Anders in den Urlaub

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AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 26. Ausgabe, August 2003 FOTO: DPNY NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

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In dieser Ausgabe geht es unter anderem um folgende Themen:Jogurt hilft gegen DurchfallLycopin- und Beta-Carotinmangelmacht Krebsrisiko sichtbarNeues „Fruchtbarkeits-Vitamin“entdecktGesundheits-MeldungenNeue Wirkstoffegegen das VergessenGesunder LeinLutein und Zeaxanthinschützen die AugenHeilmittel Tee

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AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 26. Ausgabe, August 2003

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

ie Sonne lacht vom Himmel, dieVögel zwitschern, die Bäume sind

grün, und die Blumen blühen: Er isteindeutig da, der Sommer. Für viele dieschönste Zeit des Jahres. Deshalbmöchten viele auch jetzt Urlaub ma-chen. Die Gedanken kreisen darum,mal wieder dem Alltag zu entfliehenund die freie Zeit zu genießen. Endlichmal wieder Zeit für sich selber – oderauch für die Familie – zu haben.

Doch was genau erwarten wir vom Urlaub? Geht es einfach darum, sich zuentspannen, so dass der Kopf frei wirdund wir Abstand zum Alltäglichen gewinnen? Oder wollen wir mehr?Zieht es uns in die Ferne, auf der Suchenach unserem persönlichen Glück?

So viel steht fest: Der Trend geht vomWohlstands- zum Wohlfühl-Tourismus:Ausruhen statt Ausgehen, ernsthafteGespräche statt Partygeplauder, Well-ness statt Fitness. In Bezug auf das Frei-zeitverhalten bedeutet dies einen Werte-wandel vom reinen Konsumverhaltenzu sinnvoller Beschäftigung. Das WortErholung wird neu definiert. Wellnessheißt hier das neue Zauberwort, wobeies mehr beinhaltet als nur großzügigeSauna- und Badelandschaften. Well-ness ist ein Zustand von besonderem

Wohlbefinden, der sichauf den ganzen Men-

schen, den Körper,die Seele, den

Geist sowie

seine Umwelt bezieht. Seelische Well-ness heißt, die Sinnerfüllung des Lebens zu organisieren sowie eigeneStärken und Schwächen herauszufin-den. Körperliche Wellness beinhaltetausgewogene Ernährung und angemes-sene körperliche Betätigung.

Wo auch immer die Reise hingehenmag, wichtig ist, dass wir darauf ach-ten, dass wir uns selber mitnehmen.Und um die schöne Zeit zu genießen,bedarf es vor allem der richtigen Ein-stellung. Man muss nicht alles gesehenund besichtigt haben, um Glück zuempfinden. Glück findet man oft in denkleinen Momenten – man muss sie nurzu erkennen und zu genießen wissen.

In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen,liebe Leser, gerne einige Varianten füreinen schönen Urlaub oder ein erfülltesWochenende vorstellen.

Suchen Sie die Ruhe? Bei einem Urlaubim Kloster werden Sie besinnliche Tageerleben. Oder mögen Sie es eher luxu-riös? Dann ist eine Bahnreise in einemEdelzug sicher das Richtige für Sie.Wer seinen Kulturhunger stillen möch-te, kann im Titelthema mehr über dieKulturhauptstadt 2003, Graz, lesen.Haben Sie Spaß an Sprachen? Na prima! In dem jeweiligen Land lässt sie sich am besten erlernen; wir stellenIhnen einige Tipps vor. Wer es gerneauthentisch mag, für den ist vielleichteine Reise auf einem Frachtschiff interessant? Ideal für Familien: mal Urlaub auf dem Bauernhof machen.Oder verwirklichen Sie Ihre Visionenbei einer Reise zu sich selbst. Sie sehen:

Es gibt genügend Möglichkeiten, denUrlaub mal etwas anders zu gestalten.Wir sind sicher, dass Reise-Vorschlägefür Sie dabei sind, die viel Freude, Er-kenntnisse und schöne Eindrücke hin-terlassen. Lassen Sie sich inspirieren ...

In der Rubrik „Körper & Seele“ könnenSie lernen, wie Sie „von Ihren Fin-gernägeln lesen“ können. Was bedeu-ten die kleinen weißen Punkte auf denNägeln? Wieso sind die Nägel brüchig?Lesen Sie hier nach, was Ihrem Körpereventuell fehlen könnte und was Siefür schöne, gesunde Nägel tun können.Außerdem: Was spirituelle Menschenaus den Nägeln ersehen können!

Wenn der Artikel „Reform des Gesund-heitssystems“ in der letzten Ausgabefür Sie interessant war, können Sie sich auf die Fortsetzung freuen. In der Rubrik „Gesundheit & Recht“ erwartetSie Teil 2! Informieren Sie sich über die vorgesehenen Änderungen, die die Patienten und Versicherten unmittelbar betreffen werden.

Liebe Leser, natürlich haben wir nochweitere interessante Themen für Sie recherchiert. Wir wünschen Ihnen einespannende Reise durch die neue Ausgabeunseres Kundenmagazins MEDICOM.

EditorialEditorial

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In der Tourismus-Branche entwickelt sich

ein neuer Trend. Statt Partygeplauder

und Ausgehen werden ernsthafte

Gespräche und Aus-

ruhen bevorzugt.

Die Wellness- löst die

Fitness-Welle ab. Viele

Menschen wollen die

Urlaubszeit sinnvoll

nutzen. Wir stellen

Ihnen deshalb einige

Möglichkeiten vor,

wie Sie Ihren Urlaub ein-

mal anders gestalten können.

So wird Ihre Reise sicher bleibende

Eindrücke hinterlassen.

Was hat sich bisher getan? Was wurde

umgesetzt, was wird umgesetzt werden?

Und wann? Unsere Fortsetzung hält Sie auf

dem Laufenden.

Lesen Sie, was Ihre Nägel über den

Zustand Ihres Körpers und Ihrer Seele

aussagen. Und was Sie für schöne,

gesunde Nägel tun können.

Inhalt

Neue Verfahren machen es möglich, die Parkinsonsche

Krankheit jetzt besser und schneller zu erkennen.

Körper & Seele

Der Seele „auf die Finger schauen“

Titelthema: Anders in den UrlaubEine Reise zu sich selbst

26Ab Seite

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18Ab Seite

Gesundheit & Recht

Reform des Gesundheitssystems (Teil 2)

Neues aus der Forschung: Parkinson

34Ab Seite

KurzmeldungenJogurt hilft gegen DurchfallLycopin- und Beta-Carotinman-gel macht Krebsrisiko sichtbarNeues „Fruchtbarkeits-Vitamin“entdecktGesundheits-Meldungen Neue Wirkstoffe gegen das VergessenGesunder LeinLutein und Zeaxanthin schützen die Augen Heilmittel Tee

Gesundheit & RechtGerichtsurteileReform des Gesundheitssystems(Teil 2)

Bewegung & FitnessAlles Haltungssache

Neues aus der ForschungParkinson

Vitalstoff-LexikonCoenzym Q10Lycopin

MEDICOM informiertSARS„Anti-Aging“? Nicht mit Hormonpräparaten!Warnung vor geräuchertem Butterfisch

TitelthemaAnders in den Urlaub

Körper & SeeleDer Seele auf die Finger schauen

Essen & TrinkenVitalstoff-Rezept

RubrikenEditorialImpressumLeserbriefeRätselseite

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Kleine Tricks mit großer Wirkung für Ihre

Gesundheit: So schonen Sie Ihren Rücken.

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Bewegung & Fitness: Alles Haltungssache

3MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

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4 MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

Jogurt hilft gegenDurchfall

robiotischer Jogurt kann bei Durch-fallerkrankungen helfen. Die im

Jogurt enthaltenen probiotischen Kulturen können die Symptome bei bestimmten Formen der Diarrhö positivbeeinflussen. Das haben neue Studienjetzt bewiesen. Bei Patienten mit einerRotavirus-Infektion half die Aufnahmevon mindestens 109 KBE (koloniebil-denden Einheiten) probiotischer Kultu-ren bei der Besserung der Symptomedes Durchfalls. Das berichten die Forscher Scott J. Hackett und Julia E.Clark vom General Hospital in New-castle upon Tyne in Großbritannien.Auch bei Patienten, deren Durchfalldurch die Aufnahme von Antibiotikaverursacht wurde, war die Jogurtthera-pie wirksam. Die probiotischen Jogurtsenthalten speziell gezüchtete lebendeBakterienkulturen wie Lactobacillus,Streptococcus thermophilus oder Bifi-dobakterium. Damit sie ihre gesund-heitlich positive Wirkung im Darm entfalten können, müssen sie eine hoheResistenz gegenüber dem Magensaftund der Gallensäure aufweisen, nurdann kommen sie lebend und in aktiverForm im Darmtrakt an. Nimmt manprobiotische Kulturen in Kapselformein, etwa in einem Multivitalstoff-Präparat, hat das den Vorteil, dass maneine definierte Menge der Kulturenaufnimmt und dass die Mikroorganis-men weitgehend unversehrt den Darmerreichen.

Und achten Sie darauf: Erst mindestens109 KBE der lebenden Bakterienkul-turen wie Lactobacillus, Streptococcusthermophilus oder Bifidobakteriumsind gegen Durchfall wirksam.

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ie Forscher entwickelten ein Verfah-ren mit Laserlicht zum Screening

von Krebsrisikopersonen. Grundlage desneuen Tests bilden die beiden Radikal-fänger Lycopin und Beta-Carotin, derenwichtige Funktion beim Schutz gegenKrebs durch wissenschaftliche Studiennachgewiesen wurde. Patienten mitBrust- oder Prostatakrebs haben einen zugeringen Gehalt an diesen Antioxidanzi-en. Bislang ließen sich Lycopin und Be-ta-Carotin nur in einem sehr aufwändi-gen und teuren Verfahren im Blut nach-weisen. Der neue Test ist einfacher undkostengünstig.

Die Funktionsweise: Mit einem beson-deren Verfahren, der so genannten Ra-man-Resonanz-Spektroskopie, ist es denForschern gelungen, die beiden Radikal-fänger in der Haut nachzuweisen. Dazumussten die schwachen Signale, die dieSubstanzen abgeben, so verstärkt wer-

den, dass sie erfassbar wurden. Zusätz-lich ist es den Forschern gelungen, Beta-Carotin und Lycopin in einem Verfahrenvoneinander zu unterscheiden und auchin ihrer Konzentration zu bestimmen.

Der Test erfordert keine Eingriffe undkann an der menschlichen Haut vorge-nommen werden. Er ist preiswert und be-liebig wiederholbar. Die Messvorrichtungist in der Charité-Klinik für Dermatologieso weit fertig gestellt worden, dass sienach den klinischen Tests in Serie gehenkann. Brust- und Prostatakrebs gehörenzu den häufigsten Tumorarten. Damitsteht der Medizin ein kostengünstigesund für Patienten unschädliches Verfah-ren zur Bestimmung von Krebsrisikoper-sonen zur Verfügung. Auf der anderenSeite wird mit dem Test erneut der wissenschaftliche Beweis geführt, welchgroße Bedeutung die Vitalstoffversor-gung für den Menschen hat.

Wissenschaftler der Berliner Charité haben ein neues Verfahren zum Screening von Krebsrisikopersonen entwickelt: die Sichtbar-machung des körpereigenen Lycopin- bzw. Beta-Carotin-Haushalts.

Lycopin- und Betacarotin-mangel machen Krebs sichtbar

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Die Kraft der Tomate: Lycopin kommt fast ausschließlich in Tomaten und Tomatenprodukten vor.

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ls Vitamine werden organische Subs-tanzen definiert, die der Körper

unbedingt braucht, die er aber selbernicht oder kaum herstellen kann. OhneVitamine geht im menschlichen Körpergar nichts. Bei allen wichtigen Stoff-wechselvorgängen sind sie beteiligt. Fürden menschlichen Organismus sind sielebensnotwendig, deshalb bezeichnetman sie als „essenziell“. Bislang kannteman 13 Vitamine. Mangelt es an be-stimmten Vitaminen, nimmt die Gesund-heit großen Schaden. Die bekanntesteVitaminmangelkrankheit ist Skorbut beiVitamin C-Mangel.

PQQ wäre damit das erste neu definierteVitamin seit 1948. Damals wurde das Vitamin B12 entdeckt. Auch PQQ scheintzur Gruppe der wasserlöslichen B-Vita-

mine zu gehören. Bereits 1979 hattenForscher den Stoff in Bakterien entdeckt,1989 wurde er auch in Säugetieren gefunden. Japanische Forscher vom RIKEN Brain Science Institute, die PQQ jetzt auf seine Funktion hin untersuchten, fanden heraus, dass es bei Mäusen einewichtige Rolle für die Fruchtbarkeit spielt.Es wird angenommen, dass das gleicheauch für den Menschen gilt. Wird Mäusenin Laborversuchen PQQ vorenthalten,sinkt ihre Fruchtbarkeit, sie bekommenein raues Fell, wachsen nur langsam undsind infektionsanfällig. Das mutmaßlicheVitamin wird im Körper gebraucht, umdie Aminosäure Lysin abzubauen.

Enthalten ist PQQ in Papayas, Kiwis, grünem Tee, vergorenen Sojabohnen undin Fleisch.

Pyrroloquinolin-Quinon, kurz PQQ, lautet der etwas sperrige Namefür eine Substanz, die nach Ansicht japanischer Forscher alle Voraussetzungen erfüllt, in den exklusiven Kreis der Vitamine auf-genommen zu werden. Das berichtet das Fachmagazin „Nature“.

Neues „Fruchtbarkeits-Vitamin“ entdeckt

Vor allem in Kiwis, Papayas, grünem Tee, vergorenen Sojabohnen sowie in Fleisch ist die Substanz PQQ enthalten.

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Bahnbrechende KrebstherapieEine als Durchbruch gefeierte Behandlungs-methode gegen Krebs soll nun in mehrerenKrankenhäusern in Europa und den USA getestet werden. Die Therapie stimuliert die Produktion von Abwehrzellen besonders effektiv. Sehr gute Ergebnisse zeigten sich bei der Behandlung von Prostatakrebs und Leukämie. Möglicherweise kann die Behandlungsmethode auch gegen Aids eingesetzt werden. Zunächst wollen vierKrankenhäuser in den USA, Großbritannienund der Schweiz die Therapie erproben. DieTherapie könnte in etwa zwei Jahren auf den Markt kommen.

Vitalstoffe von Obst und Gemüse wirkenvorbeugendVitalstoffe von Obst und Gemüse helfen,Krebs und Osteoporose vorzubeugen. Der re-gelmäßige Verzehr von 400 bis 800 GrammObst und Gemüse proTag helfe zudem, zahl-reichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzu-beugen, teilten Wissenschaftler des landwirt-schaftlichen Forschungsinstituts (INRA) amDonnerstag in Paris mit. Die Wissenschaftlerbetonten, dass es beim Verzehr auf Regel-mäßigkeit und Abwechslung ankomme.

Tödlicher ZigarettenrauchAn den Folgen des Rauchens sind inDeutschland im Jahr 2001 mehr als 40.000Menschen gestorben. Insgesamt wurden indem Jahr 40.053 Todesfälle nach Lungen-krebs, Kehlkopfkrebs und Luftröhrenkrebsmit dem Tabakkonsum in Verbindung ge-bracht, wie das Statistische Bundesamt mit-teilte. Dabei starben dreimal mehr Männerals Frauen an diesen Krankheiten.

Wärmetherapie gegen bösartige HirntumoreDie Berliner Charité setzt eine neuartigeWärmetherapie zur Behandlung von bösar-tigen Hirntumoren ein. Winzige Eisenteil-chen werden dabei in den Tumor gespritztund von den Krebszellen aufgenommen,dann werden die Teilchen auf Temperaturenbis 45 Grad erwärmt. Die Hitze zerstörtKrebszellen im Tumor und der Umgebungund verstärkt zugleich die Wirkung einerStrahlentherapie. Die durchschnittliche Le-benserwartung eines Glioblastom-Patientensoll mit dieser neuen Methode erheblich verlängert werden können.

Geräte gegen Rückenschmerzen nutzlosDie meisten Geräte gegen Rückenschmerzenwie Massageroller, Magnetroller, Reizstrom-apparate oder Extensionsliegen sind nutzlos,in einigen Fällen sogar schädlich. Zu diesemErgebnis kam die Fachzeitschrift „Ökotest“nach einer Untersuchung von insgesamt 16 Geräten. Am besten schnitt dabei noch das traditionelle Kirschkernkissen ab, dasvon den Testern als „befriedigend“ ein-gestuft wurde. Als bestes Mittel gegenRückenschmerzen empfiehlt die Zeitschrift„Bewegung – und zwar reichlich“.

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Gesundheits-Meldungenganz kurz

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n der Fachzeitschrift „Journal of theAmerican Medical Association“ (vom

Mai 2003) wurde eine umfangreicheStudie veröffentlicht, die beweist, dassdie Kombination der Hormone Östrogenund Progesteron, wie sie Frauen häufig zur Vorbeugung gegen Knochen-schwund und Demenzerkrankungenverschrieben wird, das Demenzrisikoverdoppelt.

Die Studie, mit der 1996 begonnen wur-de, hat 4.500 Teilnehmerinnen im Alterüber 64 Jahren. Sie wurde bereits 2002

Verdoppeltes Demenzrisiko bei Hormontherapie

Eisen hilft gegen Müdigkeit – auch ohne Anämie

isenpräparate helfen auch gegenMüdigkeit, wenn keine messbare

Anämie vorliegt. Bislang war nur bekannt, dass Eisen gegen die durch die Blutarmut (Anämie) hervorgerufeneMüdigkeit wirkt. Schweizerische Wis-senschaftler untersuchten jetzt im Rahmen einer neuen Studie knapp 140Frauen im Alter zwischen 18 und 55Jahren. Die Frauen litten an unerklärli-cher Müdigkeit, hatten aber nachweis-lich keine Anämie. Die Teilnehmerin-nen bekamen vier Wochen lang täglichentweder 80 mg Eisen oder ein Placeboverabreicht. Das Ergebnis der Studie:Das Ausmaß der Müdigkeit bei denFrauen, die Eisen zu sich genommenhatten, sank um 29 Prozent, bei derPlacebogruppe jedoch nur um 13 Pro-zent. Die Untersuchung der Wissen-schaftler von der Universität Lausanne,die in der Fachzeitschrift „British Medi-cal Journal“ (Bd. 326) erschienen ist,

war die erste Studie dieserArt an Frauen mit unerklär-licher Müdigkeit, jedoch oh-ne Anämie. Was man bereitswusste: Besonders jungeFrauen leiden oft an dieserForm von Müdigkeit, undgerade Frauen im gebärfähi-gen Alter sind oft von einemlatenten Eisenmangel be-troffen. Anhand der neuenErkenntnisse aus dieser Stu-die ist es in Zukunft möglich,Müdigkeitssymptome, diezuvor auf emotionale Gründeoder auf Stress zurückgeführtworden waren, effektiv mitEisen zu bessern. Es istalso wichtig, früh genug mit einer guten Eisenversorgung zu beginnen, um die Lebensqualitätder Betroffenen zu erhalten. Eisen,in einem Multivitalstoffpräparataufgenommen, sorgt generell für einegute Sauerstoffversorgung des Blutesund ist besonders Frauen zu empfeh-len, die durch ihre Monatsblutungenregelmäßig Eisen verlieren.

abgebrochen, nachdem klar wurde, dass die Hormongaben das Risiko vonBrustkrebs, Schlaganfällen und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen. Dassdie Einnahme solcher Präparate über einen Zeitraum von fünf Jahren auchdas Demenzrisiko erhöht, ergab jetzt eine vertiefende Auswertung der Daten.Forscher vermuten, dass das Proges-teron die vielleicht positive Wirkung desÖstrogens aufhebt. Ob das wirklich derFall ist, soll eine anschließende Studieklären. Die Ergebnisse von Studien ausden vergangenen Jahren ließen jedochein erhöhtes Krebsrisiko bei der Ein-nahme von reinen Östrogenpräparaten vermuten. Besser ist es deshalb, Wech-seljahresbeschwerden mit natürlichenMitteln entgegenzuwirken.

Phyto-Östrogene aus der Sojabohne imi-tieren die Wirkung des pharmazeuti-schen Östrogens – jedoch ohne dasKrebsrisiko zu erhöhen. Wegen ihres hohen Sojakonsums haben Japaner-innen keine Wechseljahresbeschwerden.Da wundert es nicht, dass es in derjapanischen Sprache kein Wort für „Hitzewallungen“ gibt.

Frauen über 65 Jahre, die gegen die Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie mit Östrogen und Progesteron erhalten, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Alzheimer oder anderen Demenzen zu erkranken, wie andere Frauen.

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Wechseljahresbeschwerden lieber mit natürlichenMitteln entgegenwirken!

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Neue Wirkstoffe gegen das Vergessen

7MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

as Neue an MEM1414: Es löst das eigentliche Problem des Gedächtnis-

schwundes, die nachlassende Fähigkeit,Informationen aus dem Kurzzeit- insLangzeitgedächtnis zu befördern. Bis-herige Präparate gegen die Alzheimer-demenz erhöhten nur die Aufmerksam-keit und die Konzentration des Patienten,griffen aber nicht in den eigentlichen Erinnerungsvorgang ein – für Menschenmit extremen Demenzerscheinungen wenig hilfreich.

Mit dem neuen Wirkstoff will man nunerreichen, dass selbst im fortgeschritte-nen Alter Nervenzellen angeregt werden,zu wachsen, miteinander Verbindungeneinzugehen und so einen Gedächtnis-inhalt dauerhaft im Gehirn zu verankern.In fünf Jahren soll die „Pille gegen das Vergessen“ auf dem Markt sein. Zunächst soll der Wirkstoff nur für an

Alzheimer Erkrankte zum Einsatz kom-men, doch auch für viele andere Men-schen wird er von großem Interesse sein.Wenngleich es nicht wünschenswert ist,jeden Eindruck im Langzeitgedächtnis zu behalten. Auch das Vergessen hat seine Berechtigung.

Phosphatidyl-Serin Um die Verbesserung des Lern-, Erinne-rungs- und Konzentrationsvermögensgeht es bei einem weiteren Wirkstoff, derbereits in mehreren Versuchen seineWirksamkeit unter Beweis gestellt hat.Das Phospholipid Phosphatidyl-Serinkann demnach helfen, die Erinnerung anGesichter und Namen, an Telefonnum-mern und an Stellen, an denen sich häufig verlegte Gegenstände befinden, zu verbessern. Mit zunehmendem Alter oder in belastenden Lebenssituationen

vernetzen sich Gehirnzellen zunehmendweniger, oder sie sterben ab. Mit 50 Jah-ren hat der Mensch statt dreizehn noch et-wa zehn Milliarden Zellen zur Verfügung.Dazu kommt eine verschlechterte Reizwei-terleitung zwischen den Zellen – Vergess-lichkeit ist eine der Folgen. Phosphatidyl-Serin kann die Reizweiterleitung zwischenden Gehirnzellen verbessern, denn es istein wichtiger Baustein aller Zellmembra-nen. Normalerweise kann es vom Körperin begrenzter Menge hergestellt oder ausder Nahrung aufgenommen werden. BeiKrankheit, einseitiger Ernährung sowiemit zunehmendem Alter kann es jedochzu einem Mangelzustand kommen. Dazukommt, dass Phosphatidyl-Serin in ersterLinie in Lebensmitteln enthalten ist, dieheute – aus gesundheitlichen Gründen –auf unseren Speiseplänen meist gänzlichfehlen. Wer isst heutzutage schon nochGehirn? Der Körper selbst kann Phos-phatidyl-Serin nur in einem aufwändigen Prozess herstellen. Dieser Prozess erfordert einen hohen Energieaufwand, ein gut funktionierendes Enzymsystem und einen ausgeglichenen Stoffwechsel. Vorausset-zungen, die bei vielen Menschen nichtmehr gegeben sind. Bei Anspannung, inPhasen, in denen man geistig sehr gefor-dert ist, sich einseitig ernährt, krank ist,oder auch mit zunehmendem Alter ist essinnvoll, die Nahrung mit diesem Stoff zu ergänzen.

Phosphatidyl-Serin ist im ganzen Körperwirksam, besonders im Gehirn. Da auchbei Depressionen der Informationsflusszwischen den Hirnzellen gestört ist, soll Phosphatidyl-Serin auch antidepressiv wirken können.

MEM1414 heißt die Hoffnung für Alzheimerkranke. Der neue Wirk-stoff, der dieses Jahr in einem europäischen Krankenhaus erprobt werden soll, hat in Studien bahnbrechende Erfolge imKampf gegen das Vergessen bewirkt.

Besonders interessant für an Alzheimer Erkrankte:Der Wirkstoff MEM1414 greift direkt in denErinnerungsvorgang ein.

Botenstoffe wie Serotonin (rot) vermitteln Infor-mationen zwischen den Nervenzellen (weiß, blau). Sie„überspringen” den synaptischen Spalt und binden anden Rezeptoren der Nachbarzellen an. Die Rezeptorenleiten den Impuls dann weiter. Bei einer Demenz aberauch bei einer Depression ist der Informationsflusszwischen bestimmten Nervenzellen gestört.

BotenstoffSerotonin

synaptischerSpalt

Rezeptoren

Nervenzelle

Reiz-weiter-leitung

Nervenzelle

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Dichte der Nervenzellenim Gehirn mit 25:Gedächtnisleistung normal

Dichte der Nervenzellenim Gehirn mit 65:Gedächtnisleistunggeschwächt

MEM1414 und Phosphatidyl-Serin

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ein – auch Flachs genannt – gehört zu der Familie der Leingewächse. Sein

lateinischer Name lautet Linum usitatissi-mum. Die Jahrtausende alte Kulturpflanzewird heute überwiegend in Kanada, Ar-gentinien, Ungarn und in Indien ange-baut. Lein ist ein zartes, einjähriges Kraut,das bis zu einem Meter hoch wächst.

Leinsamenkörner werden oft als Zutat zuMüsli oder zum Bestreuen von Brot undBackwerk verwendet. Sie dienen als ganzeKörnchen, leicht gequetscht- oder ge-schrotetet als mildes Abführmittel. DochVorsicht: Bei der Verwendung als Abführ-mittel ist es nötig, etwa 2 bis 3 Liter Flüssigkeit täglich zusätzlich zu trin-ken, damit die Ballaststoffe auch gut imDarm aufquellen können und der Stuhlnicht zu fest wird. Aus den Samen wirddas würzige Leinöl hergestellt, das einensehr hohen Gehalt an der wertvollenFettsäure Alpha-Linolensäure aufweist.Ein bekanntes Gericht mit Leinöl sindPellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Dieim Öl enthaltenen essenziellen Fettsäurensind für den Stoffwechsel lebensnotwen-

dig, weil der Organismus sie nicht selbstherstellen kann. Außerdem senken sie denTriglyceridspiegel – und das ist gut für die Gesundheit von Herz und Kreislauf.

Vor allem enthalten Leinsamen aber Lignane – Substanzen, die zur Gruppeder so genannten Phyto-Östrogenegehören. Phyto-Östrogene, zu denenneben den Lignanen aus Leinsamen auchdie Isoflavone aus Soja zählen, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sekun-dären Pflanzenstoffe können ähnlicheEffekte erzielen wie Medikamente oderauch Hormone. So sind sowohl diePhyto-Östrogene der Sojapflanze und dieim Leinsamen enthaltenen Lignane beiWechseljahresbeschwerden hilfreich.Frauen sollten vor, während und nachder Menopause täglich Phyto-Östrogenezu sich nehmen, denn Studien zeigen,dass mit pflanzenreicher und östrogen-reicher Ernährung eine wirkungsvolleKrankheitsvorbeugung betrieben werdenkann. In Westeuropa werden jedoch zuwenig phytoöstrogenreiche Lebensmittelverzehrt.

Leinsamen enthalten ca. 39 % Ballaststoffe, bis zu 31 % Fett mit ei-nem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren sowie ca. 6 % Eiweiß. Außerdem sind sie reich an wertvollen Vitaminen (wie Vitamin K, Vitamin B1, Vitamin B2 und Niacin) und Mineral-stoffen (besonders an Kalium, Calcium, Eisen und Magnesium).

Gesunder Lein

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Aus den Samen der Leinpflanze wird das würzige Leinöl hergestellt, das einen sehr hohen Gehalt an besonderswertvollen Linolensäuren aufweist.

AUS DER NATUR MEDICOM-TIPP

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Die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin können der altersbe-dingten Makuladegeneration, kurz: AMD, vorbeugen. Daraufwiesen Wissenschaftler aus der Schweiz undaus Deutschland bei einem Fachsympo-sium in Basel hin. Zahlreiche Stu-dien zeigen, wie wichtig diebeiden Stoffe bei der Vor-beugung der Augen-erkrankung sind.

ist eine Erkrankung der Netzhaut desAuges, die zu einem allmählichen Nach-lassen des Sehvermögens führt unddurch schädliche Sauerstoffradikale imKörper hervorgerufen und beschleunigtwird. Durch die permanente Lichteinwir-kung auf das Auge werden die Sauer-stoffradikale dort schneller als anderswoim Körper aktiviert. Dies führt zu Schäden an den Zellen des Auges. FrüheAnzeichen von AMD sind verschwom-menes Sehen, Verzerrungen mit krum-men Linien oder Probleme mit dem Entziffern von Schildern.

Mehrere Studien weisen darauf hin, dassein erhöhter Konsum von Früchten undGemüsen zu einem verminderten Auftre-ten von AMD führt. Einige der Untersu-chungen zeigen, dass Menschen, dieGemüse mit einem hohen Anteil an Lutein zu sich nehmen, ein deutlich nied-rigeres Risiko haben, an AMD zu erkran-ken, als die Vergleichsgruppe mit gerin-

9MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

Lutein und Zeaxanthinschützen die Augen

Die „innereSonnenbrille“Bislang sind mehrals 600 Carotinoideidentifiziert worden. 2 davon,Lutein und Zeaxanthin, finden sichim menschlichen Auge. Da der Menschdie beiden Substanzen nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nah-rung aufgenommen werden. Lutein undZeaxanthin reichern sich in der Maculalutea, im „gelben Fleck“ des Auges an,dem Bereich mit der höchsten Sehakti-vität. Die Carotinoide haben die Fähig-keit, das schädliche blaue UV-Licht zu filtern und gleichzeitig als Antioxi-danzien zu reagieren, um schädlicheFreie Radikale zu neutralisieren. Sie wir-ken wie eine „innere Sonnenbrille“. Zahl-reiche Forschungsergebnisse beweisen,dass Lutein und Zeaxanthin das Risikovon Augenkrankheiten wie der alters-bedingten Makuladegeneration (AMD) und des Grauen Stars reduzieren können.

AltersabhängigeMakuladegenerationZwei Millionen Menschen in Deutsch-land leiden an altersbedingter Makulade-generation (AMD). Die Erkrankung istdie häufigste Ursache für ein Nachlassender Sehkraft bei älteren Menschen. AMD

ger Luteinaufnah-me. In einer klinischen

Studie führte eine an Spinat undMais reiche Diät bei der Hälfte der Test-personen zu einer gesteigerten Dichte anMakulapigmenten. Der positive Effekt derDiät trat bereits vier Wochen nach derUmstellung der Ernährungsgewohnheitenein und ließ sich auch noch mehrere Monate nach Absetzen der Diät beobach-ten. Ein dichtes Makulapigment schütztvor Schädigungen durch hohe Lichtin-tensität. Gemüse, die viel Lutein und Zeaxanthin enthalten, sind: Grünkohl,Petersilie, Spinat, Brokkoli, Blattsalat,Erbsen, Rosenkohl, grüne Bohnen, Mais,rohe Karotten und Tomaten. Da AMD mit zunehmendem Alter auftritt, ist es wichtig, schon früh auf eine lutein- und zeaxanthinreiche Ernährung zu achten.Auch die Vitamine C und E sowie Zinkund Selen haben in Studien eine vorbeu-gende Wirkung gegen AMD bewiesen.

Eine Kombination dieser Vitalstoff-For-mulierung findet sich in Nahrungsergän-zungen, die speziell für die Bedürfnisseder Augen zusammengestellt wurden.

Augen-Querschnittmit Einwuchs

krankhafter Gefäßein die Netzhaut(feuchte AMD)

AMDBlutung

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Eines der weltweit am häufigsten genossenen Getränke wird nunauch bei Wissenschaftlern immer beliebter. Dass der Tee, obschwarz oder grün, vor Herzerkrankungen schützen, bei der Vor-beugung von Krebs helfen und Karies verhindern kann, zudem zurHautpflege beiträgt, das ist bereits in zahlreichen Untersuchungenbewiesen worden. Neueste Studien haben jetzt weitere die Gesund-heit fördernde Wirkungen unter Beweis gestellt.

Tee wie T-Zellen

T-Zellen kämpfen im Körper gegen Krank-heitserreger. Das Trinken von grünem oderschwarzem Tee fördert die Aktivität dieserdas Immunsystem unterstützenden Zellen.So wirkt Tee zwar nicht spezifisch gegenbestimmte Infektionen, aber er stimuliert –wie eine Impfung – das Immunsystem, sodass es bei einer Infektion schneller undeffektiver reagieren und die Erreger abtö-ten kann. Der Wirkungsmechanismus:Im Tee sind bestimmte Moleküle enthal-ten – so genannte Alkylamine – die auchbei vielen Bakterien, Viren und Parasitenvorkommen. Findet das körpereigene Abwehrssytem diese Antigene im Blut,werden die so genannten Gamma-Delta-Zellen aktiviert. Sie setzen daraufhin

spezifische Abwehrstoffe frei, die Inter-ferone. Nach dem Genuss von Tee werdendie T-Zellen aktiviert, was dazu führt,dass beim Eindringen „echter“ Infekti-onserreger in den Körper das Immun-system wesentlich besser reagieren kann als ohne die „Tee-Impfung“. Forscher von der Harvard Medical School und von derUniversity of New Hampshire konntendiesen Wirkungsmechanismus sowohl imLabor als auch an Versuchspersonennachweisen. Die T-Zellen der Probanden,die vier Wochen lang fünf kleine TassenTee pro Tag tranken, produzierten deut-lich mehr Interferone als die T-Zellen derVersuchspersonen, die stattdessen Kaffeetranken. Die Ergebnisse der Studie wur-den in den „Proceedings of the NationalAcademy of Sciences“ veröffentlicht.

Grüner Tee gegen GastritisGrüner Tee hat einen heilsamen Effekt beichronischer Magenschleimhautentzün-dung (medizinisch: Gastritis). Da Magen-krebs oftmals aus der Gastritis resultiert,besteht auch in diesem Zusammenhangein Schutzeffekt des Tees. Wer regelmäßiggrünen Tee trinkt, leidet nur halb so oft anGastritis wie Nicht-Tee-Trinker. Das ha-ben Forscher der University of Californiain Los Angeles herausgefunden. Die Stu-die wurde in Yangzhong, China, durchge-führt. Beteiligt waren 133 an Magenkrebserkrankte Patienten, 166 Fälle mit chroni-scher Gastritis und mehr als 400 gesundeProbanden. Auch negative Effekte wie Zi-garetten- und Alkoholkonsum sowie Da-ten zu Gewicht, Alter und Erziehung flos-sen in die Ergebnisse mit ein. Das Fazit:Der Konsum von grünem Tee senkte dasRisiko, an Magenkrebs zu erkranken, um 48 Prozent. Auch die Gefahr, an einer chronischen Gastritis zu erkranken, sank, je mehr und je länger die Teilnehmer grünen Tee konsumierten.Grüner Tee hat somit eine vorbeugendeWirkung gegen Erkrankungen im Magen-trakt. Und er kann auch bei bereits Betrof-fenen oder bei Risiko-Patienten einen positiven Effekt bewirken. Die Forschergehen davon aus, dass diese heilsame Wir-kung auf die im grünen Tee reichlich ent-haltenen Antioxidanzien zurückzuführenist, die schädliche Freie Radikale neutrali-sieren. Diese Radikale können an der Ent-stehung einer Gastritis und dem manch-mal daraus hervorgehenden Magenkrebsbeteiligt sein. Grüner Tee kann somit derEntstehung einer Gastritis und damit auch eines Magenkrebses vorbeugen.Auch einige Multivitalstoffpräparate ent-halten Extrakt aus grünem Tee und kön-nen somit zusätzlich verwendet werden.

„Impfstoff“ gegen Infektionen; beugt Gastritis vor

Heilmittel TeeForscher fanden heraus: Wer regelmäßig grünen Tee trinkt, leidet seltener an Gastritis.

Die heilsame Wirkung von grünem Tee istauf die enthaltenen Antioxidanzien zu-rückzuführen, die schädliche Freie Radikaleneutralisieren.

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Page 11: Anders in den Urlaub

§GERICHTSURTEILE

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

kenkasse auch die Kosten für eineFolgeverordnung ihres Reha-Funkti-onstrainings übernehmen muss. DiePatientin, die wöchentlich das Funk-tionstraining in Anspruch nimmt, lei-det an einer Krankheit, die die Bewe-gungsfreiheit von Armen und Beineneinschränkt. Es sei nicht ausreichend,dass die Patientin mit der Zeit lerne,die Übungen eigenständig auszu-führen. Eine fachkundige Trainings-anleitung sei notwendig, wenn esdarum gehe, bei Schmerzen Übungs-alternativen aufzuzeigen und dasEinüben fehlerhafter Bewegungsab-läufe zu verhindern, so das Gericht.Die Krankenkasse muss deshalb eben-falls die Kosten für das Folgehalbjahrübernehmen.

(Sozialgericht Frankfurt,Az.: S 20 KR 752/02)

Behandlung darf nichtverweigert werdenAuch Patienten, die keine Versicher-tenkarte bei sich haben, steht eine Behandlung zu. Dies berichtet dieVerbraucherzentrale Nordrhein-West-falen. Jedoch muss die Chipkarte oderein entsprechender Behandlungs-nachweis innerhalb von zehn Tagennachgereicht werden. Sollte dies nichterfolgen, darf der Arzt dem Patienteneine Rechnung stellen. Wird die Chip-karte nach Bezahlung der Rechnungnoch im laufenden Quartal vorgelegt,muss der Arzt den Rechnungsbetragerstatten.

Folgeverordnung Reha-Training

Krankenkasse mussKosten übernehmenDie 20. Kammer des SozialgerichtsFrankfurt entschied zugunsten einer 66-jährigen Klägerin, dass die Kran-

Nicht absetzbar

Altenheim-Kosten der MutterDer Sohn kann die Kosten für die Mutter, die krankheitsbedingt in einemAltenheim untergebracht ist, nicht alsaußergewöhnliche Belastung absetzen,wenn sie zusammen mit dem Pflege-geld genügend Einkommen hat, umdie Heimkosten selber zu tragen. Auchwenn das Grundstück der Mutter ver-kauft werden müsste, um die Kostentragen zu können, gelte dies, so dasHessische Finanzgericht. (Hessisches Finanzgericht, Az.: 3 K 2329/99)

Kein Sonderrecht bei Arbeitsunfall Ein Arbeitgeber ist nicht dazu ver-pflichtet, seinem Angestellten einenleidensgerechten Platz einzurichten,wenn dieser nach einem Unfall nichtmehr seinen bisherigen Arbeitsplatzausfüllen kann. Auch nicht, wenn essich um einen Arbeitsunfall handelte.Dies kann der Arbeitnehmer nur verlangen, wenn der Arbeitgeber den Arbeitsunfall verwerfbar oder vorsätz-lich verursacht hat oder Unfallverhü-tungsvorschriften nicht beachtet hat.

(LAG Hessen, Az.: 13 Sa 800/00)

Pflege-Richtlinie:Ausnahme von der RegelEine private Pflegeversicherung mussein Pflegebett finanzieren, wenn derPflegegutachter die Anschaffung emp-fiehlt, auch wenn dies nicht im Pflege-hilfsmittelverzeichnis aufgeführt ist.Dies entschied das Sozialgericht Han-nover im Falle eines 11-jährigenMädchens, das zum Einschlafen eineBezugsperson benötigt. Denn: DieRichtlinien sind keine abschließendeAnspruchsgrundlage.

(Sozialgericht Hannover, Az.: S 29 P 8/02)

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Wird die Chipkarte nicht innerhalb von zehn Tagen nachge-reicht, kann der Arzt dem Patienten eine Rechnung ausstellen.

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11MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

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12 MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

as ist denn jetzt mit dieser Ge-sundheitsreform, über die ständig

gesprochen wird? Das fragen sich vieleMenschen. Wann kommt sie? Und waspassiert dann eigentlich wirklich?

Bereits in der letzten Ausgabe haben Siein der MEDICOM über die anstehendenVeränderungen im Gesundheitssystem lesen können (MEDICOM 25, S. 12). Washat sich seither getan? Was wurde umge-

setzt, was wird umgesetzt? Und wann?Wir halten Sie auf dem Laufenden.

„Wir haben ein leistungsfähiges Ge-sundheitswesen in Deutschland; alleindurch Beiträge stehen den Patientinnenund Patienten jährlich 142 Mrd. Euro zurVerfügung. Alle Versicherten haben diegleichen Rechte. Wir haben keine Warte-listen und auch keine Altersbeschrän-kungen für lebensnotwendige Operatio-

nen. Aber es gibt Fehl-, Über- und Un-terversorgung. Das System ist zu teuer,teils wenig wirksam und zu wenig anden Erfordernissen der Patientinnen undPatienten orientiert. Das System ist stän-digem Druck von Lobbyisten und Anbie-tern ausgesetzt; es gibt zu viele Anreize,auf Kosten der Beitragszahler ungenü-gende Leistungen zu erbringen.“

So die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

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„Die Gesundheitsreform ist ein ständiger Prozess.Es ist eine Illusion, zu glauben, man könne in diesem Jahr ein für alle Mal etwas reformieren.“

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt

Was werden wird

Reform

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Teil 2des Gesundheitssystems

Page 13: Anders in den Urlaub

Sie hat eine undankbare Aufgabe zu erledigen. Sie muss ein System reformie-ren, das extrem wichtig für den Patien-ten und alle anderen Beteiligten ist, undvon dem so viele Schicksale, Arbeits-plätze und Interessen abhängen, dasssich bei jeder Änderung zwangsläufig irgendwer „auf die Füße getreten“ fühlt.

Doch Fakt ist: Ohne Reformen geht esnicht. Das bisherige Gesundheitssystemist nicht mehr finanzierbar, und die Lohn-nebenkosten müssen gesenkt werden.Verglichen mit anderen Gesundheitssyste-men ist das deutsche System besondersteuer. Aber nicht besonders effektiv.

Und: Zuzahlungen und Eigenbeteiligun-gen von Patienten sind in anderen Län-dern längst gang und gäbe. Unausweich-lich wird also sein, dass auch die Patien-ten Einschränkungen hinnehmen bzw.Kosten selbst übernehmen müssen. Dochbesser ist es, gar nicht erst zum behand-lungsbedürftigen Patienten zu werden. DieReform sieht auch Anreize zur Vorsorgevor, mit denen Kosten auf der Patienten-seite eingespart werden können. Das istsicher ein Schritt in die richtige Richtung.

Das Bundeskabinett hat am 28. Mai eineFormulierungshilfe für den Gesetzesent-wurf vorgelegt. Hier lesen Sie, was sich

ILLUSTRATION: NILS WASSERMANN

Die Krankenkassen werdenverpflichtet, ihren Mitglie-dern das Hausarzt-Modellanzubieten. Das Modell: DerVersicherte verpflichtet sich,immer erst zum Hausarzt zugehen und sich von diesem,falls notwendig, an einenFacharzt überweisen zu lassen. Zur Stärkung derhausärztlichen Versorgungwird eine Praxisgebühr von15 Euro bei Facharztbesu-chen ohne Überweisung desHausarztes erhoben. Ausge-nommen hiervon sind Au-genärzte, Gynäkologen undPsychotherapeuten. Auchfür Behandlungen von Kin-dern unter 12 Jahren, fürNotfälle, für chronisch Kran-ke und für Teilnehmer an D i s ea s e -Managemen t -Programmen (Programmezur Versorgung chronischKranker) gelten Ausnahmen.

Das Hausarzt-Modell

Versicherte, die sich freiwillig in das Hausarzt-Modell einschreiben, an zugelassenen Disease-Manage-ment-Programmen teilnehmen oderregelmäßig Früherkennungsunter-suchungen wahrnehmen, erhaltenunterschiedliche Preisnachlässe.

Bonusprogramme

Künstliche Befruchtungenund Sterilisationen, Sterbe-geld, Krankengeld, nicht verschreibungspflichtige Me-dikamente und Brillen (außerbei Kindern und Jugendlichensowie bei schweren Seh-störungen). So genannte ver-sicherungsfremde Leistungenwie Mutterschaftsgeld, Ent-bindungsgeld und Leistungenrund um die Schwangerschaftsollen über die Mehreinnah-men durch die Erhöhung derTabaksteuer (1 Euro proPackung) finanziert werden.

Was die Kassen nicht mehr bezahlen

Auf Wunsch soll es beim Arzt eine Patientenquittung geben, aus der dieLeistungen und Kosten der ärztlichenBehandlung zu ersehen sind.

ArztquittungErhöhung der Zuzahlung bei Arz-neimitteln und Medizinprodukten(z. B. Verbandsmaterial) (4 bis 8 Euro). Ausnahmen siehe Bonuspro-gramme.

Arzneimittel

ÄnderungenGeplante

kurzfristig konkret für die Versichertenändern soll. Sollte der Entwurf Realitätwerden, werden sich längerfristig durchzahlreiche andere Reformbestandteile,die wir hier nicht anführen, da sie denVersicherten noch nicht unmittelbar betreffen, noch weitere Änderungen ergeben. Hier erläutern wir zunächst nurdie vorgesehenen Änderungen, die diePatienten und den Versicherten unmit-telbar betreffen werden.

Ob diese Gesetzesentwürfe Realität wer-den, gilt abzuwarten. Die Opposition hatihre Ablehnung angekündigt. Wir wer-den das Thema weiter für Sie verfolgen.

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Page 14: Anders in den Urlaub

itness? Da kommt bei vielen sofortdas schlechte Gewissen auf, nicht

genug dafür zu tun. Wir sollten ja – aber,aber, aber. Fitness heißt allerdings garnicht, große Anstrengungen vollbringenzu müssen. Nehmen Sie die Treppe stattden Aufzug; steigen Sie aufs Fahrrad stattins Auto; Fußball nicht nur im Fernsehenansehen, sondern selbst spielen...Und: darauf achten, alltägliche Bewegun-gen richtig auszuführen. Natürlich be-kommen Sie davon keine dicken Muskeln.Sie entlasten aber Ihre Knochen und Gelenke und beugen so Verspannungenund Belastungsbeschwerden vor.

Das Wichtigste:die richtige Haltung!Was für die geistige Einstellung zum Le-ben gilt, gilt auch für unseren Körper: Aufdie richtige Haltung kommt es an. Auf dennächsten Seiten zeigen wir Ihnen kleineÜbungen, die Sie jederzeit zwischendurch,zum Beispiel beim Einkaufen, in der Mittagspause oder bei der Hausarbeit, ausführen können. Haben Sie die Übun-gen erst einmal des Öfteren ausgeführt, werden Sie feststellen, wie wohltuend siefür Ihren Körper sind. Und nach wenigenWiederholungen werden Ihnen dierichtigen Bewegungen bestimmt schon „in Fleisch und Blut übergegangen“ sein.

Kleine Tricks mit großer Wirkung auf Ihre

HaltungssacheAlles

Jeder zweite Deutsche leidet unterRückenproblemen. Fast die Hälftealler Krankschreibungen geht aufBeschwerden an der Wirbelsäulezurück. 30 bis 40 Prozent derDeutschen hatten schon einenHexenschuss.

Die meisten Menschen schenkenihrem Rücken erst dann Beach-tung, wenn er anfängt wehzu-tun. Unnötigerweise, denn mitein bißchen mehr Aufmerk-samkeit lässt sich Rückenbe-schwerden vorbeugen. Nichtselten geben wir zum Beispielunserem alten Bürostuhl dieSchuld, anstatt unsere Sitzhal-tung zu überprüfen. FangenSie schon heute damit an!

Rückenleiden in Deutschland

Rückenleiden in Deutschland

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Frauen

61%

50%

MännerQUELLE: DAK

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15MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

Bücken und Heben

Falsch

Bücken und Heben1. Machen Sie keinen „Katzenbuckel“, sondern halten Sie den Rücken immer gerade. 2. Stellen Sie sich breitbeinig hin, um Balanceproblemen entgegenzuwirken. 3. Gehen Sie dann – wie bei einer Kniebeuge – in die Knie. 4. Heben Sie nicht aus dem Kreuz heraus, sondern holenSie die Kraft aus den Beinen. Drücken Sie dabei die Knieleicht nach außen. Führen Sie die Schritte langsam undfließend aus; nicht ruckartig. Tragen Sie schwere Gegen-stände immer möglichst nah am Körper.

Tätigkeit an der Arbeitsplatte

Falsch

Leeren und Füllen.Beim Leeren oder Füllen einer Kiste, des Back-ofens oder eines anderen Behältnisses, das sich tief am Boden befindet, ist eine korrekteHaltung wichtig, um Rückenschmerzen vorzu-beugen. Knien Sie sich vor den Gegenstand aufdas eine Knie.

Leeren und FüllenFalsch

Tätigkeiten an der ArbeitsplatteBei Tätigkeiten an der Arbeitsplatte in der Küche arbeitet manschnell vornüber gebeugt und mit rundem Rücken. Um den Be-we-gungsapparat zu entlasten, sollten Sie immer darauf achten, dass Sie den Oberkörper strecken und die Schultern zurückziehen.Wenn Sie dann noch einen Fuß nach vorne stellen, wird der vorne liegende Schwerpunkt ausgeglichen.

FOTOS AUF DEN SEITEN 14 UND 15: DPNY

Page 16: Anders in den Urlaub

Schweres Tragen einfach. Stellen Sie sich für diese Übungzunächst vor einen Spiegel, um Korrektu-ren vornehmen zu können. Später könnenSie sie dann in Warteschlangen, wie zumBeispiel an der Kasse, wiederholen.

Stellen Sie sich gerade hin, und haltenSie diese Position. Achten Sie darauf, dassSie nicht wieder in sich zusammensinken.

Stellen Sie die Füße hüftbreit auseinan-der, leicht nach außen gedreht. BelastenSie beide Füße gleichmäßig; und stellenSie sich nicht nur auf den Vorder- oderden Rückfuß.

Heben Sie das Brustbein, und schiebenSie es ein wenig nach vorne.

Schieben Sie das Becken ein wenig nachvorne, sodass kein Hohlkreuz entstehenkann.

Achten Sie darauf, dass Sie den Kopfnicht nach hinten oder nach vorne schie-ben.

Lassen Sie die Arme hängen.

Bus-, Bahn- und Supermarkt-Sport

Fahren Sie mit dem Bus oder derU-Bahn zum Supermarkt? Dann

können Sie schon unterwegs (unbemerkt von Ihrer Umwelt!)

eine Übung ausführen und damit etwas für Ihre Kniegelenke tun. Stellen Sie sich aufrecht hin, Beine

hüftbreit auseinander. Füße zeigen nachvorne.

Gehen Sie ganz leicht in die Knie, unddrücken Sie die Knie nach außen. Das ent-lastet die Gelenke und stärkt gleichzeitigdas Gleichgewicht. Richtiges Stehen ist eine der wichtigstenVoraussetzungen für ein Leben ohneRückenleiden. Aber das ist gar nicht so

Wirbelsäule und Bandscheibe

Die S-förmige Wirbelsäule besteht aussieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbeln, dem Kreuz- und demSteißbein. Die Lendenwirbelsäule trägtunser gesamtes Körpergewicht und über-trägt dieses beim Sitzen auf das Beckenund beim Laufen auf die Beine.

Zwischen den Wirbeln befinden sich dieBandscheiben. Eine Bandscheibe bestehtaus einem äußeren Bindegewebsgürtel(Faserring) und einer gallertartigen Masseinnen (Gallertkern). Ihre Aufgabe ist es,Belastungen zwischen zwei Wirbeln abzufangen. Dafür muss sie Druck vertra-gen und sich anschließend auch wiederausdehnen können (vergleichbar mit der

Stoßdämpferfunktion). Zuständig dafürist der Gallertkern, der die Bindegewebs-fasern in einem bestimmten Spannungs-zustand hält und sich bei Bewegungender Wirbelsäule und den dadurch sich ändernden Druckverhältnissen auch verschieben kann.

Für die Aufrechterhaltung der Wirbel-säule kommt der Rumpfmuskulatur eine bedeutende Rolle zu. Damit die S-Formbewahrt bleibt, sollten Rücken- undBauchmuskeln immer in einem ausge-wogenen Spannungszustand gehaltenwerden. Wenn regelmäßige Aktivitäten,wie Schwimmen, Gymnastik und/oderRadfahren, Teil Ihres Alltags sind, dannbeugen Sie so schädlichen Folgen vonAlltags- und Jobbelastungen vor.

Richtig Stehen

Schweres TragenSchweres Tragen belastet den Rücken.Nehmen Sie daher möglichst immer einen Einkaufswagen, oder laufen Sielieber einmal mehr. Eine einseitige Tragebelastung von beispielsweise 10 kg(so viel kann ein Einkauf für eine Fami-lie ohne weiteres wiegen) führt zu einerMehrbelastung der Wirbelsäule von 35 bis 40 kg. Verteilen Sie daher IhreEinkäufe immer auf zwei Tüten, für jede Hand eine. Wenn Sie beim Tragen auf die richtige Haltung achten, dannstärken Sie das Becken und die Lenden-wirbelsäule.

Wird ein 50 kg schwererGegenstand falsch gehoben,beträgt die Druckbelastungauf die Bandscheibe 800 kg.

16 MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

Wirbel

Rücken-mark

Band-scheibe

Die Bandscheibe

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Page 17: Anders in den Urlaub

inzu kommen falsche Sitzhaltungund Bewegungsmangel während

der Arbeitszeit. Folge: starke Nacken-,Rücken- und Schulterschmerzen. Aberauch Tätigkeiten am Kopierer, an hohenRegalen und mit schweren Aktenordnernbergen Risiken für den Rücken. Die folgenden Übungen zeigen Ihnen, wieSie Ihre Muskulatur in wenigen Minutendehnen können. Sie befürchten, vonIhren Kollegen belächelt zu werden?Fordern Sie sie einfach zum Mitmachenauf. Es kann ihnen bestimmt nicht schaden, und es verbessert garantiert dieStimmung in Ihrem Büro.

RückenwirbelMit dieser Übung ziehen Sie die Rücken-wirbel auseinander. Setzen Sie sich auf-recht auf Ihren Bürostuhl, und drückenSie die Sitzhöcker des Pos in das Polster.Senken Sie den Kopf in großem, gedehn-tem Bogen in Richtung Boden, legen Sieden Oberkörper dabei auf den Ober-schenkeln ab, und lassen Sie die Armehängen. Atmen Sie langsam fünfmal tief ein und aus. Kommen Sie dann zügig wieder hoch. Wiederholen Sie dieÜbung fünfmal.

Rückenwirbel

Bauch- u. Beinmuskulatur

Entspannung in der MittagspauseDer Computer hat den Arbeitsplatz zwar modernisiert, aber für un-sere Knochen ist er nicht gerade eine Bereicherung. Die Körperhal-tung vor dem Monitor ist in der Regel angespannt und verkrampft.

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Bauch- und BeinmuskulaturSo arbeiten Sie nebenbei auch an Ihrer Traum-figur: Die Hände auf den Tisch legen und dieFüße hochheben. Bis fünf zählen, absetzen. Dasstrafft den Bauch. Eine kräftige Bauchmuskula-tur unterstützt übrigens auch die Rückenmusku-latur und ist deshalb auch gut für die Haltung.Das Beinprogramm: Die Beine hüftbreit ausein-ander stellen, die Füße hochheben und die Beine wie gegen einen Widerstand 10 Sekundenzueinander pressen. Die Füße zusammenstellenund die Beine nun wie gegen einen Widerstandauseinander drücken. Täglich dreimal.

Schultergelenke lockernDehnung der Schultern u. Oberarme

Dehnung der Schultern und der OberarmeFür eine Dehnung der Schultern und Oberarme setzen Siesich ganz gerade auf einen Stuhl. Bewegen Sie den linkenArm rechts vor den Körper. Beugen Sie den rechten Armnach oben, und ziehen Sie mit dem rechten Arm mit leich-tem Druck den linken Arm an die Brust. Schultern dabeinicht hochziehen, sondern möglichst tief halten. Dehnungetwa 30 Sekunden halten und dann wieder locker lassen.Wiederholen Sie die Übung mit der anderen Seite.

Schultergelenke lockernSo können Sie Ihre Schultergelenke lockern. Legen Siedafür die Hände auf die Schultern, und kreisen Sie mitden Armen 10-mal langsam nach hinten.

17MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003FOTOS AUF DEN SEITEN 16 UND 17: DPNY

Page 18: Anders in den Urlaub

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ie bei so vielen Erkrankungen istauch bei der Parkinsonschen

Krankheit eine möglichst frühe Diagnosewichtig. Neue Verfahren machen diesjetzt noch besser möglich. Das voll aus-geprägte Krankheitsbild der Parkinson-schen Krankheit ist sehr typisch und fürden Arzt im Allgemeinen leicht zu erkennen. Bei der Hälfte der Parkinson-Patienten wird jedoch erst im drittenJahr nach Auftreten der Symptome die

richtige Diagnose „Parkinson-Syndrom“gestellt. Die Ursache: Im frühen Stadiumsind die Symptome sehr wechselhaftund nicht charakteristisch. Warum dasso ist, lässt sich leicht nachvollziehen.Fünf bis sieben Jahre lang gehen unbe-merkt Zellen im Gehirn zugrunde. Dannerst machen sich die Hauptsymptomeder Parkinsonschen Krankheit in unter-schiedlicher Reihenfolge langsam be-merkbar. Das kann zu Verwechslungen

mit rheumatischen Erkrankungen, De-pressionen und anderen Erkrankungenführen. Umgekehrt wird das bei älterenMenschen häufig auftretende Zittern(genannt: essenzieller Tremor) sehr oftzu früh als Parkinsonsche Krankheit diagnostiziert. Parkinson kann jeder bekommen, Prominente Parkinson-Patienten sind der Papst, der Schauspie-ler Raimund Harmstorf und der BoxerMuhammad Ali.

MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

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Die Parkinsonsche Krankheit ist jetztbesser und schneller zu erkennen

Entstehung von Parkinson

Hirnstamm

Streifenkörper(Corpus striatum)

Schwarze Substanz(Substantia nigra)

Bei der Parkinsonschen Krankheit liegt eine Störung in einem kleinenTeil tief im Inneren des Gehirns (Substantia nigra) vor. Die Nerven-zellen der Substantia nigra senden Befehle zu den so genanntenStreifenkörpern in einem anderen Hirnteil. Von dort werden die

Bewegungsimpulse durch das Dopamin, einem chemischenÜberträgerstoff, an andere Nervenzellen weitergeleitet. Ist die

Übertragung von der Substantia nigra zum Streifenkörper gestört,kommt es

zu einem Mangel an Dopamin und in der Folge zu Störungen bei der Übertragung der Befehle des Gehirns an andere Nervenzellen,

die z. B. für die Steuerung von Bewegungen zuständig sind.

Fronthirn

Großhirn

Kleinhirn

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Page 19: Anders in den Urlaub

Was ist Parkinson?Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen.Sie wird hervorgerufen durch eine schleichend fortschreitende Schädigung bestimmter Nervenzellen und tritt im Allgemeinen zwischen dem 55. und dem 65. Lebensjahr auf. Aber auch jüngere Menschen – prominentes Beispiel ist der amerikanische Filmschauspieler MichaelJ. Fox – können an Parkinson erkranken.Gerade deshalb ist das Erkennen typischerBeschwerden für die Frühdiagnose beson-ders wichtig. Die Symptome dieser um-gangssprachlich auch als „Schüttelläh-mung“ bekannten Krankheit wurden daserste Mal 1817 von James Parkinson be-schrieben. Schon damals wies er daraufhin, dass die Krankheit oft übersehen wirdund Fehldiagnosen an der Tagesordnungsind, da sich Morbus Parkinson meistlangsam aus unscheinbaren, ganz unter-schiedlichen Symptomen entwickelt.Typische Symptome der ParkinsonschenErkrankung sind die gebückte Haltung,die schwer verständliche Sprechweise undder Ruhe-Tremor, also das auch im Ruhe-zustand auftretende Zittern der Hände.

Nur bei der eigentlichen Erkrankung ohneerkennbare Ursache spricht man von derParkinsonschen Krankheit im engeren

Sinne oder von einem „idiopathischenParkinson“. Ist die Ursache für die Symp-tome bekannt, die sich genauso wie ein„echter“ Morbus Parkinson äußern, aberdurch bekannte Umstände hervorgerufenwurden, spricht man vom „sekundärenParkinson-Syndrom“. Verursacht werdenkann dies zum Beispiel durch Nervengiftewie MPTP (in den 80er Jahren als Heroin-ersatz in den USA bekannt geworden), andere Drogen, bestimmte Gehirnentzün-dungen (Enzephalitis lethargica) aber auchdurch häufig wiederkehrende Hirnverlet-zungen („Boxerparkinson“) und eine Ge-fäßerkrankung des Gehirns. Ebenso kön-nen bestimmte Medikamente (Neurolepti-ka, Prokinetika), die bei psychischen Er-krankungen und Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt werden, zumindestvorübergehend Parkinson-Symptome her-vorrufen.

Wenn die Botenstoffe fehlen Die typischen Symptome der Parkinson-Erkrankung werden verursacht durch eineStörung in einem bestimmten Gehirn-areal, der so genannten „schwarzen Substanz“, sowie durch eine verminderte Bildung des Botenstoffs Dopamin in einemanderen Hirnbereich, dem „Streifen-körper“. Beide Hirnregionen stehen durchNervenfasern in Verbindung und sind

somit gemeinsam maßgeblich an der Kon-trolle und Steuerung von Bewegungen beteiligt. Durch den Mangel an Dopaminund das daraus resultierende „Überge-wicht“ anderer Botenstoffe im Gehirn kön-nen die Informationen, die u. a. für aus-geglichene Bewegungen zuständig sind,nicht mehr richtig übertragen werden –der Mensch gerät aus dem Gleichgewicht.Trotz langjähriger Forschungen gibt esbisher leider noch kein Mittel, das dieUrsache von Parkinson bekämpft. Aberes gibt verschiedene Medikamente undTherapieansätze, die die Auswirkungeneffektiv lindern und den Kranken wei-testgehend ein selbstbestimmtes Lebenermöglichen können. Ganz wichtig isthierbei die Früherkennung. Bei der medi-kamentösen Therapie wird versucht, denfehlenden Botenstoff Dopamin vonaußen zuzuführen. Eine andere Möglich-keit besteht darin, die Aktivität der Stof-fe einzuschränken, die den Dopaminab-bau bewirken. Das Ziel der Behandlungist in jedem Fall die bestmögliche Wie-derherstellung des Gleichgewichtes derBotenstoffe im menschlichen Gehirn. Jenach individuellem Krankheitsbild kanndie Therapie durch Physiotherapie, Ergo-therapie, Logopädie und psychosozialeBetreuung ergänzt werden. Auch opera-tive Eingriffe können sich in Einzelfällenals sinnvoll und notwendig erweisen.

Daran erkennen Sie ParkinsonTreten mehrere der genannten Hauptsymptome gleichzeitig auf, könnte eine Parkinson-Erkrankung vorliegen. In diesem Fall sollteman nicht zögern, sich vertrauensvoll an den Hausarzt zu wenden.Denn wenn es darum geht, eine wirkungsvolle Therapie einzu-leiten, gilt auch bei Parkinson: je eher, desto besser!

Die Bewegungsabläufe ver-langsamen sich. Es tritt eineMinder- bzw. Unbeweglich-keit auf.

Akinese

Obwohl sich Arme, Beineoder der Kopf in Ruhe befin-den, tritt ein leichtes Zitternauf. Bei einer bewussten Be-wegung, z. B. dem Heben ei-nes Gegenstandes, ver-schwindet es.

Tremor

Unabhängig von äuße-ren und inneren Einflüs-sen stellen die Patienteneine permanent auftre-tende Muskelsteife fest.

Typische Symptome derParkinsonschen Krankeit, die Sie ernst nehmen sollten.

Rigor

z. B. depressive Verstimmun-gen, Antriebsarmut

Psychische Störungen

z. B. Schwindel, Schwitzen,Magen-Darm- oder Blasenbe-schwerden

Vegetative Störungen

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Page 20: Anders in den Urlaub

SPECTMit einer neuen Injektionslösung für dieAnalyse mit Einzel-Photonen-Computer-Emissions-Tomographie(SPECT) ist es jetzt möglich, das Frühsta-dium eines Patienten mit Parkinson-Syndrom und das eines Patienten mit es-senziellem Tremor zu unterscheiden. Oftwerden nämlich Erkrankungen wie einessenzieller Tremor oder eine beginnen-de Demenz mit Morbus Parkinson ver-wechselt. Mit dem neuen Verfahren kannman jedoch gut zwischen der Parkinson-Erkrankung und einem essenziellen Tre-mor unterscheiden. Die Methode: 123I-Ioflupan, ein kokain-ähnlicher Wirkstoff, wird in dieVenen gespritzt. Nach drei bis sechsStunden werden Aufnahmen mit einerSpezialkamera gemacht. Mit Hilfe dieserTechnologie hat der behandelnde Arztdie Möglichkeit, zu erkennen, ob die Par-kinsonsche Krankheit vorliegt. Gibt esVerdachtsmomente, dann kann mit einerweiteren Untersuchung mit der Substanz123I-IBMZ bei einer Szintigraphie (anderes Bildgebungsverfahren) ab-schließend Klarheit gewonnen werden,ob es sich tatsächlich um Parkinson handelt. Die Kosten für die Methode mit123I-Ioflupan werden von gesetzlichenKrankenkassen überwiegend nicht über-nommen. Private Kassen bezahlen dage-gen die Untersuchung.

Therapiemöglichkeit:Coenzym Q10 Eine künftig eventuell mögliche Therapie-form der Nervenerkrankung stellt die Behandlung mit Coenzym Q10 dar. Wiemehrere Studien aus den USA gezeigt haben, kann Coenzym Q10 den Verlaufder Parkinsonschen Krankheit verlangsa-men. Das Amerikanische neurologischeFachmagazin „Archives of Neurology“berichtet, dass 10 amerikanische wissen-schaftliche Institute insgesamt achtzigParkinsonkranke mit unterschiedlich ho-hen Dosen des Vitalstoffes Coenzyms Q10behandelt haben. Das Ergebnis: Das Fort-schreiten der Parkinsonschen Krankheitkonnte bei hoher Coenzym-Q10-Dosierung spürbar verlangsamt werden.Untersuchungsfaktoren waren dabei dieFähigkeit der Patienten, zu gehen, zu es-sen, sich anzuziehen oder sich zu wa-schen. Die mit einer täglichen Dosis von1.200 Milligramm Coenzym Q10 über ei-nen Zeitraum von 16 Monaten behandel-t e nPatienten hätten 44 Prozent geringereEinbußen in ihren geistigen und motori-schen Fähigkeiten gezeigt, so das Ergeb-nis einer Studie der University of Califor-nia. Wissenschaftler gehen davon aus,dass Erkrankungen des Nervensystemswie zum Beispiel Parkinson und Alzhei-mer im direkten Zusammenhang mit demdurch Freie Radikale verursachten oxida-tiven Stress stehen. Der potente Radikal-fänger Coenzym Q10 ist in der Lage, diesen oxidativen Stress zu verringern. In Versuchen konnte bereits gezeigt wer-den, dass Coenzym Q10 die von der Par-kinson-Krankheit betroffenen Hirnberei-che vor der Beschädigung durch Freie Ra-dikale schützen kann. VorangegangeneStudien hatten außerdem gezeigt, dassParkinsonpatienten über weniger Coen-zym Q10 verfügen als gesunde Menschenund dass dadurch die Funktion der Mito-chondrien, der „Kraftwerken der Zellen“,beeinträchtigt wird.

Ein großer Vorteil der Behandlung mitCoenzym Q10 wäre, dass keine Nebenwir-kungen auftreten und sich darüber hinausauch kein Gewöhnungseffekt einstellenwürde. Viele Medikamente wirken näm-lich nach einer gewissen Zeit nicht mehr,und die Symptome stellen sich mit gleicher Intensität wieder ein. Dadurch, dass das Coenzym Q10 an der „Quelle“ der Erkrankung, in den Zellen, wirkt, und dadurch, dass es sich um einen natürli-chen, körpereigenen Stoff handelt, ver-mutet man, dass die Therapie mit Coen-zym Q10 eine schonende und effektiveBehandlungsform darstellen würde.

Die neuen Verfahren

20 MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

Die Nervenzellen einesgesunden Menschen.

Das Coenzym Q10 kannbestimmte Hirnbereichevor Beschädigung durchFreie Radikale schützen.

Noch in der Versuchsphase:der BluttestWie bereits erwähnt, ist die Abgrenzungdes Parkinsonschen Syndroms von ande-ren Erkrankungen in der Frühphase oftnicht einfach. Da eine frühe Therapie,zum Beispiel mit Coenzym Q10, denKrankheitsverlauf möglicherweise brem-sen kann, kommt einer möglichst frühenund genauen Diagnose große Bedeutungzu. Jetzt ist ein neuer Bluttest entwickeltworden, der die ärztliche Diagnose unter-stützen und es künftig erleichtern könn-te, die Parkinsonsche Krankheit früh zuerkennen. Professor Riederer von derUniversität Würzburg stellte den neuenTest bei einem Neurologen-Kongress inMiami, USA, vor. Der Test weist Neuro-melanin im Blut nach. Neuromelaninentsteht, wenn Nervenzellen abgebautwerden. Die Substanz gelangt dann in die Gehirn- und die Rückenmarksflüs-sigkeit sowie ins Blut. Spezifische Anti-körper, die im neuen Bluttest verwendetwerden, zeigen das Vorhandensein vonNeuromelanin. Bei Versuchen konnteman mit Hilfe des Tests Zellschädigungenim Mittelhirn nachweisen. Wenn sich der Test bewährt, kann er helfen, eineärztlich gestellte Verdachtsdiagnose zuuntermauern. Außerdem kann er die Verlaufskontrolle bei der Therapie vonParkinsonkranken unterstützen.

Das nuklearmedizinische Verfahren SPECT ermög-licht es, Stoffwechselvorgänge im Gehirn sichtbarzu machen. Links ein normales Hirn, rechts dieSpekt-Aufnahme eines Gehirns einesParkinsonkranken.

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Bluthochdruck: Bei Hypertonie-Patientenkonnte außerdem in Studien eine deutlicheReduktion des systolischen und des diastolischen Blutdrucks sowie der Herz-frequenz nachgewiesen werden.

Cholesterin: Besonders wichtig ist Coen-zym Q10 für Patienten, die an erhöhtenCholesterinwerten leiden und dagegen mitStatinen (z. B. Lovastatin) behandelt wer-den. Die Statinbehandlung hemmt nichtnur die körpereigene Cholesterinsynthese,sondern auch die Bildung von CoenzymQ10 – ein Mangel an Coenzym Q10 ist die Folge. Er sollte durch die Ernährungoder mit Nahrungsergänzungen ausgegli-chen werden.

Parkinson: Mehrere Studien konnten bestätigen, dass Coenzym Q10 das Fort-schreiten der Krankheit spürbar ver-langsamt. Bei einer täglichen Einnahmevon 1.200 mg zeigten die Versuchsteil-nehmer um 44 % geringere geistige und motorische Einbußen.

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Enthalten z. B. in Hefe, Gemüse, Pilzen, Muscheln, Fleisch,Eiern und Milchprodukten

Herkunft - Funktion - VersorgungCoenzym Q10 wird auch als Ubichinon be-zeichnet. Dieser Name wurde gebildetnach dem lateinischen Wort „ubique“,das „überall“ bedeutet, denn Coenzym Q10kommt in fast allen Zellen des mensch-lichen Körpers vor. Es wird in den Mito-chondrien bei der Umsetzung von Nähr-stoffen in Energie gebraucht. CoenzymQ10 ist ein bedeutendes Element einer Ket-te von Stoffwechselprozessen, mit denen sich der Körper die in den Lebens-mitteln steckende Energie nutzbar macht.Man bezeichnet diesen Prozess als „Atmungskette“. Coenzym Q10 erfüllt darüber hinaus wichtige Aufgaben in derZellmembran. Durch die Anwesenheit vonCoenzym Q10 bleibt sie beweglich und flexibel und kann ihre Funktionen dannoptimal ausführen. Haben die Zellen funktionsfähige Zellmembranen, dann ist auch dafür gesorgt, dass Medika-mente schneller aufgenommen werden können und die lindernde Wirkung eines arzneilich wirksamen Stoffes für den Betroffenen schneller spürbar wird undBeschwerden früher nachlassen. CoenzymQ10 besitzt sehr gute und für die Zellewichtige antioxidative Eigenschaften.Coenzym Q10 ist eine der Substanzen, diebereits in der Zellwand Freie Radikale unschädlich machen und gar nicht erstzulassen, dass sie in der Zellwand oder inder Zelle ihr schädliches Werk beginnenkönnen. Außerdem kann Coenzym Q10das Vitamin E, das sich durch das Ab-fangen Freier Radikale erschöpft, wiederregenerieren. Die Q-Coenzyme kommenin den Varianten Q1 bis Q10 vor – derMensch kann nur das höherwertige Q10sofort in seinem Stoffwechsel verwenden.

Unser Organismus ist jedoch in der Lage,die Qs von niedrigerem Wert in das höherwertige Q10 umzuwandeln. Aller-dings schwindet diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter. Ab einem Alter von 40 Jahren ist es wichtig, auf eine aus-reichende Coenzym-Q10-Versorgung zu achten, und viele Experten empfehlen, dieQ10-Versorgung des Körpers mit einerNahrungsergänzung zu verbessern.

Verwendung von Coenzym Q10 Herzerkrankungen: Einige wissenschaftli-che Untersuchungen haben gezeigt, dassCoenzym Q10 in hoher Dosierung bei Patienten mit Herzinsuffizienz die Herz-funktion verbessern konnte.

Wirkung als Antioxidans: Coenzym Q10besitzt antioxidative Eigenschaften undkann die Oxidation von Cholesterinhemmen. Auf diese Weise kann es dieGesundheit der Blutgefäße unterstützenund Ablagerungen an den Gefäßwändenvorbeugen.

Regeneration von Vitamin E: Bei Radi-kalangriffen ist es darüber hinaus an derRegeneration von Vitamin E beteiligt.

AIDS: Eine Nebenwirkung des AIDS-Medikaments AZT ist, dass es die Zahl derLymphozyten des Immunsystems enormreduziert. Eine wissenschaftliche Studielieferte den Hinweis, dass Coenzym Q10die Lymphozyten vor diesem schädlichenEinfluss schützt. Die zusätzliche Einnahmevon Coenzym Q10 kann so die Lebensqua-lität der Betroffenen immens erhöhen.

Körperlicher Stress: Verletzungen, Ope-rationen und chronische Krankheitenerhöhen den Bedarf an Coenzym Q10.

Coenzym Q10oenzym Q10 verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit, unterstützt die Energie-

gewinnung unserer Zellen und ist besonders inVerbindung mit den Vitaminen E und C einäußerst effektiver Radikalfänger.

CKraftstoff für die Zellen

Sind Sie über 40 Jahre alt?

Werden Sie mit Statinen behandelt?

Nehmen Sie selten Fleisch- undWurstwaren zu sich?

Sind Sie öfter Stress oder Schadstoffen ausgesetzt?

Brauchen Sie Coenzym Q10?Bei schon einem angekreuzten „Ja-Feld“ könnte ein erhöhter Bedarf oder eine unzureichende Versorgung

von Coenzym Q10 vorliegen.

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Empfehlung

Unabhängige Ernährungswissen-schaftler empfehlen eine täglicheZufuhr von 30 mg Coenzym Q10.

Wie viel Coenzym Q10braucht der Körper?

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wird – seine Bioverfügbarkeit aus dem Lebensmittel verbessert sich. Werden Tomaten zu Tomatensuppe verarbeitet,dann kann der Körper das Lycopin leich-ter aufnehmen, als er das aus der glei-chen Menge roher Tomaten könnte.

Was geschieht mit dem Lycopin, das wirzu uns nehmen? Lycopin wird vollstän-dig vom Organismus aufgenommen undkommt im menschlichen Plasma und in

den Geweben in seiner natürlichenForm in höherer Konzentration vorals irgendein anderes Carotinoid.Neueste wissenschaftliche Erkennt-nisse weisen darauf hin, dass Lyco-pin eine ungeahnt wichtige Rolle imantioxidativen System unseres Or-ganismus spielt. In einigen Orga-nen ist die Lycopinkonzentration

besonders hoch. Die Wissen-schaftler sind der Meinung,

dass Lycopin in diesen Or-ganen aufbewahrt wird,um empfindliche Teiledes Körpers vor derzerstörerischen Wir-kung der Freien Radi-kale besser schützen

zu können. Die höchsten Lycopinkon-zentrationen wurden in der Leber, den Hoden, der Prostata und der Neben-niere gefunden. Daher sollte eine toma-tenarme Ernährung mit einer lycopinhal-tigen Nahrungsergänzung aufgewertetwerden.

Lycopin ist von allen bekannten Vital-stoffen derjenige, der den aggressivenSingulett-Sauerstoff am effektivstenneutralisiert. Die besondere chemischeStruktur von Lycopin ist es, die es die-sem Vitalstoff wie keinem anderen ermöglicht, jene aggressive Form desSauerstoffs unschädlich zu machen. Lycopin schützt die Zellen des Organis-mus sehr effektiv vor dieser Substanz,die ansonsten Zellstrukturen schädigenwürde. Zudem können mit verschmutzterLuft eingeatmetes Stickstoffdioxid sowieWasserstoffperoxid durch Lycopin un-schädlich gemacht werden.

Verwendung von LycopinWirkung als Antioxidans: Lycopin kannFreie Radikale neutralisieren und bei Be-lastung des Körpers durch UV-Strahlungzur Gesunderhaltung der Haut beitragen.

Krebs: Wissenschaftliche Untersuchun-gen deuten darauf hin, dass bei einer er-höhten Zufuhr von Lycopin das Risikofür Prostatakrebs und andere Krebsartengeringer ist als bei Speiseplänen, die nureine geringe Aufnahme dieses Caroti-noids ermöglichen.

Umweltgifte: Wegen seiner antioxidati-ven Eigenschaften ist Lycopin in der Lage, vor Schäden durch Umweltgifte wieStickstoffdioxid aus verschmutzter Luftund Wasserstoffperoxid zu schützen.

Lycopinycopin ist der effektivste Radikalfänger, denuns die Natur zu bieten hat. Es unterstützt

das Immunsystem bei der Abwehr schädlicherUmwelteinflüsse und wirkt antioxidativ.

VITALSTOFFlexikonlexikon

LDie Kraft der Tomate

Enthalten vor allem in Tomaten und in Tomatenprodukten

Herkunft - Funktion - VersorgungLycopin ist die Substanz, die Tomatenund rosa Grapefruits ihre rote Farbe ver-leiht. Lycopin gehört zur Gruppe der Ca-rotinoide. Während Carotinoide in vielenGemüsen und Früchten vorkommen, fin-det sich Lycopin in nennenswerten Men-gen nur in der Tomate. Es hat sich in vie-len wissenschaftlichen Untersuchungenherausgestellt, dass Lycopin der Vital-stoff ist, der am aktivsten gegen FreieRadikale vorgeht und sie neutralisiert.

Lycopin ist einer der wenigen Vitalstoffe,der durch intensive Verarbeitung für denKörper leichter zugänglich gemacht

MEDICOM Sonderheft zum Ausschneiden und Sammeln

Essen Sie kaum gelbes, rotes und grünesGemüse?

Essen Sie wenig Tomaten? Und wenn,dann meist roh?

Verzehren Sie wenig Grapefruits?

Brauchen Sie Lycopin?Schon bei einem angekreuzten „Ja-Feld“ könnte

Ihre Versorgung mit Lycopin zu knapp sein.

JAOb als Saft,als Suppeoder alsSoße: In ver-arbeitetenTomaten istdas Lycopinbesser ver-fügbar als infrischen.

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Empfehlung

Unabhängige Ernährungswissen-schaftler empfehlen eine täglicheZufuhr von 6 mg Lycopin.

Wie viel Lycopinbraucht der Körper?

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Gesundheit wünscht sich jeder – und gesund zu lebenist gar nicht so schwer!Nutzen Sie deshalb unser attraktives Angebot in einerder schönsten Ferienregionen Deutschlands und ver-bringen Sie Ihre Gesundheitsferien in Bad Waldsee.

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MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

on der Krankheit sind vor allem dieSüdprovinzen in China sowie Hong-

kong und Taiwan betroffen. Aber auchSingapur, Vietnam, Thailand, Malaysiaund Kanada verzeichnen Erkrankte undTodesfälle. Vereinzelte Fälle der atypischenLungenerkrankung gab es außerdem inAustralien, in Deutschland sowie in verschiedenen anderen Ländern. Der Ursprung der SARS wird laut WHO in dersüdchinesischen Provinz Guangdong(Kanton) vermutet. Dort ist die Krankheitim November 2002 erstmals aufgetreten.Ein 64-jähriger Arzt aus Guangdongschleppte Ende Februar die Erkrankungnach Hongkong ein, er steckte dort mehre-re Besucher aus Kanada und Singapur an,die nach der Rückkehr in ihre Heimat ihrerseits wieder andere Menschen infizier-ten. Hierzulande wurde die Erkrankungerst am 15.03.2003 bekannt, als drei Pas-sagiere der Singapore Airlines auf demFrankfurter Flughafen mit Verdacht aufSARS in Quarantäne genommen wurden.Dabei handelte es sich um einen Arzt, derin Singapur Patienten mit SARS behandelthatte, sowie um seine Frau und seineSchwiegermutter. Alle drei Patienten sindaber bereits Ende März wieder von der Er-krankung genesen. In Großbritannien wur-de jetzt ein Fall der Ansteckung bekannt,in dem sich der Infizierte im Inland aufge-halten und auch dort angesteckt hatte.

Auslöser, Übertragungsweg, SymptomeDie an SARS Erkrankten leiden im Anfangsstadium unter Fieber (mehr als 38 °C) sowie unter Beschwerden derAtemwege, wie z. B. Halsschmerzen, Hus-ten oder Atemnot. Im fortgeschrittenen

Stadium können die Patienten dann zu-sätzlich eine schwere Lungenentzündungentwickeln, die aber nur bei 4 Prozent der Erkrankten auch tödlich verläuft. DerÜbertragungsweg wird als „Tröpfchen-und Schmierinfektion“ bezeichnet; dieAnsteckung erfolgt nur durch engen Kon-takt zu einem Infizierten oder durch Nähezu hustenden oder niesenden Menschen,durch engen Kontakt in Fahrstühlen oderdurch Handkontakt. Die Inkubationszeit,also der Zeitraum zwischen der An-steckung und dem Auftreten der erstenSymptome, beträgt bei SARS 2 bis 7 Tage.In dieser Zeit ist nach den bisherigen Erkenntnissen keine Ansteckung möglich.Der Erreger kann also nicht unbemerktvon Infizierten, bei denen die Symptomeder Erkrankung noch nicht aufgetretensind, an andere Personen weitergegebenwerden. Als vermutlicher Erreger vonSARS wurde ein bislang unbekanntes Virus aus der Familie der Corona-Virenidentifiziert. Bei den Corona-Viren han-

delt es sich um häufig auftretende Viren,deren bislang bekannte Stämme lediglichbanale Erkältungserkrankungen bewirk-ten. Warum das spezielle Corona-Virus,das SARS auslöst, im Gegensatz zu denanderen Stämmen so gefährlich ist, istderzeit noch unbekannt. Größte Bedeu-tung hat die Versorgung der Infizierten.Die WHO hat zu diesem Zweck einen um-fangreichen Vorschriftenkatalog verfasst,der die Erkennung, den Transport, dieQuarantäne und die Behandlung der Be-troffenen regelt. Medizinisches Personalwird ausführlich geschult, um weitereAnsteckung möglichst auszuschließen.

Die Fluggesellschaften rief die WHO ferner zu erhöhter Wachsamkeit auf. Pas-sagiere aus den betroffenen Gebietenwerden an den Flughäfen auf die typischen SARS-Krankheitsmerkmale hinüberprüft, Flugzeuge werden desinfiziert.Bei der Lufthansa gibt es bereits seit Mitte März die Anweisung, Personen mitSARS-Symptomen nicht mehr an Bord zulassen. Das Auswärtige Amt hat empfoh-len, die Notwendigkeit von Reisen in diebetroffenen Gebiete zu überdenken. Eini-ge international tätige Konzerne weisenihre Beschäftigten in Informationsver-anstaltungen auf die Ansteckungsgefahrhin und stellen ihnen frei, Reisen nachAsien auf einen späteren Zeitpunkt zuverschieben.

Trotz allem: kein Grund zur PanikAuch wenn Anfang April der erste Deut-sche an SARS erkrankte, warnen deutscheExperten davor, hierzulande wegen SARSin Panik zu verfallen. Eine weltweite seu-chenartige Verbreitung, wie zum Beispielbei den von Influenza-Viren ausgelöstenGrippe-Epidemien, sei nicht zu erwarten.Denn die Erkrankung ist den bisherigenErkenntnissen nach nur durch direktenKontakt mit Erkrankten durch Tröpf-chen- oder Schmierinfektion übertragbar;während der Inkubationszeit besteht keinAnsteckungsrisiko. Das lasse hoffen, dassdas Virus relativ gut kontrollierbar sei, soExperten vom Bernhardt-Nocht-Institutfür Tropenmedizin in Hamburg.

SARSSARS bedeutet „Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom“. NachAngaben der WHO (Weltgesundheitsorganisation) sind weltweitmindestens 784 Menschen an SARS gestorben, und mehr als 8.436Menschen haben sich mit der Krankheit infiziert (Stand: Juli).

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 26. AUSGABE, AUGUST 2003informiertinformiert

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„Anti-Aging“? Nicht mit Hormonpräparaten!

nter dem Begriff „Anti-Aging“ werdenalle Maßnahmen verstanden, die dem

Alterungsprozess entgegenwirken und so-mit „die biologische Uhr anhalten“ sollen.In der Tat gibt es verschiedene Möglich-keiten, dem Älterwerden zu begegnen:Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewe-gung, positives Denken und eine gezielteVerabreichung von Vitalstoffen (insbe-sondere Antioxidanzien) gehören dazu.Leider werden unter dem Modewort „Anti-Aging“ aber oftmals fragwürdigeMaßnahmen verstanden. Eine wesentlicheRolle spielen dabei hormonhaltige Präpa-rate. Bei Hormonen handelt es sich jedochnicht – wie oft behauptet – um „sanfteHeilmittel“, sondern um Botenstoffe, diefast alle Vorgänge im menschlichen Organismus regulieren und auf diese Weise einen weitreichenden Einfluss aufdie Stoffwechselvorgänge im Körper neh-men. Die einseitige Verabreichung meistunphysiologisch hoch dosierter Hormon-präparate kann den fein regulierten Hormonhaushalt leicht aus dem Gleichge-wicht bringen und somit gesundheitlicheSchäden verursachen. Das Hormon Melatonin wird häufig als„Wunderhormon“ gegen Alterserschei-nungen und zur Vorbeugung bzw. Behandlung verschiedener Erkrankungenangepriesen. Diese Behauptungen entbeh-ren jedoch jeglicher wissenschaftlichen

Warnung vor „geräu-chertem Butterfisch“

as deutsche Bundesinstitut für Risi-kobewertung (BfR) warnt vor dem

Verzehr größerer Mengen so genannter„geräucherter Buttermakrelen“ bzw.„geräucherten Butterfischs“. Unter dieserBezeichnung kommen verschiedene fett-reiche Fischarten in den deutschen Han-del, die als Beifang bei der Tiefseefische-rei gewonnen wurden.

Das BfR weist darauf hin, dass der Ver-zehr bei besonders empfindlichen Perso-nen zu Durchfällen, Krämpfen, Kopf-schmerzen und Erbrechen führen kann.Es bezieht sich dabei auf Meldungenaustralischer Gesundheitsbehörden. DieUrsache für die gesundheitlichen Be-schwerden ist allerdings noch nicht geklärt. Australische Experten vermuten,

fisch“ 90 % des Fischöls ausmachen.Auch das Öl bzw. Fett des in Deutschlandgehandelten „geräucherten Butterfischs“und der „Buttermakrelen“ besteht zu 90 % aus Wachsestern, so eine Untersu-chung der Bundesforschungsanstalt fürFischerei in Hamburg. Somit kann nichtausgeschlossen werden, dass empfindli-che Personen mit ähnlichen Symptomenreagieren, wie die Betroffenen in Austra-lien. Allerdings ist in Deutschland bislang noch kein Fall gemeldet worden.

Unbekannt ist auch, welche Mengen anFisch bzw. Wachsestern aufgenommenwerden müssen, um solche Gesundheits-störungen hervorzurufen. Ebenfalls un-geklärt ist, ob die Wachsester allein für dieBeschwerden verantwortlich waren undob nicht auch eventuell allergen wirkendeFischproteine oder biogene Amine (z. B.Histamin) die Erkrankungen der australi-schen Betroffenen mit ausgelöst haben.

dass sie auf schwer oder gar nicht ver-dauliche Wachsester zurückzuführensind, die in den dort gefangenen fettrei-chen Fischsorten „Escolar“ und „Oil-

Grundlage. Melatonin, das in der Zir-beldrüse des Gehirns gebildet wird, steuert den Schlaf-wach-Rhythmus desMenschen, seine „innere Uhr“, und signa-lisiert dem Körper die „Schlafenszeit“. Ausdiesem Grund wird für Melatonin auch ei-ne Wirkung beim „Jetlag“ propagiert, d. h. bei Störungen der „inneren Uhr“, diedurch fernreisebedingte Zeitverschiebun-gen ausgelöst werden. Abendliche Mela-toningaben sollen helfen, den Schlaf-wach-Rhythmus schneller wieder zu normalisieren. Trotzdem ist vom leichtfer-tigen Verzehr melatoninhaltiger Nah-rungsergänzungsmittel dringend abzura-ten. Denn Melatonin ist alles andere alsharmlos. Bereits in sehr geringen Mengenkann Melatonin zu gravierenden Stoff-wechselveränderungen führen. Schädi-gungen durch funktionelle Fehlregulationkönnen nicht ausgeschlossen werden. Bereits in Tagesdosierungen von 0,1 mgbis 2 mg wirkt Melatonin schlafförderndund kann zu Beeinträchtigungen der Reaktionsfähigkeit und der Fahrtüchtig-keit führen. Aus gutem Grund ist Melato-nin in Deutschland nicht zugelassen.

Das im Ausland viel beworbene „Wunder-hormon“ DHEA (Dehydroepiandrosteron)ist in Deutschland ebenfalls nicht zuge-lassen. Es ist verwandt mit den weiblichenund männlichen Sexualhormonen undsoll auf diese Weise typische, mit zuneh-mendem Alter auftretende Erkrankungenverhindern, also Alzheimer, Osteoporoseoder Diabetes. Hierfür gibt es aber keineklaren wissenschaftlichen Beweise. Die

Risiken einer längeren Einnahme vonDHEA sind dagegen nicht kalkulierbar.Man vermutet sogar, dass hormonabhän-gige Tumorarten, wie Brust- oder Prosta-takrebs, durch DHEA zum Wachstum angeregt werden können.

Das Wachstumshormon (GH) fördert imKörper den Aufbau von Muskeln, Kno-chen und Knorpel und regt gleichzeitigden Fettabbau an. Daher wird es von „An-ti-Aging“-Anhängern gern verwendet,obwohl damit erhebliche Risiken verbunden sind. GH steht im Verdacht, das Risiko für Darmkrebs und Diabetes zu erhöhen. Außerdem stört die VerwendungGH-haltiger Präparate den natürlichen,fein regulierten Prozess des Zellabbausund Zellneubaus im Körper.

MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

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Reichlicher Verzehr von geräuchertem Butterfisch kannbei empfindlichen Personen zu Durchfällen, Krämpfen,Kopfschmerzen und Erbrechen führen.

Hormonpräparate gegen Alterungserscheinungen bergen oft nicht kalkulierbare Risiken, da sie den natürlichen Hormonhaushalt extrem beeinflussen.

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Reisen ist die beliebtesteForm der Glückssuche. Die Popularität des Rei-

sens führt dazu, dass Jahrfür Jahr, Wochenende fürWochenende Millionen

von Menschen in Sachen„privates Glück“ unter-

wegs sind. Gefällt es unsdenn nicht, da, wo wir

sind? Muss das Glück wo-anders sein? Doch wohingeht es denn eigentlich„Richtung Glück“? Wassuchen wir? Und wie

glauben wir, es zu finden?

chön ist es auch anderswo, denn hierbin ich sowieso“, erkannte schon

Wilhelm Busch. Wir gehen der Fragenach, warum es uns in die Ferne zieht,was Erholung bedeutet und wie sie zu erlangen ist. Steigen Sie ein, schnallenSie sich an, und begleiten Sie uns auf derSuche nach dem Wesen des Reisens!

Was wir wollenRuhe und Abenteuer. Neue Freundschaf-ten und harmonische Familienidylle. SichZeit nehmen und ausgelassen sein. Viel körperliche Bewegung und geistige Entspannung. Natur erleben und Städte besichtigen. Dies alles und noch mehrpacken viele in ihren „Wunsch-Koffer“ fürdie schönsten Wochen des Jahres. Das al-les auf einmal in einem Urlaub zu erleben,das ist unmöglich. Daher ist die Entschei-dung gefragt, was uns denn wirklich daswichtigste ist. Die Natur oder die Stadt?Ruhe oder Abwechslung? Eigeninitiativeoder organisiertes Reisen? Exotik oder Bekanntes? Luxus oder Landestypisches?Natürlich ist es möglich, viele Aspekte zuverbinden, doch je genauer wir vorherwissen, was wir wirklich möchten, destowahrscheinlicher ist es, dass uns dieschönsten Wochen des Jahres auchtatsächlich das bescheren, was wir uns er-hoffen. Immer mehr Menschen entschei-den sich deshalb dafür, ihren Urlaub zuetwas ganz Besonderem zu machen. Wasdas sein kann, möchten wir Ihnen hiervorstellen.

DER NEUE TRENDVom Wohlstands- zum Wohlfühl-TourismusDie so genannte Spaßgesellschaft ist imWandel. Ausruhen statt Ausgehen undernsthafte Gespräche statt Partygeplauder,

Wellness statt Fitness. „Die Menschenwollen mit sich ins Reine kommen undsind auf der Suche nach dem innerenFrieden“, sagt der Trendforscher ProfessorHorst Opaschowski. In Bezug auf dasFreizeitverhalten bedeutet dies einen Wertewandel von reinem Konsumverhal-ten zu sinnvoller Beschäftigung. Erholungwird neu definiert.

„Für die Zukunft zeichnet sich eine Ent-wicklung ab, in der aus Fitness Wellnesswird. Wellness ist Fitness für Körper,Geist und Seele“. Viele wollen in ihrer

Freizeit nicht mehr nur braun werdenund ein bißchen Sport treiben. Siemöchten zu sich finden, gesund und aus-geglichen sein und bleiben. Nicht mehr 2 Wochen Strandurlaub, sondern eine Wellness-Woche, Fasten-Kuren, Wochen-end-Städte-Touren, Urlaubsseminare zurSelbstfindung oder Malkurse in der Tos-kana liegen im Trend. Unternehmungenmit Sinn sind gefragt. Urlaub im Kloster,Freiwilligenarbeit in Hilfsprojektenwährend des Urlaubs, Bildungsreisen:Die meisten Menschen möchten das Gefühl haben, etwas für sich und/oder andere zu tun, etwas, das auch nach demUrlaub noch Bestand hat. Noch ein Trendist das „Zu-Hause-Bleiben“, denn wennim Leben des modernen Menschen ohnehin ein ständiger Job- und Städte-wechsel stattfindet, ist für ausreichendAbwechslung gesorgt. Sich wohl fühlen,ausspannen mit der Familie und mit den Freunden eine unbeschwerte Zeit genießen: Auch das ist eine Form desmodernen Urlaubs.

Mega-Trend „Wellness“Wir möchten uns wohl fühlen, Extremesind „out“. Vielen geht es nicht mehr nurdarum, eine möglichst günstige Reise zubuchen oder Freunde und Bekannte mitexotischen Reisezielen zu beeindrucken.Immer mehr Menschen stellen ein ande-res Bedürfnis in den Vordergrund: sichselbst etwas Gutes zu tun, körperlich,geistig und seelisch. Wellness heißt dasneue Zauberwort, und es beinhaltet mehrals nur großzügige Sauna- und Bade-landschaften. Den Begriff „Wellness“prägte der US-amerikanische Arzt Halbert Dunn im Jahre 1959. Aus demamerikanischen Worten „Wellbeing“(sich gut fühlen) und Fitness (gesundund leistungsfähig sein) kreierte er das

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Wort „Wellness“. Er beschrieb damit einen Zustand besonderen Wohlbefin-dens. Dieses Wohlbefinden bezieht sichauf den ganzen Menschen, den Körper,die Seele, den Geist, sowie seine Umwelt.Es ist ein ständiger Prozess und lebens-lange Arbeit an sich selbst. In seinemKern beinhaltet der Begriff Wellness dieSuche nach Balance: zwischen Arbeitund Freizeit, Körper, Geist und Seele.Trendforscher Matthias Horx beschreibtWellness auch als einen höheren Gradvon Sinnlichkeit. Besser schmecken, riechen, fühlen zu können. Wellness istetwas, das von innen kommt und dieVoraussetzungen schafft, um Glück emp-finden zu können und sich selbst und den anderen als aktiven und kreativen Menschen erleben zu können. Zur geisti-gen Wellness gehört die Fähigkeit, daseigene Maß für das lebenslange Lernenzu finden und unterscheiden zu lernen,welche der unendlich vielen Informatio-nen, die uns täglich zur Verfügung stehen, einem persönlich gut tun undwelche man besser außer Acht lässt. Seelische Wellness heißt, die Sinnerfül-lung seines Lebens zu organisieren undeigene Stärken und Schwächen heraus-zufinden. Körperliche Wellness schließtausgewogene Ernährung und angemes-sene körperliche Betätigung mit ein.

„Hin zu“ statt „weg von“„Den Sinn musst du wechseln, nicht denHimmelsstrich. Vergeblich ist dieses Um-hertreiben. Du fliehst mit dir selbst.“ Soschrieb es bereits der römische PhilosophSeneca. Wohin wir gehen, wir nehmenuns immer mit. Da macht das Reisezielweniger Unterschied als die Einstellung,

mit der wir reisen. Auch in der abge-legensten Gegend der Welt sind wirimmer noch wir selbst und könnenandererseits auch in uns selberreisen. Jemand kann auf einerPauschalreise viele interessanteindividuelle Erfahrungen ma-chen, ein Rucksacktourist ande-rerseits kann alles sehen und mög-licherweise nichts erfahren. Wenn wirreisen, sind wir alle Touristen, nicht nurdie anderen. Es ist schon zur Mode ge-worden, den Massentourismus als spießigabzutun. Viele wollen anders sein als derklassische Pauschaltourist, vor Ort legtman dann aber doch Wert darauf, dass eseinen leicht erreichbaren Flughafen gibt,dass wir unser Geld umtauschen können,problemlos von A nach B kommen undgünstig in einem sauberen Bett übernach-ten können. Verständlich. Auch und gera-de der Individualtourismus, der den Ein-heimischen bis ins Wohnzimmer verfolgt,hat seine Schattenseiten, das sollte mandabei nicht vergessen. Es gibt keinen guten und keinen schlechten Tourismus (wenige extreme Auswüchse wie z. B. Sex-Tourismus ausgenommen), es gibt nur ei-nen schönen und befriedigenden Urlaubund sein Gegenteil. Um die schöne Zeit invollen Zügen zu genießen, bedarf es vorallem der richtigen Einstellung.

Man kann nicht alles sehen, überallgleichzeitig sein und in der Fremde alldem Gewohnten begegnen. Glück sinddie kleinen Momente. Das Glück auf Rei-sen ist als Empfindung nicht anders alsdas alltägliche Glück. Auf Reisen sind dieChancen jedoch größer, glückliche Mo-mente neu zu erleben. Anders als im All-tag gibt es hier nicht so viele Störquellen.

Die Reise ins Glück?Denn Herr Rossi sucht das Glück.Sucht man es, so fehlt ein Stück.Ja, es fehlt ein Stück vom Glück.

Titelsong der Zeichentrickserie „Herr Rossi sucht das Glück“

„Gestatten Sie, dass ich mich Ihnen vorstelle? Mein Name ist Rossi!“ „Be-waffnet“ mit einer magischen Trillerpfei-fe und seinem Hund Gastone ist die Zeichentrickfigur „Herr Rossi“ ebensoverzweifelt wie erfolglos auf der Suchenach dem Glück in anderen Zeiten undanderen Ländern. Wir haben zwar keinemagische Trillerpfeife, mit der wir hinge-hen können, wohin wir wollen, dochganz wie Herr Rossi meinen wir oft, wo-anders, und nur dort, liege das Paradies.Wir alle finden uns wohl hin und wiederin dem kleinen Mann wieder. Im Folgen-den finden Sie einige Vorschläge für einen Urlaub, ein Wochenende oder eineReise, die Sie natürlich auch nicht in das Paradies führen, aber bestimmt – jenachdem was Ihnen am interessantestenvorkommt – viel Freude, Erkenntnisseüber sich selbst oder einfach ein paarschöne Eindrücke hinterlassen können.

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DIESSEITS DER STILLE

URLAUB IM KLOSTERWillkommen in einer anderen WeltUnter allen ruhigen Orten ist ein Klosterwohl einer der ruhigsten. Das Wort Klosterist vom lateinischen „claustrum“ abgelei-tet. Der Ausdruck bedeutet: das, was abge-schlossen ist. Hinter dicken Klostermauernkönnen sich Geist und Seele erholen, fern-ab von jeder Form unerwünschter äußererBeeinflussung. Man darf jedoch nichtglauben, man buche „Vollpension beimlieben Gott“. Zwar gibt es verschiedeneMöglichkeiten, längere Zeit im Kloster zuverbringen – von „einfach für sich alleinsein“ zu religiösen und anderen Fragenund Seminare, Wellness-Angebote bis hinzur aktiven Teilnahme am Klosterlebenund -arbeiten. Was auch immer Sie bevor-zugen, immer werden Sie mehr in Kontaktzu sich selbst treten, als Sie es von einemüblichen Vollpensions-Urlaub erwartenkönnen. Gründe für einen gelegentlichenRückzug ins Kloster gibt es viele. Viel-leicht möchten Sie einfach Urlaub vomAlltag machen und in der Ruhe Ihre Kraftfinden. Manchmal sind es schwierige Ent-scheidungen, einschneidende Ereignisseoder das Gefühl, dass einem alles zu vielwird, die einen die Stille des Klosters aufsuchen lassen. Hier finden Sie drei Möglichkeiten des „Zu-sich-Kommens“beschrieben, die allen Interessierten, nichtnur erklärten Christen, offen stehen.

Besinnliche TageSollten Sie sich bei Ihrem ersten Kloster-urlaub für Besinnungstage oder für Kur-se entscheiden, die von einem Fachmannoder einer Fachfrau für Fragen des geistlichen Lebens begleitet werden, so bekommen Sie eine gute Anleitung, wie Sie innerlich ruhig werden und wie Sie umgehen können mit den Fragen, die bei solchen Aufenthalten oft auftreten. Für Menschen, die erste Schritte der Be-sinnung versuchen wollen, sind solche Hilfen, wie zum Beispiel der Austauschüber die eigenen Erlebnisse mit einemerfahrenen Kursleiter, wichtig. Es istnämlich gar nicht so einfach, mit sich allein zu sein. Solche Angebote habenmeistens ein bestimmtes Thema oder Zielund ein festes Programm, bieten aberauch genug Freiraum. Sie finden Sie inden Jahresprogrammen der Klöster.

Im Kloster zu GastWenn Sie für sich allein Ruhe und Be-sinnung finden wollen, können Sie alsEinzelgast mehr oder weniger intensivam Klosterleben teilnehmen.

Kloster auf ZeitWas „Kloster auf Zeit“ konkret bedeutet,hängt stark von den jeweiligen Orden ab.Es gibt solche, die „mitten im Leben“

tätig sind und sich mit sozialen Aufgaben, der Seelsorge in der Stadt, in Schulen und ähnlichen Aufgaben befassen und daher ein relativ „offenesHaus“ haben. Andere Orden widmen sichganz dem meditativen Leben und sinddaher sehr zurückgezogen. Es gibt große Klöster mit vielen Angehörigen und großangelegten Gebäuden und Gästehäusern,die relativ viele Gäste aufnehmen kön-nen, und solche, die nur wenige Gästebeherbergen können. „Kloster auf Zeit“bedeutet aber immer, dass der Gast überlängere Zeit fast ganz vom Leben imKloster aufgenommen wird. Daher wirdverlangt, dass er sich ohne Probleme inden alltäglichen Rhythmus einfügt. Jenach Orden kann das sehr frühes Aufste-hen, viele Zeiten des Gebetes und derStille an jedem Tag und darüber hinaus,Beteiligung an den zu erledigenden Arbeiten bedeuten. Kloster auf Zeit istalso nicht zu verwechseln mit einem erholsamen Ruheurlaub, sondern es isteher eine durchaus schwierige Lektionin Sachen Demut. Wer einfach nur malin die Klosteratmosphäre eintauchenmöchte, ist also als Gast ganz sicher besser aufgehoben.

Eine Liste mit Adressen von Klöstern, dieGäste aufnehmen, können Sie bei derMedicom anfordern.

Statt Hitze und Urlaubstrubel:Hinter dicken Klostermauern kommen Sie zur Ruhe.Eine Reise zu sich selbst, für Christen und andere.

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Bahnreisen umgibt ein besonderes Flair:Man hat mehr Bewegungsspielraum als injedem anderen Verkehrsmittel, und man„erfährt“ Eindrücke, die einem viel besserdas Gefühl für den Weg, die Entfernung,die Landschaften, die Orte und die Menschen vermitteln. Während draußendie Landschaft vorbei zieht, gibt es Zeitfür Reflexionen, Gespräche und Lektüre.Nachts schaukelt der Zug den Müden unter leisem Rattern sanft in den Schlaf.

Wenn Sie das „Zug-Erlebnis“ in beson-ders ausgefallener Form erleben wollen,dann hätten wir was für Sie. Der Orientexpress ist eine Legende. Seit 1883hat er – als erster internationaler Zug mit Schlafwagen – die Weltstadt Paris mitIstanbul verbunden. Heute stehen fünfRouten zur Auswahl, die Sie in den völ-lig restaurierten luxuriösen Waggons be-fahren können: London, Paris, Venedig,Florenz, Rom, Prag, Budapest und natür-lich Istanbul liegen auf der Strecke. Siegenießen im luxuriösen Ambiente eines Speisewagens gebackenen See-barsch an Kammmuscheln und Zucchini,Rinderfilet mit grünem Spargel und Trüf-feln und fallen nach dem Dinner in Ihrer mahagoniverkleideten Kabine zwischen

seidigen Laken in süße Träume. Wer es lieber englisch mag, kann mit einemanderen Edel-Zug, dem British Pullman,durch England reisen und unterwegsSchlösser und Burgen kennen lernen.

Aber auch außerhalb Europas kann mannobel über die Schiene rollen. Zum Beispiel mit dem Great South Pacific Express, der an der Ostküste Australiensvon Cairns über Brisbane bis nach Sydneyfährt. Im Palace on Wheels können Siemit Bibliothek, Gesellschaftsraum undPanoramawagen den Wüstenstaat Rajast-han durchqueren. Einmal quer durch dieUSA fährt der American Orient Expressvon Washington über New Orleans, SantaFe, den Grand Canyon bis nach Los An-geles. Andere Routen führen zum Beispieldie Westküste entlang, bis nach Mexiko,quer durch Kanada, durch die Rocky Mo-untains oder vom Mississippi nach Was-hington DC. Oder steigen Sie ein in den„König der afrikanischen Züge“, den BlueTrain in Südafrika. Von Kapstadt nachPretoria, von Port Elizabeth, Pretoria nachHoedspruit, dem Tor zum Krüger Nati-onalpark, oder zu den Victoria-Wasserfäl-len geht die beschauliche Fahrt. Noch etliche weitere Züge bieten die Möglich-

keit, bequem, luxuriös und nobel von einem Ort zum anderen zu gelangen unddabei die Landschaft, die Städte und dieNatur beschaulich zu bereisen. Wie wärees zum Beispiel mit einer Reise mit der le-gendären Transibirischen Eisenbahn? VonMoskau nach Peking, auf der längstenBahnstrecke der Welt. 7.867 Kilometer,fünf Tage und fünf Nächte und ein unvergesslicher Eindruck von der Weiteund der Schönheit Sibiriens erwarten denReisenden. Er kann sich dabei in ein spartanisches Vierbettabteil oder in einerklimatisierten Luxuskabine mit eigenerDusche einquartieren.

Sie können sich nicht entscheiden? Dannmieten Sie sich doch einfach einen Waggon eines kaiserlichen Hofzuges, undbestimmen Sie Ihre eigene Route. Der Majestic Imperator Train de Luxe bestehtaus Waggons, die nach den Original-plänen des berühmten Kaiserzuges der österreichisch-ungarischen Monarchienachgebaut wurden. Sie können für luxu-riöse Transfers zwischen Städten wie Wien, Salzburg, München, Budapest, Pragund Venedig gechartert werden. Die mo-dernen Fahrgestelle der Waggons erlaubenauch das Anhängen an planmäßig verkeh-rende Züge (www.imperialtrain.com). OderSie steigen einfach in einen der üblichenWaggons, lassen sich chauffieren, schauenaus dem Fenster und lassen die Welt an sich vorüberziehen. Welch ein Luxus!

Näheres in Ihrem Reisebüro oder unterwww.nostalgiereisen.de

Sanft und edeldurch Zeit undRaum rattern - ein schöner Zug.

EDEL UND ÖKOLOGISCH: URLAUB AUF DER LUXUS-SCHIENE

DER WEG IST DAS ZIEL

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PILGER, KAPELLEN, KATHEDRALENAuf den Spuren des Heiligen Jakobus pilgern. Der berühmte Pilgerweg, der Camino de Santiago, beginnt in den fran-zösischen Pyrenäen und führt bis nachSantiago de Compostela, im spanischenGalizien. Hier steht die prächtige Ja-kobsbasilika, die Reliquien des HeiligenJakobus birgt. 1993 wurde der Weg zumWeltkulturerbe erklärt. Er ist nicht nur für Christen ein Mythos, der heute wiederhoch im Kurs steht. Kulturreisende be-geben sich auf die Fahrt, um die Kathe-drale, Kirchen, Kapellen, Klöster, Pilger-herbergen und Hospitäler entlang der historischen Route zu besichtigen. Wan-derer mit religiösen und anderen Motivenlegen den 800 Kilometer langen Weg zumTeil oder ganz zu Fuß zurück, um das Pil-ger-Sein mit all seinen körper-lichen Herausforderungen und Beschwer-lichkeiten authentisch zu erleben und amEnde eines Tages in eben jenen Herber-gen eine Schlafstätte zu finden, in denendie Wallfahrer schon vor Jahrhundertennächtigten. Aus welchen Gründen und in welcher Form auch immer man ihn bereist: Der Camino de Santiago ist einlohnender Weg und sein Ziel Santiago de Compostela ist eine außergewöhnlichschöne Stadt. Mehr unter www.pnp.de

HELFEN ...Sich in Nicaragua um behinderte Kinderkümmern oder Bauern im Tschad bei umweltgerechterer Bewirtschaftung hel-fen. Krankenhäuser bauen, Kindergärten verschönern: Überall auf der Welt könnenMenschen in ihrer Freizeit karitative Arbeit leisten. Beispiel: die „Aktion Süh-nezeichen“. Sie veranstaltet in verschiede-nen Ländern ein- bis dreiwöchige Som-merlager, in denen zum Beispiel Senioren,Behinderte oder behinderte Kinder be-treut, oder Friedhöfe verschönert werdenoder in sozialen Einrichtungen geholfenwird. Die meist recht geringen Kosten für Anfahrt, Unterbringung und Sonstigeswerden dabei von den freiwilligen Helfernselbst getragen. Die Aktionsgemeinschaft Dienst für denFrieden (AGDF) finden Sie unterwww.agdf.de

PROJEKTREISENWenn Sie möchten, dass das Geld, dasSie für eine Reise ausgeben, denen dient,deren Land sie bereisen; wenn Sie mit

den Menschen, die dort leben, in Kontakttreten und sich mit ihnen austauschenmöchten; wenn Sie mit dem Geld, dasSie für Ihre Reise bezahlen, die Natur, dieSie bewundern, erhalten möchten: Dannsollten Sie eine Projektreise machen.Natürlich erfüllen nicht alle Reisen allediese Wünsche auf einmal, doch die Aus-wahl ist groß, und Sie können entschei-den, was Ihnen am meisten am Herzen liegt. Von einer Regenwald-Rund-reise nach Costa Rica in Zusammen-arbeit mit der Zeitschrift Spektrum derWissenschaft (www.waschbaer-reisen.de)bis hin zur Projektreise „Auf der Straße

der Vulkane“ in Zusammenarbeit mit derZeitung „Die Zeit“ nach Ecquador(www.zeit.de/zeitreisen) oder zumStraßenkinder-Padre nach Rumänien:eine reiche Angebotspalette. Wenn Siemehr über Pater Don Demidoff und sein„Haus der Stille“ in Rumänien wissenmöchten:www.schwarzaufweiss.de/rumaenien/kinder1.html.

Wenn Sie mehr Projektreisen kennen ler-nen möchten, finden Sie bei der Zeitung„Die Zeit“ (www.zeit.de/zeitreisen) so-wie bei Waschbär-Reisen (www.wasch-baer-reisen.de) ein großes Angebot.

Je mehr man weis,desto interessanter

wird`s. Umstände,Hintergründe undZusammenhänge

fesseln.Eine Projektreisenach Costa Ricaführt Sie in eine

andere Welt.

Mal anderenPfaden folgen

und entdecken,was auf dem

Weg liegt.Die Kathedrale

von Santiago deCompostela ist

das Ziel zahlrei-cher Pilger.

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Leben und lernen und anwenden gleichzeitig:Spanisch lernen in Malaga.

HABEN SIE VISIONEN? ZIELE?TRÄUME?Warum sie nicht verwirklichen? Sichselbst und seine Lebensträume zu ver-wirklichen, ist eine große Herausforde-rung. Doch was tun, wenn man ständigden gleichen unlösbaren Problemen gegenübersteht? Woran liegt es, dass esdem einen gelingt, seine Träume zu verwirklichen und dem anderen nicht?Die meisten Menschen gestalten ihr Lebenvorwiegend mit Hilfe ihres Verstandes.Die Entscheidungen, die sie treffen, sindgeprägt durch Überzeugungen, die als innere Programme das Leben steuern.Solche Überzeugungen nimmt einMensch meist unbewusst an. Gesell-schaftliche Wertvorstellungen, die Erzie-hung, der Beruf, Beziehungen oder dieReligion hinterlassen „Fußabdrücke“ imGeist, die zu Glaubenssätzen werden, dieeine bewusste und freie Entscheidung unterdrücken. Diese „Fremdsteuerung“geschieht meist unbewusst – der Menschbemerkt nicht, dass er sich selbst beschränkt und möglicherweise sogar seinem Glück im Weg steht. Unter demNamen Avatar werden Seminare angebo-ten, die genau auf dieser Erkenntnis basieren, dass nämlich die – meist gegenunseren Willen – erlernten Überzeugun-gen bestimmen, was man erlebt und

PARLEZ VOUS FREMDSPRACHEN?In die weite Welt reisen und „nur Bahn-hof verstehen“ macht keinen Spaß. Werandererseits aber auch keine Lust oderZeit dazu hat, eine Fremdsprache inDeutschland zu lernen und sie nicht vorOrt anwenden zu können, für den emp-fiehlt sich eine Sprachreise. Sie lernen dieSprache im Land und können sofort nachVerlassen der Sprachschule loslegen. Dashilft beim Sprachenlernen, und Sie kom-men in Kontakt mit Land und Leuten.Viele Schulen bieten am Nachmittag Be-sichtigungen und weitere Kulturveran-staltungen an. Wenn Sie möchten, kön-nen Sie bei Gastfamilien wohnen, so dassSie unmittelbar in das Leben Ihres Gast-landes eintauchen. Ein weiterer Vorteil:Berufstätige können den Sprachurlauboft als Bildungsreise anerkennen lassen.Damit niemand unter- oder überfordertwird, bieten die meisten SprachschulenEinstufungstests an, damit jeder in derrichtigen Leistungstufe lernt. Englisch,Französisch und Spanisch gehören zuden beliebtesten Fremdsprachen.

Sie können in nahezu jedem Land Sprachurlaube buchen. Info: Cosmolin-gua in der Schweiz bietet Ihnen Informa-tionen über 100 Sprachschulen in allerWelt (www.cosmo-lingua.ch). Der Stu-dienreisenanbieterStudiosus Reisenhat ebenfalls vieleSprachreisen imAngebot: (www.studiosus.de).

Kulturhauptstadt 2003. In Grazerwarten Sie zahlreiche kultu-relle Genüsse.

wie man die Wirklichkeiterfährt. In Avatar-Semi-naren lassen sich Techni-ken erlernen, die helfen,behindernde Überzeu-gungen zu erkennen.Man kann seine eigenePersönlichkeit aus einemneuen Blickwinkel be-trachten, wertfrei wahr-nehmen und sehr auf-schlussreiche Erkennt-nisse gewinnen. Aspekteder Persönlichkeit, derer man vorhernicht gewahr war, können jetzt geändert werden. Diese Arbeit mit sich selbst hilftdabei, sein Leben so zu gestalten, wieman es sich vorstellt. Es steht einem wieder die volle Palette der Entschei-dungsmöglichkeiten offen und nicht nur eine durch Überzeugungen einge-schränkte und begrenzte Auswahl. Manist wieder in der Lage, selbstbestimmt zu entscheiden und sich nicht selbst un-bewusst Steine in den Weg zu legen.

Weitere Informationen finden Sie in denBüchern „Die Kunst, befreit zu leben“und „Resurfacing. Wiederauftauchen.Techniken zur Erforschung des Bewußt-seins“ von Harry Palmer. Auch auf denInternetseiten www.avatar-essentiell.deund www.planet-avatar.de finden Sieweitere Informationen zu den Avatar-Seminaren.

KULTUR-HUNGER?Jedes Jahr wird eine andere Stadtzur europäischen Kulturhauptstadternannt. Das österreichische Grazist die Kulturhauptstadt 2003. Den Besucher erwarten zahlreiche kulturelle und architektonischeGenüsse wie die Insel in der Mur,geschaffen vom Stardesigner Vito Acconci, die erfolgreicheMusiktheaterinszenierung „Be-gehren“ und die Regiearbeit des bekannten Kriminalautors Henning Mankell: „ButterflyBlues“. Weitere Ausstellungen,Konzerte, Theater- und Opern-inszenierungen und andere Ver-anstaltungen werden Graz dasganze Jahr lang zum Anzie-hungspunkt kulturinteressierterMenschen machen.Unter www.graz.at lesen Siedas ganze Jahresprogramm.

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Urlaub auf der Seeleninsel.99 Kurztrips nach innen

Kösel-Verlag,

216 Seiten, ca. € 14,95

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AUF GROSSERFAHRTNimm mich mit, Kapitän, auf die Reise...Fahren Sie mit in die weite, weite Welt.Aber nicht wie alle anderen auf einemKreuzfahrtschiff – reisen Sie auf einemFrachtschiff. Das geht, ist aber nicht billig. Sie lernen die Welt der wirklichenSeefahrt kennen, ankern in Häfen, in denen Ware gelöscht wird und die nichtnur ein weiterer Punkt einer touristi-schen Rundreise sind. Auf einem Fracht-schiff nehmen Sie am Leben der See-leute teil. Sie reisen auf einer Route, diedieses Schiff auch ohne Sie nehmenwürde. Anders als auf einer Kreuzfahrtwird daher von Ihnen auch ein gewisserGrad an Anpassung erwartet. ErscheintIhnen die Matratze zu weich oder ist derKaffee zu dünn, können Sie sich darübernicht beim Kapitän beschweren. Dafürspeisen Sie mit ihm und seiner Crew jeden Abend und nicht nur beim Captains-Dinner. Infos im Reisebüro oder unterwww.guenthersfrachtschiffreisen.de

„Ab die Post!“: Auch eine Variante. Machen Sie sich mit der schriftlichen Korrespondenz vieler Menschen auf einem norwegischen Postschiff auf den Weg nach Hammerfest, der nördlichsten Stadt Europas. Sie fahren durch eine ungeheuer schöne, abwechslungsreiche,unendlich weite Landschaft und genießen die Ruhe und ein Licht, wie es auf demFestland Europas sonst nirgendwo zu sehen ist. Einen Blick darauf können Sie mit etwas Glück sogleich erhaschen. An Bord der M/S Nordkapp und der M/S Trollfjord stehen Webcams. Sie finden Sie mit Norwegischkenntnis-sen oder mit etwas Sprachkombinations-gabe unter www.bt.no/kamera. Weitere

Infos in deutsch bei www.hurtigruten.de

AGRO-WELLNESSFenster auf, und gleich nach dem Aufstehen erst mal ganz tief einatmen. Urlaub auf dem Bauernhof, verbundenmit Wellnessangeboten, liegt, nicht nurfür Familien, schwer im Trend. GenießenSie den Urlaub bei Kuh und Rind mitheimischer Bio-Kost und langen Wande-rungen und lassen Sie sich dabei verwöhnen. Vom einfachen bis zum

Wellness-Bauernhof reicht ein weitesSpektrum unterschiedlichster Angebote.Sie möchten aktiv in das Landleben ein-tauchen? Auf vielen Höfen können dieGäste, wenn sie möchten, auch bei derArbeit mithelfen. Auch Reiten wird oftangeboten. Lust auf Hunde, Katzen,Hühner, Rinder, Schweine, Schafe, Zie-gen und was sonst noch kreucht undfleucht, „live“ in frischer Landluft?

Die Arbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof in der BundesrepublikDeutschland vermittelt Ihnen den pas-

Gesunde Luft, ländli-che Gerüche, Tiere und

Pflanzen. Ein Urlaubauf dem Bauernhof

ist ein Urlaub derkleinen Freuden.

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Urlaub auf dem Bauernhofmit Landhäusern undLandhotels 2003

DLG-Verlag,

760 Seiten, ca. € 9,90

Klosterführer. ChristlicheStätten der Besinnung imdeutschsprachigen Raum

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Verlag,239 Seiten, ca. € 15,30

RELAX Guide 2003Alle Hotels für Wellness, Kur & Beauty-Urlaub

VerlagChristianWerner,

375 Seiten, ca. € 17,90

Avatar. Die Kunst befreit zuleben. Eine Reise zur Quelledes Bewusstseins

J. Kamphau-sen Verlag,147 Seiten, ca. € 17,80

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Page 34: Anders in den Urlaub

Längsrillensind in der Regel harmlos.Sie treten mit zunehmendemAlter auf. Manchmal sind sieauch angeboren. Einzelne Längs-rillen können auch auf Hauterkran-kungen oder rheumatoide Arthritishinweisen.

Weiße Flecken oder Punktewerden oft durch kleine Stöße und Ver-letzungen hervorgerufen. Eher harmlos.

„Löffelnägel“Ist die Nagelplatte löffelartig eingesenkt und vorn nach oben gebogen, besteht der Verdachtauf Eisenmangel, Vitamin-C-Mangel oder eineSchilddrüsen- oder Stoffwechselstörung.

Absplitternde NagelränderAußeneinflüsse wie bei brüchigen Nägeln möglich.Auch Verhornungsstörungen infolge von Zink- undVitamin-B-Mangel.

Gelbe, krümelige NägelVorsicht, Nagelpilz. Sehr ansteckend. Muss behan-delt werden.

GrübchenStecknadelkopfgroße Eindrücke können ein Anzei-chen für eine beginnende Schuppenflechte sein.

Querrillenkönnen auf Eisen- oder Biotinmangel hinweisen.Möglicherwiese auch ein Hinweis auf Vergif-tungen oder Störungen von Leber, Nierenoder Darm. Wachsen die Rillen nicht heraus,sollten Sie einen Arzt konsultieren.

Weiche, brüchige NägelWenn dies nicht durch Chemikalien,Nagellack oder Nagellackentfernerhervorgerufen wird, liegt vielleichtein Mangel an Biotin, Eisen, Calcium oder aber eine Schild-drüsenfehlfunktion vor.

Der Seele auf die Fingerschauen

Lesen Sie in IhrenFingernägeln

Querrillen

absplitternde Nagelränder

weiße Flecken oder Punkte

Längsrillen

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Löffelnägel

gelbe, krümelige Nägel

weiche, brüchige Nägel

Es gibt noch eine Anzahl anderer Erscheinungsformen. Farb- und Formveränderungen, die nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen sind, sollten dem Arzt ge-zeigt werden. Das gilt besonders für braun-schwarze oder größere gelb-weißliche Nagelveränderungen oder für Nagelplatten, die sich ganz oder teilweise ablösen.

Was Mediziner sehen

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35MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

eben dem Gesicht und den Haarensind auch die Hände ein wichtiges

öffentliches Schönheitsattribut. Sie ver-mitteln den Mitmenschen Gefühle wieZuneigung und Zärtlichkeit. Die Nägelspielen eine große Rolle in Bezug auf denEindruck, den die Hände machen. DerFrankfurter Nervenarzt Heinrich Hoff-mann beschrieb in seinem Kinderbuch„Der Struwwelpeter“ bereits 1844, wassich an den Fingernägeln zeigt. Um ge-gen seine Eltern zu rebellieren, lässt sichder Struwwelpeter die Nägel nicht mehrschneiden. Ungepflegte Finger-nägel sind auch heute ein Zeichen dafür,dass sich jemand vernachlässigt. Kaut je-mand darauf herum, erkennt man daraneinen Menschen mit großen Problemen.Lange, lackierte Fingernägel stehen auchheute noch für die Frau, die nicht mitden Händen arbeiten muss. Doch sinduns solche Dinge inzwischen so selbst-verständlich geworden, dass wir garnicht mehr darüber nachdenken. Wirschneiden, feilen oder lackieren die Nägel, ohne ihnen dabei große Aufmerk-samkeit zu schenken. Doch es lohnt sich,„der Seele auf die Finger zu schauen“,lassen sich doch viele Dinge über denZustand von Körper und Geist an denNägeln ablesen.

Haut, Haare und Fingernägel sind dasKrankheiten-Früherkennungsystem desKörpers schlechthin. Jahrhunderte langkam kein Arzt aus, ohne einen diagnozis-tischen Blick darauf zu werfen. Im altenChina wurde die Qualität eines Arztes ander Anzahl Gesunder unter seinen Pati-enten gemessen. Seine Aufgabe war esalso, zu verhindern, dass jemand krankwurde. Dafür nutzte er auch die Finger-nagel-Diagnose. Denn die traditionellechinesische Medizin setzt darauf, Krankheitsanzeichen möglichst früh zuerkennen. Kein Wunder also, dass die Methoden der Blick-Diagnose, also das Betrachten und Interpretieren von Körpermerkmalen, in der chinesischenMedizin so ausgeprägt sind. Aber auchin unseren Breitengraden sieht sich einguter Arzt oft die Augen, die Zunge unddie Fingernägel seiner Patienten sehr genau an, bevor er zu weiteren Diagno-seschritten übergeht.

Die Hand gilt als Spiegelbild bestimmterKrankheiten. Gicht oder rheumatischeErkrankungen zum Beispiel zeigen sichhier zuerst. Besonders aussagekräftigsind die Fingernägel: Von falscher odereinseitiger Ernährung bis hin zu Herz-oder Lungenerkrankungen, Schuppen-flechte und natürlich Pilzerkrankungen,

lässt sich ein breites Spektrum an Er-krankungen ablesen, auch wenn diesesich möglicherweise noch gar nicht be-merkbar gemacht haben. Betrachtet manferner Krankheiten als Ausdruck der See-le, kann man in den Fingernägeln auchsehen, wie glücklich, ausgeglichen undzufrieden jemand zu einer bestimmten

Zeit war, denn der Nagel wächst über einen recht präzise bestimmbaren Zeit-raum. In sechs bis neun Monaten wächstein Nagel von oben nach unten aus demNagelbett heraus. Findet sich an einerbestimmten Stelle im Nagel beispiels-weise ein markanter Punkt, so kann mandiesen auf einen bestimmten Zeitpunktzurückdatieren und einem Ereignis, einerErkrankung oder einer einschneidendenVeränderung, die damit in Zusammen-hang steht, zuordnen. Was bestimmteMerkmale bedeuten, haben wir in diesemText für Sie zusammengestellt.

Nägel: die „Schutzpanzer der Finger“Wie die Haare, so wachsen auch die Nägel ständig. Fingernägel wachsen imDurchschnitt drei Millimeter pro Monat.Unter bestimmten Umständen wachsensie auch schneller, zum Beispiel wenn

man sich von einer Verletzung erholtoder bei einer Schilddrüsenüberfunktion.Die Nägel zeigen also deutlich, in welchem körperlichen Zustand man sichbefindet. Wie die Haare, an denen manauch sehr viel über den Gesundheits-zustand eines Menschen erkennen kann,bestehen auch die Nägel aus einer Horn-substanz, dem Keratin. Das Keratin wirdvon den Zellen des Nagelbetts gebildet,mit dem der Nagel fest verwachsen ist.Der Nagel gleicht einem zusammenge-pressten Geflecht von Haaren, die über kleine Drüsen ernährt werden. Die Unterseite der Nagelfläche ist mit demFinger leicht verwachsen, die Nagelwur-zel reicht etwas tiefer in den Finger hinein. Nicht nur die Fingerspitzen sindvon unzähligen Nerven und zahlreichenAdern durchzogen – was die Finger sosensibel und auch schmerzempfindlichmacht –, sondern auch die Nagelwurzelund die Unterseite der Nagelplatte stehensehr eng mit dem Blutkreislauf und demNervensystem in Verbindung.

Erkrankungen des Körpers können dieBlutversorgung und die Funktion derNerven beeinträchtigen. Das wirkt sichsichtbar auf die Fingernägel aus, be-sonders auf ihr Wachstum. Je nach Art der Störung kommt es zu verschiedenenVeränderungen an den Fingernägeln. Eskann sich ihre Form verändern, ihre Farbe oder ihre Stabilität. Vergiftungenkönnen genauso ihre Spuren hinterlas-sen wie schwere Infektionen, Stoffwech-selstörungen oder rheumatische Erkran-kungen. Auch seelische Verletzungenkönnen ihre Spuren hinterlassen.

Was Mediziner sehenGesunde Fingernägel sehen rosa aus,sind unbeschädigt, frei von Verschmut-zungen und wachsen normal in ihr Nagelbett hinein. Wenn Sie Verände-rungen an Ihren Fingernägeln feststellen,muss das nicht zwangsläufig auf eineKrankheit hinweisen. Auch starkes Rau-chen, die Benutzung von Nagellack undNagellackentferner sowie äußerliche Einwirkungen wie kleine Verletzungen,Kontakt mit Chemikalien, häufiger Was-serkontakt oder das Schreiben auf Tasta-turen können Spuren hinterlassen. Auchein Mangel an bestimmten Mineral- oderVitalstoffe ist häufig die Ursache für Ver-änderungen. So kann zum Beispiel dieEinnahme von Kieselerde und Biotinbrüchige Fingernägel stärken. Wenn Sie eine Veränderung an den Nägelnbemerken, teilen Sie sie ihrem Hausarzt,Hautarzt oder Heilpraktiker mit.

Sieh einmal, hier steht er,pfui, der Struwwelpeter!An den Händen beiden

ließ er sich nicht schneiden seine Nägel fast ein Jahr,

kämmen ließ er nicht sein Haar. Pfui, ruft da ein jeder:

Garstger Struwwelpeter.

„Der Struwwelpeter“, 1844.

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Page 36: Anders in den Urlaub

GrübchenKleine, nach innen ge-hende Eindrücke stehenfür anstehende Entschei-dungen. Je nachdem,auf welchem Finger undin welcher Hand sie auf-treten, stehen sie für eine Entscheidung, die in einem bestimmtenZeitraum getroffen wird.

Star-ke Längs-rillen entste-hen aus Querril-len. Sie stehen fürVorstellungen, die nichtumgesetzt wurden.

Keine RillenMenschen, derenFingernägel keinerleiLängs- oder Querrillenzeigen, führen ein Leben ohne großeKonflikte oder Her-ausforderungen.

s gibt noch eine andere Art, den Fin-gernägeln Informationen zu entneh-

men. Wie die Linien auf der Handinnen-fläche sagen auch die Fingernägelspirituellen Menschen etwas über die betreffende Person aus. Anders als in der medizinischen Sichtweise, zeigen die Fingernägel hier nicht so sehr den Status der Nahrungsaufnahme – sprichMangelerscheinungen, Vergiftungen,Fehlernährung – oder Erkrankungen. Sie geben spirituellen Menschen vielmehrAufschluss über den Status der Erfah-rungen, die ein Mensch in seinem Lebenin seelischer und körperlicher Form gemacht hat. Da die Ernährung im weitesten Sinne auch eine Erfahrung ist,die wir und unser Körper machen, liegen

die medizinischen und spirituellen Sicht-weisen jedoch gar nicht so weit ausein-ander, wie man meinen könnte. Nachdieser Idee zeigt sich an den Nägeln auch das Schicksal oder ein inneres Programm, dem ein Mensch folgt.Gemäß dieser Theorie ist jeder Hand(links oder rechts) und jedem Finger einespezifische Bedeutung zu eigen. Je nach-dem, an welchem Finger ein Merkmal zuerkennen ist, lässt sich dessen Bedeutunginterpretieren. Zusammen mit dem Zeit-raum, über den der Nagel wächst, lässtsich so nicht nur die Vergangenheit deu-ten, sondern auch die Zukunft zeitgenauvorhersagen, so die „Fingernagel-Leser“.Die linke Hand steht dabei für das un-bewusste Programm, dem die Menschenfolgen, die rechte Hand für die Umset-zung, das Handeln. Hier einige Deu-

tungsbeispiele, die jedoch von jedemspirituellen „Nagel-Interpretator“

anders interpretiertwerden können.

Was spirituelle Menschen sehen

Interpretation nach Ralph-Dietmar Stief

Vitalstoffempfehlungen für Ihre Fingernägel

Kieselerde Das Silizium aus derKieselerde hilft bei brüchigen Nägeln.

Biotin Es stärkt die Nägel undwirkt brüchigen Nägeln entgegen.

Vitamin-B-Komplex Ein Mangelkann zu brüchigen Nägeln führen,daher sollten Sie auf eine ausreichen-de Vitamin-B-Versorgung achten.

Calcium Es kann die Nägel stärken.

Vitamin C Eine gute Vitamin-C-Versorgung unterstützt die Nagelge-sundheit.

Eisen Chronischer Eisenmangelkann zu schwachen, flachen odernach oben verdrehten Nägeln oderauch zur Brüchigkeit der Fingernägelführen.

Zink Es ist wichtig für gesundeund starke Nägel. Weiße Flecken können durch die Einnahme von Zink beseitigt werden. Zinkmangel führtzu Querrillen, den so genannten Beau-Rillen.

Lycopin Die Hände sind immer derSonnenstrahlung ausgesetzt. Durchdiese Belastung der Haut zeigen sichhier Falten und Altersflecken meistzuerst. Lycopin als besonders effekti-ver Radikalenfänger unterstützt dieHaut und bewahrt sie vor Schädigungdurch Freie Radikale, die durch dieUV-Strahlung der Sonne enstehen.

Coenzym Q10 unterstützt die Regenerationsfähigkeit der Haut. Besonders die Haut der Hände istganzjährig der Belastung durch Sonnenstrahlung ausgesetzt. Q10 unterstützt als Radikalfänger die Abwehrsysteme der Haut.

Borretsch-Öl ist ein hervorragen-der Lieferant für mehrfach unge-sättigte Fettsäuren, die wichtig für die Bildung neuer Hautzellen sind.

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starke Längsrillen

starke Querrillen Grübchen

Starke QuerrillenKurzzeitige Konflikte,die, wenn sie immerwieder auftreten, zuLängsrillen werden. Siestehen für Umstruktu-rierungen und Um-brüche. Sind die Rillenherausgewachsen, sinddie Konflikte bewältigt.

Nicht nur die äußerliche Pflege ist wichtig.Pflegen Sie Ihre Fingernägel auch von innen.

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37MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

ZubereitungDen Weizen in 375 ml ca. 1 Stunde beimilder Hitze garen.

Inzwischen die Kartoffeln schälen und infeine Scheiben schneiden. Möhren scha-ben oder schälen und in sehr feine Wür-fel schneiden. Kartoffeln und Möhren inder Butter oder Margarine andünstenund mit der Brühe auffüllen. Zugedecktetwa 15 Minuten bei milder Hitze garen,die Kartoffeln dürfen nicht zerfallen.

Die Frühlingszwiebeln putzen, waschenund schräg in feine Streifen schneiden.Den Spinat waschen, von den Stielenzupfen und in sehr feine Streifen schnei-den. Beides 5 Minuten in der Suppe ziehen lassen.

Den Weizen unterziehen unddie Suppe mit Salz ab-schmecken. Nach Ge-schmack Zitronensafthinzugeben.

Kartoffelsuppe mit Weizen(Für 5 Personen)

Heißhunger auf etwas Leichtes und Gesundes?Voilà! Die Kartoffelsuppe mit Weizen istdas ideale Sommergericht. KöstlicheKartoffelstückchen vereinigen sich mit anderen leckeren Gemüsen und Weizen zu einem leichten Gaumen-schmaus – nicht nur für „Suppen-kasper“. Da dürfen Sie auch gernnoch ein Tellerchen nachneh-men. Die MEDICOM wünschtIhnen guten Appetit beim leich-ten Schlemmen.

Zutaten§ § §

(Pro Portion)Energie 331 kcalEiweiß 10 gFett 7 gKohlenhydrate 52 gBallaststoffe 11 g

Vitamin B1 0,4 mgVitamin B2 0,2 mgVitamin B6 0,6 mgVitamin C 37 mgVitamin E 2,7 mgMagnesium 120 mgCalcium 136 mgFolsäure 23 µgCholesterin 7,2 mg

Nährwertangaben§ §

1 kg kleine Kartoffeln250 g Möhren125 g Weizen60 g Spinat12 g Butter oder Margarine2 Bund Frühlingszwiebeln2 El Gemüsebrühe1 Zitrone

Salz

Vitalstoff-Rezept

FOTOS: DPNY

Page 38: Anders in den Urlaub

38 MEDICOM 26. Ausgabe, August 2003

SingenMEDICOM 25Mit großer Freude habe ich Ihren Berichtüber das Singen in der letzten AusgabeIhres Kundenmagazins gelesen. DieÜberschrift des Beitrags bringt es bestensauf den Punkt: Singen verleiht der SeeleStimme.

Ich selber singe nun seit 2 Jahren in ei-nem Chor. Manchmal komme ich sehrerschöpft von der Arbeit nach Hause,aber ich versuche immer, mich zurwöchentlichen Chorprobe aufzuraffen.Noch nie hatte ich das Gefühl, dass ichdie Zeit hätte besser nutzen können.Ganz egal, wie viel Ärger ich am Taghatte oder wie müde ich vor der Probewar, hinterher fühle ich mich immer be-schwingt, entspannt und glücklich. Oftlaufe ich singend nach Hause, der Ärgerist längst vergessen.

Ich möchte mit meinem Leserbrief gerneIhren Artikel bestätigen und ebenfallsden Lesern der MEDICOM nahelegen, öfter mal zu singen. Es muss ja nicht immer ein Chor sein, wenn die Zeit dazunicht reicht. Aber es bieten sich immerwieder Gelegenheiten, auch alleine zusingen. Hier möchte ich gerne einigeTipps weitergeben.

Das berühmte Singen unter der Duscheist ein guter Start in den Tag – auchwenn es schon so abgedroschen klingt.Wenn Sie mit dem Fahrrad oder demAuto zur Arbeit fahren, versuchen Siedoch mal, auf dem Weg ein Lied anzu-stimmen. So werden Sie sicher gut ge-launt an Ihrem Arbeitsplatz erscheinen.Wenn man Hausarbeiten tätigt, fällt vieles leichter, wenn man dabei singt.Natürlich nicht zu vergessen: die tradi-tionellen Zusammentreffen bei Geburts-tagen oder Feiern generell. Denn auchSingen zu zweit oder in der Gruppemacht sehr viel Spaß. Und keine Angst:Es kommt dabei nicht darauf an, wie Pavarotti zu trällern, es geht einfach umdie Freude beim Singen. Und die werdenSie mit Sicherheit haben.

Ihre begeisterte Leserin und Kundin M. Baumgarten, Bremen

Sehr geehrte Frau Baumgarten,

vielen Dank für Ihren freundlichen Briefund die vielen guten Tipps, die Sie fürunsere Leser zusammengestellt haben.Wir denken, da wird der eine oder andere sofort beginnen, ein paar Melodi-en anzustimmen. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß dabei, Ihrer SeeleStimme zu verleihen.

Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen werden.

Vegetarier leben längerMEDICOM 25Meine Frau und ich sind seit nun fast einem Jahr Vegetarier. Ihr Artikel darü-ber, dass Vegetarier tatsächlich länger leben, bestätigt uns in unserer Entschei-dung, obwohl wir aus Liebe zu den Tieren auf Fleisch verzichten. Leider liestman ja oft, dass Vegetarier ein Defizit anbestimmten Vitaminen oder Mineral-stoffen haben. Ist das richtig? Und wennja: Wie können wir dieses Defizit aus-gleichen? Wir nehmen bereits täglich IhrNobilin Premium ein und fühlen unsseitdem rundum wohl. An dieser Stellemöchten wir Ihnen auch danken, dassdie Lieferung stets sehr zuverlässig erfolgt. Mit Ihrem Service sind wir sehrzufrieden.

Freundliche Grüße aus WiesbadenK.-E. Höfert und Gattin

Sehr geehrtes Ehepaar Höfert,

wir freuen uns, dass Sie mit unseremService und unserem Produkt NobilinPremium sehr zufrieden sind. Leider istes sehr schwierig, pauschal zu sagen,was Ihnen persönlich als Vegetarier fehlen könnte. Ihr Vitalstoffhaushalthängt von vielen Faktoren ab, wie z. B.von Ihrem Alter und davon, wie Sie sichernähren, seitdem Sie ganz auf Fleischverzichten. Deshalb möchten wir Ihnenvorschlagen, von Zeit zu Zeit Ihr Blutbildvon Ihrem Arzt kontrollieren zu lassen.Mögliche Defizite können sein: VitaminB12 und Zink sowie Omega-3-Fettsäuren, wenn Sie auch keinen Fischessen. Ihr Arzt kann Ihnen genau sagen,ob bzw. welche Defizite Sie aufweisen.Wir denken jedoch, dass Sie durch dietägliche Einnahme von Nobilin Premium bereits eine gute Basis für Ihre Vital-stoffversorgung geschaffen haben.

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. (0 50 41) 78-0Fax (0 50 41) 78-11 69

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Hofmann-Druck

„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Liebe MEDICOM-Leser,möchten Sie kritisch oder zustimmend zu einzelnen Themen im Heft Stellung nehmen? Oder interessante Tipps zum Thema „Gesund werden– gesund bleiben“ an andere Leser weitergeben? Dann schreiben Sie uns!Unsere Anschrift lautet: MEDICOM-Redaktion, Sedemünder 2, Alten-hagen I, 31832 Springe.

Leserbriefe

Page 39: Anders in den Urlaub

S C H O N G E W U S S T ?

Warum sich die meisten Paarerechtsherum küssenSie wollten das auch schon immerwissen? Nein? Sie hatten das noch garnicht bemerkt? Jetzt wissen Sie`s, undgleich auch, warum: Etwa zwei Drittelder Partner drehen den Kopf beimKüssen nach rechts, und nur ein Drit-tel wendet den Kopf nach links. Dashaben Psychologen herausgefunden.Warum das so ist: Aus früheren Unter-suchungen ist bekannt, dass auch derrechte Fuß, das rechte Auge und dasrechte Ohr von zwei Dritteln der Erwachsenen bevorzugt werden.Außerdem drehen Kinder bereits inden letzten Wochen vor und den ersten Monaten nach der Geburt den

Gesundheitsferien in der Klinikim Hofgarten

1. Preis:Gesundheitsferien in der Klinik

im Hofgarten

Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte, und schicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort: „Preisrätsel“, Sedemünder 2, Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 31.10.2003(Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AG und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Lösung:

Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es beidem Lösungswort um etwas, das beiWechseljahres-Beschwerden hilft. TragenSie die Buchstaben in den nummeriertenFeldern in der richtigen Reihenfolge ein. 1. Preis: eine Woche Gesundheitsferien inder Klinik im Hofgarten, Bad Waldsee, fürzwei Personen im Wert von1.300,– Euro.2. bis 4. Preis: Je ein Exem-plar „Urlaub auf dem Bau-ernhof“, erschienen im DLG-Verlag.

Lösungen aus dem März-Heft

Kopf häufiger nach rechts als nachlinks. Die Ergebnisse der Kuss-Studie zeigen, dass dieVorliebe für rechtsauch im Erwachse-nenalter immernoch vorhandenist.

Page 40: Anders in den Urlaub

„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesunder-haltung auf anspruchsvollem Niveau fördern. Ob Sie bei Ihrer Vital-stoffversorgung auf Nummer Sicher gehen wollen oder ob Sie einen bestimmten Bedarf Ihres Körpers gezielt ausgleichen wollen – wirversuchen Ihnen immer das zu bieten, was Ihnen und Ihrer Gesund-heit dienlich ist. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit und Vitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gerne all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter einer ge-bührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheit stehen beider Medicom Pharma AG an erster Stelle. Unser Bestreben ist es, Ihrem Vertrauen,das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in jeder Form gerecht zu werden – sowohl

mit unseren hochwertigen Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Beider Herstellung unserer Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe

– damit die Wirkstoffe vom Körper optimal genutzt werden können.Die Herstellung erfolgt nach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sieein Produkt der MEDICOM erwerben, dann entscheiden Sie sich fürQualität. Bei der MEDICOM endet die Beziehung zum Kunden nichtmit der bezahlten Rechnung. Mit unseren Serviceleistungen – dieweit über das Übliche hinausgehen – wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen als Kunde 5-mal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten auf all unsere Produkte eineGeld-zurück-Garantie. Sie erhalten Ihre Produkte innerhalb von 48 Stunden frei Haus gegen Rechnung. Sie können unsere Produkteper Post, per Fax, am Telefon und im Internet anfordern. Und als

Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle IhreBedürfnisse in Sachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Lebenzur Seite stehen. Wir sind für Sie da. Wir sind Ihr Partner in Sachen Gesundheit.

MEDICOM – immer an Ihrer Seite

Im Internet: www.medicom.de • Kostenlose Ernährungsberatung: 0800 73 77 730