Am Fuß des Berges

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THOMAS SÖDING LEHRSTUHL NEUES TESTAMENT KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT Der Dialog zwischen Jacob Neusner und Joseph Ratzinger Am Fuß des Berges

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Am Fuß des Berges. Der Dialog zwischen Jacob Neusner und Joseph Ratzinger. Thomas Söding Lehrstuhl Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät. 1. Der Hintergrund. Phasen des jüdisch-christlichen Dialoges. 1. Der Hintergrund. Der Petersdom als Kon zilsaula. - PowerPoint PPT Presentation

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THOMAS SÖDINGLEHRSTUHL NEUES TESTAMENT

KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT

Der Dialog zwischen Jacob Neusner und Joseph Ratzinger

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Phasen des jüdisch-christlichen Dialoges

1. Der Hintergrund

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1. Der Hintergrund

Nostra Aetate 4Bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis der Kirche gedenkt die Heilige Synode des Bandes, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist.

Der Petersdom als Kon zilsaula

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1. Der Hintergrund

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Jacob Neusner und

Joseph Ratzinger

2. Die Gesprächspartner

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2. Die Gesprächspartner

Jacob Neusner (geb. 1932)

Joseph Ratzinger (geb. 1927)

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2. Die Gesprächspartner Kirche – Zeichen unter den

Völkern II 1130f.Auch wenn die Christen wünschen, dass Israel eines Tages Christus als den Sohn Gottes erkennen möge und dass damit der Spalt sich schließt, der beide noch trennt, so sollen sie doch Gottes Verfügung anerkennen, der Israel offenbar in der ‚Zeit der Heiden‘ eine eigene Sendung aufgetragen hat, die die Väter so umschreiben: Sie müssen als die ersten Eigentümer der Heiligen Schrift uns gegenüber bleiben, um gerade so ein Zeugnis vor der Welt aufzurichten.Gesammelte Werke 8/2, Freiburg 2010

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Die Bergpredigtund ihr Echo

3. Das Gespräch

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3. Das Gespräch

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Mt 5,1Als Jesus die Menge sah, stieg er auf den Berg und setzte sich; seine Jünger traten zu ihm, und er öffnete seinen Mund und lehrte sie: …

Mt 7,28f.Und es geschah, als Jesus diese seine Worte beendet hatte, da erstaunte die Menge ob seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

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3. Das Gespräch Er:

„Was hat er weggelassen?“ Ich:

„Nichts.“Er:

„Was hat er dann hinzugefügt?“

Ich:„Sich selbst.“

Er: „Oh!“

S. 114

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3. Das Gespräch Dies ist der zentrale Punkt des

Erschreckens vor Jesu Botschaft für den gläubigen Juden Neusner, und das ist der zentrale Grund, warum er beim „ewigen Israel“ bleibt: die Zentralität des „Ich“ Jesu in seiner Botschaft. (S. 136f.)

Jesus versteht sich selbst als die Tora – als das Wort Gottes in Person. (S. 143)

Insgesamt wird es dem Christentum gutun, ehrfürchtig auf diesenGehorsam Israels hinzuschauen und so die großen Imperative des Dekalogs besser wahrzunehmen, die die Christenheit in den Raum der universalen Gottesfamilie übertragen muss und die Jesus und als „neuer Moses“ geschenkt hat. (S. 155)

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3. Das Gespräch Ich will niemanden verletzen. Aber ich erhebe Einwände gegen eine Lehre, die nur mich persönlich meint, nicht aber meine Familie und mein Dorf, kurzum das ewige Israel, das wir hier und jetzt verkörpern. (S. 53)

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Tora des Mose Bergpredigt

Das ewige Israel im Land, so besagen die Zehn Gebote, behauptet sein Land dadurch, dass es Vater und Mutter ehrt. (S. 59)

Dieser Tag macht das ewige Israel zu dem, was es ist, zu dem Volk, das sich wie Gott am siebten Tag von seiner Schöpfung ausruht.(S. 77)

Die Thora zielt immer auf die Gemeinschaft und die Bildung einer sozialen Ordnung, die des Gottes, der Israel geschaffen hat, würdig ist. (S. 108)

Die Thora tritt damit an die Stelle der Abstammung, und der Meister der Thora erhält einen neuen Familienstamm. (S. 65)

Der heilige Ort hat sich verlagert. Er besteht jetzt aus dem Kreis des Meisters und seiner Jünger. (S. 86f.)

Der Jesus Christus aus dem Evangelium nach Matthäus … spricht von sich und dem kreis seiner Jünger und für die Zukunft vom himmlischen Königreich. (S. 108)

3. Das Gespräch – Die Argumente Neusners

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3. Das Gespräch – Die Argumente Ratzingers

Der Kern der Sabbat-Streitigkeiten ist die Frage nach dem Menschensohn. (S. 143)

Das Ich Jesu verkörpert die Willensgemeinschaft des Sohnes mit dem Vater. Es ist ein hörendes und gehorchendes Ich. Die Gemeinschaft mit ihm ist Sohnesgemeinschaft mit dem Vater – ist auf neuer und höchster Ebene Ja zum 4. Gebot. Sie ist Eintreten in die Familie derer, die zu Gott Vater sagen und es es sagen können im Wir derjenigen, die mit Jesus … geeint sind .(S. 149f.)

Jesus tut nichts Unerhörtes und ganz Neues, wenn er den in der Tora entwickelten praktischen, kasuistischen Normen den reinen Gotteswillen gegenüberstellt … Er nimmt die von den Propheten weiterentwickelte innere Dynamik der Tora selbst auf … So versteht es sich von selbst, dass in diesen Worten nicht eine Sozialordnung formuliert wird; wohl aber werden den sozialen Ordnungen ihre grundlegenden Maßstäbe vorgestellt … Die Dynamisierung der konkreten rechts- und Sozialordnungen, die Jesus damit vollzieht, ihr Herausnehmen aus dem direkten Gottesbereich und das Übertragen der Verantwortung an eine sehend gewordene Vernunft, entspricht der inneren Struktur der Tora selbst. (S. 159)

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Die Reichweite der Christologie

4. Die Fortsetzung des Gesprächs

Jacob Neusner und

Benedikt XVI.

Rom 2010

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4. Die Fortsetzung des Gesprächs

Jacob Neusner, Einzigartig in 2000 JahrenVon der Zeit des heiligen Petrus bis heute hat kein kein Rabbi jemals auf die Herausforderung durch das Christentum so geantwortet, dass dadurch die päpstliche Beschäftigung mit dem Judentum vorangetrieben worden wäre. (S. 72)Der Heilige Vater hat die Herausforderung angenommen und eine ehrliche Antwort gegeben. Er schreibt mit warmherziger Liebe, aber er weicht mit keinem Millimeter zurück – wie ich auch nicht (S. 80)Diese Erneuerung des Dialoges … zeugt von der religiösen Erneuerung, die im Pontifikat Benedit XVI. Gestalt annikmmt. Nur ein in deutschland geborener Papst konnte so mutig die Herausforderung eines theologischen Dialogs mit dem Judentum annehmen. (S. 90)

Thomas Söding (Hg.), Ein Weg zu Jesus; Freiburg 2007