Amtsblatt Innsbruck

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derLandesnauMM Innsbruck ! t I c i t n » ^ ! N a t l> a u ,vcrnspreckcr Nr. 6371/1l)0 Nummer 6 Juni l95l 14. Jahrgang Nachfolger des verewigten Bundespräsidenten Di-. Karl Renner ging in der Stichwahl vom 37. Alai d. I. der Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien l)i-. I». o. Theodor Körner als neuer Bundespräsident hervor. Lin freund seines Vorgängers, wird der neugewählte Bundespräsident den verdienstvollen Weg, den ! > . Renner in schwerster Nachkriegszeit sicheren Schrittes begangen hat, unbeirrbar weiterversolgen. Nir wünschen ihm eine segensreiche Tätigkeit zum Wohle Österreichs und seines schwer bedrängten Volkes. Die Ergebnisse der beiden Präsidentenwahlen für die Stadt Innsbruck lauten: 1. Mahlgang am 6. Mai 1951: Gesamtsumme der abgegebenen gültigen und ungültigen Stimmen . 57.903 Summe der ungültigen Stimmen: 1.334 Summe der gültigen Stimmen: 56.569 Di-, Burghard Breitner 30.1 I I Gottlieb ßiala 2.232 I),-. s)einrich Gleiftner 17 060 Luoovica hainisch 43 Dr. l^. c, General Theodor Körner 17,088 Dr. Johannes Ade 35 2. W«lilc,ang am 27. Mai l951i Gesamtsumme der abgegebenen gültigeu und ungültigen Stimmen , 57.460 Summe der ungültigen Stimmen! 5 192 Summe der gültigen Stimmen: 52.268 Di-. Heinrich Oleihner 25.23? Di. Ii. c. General Theodor Körner 27.031

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Ausgabe Juni 1951

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derLandesnauMM Innsbruck! t I c i t n » ^ ! N a t l> a u

,vcrnspreckcr N r . 6371/1 l )0

Nummer 6 Jun i l 9 5 l 14. Jahrgang

Nachfolger des verewigten Bundespräsidenten Di-. Ka r l Renner ging in der Stichwahlvom 37. Alai d. I . der Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien l)i-. I». o. Theodor Körner alsneuer Bundespräsident hervor. Lin freund seines Vorgängers, wird der neugewählte Bundespräsidentden verdienstvollen Weg, den ! > . Renner in schwerster Nachkriegszeit sicheren Schrittes begangen hat,unbeirrbar weiterversolgen. N i r wünschen ihm eine segensreiche Tätigkeit zum Wohle Österreichs undseines schwer bedrängten Volkes.

Die Ergebnisse der beiden Präsidentenwahlen für die Stadt Innsbruck lauten:

1. Mahlgang am 6. M a i 1951:

Gesamtsumme der abgegebenen gültigen und ungültigen Stimmen . 57.903

Summe der ungültigen Stimmen: 1.334

Summe der gültigen Stimmen: 56.569

Di-, Burghard Breitner 30.1 I I

Gottlieb ßiala 2.232

I),-. s)einrich Gleiftner 17 060

Luoovica hainisch 43

Dr. l . c, General Theodor Körner 17,088

Dr. Johannes Ade 35

2. W«lilc,ang am 27. M a i l951i

Gesamtsumme der abgegebenen gültigeu und ungültigen Stimmen , 57.460

Summe der ungültigen Stimmen! 5 192

Summe der gültigen Stimmen: 52.268

Di-. Heinrich Oleihner 25.23?

D i . Ii. c. General Theodor Körner 27.031

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Gedanken über nnseren Fremdenverkeht:Von Dr. Dictiiiar Kettl

Jedes Freilldcllvcrkehrsgebiet kallll lliit einem Garten, verglichen werden, der, wenn er in den Erntewochcn reiche Frncht tragen soll, gut bestellt gehört. Großist die Mühe und Sorge, die die private In i t ia t ive uliddie öffentliche Hand für die Ausgestaltung des Stadt-bildes und der Betriebe, mit denen der Reisegast zu,tun hat, aufwenden, und wi r alle können uns an dei:ans dieser Aufbauarbeit sichtbaren Formen laufenderfreuen. Dies allein aber genügt nicht; es gilt immerwieder, den Reiselustigen in dell vielen Ländern dies-seits und jenseits der großen Wasser die landschaftli-chen Schönheiten, die Zeugen hoher Kul tur und in-haltsreicher Geschichte sowie die Annehmlichkeiten, diesie hier erwarten, aufzuzeigen Es ist dies die Aufgabeder Propaganda — eine Arbeit, die am Platze, gleichdem in die Erde eindringenden Dünger, nicht in Er-scheinung tr i t t .

Nachdem ich schon des öfteren Gelegenheit hatte,ausführlich über den Ausbau, die Struktur uud dasVolumen unserer Propagandalnaßnahmen zu spre-chen, so möchte ich heute das Angcnmcrt der Leser aufdas spezielle Kapitel der Werbung, die Propaganda-reife, lenken.

Meine erste Propagandarcife im Anftrage des Ver-tchrsvercines Innsbrnck—Igls und Umgebnng führtevor Beginn der Wintersaison 1950/1951 zum Besuchevon 84 Reisebüros in Zürich, Par is, London, Brüsselnnd Luxemburg. I m Verlause der zweiten Propa-gandarcisc hatte ich vom 19. Apr i l bis 13. M a i 1951142 Büros in Vtnttgart, Frankfurt, Brüssel, Antwer-pen, den Haag, Amsterdam, Hamburg, Bremcu, Han-nover, Düsseldorf nnd Köln zn bearbeiten.

Welchen Zweck haben eigentlich diese Propaganda-reifen? Öfters wurde diese Frage an mich gerichtetnnd, nachdem sie anch in dell Rahmen dieser Ausfüh-rungen fällt, möchte ich darauf folgendermaßen ant-worten:

Es erweist sich als zweckdienlich, dell persönlichenKontakt zn den bedeutenden Büros herzustellen unddnrch Vorträge und Aussprachen in deli Direktionender Reisebüros und mit den Bnchungsbcamten, dieWirkung des übersandten Propagandamatcri'als zuuntermauern und ihn:,, wenn ich es so nennen darf,eben dnrch das Wort mehr Leben zn geben. Wieder-holt konnte Managern, die für die Reisebüros dieRciseprogramme auszuarbeiten haben, für nnsereuNanm nützliche Anregungen gegeben werden, die inder Form der Bclebnng der Vor uud Nachsaison einenNiederschlag fanden nnd finden werden.

Die Reisebüros der für unseren Ranm wichtigstenMsendcländer von Reisegästen dürfen w i r nach denabgelaufenen Taisonen wohl als gute Kunden be-zeichneil lind es entspricht nnr einer alteil Geschäfts-Übung, wenn man diese besucht, um ihnen Gelegenheit zn geben, ihre Wünsche lind gegebenenfalls auchKlagen persönlich vortrageil zn tonnen. Aber nicht dasGenügen einer leeren Forni ist das Entscheidende, sondern die gereinigte Atmosphäre, die solche Aussprachen

erfrenlicherweise znr Folge haben, lind die Fülle von(Lrfahruugell, die mall dabei sammeln t'ann,

Propagandamaterial ist durch die laufend ansteigenden Herstellungskosten ein kostbares Gut geworden,dessen durchdachte Vorbereitung ebenso wichtig ist wiedessen Verleilnng. Liegt es da nicht nahe, einmal nachder Verwertung desselben zn sehen,, die Anfordern!!gen von Propagandamaterial durch die Reisebüros,die kaum mehr zu erfüllen find, aus cigeuer Anschau-ung abzustimmen und vor allem zu prüfen, wie istunsere Werbnng im Vergleich zu der anderer Länderund Orte l ind trägt sie anch dell absehbaren Gegeben-heiten Rechnung? Z n diesem letzten Punkte einigeFeststellungen und Überlegungen:

Unsere Oitsprospckte und Plakate haben i l l ihrerGestaltung allgemein großen Anklang gcfuudeu. Derletzte Innsbruck-Prospekt wurde oft als ciuer der bestenProspekte der letzteil Jahre überhaupt angesprochen.Damit können wir sehr zufrieden sein. Wenn w i rzwar im Ausmaß der Belieferung uutcr dcu österrei-chischeil Orten all der Spitze stehen, so mnßtc allgemeinfestgestellt werden, daß weit größere Mengen benötigtwürden, wenn auch der Bedarf uie ganz zn decken seinwird. Es gi l t also, eine andere Art der Gestaltungder Prospekte zu findeil, um trotz der laufend steigen-den Druckkosten höhere Auflagen erreichen zu können.Versuche i l l dieser Richtung sind bereits allgestellt undunsere Wintcrwerbuug wird schon daranf ausgerichtetsein.

Die Grundfäulen der Werbung waren und sind vorallem die Prospekte und dann — d i e Plakate. Wennman l l l ln bei den vielen Reisebüros ein- und ausgeht,so verfolgt einen trotz aller Zusagen immer mehr dasRechencxcmvel, welche Chance, aufgehängt zu werden,haben deine Plakate? Nehmen wir an, ein gntes Rei-sebüro hat die Möglichkeit, 20 Plakate gleichzeitig znbringen. Zehn Platatrahmen sind dann vonHans auö für Flug- und Schiffspassagen sowie Eiseu'dahurcklame ständig vergeben. EinigeRahmen finden Verwendung für die Ankündigiliig von Gesellschafts-iNeiscprograllimcll, verbleibeil also ca. noch sechs, und Hwar für die Hoch-saison im Winter (drei Monate) und im Sommer(vier Monate), denn für die Zeit unserer Zwischensaisoncn ist ans rein tanfinäunischen Überlegungenanderes aktueller, z. B. Spätherbstsonne in Spanien,Frühling in Nordafrika, nsw. Die Plakate werden nnnin den fraglichen Rahmen dnrchschnittlich alle tt- 14Tage alisgelvechsolt, so daß also für dell Sommerhöchstens «0 Orte znm Zuge kommen können. Stellenwir dieser Zahl das Zehnfache des (Linlanfs an Plataten bei den Reisebüros ans den verschiedenen Reiseländern gegenüber, so muß dies schon sehr nachdenk-lich stillimeli, wenn anch bisher einerseits ans Grnnddes Reiseinteresses für Miseren Ranm nnd andererseits i n fo ld der aufgenommenen persönlichen Beziehnugen noch eine befriedigende, zumindest zeitweisePlaeiernng unserer Plakate erreicht werden tonnte.

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D i somit bei den Plakaten da^ für deren Herstel!nng anfgeu'endete Geld in rellamemäßiger Hinsichtoft als sehr zweifelhafte Investition angesprochen werden kann, wird man für die nächste ^eit zu Priifenhaben, ob nicht an Stelle des Plakates die Stau;e(kleine bühuenniäßige Attrappe) treten soll, die deinPlakat in der Werbewirknng uahefomm! und andererseits bei gefälliger Ausgestaltung !oegen ihres Seltenheitswerles iin Vergleieli zum Plakat, wegen der Möglichkeit, überall aufgestellt werden ;n können, nndnicht zuletzt wegen des geringen Raumbedarfes dienächsten Saisonen bestimm! Ansflellnug finden N'ird.

Wir stehen am Beginn der Sommersaison 1951.lebhaft ist in uns noch das bewegte Bi ld des abgelau-fenen Tommers, der eine alle Erwartungen überstei-gende (Lnlwicklnmi des Fremdenverkehrs gebracht hatnnd die gesamte Wirtschaft, sei es im direkten oderindirekten Wege, günstig beeinflußte.

Was wird der Sommer 1951 bringen, der ja nichtmehr im Zeichen des Heiligen Jahres und der Pas-sionsfpiele in Obcrammergan 'steht? Darauf kann aufl^rund der bereits eingelaufenen Anfragen nnd Bestelluugeu sowie der Feststellungen im Anstände ohneallzugroßem Optimismus gesagt werden, daß er deinabgelaufenen kanm nachstehen wi rd , vorausgesetzt, daßdurch die weltpolitische Entwicklung oder ausgesprochene Schlechtwetterperioden keine Ttörungen eiutrc-ten.

Ver starke Reiseverkehr im allgemeinen liegt darinbegründet, daß einerseits ein durch die Kriegsjahreaufgespeichertes Reisebedürfnis vorhanden ist uud amdererseits in den uus umgebendeu Ländern insbeson-dere die Zahl der Reiselustigen ans der breiten Masseherans in einem nie erwarteten Ansmaß ständig an-steigt. Das größte Interesse als Reiseland genießt da^mit zwangsläufig das billigste Land. Das war Öster-reich und damit wurde es zum Mode Reiseland. Dazukommt der Reiz der Landschaft, die vcrkehrspolitischcLage im Herzen Europas, die im Verhältnis zu audc-reu Gebieten für die Anreise aus dcu Großstädten ge-radem optimale Entfernungen aufzuweisen hat, nnddie Gastfrenndlichkeit iu der Form, daß Fremdenver-kehr hier noch nicht zur reinen Industrie wurde. Sowenig schön es klingen mag, das Entscheidende ist undbleibt aber der Preis.

Worauf ist nun iu T i ro l und Innsbruck zu achten,um Weiler Mode "Reiseland zu bleiben nnd die fühvende Rolle unter den österreichischen Bundesländernzu hallen^

<, Auf eine vernünftige Preisgestaltung. I m allgemeinen kann gesagt werden, daß misere Preise imAusland noch als günstig bezeichnet werden. Es darfaber nicht übersehen bleiben, daß eine Reihe von Konknrrenzländern mi t immer größeren» Erfolg Preiseanbietet, die gerade in den einfacheren Betrieben uusereu sehr nahe, wenn nicht gleich sind. Der Fremdenstroin der breiten Masse, der zu uus kommt, kann fürvolle Pension einschließlich Bedienung ll> bis höch^steus l',s) Schillinge ausgebeu. Wenn nuu in kleineu,uichl besonders qualifizierten Orten nm Innsbruck,die für verschiedene l^rnppenreisen als Stützpunkteausgewählt wurden, den Reisebüros höhere Offerten

gemacht wurden, so könnte das bald eine Abwande-rung woandershin znr Folg>e haben. I ch habe z. B.in Amsterdam einen Abschlnß in dem eben geschilder-ten Verhältnis mit einem Tages Pensionspreis fest-stellen können, der mir mit folgendem Bemerken ge-zeigt wurde- „W i r haben nn^ nnter dem Drucke derheurigen Überfüllnng dam entschlossen, ini nächstenJahre werden unsere Programme ein anderem ^andanlaufen."

Die Preise der wirklich qualifizierten Däuser sindnach den Stimmen des Auslandes als besonders gün-stig zn bezeichnen. Es gilt allerdings zu bedenken, obes in Innsbruck eines Tages nicht als gan; empfindliche Lücke spürbar werden wird, daß die Zahl derGasthöfe gegenüber deu Hänsern, die sich als erstklassigbezeichnen, im Verhältnis stark zurückgeblieben ist.Die Ansprüche der Reisenden sind gewachsen. Fließ-wasser, unbedingte Sauberkeit nnd gnte Küche werdenverlangt. Nach dieser Nichtnng ist jede Verbesserungerwünscht, ja sie mnß sogar dringend empfohlen wer-den, aber es soll aus keinem Gasthaus mehr einHotel gemacht werden, wollen w i r nicht eine gan«; fal-sche Strnktnr erhalten. Eine gewisse Gesundung wärerasch dadurch herbeizuführen, das; endlich einmal dieEinstufuug der Häuser uach streugeu objektiven Ge-sichtspunkten durchgeführt würde.

Abschließend zu diesem Pnnkt sei noch auf die Ge-fahr der Nichteinhaltung bekauutgegebeuer Preisehingewiesen. I m Falle von Verschiebungen von Prei-sen in bestimmten Grenzen Prüfe man, welcher Scha-den größer ist, der Verzicht auf einen Teil des Ge-winnes oder die Verärgerung von Reisebüros, ohnedie im allgemeinen anf Daner nicht ersprießlich ge-arbeitet werden kann.

2. Auf eine intensivere Werbnng. Unsere Prospektennd Plakate werden allgemein als geschmackvoll be-zeichnet. T i ro l stellt auch mengenmäßig am meistenvon Österreich. Trotzdem liegt von unserem Orten vielzu wenig auf im Verhältnis zur ungeheuren Nach-frage. Jede Prospektauflage findet in den znr Ver-fügung stehenden Mi t te ln ihre Grenzen. Es sollte aberdoch allgemein ein Weg gefunden werden, denn be-trüblich ist es, zu sehen, weuu iu dei: Reisebüros aufAirfragen über T i ro l Schweizer Prospekte abgegebenwerden, weil an unseren der Vorrat erschöpft ist. DieWerbung mit Broschüren bedarf allerdings noch derNntermauernng durch Fi lme, die durch die Auslands-vertretungen der österreichischen Perkehrswerbung anAbenden, die für die Reisebüro Augestellten veranstal-tet werden sollten, uud bei großen Ausstellungen nndinternationalen Messen mit großem Erfolg anfgefi'chrtwerden könnten. (5in gulev F i lm lostet viel l^eld. Eskann aber auf ihn im Hinblick anf den Einsät' andererLänder nicht länger vernichtet werden,

! i . Ans eine rasche nnd gefällige Erledigung der Amfragen, l^noßen Uumnl hat im abgelaufenen Jahr diehäufige Nichlbeanlwortnug oder oft eine sehr verspätele der Post hervorgerufen, Anch für das laufendeJahr nehmen in dieser Richtnng die Klagen ständigzu. Die Erledigung der Post kostet einerseits viel Geldund stellt andererseits die Beherbergnngsbetriebc oftvor arbeitsmäßige Merbeauspruchuug. —- PromptePosterledignng ist aber eine unabsehbare zusätzlicheWerbuug und unbedingte Notwendigkeit, deren Ver-

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nachlässignng, abgesehen vom nngehenren Schaden,den sic zur Folge hat, auch einen Akt der Unkollegial^tat gegenüber den Berufskollegen darstellt, denn allznrasch wird verallgemeinert nnd man spricht im Anslande darüber schon als von einein österreichischenIlbcl. Es ist ans diesem Gebiete sehr vieles gntznmachen und daher größte Mühe bestimmt am Platze.

4. Auf die Einhaltung der im Verkehr mit Rei>>büros üblichen Gepflogenheiten. Die Reisebürokommission ist der Lebensnerv jedes Reisebüros nnd manwird, wenn man sich in die Lage eines Reisebürosversetzt, verstehen, daß es darin überempfindlich ist.Ans der anderen Seite ist es 'klar, daß ein Gastwirt,wenn er infolge einer ausgezeichneten Saison die Mög 'lichkeit hat, zwischen einen: Gast zu wählen, bei demihm die 10 Prozent Bedienung verbleiben oder fürden er die Ncisebürokommission zu bezahlen hat, sichlieber für den crstercn entscheiden wird. Diese beidenGegebenheiten müssen einem klar vor Augen stehen,wenn man die zahlreichen Klagen der Reisebüros be-züglich Ncisebürokommission anhören muß, ZweiFälle, mit denen unsere Auslandsvertretungen auchimmer befaßt sind, sollen jedoch aufgezeigt werden,damit sie künftig besser vermieden werden können.

Den Reisebüros wird, um die 1t) Prozent Bedie-nung, bzw. Neiscbürokommission nicht zu verlieren,vorgeschlagen, die Kommission den: Preis einschließ-lich Bedienung hinznznschlagen. Damit wird derinternational übliche Grundsatz unmöglich gemacht,nachdem die Unterbringung in einem Hotel für einenReisenden gleich tener zn sein hat, ganz gleichgültig,ob er sie selbst direkt oder über ein Reisebüro bestellthat.

Ans Neisebüroanfragen wird abgeschrieben, währendans Einzclanfragen Zusagen erfolgen, eben nm diel l) Prozent Neisebürokommission einzusparen. I s t nunder Einzelanfragendc, wie es hänfig vorgekommen ist,jemand, der vorher über ein Reisebüro nntcrznkommenversuchte, so gelangt dies öfters zur Kenntnis des Nei-sebüros nnd verursacht erheblichen Ärger.

Solch? Handhabungen würden zwar im Augenblickbei der starke« Nachfrage fcheiubar gut gehen, aber dieReisebüros ziehen Warans Konsequenzen, die ungerech-terweisc leicht verallgemeinert werden nnd dann oftgleich einen ganzen Or t treffen können. So wurdenz. V. im abgelaufenen Winter von zwei Reisebürosin Holland bei Anfragen für einen Or t in Tirol erklärt, daß er voll besetzt sei, obwohl das nicht der Fal lwar, nnd begründeten dies damit, daß man dnrch dieoben aufgezeigte Art und Weise umsonst bemüht sei,nnd das könne man sich als Reisebüro eben nicht öftersleisten.

5. Ans die Pflege der Küche. Die Küche unseresLandes wird im allgemeinen gelobt. Die Klagen, dielant geworden sind nnd denen man aber immer wieder begegnet, haben ihren Grnnd in Landes>gcwohnheiten nnd könnten ohne besondere Schwierigkeiten bcseitigt werden.

Die westlichen Länder sind an gemischtes Gemüsegewöhnt nnd dnrch Verabreichung vou grünem 3ala!allein nicht znfrieden. Frühkartoffeln, und die reichlich,wünscht man sich. Nach der Mehlspeise Obst undwenn es nur ciu Avfcl ist. Der Bereitung des „rolen

Fleisches" nnd der Pflege der I^orz cl'ocuvre^ sei dasbesondere Augenmerk zugewendet. Es ist eigentlich garnicht so viel, was man immer wieder vorgetragen hört;gehe man auf diese Wünsche des Gastes ein, berechneman das Brot zn den Mahlzeiten künftig nicht mehrextra nnd gebe man ihm anch bei stärkstem Andrangein sanberes Gedeck, dann sind wir, soweit dies in denverschiedenen Hänsern nicht sowieso schon der Fall ist,einen großen Schritt weiter.

Abschließend soll noch ein tnr;er Blick auf den Reiseverkehr Deutschland—Österreich geworfen werden.

Das deutsche Bnndeswirtschaftsministerinm Hal fürdas Sommerhalbjahr 1951 für den Reiseverkehr nachden Marshallplan-Ländcrn einen Betrag von 2.7 M i llionen Dollar für den nichtgeschäftlichen Reiseverkehrznr Versügnng gestellt. 7W.l>00 Dollar sind davon fürgewerbliche Grnppenreisen bestimmt und auch bereitszur Verteilung gekommen. Die restlichen 2 Mil l ionenwerden dnrch die Wirtschaftsministerien der einzelnenLänder für Einzelreisen aus gesundheitlichen oderkulturellen Gründen, für Reisen von IugendgruPPennnd Volkshochschuleu, für Pilgerfahrten und für Reisen, die von sogenannten freieil Reisebüros dnrchgeführt werden, zur Verfügung gestellt. Die freigabenerfolgen grundsätzlich auf Basis Dollar, so daß dieEntscheidung, für welches Land der Betrag Verwendung findet, dem Empfänger der Devisen freigestelltist. Soweit nun mit den znr Verfügung stehenden De-visen GrnpPenrcisen durchgeführt werden, kann maufeststellen, daß die Reisebüros bestrebt sind, cine möglichst große Zahl von Neisegästen abzufertigen, waszwangsläufig bei der Auswahl der Quartiere dasInteresse ans die besonders billigen lenkt, uud anderer-seits ihren Gästen möglichst viel zu zeigen, was diebekannten „Tonren" znr Folge hat. Es sind danebenin den Programmen anch selbstverständlich Erholungsaufeuthaltc in der Dauer vou 8—14 Tagcu zufinden.

Das größte Interesse kounte für Reisen nach I t alien festgestellt werden, in sehr vielen Büros rangierten aber vor den Dsterreich-Programmen noch Fahr^ten in die Schweiz, nach Frankreich und nach Spanien.Für die Wintersaison wi rd sich das Interesse wiederans unseren Ranm konzentrieren nnd dafür wird esnotwendig sein, daß in der Werbung dem deutschenRaum ein besonderes Augenmerk zugewendet wird.

l 's gilt, den Boden, der zum Teil durch die Einreiseschwierigkeiten durch Jahre hindurch und znm andernTeil durch Geschäftsverbindungen, die sich nach anderen Ländern angebahnt haben, teilweise verlorengegangen ist, ^u Pflegen und dies umsomchr, als derdeutsche Gast der heute iu der Lage ist, Anslandsreisen an;nlre!en, ein sehr gnter uud somit sehr begehrlerGast is!, der mit dem Rncksacktonrislen nichts mehrgemein ha!. Die Bemühungen, die unsere ^ 'onlnrrcn;laudar in Tenlschland werbemäßig nnlernelmien, sindausfallend slark nnd nur dürfen hier nicht nachstehen.

Wenn die Devisenzuteilungen für den Tommerl!!5>1 äußerst knapp sind und die Programme derReisebüros für Gesellschaflsfahrteu meist Ziele haben,die nicht in nnserem Lande liegen, so wird der

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Nummer 6 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Seite 5

auv Teutschland ini wmmcndcn ^Straßcirbild dl.ich sclion siavl^v a!'>nnd di 'v ninsonn'lir, al>> an(' dcn >i

in nild '',alil v0n Personen überund nns^r^n Ranni als

ill Innsbruck

Wieviele Allsoinandelsehllugeu werden >ieulzulage in donKreisen der s)ai!sfrauei! innerer Stadt über das 5)alisge'hilfoilproblem un'd die Dienstbotonnot geführt! Käst möchtees scheinen, "!s od cs kaum mehr einen hausgehilson gäbe,der eine längere Rciho non Jahren dei ein und derselbenKamilio ausharren, sich durch sittliches betragen, Gewissen-haftigkeit, vieiistelfci', Chrlichkeit imd Troue auszeichnenund dadurch sich Achtung und Zufricldeuheil seitens desvienstgcbers ermerbcn wollte, i^ausgehüsen sprechen heutemit Vorliebe nur mehr von hohen un,d Höchstlöhnen, uonFreizeit lind anderen Ansprüchen. Ja, es scheint gar, ldas; eintreues Aushalten im Dienst, sowie die Dionstboflissenheit,woraus man uor alters einigermaßen stolz war, veraltertund unzeitgemäß, öfter Wechsel hingegen Zur Regel undmodern wird. Wer dioser Krage, einige Aeacht.lMg schenkt,wird allerdings auch Zur Aberzougling gelangen, das; derGrun,d der heutigen kurzlobigon Arbeitsvorhältnisse nichtimmer bloß beim Dionftnehmer, sondern nicht selten auchbeim Dienstgeber zu suchen uwd Zu finden ist, I n unsererZeit — so sieht es wenigstens der stille Beobachter ^ miod,im Gegensatz zu sriihcr, cillzuviel Distanz zwischen dem einenlmd dem anderen Arbeitsuertragspartner bewahrt. Wennman überlegt, daft es unter den hausgehilfon sehr violeFlüchtlinge oder elternlose Jugendliche, die kaum der Schuleentwachsen sind, gibt, so wäre es angebracht, wenn die Herrinals Vienstgeberin etwas weniger ans ihre Wüode nn>d Stel-lung pochen unid sich unter anderem auch lim die Leiden undSorgen, ßreuden und Bedürfnisse dos Dienstboten kümmernwimde. Wie hart werden ßeihler gerügt, mie scharf Vergehenganz geringfügiger Ratur oft getadelt! Gemisi, getadelt, ge-rügt must bisweilen werden, Tllcm weis; auch, das; mancherMensch sich nicht nere^cln läftt und daher Maßnahmen böserklrt herausfordert' ader !)and aufs tzerz, einmal die eige-nen ßehler in die Wagschale gelegt oder ein einziges Malnachgedacht, wie schwer das Joch der steten Dienstdarkeitist, liivd der Dienstgeber wird mit mehr Liebe un,d Güterügen, nicht mit jener adweiisendon Kälte, die Zu sagenscheint' „Zehn Schritt vom Leib." Unsere Zeit mürde viel-leicht über bessere s>misgehilsen verfügen, wenn sie mehrRücksicht auf das Denken unid tinpfinden des Antergebenenüben nnH ein größeres Mas; Wärme unid uor allem melhrNnteilnalnne alisbrincien würde, Man sagt, die Löhne seienhoch und die Kreizeil sei zu lang. Was die Herrschaft aberan Treue, ikrgebenlieit, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit uoneinem guten z,')ausHclii!sen fordert, das kann mit Geld un>dFreizeit nicht bezahlt werden.

Wenn im Nachfolgenden eine Reihe wahrhafter Haus-a.ehilfen<Veleranen ncrzeichnet ist, Dienstboten, die nicht nur^0, 30 oder -lO, sondern noch mehr Jahre in der gleichenßamilie treu ausharrten, so wird daraus zu enlnehmen sein,das; es damals nicht nur besonders braue Dienstboten, son-dern auch ausgezeichnete Dienstgeber Familien gab. NeideTeile uerdienen Nnol"?en»ung,

In Mühlau uerschicd im i ipr i l ltt?^ eine Dienst,nagd, na>mens Magdalena I n n e r k o f! e r, welche 54 Jahre ununterbrochen im gleichen Dienste stand. Diese treue Dienerinwurde 72 Jahre alt niüd hatte noch uior Tags uor ihremTode auf dem §elde «gearbeitet,

Nm 21. Oktober IU76 wurden die indischen Überreste der

Iungsrau Margarellie !,') u b e r, Köchin im Gaslhos „ ) l !MGoldenen Slern" in Innsbruck, auf dem Kriedhos in St. Ni«kolaus zur Lrde bestattet. Von ihrem ^0. Lebensjahre anversah die Verstorbene uminterbrochen durch nolle 5t JahreIu derselben Familie unid im selben Haufe treu den Dienstder Köchin, So kam der seltene ßcil! ^or, das; sie einem Iu«bcüiochzeitspaare, dem sie 50 Jahre früher das Hochzeits-mahl zugerichtet hatte, wiederum das ßestmahl bereitenkonnte. Von ihren Ersparnissen war sie eine gros;e Wohl-täterin der Minen. Ihre Leiche wurde in einem Zimmerinnerhalb der ßamilienräume aufgebahrt. So wurde eineEhrenschuld an dem treuen Dienstboten seitens der Arbeit-geber abgetragen.

Der treuen Dienerin Katharina K n a b l aus Innsbruckübergab ihre Dienstherrin, Krau Gräfin M. Lodron auf demSchlosse Stum im Zillertale, anläßlich der Vollendung des50. Dienstjahres im Jahre 1879 ein nicht unerhebliches Ka-pital und viele andere- Geschenke.

I m gleichen Jahre wurden uon der Suarkasse der StadtInnsbruck mit Dienftbotenprämien beschenkt: TheresiaG r u o H o f e r, 76 Jahre alt, wegen 46jähriger Diensttreuein der Kamille des kaiserlichen Rates u. Wörz- Arsula6 ch m i b i ch e r, 70 Jahre alt, wegen 47jährigen treuenDiensten bei der ßamilie des Grafen uon Cnzenberg- Minah i ! d, 62 Jahre alt, für 43 Dienftjahre bei der Kamille vonSammern- Theres h u b e r, 72 Jahre alt, für 42jcihrigssDienen in der Kamilie S c h ö p f e r ) Elisabeth V o i d e r -aue r, 6? Jahre alt, für 4! Jahre treue Dienste in der §a-milie ßischnaller in Innsdruck,

Am Weihnachten desseiden Jahres haben von der Spar-kasse der Stadt Innsbruck 64 treue Dienstboten Prämienzugesprochen erhalten, davon fünf mit einer Dienstzeit von50-56, 13 non 40-50 , 24 von 30 -40 Jahren bei ein unidderselben Kamilie. folgende Ramen sind uns von der da-maligen presse überliefert: Arsula Of er uon hott ing, 68V2Jahre alt, mit einer ununterbrochenen Dienstzeit von 56Jahren bei Kamille Dafer- Magdalena W a l s e r uonMiemmgen, 80 Jahre alt, mit einer ununterbrochenenDienstzeit von 51 Jahren in der Kamilie v. Gilm- Rotburgah 0 I z h a m m e r von Innsbruck, 68 Jahre alt, mit einerununterbrochenen Dienstzeit uon 51 Jahren in der KamilieStraßer- Theresia O b e r h a u s e r von hal l , 60 Jahre alt,mit einer ununteribrochenen Dienstzeit von 45 Jahren in dergrafi. Spciur'schen Kamilie: Maria U a ch m a lj r uonUruneck, 73 Jahre all, mit einer ununterbrochenen Dienst,zeit von 44 Jahren in der Kamilio Ortner' Maria h ü b e rvon Innsbruck, 56'^ Jahre alt, mit einer ununterbrochenenDienstzeit uon 41 Jahren in der Kamilie pusch: JohaunS a a l uon Stilses, 71 Jahre alt, mit einer ununterbroche«nen Dienstzeit von 40 Jahren und 11 Monaten im Arsuli'nenkloster iu Innsbruck,

Mario Nntouia ü ch m u <; e r, 7^ Jul^re a>t, diente volle45 Jahre in der Kcimilie dos Gasthausbositzers Tschau, kllsEhrengabe erhielt sie im Jahre 1882 von der Sparkasse derStadt Innsbruck eine Dionstbotonprämie. fluch ihre Schwe-ster, Katharina K ch m 0 t; e r, wurde beschenkt, da sie 40Jahre im solben Haus gedient hatte.

klm 18. Mai 1883 wurde aus dem St. Nikolausor Kriedhosdie Leiche der Vienstboten'Veteranin Anna G a u n e r be<

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stattet. Geboren am 16. Mai 1795 zu Villanders bei Klausen,nahm sie als dreizehnjähriges Mädchen an dem Freiheits-kamps bei Mausen teil, wo die Weiber mit den Männernum die Palme der Tapferkeit rangen. 1822 kam Anna alsKindsmädchen in das Jaus des Freiherrn Josef non Gio«nanelli in Vozen und trat dann später in den Dienst desFreiherrn non Mol), der die baronesse Maria von Giova-neIli zur Gemahlin genommen halte, kluna Ganner ist wäh-rend ihrer in einer Familie vollendeten 60jährigcn Dienst-zeit jederzeit ein Muster von Arbeitsamkeit, Treue und Aus-opferung gewesen, hat Freud' und Leid mit ihrer Dienstherr-schaft geteilt und ist seinerzeit vom Innsbrucker Stadtma-gistrate in Anerkennung ihrer bemährten, vorzüglichen Ei-genschaften mit der ersten Dienslpostenprämie ausgezeichnetworden.

Lin gewisser Joses W a c k e r l e aus Innsbruck verbliebdurch volle 54 Jahre als Anstreichergehilse in derselbenFirma. Cr wurde für seine treue Dienstleistung im Jahre1888 vom Kaiser mit dem silbernen Verdienstkreuz ausge-zeichnet.

Im Apri l 1888 wurde dem in der hiesigen SchaswollfabrikFrang Vaurs Söhne seit 42 Jahren beschäftigten ArbeiterJohann «3 r g I e r, dann den daselbst seit 42 beziehungs-weise 48 und 2? Jahren in Verwendung stehenden Arbei-terinnen Elisabeth D a u m , Rotburg S c h o b e r undGertrud G r i l l die Anerkennung des k. k. österreichischenHandellsministeriums ausgesprochen.

I n einem angesehenen Vlatte vom Jahre 1900 steht, leiderohne Ramensangabe, zu lesen-. Vor 50 Jahren zog einDienstmädchen als Köchin bei einer sehr geachteten Familiein Innsbruck ein. Vei diesem Anlasse stellte das Mädchenden »durch das Auspacken entleerten Koffer auf »den Dach-boden. Die Köchin diente nun mit musterhafter Treue ihrerHerrschaft eine lange Reihe von Jahren. Als nach dem Todeder Dienstfrali deren Gatte sich nochmals verehelichte lmdnach einigen Jahren stcwb, verblieb sie auch bei der zweitenGattin im Dienst, bis auch letztere verschied, so daft sie sichnunmehr, von ihrer Herrschaft völlig verwaist, veranlaßtsah, um eiu «Iuartier umzusehen. Unterdessen hat die Köchindas 78. Lebensjahr erreicht lind zudem anläßlich des Woh-nungswechsels zum erstenmal seit 50 Jahren den Koffervon der Stelle gerückt, auf welche er vor einem halbenIaihvhundort von ihr gestellt worden war.

Cnide September 1901 verlieh der Kaiser >der AloisiaL i n e r aus Innsbruck die Jubiläumsmedaille, das „Zei-chen für 40 Jahre treuer Arbeit". Genannte hatte ,durch vierJahrzehnte ihrer Dienstgcberin, Frau LIise Witwe von «3t-tenthal, in wirklicher Anhänglichkeit, in seltener Vcscheiden-

heil lind Genügsamkeit mit mahrer Arbeilsfrende ihreDienste gewidmet.

Die Lhronmedaille sür 40jährige Dienslleislimg ist 1902auch der in hotting wohnhaft gewesenen Maria G r e i e rverliehen worden, die nahezu 50 Jahre als Fabriksarbeilerinbei Herrn Rhomberg tätig war.

Am 20. November 1902 erhielt die shrenmedaille „für40jährige treue Dienste" Marianne W a l d h a r t ausMühlau.

Der nahezu 80jährige Fabriksarbeiler Johann S t e sfa n, gebürtig aus hotting, wurde lim Neujahr 1906 durchdie Überreichung der vom Kaiser gestifteten ckhrenmedaille„für 40jährige treue Dienste" geehrt. Der Gefeierte trat imJahre 1845 in die Firma Ierburger und Rhomberg als Ar-beiter ein und diente somit lieber 60 Jahre lang treu seinemVrotherrn.

Der Jungfrau Maria D a n g I, geboren 1854 im Mühlau,wunde am 6. Jänner 1911 in der Lodenfabrik des FranzVaur eine herzliche Feier für ihre 40 Jahre treueu Dienstezuteil.

Mitte Februar 1913 wurde in Innsbruck die ?2jährigeMag'd Franziska L e t n a r zur ewigen Ruhe bestattet' die-selbe diente 42 Jahre bei der Familie des OberstleutnantsFrizzi, mit dieser von einer Garnison der Monarchie in dieandere wandernd, stets anhänglich, redlich und brav. Siewar mit der Chrenmedaille ,/für 40 Jahre treue Dienste"ausgezeichnet.

Line selten treue Dienerin war auch das Fräulein MarieD e n i f I e , die Schwester des großen KirchenschriststellersHeinrich Suso Denifle, die seit ihrem 14. Lebensjahr aneinem und demselben Dienstplatze ausharrte. Der Schuleentwachsen, kam sie in das Haus des 'damaligen Statthai«terei-Veamten Dr. Josef pembaur. Räch dessen Tode ver-blieb sie in den Diensten der Witwe, um dann auch noch inihrem späteren Alter die treue husgehilfin der Tochter,Witwe Kolp, geb. pembcnlr zu bleiben. Durch volle 66 Jahreverbrachte diese pflichttrc'lie Person, zuerst als Zimmermäd»chen und später als Köchin, ihr Leben an demselben Postenund erfreute sich der Anhänglichkeit und der Dankbarkeilihrer Dienstgeber, die ihren Lebensabend so angenehm wiemöglich zu gestalten trachteten. Sie starb anfangs März1926 im 80 Lebensjahr.

I n ArZI bei Innsbruck verschied <3nde Jänner 192? phi-lomena W e r n e r im 97. Lebensjahr als älteste Personder Gemeinde. Die „Krcnit-Mena", wie sie im allgemeinengenannt muvde, war durch 82 Jahrs bei der Familie Wachin Arzl bedienstet. In dieser Eigenschaft ging sie 70 Jahrehindurch auf den Innsbrncker Marktplatz und verkaufte fürihren Dienstgeber bägilich Kraut, Rüben und Gemüse.

WohntausthangcbotcAbkürzungen^ Ka Kabinett' Kü Küche,' Sp Speis,' Zimmer.

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Page 7: Amtsblatt Innsbruck

dcr Vandcol^anplsiadl Seite

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BaugenehmigungenNdamgasse 8, Sailer 3osef,köldcreistrafte 5, holzner 5)einrich, Crrichtuwg eines Wohn-

und 3agerliausl,'s, 1 Wohnung,pastorstrafte 6, Nögeobauer Karoline, Errichtung eines

Wohnhauses mit Garage, 2 W.Graftmayrstrafte 4 - 6 , Vr. Lrich Krizan, Wiederaufbau des

Wohnhauses, 10 W.Ig ls , Igler Schilijt-Gej., Schilift,klrgl 172, Winkler Karl , lileingarage.Nl,ton-Rauch^6traste 37, Götsch Otto, Meingarage.Mentlbergsiedlung 84, kluer Karl un>d Crich, Linifamilien-

Haus, 1 W.Rilkcstiafte 1, Vr. Otto Lorenz, Mi- und Umbauten.Nrirnor Strafte 4, «Seschmister vaur, Aufstockung, 1 W.Schöpjstrafte 45, Areinier Lduard, Wiederaufbau un d kin-

bau, 3 W.kranewitterstrafte 49, Pohl Hermann, Wohnhaus, I W.Oraftmaljrstraste 2 3, NIathe Otto, kinbau an das Werkstät-

tengebände.Stiftgajje 12, Strickner Hans, Wiederaufbau des Stöckige-

bäudes,huiiqerburg 2, Uiichlincnui 3oscf, Errichtung eines gemauer-

3linstras>e (»l, Dielricl, ü,, Dachqesdiosunisbn», IViadiiktdoqoii 113, Mi)>k Clierese, Nusbau,Nlitlerme.q 4 ^ , vr , Karl Wolf, Errichtung eiin'ö

>,r„>,lii!s^., I W,4, ^ollodore ^ ' l ' i an , Wiedell!ii>buu des

h s , W.3gls 26, Skardarasi i H l^gda lena, <5rrich<m,q einer f)olel°

ftension.Ouleiibcrqslrafte 14, Obruschfa Dorothea,<5r!er Straszo 5,

und ?v

22, pliijr ^ojef, sludou, 2 W.Nmras 15 u, Steirin'r Moderi, i5r

houses, I W,klmraser Strafte 15, „O.uick", Nutomatenwascheiei u,id

lerei, Lrrichlung einer ^iitomatenmäscherei.

3gls 146,

Nrandjochstraste 1, Konrath klnton, Errichtung einer Ga-rage.

llndreas-tzojer-Strafte 35, ^orber I rma, Wiederaufbau,? W.

höttmgergasso 12 a, Obermg. Gesipert Vinzenz, Errichtungeines Wohnhauses, 2 W.

Richard-Wagner-Strafte 4, presbu,terium der Luang, pfarr-gcmeinde, Dachgeschostausbau, 1 W.

St. Nikolausgasse 25, Schaffer Margarete, Einrichtung eineroptischen Werkstatt.

Viaduktbogen 18, Meisinger Nlois jun., cirweiterung deri^utokarosseriewerkst citte.

Sternwartestrafte 38, Gin^gl Karl und Kamilla, Errichtungeines Wohnhauses, 2 W.

klmrajer Strafte 69, Rasner Ro,sa, Wiederaufbau, ? W.klmrajer-Sce-Strafte 20, Nberer Emilie und 3osef, Errich-

tung eines Wohn- und Geschäftshauses, 1 W.

Stadtmagistrat Innsbruck

Kundmachungbetreffend Steuer für Gefrorenes ^Speiseeis).

Der Gemeinderat der Tanldeshauplstadt Innsbruck be«schiosi in seiner Sitzung vom 12. Juni 1951 die Gefrorenes«steuerordnung, Sie tritt mit dem 1. Juli 1951 in Kraft,

Zur Entrichtung der Steuer ist verpflichtet, wer Gefröre«nes entgeltlich an ^ehwerbraucher abgibt. Sie beträgt10 u. h. des Entgeltes lMeinhandelspreisesi einschliesiüchüblicher beigaben, die nicht gesondert in Rechnung gestelltmerde», jedoch ausschlieft!ich der Steuer.

Wer Gefrorenes an ^etzluerbraucher entgeltlich abgibt,>>at dies bis 9. Juli 1951 dem Stadlmagistral ISladtsteuer«amlj, ^alhaus, Maria»<5heresie» Strafte Itt, l l l , Stock, an»

Der 6<euerpf!ic>ililie hat bis zum 10. 3age eines jedenMonats das Gefrorene samt beigaben, soweit dafür im Vor«xwmil eine Steuerschuld entstanden ist, beim Stadtsteuer-«int nach klrt, Menge lind Kleinhandelspreis abzurechnenund die Steuer zu entrichten.

Der genaue Wortlaut der Gefrorenessteuerordnung ist an

Page 8: Amtsblatt Innsbruck

Seite 8 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 6

Stadtwerke InnsbruckElektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Nordkettenbahu

Innsbrucker Hotel-A.-w.

der Anschlagtafel des Stadtmagistrates Zu ersehen, eine Ab-schrift hievon beim Stadtsteueraint erhältlich.

Innsbruck, am 14. 3uni 1951.Magistratsabteilung IIIDer Abteilungsleiter:

Dr. Vöckle

Neuerscheinungen für InnsbruckReiseland Tyrol, eine Aildkarte mit Erläuterungen von

ßranz S t u m m u o l l ' Inn-Aerlag 1951.

Der Herausgeber wil l mit die,ser ^Uildkarte den Hreindenden Weg Zu ,den Schönheiten des Landes weisen, dessenalte Kultur aufzeigen un>d auch „Äbermittler mancher histo«rischer Ereignisse" sein. Den Mittelpunkt der Karte bildetdie Landeshauptstadt Innsbruck, die durch mehrere bild-liche Darstellungen recht trefflich gekennzeichnet ist. Mansieht du neben dem Stadtwappen die Annasaule mit einemUlick durch die Maria Theresienstraste Zur Rordkette, dasStift Willen, das Andreas-Hofer-Denkmcil am Aerg Isel,das Schlos; Ambras, Zgls mit der ai^gedenteten patscher-kofolbahn und einem Golfspieler, schließlich einen in denMartinswandtunnel einfahrenden Zug der Mittenwaldbahn.Kaum erkennbar ist die SkiZzierung des ßlugplahes mileinem darüberfliegenden ßlugZeug. Das Ortsmappen wuodejeweils bei den Ortschaften eingezeichnet, die Sitz einer Ue-Zirkshauptmannschaft sind.

Der erläuternde Cert s108 Punkte! ist in vier Sprachen^deutsch, englisch, französisch und italienisch) beigegeben,Vei der offensichtlich angestrebten älchersten Knappheit derAngaben Zu den einZelnen Ortschaften hätte man Zweifellosdie ständig wiederkehrenden Worte „Sommerfrische undWintersportort" abknrZen können. Das auffallende destre«ben, möglichst alte historische Daten aufzutischen, wenn dieseauch unsicher sind, ist nicht zu begrüsten (Z. U. bei Vreilen-mang „wohl älteste Ansioblung im ganzen Gebiet" und gleich

danach bei der ßeste Ehrenberg^ „Die Gründung der ^ -stung wird noch in der VorZcit, möglicherweise unter «denRömern vermutet", oder bei §ügen: „als Dorf schon vordie Zeit Karls des Großen zurückreichend"). Die ständigenHinmeise auf einen mutmasilichon römischen Ursprung lz. V.bei Schiost Laudeck' ,,könnte jedoch schon römischen Ur-sprungs sein", oder bei Schiost Ambras! „ursprünglich wohlSchuhkastell der Römer" usw.) lassen die Zur neuesten §or«sch'ung im Widerspruch stehende Anschauung aufkommen,als ob Tirol unter der Römerherrschaft dicht besiedeltund mit festen Kastellen reich bebaut gewesen wäre. I r r -tümer, wie beim Schiost Ambras: „1563 Aesitz Kaiser §er-dinand I,, dann Kaiser — sstalt Erzherzog!) — Ferdinand >>,des Gemahls der Philippine Welser" sind bei einer Reu.aufläge unbedingt Zu uerbessern. Dr. Schadelbalior

Verleger, Eigentümer n. Herausgeber: Die StadtgemeindeInnsbruck. — Verantm. Schriftleiteri Dr. Karl Schade!«bauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Rr. 190. — Anzeigen«Verwaltung: Annoncc>i,°Erpedi<ion „Ronitas", Innsbruck,

Anichstraste 8 1. Druck: Kolizian Rauch, Innsbruck.