Analyst Award 2011

16
medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. DIENSTAG, 13. DEZEMBER 2011 – BE1 © Börse Express/Bettina Draper Als wir Ende 2010 gefragt wurden, ob wir beim Award als Partner einsteigen wollen, war die Ent- scheidung rasch getroffen. Zum einen steht die Firma Salus Alpha (salus latein: gesund) für ‚gesun- des’ Alpha; dabei spielen Analys- ten eine wesentliche Rolle. Zum anderen war es auch für mich persönlich eine Herzenssache, die- sem Award etwas zurückzugeben. Denn so waren die Momente im Zusammenhang mit dem Award für mich immer etwas ganz Spezi- elles. Der wichtigste Aspekt ist für mich der Mut und die Weitsicht der Analysten, die es zu fördern gilt. Der Analyst sollte sich einzig als Berater des Kunden, sprich Fonds- oder Assetmanagers, ver- stehen. Und in meiner derzeitigen Tätigkeit als Fondsmanager weiss ich es umso mehr zu schätzen, wenn Analysten eine mutige, star- ke Meinung haben – auch auf die Gefahr hin, dass sie manchmal ‚falsch’ liegen. Ich bin sehr froh, dass es eine jährliche Auszeich- nung für Mut und Weitsicht gibt. Österreichs beste Analysten Die Salus Alpha AnalystAwards für das Jahr 2011 gehen an Gerald Walek (Erste Group, Institutionellen- Wertung), Christian Bader (Deutsche Bank, IR-Wertung) und Günther Artner (Erste Group, Leser-Wertung). Die Teamwertung holte sich ebenfalls die Erste Group. Die Preise wurden am 5. Dezember im Haus der Indus- trie überreicht. Im Vorfeld fand ein hochkarätig besetztes Cafe BE-Spezial mit dem ATX-Ausblick 2012 statt. Aus einer spontanen Idee wurde eine Institution – wir sind jetzt schon im 12. Jahr, Wahnsinn. Darauf bin ich stolz, denn die Analysten- preise geniessen bei den Siegern einen hohen Stellenwert. Und es ist schön, dass dieser öffentliche und transparente Wettbewerb von den Analysten auch als sportliche Herausforderung interpretiert wird. Vielleicht überlegt man sich einmal mehr, welche AG auf Kaufen gestellt wird und welches nicht; es wird alles mitgetrackt. Kumuliert schaffen die Teilneh- mer eine riesige Outperformance, sie sind rund drei Mal stärker als der ATX in der Langfristsicht. Gratulation an die Sieger, grossen Dank an die Schirmherren (OeKB und Büro des Kapitalmarktbeauf- tragten), den Veranstaltungspart- ner Aktienforum und den Sponsor Salus Alpha, unter dessen Flagge der Award auch im Jahr 2012 ausgetragen wird. Ich freue mich auf die nächste „Award“-Vergabe – mit freundlicheren Märkten, da bin ich sicher. BE-Analystenpreise Das Dutzend ist voll Tolle Sieger in allen 12 Jahren Mutige, starke Analystenmeinungen gehören gefördert Der Weitsichtigste gewinnt Preisträger und Veranstalter/Sponsoren v.li.: Christian Drastil (BE), Roland Neuwirth (Salus Alpha), Christian Bader (Deutsche Bank), Gerald Walek, Günther Artner (beide Erste Group), Oliver Prock (Salus Alpha). © Börse Express Christian Drastil, Geschäftsführer und Herausgeber Styria Börse Express. © Foto Wilke Roland Neuwirth: Award-Rekordsieger, jetzt Salus Alpha RN Special Situations. IMPRESSUM Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 [email protected] | Fax: DW 2231 Anzeigen-Hotline Tel.: DW 2203 [email protected] | Fax: DW 2231 Fotoredaktion [email protected] Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda Hinweis: Die hier vorliegenden Seiten BE1 bis BE16 erscheinen unter Verantwortung der Styria Börse Express GmbH. Unter www.boerse-express.com/ impressum findet man ein vollständiges Impressum. Redaktionelle Gestaltung dieser Sonderausgabe: Börse Express Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Walter Mlcak Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60 [email protected]Styria Börse Express GmbH 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 Tel. 01/601 17-260, Fax: 01/601 17-262 [email protected]

description

Salus Alpha Analyst Award 2011

Transcript of Analyst Award 2011

Page 1: Analyst Award 2011

medianet inside your business. today.    dienstag, 13. dezember 2011 – be1

© b

örse

 exp

ress

/bet

tina 

dra

per

Als wir Ende 2010 gefragt wurden, ob wir beim Award als Partner einsteigen wollen, war die Ent-scheidung rasch getroffen. Zum einen steht die Firma Salus Alpha

(salus latein: gesund) für ‚gesun-des’ Alpha; dabei spielen Analys-ten eine wesentliche Rolle. Zum anderen war es auch für mich persönlich eine Herzenssache, die-sem Award etwas zurückzugeben. Denn so waren die Momente im Zusammenhang mit dem Award für mich immer etwas ganz Spezi-elles. Der wichtigste Aspekt ist für mich der Mut und die Weitsicht der Analysten, die es zu fördern gilt. Der Analyst sollte sich einzig als Berater des Kunden, sprich Fonds- oder Assetmanagers, ver-stehen. Und in meiner derzeitigen Tätigkeit als Fondsmanager weiss ich es umso mehr zu schätzen, wenn Analysten eine mutige, star-ke Meinung haben – auch auf die Gefahr hin, dass sie manchmal ‚falsch’ liegen. Ich bin sehr froh, dass es eine jährliche Auszeich-nung für Mut und Weitsicht gibt.

Österreichs beste Analysten

Die Salus Alpha AnalystAwards für das Jahr 2011 gehen an gerald Walek (erste group, institutionellen- Wertung), Christian bader (deutsche bank, ir-Wertung) und günther artner (erste group, Leser-Wertung).  die teamwertung holte sich ebenfalls die erste group. die Preise wurden am 5. dezember im Haus der indus-trie überreicht. im Vorfeld fand ein hochkarätig besetztes Cafe be-spezial mit dem atX-ausblick 2012 statt.

Aus einer spontanen Idee wurde eine Institution – wir sind jetzt schon im 12. Jahr, Wahnsinn. Darauf bin ich stolz, denn die Analysten-preise geniessen bei den Siegern

einen hohen Stellenwert. Und es ist schön, dass dieser öffentliche und transparente Wettbewerb von den Analysten auch als sportliche Herausforderung interpretiert wird. Vielleicht überlegt man sich einmal mehr, welche AG auf Kaufen gestellt wird und welches nicht; es wird alles mitgetrackt. Kumuliert schaffen die Teilneh-mer eine riesige Outperformance, sie sind rund drei Mal stärker als der ATX in der Langfristsicht. Gratulation an die Sieger, grossen Dank an die Schirmherren (OeKB und Büro des Kapitalmarktbeauf-tragten), den Veranstaltungspart-ner Aktienforum und den Sponsor Salus Alpha, unter dessen Flagge der Award auch im Jahr 2012 ausgetragen wird. Ich freue mich auf die nächste „Award“-Vergabe – mit freundlicheren Märkten, da bin ich sicher.

BE-Analystenpreise das dutzend ist voll

Tolle Sieger in allen 12 JahrenMutige, starke analystenmeinungen gehören gefördert

Der Weitsichtigste gewinnt

Preisträger und Veranstalter/Sponsoren v.li.: Christian Drastil (BE), Roland Neuwirth (Salus Alpha), Christian Bader (Deutsche Bank), Gerald Walek, Günther Artner (beide Erste Group), Oliver Prock (Salus Alpha).

© b

örse

 exp

ress

Christian Drastil, Geschäftsführer und Herausgeber Styria Börse Express.

© F

oto 

Wilk

e

Roland Neuwirth: Award-Rekordsieger, jetzt Salus Alpha RN Special Situations.

IMPRESSUM

Medieninhaber:medianet Verlag ag

1110 Wien, geiselbergstraße 15http://www.medianet.at

Kontakt:tel.: +43-1/919 20-0

[email protected] | Fax: dW 2231anzeigen-Hotline tel.: dW 2203

[email protected] | Fax: dW 2231Fotoredaktion [email protected]

Vorstand: markus bauerHerausgeber: Chris radda, Paul Leitenmüller, 

germanos athanasiadisVerlagsleitung: Paul Leitenmüller

Chefredaktion: Chris radda

Hinweis: die hier vorliegenden seiten be1 bis be16 erscheinen unter Verantwortung der styria börse express gmbH. unter www.boerse-express.com/

impressum findet man ein vollständiges impressum.

Redaktionelle Gestaltung dieser Sonderausgabe:

börse expressLektorat: Christoph strolz

Grafik/Produktion: raimund appl, Peter FarkasLithografie: beate schmid, berat Qelaj

Anzeigenproduktion: Walter mlcakDruck: 

druck styria gmbH & Co Kg, 8042 graz Vertrieb: 

Post.at & „>redmail Logistik & zustellservice gmbH, service-Hotline: 795 00-60 

[email protected]“ styria börse express gmbH 

1110 Wien, geiselbergstraße 15tel. 01/601 17-260, Fax: 01/601 17-262

[email protected]

Page 2: Analyst Award 2011

Wien. Erstmals unter der Flagge von Salus Alpha standen die Ana-lystenpreise des Börse Express im Jahr 2011. Am 5. Dezember wur-den die besten Researchleistungen rund um österreichische Aktien im Haus der Industrie prämiert: Die Einzel-Auszeichnungen gingen be-reits zum 12. Mal an die Preisträ-ger, die Teamwertung wurde zum 11. Mal. vergeben.

24 Fondsmanager kürten …

Der inoffizielle Hauptpreis der Einzelwertung ist seit 2010 die Fondsmanager-Kategorie. Die Banken nominierten hierfür 64 (im Vorjahr: 57) AnalystInnen, und zwar nicht nur die Spezialisten für die Österreich-Titel, sondern auch die Experten aus dem CEE-Research. Ins Ergebnis sind die Rückmeldungen von 24 Fonds-managern/Institutionellen (je drei Stimmen) eingeflossen; es voteten Verantwortliche für Österreich-, aber auch CEE-Portfolios. Fol-gende fünf Analysten erhielten in der Fondsmanager-Kategorie die meisten Stimmen (alphabetische Reihenfolge, nicht nach Stimmen gerankt): Franz Hörl (Erste Group), Stefan Maxian (RCB), Thomas Neu-hold (UniCredit), Teresa Schinwald (RCB) und Gerald Walek (Erste Group).

Der Sieg ging an Titelverteidi-ger Gerald Walek (Erste Group),

er analysiert Andritz, BWT, CAT oil, Lenzing, Palfinger, Polytec und SBO.

29 IR-Manager wählten …

Im Zuge der Investor Rela-tions-Wertung standen 22 (Vj: 26) AnalystInnen zur Dispositi-on, ausschliesslich reine Öster- reich-Experten. Es gab 29 Rückmel-dungen aus den IR-Abteilungen, zwei Drittel der ATXPrime-Unter-nehmen stimmten ab. Folgende fünf AnalystInnen erhielten in der Investor Relations-Kategorie die meisten Stimmen: Christian Bader (Deutsche Bank), Peter Bauernfried (UniCredit), Alexander Hodosi (UniCredit), Bernd Maurer (RCB), Christoph Schultes (Erste Group).

Den Sieg holte sich Christian Ba-der (Deutsche Bank); er analysiert Andritz, Mayr-Melnhof, Kapsch,

BE2 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

www.analyst-award.atFür die Salus Alpha Analyst-Awards wurde eine eigene Website gestaltet: www.analyst-award.at. Man findet alle Infos zum Award-Proze-dere, dazu Dutzende Bilder zur Award-Verleihung. Wenn man auf www.boerse-express.com/analysen weiterklickt, gibt es die grösste österreichische Researchdatenbank mit mehr als 9.000 kostenlos abrufbaren Analysen, dazu News und Blogs aus dem Bereich Research. Mit den Sites boerse-express.com, be24.at, foonds.com und stocks-express.com ist der BE das – gemessen am Ergebnis – erfolgreichste Styria-Portal.

Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste) beleidigte seine Achillessehne bei einem Analysten-Fussballmatch, Oliver Prock brachte die Urkunde zu ihm ins Publikum.

© B

örse

Exp

ress

/Mar

tina

Dra

per

Leser-Wertung: Oliver Prock (Salus Alpha) ehrt Günther Artner (Erste Group). Fünf-jährige Research-Zertifikate der Bank sind eben mit 17 Prozent Alpha ausgelaufen.

Walek, Bader, Artner Salus Alpha AnalystAwards Mit Gerald Walek, Christian Bader und Günther Artner gingen die Analystenpreise 2011

12. Verleihung von Österreichs grösstem Analystenpreis: Schon in wenigen Wochen erfolgt der Start

Christine Petzwinkler

Alle Champs seit 2000Jahr 2000 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Manfred Radinger (EB) 3. Thomas Neuhold (CA IB)

Jahr 2001 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Thomas Neuhold (CA IB) 3. Claudia Vince-Bsteh (RCB) Teamwertung: Erste Bank

Jahr 2002 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Ralf Burchert (Erste Bank) Teamwertung: Erste Bank

Jahr 2003 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Günther Artner (Erste Bank) Teamwertung: RCB

Jahr 2004 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Ralf Burchert (Erste Bank) 3. Thomas Neuhold (CA IB) Teamwertung: Erste Bank

Jahr 2005 1. Günther Artner (Erste Bank) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Alfred Reisenberger (CA IB) 3. Christian Bader (DB) Teamwertung: Erste Bank

Jahr 2006 1. Günther Artner (Erste Bank) 2. Alfred Reisenberger (CA IB) 3. Claudia Vince-Bsteh (RCB) Teamwertung: Erste Bank

Jahr 2007 1. Alfred Reisenberger (CA IB) 2. Christian Bader (DB) 3. Günther Artner (Erste Bank) 3. Stefan Maxian (RCB) Teamwertung: Capital Bank

Jahr 2008 1. A. Reisenberger (Cheuvreux) 2. Christoph Schultes (Erste) 3. Harald Weghofer (Unicredit) Teamwertung: Capital Bank

Jahr 2009 1. A. Reisenberger (Cheuvreux) 2. Markus Remis (Cheuvreux) 3. Christoph Schultes (Erste) Teamwertung: RCB

Jahr 2010 1. Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste Group) 1. Investor Relations-Wertung: A. Reisenberger (Cheuvreux) 1. Börse Express-Leserwertung: Christoph Schultes (Erste) Teamwertung: RCB

Jahr 2011 1. Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste Group) 1. Investor Relations-Wertung: Christian Bader (DB) 1. Börse Express-Leserwertung: Günther Artner (Erste Group) Teamwertung: Erste Group

ehrentafel

IR-Wertung: Roland Neuwirth, fünffacher Sieger des Awards, gratuliert seinem Ex-Kollegen Christian Bader (DB) … und übernahm auch die Sieger-Q&A auf Seite 6.

Page 3: Analyst Award 2011

Lenzing, Post, Palfinger, RHI, SBO, Strabag und Zumtobel. Bader war im Jahr 2005 auf Rang 3 gelandet, 2007 auf Rang 2 und heuer stand er erstmals ganz oben.

148 BE-Leser krönten …

Für die Leser-Wertung standen dieselben 22 AnalystInnen wie in der IR-Wahl zur Abstimmung. Der BE startete hierzu u.a. ein Gewinn-spiel im Rahmen einer Roadshow und holte sich so neben der Wahl durch BE-Abonnenten auch phy-sische Votings. Aus 148 Rückmel-dungen ergaben sich folgende fünf Stimmenstärkste: Günther Artner (Erste Group), Bernd Maurer (RCB), Stefan Maxian (RCB), Thomas Neu-hold (UniCredit), Martina Valen-

ta (Erste Group). Rang 1 ging an Günther Artner (Erste Group), als Teamleiter analysiert er zwar nur zwei Unternehmen (conwert, s Im-mo), steht aber bei Research-Ver-anstaltungen stets an vorderster Front. Für Artner ist es nach 2005 und 2006 der dritte Einzelsieg.

Stets besser als der ATX

Artner durfte noch einen zwei-ten Preis in Empfang nehmen, die Teamwertung auf Basis öffent-licher Portfolios mit den Kauftipps. Die Erste Group hat damit in sechs von elf Jahren gewonnen und lag in elf von elf Jahren besser als die Benchmark. 2011: Mehr als 10 Pro-zentpunkte Outperformance, der Sieg, u.a. dank Polytec/Strabag.

medianet – BE3Dienstag, 13. Dezember 2011

Award Laudatoren

Auf der Festsaal-Bühne im Haus der Industrie wurden die Sieger der vier Kategorien (3x Einzel, 1x Team) von Salus Alpha und dem Börse Express geehrt.

Award Impuls

Hausherr Peter Koren eröffnete die Analyst-Awards mit einem gut aufgelegten Impulsstate-ment. Dann musste er zum Schuldenbremse-Verhandeln.

Award Schirmherr

Das hohe Standing der Analys-tenpreise ist auch den Schirm-herren zu verdanken: Richard Schenz ist von Anfang an dabei, Johannes Attems seit 2007.

Award Changes

Vieles neu – das Motto 2012. Die Baader Bank ist ein Kandi-dat für die Teilnahme 2012, da-zu evtl. noch weitere Institute. Der BE wird informieren.

Award Team

Zufriedene Bilanz der Veranstal-ter nach 60 Minuten Round Table „Cafe BE Spezial“ (sie-he Seite 9) und 30 Minuten Awardverleihung. Auf zum Buffet.

award sPlitter

Oliver Prock, Roland Neuwirth (beide Salus Alpha), Christian Drastil (BE).

Teamwertung: G. Walek, V. Sutedja (vorne v.li.), V. Urbankova, T. Unger, G. Artner, F. Mostböck (Mitte), M. Valenta, C. Schultes, H. Eßkuchen, F. Hörtl (hinten) – Team Erste.

an würdige Champs. Die Teamwertung war ein Fall für den Rekordsieger Erste Group

und Erste-Team Nr. 1in die 13. Saison, eventuell mit einigen neuen Teilnehmern.

Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung.

Richard Schenz, Kapitalmarkt-beauftragter im Finanzministerium.

Christine Reitsamer (Baader Bank), Bettina Schragl (Börse Express).

C. Drastil (BE), U. Haidenthaller (Ak-tienforum), O. Prock (Salus Alpha).

Müssen wir uns Sorgen machen? Bricht das Research für heimische Aktien ganz weg, weil die Unternehmen immer kleiner werden, Wien für in-ternationale Investoren an Attrak-tivität eingebüsst hat, sich wieder alle vor Osteuropa fürchten und die Banken – bei der (aufgezwungenen) Suche nach dem Brot- und Butter-geschäft – gleich das gesamte In-vestmentbanking kappen?

Naja, angesichts der Ereignisse im zurückliegenden Jahr sind diese Überlegungen nicht ganz von der Hand zu weisen: Wir sind mit vier Instituten, deren Kaufempfeh-lungen für Austro-Aktien wir in

Musterdepots nachbilden, ins Jahr gestartet. Kaum zwölf Monate spä-ter sind zwei übrig. Cheuvreux hat die Wiener Niederlassung wieder geschlossen, UniCredit vor Kurzem den Entschluss gefasst, Handel

und Research mit westeuropä-ischen Aktien an Kepler auszula-gern. Das heisst meist nicht, dass die Coverage komplett wegfällt. Aber die Breite fehlt, vor allem die geringer kapitalisierten Unterneh-

men büssen an Aufmerksamkeit ein, was dem Teufelskreislauf, man könnte auch die „klassischen Probleme der Small Caps“ dazu sagen, erneut Nahrung gibt.

Aber wir machen uns jetzt keine Sorgen. Es tut uns natürlich leid, wenn Teilnehmer vom Markt ver-schwinden. Aber es stossen auch neue nach. Berenberg und HSBC haben ihr Austro-Research deut-lich aufgestockt, die Baader Bank startet im Jänner mit Analysen zu österreichischen Unternehmen.

Wenn die Politik die Verschul-denskrise jetzt noch auf die Rei-he kriegt, Aktieninvestments im Basel-III- und Solvency-II-Regel-werk etwas interessanter wer-den (im Vergleich zu „risikolosen“ Staatsanleihen) und in Österreich die unsinnige Wertpapier-KESt eingestampft wird, gäbe es über-haupt nichts mehr zum Ärgern.

L E i T A r T i k E L

Wir machen uns jetzt keine Sorgen

Auf der Suche nach positiven Aspekten von Banken-Exodus und Kursverfall: Neues kommt

nach – und zuversichtlich sind wir ohnehin.

bettina sChragl

mail to bettina.schragl@ boerse-express.com

Das Haus der Industrie als traditionelle Award-Location, 140 Gäste im Publikum.

Page 4: Analyst Award 2011

Börse Express: Warum sponsert Salus Alpha eigentlich die ‚Analyst Awards‘? Was erhoffen Sie sich dadurch?Oliver Prock: Zum einen natürlich, weil wir mit Roland Neuwirth den Rekordsieger des Börse-Express Awards engagiert haben; Wie sie wissen, managt er den Salus Alpha RN Special Situations, und zum anderen hilft es uns Talente zu fin-den. Damit meinen wir Analysten, die auch gegen den Strom erfolg-reich schwimmen und sich auch in schwierigen Marktphasen von ihren Konkurrenten abheben.

BE: Gibt es einen Strategietyp von Fonds, der aktuell besonders im Fokus der Anleger ist und worauf führen Sie das zurück?Prock: Alle unsere Fonds haben das Ziel absolute risiko-adjustier-te Renditen zu erzielen. Besonders im Fokus der Anleger steht aktuell jedoch der Salus Alpha Commodi-ty Arbitrage, was darauf zurück-zuführen ist, dass in allen Markt-phasen positive Returns erwartet werden können. Konkret bedeu-tet es, dass der Fonds sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten Gewinne generieren kann. Rohstoffpreise entwickeln sich unabhängig von den Aktien- und Rentenmärkten und weisen damit keine Korrelation zu den traditi-onellen Märkten auf. Der Salus

Alpha Commodity Arbitrage geht über den klassischen Long-Short-Ansatz hinaus und setzt ein Han-delsmodell um, welches auf Arbit-rage-Strategien basiert.

BE: Wenn Sie sich das aktuelle Marktumfeld ansehen, zu welchem Ihrer Fonds würden Sie dann war-um raten und wie sehen Sie Kon-junktur und Börse allgemein?Prock: Das aktuelle Marktumfeld ist geprägt durch die EU-Staats-

schuldenkrise und deren Auswir-kungen, sowohl das makroöko-nomische Umfeld als auch das Kapitalmarktumfeld haben sich massiv verschlechtert. Das stellt Investoren vor erhebliche Heraus-forderungen. Dieses Thema wird uns auch noch 2012 und darüber hinaus beschäftigen bzw. wird 2012 weiterhin durch Unsicher-

Palf

ing

era

g ·

5020

Sal

zbu

rg, a

ust

ria

· e-M

ail h

.ro

ith

er@

pal

fin

ger

.co

m ·

ww

w.p

alfi

ng

er.c

om

rah

ofe

r.

Manchmal muss man flexibel sein.

Mit unserem hohen Maß an flexibilität sind wir in jeder Situation

bestens aufgestellt. Durch die rasche anpassung der ressourcen und

Kapazitäten bleiben wir auch in Zeiten hoher Volatilität dynamischer

und erfolgreicher als andere.

PAL_AZ_Flexibilitaet_271x202.indd 1 25.11.11 12:56

„Die Anleger Hedgefonds Salus Alpha Frontman Oliver Prock im Interview

RobeRt gillingeR

2012 konzentriert sich AnalystAwards-­Hauptsponsor

Oliver Prock von Salus Alpha legt mangels Zeit ausschliesslich in Produkte des eigenen Hauses an.

© B

örse

Exp

ress

/Mar

tina

Dra

per

„Wir suchen Analysten,

die gegen den Strom

schwimmen und sich

auch in schwierigen

Phasen von ihren Kon-

kurrenten abheben.“

BE4 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

Page 5: Analyst Award 2011

heiten verbunden mit hoher Vola-tilität geprägt sein. USA und Euro-pa stehen gefährlich nahe an einer Rezession, was die Investitionen bremst und sich weiter negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Darunter wird natürlich auch der private Konsum zu leiden haben. Die Aktienmärkte werden, solange sich die Euro-Schuldenkrise nicht gelöst hat, unter Druck bleiben.

Die Abkühlung der Konjunktur hat insgesamt gesehen Auswir-kungen auf die Rohstoffpreise, diese werden allerdings langfris-tig ihren Aufwärtstrend fortset-zen, angetrieben durch eine starke Nachfrage aus den Schwellenlän-dern und eine Kapazitätsbeschrän-kung auf der Angebotsseite. Eine Schlüsselstellung bei der Lösung der Krise hat die EZB. Sobald sie dem Markt zu erkennen gibt, dass sie unlimitiert und unbegrenzt Anleihen europäischer Schuldner aufkaufen wird, ist die Schulden-krise vorbei. Die politischen Ver-änderungen hierfür sind natürlich schwierig und werden noch Zeit benötigen.

In diesen schwierigen, schwer einschätzbaren und durch hohe Volatilitäten geprägten Marktpha-sen zählt sowohl für Retail- als auch institutionelle Investoren nur eines: Diversifikation in Alpha Strategien und Kapitalerhalt!

Wir denken daher, ein Multi-Strategie/Multi-Asset-Produkt wie der Salus Alpha Multi Style, der im

„Exane Derivatives Report“ im Au-gust 2011 den zweiten Rang unter 85 UCITS III Multi-Strategie-Fonds belegt hat, ist das richtige Produkt für den Anleger. Der Salus Alpha Multi Style versucht eine erfolg-reiche Allokation durch kompro-misslose Strategie-Selektion um-zusetzen. Wir suchen im Portfolio Strategien, die Long-Vola sind, wenn die Volatilität unterbewertet ist, und Short-Vola, wenn die Vola-tilität überbewertet ist.

BE: Sehen Sie Managed Futures-Strategien in den aktuell volatilen Zeiten als Vor- oder Nachteil zur Fundamentalanalyse?Prock: Managed-Futures-Strate-gien versuchen, vorhandene Trends auszunutzen, die auf die Verände-rung von Risikoprämien zurückzu-führen sind. Solange die Zukunft unsicher ist, und das wird sich nie

ändern, wird es auch Trends geben, die ausgenutzt werden können.

Die Fundamentalanalyse stützt sich auf unterschiedliche Faktoren wie z.B. Unternehmensdaten, Wirt-schaftsdaten, die Konjunktur oder auch politische Ereignisse. Dabei wird versucht, Über- und Unterbe-wertungen zu erkennen und diese auszunutzen. Das Problem dabei ist, dass sie auf menschliche Vor-gaben angewiesen sind.

In einem Umfeld, in dem funda-mentale Bewertungen der Realität nachhinken, haben Modelle sicher ‚die Nase vorne‘, weil sie die Reali-tät anders bewerten. Was billig ist, kann noch billiger werden. Bis die Fundamentalanalyse das verstan-den hat, ist es bereits zu spät.

BE: Ist die Gesellschaft von der Produktpalette her bereits so auf-gestellt, wie Sie sich das vorstellen? Bzw. was ist 2012 von Salus Alpha an Neuheiten geplant?Prock: Da es zunehmend schwie-riger wird, exzellente externe Manager zu finden, die unseren Due-Diligence-Kriterien in vollem Umfang entsprechen, haben wir uns entschieden, im Jahr 2012 un-seren Fokus mehr auf in-house ge-managte Single-Manager-Strategien zu legen und diese zu forcieren. Wir haben bereits 10 in-house Strate-gien darunter sind Long/Short Ak-tien, Managed Futures, Commodity Arbitrage, Fixed Income Arbitrage, Long/Short Credit, um ein paar zu

nennen. Strategien, die bis jetzt nur auf Managed-Account-Basis ver-fügbar waren, könnten z.B. 2012 auch als UCITS Fonds kommen.

BE: Sehen Sie noch die Notwendig-keit weiterer regionaler Büros?Prock: Ja natürlich, wir stehen erst am Anfang unserer Expansion. Wir planen in ganz Europa Zweignie-derlassungen und auch in Asien die Mannschaft zu vergrössern. Ameri-ka heben wir uns für später auf.

BE: Privatanleger stehen bei Hedge-fonds zumeist vor verschlossenen Türen. Sie arbeiten an einer eige-nen Plattform für Private. Warum dieser Fokus und was erwartet uns im Endausbau?Prock: Ich dachte, das ist noch geheim! Aber da Sie es schon wis-sen, Sie haben recht. Das Projekt läuft unter dem Namen Salus Al-

pha Direct und wird von unserer Schwesterngesellschaft in Indien umgesetzt. Wir hoffen, Mitte 2012 live zu gehen. Ziel ist es, dem Pri-vatanleger einen günstigen Zugang zu unseren Produkten mit der best-möglichen Beratung zu geben.

BE: Sie waren einer der ersten Hedgefonds-Anbieter im UCITS-Mantel. Haben sich diese doch sicher höheren Kosten für das UCITS-Labelling gerechnet und was wurde intern dadurch anders als zuvor?Prock: Da muss ich Sie korrigieren. Wir waren nicht einer, sondern der erste Hedgefonds-Anbieter im UCITS-Mantel mit dem Salus Alpha Equity Hedged im September 2007. Unsere Strategie ist voll aufgegan-gen. Die Krise hat den Markt so ver-ändert, dass Investoren nur mehr ausschliesslich in on-shore UCITS investieren. Dies wird durch Basel III und Solvency II noch verstärkt. Die Kosten sind hier nebensächlich, und sind eine Themenverfehlung.

BE: Was bringt UCITS dem Anleger? Prock: UCITS zielt insbesondere auf eine höhere Transparenz im Sinne des Anlegerschutzes, Harmonisie-rung des Wettbewerbes und Effizi-enzsteigerung ab. Hinsichtlich Li-quidität, Risikomanagement, Trans-parenz und Reporting unterliegen UCITS-Fonds spezifischen Anfor-derungen und bringen daher für Anleger maximales Schutzniveau.

Lenzing zieht uns alle an: Mit den hochwertigen Spezialfasern Modal und TENCEL® aus Österreich, die sogar nach Asien geliefert werden. Lenzing Fasern sind weltweit begehrt. Deshalb investieren wir auch kontinuierlich in unser weiteres Wachstum, in Inno-vation und in umweltfreundliche Technologie. Heute ist Lenzing Weltmarktführer bei Viscose-, Modal- und TENCEL®-Fasern. Und so nebenbei erwirtschaften wir seit Jahren mit dieser Wachstumsstrategie Rekordergebnisse – durchaus anziehend, finden wir.

Fasern, die anziehen

www.lenzing.com

über seine Favoriten am Hedgefonds-­Himmel, Probleme beim Recruiting und wie die Euro-­Krise mit einem Schlag beendet werden könnte

investieren nur noch in UCITS“Salus Alpha auf im Haus gemanagte Produkte – denn externe Manager zu finden, ist derzeit nicht leicht.

„In diesen schwierigen

Marktphasen zählt für

Investoren nur eines:

Diversifikation in

Alpha-Strategien und

Kapitalerhalt.“

„Was billig ist, kann

noch billiger werden.

Bis die Fundamental-

analyse das verstanden

hat, ist es bereits zu

spät.“

medianet – BE5Dienstag, 13. Dezember 2011

Page 6: Analyst Award 2011

Fonds Partner Leser team

BE6 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

Fragen

Q&a Gerald WalekErste Group

Roland NeuwirthSalus Alpha

Günther ArtnerErste Group

Friedrich MostböckErste Group

kommentar

Zeit für Bezahlresearch

robert gillinger

Mit den Kursen schwin-det auch so das Inter-esse der Anleger an Ak-

tien. Damit fehlen den Banken Handelsumsätze, mit denen indirekt natürlich die Re- searchabteilungen finan-ziert werden. Wie schwer das Geschäft ist, zeigen die zahlreichen Rückzüge von Analysten aus dem Austro-Re-search, mit der UniCredit an der Spitze. Wohin das Ganze steuern wird, ist klar – Be-zahlresearch. Das klingt zwar verwerflich, aber zahlen wir beim Rechtsanwalt nicht auch einfach für die Beratung? Im Fall des Aktienresearch über-nehmen die Bezahlung natür-lich die Unternehmen selbst. Verwerflich? Nur, wenn das Unternehmen positiv gefärbtes Research erwartet. Keine Sor-ge, so ‚dumm‘ wären früher einige gewesen. Aber die Zeiten haben sich geändert.

Auf ein besonders schwaches ATX Jahr folgt üblicherweise wieder ein Anstieg.

… hoffentlich nicht so falsch wie 2011, mögli-cherweise deutlich höher als heute.

Das geben wir am 13. Dez. bei unserer Jahresaus-blickspressekonferenz bekannt.

Möchte meine Pressekonfe-renz am 13. Dezember nicht abschiessen … :-))

Den ATX sehe ich Ende 2012 bei …

nächste Frage bitte. Polytec long, A-Tec, Ver-bund und Intercell short.

Nach einem Jahr wie 2011 hat es mich vor allem ge-freut, dass wir den Spass an der Arbeit und unseren Humor nicht verloren haben.

Dass Krugman nun wie-der genau das Gegenteil zu Österreich behauptet: ein gesundes Land (erst kürzlich 2011) vs. nahe der Pleite ähnlich wie Island und Irland (2009). Also so einen oberflächlichen Schwachsinn hab ich selten vernommen.

Über diese Analyse habe ich mich be-sonders gefreut …

… den Umstand, dass die Märkte im Umgang mit Krisen routinierter gewor-den sind.

… vieles im Detail, aber in Summe war es sehr, sehr ähnlich.

… dass wir 2011 von einem tieferen Niveau ge-startet sind und deshalb nicht mehr so viel fallen konnten und die Probleme scheibchenweise gekom-men sind und nicht mit einem Schockevent (Leh-man).

… eine etwas aufgeschlos-senere Sichtweise interna-tionaler Investoren zu Ös-terreich/CEE. Nur oft hat man den Eindruck, die sind an der Wahrheit gar nicht interessiert.

2011 unterschied sich von 2008 durch …

… es zahlreiche Welt-marktführer gibt, die dank starker Kernaktio-näre bereits seit mehreren Jahren glänzen.

… ausgebombt und „high beta“ (daher interessant nur, wenns raufgeht).

… (1) der ATX in 2011 zu sehr gefallen ist, (2) wir viele tolle Unter-nehmen an der Börse notiert haben, (3) der Markt im Schnitt 15% un-ter Buchwert gehandelt wird, (4) auch Osteuropa mittelfristig wieder ein Wachstumsmarkt werden wird …

… CEE nach wie vor ein positives Thema ist, auch wenn es internationale Investoren oft nicht wahrhaben wollen.

Österreichische Aktien sind 2012 interessant, weil …

Europameister 2012 im Fussball wird …

… hoffentlich ein Aus-senseiter, beispielsweise England.

… hoffentlich Spanien und nicht Deutschland.

… Deutschland, wenn es die sicher harte Gruppen-phase übersteht.

… vielleicht wieder Spani-en oder auch Italien. Beide Länder könnten es in der derzeitigen Finanzsituation als Motivation gut brau-chen, jedenfalls mehr als Deutschland.

„Politische Börsen“ sind …

… aus meiner Sicht ein Hinweis darauf, dass die Preisfindung an den Märkten bereits erheblich beeinträchtigt ist.

… für jeden schwierig. Am meisten natürlich für Analysten.

… leider derzeit die Rea-lität und haben diesmal Beine so lang wie Wol-ford-Models.

… leider im Rahmen der Staatsverschuldungskrise Realität geworden und haben wahrlich keine ‚kurzen Beine‘ mehr – wie fälschlicherweise immer behauptet wurde.

Der ATX schlug sich 2011 (deutlich) schlechter als ver-gleichbare Indizes, weil …

Gründe gibt es viele; ein Grund, der nicht so oft erwähnt wird, ist der Umstand, dass Österreich von Jahr zu Jahr kor-rupter wird und im ‚Kor-ruptionswahrnehmungs-index‘ von Transparency International zuletzt auf Rang 16 abgerutscht ist.

… Österreichs Politik nicht existiert, und wenn, extrem kapitalmarkt-feindlich ist.

… er (1) Ende 2010 noch einen Wertpapier-KESt -Jahresendspurt hinge-legt hat, (2) weil er sehr finanzwertelastig ist, und (3) eine Randbörse ist, auf die viele grosse Fonds-manager in Krisenzeiten leider einfach gänzlich verzichten.

… wir infolge des ver-meintlich höheren Risikos durch CEE (Emerging Mar-ket Charakter) in einem Ab-wärtstrend immer stärker zum Handkuss kommen.

2012 wird sich herausstellen, dass Gold …

… nebst Aktien, nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil in jedem er-folgreichen Investment-portfolio sein wird.

… etwas weniger glänzt. …nach einer Korrektur dann doch wieder in Richtung der bisherigen Höchststände ansteigt.

… weiter gefragt sein wird, solange die Krise anhält und auch Notenbanken auf Gold setzen.

Nächstes Jahr wird die Volatilität an den Märkten …

Wenn Märkte steigen, hat sich noch nie jemand über Volatilität beklagt. Ich hoffe daher, dass die Volatilität in 2012, zumin-dest gefühlt, sinken wird.

… weniger werden. Ein-deutig. Da gibt es keine Steigerung mehr.

… wahrscheinlich weiter hoch bleiben, vor allem im 1. Halbjahr. Danach würde ich auf eine Beru-higung hoffen.

… weiter hoch bleiben.

Warum war es gera-de 2011 besonders spannend, Analyst zu sein?

Angesichts der Dominanz Geldpolitischer Themen war 2011 für einen Fun-damental-Analysten gar nicht so spannend.

Man hat wieder einmal alle Höhen und Tiefen er-lebt. Das ist Börse pur!

2011 war kein einfaches Jahr, Prognosen der Handlungen von Politik und Notenbanken wären wichtiger gewesen als Bi-lanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen.

Da sind wir vor allem in der Macro-Analyse weiter gefordert, weil sich die Verschuldungssituation erwartungsgemäss global zuspitzen wird.

kommentar

Q&A-Einspringer und Voting-Prozess

christine petzwinkler

Seit 12 Jahren mache ich bei diesem Award den Juryprozess. Und ich

muss sagen: Die Erweiterung auf drei Einzelkategorien im Jahr 2010 kam als Input aus den Banken und hat neue Facetten gebracht. Es ist für uns spannend, wer z.B. bei den Fondsmanagern vorn ist. Generell gilt: Die Banken no-minieren auf unsere Anfrage hin selbst ihre Kandidaten, die Jurykreise (Leser, IR, Instis) ha-ben je drei gleichwertige Stim-men. Wenn wir also schreiben: 29 Votings, dann handelt es sich um 87 Nennungen. Dan-ke, dass die Analysten stets (fast) vollzählig beim Event sind. Denn wer Sieger ist, wird vorab nicht verraten. By the way: Roland Neuwirth ist im Q&A-Block (Fragen von Micha-el J. Plos) für seinen Ex-Kolle-gen Christian Bader (muss aus Compliance-Gründen schwei-gen) eingesprungen.

Page 7: Analyst Award 2011

Börse Express: Die Wiener Börse zählt heuer zu den schlechtesten Performern weltweit, instituti-onelle Investoren sind auf dem Rückzug. Sie haben im Herbst die Ausweitung ihrer Aktivitäten im institutionellen Kundengeschäft auf Österreich angekündigt. Wieso die Entscheidung zu diesem Zeit-punkt?Nico Baader: Als eine in München ansässige Bank ist die regionale Nähe zu weiten Teilen Österreichs von Vorteil. Wir haben in den ver-gangenen Monaten beobachtet, dass sich analog zu Deutschland immer mehr Wettbewerber aus dem Kapitalmarktgeschäft zu-rückziehen. Diese Entwicklung hat dafür gesorgt, dass eine Vielzahl von Unternehmen sich nicht mehr ausreichend betreut fühlt und of-fen für neue Kapitalmarktpartner ist. Diese Offenheit verbunden mit den attraktiven Geschäftsmo-dellen und Investment Stories der Unternehmen macht uns zuver-sichtlich, dass wir uns erfolgreich im österreichischen Kapitalmarkt etablieren können. Erste Erfolge konnten wir bereits im zurücklie-genden Jahr erzielen.Wichtige ins-titutionelle Investoren haben uns in diesem Schritt bestärkt. Für sie bildet gerade die kombinierte Co-verage von deutschen und österrei-

chischen Unternehmen einen Mehr-wert. Eine solche Kombination fin-det sich derzeit nicht im Markt, da die österreichischen Institute rein auf ihr Heimatland fokussieren und die internationalen Wettbe-werber eine Grössengrenze ziehen, die viele mittelständisch geprägte Unternehmen ausschliesst. Genau in dieser Lücke haben wir uns po-sitioniert und treiben den Ausbau unserer österreichischen Aktivi-täten weiter voran.

BE: Das Team wurde um zwei Österreich-Experten verstärkt, die Research-Tätigkeit soll aufgenom-men werden. Wie sind die ersten Monate angelaufen?Baader: Wir waren überrascht, wie gross die Unterstützung für unse-re Expansion von Unternehmens- und Investorenseite her ist. Als mittelständische Bank sehen wir uns in der Lage, einen sehr breiten Investorenkreis anzusprechen und diesen auch von attraktiven mittel-ständischen Unternehmen zu über-zeugen. Dabei können wir sowohl Tier I Investoren in London, Frank-furt, Zürich und in sonstigen Me-tropolen in Europa ansprechen, als auch Tier II und III Investoren, die gerade bei Small & MidCaps eine wesentliche Rolle spielen. Darüber hinaus reicht unser Investorenuni-versum bis zu mittelständischen Family Offices und Vermögensver-

waltern. Wir konnten auch schon viele Unternehmen für Roadshows in Deutschland, England und Ita-lien gewinnen. So haben wir et-wa bereits sieben Zusagen öster-reichischer ATX-Werte und drei weiterer Unternehmen für unsere Baader Investment Conference im September 2012, die meisten davon auf Management Ebene. Gerade in London freuen sich viele Investo-ren darüber, dass sie wieder ver-stärkt zum Thema ‚Österreich‘ be-treut werden. Die ersten Analysen zu österreichischen Unternehmen werden noch im Januar 2012 pu-bliziert.

BE: Internationale Grossbanken haben sich zuletzt aus Österreich bzw. einigen Geschäftsbereichen zurückgezogen. Warum setzen Sie auf den österreichischen Markt?Baader: Als inhabergeführtes Ins-titut können wir anders agieren als Grossbanken, die dem eher kurz-fristigen Denken ihrer Anteilseig-ner verpflichtet sind. Wir inves-tieren bewusst antizyklisch und langfristig. Schon lange sind wir Mitglied an der Wiener Börse und betreuen österreichische Kunden auf der Investorenseite. Mit dem Rückzug einiger Marktteilneh-mer aus dem Investmentbanking sehen wir eine sehr gute Gelegen-heit, unsere Position in diesem Segment weiter auszubauen und

eine respektable Stellung als re-gionaler Broker beanspruchen. Deshalb haben wir insbesondere hier unsere Aktivitäten deutlich verstärkt.

BE: Wie sehen Ihre Pläne im Roadshow-Bereich aus?Baader: Roadshows haben für uns eine sehr hohe Priorität, da der di-rekte Unternehmenskontakt einen Mehrwert für unsere Investoren darstellt und uns momentan von

vielen Wettbewerbern unterschei-det, die ihr Marketingbudget re-duzieren müssen. Für 2012 haben wir das sehr ehrgeizige Ziel, 200 Roadshows von Skandinavien bis Italien durchzuführen. Darüber hinaus werden wir im September 2012 eine dreitägige Investment-konferenz in München mit deut-schen und österreichischen Unter-

nehmen für internationale Investo-ren veranstalten.

BE: Die Börsen sind schon seit ge-raumer Zeit nur politisch getrie-ben. Wie schätzen Sie die Lage im nächsten Jahr ein? Worauf kon-zentrieren Sie sich als Bank?Baader: Für die Lösung der Schul-denkrise in Europa gibt es kein Pa-tentrezept. Viele Vorschläge wie et-wa Eurobonds oder noch stärkere Interventionen der EZB am Anlei-hemarkt, die jetzt in der Diskussi-on sind, werden sich in der Umset-zung als schwierig erweisen.

Wir konzentrieren uns auch im Jahr 2012 auf den weiteren Ausbau unserer Aktivitäten im deutschen und österreichischen Markt. Unser Research-Team wird weiter aus-gebaut, die Anzahl der Roadshows mehr als verdoppelt. Ziel ist es, ei-ne schlagkräftige Investmentbank zu etablieren, die auch noch in fünf und zehn Jahren ihre Dienstleis-tungen als Familienunternehmen anbietet.

BE: Was erwarten Sie im Bereich Kapitalmarkttransaktionen für Deutschland und Österreich?Baader: Wenn der DAX über 6.500 bzw. der ATX über 1.900 Zähler steigen, dann wird dies ein gutes Jahr für Transaktionen, also Bör-sengänge, Kapitalerhöhungen und Unternehmensanleihen. Bleiben

die Indizes darunter, werden diese Bereiche weiterhin von Zurückhal-tung geprägt sein.

BE: Wenn jemand zu Aktien grei-fen will, welche Branchen bzw. Titel sollten favorisiert werden?Baader: Aus unserer Sicht werden im kommenden Jahr insbesondere Aktien von Unternehmen gefragt sein, die eine sehr gute Marktposi-tion, ein krisenerprobtes Manage-ment, eine geringe Verschuldung und ein konjunkturresistentes Ge-schäftsmodell aufweisen. Im ös-terreichischen Universum gefallen mir daher Werte wie Andritz, Post und Mayr-Melnhof.

BE: Wie hat sich das Umfeld des auslaufenden Jahres auf die Ge-schäftssituation der Baader Bank ausgewirkt?Baader: Das Jahr 2011 ist für die ganze Branche kein leichtes Jahr. Wir bewegen uns in politisch be-einflussten Kapitalmärkten, die schwer einzuschätzen sind. Natür-lich spüren auch wir die Auswir-kungen der Staatsschuldenkrise. Als konservativ agierendes Haus haben wir Wertberichtigungen nach dem strengen Niederstwert-prinzip vorgenommen, was sich negativ auf unser Ergebnis aus-wirkt. Operativ betrachtet aber hat die Baader Bank schwarze Zahlen geschrieben. Wir haben dieses Jahr

genutzt, um unser Geschäftsmodell weiter zu diversifizieren. Unter an-derem haben wir ein grosses Team von der UniCredit und Spezialisten von Chevreux übernommen, um unser Research und unsere Akti-vitäten als regionaler Broker für deutsche und österreichische Ak-tien auszuweiten.

BE: Ihre Prognose für die EU auf Sicht eines Jahres?Baader: Vieles hängt davon ab, wie die Politiker die Staatsschulden-krise lösen werden. Sicher werden die politisch beeinflussten Märk-te extreme Auswirkungen auf den Aktienmarkt und den Euro haben. Die zunehmende Diskussion über ein Europa der zwei Geschwindig-keiten mit einer eigenständigeren Rolle der Euroländer sowie die Gefahren für eine auch Mittel- und Osteuropa erreichende Kreditklem-me werden dazu führen, dass die Unterschiede der einzelnen Länder wieder stärker in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken werden. Die Spannungen innerhalb des Eu-roraums stellen somit nicht nur den Verbleib einzelner Länder im Euroraum in Frage, sondern dro-hen gleichzeitig, dem Integrations-prozess im gesamten Europa einen Dämpfer zu verpassen. Dass wir in einem Jahr ein instabileres Europa haben werden, ist daher ein ernst zu nehmendes Risiko.

Nico Baader Der Vorstand der deutschen Baader Bank zu den Österreich-Plänen im Kapitalmarktgeschäft

„Viele Unternehmen sind offen für neue Kapitalmarktpartner“ Rückzug von Mitbewerbern bietet interessante Lücke – bereits zahlreiche Zusagen für Investorenkonferenz 2012.

© B

aade

r Ban

k

Nico Baader freut sich über gutes Feedback von Investoren und Unternehmen für die Österreich-Expansion.

„In London freuen sich

viele Investoren, dass

sie wieder stärker zum

Thema ‚Österreich‘

betreut werden.“

„Dass wir in einem

Jahr ein instabileres

Europa haben, ist ein

ernst zu nehmendes

Risiko.“

medianet – BE7Dienstag, 13. Dezember 2011

„Im österreichischen

Universum gefallen mir

Werte wie Andritz, Post

und Mayr-Melnhof.“

Page 8: Analyst Award 2011

Mit den Erste Group Research-Zertifikaten sind Anleger automatisch an den jeweiligen Top Aktien Österreichs beteiligt, ohne sich selbst aktiv darum kümmern zu müssen. Die vielen Auszeichnungen, die unser Research-Team in den vergangenen Jahren erzielen konnte, zeigen die hervorragende Arbeit, die geleistet wird. Neben den Erfolgen beim Analyst Watch und zahlreichen Einzelpreisen beim Börse Express Analyst Award wurde das Research Team heuer vom Londoner Unternehmen AQ Research bereits zum 6. Mal in Folge zum besten Research Haus in der CEE-Region ausgezeichnet.

Profitieren Sie deshalb vom Fachwissen der Profis!

Unser Angebot:

Top of Erste Group Research-Zertifikat II(AT0000A0H8M5)Erste Group Research Alpha-Zertifikat II(AT0000A0H8N3)

Turbo-Zertifikate:Erste Group Turbo-Zertifikat EG Research Alpha II(AT0000A0HP58)Erste Group Turbo-Zertifikat EG Research Alpha II(AT0000A0HP66)

Investieren mit den Profis:Erste Group Research Zertifikate

www.produkte.erstegroup.com

Die Research Zertifikate sind ideal für Sie, wenn Sie:

– Auf die Expertise des Erste Group Research-Teams vertrauen.

– Österreichs Top Empfehlungen mit einem Investment abbilden möchten.

– Sie keine Managementgebühr für die aktive Portfolioverwaltung zahlen möchten.

– Jederzeitige Kauf- und Verkaufsmöglichkeit des Zertifikats erwarten.

Das sollten Sie wissen:

– Es besteht keine Kapitalgarantie.– Die Aktie der Erste Group Bank AG darf

aufgrund rechtlicher Bestimmungen nieBestandteil des Aktienbaskets sein.

– Der Anleger trägt das Bonitätsrisiko der Erste Group Bank AG.

Nähere Informationen zu den Produkten finden Sie unter: www.produkte.erstegroup.com. Interessante Research Reports und zahlreiche Videos finden Sie immer aktuell unter:www.research.erstegroup.com.

Diese Anleihe wird in Form einer Daueremission begeben und in Österreich öffentlich angeboten. Ausschließliche Rechtsgrundlage für diese Anleihe sind die bei der Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxemburg hinterlegten Endgültigen Bedingungen sowie der Basisprospekt (nebst allfälliger Nachträge), die auch auf der Website der Erste Group Bank AG abrufbar sind. Ein Basisprospekt gemäß den Bestimmungen der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates 2003/71/EG, der Verordnung der Europäischen Kommission (EG) Nr. 809/2004 und § 7 Abs 4 des Kapitalmarktgesetzes wurde erstellt und von der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) gebilligt. Der Basisprospekt wurde sowohl der österreichischen Finanzmarktaufsichts-behörde (FMA) als auch der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) von der CSSF gemäß § 8b des österreichischen Kapitalmarktgesetzes bzw. § 17 Abs. 3 des deut-schen Wertpapierprospektgesetzes notifiziert. Die Endgültigen Bedingungen sind bei der CSSF hinterlegt. Die vollständige Information (Basisprospekt, Endgültigen Bedingungen, allfällige Nachträge, WAG 2007 Kundeninformation) zu dem Finanzprodukt liegt am Sitz der Emittentin, Graben 21, 1010 Wien während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos auf. Eine elektronische Fassung des Prospekts ist ferner auf der Website der Erste Group Bank AG abrufbar. Die endgültigen Bedingungen unterliegen österreichischem Recht. Von dieser Anlage steht möglicherweise nur ein begrenztes Kontingent zur Verfügung. Diese Unterlage dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss. Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger hinsichtlich Ertrag, steuerlicher Situation oder Risikobereit-schaft. Sie stellen keine Anlageempfehlung dar. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Die Wertentwicklung der Vergangen-heit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Das Finanzprodukt sowie die dazugehörenden Produktunterlagen dürfen weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen angeboten, verkauft, weiterverkauft oder geliefert bzw. veröffentlicht werden, die ihren Wohnsitz/Sitz in den USA (einschließlich „US-Person“ wie in der Regulation S unter dem Securities Act 1933 idjgF definiert) haben.Stand: November 2011

Schaltung Börse Express–Medianet mit DU 2_12_2011.indd 1 01.12.11 13:54

Page 9: Analyst Award 2011

Experten-Talk Vor allem die erste Jahreshälfte könnte noch ordentlich holprig werden

Schwieriges Aktienjahr, das letztendlich gut wirdDas Gute zuerst: 2012 sollte ins-gesamt ein positives Jahr für die Wiener Börse werden. Darin wa-ren sich die Experten beim Cafe BE anlässlich der Verleihung der Analyst-Awards 2011 überwiegend einig. Aber: Die Durststrecke wird noch etwas andauern, der Weg holprig bleiben. Aber die Börsen dürften schon einiges vorwegge-nommen haben.

Ein Dorn im Auge ist den Analys-ten und Fondsmanagern allesamt die von der Europäischen Ban-kenaufsicht EBA verordnete harte Kernkapitalquote für Banken von 9% per Mitte 2012. Im aktuellen Umfeld fahren die Banken im Sinne ihrer Aktionäre die Aktivseite nach unten, Kapitalerhöhungen werden – so möglich – vermieden, die Ge-fahr einer Kreditklemme steigt.

Kontraproduktive Regel

„Damit machen wir es uns schwerer als es sein müsste“, sagt Günther Artner, Co-Head of CEE Equity Research der Erste Group, zu dieser „kontraproduktiven“ Re-gel. Stefan Maxian, Leiter des Com-pany Research der RCB, ergänzt, dass damit einmal mehr nicht beim Kern des Problems – eben dem mangelnden Investorenver-trauen in europäische Staatsanlei-hen – angesetzt wird. Bei der RCB gehen die Experten für 2012 von einer milden Rezession in der Eu-rozone aus (-1%). „Das erste Quar-tal dürfte schwierig werden, ins-gesamt stehen die Unternehmen finanziell aber deutlich besser da

als 2007/2008“, so Maxian. „Ich erwarte ein sehr schwieriges

Jahr und stelle mich auf ein de-flationäres Umfeld ein, weil es an Kaufkraft mangelt und es zur Kon-traktion der Bankbilanzen kommt. Die Refinanzierung von Unterneh-men, von Immobilienprojekten wird schwieriger. Ich halte daher Cash vor, bin sehr vorsichtig und sichere auch bei Bedarf ab“, erzählt Fondsmanagerin Isabella de Krass-ny von der Semper Constantia.

Eine Rezession im aktuellen Quartal und Anfang 2012 hat auch Roland Neuwirth, der für Salus Alpha den RN Special Situations Fonds managt, einkalkuliert. „Die Börsen werden aber wie immer das Ende der Rezession drei bis sechs Monate vorwegnehmen.“ Sprich, das erste Halbjahr dürfte an den Börsen schwierig bleiben – „viel-leicht sehen wir auch nochmals die Tiefststände“, spätestens in der zweiten Jahreshälfte sollten aber höhere Kurse, „vielleicht sogar deutlich höhere“, ins Haus stehen.

Alfred Reisenberger, Leiter des Asset Management der Wiener Pri-vatbank, hat zwar einen 100-Schil-ling-Schein zur Diskussionsrunde mitgenommen, will ihn aber lieber für seine Enkelkinder als Erinne-rung aufheben, denn als Startpaket für die Zukunft sehen. „Ich glaube nicht, dass die Eurozone auseinan-derbricht. Ich glaube auch nicht an eine Rezession, also dass es zwei Quartale in Folge zu einem nega-tiven Wachstum kommt.“

Prinzipiell ist er somit „sehr positiv eingestellt“. „Vielleicht erin-

nern wir uns in einem Jahr an En-de November 2011 als jenen Punkt zurück, an dem die Schmerzgrenze erreicht war“, spricht Reisenberger auf die akkordierte Stützungsakti-on grosser Notenbank für die Dol-lar-Liquidität der Banken an. Der ATX verstelle zudem ein bisschen den Blick auf die anderen Mär-kte, verweist Reisenberger auf die Börsen in Italien und Spanien, die heuer deutlich weniger als der hei-mische Leitindex verloren haben.

Wolfgang Matejka von Matej-ka & Partner Asset Management spricht von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“: „Die Banken sind eindeutig in der Rezession. Wir haben uns bereits daran gewöhnt, dass aus der Finanzwelt sehr viele negative Nachrichten kommen, die sich in der Realwirtschaft so nicht widerspiegeln.“ Matejka erwartet „keine Super-Rezession“, sondern eine Abflachung des Wirtschafts-wachstums. Im zweiten Quartal 2012 sollte es dann wieder nach oben gehen. Und wenn „Wünsche ans Christkind“ gefragt sind, hat der Anlageprofi einige parat: Die zuständigen Regulatoren und Politiker sollten sich die Solvency-II-Regeln für Versicherer nochmals überlegen (im Gegensatz zu Immo-bilien oder Aktien müssen Versi-cherer nach der bisherigen Version kein zusätzliches Eigenkapital für Staatsanleihen vorhalten), ebenso wie die heimische Politik die Wert-papier-KESt, die auf der Investiti-onsneigung der Österreicher lastet. „Ein Teil der Underperformance des Wiener Marktes ist wohl auch

mit dieser Thematik zu beantwor-ten“, sagt Matejka.

Die Top-Picks

Wie positioniert sich der Anle-ger in Wiener Aktien nun am bes-ten? Wolfgang Matejka gefallen u.a. Amag und BWT. „Wasser ist das seltenste Gut der Welt. Wenn China einmal täglich duscht, haben wir kein Wasser mehr. Das sollte sich auch endlich einmal im Kurs der BWT widerspiegeln“, meint er. Der Finanzsektor wird eine „Re-strukturierungs-Story“ bleiben und die eine oder andere Enttäuschung und Kapitalerhöhung liefern. „Wer allerdings hört, dass die RBI tat-sächlich eine Kapitalerhöhung durchführt, sollte gleich zugreifen“, empfiehlt Matejka. Denn damit sei das weitere Wachstum gesichert.

Roland Neuwirth nennt zuvor-derst die Polytec. „Wenn sich die Autokonjunktur einigermassen hält, ist die Aktie einfach zu billig.“ Die Wiederaufnahme der Dividen-denzahlung sowie der höhere Streu-besitz sind weitere Argumente. Bei der OMV setzt Neuwirth zum einen auf weitere Aufstockungen durch die IPIC, zum anderen könnte auch die Produktion in Libyen und im Jemen schneller als gedacht auf frühere Niveaus zurückkehren. Ei-ne Absage des Nabucco-Projekts wäre zudem ein „Segen“, der der Aktie gleich einmal drei bis vier Euro bringen könnte. „Die OMV ist eine notorisch ungeschickt gema-nagte Firma. Vielleicht bessert sich das einmal“, so Neuwirth. Zu guter

Letzt nennt er auch die grösseren drei Immoaktien – Immofinanz, CA Immo und conwert – zu seinen Top- Picks. Zum einen wurden diese Titel über die Gebühr nach unten geprü-gelt, zum anderen gibt es Unter-stützung durch strategische Käufer bzw. Aktienrückkaufprogramme.

Stefan Maxian würde im ersten Halbjahr eher auf defensive Bran-chen setzten sowie auf Unterneh-men mit Cash-Überschüssen und guten Dividenden. Gefragt nach den Lieblingstiteln, nennt er: Lenzing, Kapsch TrafficCom, Im-mofinanz, conwert und Post.

Günther Artner verweist auf eine „Fülle heimischer Qualitätsunter-nehmen mit geringer Verschuldung und hoher Profitabilität, wie etwa Amag, Post, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Lenzing und Semperit. Aber auch Finanzwerte wie RBI und VIG sollte man im Auge be-halten, falls es nach Abschluss der Diskussion um das Mindestkapital zu einem Rebound kommt.

Isabella de Krassny pflichtet bei, auch ihr gefallen heimische Weltmarktführer wie Lenzing, Mayr Melnhof oder Semperit. „Die Banken würde ich allerdings noch nicht angreifen“, stellt sie klar.

Alfred Reisenberger empfiehlt vor allem Maschinen- und Anla-genbauer mit hoher Exportorien-tierung in die Wachstumsmärkte. „Unsere Top-Picks sind Andritz, RHI und SBO.“ Auch bei Bankti-teln sieht er vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden „Lösung” beim Schuldenproblem einiges an Anstiegspotenzial.

Ob Rezession oder nicht, dazu sind die Meinungen geteilt – Unternehmen besser als 2008 aufgestellt.

© B

örse

Exp

ress

/Mar

tina

Dra

per

DISKUSSIONSRUNDE

Ulrike Haidenthaller (Aktien-forum) stellte die Fragen an: Isabella de Krassny (Semper Constantia), Günther Artner (Erste Group), Wolfgang Mate-jka (Matejka & Partner), Stefan Maxian (RCB), Alfred Reisen-berger (Wiener Privatbank) und Roland Neuwirth (Salus Alpha).

medianet – BE9Dienstag, 13. Dezember 2011

AUSBLICK 2012

Page 10: Analyst Award 2011

BE10 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

Banken Unsicherheiten lauern an mehreren Fronten – das Tief in der Anlegergunst macht die Sache aber auch wieder spannend

Im Kapitalkorsett auf der Bremse Erste-CEO Andreas Treichl spricht im Oktober bei der Verkündung des hohen Verlusts für 2011 vom „wär-mer anziehen“ als Vorbereitung auf möglicherweise „sehr harte Zeiten“, RBI-Chef Herbert Stepic sieht den Beginn eines neuen Zeitalters: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Goldenes wird, ist aber nicht allzu hoch“. Den Banken pfeift ein hef-tiger Wind entgegen. Das Wachs-tumstempo früherer Jahre – vor allem jenes der Austro-Banken in Osteuropa – ist passé und wird in dem Ausmass wahrscheinlich nicht wiederkehren. Vielmehr ist teilwei-se eine Schrumpfung des Geschäfts angesagt, auch ein Teilrückzug aus einzelnen Märkten und Segmenten steht auf der Tagesordnung. Akti-onäre sind nicht nur mit der Aus-sicht auf erhebliche Verwässe-rungen ihrer Anteile konfrontiert, auch bei den Renditen drohen ma-gerere Zeiten – von den Dividenden, die ausfallen oder gekappt werden, gar nicht zu sprechen.

Die Unsicherheiten für die Bran-che lauern an mehreren Fronten: Das alles beherrschende Thema ist derzeit das nicht vorhandene Vertrauen internationaler Investo-ren in Europa und die Frage, wie dieses nachhaltig wieder herge-stellt werden kann. Die Formel ist simpel: Je höher die Zinsen für den Staat, desto teurer die Kredite für die Banken und somit letztlich für

den Privatsektor. Zusätzlich be-lasten die kürzlich drastisch ver-schärften Kapitalerfordernisse die Finanzierungskosten der Banken, die bereits kräftig begonnen haben, ihr Engagement in Staatsanleihen zurückzufahren und die Staaten müssen damit um bislang willige Financiers fürchten. Die Beant-wortung der in diesem Zusammen-hang oft gestellten Frage, wer denn überhaupt künftig Staatsanleihen zeichnen wird, hängt einmal mehr von einer nachhaltigen Lösung für die Zukunft der Europäischen Währungsunion ab.

Weiters steht die Wirtschaft auf der Bremse. Die OECD warnt in ihrer Herbstprognose vor einer „tiefen Rezession“ in der Euro-zone. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird mit lediglich 0,2% er-wartet. Auch die Schätzungen für Osteuropa sind in den letzten Wo-chen deutlich zurückgekommen, wenngleich die Region weiterhin schneller wächst. Die Folgen für die Banken: Die Erwartungen für die Entwicklung der Kreditver-gabe sinken, zum einen weil die Nachfrage gedämpft ist, zum an-deren weil die Banken vorsichtiger werden. Die Erste Group ging ur-sprünglich für 2011 von einem Ausleihungswachstum im „mittle-ren einstelligen“ Bereich aus, die RBI wollte „merklich“ schneller als 2010 (4,3%) wachsen. Was kurz vor dem Jahreswechsel davon übrig bleibt: Die Erste schafft bis Ende

September ein Plus von 1,9%, RBI hat das „merklich“ aus dem Aus-blick gestrichen.

Von der Wirtschaft hängt auch die Entwicklung der sogenannten Non Performing Loans, also der notleidenden Kredite, ab. Eigent-lich sollte in der zweiten Jahres-hälfte das Hoch erreicht werden, ob dem wirklich so ist, bleibt abzu-warten. Es ist aber nicht nur eine gedämpfte Kreditnachfrage, die auf dem Wachstum lastet, in einigen Ländern stehen die Banken auch selbst zunehmend auf der Bremse. Ganz offensichtlich gilt das für Un-garn, wo Erste und RBI mit einer Regierung konfrontiert sind, die

die Bürden eines Fremdwährungs-kredits vom Wahlvolk bzw. den Kreditnehmern auf die Banken um-laden will. Schmerzhafte Verluste sind vorprogrammiert und wurden teils auch schon verdaut. Derzeit traut sich aber niemand zu sagen, ob es das schon war oder weitere ungarische Entlastungspakete für Bankkunden drohen.

Aufgrund restriktiverer Kapi-tal- und Ausleihungsvorschriften für das Ostgeschäft der Banken, dürften die Institute auch in an-deren Ländern stärker auf die Bremse steigen, meinen Analysten. In Kombination mit Banken aus krisengeschüttelten Euro-Staaten,

etwa Griechenland oder Italien, die ebenfalls bei ihren Töchtern einsparen bzw. die Refinanzie-rungen reduzieren, könnte das zu einer gefährlichen Abwärtsspirale für die Region führen. „Dieser De-leveraging-Prozess, der die CEE-Bankensektoren in noch nie da gewesenem Ausmass auf die Probe stellt, erscheint uns derzeit der ge-fährlichste Ansteckungskanal zu sein“, schreiben denn auch die Ex-perten von Raiffeisen Research.

Aber nicht nur in Osteuropa ist der Abbau von Risikoaktiva an-gesagt, mit Blick auf die von der Europäischen Bankenaufsicht ver-ordneten Kapitalhürden per Mitte 2012 (hartes Kernkapital von 9%) wird in vielen Managementetagen getüftelt, wie man möglichst ohne Kapitalerhöhung auskommen kann, von einer neuerlichen Staatshilfe gar nicht zu sprechen.

Es ist somit nicht überraschend, dass Bankaktien zu den Schluss-lichtern in der Anlegergunst zäh-len. Aber gerade das macht die Sache auch wieder spannend. Ein-gepreist ist etwa bei Erste und RBI schon viel – Kapitalerhöhungen in-klusive. Ob sie wirklich notwendig sind, werden die nächsten Monate zeigen.Und sobald sich so etwas wie eine nachhaltige Lösung in der Schuldenkrise herauskristallisiert, werden Banken wohl kurzfristig zu den stärksten Profiteuren zählen. Für schwache Anlegernerven sind Bankaktien derzeit aber nichts.

Bettina Schragl

Schuldenkrise, gedämpftes Wachstum und den Regulator im Nacken – Banker gehen gebeugt ins neue Jahr.

© A

PA/G

eorg

Hoc

hmut

h

Erste Group-CEO Andreas Treichl lässt die Dividende für 2011 ausfallen.

Page 11: Analyst Award 2011

Der Zustand der Banken, die Ver-fügbarkeit von Finanzierungen, die möglichen Auswirkungen von Basel III, Wirtschaftswachstum oder -kontraktion – das alles lässt natürlich auch die Immobilien-branche nicht kalt. „Die jüngste Kursentwicklung bei europäischen Immobilienaktien hat gezeigt, dass dieser Sektor grosse Sensibi-lität zum Bankensektor aufweist. Dies ist auch kaum verwunderlich, da wohl kaum eine Branche mehr unter einer potenziellen Kredit-verknappung leiden würde“, sagt Martin Rupp, Fondsmanager des 3Banken Immo-Strategie.

Was die österreichischen Immo-bilientitel anbelangt, ist allerdings keine Hektik angesagt: „Die meis-ten Unternehmen sind zumindest für die kommenden zwei bis drei Jahre gut durchfinanziert und ha-ben keinen all zu grossen Refinan-zierungsbedarf“, verweist Rupp auf CA Immo, conwert, Immofinanz und die s Immo. Bei einigen euro-päischen Mitbewerbern sieht das allerdings anders aus. Ein beson-ders negatives Beispiel ist für den Fondsmanager etwa der deutsche Wohnimmobilienkonzern Gagfah, der im Jahr 2013 eine milliarden-schwere CMBS-Anleihe refinanzie-ren muss. „Insgesamt betrachtet ist der hohe Refinanzierungsbedarf bei Gewerbeimmobilienkrediten in zwei bis drei Jahren ein Damokles-schwert, welches vor allem auch über dem deutschen Immobilien-markt schwebt.“

Steigender Leerstand

Wie schätzt Rupp die möglichen Kräfte, die im kommenden Jahr auf die Aktien wirken, nun im Detail ein? „Auf operativer Ebene könnte es im nächsten Jahr von der konjunkturellen Seite deutlich Gegenwind geben. Sollten wir in eine Rezession laufen, dann ist bei Gewerbeobjekten mit steigenden Leerstandsraten zu rechnen, was auch in der Cap rate, der Kapitali-sierungsrate für die Bewertung der Objekte, ihren Niederschlag finden würde.“ Auf derartige sogenann-te Yield Expansions reagieren die Net Asset Values (NAVs) der Un-ternehmen teilweise sehr sensibel, abhängig vom Grad der Fremd-finanzierung und der absoluten Höhe der momentan verwendeten Kapitalisierungsrate. Sie haben den Grossteil ihrer Immobilien-bestände nach IAS40 „fair value“ bewertet, nicht cashwirksame Ab-wertungen können damit, bilan-ziell betrachtet, das Eigenkapital „auffressen“. „Ein Grossteil dieser möglichen Entwicklung dürfte vom Aktienmarkt aber bereits antizi-piert worden sein“, sagt Rupp mit Blick auf die Kursniveaus.

Wesentlich deutlichere Aus-wirkungen auf den Aktienkurs der Immos dürfte aber wohl die zukünftige Geldpolitik der EZB haben. Denn es ist davon auszu-gehen, dass diese im Falle einer Rezession bzw. einer sich weiter verschärfenden Eurokrise noch massiver als bisher Staatsanleihen aufkaufen wird. „Eine langfristig derartig inflationäre Geldpolitik könnte dann, im Bezug auf die Kurse von Immobilienaktien, rezes-sive Tendenzen aus der Realwirt-schaft überkompensieren und zu deutlich steigenden Aktienkursen führen“, so Rupp.

Mit Blick auf das zurückliegende Jahr können einige Gesellschaften auf schöne Verbesserungen in der Kostenstruktur verweisen, etwa Immofinanz und conwert.

Bei den ursprünglich klassischen Gewinnthesaurierern gehört mittlerweile auch das Wörtchen „Dividende“ zum gängigen Sprach-schatz. Erstmals in der beinahe ein Vierteljahrhundert zurückrei-chenden Unternehmensgeschichte wird die s Immo eine Dividende ausschütten. Die CA Immo bekräf-tigte jüngst die Absicht, eine Divi-dende von rund 2% des Net Asset Values auszuschütten. conwert und Immofinanz wollen ihre Divi-

dendenpolitik fortsetzen, wobei sich Immofinanz in puncto Rendi-te bereits in die europäische Topli-ga gespielt hat. „Eine Gefährdung der Dividendenzahlung scheint nur bei extrem krisenhaften Ent-wicklungen denkbar, wenn z.B. ein dramatischer Wertverfall bei den Immobilien eintreten sollte und daher ein Ausweis eines (unbaren) Verlustes in der Bilanz unvermeid-bar wäre. Danach schaut es aber kurz- und mittelfristig nicht aus, eher rechnen wir mit steigenden Preisen – trotz oder gerade wegen der Volatilität in den Märkten“, meinte Immofinanz-CEO Eduard Zehetner vor Kurzem.

Etliche Immobilienwerte haben zudem durch laufende Aktien-rückkaufprogramme oder strate-gische Käufer etwas Absicherung nach unten. Bei Immofinanz griff in der Vergangenheit Grossaktio-när Rudolf Fries immer wieder zu, zudem wurde ein Aktienrückkauf-programm genehmigt. Ähnliches ist bei conwert und Kernaktionär Petrus Advisers zu beobachten. Bei CA Immo war im Markt zu-letzt Verunsicherung zu bemerken, ob Aktionär UniCredit (17%) viel-leicht zur Abgabe gezwungen sein könnte. Aber auch ein solches Sze-nario könnte eventuell interessante neue Konstellationen bringen.

medianet – BE11Dienstag, 13. Dezember 2011

Immobilien Kreditverknappung und Rezession als Belastungsfaktoren, die von inflationärer Geldpolitik mehr als wettgemacht werden könnten

Im Bann von EZB und Konjunkturbettina schragl

Die meisten Austro-Immos haben mittelfristig keinen grossen Refinanzierungsbedarf.

Immofinanz ist bei der Dividendenrendite bereits in europäischer Topliga zu finden.

© Im

mof

inan

z

Mein Vertrauen wird prämiert.

Heuer mit 8,5 % staatlicher Prämie

und bei Neuabschluss mit Jahresvignette

Die Nr. 1 bei

prämienbegünstigter

Zukunftsvorsorge.

Gewählt zur vertrauenswürdigsten Versicherung Österreichs.

www.uniqa.at

zuv_boerseexpress_216x288.indd 1 30.11.11 17:11

Page 12: Analyst Award 2011

BE12 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

Energie Die Ölbranche hat als Gegengewicht zur konjunkturellen Schwäche Europas den Hunger nach Energie der Emerging Markets

Die halbe Miete ist eingefahrenWie in allen Branchen blicken auch die CEOs der Energieunternehmen gespannt auf die weitere Entwick-lung der Konjunktur. Hängt doch davon ein Teil der Gewinnaus-sichten ab. Mehr hängen tenden-ziell die Vertreter der Ölbranche an Wohl und Weh der wirtschaft-lichen Entwicklung, als die der Strombranche. Dies, da das Trans-portwesen als grosser Ölverbrau-cher ebenso überdurchschnittlich stark mit der Konjunktur korreliert, wie etwa die Petrochemie. Strom hingegen spürt auch in Krisen-zeiten weder in Büros noch Haus-

halten einen grösseren Nachfrage-rückgang nach ihrem Produkt.

Die Ölunternehmen haben da-für einen Vorteil, den ein Strom-vertreter nicht so leicht aufbauen kann: Einen weltweiten Markt für sein Erzeugungsprodukt Erdöl. Und dieser Markt wird vom zu-nehmenden Energiehunger Chinas ausgesaugt. Denn auch wenn die Wachstumsprognosen für die der-zeit zweitgrösste Volkswirtschaft teils etwas nach unten korrigiert werden, westeuropäische Niveaus werden damit noch immer um ein Vielfaches übertroffen.

Mit dem E&P-Portfolio kann die OMV somit einem an sich stagnie-

renden Markt für Mineralölpro-dukte in der angestammten Heimat samt der dort herrschenden mauen Konjunkturentwicklung entgegen-wirken. Das gilt umso mehr für den Zulieferer SBO, der einzig von den weltweiten E&P-Investitionen ‚abhängig‘ ist.

Global ist die Ausrichtung von EVN und Verbund zwar nicht, re-gional wurde aber durchaus diver-sifiziert. Der Verbund hat die Tür-kei dafür auserkoren, die EVN vor allem Bulgarien und Mazedonien.

Dass diese Expansion nicht un-gefährlich ist, zeigen das miss-glückte Frankreich-Abenteuer des Verbund. Und die EVN zahlte in

Bulgarien und vor allem Mazedo-nien durchaus auch Lehrgeld.

Aus heutiger Sicht sieht das Um-feld für Österreichs Öl-Branche vielversprechend aus. Laut letzter Prognose der IEA wird der welt-weite Ölverbrauch im kommenden Jahr weiter steigen, wenn auch weniger als bisher erwartet, was an der wirtschaftlichen Schwä-chephase liegt, trotzdem: Für 2011 wird jetzt ein Verbrauch von 89,16 Mio. Barrel pro Tag prognostiziert, was 0,7 Mio. Barrel unter der alten Prognose liegt. Für 2012 wurde die Schätzung um 0,2 auf 90,47 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Die IEA geht aber weiter davon aus, dass die Nachfrage bis 2035 auf 99 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Dieses Mehr an Nachfrage bedarf dann in einem ersten Schritt der Dienste von SBO – die weltweiten Investiti-onen in E&P werden 2012 um 12% steigen, schätzt DNB.

Strom schlägt Öl

Höhere Wachstumsprognosen als bei Öl gibt es klarerweise für Strom, der ja vor allem als Öko-Strom da-für sorgen soll, möglichst viel an Öl als Energiequelle zu substituieren. Während die IEA die Ölnachfrage bis 2035 in etwa um 10% steigen sieht, sollen es bei der gesamten Energienachfrage 40% sein, mit Strom an vorderster Front.

2012 sorgt die Strombranche mittlerweile auch weniger als 2013. Denn grosse Stromprodu-zenten wie der Verbund haben als Geschäftsstrategie den Vorab-Ver-kauf des Grossteils ihrer Produkti-on. Das garantiert einen berechen-baren Cashflow und wird ein Jahr zuvor per Futures-Transaktion be-siegelt. Auch regionale Versorger wie die EVN können bereits relativ gut ihre 2012er-Zahlen kalkulieren, bestimmt dort die Preise doch zu einem guten Teil der Regulator. 2012 interessieren dann vor allem die Bezugskosten zur Energie- erzeugung, wobei beim Verbund die Wasserführung der heimischen Flüsse dazuzurechnen ist. Denn bei aktuellen Strompreisen von unter 60 € je MWh, wird es für einige Gaskraftwerke schwer, überhaupt Geld zu verdienen – der Verbund hat so ein Problem mit Mellach: Bereits vor der Inbetriebnahme gab es einen Verlust von 110 Mio. € durch Abschreibungen.

Wirklich spannend wird es für die Strombranche 2013. Ab dann beginnt die nächste Phase an CO2-Reduktionsverordnungen der EU: Europas Stromversorger etwa müssen ihre Emissionsrechte dann selbst kaufen und bekommen diese nicht mehr grossteils umsonst von den Regierungen zur Verfügung gestellt. Für den Verbund als „grü-nen“ Produzenten ist das dann ein Wettbewerbsvorteil und erklärt auch, warum die EVN ein massives Ausbauprogramm der Öko-Strom-erzeugung fährt.

RobeRt gillingeR

Stromproduzenten verkaufen den Grossteil der Ware bereits im Voraus.

Der Hunger nach Energie ist da und treibt die Nachfrage sukzessive an.

© V

erbu

nd

im analysten-check

OMV Analysten erwarten 2012 im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 4,06 €, was einem KGV von 6,01 entspricht. SBO Analysten erwarten einen G/A von 3,47 €, was einem KGV von 18,51 entspricht. EVN Analysten erwarten einen G/A von 1,22 €, was einem KGV von 8,65 entspricht. Verbund Analysten erwarten einen G/A von 1,53 €, was einem KGV von 12,64 ent-spricht.

Wir setzen neue Impulse im Osten.Die Vienna Insurance Group ist mit einem Prämienvolumen von ca. EUR 8,6 Mrd. und mit rund 25.000 Mitarbeitern einer der größten internationalen Versicherungskonzerne in der Region Zentral- und Osteuropa. Als Kompositversicherer bietet sie ihren Kunden qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Lebens- sowie Nichtlebensversicherung an. Die Aktie der Vienna Insurance Group ist an den Börsen Wien und Prag gelistet. www.vig.com

Anz.BoerseExpress_216x288.indd 1 05.12.11 11:47

Page 13: Analyst Award 2011

medianet – BE13Dienstag, 13. Dezember 2011

www.rhi-ag.com ExcEllEncEin REfRactoRiEs

Die besten Feuerfestlösungen für unsere Kunden. Weltweit.

Wir sind seit über 175 Jahren der führende Hersteller von keramischen Feuerfestprodukten für industrielle Hochtemperaturprozesse.

Weltweit schätzen und vertrauen führende Stahl-, Glas-, Zement-, und Nichteisenmetalle-Produzenten auf die Qualität der Produkte und Serviceleistungen von RHI.

Endkunden Düstere Konjunkturaussichten für 2012 und schwache Nachfrageszenarien zeigen Wirkung – defensive Unternehmen profitieren

Gegensteuern heisst die DeviseEs gibt eine Reihe von Unterneh-men, die zwar von Produkt, Kern-geschäft und regionaler Auftei-lung nicht unterschiedlicher sein könnten, dennoch aber eines ge-meinsam haben: Sie liefern, ver-kaufen oder bieten Dienstleistun-gen unter anderem auch für den Konsumenten.

Getrübte Aussichten für die Weltwirtschaft und die Konjunktur in der Eurozone, wie sie Analysten und Ökonomen für 2012 prognos-tizieren, wirken sich in der Regel negativ auf das Konsumentenver-trauen und den privaten Verbrauch aus. Firmen wie Do & Co, Bene, Wolford, Agrana, BWT oder die Post und Century Casinos leiden mehr oder weniger darunter, sind aber zusätzlich vielfältigsten Um-feldbedingungen ausgesetzt.

Früh- oder Spätzykliker

Wenn der Airline-Branchenver-band IATA für das erste Halbjahr 2012 von einer der schwächsten Perioden für die Luftfahrtindustrie insbesondere für Europas Airlines ausgeht, dann hat das auch nega-tive Konsequenzen für Caterer wie Do & Co, die immerhin über 70% des Umsatzes und des EBITDAs in dieser Division erzielen.

Auch die Luxusgüterbranche – und damit Wolford – muss mit einem Dämpfer rechnen. Experten

gehen für das Umsatzwachstum der nächsten Jahre von nur mehr einstelligen Steigerungsraten zwi-schen fünf und sechs Prozent aus. Angeheizt wird das Wachstum von China - aber auch dort deuten Pro-gnosen auf geringere Raten als zu-vor hin.

Selbst Spätzykliker wie Bene, der mit dem Verkauf von Büromöbeln mit rund zwei Quartalen Verspä-tung auf konjunkturelle Verände-rungen reagiert, wird mit grösseren

Herausforderungen zu kämpfen haben. Begegnen will man dem bei Bene mit Effizienzsteigerungs-massnahmen. Ausserdem soll ein geändertes Kaufverhalten in Asien für mehr Nachfrage nach westeuro-päischen Einrichtungen sorgen.

Agrana aus der eher konjunktur-resistenten Nahrungsmittelecke kommend, wird dagegen weiter vom gut gehenden Zuckergeschäft profitieren, weil die Zuckerpreise in der EU aufgrund der ange-

spannten Angebotssituation hoch bleiben werden.

Trendig und defensiv

Unternehmen müssen mit der Zeit gehen und sich an geänderte Bedingungen anpassen. BWT baut demzufolge das endkundenorien-tierte Point of Sale-Geschäft aus und investiert in Werbeaktivitäten zum Markenaufbau, was auch 2012 auf den Ertrag drücken wird. Inso-

fern hat Aktienexperte Wolfgang Matejka mit seiner Meinung über den Hidden Value durchaus recht: „BWT hat sich im Hintergrund mehr bewegt, als man nach aussen gesehen hat.“

„Der mit Abstand attraktivste de-fensive Wert im ATX“, „Aktie wird weiterhin ihre defensiven Qua-litäten ausspielen können“ oder „Post, weil es einfach eine gute Story ist“ – so überschlugen sich die jüngsten Empfehlungen der Analys-ten Christoph Schultes von der Er-ste Group oder Bernd Maurer von der RCB zur Österreichischen Post. Neben der allgemeinen Empfehlung zur defensiven Positionierung wird vor allem die hohe Dividendenren-dite als Argument genannt, wobei dies auch für nächstes Jahr gelten sollte. Wiewohl auch die Post sich nicht gegen Trends stellen kann. Herausforderungen bleiben die unter der Konjunkturschwäche lei-denden Werbesendungen und das internationale Paket- und Fracht-geschäft sowie die elektronische Substitution von Briefen.

Zyklische Unternehmen bereiten sich mit erhöhter Effizienz, Kosten-reduktionen, neuen Produkten und dem Eintritt in neue Märkte auf schwere Zeiten vor. Auch die Post hat bereits diverse Massnahmen eingeleitet.

Defensive Branchenunterneh-men haben es im Umfeld düsterer Rezessionsprognosen jedenfalls leichter als zyklische ...

Christa grünberg

Mit welch schwierigen Bedingungen konsumorientierte Unternehmen im nächsten Jahr umgehen müssen.©

APA

Flaue Branchenprognosen lassen erahnen, dass klamme und skeptische Verbraucher 2012 weniger Geld ausgeben.

Page 14: Analyst Award 2011

BE14 – medianet Dienstag, 13. Dezember 2011

Zulieferer Eisenverarbeitende Industrie freut sich über Erfolge deutscher Premium-Automarken – Mayr-Melnhof und Lenzing haben anderen Fokus

Es hängt fast alles am AutoWie geht‘s der deutschen Auto-mobilindustrie? Und wie dort im Speziellen dem Premium-Segment? Das ist die grösste Frage, die sich Österreichs Zulieferindustrie rund um voestalpine, Polytec, HTI, aber auch Frauenthal und Amag stellt – und in der Folge Zulieferer der Stahlindustrie, wie RHI und An-dritz. Denn ungefähr jede 15. Ton-ne erzeugten Stahls geht in Konti-nentaleuropa in die Automobilin-dustrie.

Und so schlecht dürften die Aus-sichten im Vergleich nicht sein. Denn die globale Automobilindus-trie ist, allen Konjunktursorgen zum Trotz, weiter auf Wachstums-kurs. Der weltweite Automobil-markt wird nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindus-trie (VDA) kommendes Jahr somit weiter zulegen. Mit einer gewissen Einschränkung: „Wenn die Politik den Finanzmarkt in den Griff be-kommt und damit das Vertrauen der Konsumenten stärkt, wird es ein Autojahr mit Potenzial“, sagt Verbandspräsident Matthias Wiss-mann. Unter günstigsten Umstän-den erwartet der VDA-Chef 2012 ein globales Wachstum von 4% auf 68 Mio. Stück.

Vieles wird allerdings davon ab-hängen, wie sich der westeuropä-ische Markt entwickelt. Sollte die Lage an den Finanzmärkten ange-spannt bleiben, ist laut Wissmann

auch ein leichter Rückgang des Marktes vorstellbar.

Mit Blick auf die automobilen Aussichten in Europa hatten sich zuletzt einige Branchenvertreter wegen der Schuldenkrise pes-simistischer gezeigt: Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke warnte vor einer empfindlichen Abkühlung; Daimler-CEO Dieter Zetsche zeigte sich besorgt über den Zustand des Marktes. Für Wissmann ist trotz-dem klar, dass das Rekordniveau

bei Export und Produktion aus 2011 von 4,55 bzw. 5,9 Mio. Fahr-zeugen mindestens gehalten wer-den kann.

Da hilft dann vor allem der Ex-porterfolg der Premium-Klasse-Anbieter, wie Audi, BMW oder Mercedes, etwa in die weiter klar überdurchschnittlich wachsenden Emerging Markets, allen voran China. Das sind auch jene Automo-bilproduzenten, die das Rückgrat für die auf Qualität spezialisierte

heimische Zulieferindustrie bil-den. Stärken von HTI und Polytec sind etwa die Verringerung des Gewichts bestehender Teile bei zu-mindest gleicher Qualität. Als Fol-ge der Diskussion rund um Benzin-verbrauch und Klimaziele setzt die Automobilindustrie auf Gewichts-reduktion. Das leichte Aluminium von der Amag kommt da ebenso zu Einsatz.

Mayr-Melnhof wiederum ist ein Zulieferer, der sich um die Kon-

sumlust der Konsumenten relativ wenig Sorgen machen muss. Seine Hauptabnehmer kommen aus der Konsumgüterindustrie, was vom Waschmittelkarton über die Corn Flakes- und Zigarettenverpackung bis hin zum Pizzakarton reicht. Alles Güter des täglichen Bedarfs, bei denen nicht so leicht zu sparen ist. 2012 zählt als grösste Heraus-forderung, weitere Teile der bisher geschluckten Preiserhöhungen im Rohstoffeinkauf weiter zu geben.

Wachstum folgt Wachstum

Die Abnehmerbranche von Len-zing ist da volatiler – Textil. Der Holzfaserverarbeiter glaubt aber, langfristig zu den Gewinnern zu zählen. Der Bedarf an Kleidung steigt etwa mit der Kopfanzahl der Menschheit und den Konsum-gewohnheiten. Fasern wie Tencel, Lyocell und Co kommt dabei zugu-te, dass deren Produktion für die Umwelt deutlich weniger schäd-lich ist als beim Konkurrenzpro-dukt Baumwolle. 2012 ist für Len-zing jedenfalls ein Wachstumsjahr, aber auch eines, mit dem wieder ein erhöhter Abschreibungszyklus beginnt. Denn Ende des Vorjahrs wurde die Produktionskapazität im chinesisischen Werk doch deutlich um 60.000 auf 140.000 t pro Jahr erhöht. Gleichzeitig haben bereits die Vorbereitungen für den nächs-ten Schritt – auf 250.000 t bis 2015 – bereits begonnen.

robert gillinger

Von voestalpine bis HTI – BMW und Co stehen auf Austro-Lieferanten. Doch der Autohimmel bewölkt sich 2012.©

Dai

mle

r

Auch für Automobilproduzenten gilt – die Verunsicherung aufgrund der Schuldenkrise belastet Sentiment wie Verkaufszahlen.

Page 15: Analyst Award 2011

medianet – BE15Dienstag, 13. Dezember 2011

DAS AKTIENFORUM PRÄSENTIERT: Der Kapitalmarkt schafft mehr: Wachstum, Wohlstand, Arbeitsplätze.Das Aktienforum Kapitalmarkt-Offensivprogramm. Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik für Österreich.

Es ist beinahe noch druckfrisch: das Aktienforum, als Stimme der börsennotierten Unternehmen, hat ein Offensivprogramm mit Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik verfasst:

Die öffentliche Debatte über Börsen vermittelte zuletzt ein verzerrtes Bild als Spielwiese von Spekulanten. Die entscheidende Rolle von Kapitalmärkten als Marktplätze für Eigenkapital geriet dabei zunehmend aus dem Blick. Aber: Wie sollen große Unternehmen Investitionen oder große Akquisitionen finanzieren? Wie kommen kleine, innovative, schnell wachsende Unternehmen zum nötigen Eigenkapital, um ihre Expansion zu finanzieren? Dies alles gelingt nur dank funktionierender Eigenkapitalmärkte.

Als Verband der Aktienemittenten ist das Aktienforum überzeugt: Der Wirtschaftsstandort Österreich braucht einen funktionierenden Eigenkapitalmarkt und eine kluge Kapitalmarktpolitik, die das Vertrauen der Anleger in den Kapitalmarkt wieder herstellt. Nur eine von allen gesellschaftlichen Kräften getragene offensi-ve Kapitalmarktpolitik kann den heimischen Unternehmen jenes Kapital sichern, das sie im internationalen Wettbe-werb dringender denn je brauchen.

Das aufliegende Offensivprogramm enthält konkrete Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik für Österreich, die

Vertrauen bildet und aufklärt

notwendige Reformen der regulatorischen Infrastruktur umsetzt und

das Angebot deutlich verbessert.

Die Printversion ist kostenlos per Anfrage sowie online auf der Homepage des Aktienforums als Download erhältlich (www.aktienforum.org). Das Aktienforum freut sich auf einen konstruktiven Dialog für eine Kapitalmarktpolitik, von der das ganze Land profitiert: Durch mehr Wachstum, mehr Wohlstand und mehr Arbeitsplätze.

Rückfragehinweise: Aktienforum | [email protected] | Tel: +43 (0) 1 71135 2345

Juniorpage_aktienforum_boerse_express_dez2011.indd 1 06.12.11 15:27

Infrastruktur Staatliche Auftragsbudgets schmelzen dahin – doch aus dieser Situation ziehen viele Österreicher Vorteile, selbst „Hauptopfer“ Strabag

Schuldenkrise: Chance & RisikenDie Diskussion um die öffentliche Schuldenkrise erreicht immer stär-ker die Realwirtschaft. Doppelt ge-troffen ist damit die Baubranche. Vor allem der Tiefbau ist seit je stark von der Ausgabefreudigkeit der öffentlichen Hand abhängig. Nach Lehman profitierte der Sek-tor durch konjunkurstützende Infrastrukturprojekte. Doch die leeren Staatskassen lassen das ei-ne oder andere Projekt wieder in der Schublade verschwinden. Und grossartiger Nachschub an Aufträ-gen aus diesem Bereich ist auch nicht in Sicht.

Darauf reagierte bereits die eu-ropäische Branchenvereinigung Euroconstruct und reduzierte ih-re bisherigen Prognosen für die weitere Entwicklung der Bauwirt-schaft. Mittlerweile wird nun auch für 2012 ein Rückgang der Baupro-duktion erwartet – um 0,3 Prozent. Das wäre seit 2008 das fünfte Jahr en suite mit einem Minus, 2011 wird ein Rückgang von 0,6% erwar-tet. Erst ab 2013 soll die Bauwirt-schaft wieder wachsen.

Keine Insel der Seligen

Die noch beste Entwicklung wird dem Hochbau prophezeit; dabei steht im Wohnbau die Sanierung im Vordergrund, sonst eher Neu-bauten. In diesem Bereich helfen auch die verstärkten Klimaschutz-Massnahmen, etwa mit verschärf-ten Vorschriften in der Gebäu-desanierung. Hier etabliert sich Wienerberger mehr und mehr als Marktgrösse in strategischen Ni-schen. Auch Zumtobel kommt ver-stärkt zum Zug. Es hilft zusätzlich die Verbannung der klassischen Glühbirne in immer mehr Staaten, LED ist gewünscht und der Wachs-tumsmotor hinter dem Spätzyk-liker Zumtobel.

Der klassische Baukonzern, so-fern gross genug, versucht wie-derum, den Nachteil der staatli-chen Liquiditätsengpässe in einen Vorteil zu münzen. Public Private Partnerships entlasten das aktu-elle Budget der öffentlichen Hand, da etwa die Strabag die Kosten für die Errichtung eines Autobahnteil-stücks übernimmt. Dafür gibt es hernach einen steten Cash-Strom über viele Jahre hinweg für das Bauunternehmen, faktisch die Ver-mietungserlöse des Errichters und Betreibers.

Während Strabag somit die Ver-schuldungsproblematik mit einem weinenden und einem lachenden Auge sieht, gewinnt ihr Kapsch TrafficCom durchwegs Positives ab. Mauterlöse sollen den Staats-säckel füllen, und Kapsch stellt das entsprechende Know how mittler-weile weltweit zur Verfügung.

Ähnliches versucht Palfinger. Die Österreicher verhandeln gera-de über ein grosses Joint Venture in China, für das sogar eine Kapi-talerhöhung gebraucht wird. Dann wäre Palfinger endgültig eine glo-bale Grösse in seiner Nische.

Selbst Flughäfen sind keine In-sel der Seligen in wirtschaftlich schwächeren Zeiten. Das zeigt sich speziell beim Frachtumschlag. So sind die Verkehrszahlen im welt-weiten Cargo-Geschäft im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,7% gesunken, gab die Inter-national Air Transport Association (IATA) bekannt. Im Passagierge-schäft hingegen sind die Zahlen

im selben Vergleichszeitraum um 3,6% gestiegen. CEO Tony Ty-ler kommentiert das wie folgt: „Das Topthema ist die Fracht. Seit Jahresmitte ist dieser Markt um fast fünf Prozent geschrumpft. Das ist weit mehr als der Rückgang des Welthandels, der ein Prozent be-trägt. Die Luftfracht gehört zu den ersten Branchen, die unter einem sinkenden Vertrauen in die Welt-wirtschaft leiden.“ Dafür sind die Passagierzahlen stabiler, ausser es gibt einen Vulkanausbruch …

Beim Wiener Airport kommt er-schwerend dazu, dass ab 2012 ver-mehrt Abschreibungen durch den Neubau Skylink anfallen. Dieser be-

lastet die Bilanz bereits heuer mit einer Sonderabschreibung in Höhe von 29 Mio. €. Grund dafür sind Schäden, die durch mangelhafte Ausführungen der Baufirmen oder überhöhte Rechnungen entstanden sind. Diese und andere Sonderab-schreibungen summieren sich auf 74 Mio. €, was einen Grossteil des Gewinns aufzehren wird. Das ist jedoch nur ein Vorgeschmack auf die künftigen Ergebnisse. Ab 2012 nimmt der Flughafen Skylink ope-rativ in Betrieb und wird daher auch mit den ‚regulären‘ Bilanzab-schreibungen beginnen. Laut Aus-sagen aus dem Frühjahr handelt es sich dabei um rund 50 Mio. € pro

Jahr. Dem Flughafen fällt es damit schwerer als früher, sich unter den Top-Dividendenzahlern Österreichs zu positionieren.

Summa summarum lässt sich zu den österreichischen Branchen-vertretern sagen: Sie tun ihr Mög-lichstes, das Geschäft regional auf möglichst breite Beine zu stellen, um Konjunkturzyklen besser aus-gleichen zu können. Vor allem das erste Halbjahr wird aber für alle nicht zu den besten zählen, da sich die Stimmung hinsichtlich neuer Aufträge immer mehr eintrübte, je näher der Jahreswechsel kam. Das zeigt sich in den immer unklarer werdenden Ausblicken für 2012.

RobeRt GillinGeR

Mehreinnahmen für leere Staatskassen verspricht etwa Kapsch – auch neue Regelungen helfen.

Die Bauwirtschaft leidet speziell unter staatlicher Geldknappheit.

© P

orr

Page 16: Analyst Award 2011

Commodities sind wichtig für die Diversifikation

Dies ist nur die halbe Wahrheit. Da die Rohstoffpreise heute stark durchdie Nachfrage aus China angetrieben werden, bewegen Sie sich nun imGleichschritt mit den Aktienmärkten. Werden Rohstoffe zu einemPortfolio hinzugefügt, reduziert sich nur die Hälfte des Risikos, wieuntenstehende Tabelle zeigt.

Dies ist durch riskante Long Only Investments nichterreichbar. Anleger versuchen die Performance des S&PGSCI™ Spot Index zu erzielen, können aber nur in denS&P GSCI™ Futures Index investieren. Statt einemErtrag von durchschnittlich 16,42% p.a., wurde ein Ertragvon -0,1% p.a. bei einem maximalen Jahresverlust vonüber -40% auf Grund von Rollverlusten erzielt. DieseRollverluste sind die Ertragschance der Salus AlphaCommodity Arbitrage Strategie.

S&P GSCITM Spot Index vs. S&PGSCITM Futures Index

Korrelation: Commodities vs. Equities

11,12% p.a. durch Investition in Commodities

Beispiel Korrelation: steigt oder fällt der S&P 500 Index um1%, bewegt sich der S&P GSCITM Spot Index um 0,44% indieselbe Richtung bei einer Korrelation von 44 %

Salus Alpha Commodity Arbitrage

S&P GSCITM: Spot Index vs. Futures Index Performance

160

S&P S&PGSCITM

Differenzaufgrund

vonGSCITM

SpotFutures Roll

Verlusten

1994 - End 2004 Start 2005 - Aug 2011S&P GSCITM Spot S&P GSCITM Spot

S&P 500 1% 44%

FTSE 100 -2% 42%

*Quelle aller Performancezahlen: Salus Alpha, Reuters. Fondsperformance errechnet sich aus der CAX Index Performance vom 1.1.2007 bis 30.11.2009 und der tatsächlichen Fondsperformance seitStartdatum (1.12.2009). Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Historische Erträge und Fondsperformance sind keine Garantie fürzukünftige Performance. Aus der Wertentwicklung der Vergangenheit kann kein verlässlicher Rückschluss auf die zukünftige Entwicklung eines Veranlagungsprodukts gezogen werden. Es wird keineGarantie gegeben, dass das Veranlagungsprodukt die Investmentziele erreicht. Die Bestandteile des Veranlagungsprodukts können im Wert sowohl steigen als auch fallen, und deren Wert kann darüberhinaus durch schwankende Wechselkurse beeinflusst werden. Salus Alpha hat auf derartige Entwicklungen keinen Einfluss. Die angegebenen Werte sind Bruttoertragswert vor Abzug von einem allfälligenAusgabeaufschlag und Steuern. Es ist einem Vermittler nicht gestattet, von den jeweils gültigen Produktunterlagen abweichende Auskünfte oder Erklärungen abzugeben. Trotz sorgfältiger Prüfungsämtlicher in dieser Produktunterlage genannten Informationen, kann Salus Alpha für die Richtigkeit keinerlei Gewähr übernehmen. Der Verkaufsprospekt sowie dessen allfälligen Änderungen wurden gem.¤6 InvFG im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht. Die geltende Fassung liegt bei der ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. auf. Das genaue Datum der jeweils letztenVeröffentlichung im "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" sowie allfällige Abholstellen werden auf Wunsch bekanntgegeben.

PROFITIEREN SIE VON ROLLVERLUSTEN

Die Salus Alpha Commodity Arbitrage Strategie versuchtdie Differenz zwischen S&P GSCI™ Spot und S&PGSCI™ Futures als Ertrag zu erzielen, indemPreisdifferenzen von identen Rohstoffen arbitriertwerden (Calendar Spread). Die Strategie erzielte imDurchschnitt 11,12% p.a. bei einem maximalenJahresverlust von -1,8% (Outperformance gegenüberS&P GSCI™ Futures von 16.24% p.a.).Die Strategie ist marktneutral und kann sowohl insteigenden als auch in fallenden Märkten Gewinneerzielen. Der Salus Alpha Commodity Arbitrage hatkeinerlei Korrelation zu Aktien und Anleihen.

Outperformance Salus Alpha CommodityArbitrage vs. S&P GSCITM Futures

Fonds Merkmale:ISIN: AT0000A0EYN5 (T) Factsheet, Flyer und ProspektISIN: AT0000A0EYPO (VT) sind erhältlich auf :Rechtsform: UCITS III sac.salusalpha.comLiquidität: Täglich

S&P GSCITM Spot Index Value for Investor in S&P GSCITM Futures Index

130

100

70

Spot Verlusten2005 39.06% 21.80% -17.26%2006 0.45% -19.30% -19.75%2007 40.71% 24.22% -16.49%2008 -42.80% -48.09% -5.29%2009 50.30% 8.49% -41.81%2010 20.44% 12.81% -7.63%

Aug-2011 6.78% -0.66% -7.44%Ø p.a. 16.42% -0.10% -16.52%

Salus AlphaCommodity

Arbitrage

S&P Out-

GSCITM

Futures performance

2005 19.60% 21.8% 0.00%

2006 21.60% -19.3% 40.90%

2007 15.90% 24.2% 0.00%

2008 14.90% -48.1% 63.01%

2009 -1.80% 8.5% 0.00%

2010 -1.51% 12.81% 0.00%

Aug-2011 9.13% -0.66% 9.79%Ø p.a. 11.12% 16.24%

Image copyright Jim Barber,2011. Used under license from Shutterstock.com