Anbeterinnen des Blutes Christi Missionare vom …PHIL BOSMANS des Schöpfers an uns Menschen, und...

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ASC CPPS 5-2019 I Die Seiten Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente 05-2019 Anbeterinnen des Blutes Christi Missionare vom kostbaren Blut Liebe Leserin, lieber Leser, Es ist Schöpfungszeit! Bei der dritten Eu- ropäischen Ökumenischen Versamm- lung der Kirchen, 2007 in Sibiu, Rumä- nien, wurde den Mitgliedern empfohlen, den Zeitraum zwischen dem 1. Septem- ber und 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und einen nach- haltigen Lebensstil zu widmen. In der Orthodoxen Kirche wird der 1. Septem- ber als Tag der Schöpfung gefeiert, in der katholischen Kirche ist der 4. Oktober das Fest des Heiligen Franz von Assisi, der eine ganz besondere Nähe zur Natur hatte. An vielen Orten wird in diesem Zeitraum auch Erntedank gefeiert. Heute ist vielerorts eine heiße Klimadebatte in Gang. Die Schöpfung ist ein Geschenk Bild: Sr. Johann Rubin » VERSTEHEN Die ganze Natur spricht, aber wer kann sie hören? Wer hat Augen, Ohren und ein Herz, diese Sprache zu verstehen? PHIL BOSMANS des Schöpfers an uns Menschen, und es gilt, zu diesem Geschenk Sorge zu tra- gen. Am 21. Oktober begeht die Kostbar- Blut-Familie das Fest des Heiligen Kaspar. Wir feiern den aufgehenden Samen, den der Heilige während seines Lebens aus- gestreut hat. Die Psalm-Meditation in diesem Heft ist eine Ausdrucksform für die Ernte eines Lebens im Vertrauen auf den Schöpfer. Mit der Wahl der neuen Provinzleitung halten auch die CPPS gleichsam die Ernte eines längeren Un- terscheidungsprozesses in den Händen. Mit besten Grüßen und guten Wünschen Sr. Johanna Rubin ASC, P. Ferdinand Zech CPPS

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ASC CPPS 5-2019 I

Die Seiten Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente 05-2019

Anbeterinnen des Blutes ChristiMissionare vom kostbaren Blut

Liebe Leserin, lieber Leser,

Es ist Schöpfungszeit! Bei der dritten Eu-ropäischen Ökumenischen Versamm-lung der Kirchen, 2007 in Sibiu, Rumä-nien, wurde den Mitgliedern empfohlen,den Zeitraum zwischen dem 1. Septem-ber und 4. Oktober dem Gebet für denSchutz der Schöpfung und einen nach-haltigen Lebensstil zu widmen. In derOrthodoxen Kirche wird der 1. Septem-ber als Tag der Schöpfung gefeiert, in derkatholischen Kirche ist der 4. Oktoberdas Fest des Heiligen Franz von Assisi,der eine ganz besondere Nähe zur Naturhatte. An vielen Orten wird in diesemZeitraum auch Erntedank gefeiert. Heuteist vielerorts eine heiße Klimadebatte inGang. Die Schöpfung ist ein Geschenk

Bild: Sr. Johann Rubin

»VERSTEHEN

Die ganze Natur spricht,aber wer kann sie hören? Wer hat Augen, Ohren und ein Herz,diese Sprache zu verstehen?

PHIL BOSMANS

des Schöpfers an uns Menschen, und esgilt, zu diesem Geschenk Sorge zu tra-gen.

Am 21. Oktober begeht die Kostbar-Blut-Familie das Fest des Heiligen Kaspar.Wir feiern den aufgehenden Samen, dender Heilige während seines Lebens aus-gestreut hat. Die Psalm-Meditation indiesem Heft ist eine Ausdrucksform fürdie Ernte eines Lebens im Vertrauen aufden Schöpfer. Mit der Wahl der neuenProvinzleitung halten auch die CPPSgleichsam die Ernte eines längeren Un-terscheidungsprozesses in den Händen. Mit besten Grüßen und guten Wünschen

Sr. Johanna Rubin ASC, P. Ferdinand Zech CPPS

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Eine Bibelstelle, die mich anspricht (Ps 8, 5)

Foto : Johanna Rubin

Ein Psalmwort, das mein Leben in allenFacetten widerspiegelt. Von Kind aufhatte ich innerlich die Sicherheit, dassich geborgen bin. Vielleicht ist es zu-tiefst das Urvertrauen, das kaum zu lo-kalisieren ist.

Ich kam als zweites Kind auf dieWelt, kaum ein Jahr nach meinem Bru-der Erwin. Das war in den Anfängendes Zweiten Weltkriegs. Unser Vaterwurde in den Krieg eingezogen. UnsereGroßmutter, unsere Mama und wirzwei Kinder blieben zurück. Arm undin äußerer Unsicherheit spürten wir un-sere tiefe Zusammengehörigkeit. JedenAbend saßen wir bei Verdunkelung imKerzenschein und beteten, besondersfür unseren „Däti“, der uns so sehrfehlte. Voll Freude und in Dankbarkeitkonnten wir ihn am Ende des Kriegesin unsere Arme schließen. Dieses Wie-dersehen ist so tief in mir verankert, alsob es gestern gewesen wäre. Das Emp-finden, Gott weiß um jeden Menschen,verstärkte sich in mir: „Was ist derMensch, dass du an ihn denkst, desMenschen Kind, dass du dich seiner an-nimmst?“

So gingen die Jahre dahin. MeinBruder Erwin und ich waren beide aktivin der KAJ, und das gewährte einen Zu-sammenhalt unter Jugendlichen, fürdie gute Sache einzutreten. Alles inallem erlebten wir eine Jugend, die inden kommenden Jahren manche Wei-chen stellte. Als Jugendliche schien dasReligiöse eher im Hintergrund und dochwar es ein fester Boden, der uns in derFamilie getragen hat. Ich wurde zu denSchwestern im Kloster St. Elisabeth inSchaan geführt, Erwin trat bei den Mis-sionaren vom Kostbaren Blut in Schel-lenberg ein. Unser Entschluss war fürunsere Umgebung total unverständlich.Das Schwerste, das mir abverlangtwurde, war das Zurücklassen meinerkleinen Schwester Barbara. Aber auch

da nahm der Psalmvers wieder Gestaltan: „Was ist der Mensch, dass du anihn denkst, des Menschen Kind, dassdu dich seiner annimmst?“

Das Leben im Kloster in den erstenJahren war für mich in vielen Bereichenunverständlich, und doch wusste ichim Innern, dass ich hier einen Auftraghabe. Arbeit und Ausbildung standenim Vordergrund. Das Spirituelle fehlteweitgehend oder war auf bestimmteÜbungen festgelegt. Trotz allem kannich sagen: Es war mein Weg, der michweiterführte.

Die letzten 25 Jahre in St. Martin inDornbirn eröffneten mir einen Weg, als

SPIRITUALITÄT

priesterliche Frau zu leben, meine in-nerste Berufung wahrzunehmen. DerEinsatz war vielseitig. Ich habe erfah-ren, dass Seelsorge und Menschensorgenicht zu trennen sind.

Es gäbe in meinem Leben noch vieleStationen, an denen ich Gottes Führungdeutlich spürte. Das gab mir Sicherheit,auf dem rechten Weg zu sein. Ein vonuns Schwestern oft gesungenes Liedbringt dies zum Ausdruck:

„Ich trau auf dich, o Herr. Ich sage, du bist mein Gott.In deiner Hand liegt meine Zeit,in deiner Hand liegt meine Zeit.“Sr. Ermelinde Kräutler, ASC

»Was ist der Mensch, dass du anihn denkst, des Menschen Kind,dass du dich seiner annimmst?

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„Brot und Rosen“ –Pilgerreise nach RomKLOSTER ST. ELISABETH

Fotos: Reinhard Matt, Schellenberg

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AudienzHöhepunkt der Rom-reise war die Audienzbei Papst Franziskus.

Papstaudienz als HöhepunktZwei Tage später führte der Weg zu stillenOrten außerhalb des Zentrums, zunächstzur Kirche San Lorenzo fuori le mura. Einähnlich ruhiger Ort ist Tre Fontane, wosich der Sitz der Kleinen Schwestern be-findet. Eine Schwester aus Luxemburgstellte ihre Ordensgemeinschaft vor.

Die Teilnahme an der Papstaudienzam 1. Mai war für viele der Höhepunkt.Es ist immer eine Freude, dem beschei-denen und klugen Bischof von Rom zu-hören zu dürfen. Mit einem Wortgottes-

dienst und einem gemeinsamen Essenschloss der letzte Abend.

Abschied –und ein großer DankAm 3. Mai trat die Gruppe die Heimreisean – teils mit dem Zug, teils mit dem Flug-zeug. Alle sind dankbar für die tolle Grup-penerfahrung und das gemeinsam Er-lebte. Ein besonderer Dank gilt dem Teamvon „Brot und Rosen“ mit Peter Dahmen,Susanne Falk-Eberle und Schwester Eli-sabeth sowie den Gastgeberinnen in Ita-lien. Klaus Biedermann

Die vom Kloster St. Elisabeth in Schaanangebotene Romreise 2019 ist auf großesInteresse gestoßen.

Nachdem die 2016 von „Brot undRosen“ organisierte Pilgerreise nach Rombesten Anklang gefunden hatte, wurdefür 2019 erneut eine solche Reise ange-boten. Sie war rasch ausgebucht. DreiVorbereitungstreffen dienten dem gegen-seitigen Kennenlernen.

Die Pilgergruppe traf am 27. April imrömische Regionalhaus der ASC-Schwes-tern ein. Dem Abendessen ging eine hei-lige Messe voraus. Ein Teil der Gruppeübernachtete im Regionalhaus, der an-dere Teil logierte im „Domus Helena“,einem von Franziskanerinnen geführtenHotel.

Katakombe San Callisto und MeditationswegAm 28. April besuchten alle die Kata-kombe San Callisto. Anschließend gestal-tete Sr. Elisabeth Müller, ASC, einen Me-diationsweg. Jede und jeder zog eineNummer und begab sich zum entspre-chenden Meditationsbild entlang einesWeges. Hier war jeweils eine biblischeSzene zu sehen, die einen Impuls gab:Wo stehen wir im Leben und welchenAnstoß könnte die gezogene Szene fürunseren Alltag geben?

PilgergruppeDas gemeinsam Erlebte verband dieGruppe miteinander.

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Foto: P. Richard Pühringer, CPPS

Provinzwahlversammlungschaut in die Zukunft

KUFSTEIN

IV ASC CPPS 5-2019

CPPS

Eigenteil

Anbeterinnen des Blutes ChristiMissionare vom Kostbaren Blut

Redaktion:

CPPS MissionareTel.: 0049 8265 9691 0

Sr. Johanna RubinTel.: 0041 41 833 8483Mail: [email protected]

Bestellung/Zahlung CPPS: für D:Missionshaus Baumgärtle, 87739 Breitenbrunn, Bankverb.: Liga Augsburg, IBAN: DE 39 7509 0300 0000 1495 78 BIC: GENODEF1M05für A:Kolleg St. Josef, Gyllenstormstraße 8, 5026 Salzburg-Aigen,Bankverb.: Postscheckkonto Wien, IBAN: AT 36 6000 0000 0794 8653BIC: OPSKATWWfür LI/CH:Missionare vom Kostbaren Blut Missionshaus, FL-9488 Schellenberg, Bankverb.: Postscheckamt St. Gallen, IBAN: CH 57 0900 0000 9000 2904 3BIC: POFICHBEXXX

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Litho und Druck:LVD Limburger VereinsdruckereiSenefelderstr. 2D-65549 Limburg.

Jahresbezugspreis:14,95 Euro, 25 CHF (Ch/LI)

Objekt 27/28

IMPRESSUM

Missionaren vom Kostbaren Blut findetAusdruck in ihrer Teilnahme an unsererProvinzversammlung.

Neben einer Reihe von Berichten(Provinzial, Vikariatsleiter, Ökonom)und Zeiten gemeinsamen Betens berie-ten wir angesichts fehlenden Nachwuch-ses und zunehmenden Altersdurch-schnitts über Schritte in die Zukunft,auch in Zusammenhang mit anderenProvinzen. Ein Zusammengehen mit an-deren europäischen Provinzen (Italien,Polen, Spanien und Portugal), ein Be-mühen um Mitbrüder aus Tansania oderIndien sind Vorschläge, und die neueProvinzleitung soll sich darum küm-mern.

Provinzial Pater Ferdinand Zech ste-hen Pater Josef Gehrer (als Vizeprovin-zial) sowie Pater Georg Wiedemann,Pater Josef Klingele und Pater RichardPühringer als Provinzräte zur Seite.

Ein ganz herzlicher Dank gilt PaterAndreas Hasenburger, der zwölf Jahrelang die Deutsche Provinz geleitet und

Die Missionare vom Kostbaren Blut ausDeutschland, Österreich und Liechten-stein und manchmal auch aus dem bra-silianischen Vikariat treffen sich alleJahre für einige Tage, um die Gemein-schaft zu pflegen und zu vertiefen, zumAustausch über die Hausgemeinschaf-ten, um wichtige Themen zu beratenund Wege in die Zukunft zu vereinbaren.Alle vier Jahre ist dieses Treffen eine Pro-vinzwahlversammlung – so auch vom23. bis 26. Juni 2019 in unserem Missi-onshaus Mariahilf in Kufstein. Erstmaligwaren Mitglieder der USC, der Laienge-meinschaft vom Kostbaren Blut, sechsVertreterinnen der verschiedenen Regio-nen, mit dabei. Ihre Präsenz hat den Be-ratungen gut getan, ihr Gebet hat unsgestärkt, und sie konnten und habensich mit ihren Überlegungen und Sicht-weisen in das Gespräch eingebracht. Voreinem Jahr wurden nach längerer Zeitder Vorbereitung Frauen und Männer indie USC (Unio Sanguis Christi) aufge-nommen. Die tiefere Bindung zu uns

Gottes Planerkennen zu könnenund seinen Weg zugehen - darum batendie Teilnehmer derVersammlung.

dabei unzählige Reisen gemacht, vieleGemeinschaftstreffen geleitet, viele per-sönliche Gespräche geführt und mancheSchritte angestoßen und begleitet hat.

Auf unserem Weg vertrauen wir da-rauf, dass viele Menschen uns mit ihremGebet begleiten und dass wir so GottesPlan mit uns erkennen und seinen Weggehen können.

P. Ferdinand Zech, CPPS