Andrea Minas - Koordinatorin · 2014-08-01 · Andrea Minas Rundbrief 1/2012 3 Leben bis zuletzt...

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2 Hospiz-Initiative WHV-FRI

Leben bis zuletzt

Liebe Mitglieder der Hospiz-InitiativeWilhelmshaven-Friesland e.V. - AmbulanterHospizdienst -, sehr geehrte Damen und Herren!

Ein neues Vereinsjahr hat am 07.März 2012begonnen. Während der Jahreshauptversammlunghaben sich einige Veränderungen ergeben.

Unsere Vorstandsmitglieder Inge-Ruth Mieslerund Ortrud Seyfarth sind auf eigenen Wunsch ausge-schieden. Für ihren unermüdlichen Einsatz sei hiernoch einmal ein herzlicher Dank ausgesprochen.

N eu in unserem Vorstand sind Frau Dr. LieselotteAdler und Herr Peter Hillje. Sie werden sich in diesem Rundbrief noch vorstellen.Ihnen sei ebenfalls dafür gedankt, dass sie sich in die Vorstandsarbeit einbringenund unseren Verein damit unterstützen wollen.

Wir begrüßen ebenfalls Frau Andrea Minas als neue hauptamtlicheKoordinatorin in unserem Kreis und wünschen ihr für ihre Arbeit viel Erfolg.

Die vergangenen zwei Jahre waren geprägt von einigen Turbulenzen - nunhoffe ich, dass sich die Wogen wieder glätten und wir uns unseren eigentlichenAufgaben widmen können.

Ein ganz neues Projekt, das Projekt „Hospiz macht Schule“, wird unsereVereinsarbeit beleben - der Rundbrief wird ebenfalls das Forum sein, wenn wirdarüber berichten. Bewährte Veranstaltungen wie der „Tag der Offenen Tür“ unddie Beteiligung am „Wochenende an der Jade“ werden wieder Teil unserer Arbeitsein. Verstärkt werden wir uns weiterhin an der Arbeit im Friedel-Orth-Hospiz inJever beteiligen, aber unsere Hauptaufgabe - unseren ambulanten Hospizdienst -dabei nicht aus den Augen verlieren.

Helfen Sie uns dabei, neue Mitglieder zu werben - wir brauchen jedeUnterstützung!

Ich danke für Ihr in mich gesetztes Vertrauen und werde alles daran setzen,diesem gerecht zu werden. Unsere Arbeit hat es verdient, sich ihr mit aller Kraftzu widmen. Dafür danke ich schon jetzt allen, die sich dafür einsetzen.

Es grüßt Sie sehr herzlich Ihre

Gisela Hoch1. Vorsitzende

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Mein Name ist Andrea Minas. Ich bin seit 20Jahren examinierte Krankenschwester mit langjähri-ger praktischer Berufserfahrung in unterschiedlichenmedizinischen Disziplinen. Darüber hinaus habe ichmein Studium im Hauptfach Pflegewissenschaft imZweitfach Public Health/GesundheitswissenschaftenBA an der Universität Bremen erfolgreich abge-schlossen.

Gerade bei der Unterstützung schwerstkrankerund sterbender Patienten habe ich die Sorgen, Nöteund Gedanken der Kranken in meiner beruflichenLaufbahn ernst genommen. Da eine lebensverkür-zende Erkrankung primär familiensystemisch zu betrachten ist, war es mir eingroßes Anliegen, ebenfalls die Sorgen und Nöte der Familienangehörigen (überden stationären Aufenthalt hinaus) zu erfassen. Die ernsthafte, existenzielleAuseinandersetzung mit dem Sterben ist deutlich von berührenden und tiefgehen-den menschlichen Erfahrungen geprägt, die das eigene Leben beeinflussen.

Ich habe verinnerlicht, was „leben dürfen in jeder Minute und an jedem Tag“bedeutet, und versuche jeden Tag bewusst zu (er)leben.

Ich bin überzeugt, dass ich meine Erfahrungen in der Hospiz-InitiativeWilhelmshaven-Friesland e.V. - Ambulanter Hospizdienst - als Koordinatorin einträglich weitervermitteln kann.

In der Hospiz- und Palliativarbeit sind ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen unverzichtbar. Ich schätze das große Engagement der Mitmenschlichkeit jedesEinzelnen. Sterbende und ihre Angehörigen brauchen einen Platz in unsererGesellschaft. Durch ihre Mitarbeit kann es gelingen, dass Sterben, Tod und Trauerkein „Tabuthema“ bleibt.

Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.

Herzlichst

Andrea Minas

Rundbrief 1/2012 3

Leben bis zuletzt

Andrea Minas - Koordinatorin

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Leben bis zuletzt

Mein Name ist Peter Hillje, ich bin 43 Jahre alt,verheiratet und habe eine 19-jährige Tochter undeinen 15-jährigen Sohn. Aufgewachsen in Voslapp,wohne ich Zeit meines Lebens in Wilhelmshaven.

Seit 24 Jahren bin ich Mitarbeiter der SparkasseWilhelmshaven und habe hier seit meiner Ausbil-dung ab 1988 insbesondere in der Kunden-betreuung und -beratung jede Erfahrung mit derFinanzwelt und mit Menschen machen dürfen.

Seit nunmehr 12 Jahren bin ich, angefangen alsSparkassenleiter der Sparkasse Hegelstraße, füh-rungsverantwortlich für Bereiche des Privatkunden-marktes unseres Hauses. 2006 wurde ich dann Leiter Privatkunden und bin bisheute verantwortlich für vier Sparkassen in unserem Stadtgebiet mit insgesamt 18Mitarbeitern.

Schon lange bewegte mich der Gedanke, mich in meiner Stadt, mit der ichmich sehr verbunden fühle, ehrenamtlich zu engagieren. Ich habe mir aber immergesagt, dass ich mich nur dann über meinen anspruchsvollen Beruf hinaus inve-stieren kann, wenn es sich um einen Gedanken oder um eine Sache handelt, mitder ich mich vollends identifizieren kann und vor deren grundsätzlichem Sinn ichhöchsten Respekt habe.

N un ergab es sich so, dass ich Anfang des Jahres, als mir dieSchatzmeistertätigkeit in der Hospiz-Initiative angeboten wurde, selbst ein betrof-fener Angehöriger geworden war. Meine Mutter durfte - und ich sage bewusst"durfte" - nach langer schwerer Krankheit ihren letzten Weg im Friedel-Orth-Hospiz in Jever antreten. Und während und nach dieser Zeit wurde mir sofortklar, dass ich mich sehr gern genau für diese Idee und für den Hospiz-Gedankenengagieren möchte.

Deshalb freue ich mich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit und dieTätigkeit als Schatzmeister und hoffe, mit meinen Erfahrungen und Kompetenzeneine Bereicherung für den Verein sein zu können.

Liebe Grüße

Peter Hillje

Peter Hillje - Schatzmeister

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Leben bis zuletzt

Dr. Lieselotte Adler - neu im VorstandIch gehöre zu den glücklichen Menschen,

die ihren „Ruhestand“ gesund erleben dürfen.Meine drei Kinder sind erwachsen und lebenmit ihren Familien weit weg von Wilhelms-haven.

Meine berufliche Tätigkeit als selbststän-dige Fachärztin für Allgemeinmedizin habeich nach dem Tod meines Mannes vor achtJahren aufgegeben. Wir haben über dreiJahrzehnte eine Praxisgemeinschaft geführt.

Es bleibt mir also jetzt die Zeit für einesinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit. So möchte ich die Arbeit in derHospiz-Initiative Wilhelmshaven-Friesland unterstützen und viel-leicht einen kleinen Teil dazu beitragen, der letzten Lebensphase derbetroffenen Menschen Zuversicht und Würde zu geben.

Liebe Grüße

Liselotte Adler

AnsteckendUm unsere Zugehörigkeit zur Hospiz-InitiativeWilhelmshaven-Friesland im Speziellen und dieVerbundenheit zum Hospiz-Wesen imAllgemeinen zum Ausdruck zu bringen, hat derVerein sein Logo mit dem Zusatz „Leben biszuletzt“ in Form einer Anstecknadel entworfenund fertigen lassen. Sie ist knapp zweiZentimeter groß. Alle Aktiven erhalten die neueAnstecknadel geschenkt, passive Vereinsmitgliederkönnen sie gegen einen Kostenanteil von zwei Euro beiden Koordinatorinnen erwerben.

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Seit Oktober letzten Jahres hat sichwieder Etliches ereignet, über das wirberichten möchten:

Gedenkgottesdienst des Friedel-Orth-Hospizes

Am 19.11.2011 fand in der StadtkircheJever ein feierlicher Gedenkgottesdienstfür alle bis zu diesem Tag bereits verstor-benen Gäste statt. Eingeleitet durch einbewegendes Orgelvorspiel hielt PastorMletzko die Ansprache. Unterstützt wur-de er von den Mitarbeiter/-innen desFriedel-Orth-Hospizes, die für jeden dermittlerweile 45 Verstorbenen ein Gedenk-licht entzündeten. Nach dem Gottesdienstwaren alle Teilnehmer/-innen eingeladenzu einer gemütlichen Kaffetafel, die eben-falls von den Mitarbeitern/-innen gestaltetwurde. Das Kuchenbuffet war reichlichund sehr verführerisch!

Weihnachtsfeier in der „Alten Backstube“

Nachdem unsere Weihnachtsfeier imJahr zuvor viel Zustimmung fand, hatteder Vorstand beschlossen, auch in diesemJahr eine Weihnachtsfeier zu veranstalten.Sie fand diesmal am 13.12.2011 in der„Alten Backstube“ statt und wurde vonunserer Koordinatorin Heike Lauben-stein-Görg gestaltet. Diesmal wurdensogar einige Geschichten vorgelesen. DieStimmung war heiter und gelöst. AlsGeschenk wurde den ehrenamtlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern dasvon der Stiftung Ev. Hospizdienst Olden-burg erarbeitete „Handbuch für ehren-amtliche Mitarbeit“ überreicht.

Weihnachtsfeier im Friedel-Orth-Hospiz

Nur einige Tage später, am 16.12.2011waren unsere gastnah und gastfern tätigenEhrenamtlichen und der Vorstand zu einerWeihnachtsfeier im Stationären Hospiz inJever eingeladen. Bei dieser Gelegenheithaben wir den zweiten Teil unserer Spen-de in Höhe von 22.000 Euro überreicht.Auch diesmal haben die Mitarbeiter/-innen für eine reichlich ausgestatteteKaffeetafel gesorgt. Vorher gab es einkleines musikalisches Programm. PastorMletzko hielt wieder eine Ansprache underzählte eine lustige Geschichte. Pastor i.R. Ehlers stellte sich als ehrenamtlich be-treuender Seelsorger vor und las aucheine nette Geschichte vor.

Wahl eines neuen Supervisors

Es war der Wunsch des Vorstandes,dass allein die „Ehrenamtlichen“ darüberentscheiden sollen, wer für sie die Su-pervision durchführt. Deshalb war Anfang2011 vereinbart worden, dass FrauJeromin zunächst nur bis zum Jahresendegewählt war. Einige Wochen vorher ergabeine Umfrage, dass sich die Mehrheiteine neue Supervision wünscht. Es gabwieder „Schnupper-Supervisionen“ dienormalen liefen weiter, so dass wegen derTerminüberflutung nur eine äußerst ge-ringe Beteiligung zustande kam. Nunhaben wir einen neuen Supervisor, HerrnJürgen Weihrauch. Auch diesmal wirdsich die Gruppe nach einigen Terminenentscheiden, ob er der „Richtige“ ist.

Der Vorstand berichtet

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Allerdings will sich auch Herr Weihrauchdiese Option offen halten.

Vorbereitungskurs fürSterbebegleitung

Kurz vor Weihnachten wurde daszweite Sterbebegleitungs-Seminar be-endet, das wir im Jahr 2011 durchge-führt haben. Die Zertifikate wurde anzehn Teilnehmer/-innen ausgehändigt.Zwei davon haben sich bisher für dieehrenamtliche Tätigkeit entschieden.

Neue Koordinatorin

Nachdem Frau Dulle zum 15. Dezem-ber gekündigt hatte, aber seit Mitte Okto-ber wegen Urlaub, Krankheit und Über-stunden keine Dienste mehr verrichtethatte, waren wir froh, dass wir ohne Stel-lenausschreibung eine neue Koordinatorinzum 01.01.2012 einstellen konnten: FrauAndrea Minas. Sie stellt sich an andererStelle dieses Rundbriefes vor. In dieserRubrik möchten wir uns aber bei HeikeLaubenstein-Görg bedanken, die ja nochnicht richtig eingearbeitet war und damitnahezu ins kalte Wasser geworfen wordenwar. Sie hat in dieser Zeit viel geleistet.Wir vom Vorstand haben versucht, sie sogut wie möglich zu unterstützen. Dankesagen wir auch den Ehrenamtlichen, diewährend der fortbildungsbedingten Ab-wesenheiten der Koordinatorin die Büro-dienste übernommen haben.

Erfolgreiche Vortragsveranstaltungen

Am 11.01.2012 hatten wir Dr. Hen-ning Scherf zu Gast. Wissend, dass hiereine größere Anzahl Zuhörer kommenwird, haben wir frühzeitig mit dem

Pumpwerk Kontakt aufgenommen undkonnten für die Kosten einen Sponsorfinden. Wir schätzen die Zahl der Besu-cher auf etwa 200 bis 250. Die Pressewar anwesend und hatte positiv berichtet.

Auch der nächste Vortrag am 08. Fe-bruar 2012 im Gorch-Fock-Haus über„Validation - Verstehen lernen statt aus-grenzen“ von Cäcilia Feldkamp waraußerordentlich gut besucht (ca. 80 bis90 Zuhörer). Es gab eine so große Betei-ligung des fachlich kompetenten Pub-likums, dass die Referentin zu fortge-schrittener Stunde von einigen Zuhö-rern/-innen gebeten wurde, ihren Vortragdoch bitte an einem weiteren Terminfortzusetzen, weil das Interesse sehrgroß ist. (Unsere Koordinatorinnen ha-ben bereits für die nächste Vortragsreiheeinen Termin vereinbart.) Auch über die-sen Vortrag erschien ein ausführlicherBericht in der regionalen Presse.

Neuer IT-Betreuer

Nachdem wir seit September letztenJahres keinen IT-Betreuer mehr hatten,

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Dr. Henning Scherf sprach über dieChancen, die Ältere für unsereGesellschaft bedeuten können.

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konnten wir nun durch Zufall - also Glück- einen neuen IT-Betreuer gewinnen. EinKundendienstler erfuhr von unserer Not,sprach einen Bekannten an und der erklär-te sich sofort bereit, denn er kannte dasEngagement der Hospiz-Initiative. Wirsind sehr erleichtert und freuen uns auf dieZusammenarbeit mit Herrn VassiliosGourdomichalis. Er verfügt über langjäh-rige Erfahrung auf diesem Gebiet.

Jahreshauptversammlung

Am 07. März fand im Gorch-Fock-Haus unsere diesjährige Jahreshauptver-sammlung statt. Teilgenommen haben 28Mitglieder, zwei Beiräte und drei Gäste.Es gab einen Rechenschaftsbericht derzunächst noch kommissarischen 1. Vor-sitzenden, diesmal ohne Diskussionen.

Einen großen Raum nahmen dieDanksagungen ein: An die Einsatz-gruppe, an das Rundbrief-Team und vorallem an Frau Sabine Asseburg, die überviele Jahre den Rundbrief federführendgestaltet hat und nun auf eigenen Wunschaus dem Team ausscheidet. Ein weitererDank an das Team der Homepage, die jaauch im vergangenen Jahr neu und auf-wendig gestaltet worden war. Dank andie Beiräte, Spender/-innen und Sponso-ren/-innen etc. und schließlich Dank andie Vorstandsmitglieder Inge-Ruth Mies-ler und Ortrud Seyfarth, die mit diesemTag ihre Ämter niederlegten. Blumenwurden überreicht.

Nach dem Ausblick auf das nächsteJahr hat die Schatzmeisterin ihren Be-richt abgegeben und den Etat für 2012vorgestellt. Die Kassenprüfer hattenkeine Beanstandungen vorgebracht und

der Mitgliederversammlung wurde dieEntlastung empfohlen. Der gesamteVorstand wurde entlastet, der Etat ge-nehmigt. Danach wurde zu den Neuwah-len aufgerufen, denn die Wahlperiodevon zwei Jahren war abgelaufen.

Das ging diesmal ganz schnell undproblemlos: Vier Vorstandsmitgliederwaren zu wählen. Frau Gisela Hochwurde als 1. Vorsitzende im Amt bestä-tigt, als stellvertretende Vorsitzendeebenso Frau Petra Gottschalk, neugewählt wurde Frau Dr. Lieselotte Adlerund Herr Peter Hillje, der dann auch dasAmt des Schatzmeisters übernehmenwird. Die Wahl eines Kassenprüferskonnte ganz schnell erledigt werden,Jürgen Barthel wurde im Amt bestätigt.

Inhouse-Schulung „Hospiz macht Schule“

Am 23. und 24. März trafen sich inunseren Räumen 14 Ehrenamtliche(davon zwei aus Varel), um sich für dasProjekt schulen zu lassen. Zwei Mitar-beiter der Bundes-Hospiz-Akademiewaren dazu aus Köln angereist. Da die-ses Projekt so interessant ist, hat sichdas Rundbrief-Team entschlossen, es alsSchwerpunktthema zu nehmen, so dassich nicht weiter darüber berichten muss.

An dieser Stelle möchte ich mich nunverabschieden, zwei Jahre lang habe ichdie Rubrik „Der Vorstand berichtet“geführt. Wie bereits erwähnt, habe ichmich aus der Vorstandsarbeit zurückge-zogen. Im Rundbrief-Team werde ichjedoch weiterhin mitarbeiten.

Herzlichst Ortrud Seyfarth

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Leben bis zuletzt

Am 23. und 24.03.2012 fand in denRäumen der Hospiz-Initiative Wilhelms-haven-Friesland e.V. die erste Fortbildung„Hospiz macht Schule“ im Weser-Ems-Gebiet statt. Eingefunden hatten sich 14ehrenamtliche Sterbebegleiter/-innen, diean dieser Fortbildung teilnehmen wollten.Geleitet wurde das Seminar von Dr. PaulTimmermanns, Geschäftsführer der Bun-des-Hospiz-Akademie und einem zwei-ten Referenten der Bundes-Hospiz-Aka-demie.

Historie„Hospiz macht Schule“ wurde von

der Hospizbewegung Düren e.V. ent-wickelt und von 2005 bis 2008 vomBundesministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend gefördert. Seit2008 wird „Hospiz macht Schule“ ge-meinsam fortgeführt von der Hospizbe-wegung Düren e.V., dem DeutschenHospiz- und PalliativVerband e.V. und

dem Deutschen Kinderhospizverein e.V. (Quelle: www.hospiz-macht-schule.de)

ZielgruppeDas Projekt richtet sich an Schüler/-

innen der 3. und 4. Klassen in Grund-schulen. Es hat sich gezeigt, dass mehrals 80 % der Kinder im Alter zwischenacht und zwölf Jahren erste Begegnun-gen mit dem Sterben gehabt haben unddas Thema Sterben und Tod kognitiverfassen können.

„Hospiz macht Schule“ wurde inzwi-schen für die Sekundarstufen I und IIweiterentwickelt und wird zur Zeit inWuppertal erprobt.

Projektwoche„Hospiz macht Schule“ ist auf eine

Projektwoche ausgelegt, pro Tag wer-den vier Unterrichtsstunden angesetzt.Vor Beginn des Projekts wird zusam-men mit dem Klassenlehrer/-in und den

„Hospiz macht Schule“Leben und Sterben als miteinander verbunden erfahren

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Ehrenamtlichen ein El-ternabend organisiert.

Idealerweise wird dieKlasse vom Klassenleh-rer in fünf heterogeneKleingruppen à fünf bissechs Kinder aufgeteilt.Jeder Gruppe wird einehrenamtlicher Hospiz-mitarbeiter/-in zugeteilt.Zusätzlich wird ein sech-ster Ehrenamtlicher be-nötigt (sog. „Lila Dame“),dessen Aufgabe nebender Springerfunktion u.a.das Zeit- und/oder Technikmanagementsein könnte. Jedem Tag ist ein Themen-schwerpunkt zugeordnet:

1. Tag: Werden und Vergehen - Wandlungserfahrungen

2. Tag: Krankheit und Leid3. Tag: Sterben und Tod4. Tag: Vom Traurigsein5. Tag: Trost und TröstenDie Kinder erarbeiten die Themen in

den Kleingruppen zusammen mit denEhrenamtlichen. In der Gesamtgruppewerden die Ergebnisse zusammenge-tragen, und es finden darüber hinausweitere gemeinsame Aktionen statt. AmNachmittag des fünften Tages wird einAbschlussfest zusammen mit den Elternveranstaltet.

1. Tag: Werden und Vergehen - Wandlungserfahrungen

Nachdem den Kindern der Verlaufder Projektwoche vorgestellt wurde,wird eine Geschichte vorgelesen, dieden Zugang zum Thema ermöglicht. Es

folgt eine Phantasiereise zum ThemaEntwicklung/Wandlung am Beispiel desSchmetterlings, die die Kinder dann ma-lerisch umsetzen. Ferner wird anhandvon Porträtfotos der Kinder und derEhrenamtlichen die eigene Wandlung ver-deutlicht.

2. Tag: Krankheit und LeidZusammen mit einem kompetenten

Arzt oder einer Krankenschwester ha-ben die Kinder Gelegenheit, über eigeneErfahrungen mit Krankheiten zu berich-ten, und ihre Fragen zum Thema Krank-heiten und Leid zu stellen. Dann wirdzusammengetragen, was bei einer Er-krankung gut tun kann.

3. Tag: Sterben und TodAn diesem zentralen Tag der Projekt-

woche wird anhand einer Bilderfolgeund eines Bilderbuches der Zugang zumSterbeprozess ermöglicht. Es werdenErfahrungen ausgetauscht, die Ehren-amtlichen berichten über ihre Hospiz-arbeit. Über einem Film lernen die Kin-

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Auf kindgerechte Weise werden die Schüler/-innen an das Thema Sterben und Tod herangeführt.

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der u.a. die Arbeit eines Bestatters ken-nen und bekommen die Möglichkeit,eigene Jenseitsvorstellungen zu benen-nen und malerisch umzusetzen. Abge-rundet wird der Tag durch kurze Infor-mationen zu Bestattungsritualen undJenseitsvorstellungen anderer Kulturen.

4. Tag: Vom TraurigseinDie Kinder erfahren, ihre Gefühle der

Trauer wahrzunehmen, zu beschreibenund bildlich darzustellen. Mit Hilfe vonSetzlingen, die umgepflanzt werden,wird verdeutlicht, dass ohne Verände-rungen kein Wachstum möglich ist. Fer-ner werden Interviews mit den Elternvorbereitet, die die Kinder abends zuHause mit den Eltern führen sollen.

5. Tag: Trost und TröstenDie Kinder überlegen, was sie tun kön-

nen, wenn jemand traurig ist bzw. wiesie selbst getröstet werden möchten.

Abschließend schreibt jedes Kind einkurzes Resümee über die Projektwoche

auf. Nach einer Körper-arbeit und einer kurzePause findet das gemein-same Fest statt. Mit denEltern zusammen wirdder Film angeschaut, jedeGruppe berichtet übereinen Tag der Projektwo-che und es werden die er-stellten Collagen gezeigtund erklärt.

Fazit„Hospiz macht Schule“

bietet eine sehr guteMöglichkeit, mit den ört-

lichen Grundschulen in Kontakt zu tre-ten und gemeinsam im Sinne der Kinderund ihrer Eltern präventiv tätig zu wer-den. Die Schüler/-innen werden mittelsausgesuchter Materialien kindgerecht andas Thema Sterben und Tod herange-führt. Indem sie Zeichnungen und Col-lagen anfertigen, können sie ihrer Krea-tivität freien Lauf lassen. Teilweise kön-nen die Werke mit nach Hause genom-men werden, teilweise verbleiben sie imKlassenraum. So kann das Projekt „Hos-piz macht Schule“ auch über die eineProjektwoche hinaus nachwirken.

Uns wurde berichtet, dass Eltern, diedem Projekt zunächst skeptisch gegen-überstanden, beim gemeinsamen Ab-schlussfest voll des Lobes für die Durch-führung waren.

Ich freue mich schon auf die ersteProjektwoche „Hospiz macht Schule“,die wir hier in Wilhelmshaven auf dieBeine stellen werden.

Birgit Holtz

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Tag 4: Vom Traurigsein - Ohne Veränderung keinWachstum. Im Rahmen der Projektwoche werden

von den Kindern Setzlinge umgepflanzt.

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Anthony McCarten, Superhero,Diogenes Verlag, 303 S., 9,90 €

Ein Buch für Menschen ab 14 Jahren, die es aushaltenwollen, genau hinzuschauen - voll das Leben eben.

Die ZEIT formuliert elegant: „Ein radikales Buch überden Hunger nach Liebe und das Sterben im Pop-Zeitalter,ein brillantes Portrait unserer Zeit.“ Das klingt harmlos, einbisschen nach Lifestyle. Aber McCarten geht ab Zeile 1 zurSache, makaber und zynisch, mit atemberaubendem Tem-po, ein Comic mit Worten gemalt - das Leben ist zu kurz,um sich mit gedrechselten Sätzen aufzuhalten.

Donald Delpe. Vierzehn. Magerer Junge, Schultern dürrwie Kleiderbügel. Schräger Vogel. Keine Augenbrauen, Kei-ne Haare. Gesicht wie eine Pellkartoffel. IPod voll aufge-dreht. Wut ist seine Standardeinstellung. Wenn die Filme in

seinem Kopf je in die Kinos kämen, würden die Zensoren nur Schnipsel übriglassen.Nein, Donald trifft sich nicht mit Kumpels im örtlichen Shoppingcenter um

altersgerechten Blödsinn zu machen, er hat Termine: ganz allein, auf der Krebs-station. Und während Donald sich chemotechnisch die Seele aus dem Leib kotzt,weiß er, dass er sterben wird, auch wenn seine Eltern und sein Psychologe versu-chen, sich und ihm einzureden, dass immer alles gut wird.

Die einzige Forderung unseres Superheros an das Schicksal: einmal lieben. Unddas heißt für Donald: Sex haben. Wird er Zeit genug haben, um zu lernen, dass Liebeund Sex keine Synonyme sind? Wird er wenigstens einen Menschen finden, der sichauf seine 14-jährige Sicht der Welt einlässt und ihn wahrhaft stützt?

Ja, er stirbt - aber mit dem Gefühl, gelebt zu haben.„Superhero“ ist ein gnadenloses, zutiefst berührendes Buch.

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Bücher zum Thema

Nur wenige Menschen sind wirklich lebEs zählt nicht, dass sie nicht mehr da sinNiemand, den man wirklich liebt, ist jem(Ernest Hemingway)

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Leben bis zuletzt

Roland Kachler, Wie ist das mit ... der TrauerGabriel-Verlag, 143 S., 11,90 €

Das Buch richtet sich an Kinder im Grundschul-alter, für die Eltern gibt es ein Extrakapitel. Es gibteinige sehr hilfreiche Bilderbücher zum ThemenfeldSterben - Tod - Trauer, aber hier empfehle ich ein„Tu-was-Buch“ für eine klassische „Wie-sag-ich's-meinem-Kind-Situation“.

Im Alter von sieben bis acht Jahren haben diemeisten Kinder schon eine bewusste Erfahrung mitTod und Verlust gemacht, auch wenn Eltern ihreKinder gern davor schützen würden. Doch damitnehmen wir den Kindern die Chance, durch einetiefe Erfahrung zu lernen: dass man traurig sein darf,dass man vermissen darf, was man liebte, dass Liebenicht mit dem Tod enden muss.

Roland Kachler ist Fachmann für Trauerarbeit und weiß um die große Kraft, diedaraus erwachsen kann, dass Trauer gelebt wird. Er fordert nicht, „loszulassen“, zuüberwinden, neu anzufangen. Kachler regt an, uns zu erinnern, das Verlorene insLeben zu integrieren und so weiter zu leben.

Aus dieser Haltung heraus erzählt dies Buch kleine, kindgerechte Geschichtenvon Abschieden, die einfach oder schlimm sein können. Die Sprache ist klar, offenund nimmt Ängste ernst, ohne sie zu vergrößern.

Immer wieder bietet das Buch kleine Rituale an, die erleichternd wirken können- ganz einfach dadurch, dass wir gemeinsam etwas tun.

Ich finde es gut, dies Buch im Haus zu haben, dann könnte ich es im Trauerfalleinfach aktivieren, denn im Fall des Falles haben wir Eltern, Großeltern und ande-re Erziehende eher keine Kapazitäten dafür, den Fachbuchmarkt zu sondieren.

Sabine Asseburg

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endig und die, die es sind, sterben nie.nd.mals tot.

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Leben bis zuletzt

Im August 2011 las ich einen Zei-tungsartikel vom Malteser Hilfsdienste.V., der einen Abendschullehrgang zur/zum „Schwesternhelferin/Pflegedienst-helfer“ anbot.

Mir kam die Überlegung, meineKenntnisse, die ich im Sterbebegleitse-minar bei der Hospiz-Initiative WHV-Friesland e.V. erworben habe, mittelsdieses Lehrganges zu ergänzen, um so-wohl meinen Blick als auch meineWahrnehmung bezüglich Krankenbe-obachtung zu sensibilisieren. Außerdemhatte ich Lust, Neues zu lernen.

Nachdem ich den theoretischen Aus-bildungsabschnitt absolviert hatte, mus-ste ein Praktikum erfolgen, um dasberufliche Zertifikat zu erwerben.

Bereits im Vorfeld war mir klar, dassich das Praktikum im stationären Hos-piz in Jever leisten möchte, um einenBezug zu meiner ehrenamtlichen Mit-gliedschaft in der Hospiz-Initiative Wil-helmshaven Friesland e.V. zu erwirken.

Die Zusage von Frau Irene Müller,der Leiterin des Friedel-Orth-Hospizes,die ich auf meine schriftliche Bewer-bung erhielt, freute mich sehr.

Primäres Ziel des Praktikums war dieAusübung pflegerischer Tätigkeiten.Idealerweise sollte es darum gehen, dietheoretischen Kenntnisse praktisch um-zusetzen. Unter Anleitung der Pflege-fachkräfte konnte ich dieser Zielsetzunggerecht werden und führte diverse pfle-gerische Tätigkeiten teilweise selbstän-dig aus. Außerdem wurde ich mit

elementaren Hygienevorschriften ver-traut gemacht, die als oberstes Gebotzum Wohl der Gäste, aber auch für denEigenschutz gelten.

Ich half beim Waschen, An- und Aus-kleiden, der Wundversorgung sowie derMedikamentenausgabe. Die Pflegefach-kräfte standen mir stets zur Seite, wenn esum Beantwortung von Fragen ging. Sieerklärten mir die medizinischen Indika-tionen der einzelnen Gäste und warenfreundliche, kompetente Ansprechpartner,was ich als sehr angenehm empfand.

Darüber hinaus habe ich Räume des-infiziert, Betten bezogen, Wäsche ein-und aussortiert, die Gästezimmer mitBettlaken, Handtüchern etc. bestücktund mich im Bereich Hauswirtschaftnützlich gemacht.

Diesbezüglich möchte ich die Wohn-küche hervorheben, einem zentralenRaum im Friedel-Orth-Hospiz. Hierkümmerte ich mich um die Speise- und

„... da war so viel Leben ... !“Ein Praktikum im Friedel-Orth-Hospiz

Nach ihrer Ausbildung zurSchwesternhelferin absolvierte

Angelika Beckhaus ein Praktikum imFriedel-Orth-Hospiz in Jever.

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Getränkewünsche der Gäste und Ange-hörigen. Die mobilen Gäste nahmenihre Mahlzeiten gern in der Küche ein.

Meinen Beobachtungen zufolge la-gen die primären Gründe nicht aus-schließlich in der Nahrungsaufnahme,sondern in den sich entwickelnden Ver-trautheiten und gegenseitigen Anteil-nahmen der Gäste, Angehörigen sowiedes Personals. Da war so viel Leben, soviel Halt untereinander! Ich erinnereRührendes, Lustiges, Trauriges, Komi-sches - das ganze emotionale Spektrumin authentischen Interaktionen. Und ichmitten drin! Welch Erlebnis!

An dieser Stelle: Eine Hommage anden Menschen, der den Geschirrspülererfunden hat! Welch Wunder der Tech-nik, die zu elementarer Arbeitserleich-terung führt. Es war übrigens eine Frau!Eine Amerikanerin namens JosephineCochrane im Jahre 1886 laut „Google“.Aber das nur am Rande!

Bei einem weiblichen Gast habe ichnach deren Tod beim Waschen und An-kleiden geholfen. Ein Ritual, das ich mitRespekt und Achtung ausübte, so dass

ich mich gern daran erin-nere. Für mich war es einGeschenk, an diesemwürdevollen Ablauf mit-wirken zu dürfen.

Ob ein Gast gestorbenist, vermag der Besucherdurch das symbolischeZeichen einer brennen-den Kerze im Eingangs-bereich des Hospizes zuerkennen. Links der Ein-gangstür sind eine ge-

mütliche Sitzecke sowie ein Gedenk-tisch platziert. Eine Kladde gibt Aus-kunft, wer wann in diesem Haus gestor-ben ist. Ein Windlicht - die soeben be-schriebene Kerze - erinnert am Tage desTodes an die verstorbene Person. Siebrennt einen Tag lang. Auch direkt vordem Zimmer des verstorbenen Gasteswird ein Windlicht mit brennender Ker-ze aufgestellt. Dem verstorbenen Men-schen wird durch andächtige Stille Re-spekt gezollt.

Unvergessen bleibt mir das Ritualder Verabschiedung verstorbener Gästebei Abholung durch den beauftragtenBestatter. Hier versammelt sich dieCrew des Hospizes im Eingangsbereicham Rande und in Stille, um dem Gast„Adieu“ zu sagen. Der Sarg wird amPersonal vorbei bis zum Wagen getra-gen. Erst wenn der losgefahrene Wagenam Ende der Straße nach rechts oderlinks abbiegt und somit nicht mehrsichtbar ist, löst sich die Gruppe auf.Die letzte Begleitung!

Nach Abholung der verstorbenenGäste werden die Zimmer gelüftet und

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Leben bis zuletzt

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Leben bis zuletzt

anschließend mit Weih-rauch „gereinigt“. Auchdieses Ritual vollzog ichzum ersten Mal in meinemLeben. Die Durchführunghatte einen sehr feierlichen,religiösen Charakter.

Natürlich wurde auchdeutlich, dass die Arbeit ineinem Hospiz differenzier-ter abläuft, als in einemKrankenhaus oder eineranderen Pflegeeinrichtung.Ein elementarer Unterschied bestehtu.a. darin, dass die pflegerischen Tätig-keiten individueller gestaltet werdenkönnen. Dem Personal wird Zeit für Ge-spräche mit den Gästen, Angehörigen,aber auch für den kollegialen Austauschuntereinander eingeräumt. Kommunika-tion und menschliche Zuwendungengelten als Teil der Pflege und Beglei-tung. Ein ganz wichtiger Aspekt, den ichtäglich beobachten konnte.

Im Hospiz werden die Gäste pallia-tivmedizinisch von einem Arzt betreut,um für jeden einzelnen die größtmögli-che Schmerzfreiheit zu gewährleisten.Ein Segen für die Menschen!

Kurzum: Es war eine sehr aufregen-de, lehrreiche und kostbare Zeit, die ichim Friedel-Orth-Hospiz verbracht habe.Das entgegengebrachte Vertrauen derGäste, die sehr viel Nähe und Berüh-rung zuließen, ehrt mich besonders.

Nicht unerwähnt lassen möchte ichdie vielen wertvollen Menschen, diesich „Ehrenamtliche“ nennen. Einigevon ihnen waren mir vorher noch nicht be-gegnet. Wir haben uns während meinervierwöchigen Praktikumszeit in Jever ken-nengelernt, worüber ich mich sehr freue.

Ohne das freiwillige Engagementdieser Helferinnen und Helfer würdedem Friedel-Orth-Hospiz etwas Signi-fikantes fehlen: Zuverlässige Menschen,die durch ihre unentgeltliche Arbeit dasPflegepersonal deutlich entlasten. Un-entbehrlich!

„Würdevolles Leben bis zuletzt!“lautet der Tenor unseres gemeinsamenZieles und in diesem Sinne schließe ichmeinen Praktikumsbericht mit einemfreundlichen Gruß an alle Gleichge-sinnten.

Angelika Beckhaus

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Leben bis zuletzt

Die Kerze

Stille Gedanken sammeln sich verschworen,suchen Worte, finden Ausdruck.Manchmal fließen Tränen,staut sich Traurigkeit in meiner Kehle.Manchmal zeichnet die Erinnerungein Lächeln in mein Gesicht.Einfach so!

Mensch, Du hast mich beschenkt,hast mich gelehrt, achtsam zu sein.Betroffen saßen wir beisammen,die Zeit im Nacken.Kostbare Zeit!

Im gestrigen Jetztlautet unser Tenor:"Gute Zeiten - schlechte Zeiten",je nach Befinden.

Da war so viel Leben,bis zuletzt!

Danke!

Von Angelika Beckhaus

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Leben bis zuletzt

Ich bin 51 Jahre alt und lebe noch bis zu meinemUmzug nach Oldenburg im Sommer 2012 in Timmel beiAurich. Geboren wurde ich in Wilhelmshaven. MeineKindheit habe ich in Fedderwardergroden verbracht.

N ach Schule und Berufsausbildung habe ich meinenZivildienst in einem Wilhelmshavener Pflegeheim ab-solviert und danach lange Jahre im Sprachheilzentrumin Wilhelmshaven gearbeitet. Nach jeweils einem Jahrin der Kinder und Jugendpsychiatrie in Oldenburg undals Leitung einer Kindertagesstätte in Oldenburg hat esmich für fast 14 Jahre ins Schwäbische nach Reutlingenam Fuße der schwäbischen Alp verschlagen.

Dort habe ich mit meiner damaligen Frau ein Wohnprojekt mit 6 Kindern undJugendlichen begleitet. In dieser Zeit habe ich dann auch die Ausbildung zumsystemischen Berater und zum systemischen Supervisor (SG) und Organisations-berater abgeschlossen und mich mehr und mehr von der pädagogischen Arbeit mitKindern und Jugendlichen zur Begleitung von Veränderungsprozessen vonMenschen entwickelt.

In einem systemisch - lösungsorientierten Fortbildungsinstitut war ich 10 Jahrefreiberuflich als Referent tätig. Seit 2007 bin ich wieder zurück in Norddeutsch-land und arbeite im Jugendhilfezentrum Leinerstift in Großefehn bei Aurich in derBeratung für pädagogische Fachkräfte die ein oder zwei Kinder bei sich zu Hausaufgenommen haben.

Die Tätigkeit als Supervisor, Organisationsberater, Coach und Trainer ist meinzweites berufliches Standbein. Seit 2007 begleite ich das Engagement der ehren-amtlichen Hospizmitarbeiter/-innen und Familienbegleiter/-innen in Hospiz-diensten der Region Weser - Ems.

In meiner Freizeit habe ich mich lange Jahre bei der Feuerwehr und in der speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen bei den Johannitern engagiert.

Ich werde oft gefragt, was die supervisorische Arbeit im Kontext Hospiz fürmich bedeutet. Ich schätze die Lebensfreude die große Einsatzbereitschaft und dieausgeprägte Wertschätzung der ehrenamtlichen Helfer/-innen, mit der sie ihrEngagement durchführen.

Liebe Grüße Jürgen Weihrauch

Jürgen Weihrauch - Supervisor

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FotowissenEin Angebot von Dr. Klaus Raab, Beirat der Hospiz-Initiative

Die Idee entstand anlässlich einer erweiterten Vorstandssitzung. Es wurde überMöglichkeiten gesprochen, etwas für unsere Mitglieder zu tun. Berichtet wurdeüber eine Initiative, einen Malkurs zu organisieren, was seinerzeit nicht realisiert werden konnte. Da ich schon lange fotografiere, traut man mir zu, ein paar nützliche Tippszum Thema Fotografie im Rahmen eines kleinen Kurses weiterzugeben. DieThemen bestimmen die Teilnehmer/-innen, die Anzahl der Abende auch. Mögliche Themen wären:

- Warum fotografiere ich?- Technisch gute Fotos- Was wurde noch nicht fotografiert?- Fotografische Geschichten- Nahaufnahmen (Makro)- Gestalten mit Licht

Am Schluss des Kurses können wir eine kleine Ausstellung mit den Fotos derTeilnehmer/-innen gestalten, die in den Räumen der Hospiz-Initiative gezeigtwird. Wer Lust an der Teilnahme hat, möchte sich bitte im Büro bei denKoordinatorinnen, möglichst mit Themenvorschlag, melden.

Vortragsreihe 2012/2013

„Validation, Teil 2“Mittwoch, 05.09.2011 um 20:00 Uhr im Gorch-Fock-Haus, Wilhelmshaven

„Ein Tag im Hospiz“Mittwoch, 24.10.2011 um 19:00 Uhr im Friedel-Orth-Hospiz, Jever

„Das gesetzliche Betreuungsverfahren, dieBetreuungsvollmacht und die Patientenverfügung“Mittwoch, 09.11.2011 um 20:00 Uhr im Gorch-Fock-Haus, Wilhelmshaven

„Mit Märchen Trauernde begleiten“Mittwoch, 09.01.2013 um 20:00 Uhr im Gorch-Fock-Haus, Wilhelmshaven

„Notfallseelsorge“Mittwoch, 06.02.2013 um 20:00 Uhr im Gorch-Fock-Haus, Wilhelmshaven

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Zum Thema „Sterben und Tod imKino“ - Start zweier neuer Filme

Im November sind zwei Filme insdeutsche Kino gekommen, die sich inganz unterschiedlicher Weise mit demThema Sterben und Tod auseinanderset-zen. Am 3. November lief der von TomTykwer produzierte Film „ENDLICH.Vom Leben mit den Toten“ an, in dem derFrage nachgegangen wird, welchen Um-gang wir in unserer Gesellschaft mit ver-storbenen Menschen pflegen. In zahlrei-chen Sonderveranstaltungen (unter ande-rem in Berlin, Erfurt) wurde und wird derFilm mit anschließender Diskussiongezeigt, in der die Regisseurinnen KatjaDringenberg und Christiane Voss sich ge-meinsam mit Vertreterinnen und Vertre-tern der Hospiz- und Palliativarbeit überihren Film austauschten. Seit dem 17.November läuft außerdem der Film „Haltauf freier Strecke“ in den Kinos, der dieGeschichte eines 44-jährigen Familienva-ters zeigt, der an einem bösartigen Gehirn-tumor erkrankt ist, seine letzten Monate zuHause verbringt und dort verstirbt. DerFilm erhält nicht zuletzt durch die Mit-wirkung der Berliner Palliativärztin Dr.Petra Anwar an Intensität und Realitäts-bezug. Beide Filme sensibilisieren die Ge-sellschaft auf sehr unterschiedliche Weisefür das Thema Sterben und Tod.

Zusammenarbeit mit derJohannes Kuhn-Stiftung

Wenn Eltern von minderjährigenKindern schwer erkranken und in einer

Hospiz- und Palliativeinrichtung beglei-tet werden, kommen zur Trauer und zuden Ängsten häufig auch finanzielleSorgen hinzu. Die Johannes Kuhn-Stif-tung finanziert bei Bedarf ein Taschen-geld oder fördert besondere schulische,sportliche oder musikalische Neigungenund Interessen der Kinder, um den Kin-dern eine Lebensperspektive zu eröff-nen, die ihnen ansonsten aus finanziel-len Gründen versagt bleiben würde. Wirfreuen uns, dass eine erfolgreiche Ver-mittlung über diesen Aufruf bereits ge-lungen ist und die Familie nun zukünf-tig finanziell unterstützt wird.

Bitte weisen Sie Familien, die vonIhnen begleitet werden, ggf. auf dieseMöglichkeit der Unterstützung hin undnehmen Sie ggf. Kontakt zur Ge-schäftsstelle der Deutschen Hospiz- undPalliativ Stiftung unter 030 8200758 16oder [email protected] auf.Auch Personen, die eine ergänzendeSozialleistung erhalten, können in jedemFall eine Beratung in Anspruch nehmen.Jeder Fall wird individuell geprüft.

Neuer multiprofessionellerStudiengang "Versorgung von

Menschen mit Demenz"

Erstmalig in Deutschland ist ein Mas-terstudiengang allein zum Thema De-menz gegründet. Der Studiengang istmultiprofessionell angelegt und verbin-det alle drei Departments der Fakultätfür Gesundheit (Humanmedizin, Pflege-wissenschaft, Zahnmedizin) sowie wei-tere Expertinnen und Experten aus un-

Bundes-Hospiz-Anzeiger und Hospiz-LAG

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terschiedlichen Berufsgruppen an derUniversität Witten/Herdecke. Die Ro-bert Bosch Stiftung stellt Teilstipendienaus Mitteln der unselbstständigen Ottound Edith Mühlschlegel Stiftung fürqualifizierte Studierende in Höhe vonjeweils 8000 € zur Verfügung.

Sterbehilfe in Belgien

Seit der Legalisierung der Sterbehilfein Belgien wurden zwei Fünftel derÄrzte bereits in mindestens einem Fallum aktive Sterbehilfe gebeten. 2010wurden 954 Fälle aktiver Sterbehilfeoffiziell registriert. Der Studie zufolgeändert etwa jeder zehnte Sterbehilfe-Interessierte seine Meinung nach seinerAnfrage noch einmal. Fast jede/r vierteAntragsteller/-in sei verstorben, bevor eszu lebensbeendenden Maßnahmen kam.

The Hospice Lottery

Im Gegensatz zu Deutschland, wo10% der benötigten Mittel für ein Hospizaus Spenden rekrutiert werden müssen,sind es in England fast 70%, in Wales gar80%. So kam man zu Beginn der 90erJahre darauf, Spendenlotterien zu Guns-ten der stationären Hospize durch zufüh-ren. Von derzeit ca. 220 Hospizen inGroßbritannien veranstalten ca. 120 re-gelmäßig Hospiz-Lotterien im lokalenUmfeld. Sie erreichen durchschnittlicheine Million Mitspieler/-innen pro Jahr.Durch diese Initiative werden jährlich ca.47 Millionen Pfund (ca. 56,5 Mio. Euro)zusammengetragen. Rund 50-60 Pence(ca. 60-72 Cent) von einem Pfund Lotte-riebeitrag werden direkt an die 115 Mit-glieder der Hospiz-Lotterie ausgeschüt-

tet. Die Chance, den wöchentlichenJackpot zu gewinnen, liegt bei 1:8000.

Britische Hospize müssen jährlicheine Summe von ca. 550 Mio. Pfund(ca. 660 Mio. Euro) an Spendengeldernzur Finanzierung aufbringen. Der Netto-betrag aus der Hospiz-Lotterie für dieörtlichen Hospize beträgt rund 28 Mio.Pfund (ca. 33,6 Mio. Euro), d.h. rund5% des gesamten jährlichen Spenden-aufkommens.

Trauernde Eltern sterben früher

Schmetterlingskinder, Engelskinderoder Sternenkinder - so nennen vieleEltern ihre Kinder, die entweder totgeboren werden oder in den ersten Tagenoder Monaten nach der Geburt sterben.

Der Schmerz über den frühen Verlusteines solchen Kindes hat jedoch auchlangfristige Auswirkungen auf dieLebenserwartung der Eltern. Dies legendie Ergebnisse einer Studie nahe, diebritische Forscher veröffentlicht haben.Demnach erhöht sich bei Eltern, die ihrBaby innerhalb der ersten zwölf Monatenach der Geburt verlieren, das Risiko,früh zu sterben. In den ersten 15 Jahrennach dem Tod des Kindes ist aufgrundder ausgewerteten Sterbestatistiken dasRisiko zu sterben viermal größer als beianderen Eltern.

Über die genauen Ursachen für diesenZusammenhang können die Forscher bis-lang nur spekulieren. So nennen die Wis-senschaftler als mögliche Gründe Alko-holprobleme bei den Eltern, durch dieKrankheiten oder Unfälle ausgelöst wer-den können, und Selbstmorde aus Kum-mer. Zudem könne Trauer das Immun-

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Leben bis zuletzt

system schwächen. Möglich sei auch,dass Totgeburten und Kindstode eher beiEltern vorkämen, die selber in schlechtergesundheitlicher Verfassung seien. Wasimmer auch die genauen Gründe für die-sen Zusammenhang sind - die Studie gibteinen Hinweis darauf, wie stark der früheVerlust des Kindes in das Leben der El-tern eingreift und wie wichtig deshalb dieTrauerbegleitung für verwaiste Eltern ist.

Kindern die Krankheit der Eltern erklären

Wenn Eltern lebensbedrohlich er-kranken, versuchen sie oft, dies vorihren Kindern so lange wie möglich zuverbergen. Sie meinen es gut - aber ma-chen es falsch. Denn kleine und größereKinder erleben und spüren intuitiv, dasssich etwas verändert, doch sie verstehennicht warum. Plötzlich kann man mitdem Papa nicht mehr toben, plötzlichhat die Mama immer verweinte Augen,die Eltern flüstern vor sich hin, dannblüht die Phantasie. Bin ich vielleichtschuld an der Krankheit? Oder ist sievielleicht ansteckend und die ganzeFamilie wird bald sterben?

Das Robert-Koch-Institut spricht da-von, dass jährlich 150.000 bis 200.000Kinder und Jugendliche von einer Krebs-erkrankung ihrer Eltern betroffen sind.

Die Eltern sind in ihrer Sorge und Ver-zweiflung, in ihrer seelischen Insta-bilität jedoch häufig überfordert undwissen nicht, wie sie den Kindern jenenSchutz geben können, den diese brau-chen, um nicht Schaden zu nehmen ander Krankheit oder dem drohendenVerlust eines Elternteils.

Es ist sehr wichtig für die Kinder, dieEltern in diesen Fällen darauf aufmerk-sam zu machen, die Kinder in denschwerwiegenden Prozess einzubezie-hen. In vielen Fällen können Eltern vonden Erfahrungen anderer profitieren undsich drüber informieren, worauf sie zumWohle ihrer Kinder achten sollten.

Neben entsprechender Literatur undörtlichen Beratungsstellen gibt es auchim Internet hilfreiche Adressen. Bei-spielhaft seien hier zwei Adressen ge-nannt, die von betroffenen Eltern einge-richtet wurden und über langjährigeErfahrungen verfügen.

Das ist zum einen der FrankfurterVerein „Hilfe für Kinder krebskrankerEltern“ und zum anderen der aus einemStudienprojekt entstandene Verein„Flüsterpost“.http://www.hilfe-fuer-kinder-krebs-

kranker-eltern.dehttp://www.kinder-krebskranker-

eltern.de

Das Schlimme am Tod, ist nicht die Tatsache,dass er uns einen geliebten Menschen nimmt,sondern vielmehr,dass er uns mit unseren Erinnerungen allein lässt.

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Leben bis zuletzt

Knapp anderthalb Jahre hat DorisSeinsch uns ihre Bilder zur Verfügunggestellt, damit sie unsere Flure und Räu-me verschönern. Ende Januar hat sie diese- wie vereinbart - entfernt. Ihre Bilder wur-den gut angenommen, und wir sind FrauSeinsch sehr dankbar für diese Gefälligkeit.

Seit Anfang März werden in unserenRäumen nun die Bilder von Herrn UweMüller präsentiert. Der Künstler ist 1942in Wilhelmshaven geboren und besuchtespäter das Max-Planck-Gymnasium. DasStudium der „Freien Malerei“ absolvierteer in London, ergänzend Philosophie undKunstgeschichte in Köln. Uwe Müllerarbeitet im Atelier „Kunstwerk Wil-helmshaven“. Er ist dort mit seiner eige-nen Galerie vertreten. Uwe Müller leitetauch Malkurse für Kinder und hat des-halb auch Kinderzeichnungen ausgestellt.

Zahlreiche seiner Bilder befinden sichim öffentlichen und privaten Besitz.

Wichtige Ausstellungen unter anderem inKöln, Hamburg, Warschau, Neapel, Lon-don, Paris, Herford, Fürstenau, Olden-burg, Düsseldorf, Remels und Friedeburg- und jetzt auch in den Räumen der Hos-piz-Initiative. Alles sehr beeindruckendund wir laden unsere Mitglieder, Freundeund Gönner ein, dies als Anlass zu sehen,während der Bürozeiten doch wieder malvorbeizuschauen!!! Ortrud Seyfarth

Nicht von Uwe Müller, sondern von der kleinen Hannah.

Neue Bilder - Uwe Müller stellt aus

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