Anhang

Anhang 1: Übersicht des Leistungsportfolios der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DBB, DFB, DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Darstellung), 1. Teil ............... 2

Anhang 2: Übersicht des Leistungsportfolios der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DBB, DFB, DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Darstellung), 2. Teil ............... 3

Anhang 3: Übersicht deskriptive Ergebnisse der quantitativen Untersuchung der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DBB, DFB; eigene Darstellung; max. 3 Höchstwerte pro Merkmal), 1. Teil ....................................................................................................... 4

Anhang 4: Übersicht deskriptive Ergebnisse der quantitativen Untersuchung der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Darstellung; max. 3 Höchstwerte pro Merkmal), 2. Teil ........................................................... 5

Anhang 5: Semistrukturierter Fragebogen DFB FCN sowie Erweiterungsfragen Experteninterview (regionale Fanclub-Betreuer & Fanclub-Koordinatoren DFB-Hauptamt) ................................................................ 6

Anhang 6: Vereinbarung zum Datenschutz und Anonymisierung qualitativer Interviews, eigene Darstellung ................................................................. 9

Anhang 7: Beispiel-Transkript eines semistrukturierten Interviews, DFB Fanclub Nationalmannschaft, regionaler Fanclub-Betreuer ................................ 10

Anhang 8: Umfrage DFB FCN Gesamt, Online-Fragebogen (LimeSurvey), Auswahl der Fragen zu den latenten Variablen (hypothetische Konstrukte) ............................................................................................ 32

Anhang 9: Messindikatoren (Items) der latenten Variablen: Teamidentifikation, wahrgenommene Teamleistung, Loyalität, zuschauerinduzierte Stadionatmosphäre, Stadionservicequalität, Zufriedenheit mit Spielbesuchen, nach Woratschek, Horbel & Popp, 2016, S. 35 ............ 36

Anhang 10: Scree-Plot zur visuellen Prüfung der Faktoren mit Eigenwerten > 1 ..... 37

Anhang 11: Item-Skala-Statistiken der Pretest-Umfrage .......................................... 38

2 Anhang

Anhang 1: Übersicht des Leistungsportfolios der Fanclubs Nationalmannschaften der deut-schen Teamsportverbände (DBB, DFB, DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Dar-stellung), 1. Teil

Stand Dez. 2017 DBB DFB DHB (Handball)

Nationalmannschaft Hauptfokus die Herren-Natio Hauptfokus "Die Mannschaft" Hauptfokus die Herren-Natio "Bad Boys"

Nebenfokus auf alle N-Teams Nebenfokus U21-Männer, N-Team Frauen Nebenfokus auf alle N-Teams

Gründung Mai 2009 März 2003 Januar 2012

Kosten kostenfrei 30 € (Jahresgebühr, Einzelmitgl.) kostenfrei

vor ERGO-Engagement 35€/Jahr 10 € (Einmalige Aufnahmegeb.)

nur Einzelmitgliedschaft daneben Familien- und Gruppenmitgliedsch. nur Einzelmitgliedschaft

Mitglieder ca. 1.200 ca. 63.000 ca. 1.500

Mitte 2016 Anfang 2017 Mitte 2016

Sponsor Ergo Versichungsgruppe Coca Cola Ergo Versichungsgruppe

von Juni 2013 März 2003 Januar 2012

bis Dezember 2016 heute August 2016

Zus. Verbandssponsor ja ja ja

Koordination 1 Person (Hauptamt) 2 Personen (Hauptamt) 1 Person (Hauptamt) plus Presse-Support

plus 2 Service Agenturen (W-com, I2-Plus)

plus 18 regionale Fanclub-Betreuer (ehrenamtl.)

Composite Logo

(Einbindung Sponsor)

aktuell nein;

mit ERGO: ja

ja (Coca Cola) aktuell nein;

mit ERGO: ja

Aktionen Fanclub-Stand bei Länderspielen Welcome-Package Fanclub-Stand bei Länderspielen

Ausgewählte Fanartikel (rabattiert) Vorkaufsrecht beim Ticketkauf Ausgewählte Fanartikel (rabattiert)

Support beim Erwerb von Tickets für WMs/EMs Bonussystem für Ticketkauf Auswärtsfahrten Support beim Erwerb von Tickets für WMs/EMs

Ticketvorkaufsrecht im Fanclub-Block (rabattiert) Exklusiver Zugang Ticketkauf WMs/EMs Ticketvorkaufsrecht Fanblock (teilweise rabattiert)

persönl. Mitgliedskarte persönl. Mitgliedskarte persönl. Mitgliedskarte

Meet & Greet mit N-Spielern Fantastic Moments mit N-Spielern Meet & Greet mit N-Spielern

Gewinnspiele Fanchoreografien Gewinnspiele

Forum Fanwerkstatt mit Fanvertretern Fanmärsche bei int. Turnieren Forum Fanwerkstatt mit Fanvertretern

Fan of the Day bei Heimländerspielen Info-Mobil, z.B. Fan-Botschaft bei int. Turniern

Fanclub-Turniere

Regionale Mitgliedertreffen

Rabatt auf Fanartikel DFB-Fanshop

Fanclub-Bus/Zelt bei Länderspielen

Gewinnspiele

Kommunikation Facebook-Seite

ca. 9.400 Follower

Facebook-Seite

ca. 240.700 Follower

Facebook-Seite

ca. 89.100 Follower

Fanclub-Webseite Fanclub-Webseite Fanclub-Webseite

Fanclub-App Fanclub-App Fanclub-App

Email-Newsletter Email-Newsletter (über DFB) Email-Newsletter

Fanclub-Email Email-Newsletter (über reg. Betreuer) Fanclub-Email

Fanclub-Hotline Twitter-Account Fanclub-Hotline

Aktion Fanreporter Instagram-Account Twitter-Account

DBB-Journal Fanclub-Hotline Instagram-Account

Fanclub-Email

DFB-Journal

Fanclub Radio bei Länderspielen

Reiseangebote Organisierte Fanreisen zu int. Turnieren in Europa Fan-Camps bei int. Turnieren Organisierte Fanreisen zu int. Turnieren in Europa

(Ticketpakete oder Busreisen) Charterflüge (i.d.R. Busreisen)

Angebote reg. Fanclub-Betreuer

Reisepartner Vietentours DFB-Reisebüro VIP-Sports-Travel

zusätzliche Anbebote reg. Fanclub-Betreuer zusätzliche Angebote Vietentours

Aktvierte Mitglieder int. Turniere

(organisierte Fanreise Europa)

< 200 5.000 - 8.000 < 200

Fanclub vs Kundenclub tendenziell Kundenclub,

vom Verband initiert

starke Tendenz Kundenclub (CRM basierend)

vom Verband initiiert

tendenziell Kundenclub,

vom Verband initiert

Email-Adresse http://www.dbbfans.de/ https://fanclub.dfb.de/fcn-start/ https://dhb.de/fans/mitglied-werden.html

Anhang 3

Anhang 2: Übersicht des Leistungsportfolios der Fanclubs Nationalmannschaften der deut-schen Teamsportverbände (DBB, DFB, DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Dar-stellung), 2. Teil

Stand Dez. 2017 DHB (Hockey) DVV

Nationalmannschaft Gleicher Fokus auf beide N-Teams Fokus auf alle N-Teams (vorrangig Halle)

(Herren und Damen)

Gründung August 2012 September 2013

Kosten kostenfrei kostenfrei

nur Einzelmitgliedschaft nur Einzelmitgliedschaft

Mitglieder ca. 600 ca. 3200

Mitte 2016 Mitte 2016

Sponsor Ergo Versichungsgruppe Ergo Versichungsgruppe

von August 2012 September 2013

bis Dezember 2016 August 2016

Weiterer Sponsor Deutsche Energie

von Januar 2017

bis Dezember 2020

Zus. Verbandssponsor ja ja (beide)

Koordination 2 Personen (Haupamt) plus 1 externer Mitarbeiter 3 Personen (Hauptamt)

Composite Logo

(Einbindung Sponsor)

aktuell nein;

mit ERGO: ja

ja (Deutsche Energie)

Aktionen Fanclub-Stand bei Länderspielen Fanclub-Stand bei Länderspielen

Vergünstigungen bei einigen DHB-Partnern Fanartikel (T-Shirts, rabattiert)

Support beim Erwerb von Tickets für WMs/EMs Tickets im Fanclub-Block (rabattiert)

Ticketvorkaufsrecht im Fanclub-Block (rabattiert) persönl. Mitgliedskarte

persönl. Mitgliedskarte Meet & Greet mit N-Spielern

Meet & Greet mit N-Spielern Gewinnspiele

Gewinnspiele Forum Fanwerkstatt mit Fanvertretern

Vergünstigte Leistungen von DVV-Partnern

Kommunikation Facebook-Seite

ca. 10.500 Follower

Facebook-Seite

ca. 48.400 Follower

Fanclub-Webseite Fanclub-Webseite

Fanclub-App Fanclub-App

Fanclub-Email Email-Newsletter

Fanclub-Hotline Fanclub-Email

Fanclub-Hotline

Twitter-Account

Instagram-Account

Online Videos (Pauls Doppelblog)

Reiseangebote Organisierte Fanreisen zu int. Turnieren in Europa Organisierte Fanreisen zu int. Turnieren in Europa

(i.d.R. Busreisen) (i.d.R. Busreisen)

Reisepartner Hockey-Urlaub.de & Reisepartner DERTPART Teamsportreisen

Aktvierte Mitglieder int. Turniere

(organisierte Fanreise Europa)

< 200 < 200

Fanclub vs Kundenclub tendenziell Kundenclub,

vom Verband initiert

tendenziell Kundenclub,

vom Verband initiert

Email-Adresse http://www.fanclub-hockey.de/home/ http://fanclub-dvv.de/index.php

4 Anhang

Anhang 3: Übersicht deskriptive Ergebnisse der quantitativen Untersuchung der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DBB, DFB; eigene Darstellung; max. 3 Höchstwerte pro Merkmal), 1. Teil

Anm: ohne Klammern: relative Werte; in Klammern: absolute Werte; SD = Standardabweichung; Natio = Nationalmannschaft

Fanclub Nationalmannschaft DBB DFB

Soziodemografie n = 197 n = 403

Geschlecht männlich: 71,6 % (141) männlich: 84,6 % (341)

weiblich: 28,4 % (56) weiblich: 15,4 % (62)

Alter 44,4 Jahre (SD = 13,25) 43,3 Jahre (SD = 11,0)

Familienstand 50,3 % (99) verheiratet 45,2 % (182) verheiratet

35,5 % (70) ledig 39,2 % (158) ledig

5,1 % (10) Lebensp. bzw. geschieden 8,2 % (33) Lebenspartnerschaft

Kinder 46,2 % (91) keine 54,9 % (221) keine

23,9 % (47) 2 Kinder 21,2 % (87) 2 Kinder

14,7 % (29) 1 Kind 13,9 % (56) 1 Kind

Wohnort 21,3 % (42) Bayern 20,1 % (81) Nordrhein-Westfalen

20,3 % (40) Nordrhein-Westfalen 16,1 % (65) Bayern

12,2 % (24) Niedersachsen 11,4 % (46) Hessen

Bildungsstand 30,5 % (60) Hochschulabschluss 23,1 % (93) Hochschulabschluss

20,3 % (40) Fachhochschulabschluss 20,9 % (84) Berufsausbildung

18,3 % (36) Berufsausbildung 20,4 % (82) Fachhochschulabschluss

Tätigkeit 58,4 % (115) Angestellte 64,0 % (258) Angestellte

13,2 % (26) Beamte 12,2 % (49) Beamte

8,1 % (16) Selbständige 7,7 % (31) Selbständige

Verdienst 14,2 % (28) 2.001-2.500 € 18,1 % (73) 2.001-2.500 €

Ø monatliches Nettoeinkommen/Person 13,2 % (26) 1.501-2.000 € 13,4 % (54) 2.501-3.000 €

Fanverhalten & Involvement

Fan-Involvement 32,5 % (64) sehr ausgeprägt 42,2 % (170) sehr ausgeprägt

26,9 % (53) extrem ausgeprägt 26,1 % (105) extrem ausgeprägt

25,9 % (51) ausgeprägt 21,6 % (87) ausgeprägt

Aktivität als Spieler 51,8 % (102) aktiv bzw. ehem. aktiv 94,0 % (379) aktiv bzw. ehem. aktiv

48,2 % (95) nein 6,0 % (24) nein

Vereinsfans 94,9 % (187) ja 94,0 % (379) ja

5,1 % (10) nein 6 % (24) nein

Zeitraum FCN-Eintritt 49,7 % (98) 2014-2015 32,0 % (129) 2005-2007

30,3 % (122) 2014-2016

Support Nationalmannschaft 96,5 % (191) Natio-Männer 94,3 % (380) A-Natio (Die Mannschaft)

Motivation FCN 91,4 % (180) Fan der Natio-Männer 83,6 % (337) Fan der A-Natio (Männer)

53,8 % (106) Zugang Tix EM/WM 69,2 % (279) Ticketoption EM/WM

51,8 % (102) Infos zur Natio 68,0 % (274) Ticketvorkaufsrecht Natio

Art der Mitgliedschaft Einzel- Einzel-: 87,8 % (354)/ Familien-: 8,4 % (34)/ Gruppen-: 3,7 % (15)

Rangfolge FCN-Angebote 31,7 % (59) Fanblock-Tix Heimspiele 31,4 % (117) Ticketoption EM/WM

17,2 % (32) Infos zur Natio 25,2 % (94) Vorkaufsrecht Auswärts-Tix Natio

14,0 % (26) Zugang Tix EM/WM 15,0 % (56) Länderspielreisen A-Natio

Zufriedenheit FCN-Mitgliedschaft 37,1 % (73) eher zufrieden 38,7 % (156) sehr zufrieden

22,8 % (45) teils, teils 18,9 % (76) eher zufrieden

20,8 % (41) sehr zufrieden 16,6 % (67) teils, teils

Nutzung FCN-Infokanäle 71,6 % (141) FCN-Online Newsletter 61,3 % (247) FCN-Online Newsletter

45,2 % (89) FCN-Homepage 57,3 % (231) FCN-Homepage

30,5 % (60) Facebook-Seite 55,1 % (222) DFB-Journal (Print)

FCN-Sponsor Recall ungestützt 86,3 % (170) ERGO-Versicherungsgruppe 89,3 % (362) Coca Cola

FCN-Sponsor individuelle Bedeutung 66,5 % (131) keine bzw. überhaupt keine 77,4 % (312) keine bzw. überhaupt keine

Erhöhung bzw. Einführung 47,7 % (94) Ablehnung 67,7 % (273) Ablehnung

Mitgliedsbeitrag 52,3 % (103) Zustimmung 32,3 % (130) Zustimmung

Höhe Mitgliedsbeitrag (bei Zustimmung) 26,2 % (27) 20 € 45,4 % (59) 40-50 €

20,4 % (21) 25 € 23,1 % (30) 35-40 €

14,6 % (19) 40-45 €

Anhang 5

Anhang 4: Übersicht deskriptive Ergebnisse der quantitativen Untersuchung der Fanclubs Nationalmannschaften der deutschen Teamsportverbände (DHBHandball, DHBHockey, DVV; eigene Darstellung; max. 3 Höchstwerte pro Merkmal), 2. Teil

Anm: ohne Klammern: relative Werte; in Klammern: absolute Werte; SD = Standardabweichung; Natio = Nationalmannschaft

Fanclub Nationalmannschaft DHB (Handball) DHB (Hockey) DVV

Soziodemografie n = 221 n = 117 n = 258

Geschlecht männlich: 40,3 % (89) männlich: 53,9 % (63) männlich: 57,0 % (147)

weiblich: 59,7 % (132) weiblich: 46,1 % (54) weiblich: 43,0 % (111)

Alter 41,3 Jahre (SD = 14,54) 41,8 Jahre (SD = 14,2) 38,9 Jahre (SD = 13,8)

Familienstand 43,4 % (96) verheiratet 59,8 % (70) verheiratet 50,0 % (129) ledig

40,0 % (88) ledig 25,6 % (30) ledig 34,1 % (88) verheiratet

6,3 % (14) Lebenspartnerschaft 9,3 % (24) Lebenspartnerschaft

Kinder 47,1 % (104) keine 37,6 % (44) 2 Kinder 65,1 % (168) keine

22,2 % (49) 2 Kinder 33,3 % (39) keine 16,7 % (43) 2 Kinder

19,0 % (42) 1 Kind 13,7 % (16) 3 Kinder 11,6 % (30) 1 Kind

Wohnort 23,5 % (52) Nordrhein-Westfalen 37,6 % (44) Nordrhein-Westfalen 24,0 % (62) Baden-Württemberg

16,3 % (36) Hessen 10,3 % (12) Hamburg 15,5 % (40) Nordrhein-Westfalen

11,3 % (25) Niedersachen bzw. Baden-W. 9,4 % (11) Niedersachen 9,3 % (24) Bayern

Bildungsstand 24,0 % (53) Berufsausbildung 35,0 % (41) Hochschulabschluss 33,0 % (85) Hochschulabschluss

19,9 % (44) Fachhochschulabschluss 18,8 % (22) Abitur 23,3 % (60) Abitur

19,0 % (42) Abitur 16,2 % (19) Fachhochschulabschluss 18,6 % (48) Berufsausbildung

Tätigkeit 59,3 % (131) Angestellte 45,3 % (53) Angestellte 58,9 % (152) Angestellte

10,0 % (22) Studenten 10,3 % (12) Studenten 12,4 % (32) Studenten

6,8 % (15) Rentner 9,4 % (11) Selbständige 6,7 % (18) Beamte

Verdienst 15,8 % (35) 1.501-2.000 € 13,7 % (16) 4.001 € und mehr 15,5 % (40) 2.001-2.500 €

Ø monatliches Nettoeinkommen/Person 14,5 % (32) 2.001-2.500 € 10,3 % (12) 2.001-2.500 € 13,2 % (34) 1.501-2.000 €

Fanverhalten & Involvement

Fan-Involvement 32,6 % (72) sehr ausgeprägt 30,8 % (36) sehr ausgeprägt 29,8 % (77) extrem ausgeprägt

27,6 % (61) extrem ausgeprägt 25,6 % (30) extrem ausgeprägt 29,8 % (77) sehr ausgeprägt

26,2 % (58) ausgeprägt 23,9 % (28) ausgeprägt 25,2 % (65) ausgeprägt

Aktivität als Spieler 65,6 % (145) aktiv bzw. ehem. aktiv 76,1 % (89) aktiv bzw. ehem. aktiv 84,5 % (218) aktiv bzw. ehem. aktiv

34,4 % (76) nein 23,9 % (28) nein 15,5 % (40) nein

Vereinsfans 91,4 % (202) ja 88,0 % (103) ja 79,8 % (206) ja

8,6 % (19) nein 12,0 % (14) nein 20,2 % (52) nein

Zeitraum FCN-Eintritt 34,7 % (76) 2016 85,5 % (100) 2015-2016 33,6 % (85) 2013

30,4 % (77) 2014

Support Nationalmannschaft 97,3 % (215) Natio-Männer 83,8 % (98) Natio-Männer 50,0 % (129) Natio-Männer-Halle

41,9 % (108) Natio-Frauen-Halle

Motivation FCN 95,9 % (212) Fan der Natio-Männer 90,6 % (106) Fan der Natio-Männer 84,5 % (218) Fan der Natios-Halle

61,1 % (135) Infos zur Natio 75,2 % (88) Fan der Natio-Frauen 65,9 % (170) Infos über die Natios

52,0 % (115) Selbst aktiver Spieler 70,9 % (83) Selbst aktiver Spieler 62,8 % (162) Selbst aktiver Spieler (Halle bzw. Beach)

Art der Mitgliedschaft nur Einzel- nur Einzel- nur Einzel-

Rangfolge FCN-Angebote 38,6 % (81) Infos zur Natio 49,6 % (56) Infos zur Natio 25,0 % (60) Fanblock-Tix Heimspiele

23,3 % (49) Fanblock-Tix Heimspiele 15,9 % (18) Fanblock-Tix Heimspiele 23,3 % (56) Infos über Natios (App & FB)

12,4 % (26) Austausch mit N-Spielern 13,3 % (15) Austausch mit N-Spielern 17,9 % (43) Austausch mit N-Spielern

Zufriedenheit FCN-Mitgliedschaft 32,1 % (71) eher zufrieden 29,1 % (34) eher zufrieden 34,5 % (89) eher zufrieden

22,2 % (49) teils, teils 29,1 % (34) teils, teils 21,7 % (56) sehr zufrieden

21,3 % (47) sehr zufrieden 18,8 % (22) sehr zufrieden 21,7 % (56) teils, teils

Nutzung FCN-Infokanäle 63,8 % (141) FCN-Homepage 59,8 % (70) Facebook-Seite 57,0 % (147) Facebook-Seite

55,6 % (123) Facebook-Seite 53,0 % (62) FCN-Homepage 35,3 % (91) FCN-Homepage

40,3 % (89) FCN-Online Newsletter 23,9 % (28) FCN-App 7,7 % (20) FCN-App

FCN-Sponsor Recall ungestützt 36,7 % (81) ERGO-Versicherungsgruppe 68,4 % (80) ERGO-Versicherungsgruppe 76,7 % (198) ERGO-Versicherungsgruppe

FCN-Sponsor individuelle Bedeutung 67,9 % (150) keine bzw. überhaupt keine 64,1 % (75) keine bzw. überhaupt keine 70,9 % (183) keine bzw. überhaupt keine

Erhöhung bzw. Einführung 53,4 % (118) Ablehnung 59,8 % (70) Ablehnung 59,7 % (154) Ablehnung

Mitgliedsbeitrag 46,6 % (103) Zustimmung 40,2 % (47) Zustimmung 40,3 % (104) Zustimmung

Höhe Mitgliedsbeitrag (bei Zustimmung) 29,1 % (30) bis 10 € 17,0 % (8) 15 € bzw. 25 € 29,8 % (31) bis 10 €

25,2 % (26) 20 € 14,9 % (7) 20 € bzw 30 € 18,3 % (19) 20 €

17,3 % (18) 15 €

6 Anhang

Anhang 5: Semistrukturierter Fragebogen DFB FCN sowie Erweiterungsfragen Expertenin-terview (regionale Fanclub-Betreuer & Fanclub-Koordinatoren DFB-Hauptamt)

DFB Fanclub Nationalmannschaft – Allg. Fanverhalten und im Rahmen der FIFA Weltmeisterschaft 2014 Brasilien

1. Einleitende und demographische Fragen

Bitte sagen Sie mir, wie Sie heißen, wo Sie herkommen und wie alt Sie sind?

Bitte erzählen Sie mir ein wenig über sich selbst (z.B. wo Sie leben, Beruf, Familie, Hobbies etc.)

Ice-Breaker (z.B. Sie waren in live dabei, als Deutschland in Brasilien Weltmeister wurde. Ein tol-les Gefühl oder?...) 2. Fußballmotivation und Fanverhalten

a. Fußball-Involvement

Was bedeutet Ihnen Fußball allgemein? o Wie sind Sie zum Fußball gekommen? o Spielen Sie selber oder haben Sie Fußball gespielt?

Sind Sie ein Fußball-Fan? o Wenn ja, wie lange schon und wie überzeugt sind Sie? (z.B. Wie äußerst sich Ihr Fanver-

halten, 1 gering bis 4 sehr ausgeprägt (Probe: Involvement Level/PCM, 4 Stages = At-tention, Attraction, Attachment, Allegiance)

o Was motiviert sie, Fußball-Fan zu sein?

Haben Sie einen Lieblingsfußballverein? (Probe: Warum? Besuchen Sie Spiele des Vereins? Sind Sie im Fanclub)

b. Interesse an der deutschen Nationalmannschaft

Was fällt Ihnen zum Thema „Deutsche Fußballnationalmannschaft“ ein? o Haben Sie ein DFB-Lieblingsteam (z.B. Team ´74, ´90 etc.) bzw. einen DFB-Lieblings-

spieler? o Was sind die Stärken bzw. Schwächen? o Wie unterstützen Sie die DFB-Nationalmannschaft? o Wie verfolgen Sie die Spiele der Nationalmannschaft (z.B. Stadion, Public Viewing, TV,

Internet)

Merchandising der Nationalmannschaft o Kaufen Sie Merchandising-Artikel des DFB-Teams? Wenn ja, wie viel geben Sie dafür

jährlich aus? o Zu welchen Gelegenheiten zeigen-tragen Sie die DFB-Fan-Utensilien? (im Stadion, Public

Viewing…) o Welche Rolle spielt dabei „Schwarz, Rot, Gold“ (Probe: Test Nationalbewusstsein / Natio-

nal Identity)

3. DFB Fanclub Nationalmannschaft

a. Nur für Fanclub-Mitglieder

Sind Sie Mitglied in Fanclub Nationalmannschaft? (Seit wann; DFB Fanclub zentral oder regional)

Warum sind Sie Mitglied im Fanclub Nationalmannschaft?

Welche Fanclub-Angebote sind Ihnen am Wichtigsten? (Probe: Zugang zu WM/EM-Tix, Vorkaufs-recht-Tix, Fantastic-Moments, Mitgliedertreffen, Fanshop, Länderspiel-Aktionen, Reiseangebot, Fanclub-News…)

Sind Sie zu zufrieden mit Ihrer Fanclub-Mitgliedschaft?

Anhang 7

b. Nur für Experten: Fanclub-Koordinatoren (DFB-Hauptamt) sowie regionale Fanclub-Betreuer

Es gibt den DFB Fanclub Nationalmannschaft. Können Sie mir darüber erzählen? o Gründung (Wann, Warum…) o Intention des Fanclubs (Aufgabe, Aufbau, Vorteile…) o Mitglieder (Gesamt, Art: Einzelmitgliedschaft/Gruppen-/Familien-) o Was ist die Motivation der Mitglieder, im Fanclub zu sein?

Wie funktioniert das mit den Tickets für die Fanclub-Mitglieder? o Über DFB-Ticket-Plattform, FIFA-Ticket Portal… o Können alle Ticketwünsche bedient werden? o Sind die Kosten für Tickets höher?

Bei der WM in Brasilien, wie viel Fanclub Mitglieder waren dabei? o Fanclub insgesamt, Regionale Mitglieder… o Wie läuft es mit der Unterbringung und dem Transport zu den Spielen? (Agentur, DFB-

Reisebüro…) c. Nur für regionale Fanclub-Betreuer

Sie unterstützen aktiv den Fanclub Nationalmannschaft als Fanclub-Betreuer. Wie ist es dazu ge-kommen und wie sieht Ihre Arbeit als Fanclub-Betreuer aus?

o Zeitliches Engagement o Finanzielle Entschädigung durch DFB? o Austausch/Kommunikation mit Mitgliedern, anderen Betreuern (regelmäßig), DFB, Agen-

tur, Sponsor… o Welche Aktionen gibt es? (Länderspielreisen, Treffen der Mitglieder, Newsletter, regionale

Communities…)

Aus Ihrer Sicht, warum empfehlen Sie Fans Mitglied im Fanclub zu werden?

Unternehmen Sie selbst Länderspielreisen?

d. Nur für Fanclub-Koordinatoren (DFB-Hauptamt)

Wie gestaltet sich die Arbeit für den Fanclub auf Seiten des DFB-Hauptamtes? (Direktorat, Abtei-lung, Anzahl Mitarbeiter, Aufgaben, etc.)

Wie sind ausführende Dienstleister eingebunden, z.B. Agentur W-Com? (Aufgaben, Sitz, Anzahl der Mitarbeiter, Reporting, etc.)

Welche Rolle spielt der Fanclub-Sponsor Coca Cola?

Aus Sicht des DFB, welche strategische Ausrichtung gibt es für die Zukunft? (Stabilisierung der 55.000 Mitglieder, oder Vergrößerung? Welche Potenziale bestehen? 4. Allgemeines Interesse an der FIFA Weltmeisterschaft

Unterscheiden Sie zwischen „FIFA“ und „Weltmeisterschaft“?

An was denken Sie, wenn Sie „FIFA Fußballweltmeisterschaft“ hören? o (Probe: Hist. Momente/Spiele, Spieler, Weltmeistertitel, FIFA Führungsspitze, Skan-

dale/Korruption, etc.)

Welche Bedeutung hatte die WM in Deutschland für Sie (1974 und/oder 2006)?

Haben Sie vorher WM-Spiele live im Stadion und/oder beim Fanfest/Public Viewing verfolgt? o Wenn ja, beschreiben Sie bitte Ihre Eindrücke.

Was denken Sie über die WM-Vergaben an Russland und Katar? (Probe: Standorte, Globalität) 5. Spezielles Interesse an der FIFA WM 2014 Brasilien

Für welche WM-Spiele interessierten Sie sich am meisten?

Hatten Sie WM-Tickets?

Wenn ja, wie, wie viele und für welche Spiele?

Wie teuer waren die Tickets?

Wenn nicht oder nicht für alle Spiele, die Sie interessieren, wo unterstützen Sie Ihr Team (Probe: Public Viewing, Fanfest, Bars/Restaurants, DFB Fan Club etc.)

8 Anhang

Was denken Sie darüber, dass Brasilien die WM 2014 ausgerichtet hat? (Probe, Pros: z.B. Fuß-ball Mekka, Samba, Copacabana / Cons: Favelas, Armut, Kriminalität, Korruption, Mangelndes Gesundheits-/Bildungssystem etc.)

Was sind Ihre persönlichen Eindrücke von der WM und Brasilien bisher?

Wird Brasilien davon profitieren, die WM 2014 auszurichten? (Probe: Triple bottom line impacts, und Legacy) 6. Reiseverhalten FIFA WM 2014

Wie lange waren Sie bereits in Brasilien und mit wem reisten Sie? o Warum sind Sie nach Brasilien gekommen? (Probe: Travel motivation, a) tangible pull fac-

tors, b) intangible push factors) o Sind Sie das erste Mal in Brasilien?

Was waren Ihre Beweggründe, nach Brasilien zu reisen? (z.B. ausschließlich wegen der WM 2014, Kombination aus WM und touristischen Attraktionen Brasiliens, hauptsächlich Brasilienreise etc.)

Hatten Sie in Brasilien auch Kontakt zu anderen deutschen Fans (nicht im DFB-Fanclub)?

Was hatte Ihnen am besten in Brasilien gefallen?

Hatten Sie auch Negativerlebnisse? Wenn ja, welche?

Würden Sie wieder nach Brasilien reisen bzw. Ihren Verwandten/ Bekannten/Freunden eine Reise nach Brasilien empfehlen?

Sind Sie bei der nächsten WM in Russland 2018 und/oder Katar 2022 wieder dabei? 7. Abschließende Frage, Perspektive und Dankeschön

Wir kommen zum Ende des Interviews. Haben Sie eine Frage, die Sie mir stellen möchten? o Ich würde ggf. gerne ein Follow-up machen und Sie gerne wieder kontaktieren, um z.B. aus-

gewählte Zitate mit Ihnen zu besprechen bzw. die Ergebnisse dieser qualitativen Untersu-chung. Würden Sie mir dafür Ihre E-Mailadresse und Telefonnummer geben?

o Wie besprochen werden ihre persönlichen Daten Dritten gegenüber unkenntlich gemacht und anonymisiert

o Ich bedanke mich herzlich für Ihre Unterstützung bei der Befragung und wünsche ihnen noch viele tolle Erlebnisse mit dem Fanclub und der Nationalmannschaft

8. Protokollvermerk

Interview Code Nr. ________________________________________

Interview-Form (Face-to-Face, Skype, Telefon):__________________

Interviewer: ______________________________________________

Datum: ______________ Dauer: _____________ min

Ort/Räumlichkeit: __________________________________________

Evtl. Angaben zum Kontaktweg: ______________________________

Befragte/r: _______________________________________________

Wohnhaft in: _____________________________________________

Alter: ___________________________________________________

Ausbildung: ______________________________________________

Beruf/Berufsstatus: ________________________________________

Partnerschaft/Familienstand:_________________________________

Kinder (ja/nein; Anzahl): ____________________________________

Anhang 9

Anhang 6: Vereinbarung zum Datenschutz und Anonymisierung qualitativer Interviews, ei-gene Darstellung

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Sportwissenschaft, Abteilung Sportökonomie, -soziologie & -geschichte, Johann-Joachim-Becher-Weg 31, 55099 Mainz

VEREINBARUNG ZUM DATENSCHUTZ FÜR WISSENSCHAFTLICHE INTERVIEWS

• Die Teilnahme am Interview ist freiwillig.

• Sie dient zur Feststellung „der Fußballmotivation und des Fanverhaltens von Mitgliedern des DFB Fanclub Nationalmannschaft sowie des Reiseverhaltens bei der FIFA Fußball-Weltmeister-schaft 2014 Brasilien“ und ist Teil eines Dissertationsprojekts

• Für die Durchführung und wissenschaftliche Auswertung des Interviews ist verantwortlich:

Projektleiter & Interviewer: Hr. Gerald Fritz, Tel: 0613139-20231, E-Mail: gfritz@uni-mainz.de, Adresse: siehe oben

Zuständiger Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Holger Preuß, Adresse: siehe oben

• Die Verantwortlichen tragen dafür Sorge, dass alle erhobenen Daten streng vertraulich behandelt und ausschließlich zum vereinbarten Zweck verwendet werden.

• Der Interviewte erklärt sein Einverständnis mit der Bandaufnahme (Ton- oder Video) und wissen-schaftlichen Auswertung des Interviews. Nach Ende der Bandaufnahme können auf seinen Wunsch einzelne Abschnitte des Gesprächs gelöscht werden.

• Zur Sicherung des Datenschutzes gelten folgende Vereinbarungen

⇒ Das Material wird entsprechend folgender Datenschutzvereinbarungen behandelt:

BANDAUFNAHME:

1. Die Bandaufnahme wird vom Projektleiter verschlossen aufbewahrt und nach Abschluss der Unter-suchung, spätestens jedoch nach Veröffentlichung der Dissertation des Projektleiters gelöscht.

2. Zugang zur Bandaufnahme haben der Projektleiter, der Betreuer und Hilfskräfte für die wissen-schaftliche Auswertung.

3. Darüber hinaus kann die Bandaufnahme zu Lehrzwecken in Seminaren benutzt werden. (Alle Per-sonen müssen dabei zur Einhaltung des Datenschutzes verpflichtet werden!)

AUSWERTUNG UND ARCHIVIERUNG:

1. Zu Auswertungszwecken wird von der Bandaufnahme ein schriftliches Protokoll angefertigt. Namen und Ortsangaben des Interviewten werden im Protokoll soweit erforderlich unkenntlich gemacht.

2. In Veröffentlichungen muss sichergestellt werden, dass eine Identifikation des Interviewten nicht möglich ist.

3. Das anonymisierte Protokoll wird als wissenschaftliches Dokument im Daten-Archiv des Lehrstuhls Sportökonomie, JGU, unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen elektronisch gespeichert. Das Protokoll ist auch nach Abschluss der gegenwärtigen Untersuchung zu Lehrzwecken und für interes-sierte Wissenschaftler zugänglich. Der Zugang ist in jedem Fall mit einer Verpflichtung zur Einhaltung des Datenschutzes verbunden.

• Die Verwertungsrechte (Copyright) des Interviews liegen beim Interviewer bzw. Projektleiter

• Der Interviewte kann seine Einverständniserklärung innerhalb von 14 Tagen ganz oder teilweise wi-derrufen.

Mainz, den ....................... Interviewer: ................................ Interviewter: .........................................

10 Anhang

Anhang 7: Beispiel-Transkript eines semistrukturierten Interviews, DFB Fanclub National-mannschaft, regionaler Fanclub-Betreuer

1) Protokollvermerk:

Interview Code Nr.: 15

Interview-Form: Telefonat

Interviewer: Autor

Datum: 15.04.2015

Dauer: 76 min

Ort/Räumlichkeit: -

Evtl. Angaben Kontaktweg: -

Proband: Fanclub-Betreuer 1

Wohnhaft in: Westdeutschland

Alter: 30 – 40 Jahre

Ausbildung: -

Beruf/Berufsstatus: Angestellter Öffentlicher Dienst

Partnerschaft/Familienstand: ledig

2) Interview:

(IV = Interviewer; PB = Proband, regionaler Fanclub-Betreuer) IV: Begrüßung #00:00:28-8# PB: Mein Name ist Mann. Ich bin 30 bis 40 Jahre alt und wohne in Westdeutschland. #00:00:28-4# IV: Was machst Du beruflich. Hast Du Familie. Was sind Deine Hobbys? #00:00:33-1# PB: Im Beruf bin ich Angestellter im Öffentlichen Dienst. Ja Familie kommt natürlich auf Grund des Fußballjobs nebenbei zu kurz. Ich sage mal, die Beziehung ist durch die ganze Fußball-geschichte kaputt gegangen. Von daher habe ich keine Familie. Bin ledig, ja und Hobbies sind klar. Fußballspiele an sich unabhängig auch von der Nationalmannschaft. Ich besuche auch normale Fußballspiele. Sport, Freunde treffen und ansonsten lesen. Das sind so die Hobbys glaube ich. #00:01:12-9# IV: Ja, ok. Du warst letztes Jahr in Brasilien live dabei als Deutschland Weltmeister wurde. Wie war das Gefühl? #00:01:20-0# PB: Also unbeschreiblich eigentlich. Obwohl ich das bis heute noch nicht richtig realisiert habe, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich habe da schon so einiges an Länderspielen mitgemacht, aber wenn ich erzähle, dass ich im Maracanã in Rio de Janeiro im Finale gesehen habe, wie Deutschland Weltmeister wurde, ja dann kribbelts wieder, weil es eigentlich unglaublich ist. Also das ist bis heute nicht zu glauben. #00:01:47-6# IV: Ja, und woran liegt das? Warum meinst Du, hast Du es noch nicht wirklich realisiert? #00:01:55-2#

Anhang 11

PB: Ich weiß nicht. Ich glaube, das war ein bisschen auch unerwartet, muss man ganz ehrlich sagen. Kaum einer hatte die Deutschland auf dem Zettel. Von vornherein hoffte man zwar, dass Deutschland ins Finale kommt und vielleicht sogar Weltmeister werden kann. Aber ich sage mal, für jeden, der sich ein bisschen mit Fußball auskennt, war eigentlich klar, dass die Brasilianer da zu achtzig Prozent den Heimvorteil haben und es war, ja, so ein unerwarteter Titel. Auch im Verlauf des Turniers war es nicht immer so überzeugend was Deutschland ge-zeigt hat, und spätestens beim 1:7, dieses ganz krasse Erlebnis im Halbfinale gegen Brasilien war eigentlich schon so, ja, das erste Mal der Gedanke da, jetzt werden wir Weltmeister, jetzt schaffen wir es auch. #00:02:34-5# IV: Ja, ok. Gut da wollen wir uns gleich noch mal mehr darüber unterhalten. Gehen wir aber noch mal mehr zurück zu Fußball. Du hast es ja schon mal erwähnt, eines Deiner Hobbies. Was bedeutet Dir Fußball? #00:02:49-8# PB: Ich glaube mittlerweile ist Fußball für mich ja nicht alles, das wäre blöd, das stimmt nicht. Aber schon eines meiner Hauptfreizeitbeschäftigung, weil es einfach so viel mit Fußball zu entdecken gibt. Also ich bin früher auch bei Bundesligaverein - meinem Verein - sehr aktiv gewesen. Also bei jedem Auswärtsspiel, Heimspiele, immer in der Fankurve, immer laut. Ich sehe halt eben, dass der Fußball immer mehr dem Kommerz zum Opfer fällt. Also sprich, es gehen immer mehr Familien zum Fußball. Es gehen auch immer mehr Touristen zum Fußball. Es gibt mittlerweile Reisebüros, die Trips zu verschiedenen Fußballspielen anbieten, also ob es Manchester oder München ist. Sprich, es gehen auch Leute zum Fußball, die sich für den Fußball interessieren, aber kein Fan vom eigentlichen Verein sind, der da spielt. Und da leidet auch die Stimmung drunter. Ich finde es auch schön, wenn man sich Spiele in der sechsten, fünften, vierten Liga anguckt, wo es alles noch ein bisschen familiärer ist. Wo die Leute aber auch noch mit Herzblut dabei sind und wo jetzt auch eine ganz andere Stimmung herrscht und das mag ich halt total. Mal das kleinere Stadion zu sehen. Das ganze Umfeld zu sehen. Diese ganzen restriktiven Bestimmungen, seitens vom Verband oder keine Ahnung von der Sicher-heitsbedenken bestimmt, also das ist auf diesen kleinen Fußballplätzen ein ganz anderes Ge-fühl. Ich habe das eben auch in Brasilien gesehen, und um es vielleicht so auszudrücken: Anlässlich der WM war eigentlich das Schlimmste die Besuche im Stadion. Weil du permanent gegängelt worden bist. Du durftest weder deine landestypischen Fan-Utensilien mitnehmen - sei es der Mexikaner mit seiner Riesentrommel - keine Ahnung, oder der Schweizer mit seiner Kuhglocke oder sonst etwas – all das war verboten. Also die Einheimischen, Fans, die drum herum wohnten, die eigentlich etwas von dieser WM haben sollten. Da gab es Bannmeilen, wo innerhalb dieser Meilen nur die FIFA ihre Produkte und Getränke verkaufen durfte. Oder halt Leute mit Lizenzen, die sich ein anderer Mensch nicht leisten kann und solche Geschich-ten. Deswegen mir wurde auch im Stadion eine Trommel unter vorgehaltenem Schlagstock entrissen und Fahnen durften nicht aufgegangen werden. All diese ganzen Geschichten ma-chen halt das Fußballgucken an sich, wie man es eigentlich kennengelernt hat, mittlerweile schon ein bisschen, hmm, fast unerträglich. (Zustimmung IV). Wenn man dann ein bisschen Abseits dieser ganzen Großereignisse kommt und dann aufs Land fährt, um sich dann Fuß-ballspiele anzugucken, dann merkt man halt den Ursprung des Fußballs, warum man eigent-lich Fußball liebt und warum eigentlich der Fußball einen so fasziniert. #00:05:34-5# IV: Ja, kann ich nachvollziehen. Hast Du denn auch selber Fußball gespielt, im Verein? #00:05:36-9# PB: Genau, also ich habe unterklassig im Verein gespielt. Ich spiele auch jetzt noch im Be-triebssport. Also montags wird halt gekickt. Dass wir da großartig trainieren, einfach Montag wer Zeit hat, der kommt. Und es gibt da ja auch eine richtige Liga, wo es um Auf- und Abstieg. Aber das ist wirklich nur freizeitmäßig, weil dieses ja ich sage mal wöchentlich, mehrfache

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Training zeitlich nicht mehr drin ist. #00:06:03-1# IV: Du hast ja eigentlich schon ausgedrückt, Fußball ist ein sehr großer Teil Deines Lebens. Wenn Du Dich jetzt selber einschätzen würdest auf einer Skala von 1 bis 4. 1 wäre sehr niedrig, 4 wäre sehr hoch, wo würdest Du Dich selber einschätzen, sehen? #00:06:18-0# PB: Im Rahmen des Engagements im Fußball? #00:06:21-6# IV: Also eigentlich als Fußballfan. #00:06:24-6# PB: Schon vier. #00:06:25-9# IV: Schon vier. Schon sehr überzeugt. #00:06:33-5# PB: Genau, genau. Und ich sage mal die Prioritäten haben sich ein wenig verschoben. Früher war es eher der Vereinsfußball, wo ich auch in dieser Länderspielgeschichte noch nicht so aktiv war. Da bin ich zwar auch Länderspielen gefahren, musste aber organisatorisch drum herum nichts machen. Jetzt ist es so, dass ich durch die Länderspiele auch die Tour anbiete. Das steht einfach fest. Diese Termine im Jahr fressen auch Zeit. Dementsprechend hat sich das halt ein bisschen verschoben durch die Länderspiele. Und wenn dann eben noch Zeit ist, wenn ich weiß was ich zu meiner Familie, die über ganz Deutschland verteilt wohnt, halt fahre, dann gucke ich mir rechts und links ein paar Fußballspiele an. Mein eigentlicher Verein - NAME - die sehe ich eher seltener. Also da fahre ich noch regelmäßig hin, aber die Abstände werden größer. #00:07:21-5# IV: Ok, gut. Lass uns ein bisschen über die deutsche Nationalmannschaft reden. Was fällt Dir zu dem Thema deutsche Nationalmannschaft ein ganz allgemein? #00:07:28-4# PB: Weltmeister. (lacht). #00:07:32-9# IV: Weltmeister. Ja. #00:07:34-8# PB: Ja, also ich sage mal, ich sage mal, man hat mit einem Trainer, von denen nicht alle überzeugt waren, das Maximum herausgeholt. Man hat in den letzten Jahren gelernt - wobei ich sage mal Entwicklung voranzutreiben, also die jungen Spieler in diese Mannschaft heran-zuführen - Ich sage mal, wenn man an die WMs Anfang des Jahrtausend anguckt, also die 2000, 2002, 2004, die Turniere, Europa- und Weltmeisterschaft. Da standen vornehmlich alte Säcke auf dem Platz, und kaum junge Spieler. Und wenn da mal ein junger Spieler kam, dann wurde er verheizt, weil es einfach sonst keinen anderen gab. Also dies hat sich gewaltig ge-ändert. Also es schon ein Imageträger, ein Werbeträger, was aber wiederum auch so unnah-bar macht. Also die Nationalmannschaft ist so ein eigener Kosmos. Sei es die öffentlichen Trainings die abgehalten werden müssen, damit man die Fans befriedigen kann, und im Um-feld gibt es dann natürlich auch Sicherheitsstufen, wo keiner, ich sage jetzt mal, keiner an die Unterkunft herankommt und eine Autogramm bekommt. Je erfolgreicher, desto mehr Aufmerk-samkeit und desto weniger kommt man natürlich auch an die Leute heran. #00:08:44-6# IV: Also Du hast gesagt, Fußball hat sich da auch sehr gewandelt. Technisch besser gewor-den. Früher war das immer so eine Rumpeltruppe. Aber hast Du auch noch aus der Vergan-genheit eine Mannschaft oder Spieler hinter denen Du stehst, die was Besonderes für Dich bedeuten? #00:08:56-8# PB: Aus der alten Nationalmannschaftszeit? #00:09:02-0#

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IV: Ja, oder vielleicht... #00:09:04-8# PB: Ich bin mit Leuten wie Klinsmann und Völler halt groß geworden. Meine erste bewusst erlebte, am Fernsehen erlebte WM war 90 damals. Da hatte ich noch einen alten Schwarz-Weiß Fernseher bei mir im Kinderzimmer stehen. Also das war der erste Kontakt auch mit der Nationalmannschaft und dem ganzen Drumherum. Also mit diesen Leuten bin ich groß ge-worden. Und das sind auch die, wo man Respekt vor hatte, abgesehen von Matthäus… (un-verständlich). Gut aber das sind so die Alten, wo ich fast noch die komplette Mannschaft auf-zählen könnte. Zwischendurch war natürlich ein Kommen und Gehen. Und da gab es nicht wirklich irgendwelche Helden - von Oliver Kahn abgesehen - der nicht alle im Kopf hatte, aber ein herausragender Torhüter war. #00:09:51-6# IV: Da denkst Du vielleicht auch, dass uns heut zu Tage diese Typen fehlen? Man spricht ja immer von der Mannschaft, wir als Team haben gewonnen? Alle ordnen sich unter. Diese Individualisten gibt es ja gar nicht mehr? #00:10:03-8# PB: Richtig, richtig. Ich sage mal, wenn man mal darüber geredet hat, Mario Basler den man rauchend irgendwo in der Ecke gefunden wurde. Oder keine Ahnung, dass irgendein Uli Borowka, was weiß ich, irgendwo besoffen in der Ecke lag, oder so. Das gibt es heut zu Tage nicht mehr. Die Jungs, die werden geschult, die werden darauf getrimmt nur das zu posten oder zu sagen, was halt vorher abgestimmt worden ist. Und was es dann für Konsequenzen hat, sieht man dann halt, wenn ein Nationalspieler aufstellt wird, der ohne Lappen Auto fährt. Dann ist Holland plötzlich in Not. Und dabei ist es nichts anderes als was damals zuhauf pas-siert ist. #00:10:45-8# IV: Findest Du das schade, dass es das nicht mehr gibt? #00:10:50-3# PB: Ja. Definitiv. Es waren jedenfalls Typen an denen man sich reiben konnte. Über die man sich freuen oder ärgern konnte. Die ein bisschen polarisiert haben, was den Fußball auch ausgemacht hat, heute polarisiert ja nur was für Sportschuhe derjenige anhat oder was er für eine neue Freundin hat. Früher hatte man ja keine Ahnung - da kannte man die Spielerfrauen nicht, außer vielleicht die von Effenberg. Aber diese Typen halt - die genauso viele… (unver-ständlich) hatten wie Likes, das gibts halt leider nicht mehr. #00:11:21-5# IV: Sicherlich hat dazu die extreme Präsenz von Medien dazu beigetragen. Lass uns noch mal über die Nationalmannschaft reden, wie Du sie unterstützt. Du verfolgst die Spiele und fährst eigentlich regelmäßig zu den Spielen. Gehst Du auch zum Public Viewing oder guckst Spiele im Fernsehen? #00:11:46-3# PB: Ja, da ich tatsächlich bei jedem Länderspiel vor Ort bin, fällt für mich dann Public Viewing aus. Das habe ich einmal gemacht zur WM 2006, da habe ich für meine Arbeitskollegen ein Public Viewing organisiert und wo wir dann alle hingegangen sind und es angeguckt haben. Das war nett. Aber 2006 war es auch eine andere Stimmung. Die ist heute auch schon wieder ganz anders. Und ich persönlich, muss ich ganz ehrlich sagen, ich mach wiederum jetzt nicht zurecht, weil WM ist, hänge mir dann so ein Blumenbändchen um und schmücke mein Haupt und bin dann plötzlich stolz auf Deutschland, und danach aber nicht mehr, das ist mir so ein bisschen zu wieder. Muss ich ganz ehrlich sagen. Ich mag die Nationalmannschaft, egal ob sie jetzt gut spielen, wo sie spielen, ob das jetzt ein Großereignis ist oder nicht. Drum bin ich ganz froh, dass ich mit dem Public Viewing an sich nicht konfrontiert werde, weil es an sich für mich persönlich… da ist mir einfach zu viel Brimborium drum herum. Es spielt auch rein, wenn vor jedem Länderspiel, sagen wir mal zu Hause eine Eröffnungszeremonie gemacht wird, zu

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jedem Länderspiel gibt es eine Choreographie und so weiter. Natürlich für den, der das erste oder zweite Mal ins Fußballstadion geht mit seiner Familie, ist das toll, schön anzusehen, aber da ist viel zu viel drum herum. Ja. So das Spiel an sich steht nicht mehr im Fokus. Und es werden auch Erwartungen geschürt bei den Fans, dass Deutschland zu Haus immer 5:0 ge-winnen muss. Und wenn sie nur 2:0 gewinnen, dann gibt es Pfiffe. Also die Erwartungshaltung an das Fußballspiel an sich ist eine völlig andere. Und genauso an das Public Viewing. Da gehen Leute auch hin, mit einer hohen Erwartung hin. Da kann man auch im Kino einen guten Film sehen. Ja, aber ein Fußballspiel mit dem eigentlichen Hintergrund sage ich mal…Und ja beim TV klar, Champions League, Euro League, was läuft, gucke ich natürlich, wenn ich Zeit habe, dazu komme. Aber Länderspiele, wie gesagt, immer live vor Ort. #00:13:52-5# IV: Du hast es gerade erwähnt, durch die WM 2006, gab es ja so einen Ruck in Deutschland. Schwarz-Rot-Gold wurde wieder gezeigt. Man hat also das erste Mal wieder so zum Ausdruck gebracht, man ist stolz auf seine Nation. Du hast es eben selber so ein bisschen kritisiert, weil dann es könnte ja durch aus positiv sein. Wir sind ja auch im Ausland ganz anders wahrge-nommen worden, oder? #00:14:18-2# PB: Stimmt, Stimmt. Der Punkt ist, wenn es nur zu diesen Großereignissen praktiziert wird. Wenn man sonst, sich zu seinem Land bekennt, dass man froh ist, hier geboren zu sein, was man wirklich nicht beeinflussen kann, und dass man auch ein wenig Stolz hat, in dem Land zu leben, … (unverständlich), dann wird man teilweise schon schief angeguckt und man wird fast schon in die rechte Ecke gestellt, wo man selber tolerant ist. Obwohl man selber Flüchtlinge aufnehmen würde, obwohl man Freunde mit Migrationshintergrund hat, wird man trotzdem schief angeguckt, wenn man sagt, ja, natürlich, ich bin stolz, hier zu leben und auf das was hier erreicht wurde. Wo ich aber vielleicht gar nicht unmittelbar beteiligt bin. Das ist das was mich stört. Es ist halt vier Wochen lang zu einer WM oder Europameisterschaft wird dann geguckt, dass man halt eben Fan ist und Schwarz-Rot-Gold zeigt, aber danach hat man es am besten wieder im Griff, aber über die Fanarbeit (???) wird halt nicht so geredet, weil man in Deutschland nur so schwarz und weiß kennt und nicht Grautöne. #00:15:26-3# IV: Ja, wie ist es bei Dir? Kaufst Du Dir regelmäßig Fan-Utensilien? #00:15:30-1# PB: Ähm…? #00:15:32-6# IV: Von der Nationalmannschaft? #00:15:30-7# PB: Nein, also das ist wieder so dieses Kommerzding, wo ich nicht drauf stehe. Natürlich ich habe das neue Weltmeistertrikot zu Hause, aber auch nur deshalb weil ich hinten drauf „FIFA raus 22“ mit draufdrucken habe lassen. Und kritisch gegenüber den WM-Vergaben an Russ-land und Katar, vor allem nach Katar stehe, und klar das Weltmeistertrikot mit den vier Sternen ist schon was Besonderes und aber ansonsten kaufe ich mir keine Schals, Trikots oder sonst irgendwas. Ich bekomme hin und wieder schon mal eines geschenkt, ok, da sage ich nicht nein, aber das ich selber losziehe und mir Fanartikel kaufe, das ist nicht so. #00:16:11-8# IV: Hattest Du denn das aktuelle Trikot mit den drei Sternen vor der WM. #00:16:17-3# PB: Ja, klar. Das wurde mir geschenkt. #00:16:15-4# IV: Ok. Gut. Dann lass uns noch mal einen kleinen Sprung machen zum Fanclub. Es gibt ja den DFB-Fanclub. Erzähl mir doch mal ein bisschen darüber? #00:16:33-9# PB: … [Sequenz herausgeschnitten zwecks Anonymisierung, Anm. des Interviewers]

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[…] der Fanclub-Nationalmannschaft wurde 2003 gegründet, um halt eigentlich die Stimmung im Stadion zu verbessern. Es gab Zeiten, wo nicht so guter Fußball gespielt wurde, wo kaum noch Fans ins Stadion gegangen sind, wo die Stadien halb leer geblieben sind. Da wurde halt damals der Fanclub gegründet. Ich bin seit Jahr X im Fanclub Nationalmannschaft… Ja und dann irgendwann im Laufe der Zeit, ich glaube im Jahr 2006 war das, wurden auch Fanbe-treuer eingesetzt, einfach wegen der Masse der Fans, die dann plötzlich dem Fanclub Natio-nalmannschaft beigetreten sind, halt so groß wurde, dass es halt für einen hauptamtlichen DFB-Mitarbeiter nicht mehr zu händeln war. #00:18:21-7# IV: Hattest Du denn da auch Kontakt mit den hauptamtlichen Mitarbeitern vom DFB. #00:18:24-5# PB: Ja, nach wie vor. Es gibt beim DFB Menschen, die für uns zuständig sind, mit dem wir auch im engen Kontakt stehen und Informationen beziehen seitens Ticketing oder sei es eine Information für Spielorte an sich, die natürlich auch über uns versuchen Fans zu akquirieren. Was eben auch eine Zeitlang Thema war. Und natürlich ich muss ganz ehrlich sagen, der Fanclub Nationalmannschaft ist kein Fanclub im eigentlich Sinne. Der Fanclub hat keine Mit-gliederstruktur, die mitbestimmen darf zum Beispiel, wie in anderen Fanclubs üblich. Also die Ausrichtung ist halt durch den DFB bestimmt. Das Ganze wird begleitet durch eine gewerbliche Agentur, die das Ganze ich sag mal managed zwischendrin und das Ganze so ein bisschen in die Hand nimmt, ob es die Organisation vor Ort ist oder ob es die Organisation von Spiele ist, was den Fanclub selber betrifft und so weiter. Und das alles ist natürlich dann schon wieder so ein bisschen kommerziell angehaucht. Spätestens dann als Coca-Cola als Sponsor einge-stiegen, war es dann natürlich auch so ein bisschen das Image des Brauseclubs, das muss man auch ganz klar sagen. #00:19:33-6# IV: Jetzt im übrigens höre ich Dich sehr gut. Also bist Du jetzt näher ans Mikro gegangen #00:19:37-5# - #00:19:56-1# (Pause - technische Abstimmung) Ok, Brause, Kommerz, Coca-Cola. Wie steuert Coca-Cola abgesehen davon das sie Geld geben, um das ganze Programm am Laufen zu lassen, zum Club bei? #00:20:06-9# PB: Ja Coca-Cola ist natürlich, die bieten natürlich schon Unterstützung an. Du kriegst zum Beispiel, was nicht viel ist für einen Weltkonzern wie Coca-Cola, aber immerhin bekommst Du als Fanclubbetreuer pro Spiel im Wert von 100 € Coca-Cola Getränke umsonst für Deine Mit-fahrer, also sprich das gibt es schon. Coca-Cola sponsert natürlich auch um die Veranstaltung drum herum, diverse Gewinnspiele. Ich sage mal, durch das Geld was Coca-Cola sponsert, können auch Charterangebote des Fanclubs generiert werden, obwohl die eigentlich im Ver-hältnis immer noch zu teuer sind, aber nichtsdestotrotz, das passiert schon. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, dass es schwierig ist, andere Partner ins Boot zu holen. Das ich als Fanclubbetreuer hingehe und sage ok, ich möchte auf meinen Touren nicht nur Coca-Cola ausgeben, sondern ich würde auch gerne Bitburger fragen: Sage mal könnt ihr mir nicht Ge-tränke sponsern, da sagt natürlich Coca-Cola Moment, das finden wir nicht so gut. Bitburger ist ein Konkurrenzprodukt, auch wenn es alkoholisch ist und so weiter, also da ist schon viel Politik dahinter. Aber deswegen. #00:21:16-7# IV: Verstehe. Du hast gesagt, also die Idee war eigentlich wieder Fans ins Stadion zu bringen, zu Spielen der Nationalmannschaft, weil es damals natürlich Mau aussah, die Mannschaft war auch nicht so gut. Dann wurdest Du gefragt? Wie ist das passiert? Der DFB hat aktiv nach Fanclubbetreuern gesucht? Wie haben die Dich ausgewählt? #00:21:43-3# PB: Also ich selbst bin nicht als Fanclubbetreuer seit 2006 dabei, sondern erst ab Jahr X.

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Sprich also damals halt haben Sie eine Ausschreibung gemacht, es haben sich Leute bewor-ben und es wurde dann eben ein bisschen regional aufgeteilt, deutschlandweit, wer wurde als Fanclubbetreuer eingesetzt. #00:21:57-5# IV: Ja, ich habe gesehen im Internet, es gibt um die 16 mittlerweile. PB: Jaja genau, 15 jetzt also. Einer hat aufgehört, 15 sind es jetzt noch genau zu sein. Ich bin dann irgendwann im Jahr X - es gab dann wieder eine Ausschreibung, weil mein Vorgänger aus der Sektion X aufgehört hat und ja dann habe ich mich eben auch ganz normal beworben. Da hatte ich dann zwar vorher schon den einen oder anderen Kontakt zu Verantwortlichen, die wo man vielleicht schon mal einen Eindruck hinterlassen konnte und so weiter. So und dann habe ich mich da ganz normal beworben, musste dann natürlich auch ein entsprechen-des Gespräch in Frankfurt führen. Und so wurde dann irgendwann entschieden, dass ich es machen soll. So kam es dann Jahr X, dass ich von Grund auf anfangen musste da natürlich auch meine Mitfahrer zu suchen. Also ich konnte keinen Stamm übernehmen, weil mein Vor-gänger keine Fahrten angeboten hat und so weiter. Das war dann relativ schwierig, aber nicht unmöglich. #00:23:09-2# IV: Und Du hast gesagt, Du machst das Ganze ehrenamtlich? Wie sieht das zeitlich aus? Du hast davon gesprochen es gibt dann wieder ein paar Goodies, Coca-Cola gibt Gutscheine. Gibt es auch irgendwas anderes, woraus Du Deine Motivation draus schöpfst neben einer finanziellen Entlohnung sagen wir mal? #00:23:23-8# PB: Also ich sage mal so, wir bekommen keine Entschädigung in irgendeiner Form. Es ist natürlich ehrenamtlich. Meine Motivation daraus ist, dass ich bei den Spielen und bei den Events dabei bin. #00:23:43-6# IV: Ok. #00:23:43-6# PB: So, das ist mein Antrieb. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, der Aufwand der dahinter steht, ich musste ein Gewerbe anmelden, ich musste halt eben schon dem Finanzamt Rede und Antwort stehen. Dieser ganze Aufwand war mir vorher nicht bewusst. Das ist mit den ganzen Steuergeschichten die jedes Jahr zu machen sind - wirklich ein riesen Umfang mit Steuernachzahlung, teilweise - das ist eine Geschichte, wenn ich die vorher gewusst hätte, dann hätte ich es nicht gemacht. Muss man ganz ehrlich sagen. Das Ziel ist halt einfach, dass ich am Ende des Jahres eine schwarze Null da stehen habe. Am Ende des Jahres sagen kann, ich mache keinen Verlust und zahle aus eigener Tasche drauf. Dementsprechend werden auch die Touren kalkuliert. Es gibt Touren, die machen Minus, wo halt weniger Fans mitfahren als eigentlich notwendig sind, und das passiert eben auch. Da muss man eben dementspre-chend kalkulieren, dass dann halt sich auch am Ende des Jahres wirklich eine schwarze Null steht. #00:24:46-1# IV: Dann bist Du eigentlich als Fanclubbetreuer so in gewisser Weise ein Manager. Du musst ja dann auch die Touren auch zusammenstellen. Was dann übrig bleibt, bleibt dann aber in meiner Tasche? #00:25:02-1# PB: Genau, das ist richtig. Das wird dann für die Steuer verwand. Ich muss ja ganz normal Umsatzsteuer zahlen. Ich habe natürlich auch Ausgaben in Richtung Druckerpapier, Drucker-patronen, Telefonkosten und so weiter, was man natürlich auch noch alles hat, was man davon bezahlt. Da musste ich auch erst mal dahinter steigen, wie viel das so im Jahr ist, weil man unterschätzt das, wie viele Kosten man so hat und die Fahrtkosten kommen da auch noch mit

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rein, dann was weiß ich, man kauf regelmäßig irgendwelche Artikel um eine Tombola zu ver-anstalten, ein Treffen auszurichten und dementsprechend auszuschmücken und so weiter, und das Ganze das geht natürlich auch ins Geld. Und das muss man natürlich auch erst mal ein bisschen mit umrechnen. Das ist schon mal kein Pappenstiel. Zumal, es ist ja nicht nur das Finanzielle, ich betreue in meiner Sektion X circa Anzahl X Mitglieder, die halt auch meine Infomails bekommen. Die sich natürlich auch wenn sie Probleme haben, sich an mich wenden. Sprich wenn einer irgendwo Tickets sucht oder wenn einer irgendwo grundsätzliche Fragen zum Länderspiel hat, wenn einer irgendwo grundsätzliche Fragen hat, dann bekomme ich eine E-Mail und habe den Anspruch diese innerhalb von 24 Stunden zu beantworten. Das bedeutet im Umkehrschluss, ich habe mich jeden Tag an den Rechner zu setzen. So und ich habe mindestens jeden Tag 1 bis 2 Stunden mit diesem Thema zu beschäftigen, unabhängig davon, ob gerade eine Tour zu planen ist, ein Großevent ansteht oder sonst irgendwas oder so. Für die WM in Brasilien habe ich mal hochgerechnet sind es irgendwo 1.000 Arbeitsstunden ge-worden. So diese 1.000 Arbeitsstunden, wenn ich mir die bezahlen lassen würde, wäre ein Heiden Geld, aber das mache ich nicht. Dann ist natürlich für mich die Belohnung, dass ich damals zu einer WM nach Brasilien, dass ich da mitfahren kann, dass ich da eine Ticketga-rantie habe, die ich als Betreuer habe, wobei die Tickets ich vorhinein bezahlen muss, davon mal ganz abgesehen. Da gibt es nicht die Unterstützung vom DFB, dass die sagen, wir über-nehmen die Ticketkosten, wir übernehmen diese Kosten oder jene Kosten. Das gibt es nicht. #00:27:09-6# IV: Kriegst Du denn da auch, weil Du sagst dieser Servicegedanke ist halt auch sehr wichtig, Du nimmst Dir vor innerhalb von 24 Stunden auf jede E-Mail zu reagieren, gibt es da auch ein Training vom DFB oder von der Agentur? #00:27:20-2# PB: Nein, nein. Also wie gesagt, grundsätzlich steht da im Vordergrund, dass es ehrenamtlich ist. Ich glaube, ohne anderen zu nahe treten zu wollen, also es gibt wenig Fanclubbetreuer die ebenfalls so aktiv sind. Ich bekomme manchmal E-Mails von Mitgliedern aus anderen Berei-chen, die dann schreiben mein Fanclubbetreuer, der antwortet mir nicht. Was natürlich auch nachvollziehbar ist. Alle haben einen Job, die haben teilweise noch alle Familie und haben dementsprechend viel oder wenig Zeit dafür. Ich mache dann Dinge vielleicht zu 100% wenn ich sie irgendwann anfange. Sprich, wenn ich es mache, mache ich es richtig und nicht nur halb. Und ich habe vielleicht auch den Vorteil, viele Mitglieder in meinem Bereich zu haben, die dann entsprechend betreut werden wollen. Und dementsprechend betreut werden wollen und deswegen kann man die Betreuertätigkeit zwischen den Betreuern nicht zwingend ver-gleichen. Weil natürlich die Voraussetzungen immer unterschiedlich sind. Denn grundsätzlich machen wir es ehrenamtlich und so kann sich jeder seine ehrenamtliche Zeit selber einteilen. #00:28:12-0# IV: Sag noch mal kurz was zu den Mitgliedern. Du hast selber davon gesprochen, Du hast Anzahl X hast Du in der Sektion X. Wieviel Mitglieder gibt es im Fanclub mittlerweile insge-samt? #00:28:20-8# PB: Circa 50.000, mittlerweile durch die WM ein bisschen mehr. Das ist die grobe Zahl. #00:28:32-1# IV: Und ich habe gelesen, es gibt Einzelgruppen und Familienmitglieder. Wie setzt sich das zusammen? Hast Du da eine Vorstellung? Gibt es da überhaupt Familienmitglieder? #00:28:43-2# PB: Gibt es ja, aber das ist eher bei mir im Bereich, sobald ich davon weiß, eher die Minder-heit. Also ich sage mal bei denen, bei denen wir regelmäßig mitfahren, habe ich vielleicht X

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Familien, die als Familienmitgliedschaft durchgehen. Also erst mal einzelne Mitglieder, obwohl man natürlich auch dazu sagen muss, dass in der Regel grob, dass zwei Brüder sich nicht als Familie anmelden oder erwachsene Kinder vielleicht unabhängig sein wollen. Der Fanclub an sich muss man auch ganz ehrlich sagen, ist auch relativ verwischt, weil sehr alt. #00:29:14-3# IV: Wie ist da die Altersstruktur? #00:29:14-3# PB: So grobe Richtung zwischen Mitte Dreißig und Ende Dreißig. Das ist natürlich auch dann auch wiederum so eine Geschichte, was die Stimmung und so weiter angeht, die dann auch nicht so von Vorteil ist. Aber es ist halt so, mittlerweile bekommst Du nur Tickets für Länder-spiele, wenn Du Mitglied im Fanclub bist oder irgendwo einen Kontakt im Fanprojekt von einem Bundesligisten hast. #00:29:40-1# IV: Okay. Und wie ist die Zusammenstellung zwischen Männlein und Weiblein? #00:29:48-8# PB: Ja sind immer viele Frauen dabei, muss ich sagen. Auf meinen Touren kann ich immer grob sagen, werden es fast schon mehr. Ich hatte letztens eine Tour, da waren es mindestens 50% Frauen. Also ich sage mal so im Schnitt sind es 20 bis 25% Frauen. #00:30:03-2# IV: Okay, wie sieht es aus mit der Gruppenmitgliedschaft? #00:30:07-5# PB: Damit habe ich überhaupt nichts zu tun. Diese Gruppenmitgliedschaft ist ein Thema, was ich selber überhaupt nicht betreue. Das sind dann Gruppen, die sich auch selber um ihre Ti-ckets kümmern, die haben weniger mit mir zu tun. Mit diesen Gruppenmitgliedschaften habe ich überhaupt gar nichts zu tun. #00:30:27-1# IV: Motivation darüber hast Du ja schon gesprochen. Im Endeffekt bekommst Du gar keine Tickets für Länderspiele oder für Großturniere EM, WM, wenn Du nicht Mitglied bist im Fan-club. Ist das die ja aus Deiner Sicht die Motivation für die Mitglieder? #00:30:41-4# PB: Ja genau. Also zum größten Teil. Ich kenne viele, die sagen, ich bin nur deshalb Mitglied im Fanclub Nationalmannschaft, weil ich natürlich darüber die Tickets bekomme. So und das ist natürlich auch, etwas Kritisches was ich sagen muss, aber es ist dann natürlich auch des-halb im Interesse des DFBs, weil die bekommen nur Mitgliedertickets, weil es eine gewisse Garantie ist, Mitglieder zu generieren im Fanclub Nationalmannschaft und natürlich auch, ich sage mal, für gewisse Sicherheit im Stadion zu sorgen. Gerade bei Auswärtsspielen wird halt nur gegen Vorlage von Ausweis und Voucher ein Ticket herausgegeben, was mal mehr, mal weniger funktioniert, was dann aber eben schon so mehr Punkte, die dann reinspielen. Ich glaube, dass es einmal der Punkt Sicherheit ist und einmal der Punkt Akquise von Fans der Nationalmannschaft. #00:31:36-7# IV: Wie stehst Du im Austausch jetzt mit Deinen Mitgliedern. Du hast gesagt, per E-Mail. Macht ihr regelmäßig Treffen? Es gibt einen Newsletter der regelmäßig erscheint, wie läuft das in Deiner regionalen Community? #00:31:53-2# PB: Es gibt ein, bis zwei Mal, also ich sage mal innerhalb von ein bis zwei Monaten gibt es einen Newsletter von mir, wo ich Länderspiele, neue Touren so, die ich anbiete, Bustour. Dann gibt es eine Facebook-Gruppe Sektion X, wo man sich natürlich auch als Mitglied, ja ich sage mal, ich kann mal anklicken, möchte teilnehmen, und dann schreibe ich die an, weil es auch Leute gibt, die dann da rein passen... #00:32:23-2# IV: Muss man dafür in Region X wohnen? #00:32:23-2#

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PB: Nein, also ich habe auch Mitfahrer, grobe Richtung, zehn Prozent kommen nicht aus Region X oder der Umgebung. Also die kommen auch aus Nord-/Süddeutschland. Es kommen welche aus Region Y. Ich hatte auch schon Städte AB dabei. Da ist man nicht begrenzt aufs Region X. #00:32:42-3# IV: Dann werde ich mal Deiner Facebookgruppe beitreten. #00:32:42-3# PB: Genau Name FB-Gruppe. #00:32:47-0# IV: Ok. #00:32:50-7# PB: Ansonsten halt klappt E-Mail, Facebook, dann gibt es natürlich noch die Seite vom Fan-club-Nationalmannschaft, worüber ich auch Newsletter über alle Anzahl X Sektionsmitglieder verschicken kann. Und ja, das ist es eigentlich. Natürlich gibt es ab und zu auch Artikel vom Redakteur des Fanclub Nationalmannschaft, der auf Touren hinweist, die vielleicht noch nicht ausgebucht sind, gibt es auch. Das ist das, wie die Bekanntheit erreicht wird. #00:33:24-0# IV: Und tauscht Du Dich auch mit den Anderen Fanclub-Betreuern aus? #00:33:29-1# PB: Ja regelmäßig, wir haben eine eigene Whats-App Gruppe. Wir haben jetzt drei bis viermal mal im Jahr unsere Treffen, oder je nach dem wo wir uns treffen. Wir tauschen uns unterei-nander aus, wenn es um den Heimspielticketbedarf geht, was weiß ich. Wenn hier in Region X ein Spiel ist, habe ich größeren Ticketbedarf, als wenn ich jetzt irgendwo in Norddeutschland ein Länderspiel habe. Und so kann man sich mit Tickets aushelfen, weil wir halt ein Kontingent haben bei Heimspielen und Auswärtsspielen und die Nachfrage ist halt manchmal größer oder kleiner und dann kann man sich da ein bisschen austauschen. #00:34:00-9# … [Sequenz herausgeschnitten zwecks Anonymisierung, Anm. des Interviewers] IV: Ach ja, logisch. #00:34:12-9# PB: Bei Heimspielen habe ich zum Beispiel mehr. Da gibt es einen Betreuer aus Sektion C, der hat selber keine Tour oder nur eine kleine Tour anbietet und der mir dann weiteren Tickets, die ich dann benötige, auslöse. #00:34:23-4# IV: Das ist der Name? #00:34:23-9# PB: Genau. #00:34:26-2# IV: Und der Ansprechpartner beim DFB ist Herr Name für Dich? #00:34:29-9# PB: Genau. #00:34:33-3# IV: Und die Agentur ist ja ständig da mitinvolviert, gehe ich davon aus. (PB: Ja genau) Tickets, das war auch mal eine Frage. Also dann geht das Ganze nicht über die DFB-Ticket-Plattform, sondern direkt eigentlich über eine Fanclub-Ticketplattform? Du hast da Deine Kontingente, meldest die an. #00:34:54-5# PB: Genau. Es geht dann letztlich bei Heimspiel übers Ticketing beim DFB. Also da wird ein Fax von uns ausgefüllt, was wir da hinfaxen müssen. Und für die Auswärtsspiele haben wir halt eben unseren Betreuerlogin über die Fanclubseite, die Ticketingseite haben wir ja dann

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ein größeres Kontingent, was uns eingeräumt wird, was wir aber natürlich genauso personali-sieren müssen, wie jeder andere auch. Was natürlich auch wieder ein Mehraufwand ist. Wenn Du Anzahl X bestellst und von jedem einzelnen, ich sage mal, die Mitgliedsnummer eingeben musst und jedes einzelne Mitglied dort heraussuchen musst, nimmt das seine gewisse Zeit in Anspruch, was dann wiederum natürlich einen Arbeitsaufwand bedeutet. #00:35:27-5# IV: Naja klar. Die Tickets, sind das reguläre Kosten oder sind die vergünstigt oder teurer? #00:35:35-4# PB: Nö, das ist ein ganz normales Ticket, die natürlich den Fanclub-Rabatt haben. Jedes andere Fanclub-Mitglied, was sich ein Ticket bestellt, bekommt den Fanclub-Rabatt auch. Ich sage jetzt mal, wenn ein normales Ticket im normalen Verkauf bei Eventim für ein Heimspiel 25 Euro kostet, dann zahlen wir halt 23 Euro pro Person. #00:35:53-2# IV: Dann kommt man so ungefähr 10 % rauf. Wie ist das dann mit den internationalen Turnie-ren? FIFA, WM, Europameisterschaft, läuft das auch über das Ticketportal? Oder geht das über die großen Portale? #00:36:04-9# PB: Jein. Also zum Beispiel, für Brasilien wurde für uns bei der FIFA ein … (unv. Anm. Verf.) für den DFB zur Verfügung gestellt, worüber wir dann die Tickets für die WM in Brasilien be-stellen konnten. Das ist immer abhängig vom Turnier. Das ist auch immer relativ uneinheitlich und kompliziert im Vorhinein. Weil auch jetzt noch nicht feststeht, wie viele Tickets uns pro Betreuer eingeräumt werden für das kommende Turnier. Und das ist natürlich immer so eine Geschichte, wo dann natürlich auch wieder ganz ehrlich sagen muss, grobe Richtung mindes-tens zehn Prozent und bei Turnieren ja sogar mehr an Tickets pro Spiel werden natürlich dem DFB zugerechnet. Und dann muss man natürlich irgendwelche Sponsoren abziehen. Dann muss man irgendwelche DFB-Familiengeschichten abziehen. Dann muss man dieses und je-nes abziehen. Und plötzlich kommt dann irgendwann der Fanclub in die Bredouille teilweise sogar zu sagen, die Betreuer bekommen dann aber weniger als Anzahl X Tickets pro Spiel, weil es dann nicht anders geht. Und das ist dann wiederum eine Geschichte, die für mich persönlich dann eben unverständlich ist, weil ich jetzt, ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich organisiere verdammt noch mal zu jedem Spiel eine Tour, egal ob das auch attraktiv ist, wie gegen Land Y in Stadt Y oder sonst irgendwas und bringe da die Leute hin. Aber letztlich warum man das Ganze macht, um am Turnier teilzunehmen, da muss man dann um ein Ticket kämpfen, das ist dann schwierig. Also zuletzt in Brasilien hat es funktioniert, das war okay. Ukraine, Polen hat funktioniert, war auch okay. Aber jedes Mal um dieses kämpfen, das war ein bisschen unleidlich. #00:37:35-9# IV: Gerade für Brasilien, hast Du da alle Ticketwünsche aus Deiner Gruppe bedienen können? #00:37:38-0# PB: Ja, konnte ich. Das war gar kein Thema. #00:37:42-8# IV: Wieviel Leute hattest Du, die mitgefahren sind? #00:37:49-1# PB: Also ich hatte im Schnitt um die Anzahl Personen. Ich hatte Anzahl Gruppen. X Gruppe, die komplett geblieben ist. Y Gruppe, erste Hälfte, Z Gruppe zweite Hälfte und so hatte ich im Schnitt immer Anzahl Leute. Insgesamt waren ich glaube es Anzahl Personen. #00:38:03-3# IV: Ok, und die Reisen dort? Es gab ja auch im DFB-Fanclub-Resort. Es gab das Hotel in Name Ort wo wir uns getroffen haben. Aber das wurde schon zentral organisiert. Du bringst dann praktisch nur die Leute zum DFB. #00:38:18-7#

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PB: Genau, durch das DFB-Reisebüro. Wobei ich schon Anfangs bestrebt war, das extern zu machen. Weil es ja immer so eine Sache ist, ja sich an den Fanclub dranzuhängen. Ist halt immer so auch ein bisschen Unfreiheit. Das muss man so ganz ehrlich sagen. #00:38:32-3# IV: Ist ja auch nicht ganz billig, oder für Fans kommt ja schon ordentlich Geld auf sie zu. #00:38:35-2# PB: Richtig, naja sozusagen, wir waren auch vier Tage früher in Rio. Wir waren auch schon ein paar Tage vorher da, um halt auch ein bisschen Abseits der WM halt so ein bisschen Feeling aufzunehmen. Das waren auch die vier schönsten Tage muss ich ganz ehrlich sagen vor Ort. Weil die Zeit da noch so ein bisschen unbelastet war und man auch noch ein bisschen noch alleine war. Grad so die ersten, ein zwei Tage. Da waren kaum Fans und dann hat man auch engeren Kontakt zu den Brasilianern, das war halt schon eine richtig schöne Zeit. Wobei der Rest auch schön war. Aber das war natürlich immer so ein bisschen von dem Stress, des Turniers geprägt. Aber letztlich stimmt, war das natürlich die sicherste Alternative, auch wirk-lich unterzukommen. Weil halt im Vorfeld, was da teilweise für Angebote kamen von Hotels, die noch gar nicht fertig waren und die quasi mit deinem Geld, was Du hättest vorher überwei-sen müssen, fertig gebaut worden wären und solche Geschichten. Also das war teilweise schon Haarsträubend und das ist natürlich von Deutschland aus und in Richtung Brasilien schon bisschen schwieriger. Frankreich ist jetzt zum Beispiel einfacher. Frankreich ist ein eu-ropäisches Land mit europäischer Gesetzgebung, wo man auch mal gerade hinfahren kann und sich was angucken kann. Von daher das ist eine ganz andere Hausnummer. #00:39:47-8# IV: Glaubst Du noch, dass Brasilien ein bestimmtes Klientel aus dem Fanclub nur gefahren ist und wenn ja, warum? #00:39:52-5# PB: Ich denke, ganz einfach, eine finanzielle Geschichte. Ich habe bei mir zum Beispiel Leute in der Gruppe dabei gehabt, die ganz, ganz selten zu den normalen Länderspielen fahren, aber natürlich dieses Highlight Brasilien mitgenommen haben, weil sie es sich auch leisten konnten. Das ist ja schon ein relativ hoher Betrag. Ich hatte aber auch einen dabei, der ar-beitslos ist seit zwei, drei Jahren, der sich das Ganze vom Munde abgespart hat. Ja also die gibt es auch. Also je nach Motivation, Intention, und halt eben vielleicht auch nach persönli-cher, familiärer, beruflicher Situation ganz unterschiedlich. Aber grundsätzlich würde ich sa-gen, waren es schon überwiegend Leute, die es sich auch wirklich leisten konnten. #00:40:35-3# IV: Das heißt also, Leute die gesetzt sind im Job, (PB: Ja, genau) die altersmäßig auch sicher-lich etwas älter sind. #00:40:43-9# PB: Klar es waren auch ein paar Junge dabei, keine Frage, die haben dann aber auch dem-entsprechend den Jobbackground. Die, was weiß ich, studiert haben, einen guten Job haben, der es dann einem finanziell auch erlaubt. #00:40:56-2# IV: Ja, hast Du, kannst Du denn ungefähr sagen wie viele Mitglieder des Fanclubs insgesamt in Brasilien waren. #00:41:05-0# PB: Das ist schwer abzuschätzen. Ich sage mal organisiert zu unterschiedlichen Zeiten kom-plett waren es bestimmt 5(00 Anm. Verf.), 600. #00:41:11-8#

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IV: Was würdest Du schätzen wie viele Deutsche waren immer im Stadion pro Spiel der deut-schen Mannschaft? #00:41:24-2# PB: Also ja, das waren schon viel. Also ich kann sie jetzt nicht eine genaue Zahl. Wenn Du Lust hast, ich habe einen Blog, da kannst Du auch mal reingucken, da schreibe ich so ein bisschen über meine Fußballerlebnisse. Nicht über jede Spiele aber über viele. #00:41:37-2# IV: Ja, würde mich sehr interessieren. #00:41:40-0# PB: Das ist unter Internetadresse. Und da habe ich eben auch ca. Anzahl Tagebucheinträge zur WM in Brasilien. Da stehen auch die Zuschauerzahlen drinnen, die ich geschätzt habe. Aber es waren schon mehrere Tausend. Es war überraschend, muss ich ganz ehrlich sagen. Es war wirklich überraschend, wie viele Deutsche da vor Ort waren. #00:42:12-4# IV: Glaubst Du denn, dass da noch mehr Potenzial da ist für den Fanclub, dass man die Zahlen hochschrauben kann, sagen wir mal das Doppelte auf 100.000? Ist ja eben auch ganz genau zu beäugen. Es wird ja für die Fans nicht besser dadurch, (kurze Pause) das Angebot? #00:42:28-1# PB: Das stimmt, das stimmt. Ich glaube nicht, dass es in Richtung 100.000 gehen wird. Weil es zum einen Geld kostet im Jahr, zum anderen die Leute gegenrechnen. Ich sage jetzt der, der ein oder zweimal im Jahr ein Länderspiel besucht zu Hause bei Heimspielen, wo er auch über andere Plattformen Tickets bekommt, der ist nicht darauf angewiesen beim Fanclub Na-tionalmannschaft Mitglied zu sein. Es sind also vornehmlich die, denen es egal, ist ob sie vier-zig Euro im Jahr bezahlen oder dreißig Euro. Oder halt eben die, die wirklich Interesse haben, nach auswärts zu fahren, sprich Länderspiele. Es gibt natürlich die, die sich einmal anmelden, weil sie vielleicht mal ein Länderspiel im Ausland mitmachen wollen und sich danach wieder abmelden. Das fluktuiert so ein bisschen. Aber ich persönlich glaube nicht, dass die 100.000 Marke geknackt wird, weil, wenn nicht jetzt, wann dann? #00:43:21-6# IV: Ja ist richtig. #00:43:21-6# PB: Wir sind Weltmeister geworden, also eine größere Werbefunktion gibt es nicht. Deswe-gen, es ist bei 50.000 schon eine Menge, muss man ganz ehrlich sagen. Wenn es vielleicht 60-70.000 werden, dann wäre es realistisch. Alles andere wäre unrealistisch, weil es dann natürlich auch die Chancen schmälert Tickets zu bekommen. #00:43:43-8# IV: Ja, ok. Es gibt dann ja immer noch so ein paar Goodies, also Events die angeboten werden. Es gibt ein großes Fußballturnier der Fanclubs. Siehst Du das auch als Highlight, als Highlight-Event? #00:43:55-6# PB: Ja klar. Das ist natürlich eine nette Geschichte. Erstens andere Leute zu treffen und natürlich auch mit den eigenen Jungs und Mädels, die man sonst noch während der Fußball-spiele oder während der Fußballreisen sieht und um vielleicht noch ein bisschen enger zusam-men zu kommen. Also wir stellen auch jedes Mal ein Team, also dieses Jahr sogar Anzahl Teams, also von daher, das ist es eine Geschichte, die gut ist, wo wir auch immer gesagt haben, dass muss auch stattfinden. Das muss dann aber auch stattfinden, wenn kein Turnier ist, dass die Urlaubszeiten entsprechend nicht zu eng werden und so hat sich das mittlerweile etabliert. #00:44:29-0# IV: Wieviel Teams nehmen insgesamt dran teil? #00:44:31-3#

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PB: Das ist unterschiedlich. Ich glaube, das letzte Mal waren es so um die zehn, zwölf viel-leicht. Es gab aber auch schon mal Turniere mit 16 Teams. Also ich glaube die optimale Anzahl wären auch so 16, 20 Teams. Dann wäre es natürlich eine richtig große Geschichte. #00:44:50-5# IV: Wie war das mit dem Austausch in Brasilien zu anderen Fans? Gab es den auch, haben die gezielt versucht jetzt sagen wir mal im Fanclub, im Hotel oder an den Anlaufpunkten mit euch in Kontakt zu treten oder war das mehr oder minder an dem DFB-Fanmobil der Fall? #00:45:16-7# PB: Nein, das gab es auf jeden Fall. Dadurch dass wir ja auch gerade zu Anfang unabhängig unterwegs waren, gab es das natürlich schon. Also man hat schon gesehen, dass es da Fans gab, die man mal am Anfang gesehen hat und zum Schluss wieder getroffen hat. Also das gibt es eigentlich regelmäßig. Oder dass man sich unter einander austauscht. Es gibt ja genug, die da auf eigene Faust hingefahren sind, aber dann für das eine oder andere Spiel kein Ticket hatten und so, die sich dann halt gemeldet haben und der Austausch war auf jeden Fall da. Es sind auch sehr, sehr viele Kontakte entstanden, Freundschaften entstanden, also ich denke, doch das war auf jeden Fall gegeben. Aber es ist natürlich auch immer dem geschuldet, wie man selber drauf ist. Also es gibt mit Sicherheit genug die, die gesagt haben, ich will mein eigenes Ding machen und will da gar nicht so viel. #00:46:00-2# IV: Vielleicht abschließend zum DFB-Fanclub, was würdest Du jemanden sagen, um ihn in den DFB-Fanclub zu bringen, um ihn zu motivieren dabei zu sein? #00:46:11-5# PB: Also ich spreche da erst mal für mich. Also für die Sektion X. Grundsätzlich haben wir eine lustige, homogene und vor allem aufnahmefreudige Gruppe. Sprich, es kommen immer wieder Leute neu dazu, die plötzlich dann ständig mitfahren, weil sie merken, es entstehen Freundschaften. Es ist eine vernünftige Gruppe auch, wo es keinen Stress gibt, wo es keinen Ärger gibt und allein dieses Gemeinschaftsgefühl irgendwo hinzufahren, fliegen oder was auch immer, allein das ist schon Werbung genug oder ausschlaggebend genug zu sagen, ich mache da mit. Man ist immer in einer Gemeinschaft unterwegs. Man muss nicht alles auf eigene Faust machen. Man hat auch immer einen Ansprechpartner. Man wird rundherum betreut. Wenn ich eine Reise organisiere, dann ist es von A bis Z alles durchgeplant. Und jeder kann natürlich abseits dieser Termine machen, was er möchte. Aber grundsätzlich ist er auch gut aufgeho-ben. Er weiß also immer, wo er jemanden findet. Also das Gemeinsame, das Gemeinschaftli-che, das muss man herausheben. Ich glaube, dass ist auch der große Vorteil. #00:47:19-6# IV: Sehr gut, nur noch mal für mich zum Verständnis. Wenn Du jetzt eine Auswärtsfahrt orga-nisierst, zu einem Länderspiel, hast Du Deine eigene Tour. Aber das DFB-Reisebüro würde auch etwas anbieten, ja? Das hat nicht unbedingt... #00:47:33-3# PB: Jein. Das kommt immer aufs Spiel drauf an. Wie jetzt nach Stadt X gibt es ein Angebot vom Fanclub, wo eben nach Land X geflogen wird. Aber das ist nicht bei jedem Spiel. Mit Sicherheit von Euro Lloyd oder von den angeschlossenen Reisebüros gibt es Angebote, die aber dann natürlich auch, ich sag mal einem Klientel angeboten werden, die aber auch ent-sprechend finanzkräftig sind. Also vom Preis her sind wir Betreuer eigentlich immer konkur-renzlos günstig, weil wir nicht auf Gewinnerzielung an sich arbeiten. #00:48:09-3# IV: Verstehen, ja lass uns kurz noch mal kurz über das Reiseverhalten sprechen. Brasilien, Du warst ja von Anfang an dabei. Du warst vier Wochen unterwegs im Endeffekt, (PB: fünf, lacht). Was hat Dich das ganze Paket gekostet mit Flügen, mit den Tickets, auch Souvenirs, die du gekauft hast. Vielleicht kannst Du es ja auch herunterbrechen. #00:48:36-2#

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PB: … [Sequenz herausgeschnitten zwecks Anonymisierung, Anm. des Interviewers] Ich weiß gar nicht, es war schon, stattlich (sehr betonend). Obwohl Brasilien jetzt nicht so teuer war an den meisten Orten, aber es war schon, ja, (kurze Pause) weiß ich gar nicht. #00:49:08-9# IV: Und was meinst Du im Speziellen. Für was hast Du Dein Geld dann vornehmlich ausgege-ben? #00:49:11-0# PB: Vornehmlich Essen, Trinken, Feiern. FIFA-Produkte habe ich nicht gekauft. Ich bin, wie gesagt, kritisch gegenüber der FIFA eingestellt und unterstütze die dann nicht noch mit mei-nem Geld. Habe wenn dann lokale Souvenirs gekauft bei lokalen Händlern, die auch wirklich da leben und nicht von der FIFA abhängig sind. Also klar Souvenirs, was man da auch zum Leben braucht. Grundsätzlich geht man jeden Tag Essen und Trinken und wie ist man so unterwegs. #00:49:49-0# IV: Was würdest Du schätzen, hast Du so ausgegeben am Tag an Essen und Trinken? #00:49:51-2# PB: Poah, ja, Brasilien war günstig, am Tag, lass es mal 30 Euro gewesen sein. Aber da hat man schon gut gelebt, das muss man wirklich sagen. #00:50:02-9# IV: Und Souvenirs, insgesamt? Wieviel hast Du ausgegeben an Nicht-FIFA-Produkten? #00:50:12-3# PB: Vielleicht 200 Euro. #00:50:10-5# IV: Für Freunde, die hast Du dann auch als Mitbringsel verschenkt und so weiter? #00:50:16-9# PB: Genau, genau. #00:50:16-9# IV: Ok, gab es denn für Dich zu irgendeiner Zeit gab es mal den Punkt, vielleicht beruflich, die vier, fünf Wochen kannst Du nicht frei machen, nach Brasilien fahren? #00:50:30-9# PB: Ja, das stimmt, das gab es. Ja also ich hatte meinen Jahresurlaub natürlich eingereicht und dann hieß es, okay die fünfte Woche können wir nicht genehmigen, weil die in die Ferien-zeit hineinfällt. Aber das Schöne bei diesen Turnieren ist es, dass es ja außerhalb der Ferien-zeit ist. Aber die letzte Woche hatte Bundesland X nicht und dann hieß es, wir können es Dir nicht genehmigen. Aber Gott sei Dank waren dann doch nicht so viele da, die den Urlaub haben wollten. Sprich, die Quote war nicht ausgeschöpft, so dass ich fünf Wochen am Stück nehmen konnte. Das funktionierte dann. #00:51:00-3# IV: Ja, gut, lass uns noch mal kurz über die FIFA sprechen. Unterscheidest Du hier zwischen FIFA und WM? #00:51:09-7# PB: Bedingt ist es ja irgendwie alles schon zusammenhängend. Also die FIFA organisiert das Ganze, die FIFA richtet es aus und die FIFA bestimmt auch, wer so ein Turnier austrägt, des-wegen kann man es eigentlich nicht trennen. Ja, man versucht es vor Ort zu trennen, in dem man halt wie ich zu mindesten FIFA Produkte meidet und dafür die Locals halt unterstützt. Es ist natürlich auch schwierig, gänzlich weg zu bleiben. Ich meine, spätestens im Stadion musst Du eine Cola kaufen, die irgendwo auch die FIFA unterstützt. Mittlerweile kann man es nicht

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mehr trennen. #00:51:44-6# IV: Was kritisierst Du an der FIFA? #00:51:42-7# PB: Den Kommerzgedanken, sprich, das alles durchkommerzialisiert wird. Das ländliche oder örtliche Gegebenheiten völlig ausgeblendet werden. Sprich, wenn die FIFA sagt, wir richten in Brasilien ein Turnier aus, dann sagt die FIFA nicht, wir nehmen genau die Stadien, die ihr da habt, die vielleicht hier und da ein bisschen renoviert werden müssen, aber im Ursprung ge-nauso bleiben wie in Brasilien halt üblich ist. Nein ihr müsst da Fünf-Sterne-Plus-Stadien hin-setzen für mehrere Millionen oder Milliarden Euro, die letztlich dem Staat fehlen, weil das muss der Staat bezahlen, sprich der Ausrichter und vom Gewinn, den die FIFA erwirtschaftet hat, die auch Milliarden sind, gibt sie diesem Staat nichts zurück. Da werden zwar irgendwelche Projekte gefördert – klar, keine Frage - aber wenn man die Beträge dahinter sieht, dann sieht man, dass es ein Tropfen auf den heißen Stein ist, nur um mal irgendwelche Gewissen zu beruhigen. Und der FIFA ist es eben scheißegal, was in diesem Land passiert, wie Katar, wenn da Menschenrechte verletzt werden, dann wird da auch so pseudomäßig, ich sag mal, so ge-tan, als würde man das kritisieren. Aber letztlich wird da nicht viel getan und ich meine bei Katar hätte man schon längst sagen können, okay ihr kriegt diese WM nicht, weil es klimatisch gar nicht machbar ist und zweitens weil es mit Blut gebaut wird, diese Stadien. Das ist auch die erste WM, wo ich sage, eigentlich will ich da nicht hin. Ja aber auf der anderen Seite ist das natürlich so, ich unterstützte mein Team in erster Linie, so und das ist eben so was ich an der FIFA kritisiere und natürlich auch, dass ein Blatter das alles betreibt als sein Königreich und nicht mehr als ein Verband, der für bestimmte Werte steht. Weil sämtliche Werte, die der Verband auf seine Fahnen schreibt, die tritt er selbst mit den Füßen. Und ja, da weiß ich nicht. Es gibt ja auch Konzerne, wenn der Öl-Multi XY eine Insel verschmutzt, dann geht man viel-leicht auch bei den anderen Öl-Multi tanken, weil man dem anderen Öl-Multi dann vielleicht einen Denkzettel verpassen möchte. Das kann man bei der FIFA halt nicht, die FIFA ist Mo-nopolist was Fußballspiele auf der Welt angeht und da kannst Du halt nicht sagen, ich bleibe da weg. Oder man entfernt sich gänzlich vom Fußball und dem was man sieht. Und ja, das Schlimmste an der FIFA sind wirklich die Restriktionen. Also diese ganze Einschränkung vor Ort, die da unternommen werden, um eigene FIFA-lizensierte Produkte verkaufen zu können, um damit Geld zu verdienen. Ja und das ist für mich eine Wahnsinnsfrechheit. Das kann man nicht beschreiben. #00:54:17-3# IV: Du hast ja Katar erwähnt, ein Land, was viel zu heiß ist, wo Menschenrechte mit Füßen getreten wird. Kannst denn aber auch sein, dass wir in den Medien eine ganz bestimmte Be-richterstattung vorfinden, die sehr einseitig ist? Oder? #00:54:32-2# PB: Weiß ich nicht. Also ich meine, das Schöne an Deutschland ist ja, es gibt ja Medienvielfalt. Und es gibt ja unterschiedlichste Medien, die dem einen politischen und dem anderen politi-schen Lager zugetan und es gibt kritische Medien und so weiter. Aber ich glaube schon, dass man sich da ein breites Bild verschaffen kann. Und wenn man da, was weiß ich, es gibt ja auch noch andere Medienmöglichkeiten wie das Internet oder Al-Jazeera als arabischer Fern-sehsender oder englische oder amerikanische Fernsehsender, wo man auch nichts anderes sieht und hört. Wenn dann die Menschen auch noch selbst zu Wort kommen, ich denke mal schon in objektiven Reportagen und im Öffentlich-rechtlichen. Und die Menschen selbst zu Wort kommen und das Ganze als untragbaren Zustand beschreiben und beschreiben, wie Sie ausgebeutet werden, dann glaube ich schon, dass da, selbst wenn es nur ein Quäntchen ist und man unterstellt, dass alle Medien dieser Welt lügen, dann ist da mit Sicherheit ein Quänt-chen dran, weil ja, warum sollte das Thema aufkommen. (IV: Ja, verstehe) Ich sage mal so, ich war in Russland, jetzt zweimal innerhalb des letzten halben Jahres, und habe gesehen wie da die Medien die Menschen manipulieren. Und wie da Bilder, die man selber kennt, dass die

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so zusammengeschnitten werden, dass da ein ganz anderes Bild entsteht. Und also, wenn ich in Russland leben würde, dann wäre ich nicht so offen, was die Medienlandschaft angeht. Aber ich glaube hier in Europa oder speziell auch in Deutschland, was von Lügenpresse und alles, was man da in letzter Zeit so alles hört, das finde ich, ja Mainstream. Irgendwelche Medien springen auf irgendwelche Züge auf, um ihre Auflagen und Blätter zu verkaufen, keine Frage. Aber grundsätzlich der investigative Journalismus ist ja immer noch weit verbreitet. Es gibt ja immer noch Journalisten, die sich nicht das Maul verbieten lassen. Also ich glaube schon, wenn man irgendwo eine freie Presse hat, dann eher in Deutschland als anderswo. #00:56:29-5# IV: Ja guter Punkt. Siehst Du die Vergabe an sich, dass da zwei WMs vergeben worden sind an einem Termin und dann eben an Russland und Katar, könnte da Korruption im Spiel gewe-sen sein? #00:56:43-5# PB: Jeder der sagt, dass da keine Korruption im Spiel gewesen ist, der hat keine Ahnung oder sagt, bewusst, dass es so nicht gewesen ist. Also ich sage mal, wenn man sich da eingehender mit befasst, Dinge die untersucht werden sollten, im Falle von Russland, dass angeblich ir-gendwelche Rechner vernichtet worden sind mit sämtlichen Unterlagen darauf und so weiter, dann lebt man hinterm Mond. Selbst Sotchi die Olympischen Spiele das war ja ein Wahnsinn, was mit den Leuten vor Ort gemacht wurde und mit wieviel Geld das Ganze gekostet hat. Ja, selbst wenn Putin sagt, warum kostet das jetzt nicht eine Milliarde, sondern sechs Milliarden. Dann muss man sich doch mal fragen, wo diese anderen fünf Milliarden hingekommen sind. Und ich glaube schon, dass ein Blatter und seine ganze Gang, die darüber bestimmt hat, auf irgendeine Art und Weise profitiert hat. Ich meine, die sind nicht doof. Die werden es wahr-scheinlich so gemacht haben, dass es nicht mehr rauskommt. Außer es würde mal irgendwann einer von denen reden. Aber da gehe ich zu hundert Prozent davon aus, dass in beiden Fällen Korruption eine Rolle gespielt hat. #00:57:41-3# IV: Meinst Du es wird sich ändern in der Zukunft, es ist ja kein Zustand auf Dauer. Du hast ja gesagt, das Produkt ändert sich auch, ist nicht mehr so wie früher. Wie siehst Du die weitere Entwicklung in der Zukunft? #00:58:00-0# PB: Ja, wie Du schon sagst, allein Fußball als Produkt zu bezeichnen, ist ja bezeichnend. Es sagt alles darüber aus, was Fußball mittlerweile, da wo Geld damit verdient wird, ist. Solange viel Geld im Spiel ist, und das Geld wird ja mehr. Die Fernsehverträge, die werden immer lukrativer. Die Werbeeinnahmen werden immer größer. #00:58:14-9# IV: Wie man sieht bei der Premier League. #00:58:13-2# PB: Und der nächste Punkt ist, dass all die Leute, die jetzt etwas zu sagen haben in der FIFA, sind ja auch unmittelbar an diesen ganzen Geschehnissen beteiligt. Selbst wenn ein Blatter nicht mehr da ist, dann zieht einer aus dieser ganzen Mischpoke nach. Das heißt also, selbst wenn einer nachrückt und ich stehe jetzt für Offenheit und Transparenz, wird das was alles passiert ist, niemals auf den Tisch kommen. Und die werden genauso weiter machen, weil sie natürlich auch gegenseitig erpressbar sind. Weil der eine sagt, pass mal auf, jetzt kriegt die WM das Land und wenn Du da nicht mit ziehst, dann machen wir das nicht, was Du damals gemacht hast. Und so sind die alle miteinander erpressbar, alle miteinander verwoben, alle miteinander, klüngeln miteinander und wenn da was bei rauskommt, werden ein paar afrikani-sche Verbandspräsidenten an den Pranger gestellt und das war es. Das wird sich nicht ändern leider. #00:59:07-5# IV: Brasilien würdest Du sagen, dass Brasilien von der Ausrichtung der Fußball-WM profitiert

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hat. Wir haben von den ganzen ja Demonstrationen im Vorfeld gehört beim Confed-Cup, die Leute sind auf die Straße gegangen, weil sie gesagt haben, es landet nichts bei uns, bei den einfachen Bürgern. Da wo es notwendig ist in der Bildung, in der Gesundheit. Glaubst Du letztlich es hat sich für Brasilien gelohnt. #00:59:36-3# PB: Nö (sehr direkt). Es hat sich was verändert in dem Sinne, dass der Schuldenberg größer geworden ist. Ja, also ich sage dieser ganze Hype, der entstanden ist, der ist ja auch wieder weg. Es ist ja nichts Bleibendes da geblieben. Wie gesagt, die FIFA hat ja das, wo das dicke Geschäft zu machen ist, unter Kontrolle ihre gestellt. Sprich die großen Konzerne, die dann mal kurz vor Ort waren, wie Firma X - ohne das ich jetzt diesen Namen genannt habe - oder andere, die haben ihr Geschäft gemacht und sind wieder weg oder machen hier ihr Geschäft so weiter wie es bisher auch war. Sprich die Lokalen, die lokalen Unternehmen und die Men-schen, die da leben, die haben nicht viel was davon gehabt. Vielleicht mal ein Busunternehmer der für die fünf Wochen seine Busse verkaufen konnte, okay. Aber der steht jetzt natürlich vor dem Problem, was mache ich mit den Bussen. Ich meine, ist ja nicht so, dass der Bedarf da weiterhin so hoch ist. Der einzige Vorteil ist, dass man für die Olympischen Spiele in Rio üben konnte. Aber letztlich, auch wenn man da durchs Land gefahren ist, und halt im ärmeren Nor-den war und sieht wie die Menschen da leben müssen. Dann hätte man dieses ganze ver-dammte Geld, was da reingepumpt worden ist, das hätte man lieber in Schulen, Kindertages-stätten und Bildung stecken sollen, da hätten die Menschen wesentlich mehr von gehabt, als das sie jetzt davon haben. Da stehen nigelnagelneue Stadien und zum Teil weiß keiner etwas damit anzufangen. #01:01:01-5# IV: Manaus mitten im Dschungel... #01:01:07-7# PB: Das ist ein Stadion, da wird in zwei, drei Jahren ist das Ding mit Moos bewachsen und keiner wird damit mehr etwas anfangen. Selbst in Rio hast Du ja Stadien, die regelmäßig ge-nutzt werden, die aber aussehen wie ein großer Schimmelteppich. Ich war im November noch mal in Recife und habe mir da natürlich noch örtliche Fußballspiele angeguckt und ja, das Pernambuco-Stadion, das war nicht ausverkauft, das war halb voll, weil man natürlich entspre-chende Ticketpreise hat. Und ein örtliches Stadion in Recife selber, wo halt der Zweitligist spielt, das würde hier in Deutschland keine Spielerlaubnis in der vierten Liga bekommen. Aber es ist halt einfach so. Wenn man diese alten Stadien einfach ein bisschen aufgehübscht hätte, da mal ein paar Sitze und hier ein Notausgang mehr, dann hätte man mehr davon gehabt und hätte viel, viel Geld gespart. Ich glaube nicht, dass die Menschen an sich in Brasilien davon profitiert haben. Es werden Politiker davon profitiert haben, die vielleicht in irgendeiner Form mit verdient haben. Es werden ausländische Bauunternehmen, die federführend die Stadien gebaut haben, profitiert haben, die FIFA hat profitiert, aber die Menschen vor Ort haben nicht profitiert. #01:02:11-2# IV: Wie hast Du die Menschen selber kennengelernt vor Ort? #01:02:18-6# PB: Lebensfroh. Wir waren auch in einer Favela und haben da ein Projekt vom DFB begleitet, wo wir auch einem SOS Kinderdorf einen Scheck überreicht haben. #01:02:26-6# IV: Wo war das? #01:02:30-7# PB: Das war in Recife Name Favela. Da war dann auch Wolfgang Niersbach mit dabei, Britta Heidemann als Schirmherrin des Projektes, Fecht-Olympiasiegerin war dabei. Obwohl es den Menschen dort dreckig ging und ich sag mal, im Dreck gehaust haben, im wahrsten Sinne des Wortes, haben die gelächelt und waren freundlich. Der Brasilianer an sich, Gott sei Dank, die-

28 Anhang

ses lebensfrohe Wesen, weil sonst glaube ich, wäre es noch viel, viel größer oder Ausschrei-tungen oder Demonstrationen hätte es da gegeben. Für mich sowieso überraschend, nach dem 1:7 war glaube ich das Land so geschockt, dass man gar nicht mehr an das andere gedacht hat. Wenn Brasilien früher ausgeschieden wäre - wo man auch munkelt, dass man da nachgeholfen wurde, von Seiten der Schiedsrichter oder der FIFA, weiß man nicht, keine Ahnung. Es gab ja schon das eine oder andere Spiel, wo Brasilien ein bisschen bevorteilt wurde. Nein ich glaube, wenn sie früher ausgeschieden wären, vielleicht nach der Vorrunde, dann hätte es richtig gerappelt in dem Land. Dann wären die Leute zur Besinnung gekommen, so nach dem Motto, jetzt ist Brasilien so früh ausgeschieden, wofür haben wir den ganzen Scheiß mitgemacht. #01:03:35-3# IV: 7:1 in Belo Horizonte, Du hast es erwähnt. Die Brasilianer sind ja schon in Schockstarre verfallen. Damit hat ja keiner gerechnet. Hat sich das Land dann auch gegenüber den Deut-schen gewandelt. Wie war dann die Situation? Du warst ja im Stadion. #01:03:55-8# PB: Na, ich sage mal, es war natürlich dem geschuldet, dass Argentinien ins Endspiel gekom-men wäre, was ja letztlich auch so war. Und man muss ganz ehrlich sagen, vor dem Spiel gegen Brasilien war für die Brasilianer ganz klar, die werden das Ding gewinnen. Und die Deutschen brauchen sich da gar nicht auf den Platz stellen. Und teilweise war es auch schon, ich sage mal, Kommentare unter die Gürtellinie. Und das ist im Fußball so, dann meckert man nicht drüber, aber quasi schon während des Spiels und danach war eben ganz klar, okay, wenn ihr schon gegen Brasilien gewinnt und gegen Argentinien im Endspiel stehen solltet, dann gewinnt bitte auch, denn es gibt für uns Brasilianer nichts Schlimmeres, als wenn Argen-tinien bei uns im Land den Titel holt. Und so war die Stimmung dementsprechend deutsch-freundlich, weil ich sage mal…. #01:04:46-8# IV: Der Situation geschuldet. #01:04:46-8# PB: Genau, das war eben nicht das ganz so schlimme Übel von den beiden Übeln. #01:04:53-9# IV: Und hast Du denn, man sprach auch immer davon, das konnte man in den Medien lesen, dass Fans überfallen worden sind, dass sie bestohlen worden sind. #01:05:03-2# PB: Ja, ja klar. Auch wir hatten auf dem Weg zum Maracanã Stadion als wir im Achtelfinale Kolumbien gegen Uruguay besucht haben, im Nachhinein ist es klar, es war ein Radfahrer mit brasilianischen Trikot der Anfangs neben einer Kneipe oder einer Bar an der Copacabana neben uns stand und das brasilianische Spiel, was da lief, mit uns angeguckt hatte und der fuhr nachher noch zweimal an uns vorbei und als er das zweite Mal auf uns zugefahren kam, sagte ich noch zu meinem Nebenmann, der neben mir ging, pass auf der greift gleich irgend-was ab. Und wirklich am Ende griff er einen von unseren Jungs, die gerade neu angekommen waren - die gehörten zur zweiten Hälfte – wo nachher dann auch Uhren abgelegt worden, Ringe abgelegt wurden, griff er an den Hals und versuchte den Brustbeutel zu entreißen. Gott sei Dank hat er nur das Bändchen nur erwischt und auch kein Geld und auch den persönlichen wichtigen Anhänger der Kette nicht. Aber das gab es halt. Es wurden Handys geklaut, nicht nur eins. Es wurden Tickets geklaut. Also das gab es regelmäßig. Und wenn man nicht aufge-passt hat, dann war man eben auch Adressat des Ganzen. Aber es gab nichts ganz Schlim-mes. Also ich musste ein Mitglied aus dem Polizeigefängnis holen oder von der Polizeistation abholen, weil es einen Disput gab, da hat ein Brasilianer auf einer Ausflugstour, die von meh-reren Leuten begleitet wurde, also nicht nur von Deutschen, sondern auch von Brasilianern in den persönlichen Gegenständen von der Mitfahrerin gewühlt und dann gab es eben eine hit-zige Diskussion und lustiger Weise ist es in Brasilien schlimmer jemanden zu beleidigen, als

Anhang 29

ihm auf die Nase zu hauen. Sie soll ihn angeblich auf Englisch beleidigt haben und deswegen musste sie mit zur Wache. Man musste auch eine Kaution hinterlegen und so weiter und ja, das war dann halt so die Begebenheit. #01:06:51-9# IV: Verständigung, wie habt Ihr Euch hauptsächlich verständigt? Ich persönlich habe eigentlich erfahren, dass es mitunter schwierig war, sich englisch zu unterhalten. #01:07:00-2# PB: Genau. Also von vier Brasilianern sprach einer Englisch und ansonsten eben keine Fremdsprache, die irgendwie verständlich war. Ich hatte zum Glück jemanden in meiner Gruppe der fließend portugiesisch sprach. Zwei sogar und der und dann auch auf der Polizei-station geholfen hat. Ohne den wäre es vermutlich nicht dazugekommen, dass sie hätte gehen können, um es mal so auszudrücken. Und das war schon wichtig, dass da Leute dabei waren, die portugiesisch sprachen. Ansonsten Verständigung schwierig, selbst bei den Leuten die da als Volunteer oder Guide eingesetzt waren, dass die Kenntnisse von Englisch ehre beschränkt waren. #01:07:44-0# IV: Das fällt mir gerade ein, ganz kurz, Ticket die gestohlen wurden, konnten die ersetzt wer-den? #01:07:48-6# PB: Auf dem Schwarzmarkt, ja. #01:07:50-2# IV: Ok. Die FIFA hat in ihren Ticketing-Clearing-Points keine Tickets ersetzt. Man hatte ja im Vorfeld... #01:08:00-1# PB: Nee, Du hättest es vielleicht vorher fotografieren müssen. Das Problem war, das war in den Fällen immer unmittelbar vorm Spiel. Wenn derjenige mit dem Ticket schon reingegangen ist, dann ist er halt drin, der das Ticket gestohlen hat. Der Mitfahrer musste sich dann sein Ticket auf dem Schwarzmarkt noch holen. #01:08:21-6# IV: Ja, okay. Gab es irgendwas in der Reiseplanung was sich nachher verändert. Sagen wir mal im Programm, was die Sehenswürdigkeiten angeht? Vieles läuft ja über Mundpropaganda. Hast Du da kurzfristig noch Programmpunkte verändert? #01:08:36-9# PB: Jetzt gravierende, was die Sehenswürdigkeiten angeht, nicht. Also wie gesagt, wir waren vier Tage zuvor schon in Rio, wo wir halt eben Glück hatten mit dem Wetter und natürlich auch mit den Touristenströmen, die noch nicht so extrem waren. Wir konnten uns im Prinzip noch alles angucken, was da in Frage kam. Viele von meiner Reisegruppe hatten sich noch Zusatz-punkte ausgesucht. Ich hatte ein Mitglied, was nach Manaus geflogen ist. Ich hatte eine Gruppe von Jungs, die zu den Iguazu Wasserfällen geflogen sind. Die auch in den Regenwald geflogen sind. Das war auch für die Leute, die da mitgefahren sind, individuell alles machbar. Jeder konnte sein Programm noch so ändern, dass er halt noch bisschen mehr vom Land sieht. Und das wurde auch eingeplant und das war auch ohne weiteres möglich. Für mich persönlich war es immer schwierig, gerade in der zweiten Hälfte des Turniers für Erholung zu sorgen, weil ich natürlich immer damit beschäftigt war, nach Rio zu fahren, die Tickets zu besorgen für das kommende Spiel und so weiter. Also für mich, ich habe mal so hochgerech-net, wenn ich fünf Tage Erholung hatte, dann war es viel. Der Rest war wirklich Arbeit, oder Anreise, Abreise, oder sonst irgendwas. #01:09:42-4# IV: Aber es hält Dich nicht davon ab, so etwas noch mal in Zukunft zu machen? #01:09:40-5# PB: Nein, gar nicht. Das Ergebnis gibt einem ja da Recht. Und rein theoretisch, um es mal so

30 Anhang

auszudrücken, wenn wir früher rausgeflogen wären, hätte ich noch ein, zwei Wochen Strand-urlaub gehabt. War nicht absehbar, aber letztlich für das Ergebnis, dass man Weltmeister ge-worden ist, nimmt man das wiederum gerne in Kauf. #01:09:59-7# IV: Ja, gut mal davon abgesehen, dass wir Weltmeister geworden sind in Brasilien der Fuß-ballnation schlecht hin. Was war Dein anderes Highlight, was Du mitgenommen hast von Bra-silien? #01:10:10-2# PB: Es gab so viele, die auch irgendwo gleichwertig sind. Zum einen natürlich die Reise an sich gut verlaufen ist. Sprich es ist keiner schwer verletzt nach Hause gekommen, keiner der irgendwie verlustig gegangen ist. Ich sage mal, ich hab zum Beispiel eine Bekannte wieder getroffen, das war natürlich auch ein Highlight. Die habe ich vor mittlerweile fünfeinhalb Jahren oder fast sechs Jahren in Stadt X verabschiedet. Ich wusste sie geht nach Brasilien, sie wird dort heiraten und ihr Kind zur Welt bringen und so weiter. Und dann gab es diesen Besuch im SOS Kinderdorf und ich gucke nach links und mich guckte jemand von links an und da haben wir uns da wieder gesehen, ohne dass wir fünf Jahre miteinander kommuniziert hätten. Wir haben uns nie wieder geschrieben, nie wieder telefoniert und in diesem riesigen Land haben wir uns dann wiedergesehen und dann haben wir uns natürlich gefreut wie Bolle, dass man sich in dieser Riesenwelt plötzlich so wiedertrifft. Die hat da zufällig gearbeitet. Das war so mein persönliches privates Highlight unabhängig vom Fußball. Ansonsten natürlich die ganze Reise war ein Highlight. Es ist schwer da irgendetwas herauszuheben. #01:11:24-2# IV: Okay. Und kannst Du mit Deinen Verwandten sprichst, mit Deinen Bekannten, empfiehlst du Brasilien? #01:11:32-1# PB: Jein. Es kommt darauf an, was man da machen möchte. Also ganz ehrlich, wenn man jetzt von Deutschland aus nur irgendwo zum Strandurlaub fliegen möchte, dann kann man es auch woanders tun, um es so auszudrücken. Wenn man sich natürlich bestimmte Nischen angucken möchte, wie den Regenwald oder die Iguazu Wasserfälle oder das Hinterland, dann ist es auf jeden Fall empfehlenswert. Wenn man freundliche Menschen erleben möchte, wenn man ja, ich sage mal, ein besonderes Land erleben möchte, dann würde ich es empfehlen, aber es ist immer die Frage, was suche ich für ein Urlaub. Was suche ich für ein Reiseziel. Also ich selber bin noch mal hingeflogen das Ganze außerhalb der WM mir anzugucken. Und ja, es war nett, aber es war nicht so, dass ich sage, ich muss da unbedingt noch mal hin. #01:12:27-6# IV: Hast Du denn bei Deinem zweiten Besuch irgendwelche Unterschiede festgestellt, wo Du sagst, dass hast Du vorher durchs Organisieren, durchs Fußballturnier, gar nicht so wahrge-nommen hast? #01:12:32-9# PB: Ja, definitiv. Es war alles ein bisschen entschleunigter. Es war entspannter, wie der Bra-silianer an sich so ist. Oder wo er schon zu entspannt ist, weil viele Dinge so nicht funktioniert haben, wie der Charterflug zum Beispiel oder manche Bustransfers, wo dann statt drei Busse nur zwei kamen. Oder statt sechs Uhr, zehn Uhr und solche Geschichten. Das gab es natürlich auch alles. Aber so dieses normale Leben, wo Du auch ein bisschen mitbekommst, wie dann der Brasilianer seinen kleinen Obststand an der Ecke hat, schon so ein bisschen, ja nicht ums Überleben kämpft, oder schon guckt, wie er um die Runden kommt, das war schon gemerkt. Das war halt schon ein anderes Gefühl als jetzt zur WM selber. #01:13:17-2# IV: Du sprachst gerade von einem Charterflug, der nicht stattgefunden hat oder zu spät kam, das war dann für einen Inlandsflug? #01:13:23-4#

Anhang 31

PB: Ja genau. Das war die Geschichte zum Achtelfinale von Carbo Frio aus Richtung Porto Allegre, wo eigentlich alles fix war vom DFB-Reisebüro aus und dann halt eben am Nachmittag vorher oder am Mittag vorher gesagt wurde, der Charta fliegt nicht, weil angeblich keine Lan-deerlaubnis erhält und dann musste eben für über hundert Leute dann, mussten dann die Flüge nachgebucht werden auf Linie, so dass der letzte tatsächlich auch erst fünfzehn Minuten vorm Spiel mit Polizeieskorte im Stadion ankam, weil wir dann in einem Sternenflug nach Porto Allegre geflogen sind. Der Charta rück zu hat dann wieder funktioniert. Aber das sind so Dinge, die in Brasilien halt definitiv üblich sind, die auch passieren, dass Absprachen nicht eingehal-ten werden, dass klare unterschriebene Dinge halt einfach nicht wahrgenommen werden und dass man sich nicht wirklich auf alles verlassen kann. #01:14:20-4# IV: Ja. Es gab ja dann zum Schluss einen Charter direkt zum Finale, sind da Leute aus Deiner Sektion mitgeflogen zum WM-Titel. #01:14:27-9# PB: Ja genau. Gab es. Also der Name Fanclub-Mitglied, der war auch mit auf dem Finalchar-ter, der wollte die ursprüngliche Reise komplett mitmachen und war dann auf dem Finalcharter mit drauf, die gab es. Definitiv. Nur ich selber hatte da wenige Berührungspunkte, außer dass wir uns natürlich uns dann zuvor an der Copacabana getroffen hatten, weil es dann auch ganz nett ist, wenn da viele Fans da sind, die dann auch ein bestimmtes Bild abgeben. Aber mit dem Charter selber hatte ich nichts mit zu tun. #01:14:58-5# IV: Würdest Du sowas unterstützen. Ich meine, ist ja nur zum Finale dorthin zu fliegen. Es ist ja etwas anderes, wenn man so ein Turnier auch miterlebt. Oder kannst du das auch verste-hen, dass das Leute gemacht haben? #01:15:18-2# PB: Klar, natürlich. Jeder der es macht, der hat erstens das Recht dazu und zweitens ist das völlig legitim und normal. Und wenn man nicht die Kohle hat sich die komplette Zeit anzutun, oder die Urlaubstage oder den familiären Background und so weiter, natürlich, klar. Das ist auf jeden Fall ein Highlight, selbst für die, die nur für das Finale waren, war das ein sicheres Er-lebnis des Lebens, also, ja natürlich! #01:15:49-5# IV: Ja, okay gut, herzlichen Dank Name Fanclub-Betreuer. Du hast mir ein hervorragendes Input gegeben aus deiner Sicht auch über den Fanclub. Ich mache mal an der Stelle hier das Diktiergerät aus.

32 Anhang

Anhang 8: Umfrage DFB FCN Gesamt, Online-Fragebogen (LimeSurvey), Auswahl der Fra-gen zu den latenten Variablen (hypothetische Konstrukte)

Anhang 33

FCZF1

FCZF2

FCZF3

FCZF4

FCZF5

34 Anhang

IDF1

IDF2

IDF3

IDF4

SPL1

SPL2

SPL3

LOY1

LOY2

LOY3

LOY4

LOY5

Anhang 35

…

Hinweis: Der vollständige Fragebogen kann beim Autor angefragt werden.

STG1

STG2

STG3

STG4

SPZF1

SPZF2

SPZF3

STD1

STD2R

STD3R

36 Anhang

Anhang 9: Messindikatoren (Items) der latenten Variablen: Teamidentifikation, wahrgenom-mene Teamleistung, Loyalität, zuschauerinduzierte Stadionatmosphäre, Stadions-ervicequalität, Zufriedenheit mit Spielbesuchen, nach Woratschek, Horbel & Popp, 2016, S. 35

Anhang 37

Anhang 10: Scree-Plot zur visuellen Prüfung der Faktoren mit Eigenwerten > 1

Das Scree-Plot zeigt einen deutlichen Knick bei Faktor 6.

Danach flacht die Kurve ab. Das unterstützt die Aussage,

dass das vorliegende theoretische Modell aus sechs Kom-

ponenten besteht, deren Eigenwerte > 1 sind. Für den Pre-

test erklären diese Faktoren 77,2 % der Gesamtvarianz.

38 Anhang

Anhang 11: Item-Skala-Statistiken der Pretest-Umfrage

a) Konstrukt zuschauerinduzierte Stadionstimmung

N %

Fälle Gültig 80 100,0

Ausgeschlossena 0 ,0

Gesamt 80 100,0

a. Listenweise Löschung auf der Grundlage aller Variablen in

der Prozedur.

Reliabilitätsstatistiken

Cronbachs Alpha Anzahl der Items

,921 4

Item-Skala-Statistiken

Skalenmittelwert,

wenn Item wegge-

lassen

Skalenvarianz,

wenn Item wegge-

lassen

Korrigierte Item-

Skala-Korrelation

Cronbachs Alpha,

wenn Item wegge-

lassen

STG1 12,58 18,222 ,866 ,879

STG2 11,44 20,325 ,706 ,933

STG3 12,14 20,019 ,815 ,898

STG4 12,56 17,869 ,889 ,871

Anhang 39

b) Konstrukt Zufriedenheit mit den Spielbesuchen

Reliabilitätsstatistiken

Cronbachs Alpha Anzahl der Items

,797 4

Item-Skala-Statistiken

Skalenmittelwert,

wenn Item wegge-

lassen

Skalenvarianz,

wenn Item wegge-

lassen

Korrigierte Item-

Skala-Korrelation

Cronbachs Alpha,

wenn Item wegge-

lassen

SPZF1 17,48 8,556 ,784 ,664

SPZF2 17,46 8,682 ,786 ,666

SPZF3R 17,45 8,909 ,503 ,810

LOY2 17,44 10,097 ,433 ,830

40 Anhang

c) Konstrukt wahrgenommene Mannschaftsleistung

Reliabilitätsstatistiken

Cronbachs Alpha Anzahl der Items

,890 3

Item-Skala-Statistiken

Skalenmittelwert,

wenn Item wegge-

lassen

Skalenvarianz,

wenn Item wegge-

lassen

Korrigierte Item-

Skala-Korrelation

Cronbachs Alpha,

wenn Item wegge-

lassen

SPL1 9,64 7,247 ,796 ,834

SPL2 9,65 6,433 ,850 ,785

SPL3 10,04 8,113 ,719 ,899

Anhang 41

d) Konstrukt Stadionservicequalität

Reliabilitätsstatistiken

Cronbachs Alpha Anzahl der Items

,499 2

Item-Skala-Statistiken

Skalenmittelwert,

wenn Item wegge-

lassen

Skalenvarianz,

wenn Item wegge-

lassen

Korrigierte Item-

Skala-Korrelation

Cronbachs Alpha,

wenn Item wegge-

lassen

STD1 2,89 1,975 ,335 .

STD2R 3,63 2,491 ,335 .

42 Anhang

e) Konstrukt Teamloyalität

Reliabilitätsstatistiken

Cronbachs Alpha Anzahl der Items

,557 3

Item-Skala-Statistiken

Skalenmittelwert,

wenn Item wegge-

lassen

Skalenvarianz,

wenn Item wegge-

lassen

Korrigierte Item-

Skala-Korrelation

Cronbachs Alpha,

wenn Item wegge-

lassen

LOY2 10,41 4,397 ,587 ,128

LOY1 10,55 4,175 ,545 ,161

STD3R 11,54 6,125 ,082 ,894