Amtsblatt Innsbruck

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derMmdesnaupktadt Innsbruck V ! ch e int e i li IN a I i m ^<" e> II a l Iahresabonn. 8 20.—, Einzeln 8 2. Erhältlich l> ei in R at l> an << , < P orl icr S ch r i f t l c i t ii ii g : R a t b a u 3 . S t o c k , Ziminci ))?r. l l> 0 ,v e r n s p r e a) e r ^)? r. <; 3 7 l / t 9 0 Nulnmer 4 April 1959 22. Jahrgang Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Herbert Reiter Am Ili. April d. I. verschied StadtbaudirettorDipl.- Ing. Herbert Reiter nach langem schwerem Leiden. Der Verewigte war zu Innsbruck am 23. Jänner 1893 geboren und hatte das Studium an der heimat- lichen Oberrealschule im J u l i 1912 abgeschlossen. Noch im Herbst des gleichen Jahres rückte er zum Infante- rieregiment 28 ein, um seiner Militärpflicht als Ein- jährig-Freiwilliger nachzukommen. Kaum davon ent- lassen und an die Technische Hochschule Wien über- siedelt, mußte er Zirkel und Lineal mit Säbel und Schießwaffe vertauschen und im J u l i 1914 ins Feld ziehen. Nach Beendigung des ersten Weltkrieges konnte er, inzwischen zum Oberleutnant avanciert und mit mehreren Kriegsauszeichnungen dekoriert, seine Studien in Wien im November 1924 abschlie- ßen. Vor Ablegung der Staatsprüfungen war er bereits am Erweiterungsbau des Ruetzwertes in Schönberg sowie bei der Vauunternehmung Inner- ebner und Mayer tätig. Die Notzeiten der Zwanziger- jahre zwangen den jungen Ingenieur sogar längere Zeit, abseits von seinem Berufe in der familieneige- nen Firma mitzuarbeiten. Nach einer zweijährigen Beschäftigung bei der Tiroler Wasserkraftwerke AG. wurde er zu Beginn des Jahres 1929 beim Landes- bauamt für Tirol als Vertragsangestellter eingestellt, wo er,am Bau derPitztal- und Gerlosstraße mitarbei- tend, bis Ende 1937 nerbiieb. um dann die Stelle des Baudiretlors der Stadt Innsbruck zu überneh- men, infolge der politischen Ereignisse hatte er diese nil» di'.' .ìum Mai 193^ inne. I m zweiten Wellkrieg war Bandi reltor Reiter als Hauptmann der Reserve zuerst einem Fliegerausbildungsregiment zugeteilt, ivulde aber später als Bauleiter in Norwegen. Schwe- den. Jugoslawien. Frankreich und Italien eingesetzt. Der nach dem Zusammenbruch im Alai I9l."> wieder an die Stätte seines Wirtens Zurückgekehrte fand Innsbruck als eine durch 22 Luftangriffe fchiver be- schädigte Stadt vor. Von insgesamt 27).793 Wohnun- gen des ganzen Stadtgebietes waren 1s>.38<>. d. s. li<) Prozent, mehr oder weniger schwer angeschlagen, 27)l)8 Wohnungen waren total zerstört und 700!» so beschädigt, daß sie nur teilweise bewohnt werden tonn leu. Von 31 Kirchen warcn 17. von l!4 öffentlichen Gebäuden und Schulen 38 bombenbeschädigt. I n un- ermüdlicher Kleinarbeit besorgte in der Folgezeit Baudireltor Reiter den Wiederanfban und darf es zum guten Teil als sein Verdienst buchen, daß das einstige Gesicht der Landeshauptstadt seine altgewohn- ten Formen wiedererhalten hat. Aber nicht allein, daß er aus stadteigenen Mitteln rund 900 Wohnun- gen erbauen tonnte, förderte er rastlos die dringenden öffentlichen Bauten, wie Schulen, Kindergärten, Sport- und Trinkwasserversorgungsanlagen, den Aus- bau der Pflegeanstalt, des Obdachlosenasyls und des Schlachthofes' der Erweiterung der Straßen und Gehwege galten seine Bemühungen ebenso «wie jener des Kanainetzes. Unter Vnudirettor Reiter wurde die staubfreie Müllabfuhr eingeführt und die Verufs- feuerwehr mit den modernsten Geräten ausgerüstet. Seine zahlreichen Verdienste ehrte der Herr Bundes- präsident durch die Verleihung des Großen Ehren- zeichens für Verdienste um die Republik Österreich im Juni 1957. Leider war dem bald nachher in den Ruhe- stand Getretenen nur mehr eine eng bemessene Spanne Lebens für die wohlverdiente, schon durch körperliche Beschwerden beeinträchtigte Rastzeit vergönnt. Die sterbliche Hülle des Verewigten wurde unter großer Beteiligung von offizieller und privater Seite am 20. April am Städtischen Westfriedhof feierlich bei- gesetzt. Bürgermeister Dr. Alois Lugger nahm mit tiefempfundenen Worten von seinem trenen Mit- arbeiter Abschieds er schloß mit folgenden Sätzen! ,,Es ist unmöglich, alle seine Leistungen einzeln auf- zuzählen. Der Baudirettor verstand es, Privatinitia- tive und öffentliche Hand zum Erfolg zu vereinen. Der Erfolg Baudirellor Reiters war in seiner Per- sönlichkeit gelegen. Als Mitarbeiter und Freund, als Fachmann und Kollege, als Ehef und als Verantwort- licher für das Wohl unterstellter Mitarbeiter, immer war Ing. Reiter der gütige, verständige und liebens- würdige Mensch. Möge unser Herrgott Baudirektor Reiter das vergellen, was wir nicht können. Für unser Innsbruck aber wird Reiter in die Ge- schichte dieser Stadt als der Baudirektor des Wieder- aufbaues eingehe». Wir danken Ihnen, lieber Van- diretlor."

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Ausgabe April 1959

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Page 1: Amtsblatt Innsbruck

derMmdesnaupktadt InnsbruckV ! ch e i n t e i li IN a I i m ^<" e> II a l

Iahresabonn. 8 20.—, Einzeln 8 2.

E r h ä l t l i c h l> ei in R at l> an <<, < P or l icr

S ch r i f t l c i t ii ii g : R a t b a u

3 . S t o c k , Z i m i n c i ))?r. l l> 0

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Nulnmer 4 April 1959 22. Jahrgang

Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Herbert Reiter

Am Il i . Apr i l d. I . verschied StadtbaudirettorDipl.-I n g . Herbert Reiter nach langem schwerem Leiden.

Der Verewigte war zu Innsbruck am 23. Jänner1893 geboren und hatte das Studium an der heimat-lichen Oberrealschule im J u l i 1912 abgeschlossen. Nochim Herbst des gleichen Jahres rückte er zum Infante-rieregiment 28 ein, um seiner Mil i tärpfl icht als Ein-jährig-Freiwill iger nachzukommen. Kaum davon ent-lassen und an die Technische Hochschule Wien über-siedelt, mußte er Zirkel und Lineal mit Säbel undSchießwaffe vertauschen und im J u l i 1914 ins Feldziehen. Nach Beendigung des ersten Weltkriegeskonnte er, inzwischen zum Oberleutnant avanciertund mit mehreren Kriegsauszeichnungen dekoriert,seine Studien in Wien im November 1924 abschlie-ßen. Vor Ablegung der Staatsprüfungen war erbereits am Erweiterungsbau des Ruetzwertes inSchönberg sowie bei der Vauunternehmung Inner-ebner und Mayer tätig. Die Notzeiten der Zwanziger-jahre zwangen den jungen Ingenieur sogar längereZeit, abseits von seinem Berufe in der familieneige-nen Firma mitzuarbeiten. Nach einer zweijährigenBeschäftigung bei der Tiroler Wasserkraftwerke AG.wurde er zu Beginn des Jahres 1929 beim Landes-bauamt für T i ro l als Vertragsangestellter eingestellt,wo er,am Bau derPitztal- und Gerlosstraße mitarbei-tend, bis Ende 1937 nerbiieb. um dann die Stelledes Baudiretlors der Stadt Innsbruck zu überneh-men, infolge der politischen Ereignisse hatte er diesenil» di'.' .ìum Mai 193^ inne. I m zweiten Wellkriegwar Bandi reltor Reiter als Hauptmann der Reservezuerst einem Fliegerausbildungsregiment zugeteilt,ivulde aber später als Bauleiter in Norwegen. Schwe-den. Jugoslawien. Frankreich und I ta l ien eingesetzt.

Der nach dem Zusammenbruch im Alai I9l."> wiederan die Stätte seines Wirtens Zurückgekehrte fandInnsbruck als eine durch 22 Luftangriffe fchiver be-schädigte Stadt vor. Von insgesamt 27).793 Wohnun-gen des ganzen Stadtgebietes waren 1s>.38<>. d. s.li<) Prozent, mehr oder weniger schwer angeschlagen,27)l)8 Wohnungen waren total zerstört und 700!» sobeschädigt, daß sie nur teilweise bewohnt werden tonnleu. Von 31 Kirchen warcn 17. von l!4 öffentlichen

Gebäuden und Schulen 38 bombenbeschädigt. I n un-ermüdlicher Kleinarbeit besorgte in der FolgezeitBaudireltor Reiter den Wiederanfban und darf eszum guten Teil als sein Verdienst buchen, daß daseinstige Gesicht der Landeshauptstadt seine altgewohn-ten Formen wiedererhalten hat. Aber nicht allein,daß er aus stadteigenen Mi t te ln rund 900 Wohnun-gen erbauen tonnte, förderte er rastlos die dringendenöffentlichen Bauten, wie Schulen, Kindergärten,Sport- und Trinkwasserversorgungsanlagen, den Aus-bau der Pflegeanstalt, des Obdachlosenasyls und desSchlachthofes' der Erweiterung der Straßen undGehwege galten seine Bemühungen ebenso «wie jenerdes Kanainetzes. Unter Vnudirettor Reiter wurde diestaubfreie Müllabfuhr eingeführt und die Verufs-feuerwehr mit den modernsten Geräten ausgerüstet.Seine zahlreichen Verdienste ehrte der Herr Bundes-präsident durch die Verleihung des Großen Ehren-zeichens für Verdienste um die Republik Österreich imJuni 1957. Leider war dem bald nachher in den Ruhe-stand Getretenen nur mehr eine eng bemessene SpanneLebens für die wohlverdiente, schon durch körperlicheBeschwerden beeinträchtigte Rastzeit vergönnt.

Die sterbliche Hülle des Verewigten wurde untergroßer Beteiligung von offizieller und privater Seiteam 20. Apr i l am Städtischen Westfriedhof feierlich bei-gesetzt. Bürgermeister Dr. Alois Lugger nahm mittiefempfundenen Worten von seinem trenen M i t -arbeiter Abschieds er schloß mit folgenden Sätzen!

,,Es ist unmöglich, alle seine Leistungen einzeln auf-zuzählen. Der Baudirettor verstand es, Pr ivat in i t ia-tive und öffentliche Hand zum Erfolg zu vereinen.

Der Erfolg Baudirellor Reiters war in seiner Per-sönlichkeit gelegen. Als Mitarbeiter und Freund, alsFachmann und Kollege, als Ehef und als Verantwort-licher für das Wohl unterstellter Mitarbeiter, immerwar Ing . Reiter der gütige, verständige und liebens-würdige Mensch. Möge unser Herrgott BaudirektorReiter das vergellen, was wir nicht können.

Für unser Innsbruck aber wird Reiter in die Ge-schichte dieser Stadt als der Baudirektor des Wieder-aufbaues eingehe». Wi r danken Ihnen, lieber Van-diretlor."

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Seite 2 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 4

Zur Nationalratswahli . i i .

Kundmachung vom IN. April 1959

Gemäß H 1? Abs. 5 dor Nationalratswahlovdnnng1959, VGVl. Nr. 71/1959. werden die Namen derMitglieder der Vezirkswahlbehörde Innsbruck-Stadtdu ich gemacht!

Vezirtswahlleiter: Dr. Hermann K n o l l, Inns-bruck, Magistratsabteilung I.

Stellvertreter: Hans Ö h l e r , Innsbruck, Magi-stratsabteilung 1.

Beis i tzer :Österreichische Volkspartei:

StN. Heinrich Süß, Innsbruck, Noseggerstraße 24StN. Dipl.-Ing. Anton Hradetzky, Innsbruck, Pfarr-

gasse 3LAbg. Robert Lackner, Innsbruck, Andreas-Hofer-

Straße 5GN. Dr. Franz Greiter, Innsbruck, Kaiserjäger-

ftraße 40

Sozialistische Partei Österreichs:StN. Dr. Karl Kunst, Innsbruck, Mößlstraße 14StR. Dr. Otto Winter, Innsbruck, Dreiheiligen-

straße 29GN. Maria Kaiser, Innsbruck, Templftraße 5

Freiheitliche Partei Österreichs:GN. Anton Pichler, Innsbruck, Viehhof 21

Ersatzm ä n n e r !

Österreichische Voltspartei:Dr. Josef Nungg, Innsbruck, Maria-Theresien-

Straße 34Dr. Josef Walter, Innsbruck, Hörmannstraße ?Ing. Wilfried Egger, Innsbruck, Schöpfstraße 13GN. Josef Harbinger, Innsbruck, Vogelweboerstraße i l !

Sozialistische Partei Österreichs:StN. Ferdinand Obenfeldner, Innsbruck, Vrenner-

straße 3 ^Dr. Karl Nainer, Innsbruck, Pradler Saggen 8VN. Wendelin Schöpf, Innsbruck, Gumppstraße 53

Freiheitliche Partei Österreichs:Dr. Nainer Hardt-Stremayr, Innsbruck, Museum-

straße 37 n

Die Wahlparloi „Kommunisten und Linkssozialisten"hat als Vertrauensperson gemäß 8 17 Abs. 4 derNationalratswahlordnung 1959 entsandt!Max Flöckinger, Innsbruck, Am Noßsprung l

Der Vürgermeister!

I m Auftrag:Dr. Knoll

(Ob.-Mag.-Nat)

Kundmachung vom IN. April l959

Gemäß ij 17 Abs. 5 der Nationalratswalilordnung1959. VGVl. Nr. 71/1959, werden die Namen derMitglieder der Gemeindewahlbehörde Inn^n mlStadt kundgemacht!

Gemeindewahlleiter: Dr. Wilhelm T r e » l i >i a g -l i a, Innsbruck, Ätagistratsabteilung I I .

Stellvertreter: Dr. Otto N e i s i n g e r, Innsbruck.Magistratsabteilung I.

B e i s i t z e r !

Österreichische Voltspartei:

Dr. Franz Graß, Innsbruck, Meraner Straße 9GN. Sonja Oberhammer, Innsbruck, Maglstraße 2GN. Arthur HaM, Innsbruck, Mariinilianstraße 4Dr. Wolfgang Fiechtl, Innsbruck, Innrain N!

Sozialistische Partei Österreichs:

Engelbert Hackl, Innsbruck, Pestalogzistraße 13Dr. Herbert Salcher, Innsbruck, Amraser Straße 1 0LAbg. Hedy Keim, Innsbruck, Koflerstraße 15

Freiheitliche Partei Österreichs:

Dr. Anton Zipper, Innsbruck, Kochstraße 8

Ersatz in ä n ner !

Österreichische Volkspartei:

LAbg. Josef Thoman, Innsbruck, Egger-Üienz-Straße 48

GN. Dr. Nobert Vinatzer, Innsbruck. Anichstraße _'9Josef Hummel, Innsbruck, An der Furt 11!GN. Peter Primus, Innsbruck, Niedgasse !5

Sozialistische Partei Österreichs:

GN. Franz Gast!. Innsbruck. Pradler Straße 68Dr. Manfred Veitner, Innsbruck, Zollerstraße 5GN. Maria Haglcitner, Innsbruck, Pradler Platz 1

Freiheitliche Partei Österreichs:

Felix. Slestal. Innsbruck, Vozner Platz 2

Die Wahlpartei „Kommunisten und Lintssozinliston"hat als Vertraucnsperson gemäß i> l? Abs, ! derNationalralswahlordnling 1!!59 entsandt!

Nichard Stecher, Innsbruck, Kärntner Straße 1!_'

Der Bürgermeister!

I n : Auftrag:Dr. Knoll

(Ob.-Mag.-Nat)

clem V658cliönel'ung8V6i'eln bei!

Page 3: Amtsblatt Innsbruck

Nummer 4 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Seite 3

Die Haspinqcrsttasie in Innsbruck

Der Genn'ind^m'flel)!.'! lwn Wil len, Ing,Tschamler. ließ am ^1.'. November l8l>5 an der Anfchlagtafel folgendes veröffentlichen! „Der Gemeinde,ausfchuß hat in der Sitzung voin 1«. d. M. beschlossen.die Tiraste zwischen der Mischer- und Schöpfst raße undparallellaufend mit denselben Haspillsserstrnszc zub^^nncn," Somit war auch diesem glühenden Patrio-t i , aiX' dem Gsieser Ta l . der bekanntlich zum berühm-!e,i >^icijc der Poltsführer von Anno neun gehörte,eine ihin gebührende Ehrung zuteil geworden.

Geboren am Speckerhof in St. Magdalena am27. Oktober 1776, zog 5)aspinger bereits als Gymna-siast in Bozen 1795, 1797 und 1799 gegen die Franzo-sen in den Krieg. Er studierte dann in Innsbruckneben Theologie auch Philosophie und Medizin. Aml. November 1802 trat er, der bisher Johann Simonhieß, zu Eppnn in den Kapuzinerorden ein, lebte alsKleriker und Gäupater anschließend in den Klösternvon Sterzing. Schlanders. Meran und Klausen. Am1, September 1805 zum Priester geweiht, führte Has-innger als Feldpater und Kommandant eine Schützen-tompanie gegen die vom Süden her eindringendenFranzosen. Als echter Volkspriester benützte er in denJahren 1806 bis 1809 das Predigeramt unter ande-rem auch zur Stählung des Widerstandswillens undzur Vrandmarkuna, aller durch die Vesatzungsmachtverursachten Schäden. I m Apr i l 1809 marschierte ermit einer Kruppe von Landesschützen ins Welschtirolund lieferte dem Feind in Trient eine vierstündigeTtraßenschlacht. An der Vergiselschlacht vom 25. M a inahm der Notbart i n führender Stellung teil undlegie auf den Nähen von Mutters und Natters sowieim Kampf um den Hußlhof hervorragende militärischeFähigkeiten an den Tag. Von 400 Gefangenen, diesich den Tirolern ergeben hatten, hatte die Hälfteviaspinger durch einen Handstreich in der Nähe vonWilten bei einbrechender Nacht gefangen. Ende Ju l ibeteiligt er sich maßgeblich an den Kämvfen in derSachsenklemme. Auch in der Bcrgiselschlacht vomI.'l, August steht der unerschrockene Feldnater mit demKreuz in der Hand mitten im Kampfgetiimmel. Ander Seite Andreas Nofers zieht er in das befreiteInnsbruck ein. I n den Wochen darauf versuchte derFeuergeist auch die Sal'>b»rger, Kärntner und Steirerzum Kampf gegen Navoleou aufzurufen, Währendder letzten und unglücklichen Vergiselschlachl aml, November <l<»!> tämpste Haspinger mit Speckbacherauf dem rechten Finge!, Als die ineisten der Freiheitstäinpfer wegen Aussichlslofigteit bereits aufgegebenhatten, zog es Paler Joachim nach Südt i rol : erkämpfte in Passe i er und ans dem Kiichelberg mit Er-folg nnd führte eiucn Gefangenentransport nachVinschgau. Während schließlich der übermächtige Feindsiegreich blieb, Andreas Hoser und andere Volksführergefangengenmnino» mid Imi^richll,'! wurden, gelanges .^spinger, ini! fchlvarzgefärbleni Var l und miteinein Wanderpafz, auf den Namen Johann Gruster,

lni'.' ^>rull, lauleno. über die Schweizund I l a l ^ n inni, .^IlN^'nsurt und hierauf nach Wienzu loinmen, loo cr a>>l ^>l. Ottober l.^ll» nach hartenFußmärsche!! einlras. .s)aspinger ivuvde Weltpriester,und der Wiener Fürsterzbischof Graf .s)ohenwart ver-lieh ihm die Stelle eines Pfarrers von Jedlersdorf.I m Pefreiungsjahr 18115 wurde Haspinger vom Kai-ser nach I ta l ien gesandt, um die Stärke der feindlichenHeere zu erkunden. Als Lederhändler Leopold Ham-mer reiste er nach Verona und entledigte sich seinesAuftrages zur vollsten Zufriedenheit des Kaisers.Vom Jahre 1814 bis 183N war Haspinger Pfarrer inHietzing bei Wien, hierauf zog er sich in den Ruhe-stand zurück. M i t Sträub von Hall fand er sich am7. M a i 1843 M r feierlichen Enthüllung des Denkmalsfür die Landesverteidiger von 1795 bis 1809 in derHofkirche zu Innsbruck ein. 72jährig, rückte PfarrerHaspinger mit Adolf Pichler an der Spitze einer aus80 Tirolern bestehenden Studentenkompanie nochmalsin den Krieg gegen den Feind im Süden. EinigeJahre verbrachte er noch in stiller Zurückgezogenheitin Döbling und übersiedelte dann 1854 i n das kaiser-liche Schloß zu Salzburg, wo er am 12. Jänner 1858verschied. Auf besonderen Wunsch des Kaisers wurdendie Gebeine Haspingcrs am 18. März 1858 in derInnsbrucker Hofkirche beigesetzt.

Die verkehrsruhige. 117 Meter lange Haspinger-straße verbindet die Speckbacherstraße mit der Peter-Mayr-Straße in Wil ten. Die an ihr liegenden 16Gebäude sind ausnahmslos dreistöckig: sie gewährendem Beschauer von lder Straße aus keinen anderenAusblick als jenen zum Firmament. Wäre das HausNr. 3, das sich noch immer als Vombenruine präsen-tiert, wiederaufgebaut und das fönst so formschöneHaus Nr. 7 mit einem neuen Perputz versehen, würdedas Straßenbild vorbildlich sauber und zierlich aus-sehen. Erwähnenswert ist das Haus Nr. 16, das einehübsche Schauseite mit Verzierungen und einen ge-diegenen Verputz aufweist. Als wichtigstes Gebäudeist die von der Stadtgemeinde um 180.000.— Kronenerbaute Knabenvolksschule zu nennen, durch derenErrichtung in den Jahren 1918 und 1914 die Straßeerst ihre bauliche Vollständigkeit erhielt. Von der^öhe der Außenmauer leuchten die Wappen vonInnsbruck und Wilten herab: darunter befinden sicheinige nette Steinplastiken aus dem Gebiete der Sa-genwelt, die aus der Wertstatl des Südtiroler Vi ld-hauers Andreas Hinterholzer (gestorben i<»."il» inInnsbruck) stammen. Offenbar hätte slimmelriehalberzu dein untersten Nelief, das den Betrieb einer Schul-llasfe versinnbildlicht, noch ein Gegenstück hinzutom->nen sollen, Das Anbringen desselben ist unterblieben,da der daini! beschäftigte junge Künstler JohannesObleilner. damals bei Meister Hinterholzer im Lehr-dienst stehend, wegen Ausbruch des ersten Weltkriegesvon der Slasselei berab zum '.Milüärdienst einberufe»worden ist. W. Epvacher

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Seite 4 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 4

Pockenschuhimpfung 1959Die Pockenschutzimpfung ist die einzige Impfung,

welche derzeit in Österreich gesetzlich vorgeschriebenist. Es hat sich erwiesen, daß diese äußerst ansteckendeund schwer zu behandelnde Krankheit nur durch früh-zeitige, vorkehrende Impfung wirksam bekämpft wer-den kann. Auch dort, wo die schwarzen Blattern schonseit Jahren so gut wie unbekannt sind, brechen immerwieder mehr oder weniger große Epidemien ans.Durch den regen Reiseverkehr (besonders durch denFlugverkehr) wird die Krankheit immer wieder ein-geschleppt. Fälle aus der jüngsten Vergangenheit inDeutschland und Frankreich beweisen, daß die Gefähr-lichkeit der Krankheit nach wie vor besteht.

Das beste Lebensjahr zur Impfung ist das ersteJahr. Keine Mutter tut ihrem Kind etwas Gntes,wenn sie aus Angst die Impfung ein oder zwei Jahrehinauszuschieben sucht. Nicht vorzunehmen ist dieImpfung bei gewissen Krankheiten' bei ihnen wirdder Arzt eine Rückstellung oder Befreiung vornehmen.Ist ein Kind gegen Kinderlähmung geimpft worden,kann es frühestens nach vier Wochen pockengeimpftwerden.

Heuer werden die Ein- und Dreijährigen vom Städ-tischen Gesundheitsamt eine Aufforderung erhalten,zum Impftermin vom 25. M a i bis 2. Juni 197)9 nach-mittags von 14.Z0 bis 17 Uhr zu erscheinen. Das bei-gegebene Merkblatt ist aufmerksam zu lesen und zubefolgen. Die Kinder können aber auch bei Privat-

ärzten und an der Kinderklinik geimpft werden. 7mdiesen Fällen muß dem Gesundheitsamt der Beweiserbracht werden, daß dies auch geschehen ist.

Ist die Impfung ,,aufgegangen", daini entstehe»1 bis 2 Pusteln am Oberarm, nmgeben oon einemroten Hof, das Kind bekommt Fieber. Es darf in die-sem Zustand nicht gebadet werden, die Stelle ist mitPuder und nicht mit kalten Umschlägen zn behandeln.Nach Tagen entsteht eine Kruste, die später abfällt.

Bei den 12jährigen wird in der Schule eine Wieder-holungsimpfung gegen Blattern vorgenommen. Diesehat den Zweck, den Schutz neu zu beleben. Die Reak-tion ist bei den schon Vorbehandelten wesentlich weni-ger heftig. Aber auch hier ist das entsprechende Merk-blatt zu beachten. Heuer ist diese Wiederimpfung fürdie Zeit vom 11. bis 15. M a i 1959 vorgesehen.

Diese und viele andere Impfungen sind sehr segens-reich und haben uns viele Todesopfer unter den Kin-dern erspart. Fast alle Länder der Welt verlangeneinen Nachweis der Impfung, bevor fie die Einreisegenehmigen (internationaler Impfpaß). Wehe, wennein Erwachsener gezwungen ist, sich erstimpfen znlassen, ohne in der Jugend vorbehandelt zu sein.

Innsbruck. 9. Apr i l 1959

Dr. Unterrichter

Stadtphysitus

Das Spielmann Album im Innsbrucker StadtarchivDas Stadtarchiv verwahrt ein prächtiges Photo-

albnm mit den Porträts von den um die Jahrhun-dertwende in den städtischen Ämtern bedienstetenBeamten. Das wertvolle Stück wurde vom damali-gen Veamtenkörper des Stadtmagistrates für denim Ju l i 1904 in den Nuhestand getretenen Magistrats-rat Eduard Spielmann zum Andenken an dessen43 Jahre dauernde verdienstvolle Tätigkeit hergestellt.Das sehenswerte Album, auf dessen erstem Blat t dasBi ld des Bürgermeisters Wilhelm Greil eingefügtist, ist ein Werk der Buchbinderei Dinkhauser, vie eshervorragend ausgestattet und in grünes Leder ge-bunden hat. Es zeigt in den von einem aufgelegtenCilberrande umgebenen vier Feldern Lorbeer- undEichenzweige in Goldpressung. Das Mittelfeld ziertdas in Metal l und Email ausgeführte Engelwappender Stadt Innsbruck. Der Schloßbeschlag ist von Si l -

ber. Die Vergoldung der einzelnen Blätter sührle dieFirma Redlich aus. Ehevor das ehrende Gescheut nachWien übermittelt wurde, wo Spielmann seine Nuhe-jahre verbrachte, war es im Schaufenster der hiesigenKunsthandlung Unterbevger Gegenstand vieler Be-wunderung. Nach Jahren kam das Bildwerk wiederan seinen Entstehungsort Innsbruck zurück. Und wiees das Schicksal wollte, ward es nach Beendigung deszweiten Weltkrieges dem Stadtmagistrat zum Kaufeangeboten. Seither ergänzt es den Bilderbestand desStadtarchivs. Bedauerlich ist dabei, daß vier von denl? Bildnissen selbst von den Ältesten der derzeitigenBelegschaft nicht mehr genau bestimmt werden kön-nen. Vielleicht findet sich im Leserkreis des Amtsblatttes ein älterer Innsbrucker, der nach Einsichtnahmeins Spielmann-Album dies nachzuholen imstande ist.

W. Eppacher

Der Abend des 12. April 1809 in InnsbruckDer ehemalige Kustos am Land es muse um Ferdi-

nandeum Kaspar Schwarz hat in der „OffiziellenFestzeitung der Tiroler Jahrhundertfeier 1809—1909"in einer Reihenfolge von Aufsätzen „Die äußeren Er-eignisse des Jahres 1K09 in Innsbruck und Umgebungbis Mit te A p r i l " nach dem Text der Stadtchronik des

Gottfried Pusch, dem er kurze Bemeilnngen deijügle.dargestellt. I n >der Nr. 14 vom 0. September 190!»beschließt er seine Veröffentlichungen mit der Ge-schichte der Kampfhandlungen am 12. Apr i l undschreibt dann! „Leider müsfeu wir nun infolge de»Kürze des in diesem Blatte zur Verfügung stehenden

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Seite 5

ng der bewegten ^ze»erdichten, die noch an diesem Tage in der Stadt folg'leu," Dieser Teil der Cdronit wird im folgenden mitg^leill^

..Es war inni der Kamp! beendigt. alles was vomlöniglich-bayrischen M i l i l a i r in derSladl gelegen war,war teils verwundet, teils gefangen, teils tot. Bierli-Pfündner Kanone» und mehrere Pnlverwägen undzwei Falinen, tvovon eine mit einem Bande, das dieBizetönigin von Italie»!, die Prinzessin Auguste l,ionBayern, gestickt Halle, geziert war. siel den Tirolernin die Hände. Der greise General Kinkel ward al^Gefangener in das Pojchische Haus in Hotting ge-bracht, in welchem Dorfe außer anderen Gefangenen1 l Offiziers unlergebrachl wurden. Die übrigen Ge-fangenen wurden teils in Kasernen bewahrt, teils innächstgelegene Gemeinden geführt. Die Gefangenenwurden nicht mißhandelt, es geschah ihnen kein Leid.

Des Jubelns und des Lärmens war nun in der vonden Bauern besetzten Hauptstadt unseres Vaterlandestein Ende. Mehr denn 1l).l)W Bauern, an denen sichinehrere Bewaffnete oon St. Nikolaus dahier ange-schlossen hatten, waren versammelt, nun trunken vorFreude, fast keine Minute verging ohne Freuden-schüsse. Die Bauern zocken mit einem auf Papier ge-mahlenen k. k. österreichischen Adler, den sie ans eineStange steckten, gleich einer Standarte, im vollenTriumphe durch die Gassen mit ihrer türkischen Musik,Auch aus dem Rathause war schon ein dort befind-licher Adler geholt und auf der Hauptwache aufge-pflanzt. Da sprangen sie vor ihm. nach dem sie sich solange und heiß wieder sehnten, jubelnd unter Trom-mel- und Pfeifengetöne herum. Eben war auch derMajor Mar t i n Teimer in einem zweispännigenWagen über den Ursulinergraben der Hauptwachczn angelangt, ein mit mehreren Siegeln in Handhallendes Paquet emporhebend, in der Stabsoffizier-li ni form des Tiroler Jägerregimentes. Genannter Hr.Major. Tabakverleger in Klagenfurt, gebürtig zuSchlauders im Jahre 1778, ein kühner und unter-nehmender Mann, ehedem Hauptmann der TirolerMi l iz , kam in der zweiten Hälfte des verflossenenMonats März nach T i ro l . Hier in Innsbruck über-nachtete er in dem Schlosse Büchsenhausen und meldetesich bei allen bayrischen Behörden in letztgenannterEigenschaft als Tabakverleger, und gab vor, feine noch

e Mül ler in der Heimal zu besuchen. Er ging

nach dein Oberinnlaie »no dereilete das Volk vor,organisierte den Landsturm und zog nnn mit denOberinntalern daher.

Über dem Oratorium des Damensttftes in der^ranzislanerlirchl,' befand sich auch noch ein geschnitz-ter t, t. österreichischer Adler, den die Bayern, auswelcher Ursache unbetannl. nicht herabgenommenhaben. Dieser wurde von den Baliern nun feierlichherabgenommeü und unler dem beständigen Jubel-ruse .Bival Franz' durch die Straßen getragen undendlich an dem Posthause festgemacht, wo dann einernach dem andern sich hinzudrängte, lim bei diesemSymbole des alten geliebten Herrscherhauses derFreude durch Küssen und Herzen freien Lauf zu las-sen. Auch das Bildnis des Kaisers wurde unfernebenfalls aufgestellt und zur allgemeinen Verehrunglind beweisender Liebe ausgesetzt. Außer denen obenerwähnten Kanonen und Pulverwägen, die denBauern in vie Hände fielen, bemächtigten sich nundiese der sämtlichen Einrichtung in den Mi l i ta i rge-bäuden und auch der Magazine. Es blieb aber bei demauch nicht stehen. Die Häuser der wenigen hier domizi-lieren^den Juden, von denen bekannt war, daß einigevon ihnen im verflossenen Jahre Puramente, Ornateund andere wertvolle Kirchenzierden von aufgehobe-nen hierländigen Stiften und Klöstern bei »der öffent-lichen, von der königlichen Negierung angestelltenVersteigerung an sich gebracht hatten, wurden nichtverschont. Ein gleiches Schicksal erl itt nebst noch eini-gen der gefangene General-Lieutenant Kunkel, umdessen Waffen noch gestritten wurde. Auch in dieWohnung des Hr. Generalcommissär Graf vonLodron drangen die Bauern und machten denselbenin Bezug auf die Negierung mehrere Vorwürfe, wo-von ich Augenzeuge war. Derselbe wußte sich aber indieser peinlichen Lage sehr gut zu benehmen, er erhielteine National-Sanuegarde, die ihn vor manch Unge-mach bewahrte. Die k. b. Kanzleien wurden auch nichtverschont, denn beinahe alle wurden sehr übel zuge-richtet. Auch in die Wohnungen einiger k. b. Beamter,die sich durch ihr Benehmen den Haß des Volkes zuge-zogen hatten, kamen die Bauern und da hatten die-selben manches zu erdulden. Einige derselben mußtensich durch menschenfreundliches Benehmen hiesigerEinwohner verborgen zu halten. Bei dem öfterenAndränge der Bauern in die Hofburg faßten meinBruder und ich den Mut . auf der Stiege dieselben zu

Stadtmagistrat Innsbruck

Zl. VI . 21!tt/1N5!1

Öffentliche kl

Für den Bali der Dlippelooltsschiile Pradl-Ost wer-den die

Portal schlosserarbciten

offen!!ich al>sgeschrieben.

Die Ausschreibungsunterlagen tonnen in der städ-tischen Bautanzlei (Ende Ioses-Pöll-Straße) ab Mon-tag, den l. Ma i U^ü, täglich außer Samstag in derZeil lwn M bis 1 ' Uhr und von l l bis Kl Uhr g 'g 'nErlag von ^0.— Schilling je Exemplar bezogen wer-

den, woselbst auch Planeinsicht und Austunft erteiltwird.

Die Anbote find unter Benützung des Leistungsver-zeichnisvordruckes. firmenmäßig gezeichnet und ver-schlossen, mit der bezughabenden Ausschrifl ..Anbolfür Portalfchlosserarbeilen" bis Dienslag, den 11).Mai195!). 1l> Uhr, im Stadtbauamt. Fallmcrain'rslraße 1,II. Stock. Zimmer Nr. INI. abzugeben.

Die Eröffnuug der Anbole erfolgt am gleichen Tagelim 17>.1,"> Uhr im Stadtbauamle. Zimmer Nr. 11li. voranwesenden Andolstellern,

Nach 17) Uhr einlangende Andole werden nicht mehrangenommen.

Der >. Bizedürgermeister!

Hans Flöttinger e.h.

Page 6: Amtsblatt Innsbruck

Seite 6 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 4

befragen, ob sie den Niesensaal nie gesehen hätten.Nicht mehr unfreundlich drückten sie den Wunsch au5,diesen sehen zu können; wir wiesen ihnen mit Vergnü-gen denselben und erklärten ihnen die in diesem Saaleaufgestellten Porträts der einzelnen Glieder der kai-serlichen Familie. Sie waren wirklich sehr gerührt undebenso erfreut, die Familienbilder des kaiserlichenHauses, für welches sie nun dies alles unternehmen,gesehen zu haben. Wi r benützten diesen Augenblick,um ihnen zu bemerken, daß es wohl schade sei, wennhier etwas ruiniert würde, und daß es der ErzherzogJohann wohl übel nehmen würde, wenn er in der

Burg Spuren oon zugefügten Beschädigungen ent-decken würde. M i t vielem Dank verließen sie un^ nndgingen ruhig wieder bei der Burg hinaus. Wo mannoch k. b. Wappen fand, wurden sie hcrabgerissen. DesSchießens war an diesem Tage schon gar kein Ende,Die beiden bayrischen Wappen, so ober den Zimmernder Hofburg gegen den Nennplatz angebracht sind,wurden herabgeschossen. Es wurde gleichsam ein Fest-schießen auf dieselben angestellt; derjenige Schütz, dervon diesen Wappen einen Teil herabschoß, erhielteinen mit Trommeln und Pfeifen begleiteten Iubel-ruf nebst einem bestimmten Geldgewinn."

Dr. K. Sch.

Natürliche BevölkerungsbewegungStatistische Amt bei.' staöt Znnobruck gibt folgende Zevölkerungsbeweciung bekannt

«vtandeofällcim März

Eheschließungen

Geburten

Knabenu avo ii

Mädchen

ehelich

unehelich

Totgeburten

Sterbefälleman ni.

oavonweibl.

i n s g e s a m t

! 959

59

252

136

116

218

84

6

129

62

67

1958

49

253

131

122

209

44

3

137

62

75

1957

69

227

98

129

201

26

5

14473

7!

ö a v o n O r t s a n s ä s s i g e

I95i»

kl: 4t>l?: 47

132

78

54

111

21

3

9U424«

1958

4140

126

69

57

101

25

107

44

63

5153

101

56

45

85

165)

10247

.'.5

von Dr . Kar l

Innsbruck vor hundert JahrenApr i l 1859:

1. erstickt ein 24jähria,cr Infanterist in Wilten Nr. 88durch Kohlendampf und wird „als tot in das k. k. Gar-nisoussftital überbracht".

5. verläßt die Köuicn'nwitwe von Sachsen Innsbruck ineinem Scparatzug. Vorher spendet sie größere Beträgefür die Kinderbcwahraustalten, das Marqarcthinum unddie Armen der Stadt.

<». wird im „Amtsblatt zum Tiroler Boteu" die „erledigteLehrkanzel au der Iunsbruckcr k. k. chirurgischen Lehran-stalt" ausgeschrieben. Damit war auch die Stelle einesPrimarwuickarztes im Stadtspital verbunden.

7. erhalten die Kinderbewahranstalten eine Spende KaiserFerdinands von 300 Gulden.

— gibt die Vorstehung der Liedertafel im „Boteu" die Ab-sage des geplanten Säugcrfcstes wegen der Politisch un.sicheren Zeit bekannt.

9. ruft der ftrov. Bürgermeister Neuner die EinwohnerInnsbrucks zu Spenden für die Gemeinde Mals auf.wo über 20 Hänser einer Fenersbrunst zum Opfer ficleu.

13. veranstaltet die Liedertafel eiu Konzert für die MalserAbbrändler, das eineu Ertrag von zirka 200 Gulden

17.

25.

einbringt. Besondere Begeisterung cNm'ckle das„Tie Wacht am Nheiu".

gibt der Musikvcrcin ein großes Konter! ;u l>i»uslen devKostanstalt des Vinzcuzvcreines für arme Studierende.

fährt erstmals oiu außertonrlicher Zug nach Kufstciu»ud zurück. Ticser Lokalzug soll uur bei günstiger Wil lernng an Sonn- und Feiertagen — als Ausflüglerzuggeführt wcrdcn. T)cu ersten Zug solleu bei 900 ^fahrgaste benutzt haben. Tic Betricbsdircktion, welcher allgemeiu daukbarc Anerkeuuung für diese Neuerung zuteil wurde, wurde gleichzeitig um du' l^insiilnnugermäßigter Nctourfahrkartcu ersucht.

>oird ciu schwaches Erdbeben verspürt. Ter Hochwasserführende I u u durchbricht deu Rechen am Iunvain undreißt mehrere Klafter Triftholz m i l .

gibt Madame Kleiu-Edcr, die erste Sängerin der I n n sbruckcr Oper, ihr Nbschicdölouzcrt, weil sie ihrenbetagten Vater und ihre Vaterstadt Wohl wegen derunerfreulichen Thcatcrvcrhältuisse - vcrläßt.

wird die Erucununa, des prov. I luiv. Bibliothekarsl^Vmu.-Prof. Dr. Icina) Vin^. fingerle ',>>!>> >,nd. l in iv. .Pros, für Germanistik bekannt.

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Nummer 4 Amtsblatt de, Landeshauptstadt Innsbruck Seite 7

vasMär ; l!>,'.',!:

4. stirb! in Xre,,f ingen (SäMciz) das Ehrenmiiglied desFrrdiuandennis l lniv.-Prof. Dr. Gero v. Merharl , dersich vou 1924 bis I!»28 große Verdienste um die urgejchichtlichc Sammlung des Museums erworden halte.

7. >uird die ueurrbaute Kirche „ ^»m (Tillen Hir leu" zN'ischeu Karwrudelbahu »ud Flugplal). die Dip l . -Jug. KarlHaas erbaute und einer Psarrgemeiude vou zirka !,'>»<>Persoucu dienen soll, kirchlich geweiht.

9. gibt Bürgermeister DDr. Lugger gelegentlich der Judelriebuahme des ucueu UmspauiNverkes Iuusbruck-Wesleinen Überblick über die Stromversorguug der Stadt,die gerade vor 70 Jahren mit der Errichtung des Kraft-werkes am Mühlaner Bach begonnen hatte.

l l . wird im Ferdinandenm eiue Ausstellung über die Ent-wicklung der Glaskunst von den altägyptischen Glas-perlen bis zu den Leistungen der modernen TirolerGlashütten eröffnet.

l - . vollendet der Inhaber der bekannten Textilf irma „Lo-denbanr", Ferdinand Baur, das 70. Lebensjahr.

uoin lohten Monat

den ^nnsbrncker Kirä>en eine l4tägige Volksl l. beginn!mission.

».">. N'ird die Vandesgrnppe Tirol des Oslcrr. Akadcmiker-bnndes gegründet. Zum Qbmaun wird StaatssekretärUniv.-Prof. Dr. Franz Gschnihcr gewählt.>vird vom Flüchtlingszculrum Junsbrnck eine Ansstel->nng „Ukrainische Volkskunst" veranstaltet.

2l./22. hält der ^sterr. ^trollnb den l<». ^nftfahrttäg inInnsbruck ab.

-.'-'. wird anläßlich des '>«><!. (Geburtstages Kaiser Äiax,imi-liaus I. bei der in der Hofkirche ^elebriertcu Abendmesseder .^irchenrann! durch Fackeln in den Händcu der Vrz-figurcu beleuchtet.

2:;. bricht ciu Waldbrand im Gebiete des Hechenberges aus.

NichtigstelluustI^m Nuitsblatt Nr. 3 soll es iin Verzeichnis über die ini

Mount Februar 1W9 ausgestellten Gewerbescheine nichtAbraham, solider» richtig Abram Kar l , Fischerstraße 45,Versichcrungsvermittluug, heißen.

Verzeichnisüber die im Monat März 1959 beim Stadtmagistrat Innsbruck ausgestellten

Gewerbescheine bzw. Konzessionsurkunden„Internationales Ncisebüro (dottarvi (Hcs. m. b. H.", Hei-

liggeiststraße IN, Ncisebiiro gemäß H 2 d^r Nciscbürovcrord-nnng lW'>. ^ Amann Audrcas, Ing.-Tliommen-Straße 5,,Haudelsagenturgewerbe. Hochraincr Alois, Sternwartc-straße !i(), Feilbieten don lLr',enguisscn der heimischen Land-wirtschaft. ^ Eitzenbcrgcr Josef, I 'nnrain Ift, Großhandelmi! Obst, Gemüse, Südfrüchte» usw. - Fa. „Herbert Wer-nig KW.", I u n r a i n 7, Stcinmctzmeistcrgewerbe. HanselHiosmaric, .^tarniclitergasse 21, fabriksmäßige lHr^engnng»on Textilwaren aller Art. — „Nciualtcr Josef O H « . " ,Anichstraße 20, Handel mit Sportbekleidung und Sport-artikeln. „Vona Chemische Fabrik Ges. ni. b. H.", Lco-poldstraße <>5>, Erzcussliug vou Lederkouservierungsmittelu,Fnßbodeupflegemitteln, Lackcu, Farben usw. — EchießlingAlois, Antthorstraße 1^, .^ouditorgewerbe. — Nagele wcr-<r»d qcb. Durnes, Müllcrstraße 37, Heißmangel. — BeyerHermann, Ttafflcrstrciße 7, Handelsagcnturgewerbe. —v'gger Friedrich, Pradlcr Straße 59, Handelsagcntnrgcwcrbe.

Müller Friedrich, Stiftgassc 2! , Zahntechnikergewerbc. —„Ali tcr ^iegistricrkassen- und Vuchuugsmaschincn-fties. m. b.H.", diar ia ^herosieN'Straße lü, Handel mit ^iegistricr-kasseu nud ^Nl!,!inlis»iaschinen <^>N,>eigniederlassnug vouSalzburg). Per i l Iosefine geb. Plattncr, .Uiosk au der(5'cke Amthorstraße Pestalo^istraße, lHiu',e!handel mitVebeusmiltelu so!vie n,it Wasch, und Pichartikelu. Pfei-fer Oswald, Marial)i ls ^'!. Handel mit ^ m i d nnd Vodeu-plalteu. asssscr Hmelcuiiana sscb. Hol,r»eggcr, Peche-slraße l, Damenlleiderinachergewerbe. ^l^nier >larl, Hoher

Weg 12, Gast- nnd Schankgewcrbc. - ^ Ältaurer Apollonia,Arzl Nr. 84„ Maschinstrickergcwerbe. Unterkircher Ernst,Fürstcnwcg 2l)a, ,^touditorgewcrbc. — Reiter Johann, (5rler-straßc 17, Handel mit Möbeln sowie Tetailhandel mit Be-leuchtuugskörftcru. - ^ Mittcrhofer Nobcrt, Wciugartner-straßc 76, Einzelhandel mit Lebensmitteln sowie Wasch- undPnhartikelu. Weiler David, E-gger-Lieuz-Straße 48,Schaufenster- und Werbegestaltnng. ^ Sturm Wilhelm,Mariahi l f 14 (Stockt), Maler- (Zimmermalcr- nnd Anstrei-cher-) Gewerbe. ^ Licpcrt Richard, Ahornhof 9, Handels-agcuturgcwerbe. — „ R . Fink <jc (5o." (OHG.), SterZingerStraße 8, Geschäfts-, Wohuungs- »ud Zim:uervermittlnngsowie Neiscgepäck-Anfbcwahrnng. Ischia Ferdinand,Mariahi l f 84, rad. Gast- nnd Schaukgewerbe. — PeneffGeorgi, ^un rain 46, Einzelhandel mit Obst, Gemüse undSüdfrüchten. — Käser Kar l , Pembaurstraße 29, Handels-agcnturgcwcrbc. — 3!iedcrmair Helmut, Frau-Hitt-Straße3ir. IN, Handelsagent»rgelvcrbe. — Tenner Richard, I u n -rain 5,4, Handel mit ,Wmststoffartikeln. — Kourad Anna geb.Winl lcr, Maria-Thcresien-Straße 27, Detailhandel mitTexlil-, Strick-, Wirk-, Knrz- nnd Galanteriewaren sowiemit Schuhen. — Elsner Franz I . K(Y., Wilhelm-Grci l-Straße 12, I m - nnd Exporthandel. „ftlebriidcr Wintlcr,Papier- und Schreibwaren Groft- und (till;clhal>dcl KW.",Marllgraben 2. l^roß nnd ^ewilhandel mi! Papier- nndSll>reib!varen sowie ^etailhande! ini! Reiseandenken uudLederwaren. Schciblcr (trust (Gustav, Holzhammerstraße')lr. !«», l ias nnd Wasserleitungsinstallation.

Nachweislmqüber die iin M^nal März l!)5»!j beiln ^tadlnillqistrat

durchgeführten (Hewerlieloschunqcnl^iottardi Bl l l i io . Hciliggeiststraße l<), Reisebüro. -

Kraucwittcr ^iax, I nn ra iu !i<>, Güterbeförderung mit>tras!salirzeuge!!. Xiihlechucr Anna, Kiosk beim Stnbailalbahnhof, EiuzeII)audel mit Lebensmitteln. Tusch A l -bert. Haller Ttraße süächst der Arbeilerbackerei), < asl undTchanlgcwerbe. Köa.l Ludwig, Marltgrabeu 9, Päckerge-werbe. - Kögl Agnes. Marügrabeu 9, Handel mit Zucker-

N'areu. Hofcr Josef, ^Iteichenan (städt. Eampingplatz),Ül'ernahmeslelle für Amateuranfnahmeuausarbeitungen. —^laickuer fticorg, Erzherzog-Eugen-Straße 44, I m - und Ex-porihandel. l^roßhandel mit Lebens- und Gcnußmitteln. —Fol l iu Frauz, ^lennweg : , Handel. — I n g . Kunsek Adolf,Adols-Pichler-Plah !2, Banmeistergewerbe. ^ Mader Josef,Hoher Weg 12, Gast- und Schankgewerbe. — Hiltpolt Erich,

Page 8: Amtsblatt Innsbruck

Seite 8 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 4

Höttinger Gasse 8l, Fleischer. - Breitkreuz Georg, Sil l-gasse 7, Handel mit elektrotechnischen Artikeln. NathgeberJohann, Mcntlbcrg 2Z (Felseckstrasze U1), Mcchanikergc-werbe. — Dipl.-Iug. Vurisch Norbert, Eoliugasse 10, Kom-missionswarcnhandcl. Dipl.-Ing. Burisch Norbert, Ma-ria-Theresien-Straße 42, Handelsagentur. — Fiut Rudolf,Südtiroler Platz 4 (Filiale Kranebittcr Allee «:;), Ge-schäfts-, Wohnnngs- nnd Zimmervermittlung. — Fink Ru-dolf, Sndtirolcr Platz 4 (Filiale Höttingcr An 34), Rcisc-gcftäck-A!ifdc».'al)r!lng. — Ischia Elisabeth Witwe «. mj.Kinder Elisabeth n. Ferdinand Ischia, Vtariahilf : i l , rad.

Gast- »ud 2chanksselu>.rbe. - Lucca Gustav, Auichslraße 7,C'in^'lhandel mit Gebens- nnd Genußmilleln. Vicccllisllbcrt, Kärntner Strafe tt, Handel mit landwinschasüich^nÄiaschinen nnd Haudelsaqenlür. Lindenthal Ferdinand,Ipcckbachcrstraße l>, Hmidclsa.qcntnr. Wintler >iarl,Marktplatz (Ursnlinentlostcr), Einzelhandel mit Papier »ndTchreibwarcn, Reiseandenken nnd Lederwaren. - WintlerKarl, Marktgrabcn 2, Großhandel mit Papier- »nd Schreib-waren. - Scheibler Otto (Wwe. Filomeua Echeibler), Ho!>haüimerstraße w, Gas- und WasserleitilNsssinstallation.

BaugenehmiqunqenGrenzstraße 5>, Franz nnd Maria Falgcr, Klcinqarage.Schuccburggassc 5»!», ^oscfinc Gschwcndtner, , t,lcinwohn-

hans.Anichstrafte 17, Otto Stricsiniq, Anfstocknnq, Um- nnd An-

banardeitcir, 1 Wohnnna,.Amras!l7k, Peter Markstaler, Einfamilicnwohnhans.IglS, Itadtqcineindc Innsbrnck, (Lislanfplatz Igls, Erwei-

tcrnttss des Umtlciderannies, 1 Wohnung.Höttiuger Au '4a, Maria Stiftpler, Kiuogcbände, Frcnidcn-

Pensioil.Fürstcnwca. 7, Tilly Heel, Geschäftsninban, Firmenanfschrif-

ten.

Hörtnaglsicdlung 49, Maria Wimmcr undschmid, Wohnhaus, Geschäftslokal.

Schöpfstraßc 2a, (Ldith Oftftcnauer, E!nfa»!ilic>!N'!.'h!!ha!is.Tcmplstraße 1<i, Heinrich Stübner, Ernenerunq der Fenster

und Instandsetznna, der Fassade.Amrascr-Ecc-Etraße 4Z, Maria Kirschner,

Haller Strafe 'NN,^ Wohnungen.

Amrascr-Ece-Ttraßeweiterung.

, Grcqor Höchcr, Toppelwohichaus

, >tarl und Isabella Ttuchlil, Er

Verleger, Eigentümer und Heransgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck. - ' Verantw. Schriftleiter: Dr. Karl Schadclbauer,Innsbruck, Nathaus, Zimmer Nr. 190. — Druck: Felizian Ranch, Innsbruck.