Alois Piazzi
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Nach einem langen und ereignisreichen Leben verstarb am vergangenen Samstag, dem 11.
August 2012, Herr Alois Piazzi im 95. Lebensjahr. Er kam im Jahre 1918 an der deutsch-
italienischen Sprachgrenze in Südtirol auf die Welt, wo er mit seinen sieben Geschwistern in
Armut und geprägt von den damals herrschenden politischen Auseinandersetzungen
aufwuchs. Nach der Schule machte er die Bäckerlehre in Girlan. Nach seinem Präsenzdienst
bei den italienischen Alpini übersiedelte er im Jahre 1939 21-jährig mit seiner Familie von
Südtirol nach Rankweil. Hier angekommen wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen.
Trotz mehrerer lebensgefährlicher Erlebnisse und nach russischer Kriegsgefangenschaft
kehrte er im Jahre 1946 heim.
Hier angekommen arbeitete er zuerst als Bäcker, dann bei der Fa. Fries in Sulz und später
bis zur Pensionierung bei der Firma Rueff in Muntlix. In Rankweil fand er jene Frau, die ihn
glücklich machte. Im Jahre 1950 heiratete er Frau Eugenie Scheidbach. Sie brachte zwei
Söhne mit in die Ehe und beide schenkten einem Sohn das Leben. Durch seinen Fleiß und
seine unermüdliche Energie konnte Herr Piazzi gut für die Familie sorgen, neben seiner
Arbeit in der Fabrik arbeitete er am Wochenende immer auch als Bäcker. Mit seinen
Ziehsöhnen baute er ein Eigenheim im Seidengarten. Für seine Enkelkinder war Herr Piazzi
nicht nur ein unternehmungslustiger Opa, sondern auch ein verlässlicher Babysitter und
Begleiter. Zwei Jahre nach dem Tod seiner geliebten „Genia“ (gesprochen Tschenja) im Jahre
1988 lernte er Frau Hildegard Riedesser kennen. Zwischen den beiden entstand eine
wunderbare langjährige Freundschaft, die beide bereicherte. Bis ins hohe Alter behielt Herr
Piazzi seine Gesundheit und Energie. Mit 80 Jahren fuhr er mit dem Fahrrad noch über den
Furkapass. Er war ein humorvoller und hilfsbereiter Mensch, der es verstand, das Leben so
anzunehmen wie es ist und die guten Seiten wahrzunehmen. Er blieb sein ganzes Leben mit
seiner Heimat Südtirol verbunden. So gründete er die Schuhplattlergruppe Rankweil und
pflegte diesen Tanz für viele Jahre. Mit dem Kameradschaftsbund Rankweil war er tief
verbunden und einige Jahre Fahnenträger.
In den letzten beiden Jahren ließen seine Kräfte langsam nach, sodass er seit November 2011
einer regelmäßigen Pflege bedurfte. So gut es ging, behielt er aber auch in diesen Monaten
seine Mobilität und Unabhängigkeit bei. Mitte vergangener Woche verschlechterte sich sein
Zustand so überraschend schnell, dass sich sein Sterben abzeichnete. Wer ihn kannte weiß,
dass er als zufriedener Mensch starb.

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