Alvin Ailey Dance Company

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I ticketcorner.ch I VERANSTALTUNGS- UND FREIZEITMAGAZIN event. 47 I tanzhighlight I 46 event. VERANSTALTUNGS- UND FREIZEITMAGAZIN Die Alvin Ailey Company verrückt die Tanzmassstäbe Schwerelos Leichtigkeit mit Leidenschaft: Die Tänzerinnen und Tänzer der Alvin Ailey Company werden extrem gefordert, weil sie ständig auf Tournee sind. Verbindung der Kulturen: Was als Tanzkultur der Afroamerikaner begann, hat sich heute zu einer völkerverbindenden Botschaft entwickelt. ALVIN AILEY 19. bis 31.7. Theater 11 Zürich Der Kampf um die Gleichberechtigung des schwarzen Antirassismus-Predigers Martin Lu- ther King ist den meisten bekannt. Ebenso vielleicht noch jener des Malcolm X, des ebenfalls schwarzen amerikanischen Bürger- rechtlers, der sich zum Islam bekannte. Und spätestens seit US-Präsident Barack Obama vor wenigen Wochen noch seine offizielle Ge- burtsurkunde veröffentlichen musste, um zu beweisen, dass er tatsächlich Amerikaner ist, zeigt, wie stark diskriminierende Tendenzen noch immer die Gesellschaft prägen. Beim Tanz war das nicht anders: Klassische Tanz- kunst galt in den Vereinigten Staaten lange Zeit als Kunst der Weissen. Nicht nur was die Tänzerinnen und Tänzer anging, sondern auch was das Repertoire betraf. Der afro- amerikanische Tänzer und Choreograf Alvin Ailey setzte dem ein markantes Ende, indem er vor über 50 Jahren das Alvin Ailey Ameri- can Dance Theater gründete. Seine Vision war es, eine Company aufzubauen, die sich der Weiterführung und der Entfaltung des amerikanischen Modern-Dance-Erbes wid- mete und die Einzigartigkeit der reichen afro- amerikanischen Kultur bewahrte. 1960 cho- reografierte er das Stück «Revelations», ein Meisterwerk des amerikanischen Modern Dance, das auf dem religiösen Erleben seiner Kindheit beruhte. Es wurde mit seinen impo- santen Szenenbildern zu der charakteristi- schen Spiritual-Musik der Südstaaten zum Markenzeichen des Ailey-Repertoires. Unter der über zwanzigjährigen künstleri- schen Leitung der charismatischen Choreo- grafin und weltberühmten ehemaligen Solo- Die international erfolgreichste Tanzcompany aus den Vereinigten Staaten kommt nach Zürich ins Theater 11! Einzigartige Kunst modernen Tanzes.

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event. - Das Veranstaltungs- und Freizeitmagazin - Juni 2011

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VERANSTALTUNGS- UND FREIZEITMAGAZIN event. 47

I tanzhighlight I

46 event. VERANSTALTUNGS- UND FREIZEITMAGAZIN

Die Alvin Ailey Company verrückt die Tanzmassstäbe

SchwerelosLeichtigkeit mit Leidenschaft: Die Tänzerinnen und Tänzer der Alvin Ailey Company werden extrem gefordert, weil sie ständig auf Tournee sind. Verbindung der Kulturen: Was als Tanzkultur der Afroamerikaner begann, hat sich heute zu einer völkerverbindenden Botschaft entwickelt.

ALVIN AILEY19. bis 31.7.Theater 11 Zürich

Der Kampf um die Gleichberechtigung des

schwarzen Antirassismus-Predigers Martin Lu-

ther King ist den meisten bekannt. Ebenso

vielleicht noch jener des Malcolm X, des

ebenfalls schwarzen amerikanischen Bürger-

rechtlers, der sich zum Islam bekannte. Und

spätestens seit US-Präsident Barack Obama

vor wenigen Wochen noch seine offizielle Ge-

burtsurkunde veröffentlichen musste, um zu

beweisen, dass er tatsächlich Amerikaner ist,

zeigt, wie stark diskriminierende Tendenzen

noch immer die Gesellschaft prägen. Beim

Tanz war das nicht anders: Klassische Tanz-

kunst galt in den Vereinigten Staaten lange

Zeit als Kunst der Weissen. Nicht nur was die

Tänzerinnen und Tänzer anging, sondern

auch was das Repertoire betraf. Der afro-

amerikanische Tänzer und Choreograf Alvin

Ailey setzte dem ein markantes Ende, indem

er vor über 50 Jahren das Alvin Ailey Ameri-

can Dance Theater gründete. Seine Vision

war es, eine Company aufzubauen, die sich

der Weiterführung und der Entfaltung des

amerikanischen Modern-Dance-Erbes wid-

mete und die Einzigartigkeit der reichen afro-

amerikanischen Kultur bewahrte. 1960 cho-

reografierte er das Stück «Revelations», ein

Meisterwerk des amerikanischen Modern

Dance, das auf dem religiösen Erleben seiner

Kindheit beruhte. Es wurde mit seinen impo-

santen Szenenbildern zu der charakteristi-

schen Spiritual-Musik der Südstaaten zum

Markenzeichen des Ailey-Repertoires.

Unter der über zwanzigjährigen künstleri-

schen Leitung der charismatischen Choreo-

grafin und weltberühmten ehemaligen Solo-

Die international erfolgreichste Tanzcompany ausden Vereinigten Staaten kommt nach Zürich insTheater 11! Einzigartige Kunst modernen Tanzes.

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präsentiertE 06

0900 800 800CHF 1.19/min., Festnetztarif

6./7. und 24./25. Juni 2011, 20.00Hallenstadion Zürich

www.moonandstars.ch

Fr 8.7. Bligg

Sa 9.7. Sting Symphonicity Seine grössten Hits mit Orchester und Band, unter der Leitung von Sarah Hicks

So 10.7. Santana

Mo 11.7. Zucchero

Di 12.7. Joe Cocker/ Gianna Nannini

Do 14.7. Roxette

Fr 15.7. Amy Winehouse

Sa 16.7. Bryan Adams

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Piazza Grande Locarno20.30 Uhr

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präsentiert

HAUPTPARTNER

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www.goodnews.chNewsletter

Samstag, 10. September 2011, 20.00Hallenstadion Zürich

Sonntag, 2. Oktober 2011, 16.00Hallenstadion Zürich

mit dabeimit dabei

helene fischerhelene fischer

Donnerstag, 6. Oktober 2011, 19.30Konzertsaal KKL Luzern

Donnerstag14. Juli 2011, 18.45

Stadion Letzigrund Zürich

Donnerstag17. November 2011, 20.00

Hallenstadion Zürich

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VERANSTALTUNGS- UND FREIZEITMAGAZIN event. 49

tänzerin Judith Jamison hat sich die Company zu

einem wahren Wunder an Kraft, Anmut und Ele-

ganz entwickelt. Bis heute haben sich mehr als 23

Millionen Menschen in über 70 Ländern auf fünf

Kontinenten von ihr begeistern lassen.

Sowohl Alvin Ailey wie auch Judith Jamison wur-

den für ihre künstlerischen Verdienste internatio-

nal mit den renommiertesten Preisen ausgezeich-

net. Judith Jamison bekam unter anderem den

Primetime Emmy Award, den Bessie Award, die

Ehrenauszeichnung des Kennedy Center oder den

Ordre des Arts et des Lettres, die höchste künstle-

rische Würdigung des französischen Staates. Das

TIME Magazine wählte sie 2009 unter die 100 be-

deutendsten Menschen der Welt. Mit einer im

September 2010 eigens kreierten Aufführung ei-

niger «ihrer» langjährigen und treuesten Tänzer

wurde Judith Jamison von der First Lady des Lan-

des, Michelle Obama, im Weissen Haus empfan-

gen, ein Tribut an das von Jamison geschaffene Le-

benswerk.

Nun hat der neue künstlerische Leiter Robert

Battle die Nachfolge von Judith Jamison ange-

treten und präsentiert mit der Company in Zürich

ein vielschichtiges Programm. Es werden zwei ver-

schiedene Programme aufgeführt. Neben Stücken

von Judith Jamison und Robert Battle wird

das Meisterwerk Alvin Aileys, «Revelations», den

Schlussakt aller Vorstellungen bilden. Ein einzigar-

tiges Highlight für Tanzfans! Text: Zeno van Essel Eleganz und athletische Ästhetik: Alvin Ailey geht zu den Wurzeln der Bewegung zurück.

Ja, absolut. Es geht dabei nicht nur um dieAfroamerikaner, sondern um die ganzeMenschheit. Wir wollen das Publikum be-geistern für die schönen Dinge, die wirMenschen geschaffen haben: die Freude,die Ästhetik, der Stolz unserer Kulturen.Tanz ist ein hartes Business. Wie schaffenSie es, Ihren Schülern trotzdem die Leich-tigkeit und Freude zu vermitteln?Als Tänzer muss man diszipliniert sein.Man muss den Tanz mehr lieben als allesandere. Das gilt ganz besonders für dieTänzerinnen und Tänzer der Ailey Com-pany, weil wir ständig unterwegs sind undVorführungen haben. Darum strahlen sieviel Leidenschaft aus, die sich oft auf dasPublikum überträgt und dann wieder zu-rückgegeben wird. Das ist typisch für eineAlvin-Ailey-Vorstellung: Es entsteht einenergetischer Kreislauf, der magisch ist.

MATTHEW RUSHING ist der Probenleiter der

weltberühmten Alvin Ailey Company.

WAS IST DIE MAGIE VON ALVIN AILEY?Die Alvin Ailey Company spricht direkt denmenschlichen Geist an. Sie verkörpertzudem ureigenste amerikanische Kunst aufhöchstem Niveau. Alvin Ailey gründete dieCompany zuerst, um Schwarzen eine Mög-lichkeit zu geben, ihre Kultur in der Ballett-Tanzkunst auszudrücken. Später vergrös-serte er seine Vision, um mit dem Tanz alleWeltkulturen zu verbinden. Er sagte immer:«Tanz kommt vom Volk, und wir wollen ihndem Volk wieder zurückgeben.»Wann befiel das Ailey-Virus Sie selbst?Als ich 13 Jahre alt war. Es war das Jahr,in dem ich getauft wurde, und ich sah zweiStücke von Alvin Ailey, die mich so tiefberührten, dass ich diese Kunst auch erler-nen wollte. Ich wollte Tänzer werden.Hat Alvin Aileys Tanzkunst auch etwas mitStolz und Selbstbewusstsein zu tun?