2. Weltkrieg 24 Peter-Rau

    Jahrgang 1945/46 16 Peter-Thanheiser

  • 35

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 35

    Jahrgang 1945/46 16 Pfarrarchiv 18 Pfarrgarten

    um 1950 10 Pfarrhaus 8, 10, 11, 12

    Foto um 1948 8 Neubau 1, 8

    Pfarrhof 8, 9, 10 Pfarrkirche

    Hochaltar 5 Pilz

    Römerschanze 13 Primiz 1, 2 Primizsegen 1, 5 Primizzug 3, 4 Reinhard-Schwager

    Jahrgang 1945/46 16 Reinhold-Schneider 14 Renate-Briesemeister

    Jahrgang 1940 15 Renate-Kraus

    Jahrgang 1940 15 Renate-Sedlaczek

    Jahrgang 1940 15 Richard-Kempf

    Pfarrer in Reinhartshausen 3 Rita-Schuster

    Jahrgang 1940 15 Römerschanze

    Pilz 13 Rosemarie-Sluschny

    Jahrgang 1940 15 Rosemarie-Werner

    geb.Sluschny, Jahrgang 1940 15 Roter Stadel 28 Rotraud-Popp

    Jahrgang 1945 17 Rudi-Kähler

    Jahrgang 1945/46 16 Saalbuch 1784 20, 21 Schaudig

    evangelischer Pfarrer 6 Schullmeister

    Aufgaben 20, 21 Schulmeister 20 Sieglinde-Gromer

    geb.Reisacher, Jahrgang 1940 15 Sieglinde-Kretzinger

    Jahrgang 1940 15 Sieglinde-Rau

    geb.Kretzinger, Jahrgang 1940 15 Sieglinde-Reisacher

    Jahrgang 1940 15 Spatenstich

    Neubau ev. Kirche 7 Traudl-Träger

    Jahrgang 1940 15 Türkheim im Dritten Reich 24 Tusnelda-Martin

    Jahrgang 1945 17 Tusnelda-Schlott

  • 36

    Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 92 /2015/ Seite 36

    geb. Martin 17 Ursula-Schaupp

    Jahrgang 1945 17 Ursula-Sedlaczek

    Jahrgang 1940 15 Ursula-Steglich

    geb.Schaupp 17 Vieh austreiben 24 Vikar 6 Vorwort 1 Wallfahrerstraße

    Strasse v. Türkheim nach Amberg 28 Walter-Bosswick

    Vikar 6 Walter-Moosbrugger 14 Walter-Müllner 14 Walter-Schregle 14 Walter-Stork

    Jahrgang 1945/46 16 Waltraud Kohlmaier

    Jahrgang 1940 15 Wegkreuze

    verlorengegangen 27 Weltkrieg II 27 Wieland

    Lehrer 18 Willibald-Strobl

    Pater 16 Winfried-Zacher 14 Zehentstadel 8, 9, 10, 11 Ziegelstadel 1