Ambulante Eingliederungshilfe in … · Inklusive Kinder- und Jugendhilfe DIfU, 08.09.2017 1...
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Inklusive Kinder- und Jugendhilfe
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Ambulante Eingliederungshilfe in Kindertageseinrichtungen
und Schulen im Kreis Euskirchen
Inklusive Kinder- und Jugendhilfe
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Wir sind davon überzeugt, dass Maßnahmen,
mit allen Beteiligten geplant,
an dem jeweiligen Entwicklungsbedarf orientiert,
engagiert und kompetent durchgeführt,
Teilhabe ermöglichen, Bildungschancen verbessern
und die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit
fördern.
Das gilt für alle Kinder und Jugendlichen.
Woran glauben Sie?
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Kreis Euskirchen:
Flächenkreis im Südwesten von
NRW
192.000 EW
11 Kommunen mit 4.500 – 54.000
Einwohnern
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Kreis als Jugendhilfeträger
Kreis als örtlicher Sozialhilfeträger
Kreis als Schulträger u.a. von 3 von 6 Förderschulen
NRW: Kinderbildungsgesetz (KiBiz)
• Finanzierung von KiTas durch Land, Kommune (Kreis) und
Träger
• Kindpauschalen (Alter, Gruppenform)
• Kinder mit Behinderung: 3,5fache Kindpauschale
• Heilpädagogische Plätze (32 im Kreis EU) finanziert durch
überörtlichen Sozialhilfeträger (LVR/LWL)
Situation im Kreis Euskirchen, KiTajahr 2016/17
134 KiTas, 28 Träger, 6300 Plätze, 380 Kinder mit Behinderung
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Kinder mit besonderem Förderbedarf
Konzeptentwicklung seit 2010
2012 neue Stelle für Sozialarbeiterin (m. therapeutischer
Ausbildung)
Aufgabe:
Planung und Steuerung der Hilfeprozesse und Ressourcen
für Kinder mit besonderem Förderbedarf in KiTas und
Schulen
Vernetzung mit allen relevanten Stellen (SPZ, Frühförderung,
TherapeutInnen…)
Vereinbarung einer verbindlichen Vorgehensweise mit
KiTa-Trägern und (Förder-) Schulen
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Toastbrot ohne Kruste
So schwer: Behinderungsakzeptanz
Frühkindliche Reflexe
Eine Entdeckung.
Sensorische Integration
Was ist das?
Wir kennen doch alle nur unsere Eltern als Modell
..und was daraus geworden ist….
Maßlose Überforderung
Gut gemeint…
…über das Recht auf riskante Erfahrungen Störungsbewusstsein mit 4
Good enough mother…
..und auch das Kind muss nicht perfekt sein.
Entdeckungen
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Bescheidenheit
Zuverlässigkeit
Mut, schwierige Themen zu benennen
Forschergeist
Offenheit bei den Kooperationspartnern
Natürlich auch bei der Fachkraft.
Kreativität
Maslowsche Bedürfnispyramide
Manchmal Muttersprache
Menschenliebe
Unterstützung durch
Vorgesetzte, KollegInnen, Politik
Was ist notwendig?
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Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man dran zieht:
Die Fähigkeit, Hilfen zu beenden.
Was ist notwendig?
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5 Jahr später. Sind Effekte erkennbar?
2012:
3,5% der Kinder in KiTas hatten einen besonderen
Förderbedarf 5000 Plätze, 178 Kinder mit Behinderung
2017:
6% der Kinder in KiTas haben einen besonderen Förderbedarf
Einzelfallhilfen bei ca. 50 Kindern 6300 Plätze, 380 Kinder mit Behinderung
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Effekte in der frühkindlichen Bildung:
1 – 2 mal jährliche Hilfeplangespräche für alle Kinder
mit Behinderung
gemeinsames Verständnis aller Beteiligten von dem, was das
Kind kann, was es entwickelt hat und was es entwickeln kann
Elternbildung: Wie schaffen wir günstige
Entwicklungsbedingungen für unser Kind?
Intensive, konstruktive Atmosphäre gegenseitiger
Wertschätzung
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Effekte in der frühkindlichen Bildung:
„Ernte“ bei der Fortschreibung
Wertschätzung für alle, die daran mitgewirkt haben
Notwendigkeit der Koproduktion schafft Barrieren ab
Sichtbare, dokumentierte Wirksamkeiten
ErzieherInnen sind dankbar für die Unterstützung im
„schwierigen Elterngespräch“
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Effekte in der frühkindlichen Bildung:
Wirksamkeit motiviert zu mehr und qualifizierterem Einsatz
• Mehr von dem, was hilft, aber auch Neues ausprobieren
• Intensive Zusammenarbeit mit TherapeutInnen
• Einsatz von Marte Meo in KiTas und zu Hause
• Differenzierte, ressourcenorientierte Beobachtung
• Verständigung auf weitergehenden Unterstützungsbedarf
• „Inklusionsbeauftragte“ bei Trägern, die KiTas konkret begleiten
• Eltern haben früh und positiv Kontakt zur Jugendhilfe
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Effekte in der frühkindlichen Bildung
Hilfebedarfe werden früh sichtbar:
•30% dieser Kinder haben eine „körperliche“ Behinderung
(Erkrankg.), die primär und ggfs. sekundär Hilfebedarf auslöst
•25% sind Kinder mit geringer Impulskontrolle
•10% haben Fluchterfahrung oder andere Muttersprachen und
Sprachentwicklungsdefizite, die weitere Störungsbilder auslösen
•5% haben aufgrund psychisch belasteter Elternteile
Defizite in den bisherigen Entwicklungsbedingungen
•5% sind Kinder in HzE (§33/34) mit traumatischen Erfahrungen
und/oder schlechten Entwicklungsbedingungen
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Effekte in der frühkindlichen Bildung
Wir stellen immer die selben Fragen:
Was soll mit der Maßnahme erreicht werden?
Was kann das Kind?
Was sind die nächsten Entwicklungsschritte?
Was braucht das Kind, um sich zu entwickeln?
Wer muss was dafür tun?
Und entwickeln gemeinsam mit allen Beteiligten
passgenaue Antworten.
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Manche Probleme werden erst sichtbar,
wenn eine Lösung erkennbar ist
Genaueres Hingucken führt auch hier zu
erheblichen Fallzahlsteigerung höheren Kosten
Hilfeplanung und Qualitätsdialoge führen dazu, dass
der Einsatz der Mittel nachvollziehbar ist
Hilfeprozesse haben einen Anfang, ein Ziel und ein Ende.
Hohe Effizienz früh eingesetzter Ressourcen.
Inklusion als Personalentwicklung (bei allen Beteiligten)!
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Ohne die Einschränkung durch Zuständigkeiten erweitert sich das
Verständnis von kindlichen Entwicklungsbedarfen
Verhaltensauffälligkeiten können physische Ursachen haben
und eine körperliche Behinderung beim Kind kann
eine familiäre Belastung auslösen
und das Störungsbewusstsein verstärken.
Auch Eltern von Kindern mit Behinderung haben einen Zugang
zu Ressourcen der Jugendhilfe (Beratung, amb. HzE)
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Übergang KiTa – Schule
Kinder und ihre Bedarfe sowie fördernde Maßnahmen
sind bekannt
Notwendige Unterstützung ist frühzeitig planbar
Übergänge können entsprechend gestaltet werden.
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Eingliederungshilfe in Schulen
Aufgabe „Teilhabe ermöglichen“ NICHT Verbesserung der
Leistungen!
• Planung und Steuerung von Integrationshilfen durch die
Fachkraft der Jugendhilfe, entsprechende Personalressource
aus dem Budget der Eingliederungshilfe.
• Fachgespräch im Team Eingliederungshilfen mit Entscheidung
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Eingliederungshilfe in Schulen
• Hilfeplanung wie in KiTas, Inhalt und Umfang der Unterstützung
wird im HPG gemeinsam festgelegt
Wir stellen wieder die selben Fragen:
Was soll durch die Maßnahme erreicht werden?
Was kann das Kind?
Was sind die nächsten Entwicklungsschritte?
Was braucht das Kind, um sich zu entwickeln?
Wer muss was dafür tun?
Und entwickeln gemeinsam mit allen Beteiligten
passgenaue Antworten.
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Eingliederungshilfe in Schulen
• § 35a SGB VIII: fachärztl. Diagnostik,
• § 53 SGB XII: Feststellung der wesentlichen Behinderung, b.B.
weitere Diagnostik
• Standardisierter Bericht der Schulen
• Bei Bedarf Beteiligung der Schulrätin
• An Förderschulen gelingt häufig „poolen“ (2 SuS teilen sich eine
Integrationshilfe, 3 SuS teilen sich 2 o.ä.).
• Bedarfsgerechter Einsatz auch über stundenweise Planung
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Eingliederungshilfe in Schulen
• Stark steigender Bedarf an Integrationshilfen an Regelschulen
Neue Konzepte sind gefragt, damit Teilhabe ermöglicht wird:
• Jahrgangsübergreifende Beschulung (außerhalb des
Einflussbereichs)
• Andere Rhythmisierung (?), andere Konzepte (Marte Meo….)
• Classroom - management,
• Tagesgruppe an der Schule,
• Unterricht außerhalb der Klasse…
Bedingungen, die Lernen für alle Kinder ermöglichen
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Eingliederungshilfe in Schulen
Familiäre Belastungsfaktoren können thematisiert werden
Weitere Hilfen werden empfohlen bzw. vermittelt
(auch amb. HzE für Eltern von Kindern mit Behinderungen)
Systemisches Fallverständnis schafft neues Verständnis für die
Problematik.
Intensiver Austausch mit externen Fachleuten (Therapeuten)
differenzierte Förderung im Alltag
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In KiTa und Schule, für alle Kinder:
Teilhabe wird möglich, wenn
• Kindliche Bedürfnisse erkannt und befriedigt werden
• Eltern die Wirkungen ihres Erziehungsverhaltens einschätzen
und ggfs. verbessern können
• Schule und KiTa so arbeiten, dass es für alle Kinder
einen Förderort gibt
• Ressourceneinsatz fachlich geprüft, bewilligt und gesteuert
wird.
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Kurz:
Verschieden ist normal
Wirkungen werden sichtbar
Hilfe kann früh, umfassend und passgenau eingesetzt
werden
Ressourcen werden benannt und entwickelt
Gespräche mit Eltern werden qualifiziert
Inklusive Kinder- und Jugendhilfe
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Martina Hilger-Mommer
Abt. Jugend und Familie,
Kreis Euskirchen