Ameisen_Kinderkatalog_Web_2009

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A und ihre Verwandten vor der Haustüre A Ameisen Michael Schroll

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A Ameisen und ihre Verwandten vor der Haustüre Michael Schroll

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Aund ihre Verwandten vor der Haustüre

AAmeisen Michael Schroll

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Ameisen und ihre Verwandten vor der HaustüreHautflügler in Niederösterreich

Willkommen in meinem Reich!

Ich bin die Ameisenkönigin Amelie.Ich werde dir in dieser Broschüre viele wertvolle Infos und Tipps über meine Verwandten, Untertanen und Freunde geben! Wenn du durch die Ameisen-ausstellung des Landesmuseums gehst, schau genau, wo du mich ent-deckst, denn dort findest du Texte und Bilder, die wichtig für die Lösung vieler

Rätsel und Aufgaben in diesem Heft sind!

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Impressum

Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung „AMEISEN – UNBEKANNTE FASZINATION VOR DER HAUSTÜRE“ 22.3.2009 bis 7.2.2010

Medieninhaber Nö Landesmuseum (Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft, NÖ Museum Betriebs GmbH), St. Pölten www.landesmuseum.net

Mit freundlicher Unterstützung durch das Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Allgemeine Förderung/Familienreferat noe.familienpass.at

Autor Michael Schroll unter redaktioneller Mitarbeit von: Christian Dietrich, Erich Steiner, Heidrun-Ulrike Wenzel, antours.at

Grafische Gestaltung schultz+schultz mediengestaltung, 1040 Wien

Druck Janetschek, 3860 Heidenreichstein

© 2009 für die Broschüre bei den Medieninhabern

© 2009 für die Fotografien: NÖ Landesmuseum, Natur im Garten

Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Abdrucks und das der Reproduktion einer Abbildung, sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für Verfielfältigung, Mikroverfilmungen, Übersetzung und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

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Die große ökologische Bedeutung der Ameisen für unsere Natur ist unbestritten. Sie tragen einen wichtigen Teil zur Aufrechterhaltung der Ökosysteme in unserer Umwelt bei und zeichnen sich besonders durch ihre erstaunliche Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Umweltbedingungen aus.

Ich wünsche einen spannenden und vor allem lehrreichen Aufenthalt im Niederösterreichischen Landesmuseum!

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Mag. Johanna Mikl-Leitner Landesrätin für Arbeit, Familie, Soziales und EU-Fragen

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Was? Du weißt gar nicht,

was Hautflügler eigentlich sind? Dann schlage ich vor, gleich mal

mit dem Lesen auf der nächsten Seite zu beginnen!AV

Was sind Hautflügler? 6

Eine Tiergruppe stellt sich vor

Vorsicht - spitz und giftig! 10

Der Stachel der Hautflügler

Hautflügler als Nachbarn 13

Häufige Arten vor der Haustüre – Ameisen

Wie eine fertige Ameise entsteht: 22

Vorsicht! Lebensgefahr! 23

Ameisen halten und beobachten 24

Ein kleines Ameisen-Rätsel 26

Welcher Hautflügler gehört zu welchem Nest? 27

Faltenwespen 28

Wespen – eine Gefahr? 32

Wildbienen 36

Hilfe für Wildbienen 39

Das Wildbienenhotel

7Echte Bienen 42

Hummeln 44

Von Menschen und Ameisen 46

antours.at im NÖ Landesmuseum 48

Museumslabor – Auflösungen 50

Kulturvermittlungsangebot zur Sonderausstellung 51

Inhalt

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Was sind Hautflügler? Eine Tiergruppe stellt sich vor Hautflügler sind eine sehr große, artenreiche und weit verbreitete Insektenordnung. Dazu gehören verschiedenste Wespen, die Ameisen und die Bienen mit der Honigbiene, den Wildbienen und den Hum-meln. Allein in Mitteleuropa gibt es über 11.000 Arten.

Zeitgenossen der Dinosaurier?

Glaubst du, dass Ameisen und andere Hautflügler schon zur Zeit der Dinosaurier gelebt haben? Kreuze die richtige Antwort an!

Dazu solltest du dir auch den Ausstellungsbereich am Anfang des Ganges anschauen!

0 ja 0 nein

Lösung: Ja. Die ersten Pflanzenwespen lebten schon vor 225 Millionen Jahren, Ameisen gibt es seit etwa 130 Millionen Jahren. Begegnungen zwischen Ur-Reptilien und Ur-Ameisen waren also möglich.

Wie das Bild zeigt, haben Hautflügler wie alle Insekten immer drei Körperteile (Kopf, Brust, Hinterleib) und sechs Beine. Wenn sie Flügel haben, sind es immer zwei Paar. Damit kannst du z.B. eine Schwe-befliege von einer Wespe oder Biene unterscheiden – wenn du ge-nau schaust! Fliegen haben nämlich nur zwei Flügel. Die Vorder- und Hinterflügel der Hautflügler sind mit Häkchen miteinander verbunden, damit sie beim Fliegen eine Einheit bilden.

Ja, auch wir Ameisen

gehören zu den Hautflüg-lern, auch wenn unsere Arbeiterinnen niemals Flügel besitzen und die Königinnen ihre nach der Hochzeit

verlieren!

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VWegwespen (links) fangen meist Spinnen als lebende Nahrung für ihre Larven. Das Opfer wird mit einem Stich gelähmt und in das Erdnest gebracht.

Ähnlich machen das die Grabwespen wie diese Sandwespe (rechts), zum Beispiel mit Schmetterlingsraupen.

In dieser Broschüre wollen wir nur die häufigsten Arten der heimi-schen Ameisen, Bienen, Hummeln und der sogenannten Sozialen Faltenwespen vorstellen. Zu den Hautflüglern zählen aber auch tau-sende andere Arten von Pflanzenwespen, Schlupfwespen, Gallwespen, Wegwespen, Grabwespen und weitere Familien.

Am Gang der Ameisenausstellung findest du auch einen Schaukasten mit Vertretern unterschiedlicher Hautflügler, den Verwandten der Ameisen.

Pflanzenwespen, wie diese Blattwespe, haben keine „Wespentaille“. Ihr Körper ist zwischen Brust und Hinterleib nicht eingeschnürt.

Die anderen Gruppen, auch die Ameisen (!), werden zu den Taillenwes-pen zusammengefasst, da ihr Hinterleib tief eingeschnürt ist.

Schlupfwespen legen ihre Eier mit Hilfe eines langen Legebohrers in Holz, und zwar genau über eine Insektenlarve, von der sich die Larven der Wespe dann ernähren.

Schon gehört?Achtung Verwechslungsgefahr!

Termiten sind nicht mit den Hautflüglern verwandt, obwohl sie manchmal sogar mit Ameisen verwechselt werden. Aber auch sie bilden richtige Staaten. In Mitteleuropa kommen sie übri-gens gar nicht vor.

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VLösung: 1, 3, 4 sind richtig. Neben Faltenwespen (1: Hornisse) und Bienen (4: Hummel) haben manche Ameisen noch einen Stachel (3: Knotenameise), andere nicht. Die Wald-ameise (5) spritzt Ameisensäure. Die Schwebefliege (6) ahmt eine gefährliche Wespe nach, ist aber harmlos. Die Schlupfwespe (2) hat einen langen Legebohrer, sticht damit aber nicht.

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Schlupfwespe mit Legebohrer (DIA)

Vorsicht - spitz und giftig!Der Stachel der HautflüglerWelche der unten abgebildeten Insekten kann dich mit einem Giftsta-chel stechen?

Einiges über die Wehrhaftigkeit von Ameisen und ihren Verwandten findest du in der Ausstellung am Gang.

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Schon gehört?Weibliche Gefahr

Hast du gewusst, dass bei Hautflüglern mit Giftstachel nur die Weibchen stechen?

Der Stachel hat sich nämlich aus dem Legebohrer entwickelt, wie ihn z.B. die Schlupfwespe noch hat.

Da natürlich nur Weibchen Eier legen, haben auch nur solche einen Giftstachel!

Alle Hautflügler mit einem Wehrstachel (z.B. Bienen, Hummeln, Faltenwespen) nennt man Stechimmen.

Da manche Ameisen (z.B. Knotenameisen) noch einen Stachel haben, gehören auch sie zu dieser Gruppe, auch wenn andere stachellos sind (z.B. Waldameisen, Wegameisen).

Ameisen sind also sowohl Taillenwespen als auch Stechimmen!

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Hautflügler als Nachbarn Häufige Arten vor der HaustüreAmeisenAlle Ameisen leben in Staaten. Nur die Königinnen können Eier legen. Die kleineren Arbeiterinnen erledigen alle Arbeiten (Nestbau, Nah-rungsbeschaffung, Verteidigung) und haben keine Flügel. Die Männ-chen leben meist nur kurz, sind geflügelt und paaren sich mit jungen Königinnen im sogenannten Hochzeitsflug.

Schon gehört?Wespen und Ameisen als Verwandte

Hast du gewusst, dass Ameisen und Wespen dieselben Vorfahren haben? Das sieht man noch heute an den zwei Fügelpaaren der Ameisen-königinnen und -männchen und am Giftstachel mancher Arten.

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Hast du dich schon mal gefragt, wie alt eine Biene werden kann? Oder eine Ameise?

Nun, das kommt ganz darauf an, welchen Beruf sie im Insektenstaat hat und zu welcher Art sie gehört.

Bei der Honigbiene wird eine Arbeiterin nur vier bis sechs Wochen alt, ein Männchen (Drohne) immerhin zwei bis drei Monate und die Königin bis zu fünf Jahre!

Ha! Das ist aber noch gar nichts, denn wir Ameisenkönigin-nen können 30 Jahre lang leben und regieren!

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Knotenameisen erkennt man an den zwei knoten- oder höckerartigen Gliedern vor dem Hinterleib.

zwei knotenartige Stielglieder

Giftstachel

Steckbrief Myrmica rubra Rote Knotenameise

Kennzeichen: Die Arbeiterinnen dieser kleinen Art sind rötlich-braun gefärbt. Sie kann stechen.

Lebensraum: Sie kommt häufig in offenen Landschaften, Wäldern und Gärten vor.

Nest: Es wird versteckt unter Steinen und im Boden angelegt.

Nahrung: Sie liebt vor allem den Honigtau von Blattläusen und jagt Insekten.

Besonderes: Sie kann mit der Gelben Wiesenameise verwechselt werden, die aber keinen Stachel hat.

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Das Niederösterreichische

Landesmuseum hat meinen Verwandten eine eigene Sonderaus-stellung gewidmet. Hier stelle ich dir einige Ameisenarten vor, die du in der Natur, im Garten oder sogar im Haus selbst beobachten kannst. Einige sind im Museum lebend zu besichtigen. Sie

werden in sogenannten Formikarien gehalten.

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ASchuppenameisen, zu denen die folgenden Arten gehören, haben vor dem Hinterleib nur ein schuppenförmiges, schmales Glied. Außerdem besitzen sie keinen Stachel.

Steckbrief Lasius niger Schwarzbraune Wegameise

Kennzeichen: Diese kleine Ameise ist sehr dunkel gefärbt.

Lebensraum: Sie ist die häufigste Art im Garten und lebt auch an Waldrändern und auf Wiesen.

Nest: Du findest es in der Erde. Es hat meist eine Kuppel.

Nahrung: Auch diese Ameisen lieben Honigtau und andere Insekten.

Besonderes: Sie kann in Garten oder Haus lästig werden.

Stielchenschuppe

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Steckbrief Lasius flavus Gelbe Wiesenameise

Kennzeichen: Die Arbeiterinnen sind gelb bis gelb-braun und sehr klein.

Lebensraum: Du findest sie auf Wiesen, an Waldrändern und in Gärten.

Nest: Die Nester erkennt man an auffällig großen, meist mit Pflanzen bewachsenen Erdhügeln. Ein großer Teil des Nestes liegt aber wie bei allen Ameisen unter der Erde.

Nahrung: Sie bevorzugt die Ausscheidungen von Wurzelläusen.

Besonderes: Sie kann im Gegensatz zur Roten Knotenameise nicht stechen.

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Schon gehört?Ameisen als Viehzüchter und Ackerbauern

Um zum Honigtau zu kommen, kümmern sich manche Arten wie die Wegameisen richtig um „ihre“ Blattläuse. Sie schützen sie mit Bauten, vertreiben ihre Feinde und bauen eigene Tunnels zu ihren „Nutztieren“. Damit die Läuse ihren süßen Saft abgeben, werden sie mit den Fühlern der Ameisen „betrillert“. Eine Tiergemeinschaft, von der beide Seiten etwas haben.

Ernteameisen, von denen es auch in Niederösterreich eine Art gibt, sammeln Samen und Getreidekörner und machen daraus mit ihrem Speichel Zucker für die Larven, das sogenannte „Ameisenbrot“.

Dieses Thema wird im großen Raum der Sonderausstellung be-handelt.

Praxis-Tipp 1Becherlupe

Versuche doch mal, eine kleine Ameise zu fangen und in einer Becher-lupe zu betrachten!

Kannst du, wenn du genau schaust, feststellen, ob es eine Schuppen- oder eine Knotenameise ist?

Vielleicht kannst du mit Hilfe eines Bestimmungsbuches oder unseren Steckbriefen sogar die Art bestimmen!

So kannst du auch untersuchen, wie viele Arten von Ameisen auf einer Waldlichtung oder in deinem Garten leben.

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Wie viele Ameisen können deiner Meinung nach in einem Nest der Waldameise leben? Die richtige Antwort ankreuzen!

0 Über 1 Million 0 Über 50.000

0 5.000 bis 10.000 0 Höchstens 500

Lösung: über 1 Million

Praxis-Tipp 2Ameisenhaufen

Ein Waldameisennest eignet sich wunderbar für Beobachtungen dieser Tiere.

Fleißige Arbeiterinnen transportieren Nahrung und Nistmaterial, Ameisenstraßen entstehen.

Hier sind einige Ideen, was du beobachten kannst. Als Wissen-schaftler (-in) solltest du auch notieren oder fotografieren, was du herausfindest!

1. Wie hoch ist die „Verkehrsdichte“ einer solchen Straße? (wie viele Tiere passieren eine Markierung z.B. alle 5 Minuten?)

2. Was passiert, wenn du vorsichtig einen Gegenstand, wie einen klei-nen Zweig, oder ein totes Insekt, auf die Kuppel legst? Wie reagieren die Tiere auf eine solche Störung?

Wichtig ist, dass du niemals einen Ameisenhügel zerstörst! Er ist eine komplizierte Behausung für Eier, Larven und erwachsene Tiere. Öffne das Nest nicht und nimm dich in Acht vor der Ameisensäure!

Steckbrief Formica polyctena Kleine Rote Waldameise

Kennzeichen: Waldameisen sind wohl die bekanntesten Ameisen, groß und rot-schwarz gefärbt.

Lebensraum: Die Waldameisen bevorzugen Waldränder und lich-te Nadelwälder.

Nest: Jeder kennt die großen Ameisenhaufen aus Nadeln und Erde im Wald.

Nahrung: Sie leckt Honigtau und jagt Insekten.

Besonderes: Waldameisen strecken bei Gefahr ihren Hinterleib nach vorne und spritzen Ameisensäure auf einen Störenfried, können aber nicht stechen.

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Wie eine fertige Ameise entsteht:Die folgenden Bilder zeigen die Stufen der Entwicklung einer Ameise in ihrem Nest. Nur die Reihenfolge stimmt nicht. Welche Folge erge-ben die Zahlen, wenn du die Bilder richtig ordnest?

Und - stopp! – ein Bild passt gar nicht dazu! Lass diese Nummer ein-fach aus!

Vorsicht! Lebensgefahr!Ameisenstaaten haben eine enorme Bevölkerung. Das ist auch wich-tig, denn die kleinen Insekten haben eine Menge Feinde, obwohl sie nicht besonders gut schmecken, nicht sehr nahrhaft sind und von manchen Räubern sogar gemieden werden.

Aber halt! Unten hat sich ein Tier eingeschlichen, vor dem sich eine Ameise ganz sicher nicht zu fürchten braucht. Welches?

Vergleiche zur Hilfe den Bereich „Beziehungen zur Umwelt“ im großen Raum der Sonderausstellung!

Lösung: 5,1,4, 2. Die Raupe des Wolfsmilchschwärmer (3) gehört hier nicht dazu. Lösung: Die Sumpfschildkröte ernährt sich nur von Wassertieren und –pflanzen. Im Museum leben einige dieser hochbedrohten Wasserreptilien im Museumsgarten und es gibt sogar Jungtiere in einem Terrarium. Ameisen selbst sind übrigens die größten Feinde der Ameisen.

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2Ameisen halten und beobachtenEin Formikarium ist ein künstlicher Lebensraum für Ameisen, den man sich auch selbst bauen kann. Damit kann man zu Hause einen ganzen Staat mit Königinnen, Arbeiterinnen und Larven beobachten.

Für eine ameisengerechte Haltung benötigt man aber so viel Wissen und Erfahrung, dass wir hier nur die Grundlagen beschreiben können und zum Kauf eines fertigen Formikariums raten. Dafür gibt es eigene Fachhandlungen wie www.antstore.de.

Frage aber bitte zuerst deine Eltern oder andere erwachsene Famili-enmitglieder, ob sie einverstanden sind und bitte sie, dir auch bei der Pflege zu helfen!

Und vergiss nicht, dass die Haltung jedes Tieres viel Verantwortung und Arbeit bedeutet. Und mit einem Formikarium wirst du eine ganze Menge Tierchen haben!

Es gibt Beckenformikarien, die ähnlich einem Terrarium einen Le-bensraum hinter Glas bieten und sogenannte Ameisenfarmen, die die Beobachtung eines Nestes zwischen zwei eng anliegenden Glasplatten ermöglichen.

Grundsätzlich benötigt man

1. Nestmaterial: z.B. Sand, Lehm, Gips, Kork, Holz,Gel. In weicheren Materialien wie Gel können sich die Insekten selbst Gänge und Kammern bauen.

2. Bodengrund: Ton, Sand, Moos, Mulch, Laub…

3. Belüftung: Luft muss zirkulieren können.

4. Befeuchtung: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Wasser-versorgung von Sprühflaschen bis zu Pumpen.

5. Temperaturregelung: Heizmatten, Heizkabel, Heizsteine, Heizstrah-ler können verwendet werden.

6. Futter und Wasser: z.B. Honig, Insekten, Vitamine, Obst…

Welche Arten kann man halten?

Du kannst häufige Arten selbst im Garten sammeln oder auch Koloni-en über die genannten Versande mit dem Formikarium bestellen.

Wichtig: Waldameisen sind geschützt und dürfen nicht gefangen und gehalten werden.

Man muss den meisten Arten auch eine Überwinterung bei tieferen Temperaturen ermöglichen (Keller, Kühlschrank).

Probleme bei der Ameisenhaltung gibt es vor allem mit Schimmelpil-zen und Milben (parasitische Spinnentiere).

Natürlich ist immer die Gefahr gegeben, dass Ameisen entwischen.

In der Ausstellung findest du einige Formikarien. Nimm dir Zeit und beobachte das geschäftige Treiben der bekannten Waldameisen und einer Reihe anderer Ameisenarten.

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Welcher Hautflügler gehört zu welchem Nest?Versuche, die Insekten dem richtigen Nest zuzuordnen! Die Lösung erfährst du, indem du, vom Insekt ausgehend, den Linien folgst.

Ein kleines Ameisen-Rätsel:Die Antworten findest du in der ganzen Ausstellung verteilt oder sie werden in der Broschüre erwähnt.

1. Wie heißt der süße Saft, den Ameisen von Blattläusen bekommen?

2. Wie nennt man die Paarung der geflügelten Ameisen in der Luft?

3. Was spritzt eine Waldameise zur Verteidigung aus ihrem Hinterleib?

4. Was ist der wichtigste Sinn der Ameisen?

5. Nur eine Ameise kann in der Kolonie Eier legen. Wie heißt sie?

6. Wie heißt ein künstliches Gehege, in dem man Ameisen halten, züchten und beobachten kann?

7. Wie heißt die Nahrung, die Ernteameisen aus Samen und Getreide herstellen?

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Lösungswort:

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VSchon gehört?Gefaltete Flügel

Woher kommt eigentlich der Name Faltenwespen?

Wenn sie ruhen, falten diese Wes-pen ihre Vorderflügel längs, wo-durch diese sehr dünn wirken.

Leider kann man so die beiden Flü-gelpaare, die außerdem verbunden sind, schwerer sehen.

FaltenwespenWenn du das Wort „Wespe“ hörst, denkst du wahrscheinlich an große, schwarz-gelb gezeichnete Insekten, bei denen du aufpassen musst, nicht gestochen zu werden.

Wie du am Anfang der Broschüre gesehen hast, gibt es jede Menge anderer Wespen, die ganz anders aussehen.

Die Sozialen Faltenwespen entsprechen am ehesten dem vorher be-schriebenen Bild. Sehr häufige Arten werden auf den nächsten Seiten vorgestellt.

Sie sind soziale Tiere, die ihre Larven in Nestern aufziehen. Diese wer-den meist aus einer Art „Papier“ gebaut, das die Wespen mit einem Gemisch aus Speichel und Holz selbst anfertigen. Es gibt auch bei ihnen Königinnen, Männchen und Arbeiterinnen.

Aber nur ganz wenige Arten können uns Menschen im Sommer lästig werden. Und sie stechen nur selten, wenn wir uns richtig verhalten!

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Nun, da sie ja auch zu meinen Verwandten

zählen, möchte ich hier einmal etwas für ein positiveres Image der Wespen tun!

Sie sind nicht so gefährlich und aggressiv, wie viele glauben, sie sind nützlich, weil sie andere Insekten fangen und – wenn man ehrlich ist –

sie sehen eigentlich ganz gut aus, oder?

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Steckbrief Vespula vulgaris Gewöhnliche Wespe

Kennzeichen: Diese Art ist eine der typischen mittelgroßen gelb-schwarzen Wespen, die aber sehr schwer zu unterscheiden sind.

Am besten, du vergleichst die Zeichnung von Kopf und Körper mit anderen Wespen in einem Bestimmungsbuch!

Beachte die typische schwarze „Ankerzeichnung“ im Gesicht!

Lebensraum: Bei uns ist sie auch in Städten und Dörfern sehr häufig.

Nest: Das unterirdische, in verlassenen Tierbauten oder Ge-bäuden versteckte Nest ist gelb- bis rötlich-braun. Die Zellen der Waben sind immer von einer Papierhülle verdeckt, also von außen nicht sichtbar.

Nahrung: Erwachsene Wespen trinken Nektar, für die Larven wer-den Insekten erbeutet. Sie mögen auch Obst, süße Fruchtsäfte, Fleisch und Wurst.

Besonderes: Nur zwei Arten, die Gewöhnliche Wespe und die Deutsche Wespe (mit drei schwarzen Punken im Gesicht) werden uns Menschen lästig, weil sie unser Essen und Trinken gut finden!

Steckbrief Polistes dominulus Gallische Feldwespe

Kennzeichen: Der spindelförmige, schlanke Hinterleib mit seiner typischen Zeichnung (siehe Bild!) ist einzigartig. Die Flügel sind oft rötlich und sehr schmal, ein Teil der Fühler gelb-orange.

Lebensraum: Feldwespen kannst du auf Wiesen, auf Trockenra-sen sowie in Dörfern und Städten beobachten.

Nest: Das eher kleine, graue Nest aus Pflanzenstängeln wird meist versteckt, oft in Gebäuden (Dachböden), gebaut. Die Wa-ben sind nicht von einer Hülle bedeckt.

Nahrung: Wie bei anderen Wespen werden Insekten und Nektar verspeist.

Besonderes: Sie wird uns Menschen nicht lästig.

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VVWespen – eine Gefahr?Was macht man, um nicht von einer Wespe oder Hornisse gestochen zu werden?

Wespennester im oder nahe am Haus

1. Halte immer etwa 5 Meter Abstand zu Nestern! Wespen werden wie alle Tiere am ehesten aggressiv, wenn sie ihre Jungen veteidigen müssen. Von dieser Distanz aus kannst du sie auch gut beobachten.

2. Entferne keine Nester in Haus oder Garten! Sie werden nur für eine Saison verwendet. Im nächsten Jahr werden an anderen Orten neue Nester gebaut. Besser einfach Abstand halten.

Hornissen sind schon so selten geworden, dass sie geschützt sind. Man darf also gar kein Hornissennest entfernen oder zerstören!

3. Wenn ein Nest wirklich entfernt werden muss, dann bitte fragt Fachleute, die es sanft umsiedeln (z.B. bei Naturschutzverbänden nachfragen)! Feuerwehr oder Kammerjäger sollten damit nichts zu tun haben.

Lästige Wespen beim Frühstück, Jausentisch etc. im Freien

1. Ruhig bleiben! Nicht mit den Armen rudern! Wespen stechen natür-lich, wenn sie sich bedroht fühlen. Das würdest du auch tun, oder? Warte, bis sie kurz wegfliegt und verdecke dann deine Mahlzeit oder gehe lieber ins Haus.

2. Achte darauf, dass keine Wespe am Glasrand, an der Öffnung von Dosen, auf dem Marmeladebrot oder auf dem Besteck sitzt, bevor du isst oder trinkst!!!

3. Lebewesen zu töten, soll kein Ausweg sein! Es gibt natürlich auch Wespenfallen, und du könntest sie auch erschlagen, aber ist es das wert, nur um ungestört im Freien essen zu können?

4. Man kann Wespen auch vom Tisch ablenken, indem man in einiger Entfernung in einem Gefäß ein Gemisch aus Honig und Früchten anbietet.

Wespen- oder Hornissenstiche

Jeder Mensch reagiert anders auf das Gift von Hautflüglern. Normaler-weise genügt es, eine kühlende Salbe und eventuell Umschläge auf die Schwellung zu legen und die Sache ist in ein paar Tagen vergessen.

Auch auf die Haut gelegte Zwiebel sollen die Schwellung lindern.

Gefährlich sind nur zwei Situationen:

1. Stiche im Bereich Mund, Rachen oder Hals. Dann sofort den Notarzt (141) oder die Rettung (144) rufen!

2. Wenn man allergisch gegen das Gift ist. Allergien können zu Schock-zuständen, Kreislaufproblemen oder Atemnot führen. Wenn man weiß, dass man allergisch ist, soll man Medikamente dabei haben, ansonsten ist wieder der Notarzt nötig! Eine Hyposensibilisierung hilft!

Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als ausbaden. Also vermeide Stiche wie vorher beschrieben, dann wirst du sie selten behandeln müssen.

Welche Wespen sind besonders aggressiv?

Keine Wespe ist besonders aggressiv! Nicht scheu und daher am ehes-ten mit Vorsicht zu genießen sind die Gewöhnliche Wespe und ihre nahen Verwandten, nur sie werden lästig.

Hornissen sind größer, aber nicht giftiger als andere Wespen und sogar weniger aggressiv als die beliebte Honigbiene. Sie kommen nie freiwillig an unseren Tisch oder zum Picknick. Das gilt auch für die Feldwespen.

Übrigens: Um einen gesunden (nicht allergischen) Menschen zu ge-fährden, müssten etwa 1.000 Hornissen gleichzeitig zustechen!

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Steckbrief Vespa crabro Hornisse

Kennzeichen: Die größte Wespenart (Königin bis 35 mm) erkennst du an der roten Zeichnung auf Kopf und Brust.

Lebensraum: Die Hornisse kommt in Wäldern und Siedlungen vor.

Nest: Große, längliche und helle Papiernester werden in hohlen Bäumen oder Gebäuden, z.B. Dachböden, gebaut.

Nahrung: Insekten (Fliegen, Wespen, Bienen), Baumsäfte und Früchte sind interessant für Hornissen.

Besonderes: Größer heißt nicht giftiger!

Hornissen sind nicht gefährlicher als andere Wespen und außer-dem weniger aggressiv.

Sie wird in Haus und Garten auch nicht lästig.

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Schon gehört?Wespenstaaten

Im Verlauf eines Sommers kann ein Staat der Gewöhnlichen Wespe bis zu 7.000 Tiere stark werden, da immer neue Waben an das Nest gebaut werden und immer mehr Larven dazukommen. Bei Hornissen bleiben es aber unter 1.000.

Alle Wespen außer den jungen Königinnen sterben im Herbst! Das Nest wird verfallen und im nächsten Frühling gründen dann die jungen Königinnen, die überwintert haben, neue Staaten.

Das gilt übrigens auch für Hummelstaaten (siehe Seite 46).

Bei der Honigbiene (Seite 44) dagegen verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes den Stock und sucht einen neuen Platz, während eine junge Königin den alten Stock übernimmt. Königin-nen und Staat sind also mehrjährig.

Kleiner Hinweis:

Der früher verwendete deutsche Name „Gemeine“ Wespe bedeu-

tet nicht, dass Vespula vulgaris so gemein zu uns ist, sondern so viel wie „allgemein“oder „häufig“.

Heute nennt man die Art besser „Ge-wöhnliche“ Wespe. Das klingt nicht

so negativ, meint aber dasselbe.

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VWildbienenBienen sind meistens stark behaart. Sie sammeln Pollen und Nektar als Nahrung für sich und ihre Larven und jagen niemals Insekten wie die Wespen. Honig wird von den Bienen aus Nektar hergestellt. Sie leben nur etwa vier bis sechs Wochen.

Die meisten Bienenarten bilden keine Staaten, sondern leben alleine oder sind sogar Parasiten bei anderen Hautflüglern.

Mauerbienen sammeln Pollen mit langen Haaren am Bauch (Bauch-bürste) und bauen ihre Nester in der Erde, an Felsen, manche Arten sogar ausschließlich in Schneckenhäusern.

Schon gehört?Bienenvielfalt

Die Honigbiene ist als uraltes Haustier und als Zeichentrickfigur „Biene Maja“ allen bekannt.

Aber wusstest du, dass bei uns über 500 Wildbienenarten in Gär-ten, Wiesen oder Wäldern leben?

Sie kommen in allen möglichen Größen und Farben vor.

Steckbrief Osmia rufa Rote Mauerbiene

Kennzeichen: Diese Mauerbienen sind stark behaart, am Kör-per bräunlich, an der Stirn die Männchen weiß, die Weibchen schwarz.

Die „Bauchbürste“ ist gelblich gefärbt.

Lebensraum: Die vielseitigen Bienen leben z.B. in Gärten, an Waldrändern oder in Kiesgruben.

Nest: Aus Lehm werden Brutzellen in länglichen Hohlräumen in Holz oder Lehmwänden gebaut. Ein Ei wird pro Zelle gelegt, ins-gesamt etwa 10 in einer Reihe. Sie nimmt gerne Nisthilfen an.

Nahrung: Pollen und Nektar sorgen für alle wichtigen Nährstoffe.

Besonderes: Mauerbienen bilden keine Staaten.

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Seidenbienen (links) und Sandbienen (rechts) sind auffälig behaart und sammeln Pollen mit speziell zu Sammelapparaten geformten Hinterbeinen.

Furchenbienen haben einen stärkeren Giftstachel, der auch die menschliche Haut durchstechen kann. Die meisten anderen Bienenar-ten haben nur einen schwachen Stachel, den wir nicht einmal spüren, wenn die Tiere zu stechen versuchen!

Es gibt auch Blattschneiderbienen, Pelzbienen und viele andere Wil-bienengattungen.

Besonders auffällig ist die Holzbiene, die mit ihrer Größe (wie eine Hummel), dem schwarz behaarten Körper und den blauschillernden Flügeln unverwechselbar ist.

Sie legt ihre Nester in abgestorbenem Holz an und liebt die Wärme.

Hilfe für WildbienenEs gibt zwar eine Menge Bienenarten, aber leider sind viele von den nützlichen Tierchen sehr selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.

Um sie zu schützen, kann man in Haus und Garten vor allem zwei Dinge tun.

1. Nisthilfen, sogenannte „Nützlingshotels“ anbieten.

2. Nahrungspflanzen im Garten oder auf Balkon oder Terrasse pflanzen.

Das WildbienenhotelUm eine solche Wohnung selbst zu bauen, benötigt man unterschied-liche Materialien, vor allem aber viel Fantasie, um auch möglichst viele Arten anzulocken.

Und so funktioniert es: Bitte ar-beite mit Erwachsenen zusam-men und sieh dir eine professi-onelle Anleitung in einem Buch an!1

Mit Holzbrettern kann man eine Rückwand, einen Rahmen, Zwi-schenebenen und ein Dach zu-sammenschrauben. Die Größe ist dabei egal, je nachdem, wie viel Platz du hast und ob du das Hotel aufhängen oder hinstel-len möchtest. Die Tiefe soll aber mindestens 15 cm sein, denn in den Röhren und Löchern bauen die Bienen mehrere Brutzellen in einer Linie hintereinander.

1z.B. Wolf Richard Günzel: Das Wildbie-nenhotel. Siehe Literaturverzeichnis.

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Praxis-Tipp 3Bienen beobachten

Ein Bienenhotel sorgt für viele Stunden voller interessanter Beob-achtungen, da die Insekten unermüdlich arbeiten, um ihre Larven zu versorgen und Bauarbeiten zu verrichten. Außerdem kannst du aus nächster Nähe zuschauen, denn Wildbienen sind auch am Nest voll-kommen ungefährlich und friedlich.

Man kann übrigens bei Naturschutzverbänden auch fertige Nützlings-hotels kaufen.

Bündel von Stängeln und Halmen in offenen Dosen oder einem Holz-rahmen, Nisthölzer und -steine oder Kisten mit Lehm oder Löss kann man auch als einzelne Elemente im Garten oder Balkon aufhängen bzw. aufstellen.

Je mehr unterschiedliche Materialien und Formen, desto mehr Arten werden kommen!

Wenn du ein solches Bienenhotel live mit

viel Action erleben willst, besu-che einfach den Museumsgar-ten des NÖ Landesmuseums!

Jetzt kannst du die einzelnen Etagen mit verschiedenen Materialien bestücken, die die unterschiedlichen Arten gerne benutzen, um ihre Brutzellen zu bauen.

Zum Beispiel ganz unten ein Gitterziegel mit Löchern für die Nester. Die freien Stellen um den Ziegel kann man mit Lehm oder hohlen Stroh-, Bambus-, oder Schilfhalmen ausfüllen.

Die anderen Fächer kann man mit Bündeln von Pflanzenstängeln (Brombeere, Schlehe) oder ganzen Astscheiben bzw. Holzblöcken mit selbst gebohrten Löchern gestalten. Dazwischen wieder mit Lehm oder Pflanzenteilen ausfüllen.

Andere Teile kann man mit Lehm oder Löss ganz vollfüllen. Auch hier kann man Löcher hineinbohren, oder die Bienen graben sich selbst Gänge.

Die vielen Schlupfwinkel und Versteckmöglichkeiten nutzen auch bestimmte Wespen und ganz andere Insekten wie Florfliegen oder Ohrwürmer.

Die Öffnungen sollten gegen Südosten gerichtet, der Standort vor Regen und Feuchtigkeit geschützt sein.

Und so kann ein fertiges Bienenhotel aussehen:

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VEchte BienenDie Echten Bienen haben immer einen besonderen Sammelapparat an den Hinterbeinen, der aus Bürste, Kamm und Körbchen besteht. Damit können sie den gesammelten Pollen in großen Mengen (bis zu 4 Millio-nen Pollenkörner!) nach Hause transportieren.

Nein, das soll nicht etwa heißen, dass Wild-

bienen „unechte“ Bienen sind!

Echte Bienen sind eine bestimmte Gruppe von Arten, zu der die Honig-biene und die Hummeln gehören.

Die Honigbiene ist natürlich die bekannteste Biene. Sie ist neben dem Seidenspinner das einzige Haustier unter den Insekten. Ihre Staaten bestehen aus bis zu 80.000 Tieren. Jeder kennt die Waben der Bie-nenstöcke mit sechseckigen Brutzellen, in denen sich die Larven zu Puppen und schließlich zu fertigen Bienen entwickeln.

Königinnen entwickeln sich durch ein besonderes Futter aus den „Saftdrüsen“ der Arbeiterinnen. Sie können bis zu 1.500 Eier pro Tag legen. Männchen, die Drohnen, entstehen, wie bei Hautflüglern üblich, aus unbefruchteten Eiern.

Die Arbeiterinnen müssen zuerst im Stock putzen, Larven füttern, bauen und die Kolonie verteidigen, dann erst werden sie zu Sammel-bienen und müssen täglich bis zu 20 mal ausfliegen.

Einzigartig im Tierreich sind auch die Rund- und Schwänzeltänze der Sammlerinnen, die eine echte Sprache sind, um den anderen Bienen Richtung, Entfernung und Größe einer gefundenen Futterstelle mitzu-teilen.

Schon gehört?Nicht verwechseln!

Pollen oder Blütenstaub wird vor allem den Larven gefüttert.

Nektar ist eine zuckerhaltige Flüssigkeit, die Energie für Larven und erwachsene Bienen gibt.

Honig wird von den Bienen selbst aus Nektar hergestellt und dient als Nahrungsvorrat.

Wachs wird von Drüsen im Bienenkörper hergestellt. Daraus wer-den die Waben gebaut.

Körbchen

Fersensporn Spalte

Pollenkamm

Fersensporn

Bürstchen

Ein Hinterbein der Arbeitsbiene, links von außen, rechts von innen gesehen.

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HummelnHummeln sind eigentlich große, pelzig behaarte Bienen. Sie halten auch tiefere Temperaturen gut aus. Es gibt etwa 30 Arten in Mitteleu-ropa, die entweder Staaten bilden oder bei anderen Hummeln Parasi-ten sind. Diese Kuckuckshummeln legen ihre Eier in die Nester ande-rer Arten, ohne sie selbst aufzuziehen.

Die Nester der staatenbildenden Hummeln liegen in Löchern oder Spalten über und unter der Erde und bestehen aus einer Kugel aus Gras oder Moos. Darin werden sogenannte „Honigtöpfe“ für den Nah-rungsvorrat gestellt. Brutzellen bestehen wie bei der Honigbiene aus Wachs.

Auch Hummeln sind wichtige Bestäuber! Mit ihren besonders langen Rüsseln erreichen sie als Einzige den Nektar am Grund von vielen Lippenblütlern, die deshalb oft sogar als „Hummelblumen“ bezeichnet werden.

Larven werden mit einem Gemisch aus Nektar und Pollen gefüttert.

Die Steinhummel ist leicht an dem auffällig roten Hinterende des sonst schwarzen Körpers zu erkennen. Sie lebt oft in Gärten und offe-nem Gelände.

Die Erdhummel hat zwei gelbe Binden an Brust und Hinterleib und am Körperende noch eine weissliche. Sie baut ihr Nest unterirdisch, oft in verlassenen Mäusenestern. Ein Erdhummelstaat kann bis zu 600 Tieren stark sein.

Hummeln können auch stechen, werden aber zu Recht als friedliche, ja gemütliche Zeitgenossen gesehen.

Für Hummeln und Wespen gibt es übrigens eigene Nisthilfen.

Schon gehört?Hummelwärme

Hummeln können mit ihrem Brustmuskel selbst Wärme erzeugen.

So werden auch die Eier, die anfangs in einer einzigen „Eiwiege“ aus Wachs liegen, regelrecht von der Mutter bebrütet!

Die Energie dafür kommt aus dem Nektar, den die Königin aus dem Honigtopf aufnimmt.

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AVon Menschen und AmeisenDass die Honigbiene eines der ältesten Haustiere des Menschen ist, weißt du natürlich. Aber auch Ameisen haben eine große Bedeutung für den Alltag der Menschen. Es gibt viele Sprichwörter und Geschich-ten, in denen Ameisen vorkommen. Die Menschen waren immer vom Fleiß, der Kraft und den riesigen Staaten der kleinen Insekten faszi-niert. Manchmal werden sie uns auch unangenehm. Zum Beispiel, wenn viele Ameisen im Haus oder Garten leben und von unseren Vorräten essen.

Aber nur wenige Menschen wissen heute, dass es früher sogar einen eigenen Nebenerwerb im Zusammenhang mit Waldameisen gegeben hat.

Dieser Mann war einer von vielen Menschen, die früher auch in Nie-derösterreich unterwegs waren, um Ameisenhaufen aufzusuchen.

Das Sammeln von „Ameiseiern“ aus dem Ameisennest wurde „Ameisln“ genannt. Vor allem ärmere Menschen konnten so ein bisschen mehr Geld verdienen. Dafür brauchten sie aber eine eigene Bewilligung, denn Waldameisen waren und sind geschützte Tiere.

Wir haben zwei Fragen zum „Ameisln“ an dich!

Gehe dazu zum Bereich „Alltagskultur“ der Ausstellung und finde die richtigen Antworten!

A. Was genau haben diese Leute gesammelt? „Ameiseier“ ist näm-lich genaugenommen ein falscher Ausdruck!

B. Wofür wurden diese Produkte aus dem Ameisenhaufen verwendet?

Literatur:

Bellmann H (2005) Bienen, Wespen, Ameisen: Hautflügler Mittel-europas. Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG: Stuttgart

Chinery M (1993) Pareys Buch der Insekten. Parey: Hamburg, Ber-lin

Günzel W R (2008) Das Wildbienenhotel. Naturschutz im Garten: Pala-Verlag, Darmstadt

Hintermeier H (2005) Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. Obst- und Gartenbauverlag: München

Lösung: A.: Die Puppen der Ameisen wurden gesammelt; B.: Die eiweißreichen Amei-senpuppen wurden als Vogel- und Fischfutter verkauft.

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antours.at im NÖ Landesmuseum

Raus aus dem Bau! – über 10.000 Millarden arbeitsmüde Ameisen brauchen Urlaub! antours, das größte und einzige Reisebüro für Amei-sen weltweit ist dafür bereit!

Am 1.Jänner 2005 eröffnete das erste antours-Hotel in Sydney, heute stehen über 1.000 Hotels auf allen Kontinenten (u.a. in Australien, Ca-nada, China, England, Frankreich, Japan, Mexiko, Russland, Türkei, …) – errichtet von mehr als 400 Agents. Auf der homepage - www.antours.at/de/travel - findet ihr viele Fotos von den Hotels!

Im Zuge der Kunstausstellung „antours.at – Individualreisen für Amei-sen“ ab Herbst 2009 soll im NÖ Landesmuseum die längste Hotelkette der Welt errichtet werden. Doch das schaffen wir nur mit eurer Hilfe, macht mit beim großen Ameisen-Unternehmen!

Die Hotel-Vorlagen stehen gratis im Museumslabor oder auf www.landesmuseum.net zur Verfügung und warten darauf von euch kreativ gestaltet zu werden! Ihr könnt eure Hotels vor einem selbst gewählten Hintergrund fotografieren und diese auf www.antours.at uploaden. Eine Auswahl der schönsten Hotels werden im Rahmen der Ausstellungen online gestellt.

Die erfolgreichsten Agenten mit den kreativsten Hotels werden prä-miert! Einfach deinen Namen & deine Adresse (e-mail) auf dem Hotel vermerken. Im Museumslabor steht eine Sammelbox für die Hotelket-te für euch bereit!

© Katharina Priwe

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VMuseumslabor – Auflösungen

AMEISEN leben in Gemeinschaften und sind allein nicht lebensfähig.

→ Welches Bild kommt nur einmal vor?

Lösung Die 5 bis 6,5mm lange Ameisenspringspinne (Myrmarachne formicaria) hat ihren Namen von ihrer verhältnismäßig großen Ähnlichkeit zu einer Ameise.

AMEISEN fühler dienen dem Riechen, Schmecken und ganz wichtig, dem Tasten.

→ Was kannst du fühlen?

Lösung: Bockerl Stein Ast Blätter Fell

AMEISEN spritzen bei Gefahr Ameisensäure – deshalb Vorsicht und Abstand halten!

→ Was riecht hier nach Ameisensäure?

Lösung: Ameisensäure (verdünnt) Zitronenmelisse Fichte Holzessig

Kulturvermittlungsangebot zur Sonderausstellung

„Ameisen – Unbekannte Faszination vor der Haustüre“ 22.03.09 – 7.02.10

Ameisen, ihre Staatenbildung, ihr Zusammenleben, ihre Lebensstrate-gien und ihre Überlebenstechniken faszinieren Menschen jeden Alters. Der Blick in die Welt der Ameisen eröffnet dem Betrachter vielfältige Vernetzungsstrukturen sowie Abhängigkeiten und Symbiosen der Natur. Überdies können die jungen Ausstellungsbesucher das bunte Treiben der bekannten Waldameisen und einer Reihe anderer Ameisen-arten in so genannten Formikarien live beobachten.

Download der Lehrermappe mit detaillierten Beschreibungen zu allen Vermittlungsangeboten sowie weitere Angebote unter: www.landesmuseum.net/infocenter/lehrerinfos

Besucherservice & Information: Martina Deinbacher T: (+43-2742) 90 80 90-999 [email protected]

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Tierisch KomischDas Animalische in der Karikatur

Das Tier und seine Darstellung in der Karikatur und Bildsatire stellt diese Ausstellung erstmals in Österreich ins Zentrum der Betrachtung. Mensch-Tier-Beziehungen, tierische Verhaltens- und Lebensweisen, große, kleine und auch merkwürdige Tiere, der Vergleich Person-Tier und 'tierische' Vorlieben einzelner Zeichner werden einer kritisch-humoristischen Be-trachtung unterzogen.

5. April bis 8. November 2009

www.karikaturmuseum.at

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F I L M K U L T U R

Die besten Kinder- und Famil ienf i lme al ler Zeiten Freitag bis Sonntag, in den Ferien und an Feiertagen Kindergeburstagsfeiern auf Anfrage European Cinema of the Year

Infos & Reservierung:www.cinema-paradiso.at oder 0 27 42 - 21 400

Kindervorstellungen

EUR 5,- pro Ticket

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Abenteuerspielplatz Ameisen Krabbelei –

eine Entdeckungsreise6. – 11. Oktober 2009

Detailinformation ab 18. Juni 2009 unter: T: +43 2742 90 80 90-999

Di bis So von 9 bis 17 Uhr www.landesmuseum.net