Anno. BVMW Jahresbericht 2011

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Anno. BVMW Erfolge 2011 Impulse 2012

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Erfolge 2011. Impulse 2012.

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Anno. BVMW Erfolge 2011 Impulse 2012

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VorwortMario Ohoven

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Fachkräfte für den Mittelstand

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Bildungsgipfel: BVMW bei Bundes-

forschungsministerin Schavan

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GrußwortDr. Philipp Rösler

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BVMW international

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Netzwerken vor Ort

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Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Inhalt

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Anno.Erfolge 2011. Impulse 2012.

InhaltVorwort | Grußwort .........................................................................Seite 4–5Mario Ohoven, Präsident des BVMW und der CEA-PME Seite 4Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Seite 5

2011 – Kluft zwischen Realität und Wahrnehmung ........................Seite 6–7

Die Werte des Unternehmers ..........................................................Seite 8–9

Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen ...........................................Seite 10–13

Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank ....................................Seite 14–15

Fachkräfte für den Mittelstand ........................................................Seite 16–17

Spitzentreffen: Mario Ohoven bei Umweltminister Dr. Norbert Röttgen ...............................................Seite 18–19

BVMW international ........................................................................Seite 20–21

Gerechtigkeit im Steuersystem – Effizienz statt Bürokratie ..................................................................Seite 22–23

Mehr Gespür für die IT-Sicherheit. ...................................................Seite 24

Bildungsgipfel: BVMW bei Bundesforschungsministerin Schavan .............................................Seite 25

Der Politische Beirat des BVMW .....................................................Seite 26–27

Bundeswirtschaftssenat ..................................................................Seite 28

Unsere Partner .................................................................................Seite 29

Staatsbesuch in São Paulo ..............................................................Seite 30–31

Verbandsorganisation / Leistungen und Erfolge ..............................Seite 32–33

Netzwerken vor Ort ..........................................................................Seite 34–35

Gefragter Gesprächspartner / Mittelstand und Medien .................Seite 36–37

Ausblick ............................................................................................Seite 38–39

Impressum ........................................................................................Seite 39

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Liebe Unternehmerinnen, liebe Unternehmer,

das Jahr 2011 stand im Zeichen von Energiewende und Euro-Schuldenkrise. Die abrupte Kehrtwende der Bundesregierung in der Energiepolitik brachte massive finanzielle Mehrbelastungen für Bürger und Betriebe. Die Energiepreise explodie-ren – und heizen seitdem die Inflation an. Ein Ende des Preisauftriebs ist weder in Deutschland noch in der Europäischen Union in Sicht.

Die Schuldenkrise einiger Mitgliedsländer hat die EU in die schwerste Krise seit ihrer Gründung gestürzt. Mit Gipfeltreffen in immer kürzeren Abständen versuchte sich die Politik in Schadensbegrenzung – um den Preis einer gigantischen Ver-schuldung in Euroland. Die offiziellen Staatsschulden summieren sich inzwischen auf 7,8 Billionen Euro. Mit den Schulden erhöh(t)en sich die Risiken. Im worst case haftet Deutschland bereits heute für 560 Milliarden Euro.

Deutschland ist Europas Rettungsanker und Motor zugleich. Ohne unsere Wirt-schaftsleistung fiele die Bilanz in der Eurozone katastrophal aus. Der Garant für Wachstum und Beschäftigung war in den zurückliegenden Monaten abermals der deutsche Mittelstand. Millionen Klein- und Mittelbetriebe haben kräftig investiert und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Ihnen verdanken wir es, dass die Zahl der Arbeitslosen trotz Krise erfreulich zurückgegangen ist.

Der BVMW hat sich auch 2011 auf allen politischen Ebenen machtvoll für die Interessen des Mittelstands eingesetzt. Ob auf dem Fachkräftegipfel der Bun-desregierung in Berlin oder im Gespräch mit hochrangigen EU-Repräsentanten in Brüssel, unser Rat ist gefragt. In Begegnungen mit Spitzenpolitikern konnten wir konkrete Lösungsvorschläge einbringen. Ich nenne hier nur das Aus für das Datenmonster ELENA, unser Modell der Arbeitgeberzusammenschlüsse oder die Harmonisierung der Körperschaftsteuer in der EU.

Erfolg macht attraktiv. So ist unser Verband 2011 wiederum gegen den Trend gewachsen. Dabei trägt die Fokussierung auf Metropolregionen der wirtschaft-lichen Entwicklung Rechnung. In Bund und Ländern haben wir die Vernetzung mit den Entscheidern in Parlamenten und Parteien verstärkt. Die Auslandsbüros des BVMW rund um den Globus erschließen deutschen Mittelständlern den Zugang zu Zukunftsmärkten.

Kurzum: Der deutsche Mittelstand hat alle Herausforderungen gemeistert. Zu diesem Erfolg leistet der BVMW seinen unverzichtbaren Anteil. Die Themen-schwerpunkte dieser Publikation vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt un-serer Aktivitäten im Jahr 2011. Allen, die hierzu beigetragen haben, gilt mein ganz persönlicher Dank. Lassen Sie uns diesen Erfolgsweg gemeinsam fortsetzen.

IhrMario Ohoven

Präsident des BVMWund des europäischenMittelstandsdachverbandsCEA-PME

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Vorwort | Grußwort

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die deutsche Wirtschaft wird auch im Jahr 2012 weiter wachsen. Das lassen alle vorliegenden Prognosen erwarten. Deutschland bleibt damit der Stabilitätsanker in Europa. Doch die Eintrübung auf den Weltmärkten und die Unsicherheiten in der Eurozone gehen auch an Deutschland nicht spurlos vorüber.

Deshalb ist es umso wichtiger, die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu steigern und Vertrauen zurückzugewinnen, aber auch unser Land weiter für die Zukunft zu rüsten. Wir müssen Wachstumsbremsen in Deutschland lösen. Deutschland steckt voller Dynamik und frischer Ideen. Das Engagement der vielen Unter-nehmerinnen und Unternehmer in diesem Land ist beeindruckend. Über die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen hat in den letzten drei Jahren innovative Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Der deut-sche Mittelstand ist damit Spitzenreiter in der Europäischen Union. Kleine und mittlere Unternehmen sind das wirtschaftliche Rückgrat unseres Landes. Zum Erfolgsrezept gehören Innovationsstärke, Schaffenskraft und ein klarer Blick auf die Bedürfnisse der Kunden.

Um erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmerinnen und Unternehmer auch hochqualifizierte Fachkräfte. Die Bundesregierung setzt dabei auf ein besseres Ausschöpfen der inländischen Potenziale, aber auch auf intelligente Zuwande-rung. Dafür stellen wir jetzt die Weichen. Ein besonderes Anliegen ist mir, dass Engagement nicht an bürokratischen Hürden scheitert.

Der Bürokratieabbau wird deshalb entschieden weiter vorangetrieben. Nicht zuletzt brauchen wir ein stabiles und wettbewerbsfähiges Europa, das klei-nen und mittleren Unternehmen offene Märkte und neue Chancen bietet. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit sich Unternehmergeist entfalten kann. Dafür werde ich mich weiter mit konkreten Initiativen und klaren Worten einsetzen.

Deutschland braucht einen starken Mittelstand. Es ist gut, dass der BVMW diese Botschaft immer wieder ins öffentliche Bewusstsein rückt. Dem Verband, aber auch allen Unternehmerinnen und Unternehmern wünsche ich für das neue Jahr viel Erfolg.

IhrDr. Philipp Rösler

Bundesministerfür Wirtschaft und Technologie

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6Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | 2011 – Kluft zwischen Realität und Wahrnehmung

Unternehmerische Erfolge, die Überschuldung der Staaten und fünfzehn europäische Krisengipfel kennzeichnen das Jahr 2011. Das Geschäftsklima war gut, die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist abermals gesunken. Über 41 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr erwerbstätig. Ein Rekordwert. Der überwiegende Teil davon im Mittelstand.

Dennoch überwog in den Medien die Krisenrhetorik. So ist ein Missverhältnis zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung genährt worden, und diese Kluft ist das wesentliche Merkmal des Jahres 2011.

Jede Krise hat mehrere Facetten: direkte Auswirkungen, kurzfristige Not-reaktionen und einen nachhaltigen Einfluss auf die gesellschaftlichen und politischen Strukturen. Von dem Tsunami im März 2011 an der japanischen Küste waren zunächst die Bewohner vor Ort betroffen. Durch die Katastrophen im Atomkraftwerk in Fukushima wurde in der Folge auch die Abschaltung der Reaktoren in Deutschland forciert. Die „Energiewende“ in Deutschland hat dann auf Basis einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz stattgefunden. Dabei sind die Preise an den Strombörsen durch das Atom-Moratorium kurzfristig nicht gestiegen, wie es auch der BVMW im Frühjahr prognostiziert hatte. Aber weil die Regierung auf teure Offshore-Anlagen und einen massiven Ausbau der Übertragungsnetze setzt, ist ein Preisanstieg zu befürchten.

Dieses Schema der kurzfristigen Beruhigung mit höheren langfristigen Risiken zieht sich durch mehrere Politikfelder. Deswegen hat sich der BVMW im Jahr 2011 intensiv in den Bereichen Energie, Banken und Euro engagiert: nicht der kurzfristigen Auswirkungen wegen, die oft bei mittelständischen Unternehmen kaum spürbar sind, sondern um der langfristigen Risiken willen, wie sie von falschen politischen Reaktionen hervorgerufen werden. Zu hohe Energieprei-se, fehlende Kredite und eine überbordende Bürokratie sind die Folgen, wenn kein ordnungspolitisches Gewissen den Politikern in Berlin und Brüssel ins Gewissen redet. Diese Rolle hat der BVMW im Jahr 2011 übernommen. Im Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Wirtschaft, im Dialog mit Bundes-wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und bei Gesprächen mit Spitzenpolitikern aller Parteien hat unser Verband für den Mittelstand Position bezogen. Dabei orientieren wir uns in der politischen Argumentation stets an den unterneh-merischen Werten, denen jeder mittelständische Unternehmer folgt.

2011 – Kluft zwischen Realitätund Wahrnehmung

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8Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Die Werte des Unternehmers

Die Werte des UnternehmersUnternehmer sind Typen. Ganz unterschiedliche. Aber gibt es neben den per-sönlichen Eigenschaften gemeinsame Werte, die die Unternehmermentalität kennzeichnen? Ja. Es sind diese unternehmerischen Werte, nach denen die mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer leben.

Aufrichtigkeit

Aufrichtigkeit schafft Achtbarkeit, die Grundlage für Vertrauen. Der mittelständische Unternehmer agiert mit einer langfristigen Perspektive und weiß um den Stellenwert einer hohen Reputation. Vertrau-en erleichtert das Geschäftsgebaren und verkürzt Prozesse. Deshalb sind Aufrichtigkeit, Fairness und Vertrauen nicht nur aus moralischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht wichtige Werte.

Freiheit

Mittelständische Unternehmer lieben die Unabhängigkeit, Entscheidungen zu tref-fen. Das umfasst auch die Freiheit, sich niederzulassen, Mitarbeiter einzustellen und neue Produkte zu entwickeln. Auch die Freiheit zu scheitern gehört dazu. Un-ternehmer wissen, dass die Freiheit dort endet, wo Dritte Nachteile erleiden. Des-halb gehören Freiheitsliebe und soziales Engagement zusammen.

Eigenverantwortung

Mittelständische Unternehmer haf-ten mit ihrem Kapital. Im Gegensatz zu anderen erwarten sie nicht, dass der Staat für Verluste aufkommt. Eigenverantwortung und die Ver- antwortung für andere gehen Hand in Hand. Der Unternehmer hat sich dazu entschieden, verantwortlich zu sein – für sich selbst und für seine Mitarbeiter.

Nachhaltigkeit

Wer nachhaltig wirtschaf-tet, lebt vom Ertrag und nicht von der Substanz. Mit-telständische Unternehmer streben aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht eine nachhaltige Ent-wicklung ihres Unterneh-mens an. Für sie stehen nicht Quartalsergebnisse im Vordergrund, sondern der langfristige Aufbau und Erhalt ihrer Unternehmen. Diese konservative, werter-haltende Einstellung bedeu-tet auf gesellschaftlicher Ebene die Verbindung von Ökologie und Ökonomie.

Offenheit

Seit jeher überwindet der Handel religiöse, kulturel-le oder nationale Grenzen. Daher sind mittelständi-sche Unternehmer offen für Andersdenkende. Bei internationalen Treffen zeigt sich immer wieder, dass die unternehmerischen Werte das verbin-dende Element zwischen den Unternehmern sind.

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Diese Werte zeichnen Unternehmerpersönlichkeiten aus. Doch finden sie noch ihren Widerhall in der Politik? Die Antwort lautet Nein. Deswegen machen wir uns in Berlin, in Brüssel und in den Bundes-ländern für eine mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik stark. Eine Wirtschaftspolitik, die auf den Werten Eigenverantwortung, Leistungsgerechtigkeit, Nachhaltigkeit und individueller Freiheit basiert.

Leistungsprinzip

Unternehmer erzeugen Produkte, schaffen Ar-beitsplätze und sorgen für Wachstum. Davon profitieren die einzelnen Unternehmer und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit: Das muss ho-noriert werden. Wer mehr leistet, soll mehr ver-dienen. Dieser Grundsatz ist auch eine Motivation für künftige Generationen, unternehmerisch tätig zu werden und so unseren Wohlstand zu sichern.

Unternehmerischer Idealismus

Unternehmer besitzen Gestaltungswillen. Sie setzen Ideen in die Rea-lität um. In diesem Sinne sind Unternehmer Idealisten. Gegenwind und Hürden wecken ihren Ehrgeiz. Unternehmer bleiben auf dem Boden der Realität, sie sind keine Phantasten. Durch diesen unternehmerischen Idealismus werden aus Existenzgründern Unternehmerpersönlichkeiten.

Risikobereitschaft

Unternehmer sind bereit, Ri- siken für ihr Unternehmen und für sich selbst zu über- nehmen. Der Vergleich mit Banken zeigt, warum aus der individuellen Risikobe-reitschaft im Mittelstand kein gesamtgesellschaftli-ches Risiko erwächst: Der Unternehmer begrenzt sei-ne Risiken, da er eigenver-antwortlich haftet, und im Fall des Misserfolgs werden die Verluste nicht auf den Steuerzahler abgewälzt.

Soziales Verhalten

Unternehmen sind ein Teil der Gesellschaft. Den Unternehmern ist daher der gesellschaftliche Zusammenhalt sehr wichtig. Arbeitsplätze zu schaffen, angemessene Löhne zu zahlen und die Mitarbeiter in ihrer Individualität ernst zu nehmen, ist Teil ihres mittelständischen Engage-ments. Viele Unternehmer eröffnen auch benachteiligten Menschen Aufstiegschancen, die ihnen sonst verwehrt sind.

Freude am Wettbewerb

Wettbewerb ist der Ansporn, mit besseren und innovativeren Produkten seine Kunden zu über-zeugen. Der Unternehmer handelt aus Freude am Wettbewerb. Eine wichtige Voraussetzung für Wettbewerb sind faire Rahmenbedingungen – für Unternehmen und Bürger. Der Unternehmer tritt auch für Bildungsgerechtigkeit ein: Bildungschan-cen dürfen nicht vom sozialen Status abhängig sein.

Regionale Verwurzelung

Mittelständische Unternehmen sind häufig mit den Regionen, in denen sie unternehmerisch tätig sind, eng verbunden. Sie unterstützen auf vielfältige Weise regionale Aktivitäten und wissen, dass der Schutz der Umwelt vor der eigenen Haustür beginnt. Das Vertrauen der Mitarbeiter, Kunden und Zulieferer in ein Unternehmen wächst, je mehr es sich mit seinem Standort identifiziert.

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10Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen

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Mit Kroatien, einem weiteren Musterschüler, wurde währenddessen der Eintritt in die Europäische Union ausgehandelt. Im Juli 2013 soll es soweit sein. Die Anziehungskraft von Europa ist ungebrochen, nicht nur für die nationalen Regierungen, sondern auch für die Unternehmen.

99 Prozent aller Unternehmen in Europa sind kleine und mittlere Unter-nehmen. Sie alle teilen den Wertekatalog, der in diesem Jahresbericht auf den Seiten 9 bis 10 aufgeführt ist. Die Problemländer können nur mit einem starken Mittelstand aus der Krise kommen.

Diese Überzeugung haben BVMW und CEA-PME, der Dachverband der europäischen Mittelstandsverbände, gemeinsam bei vielen Gelegen-heiten kommuniziert. Dazu gehören das Parlamentarische Frühstück in Straßburg, Pressekonferenzen in Frankfurt und Berlin, Gespräche mit Spitzenpolitikern in Brüssel, Berlin und Bratislava und auch ein Besuch des Politischen Beirats in Brüssel.

Man mag es kaum glauben – der Euro ist attraktiv. Am 1. Januar 2011 führte das siebzehnte Land den Euro ein: Estland. Das baltische Land gehört zu den dynamischen und aufstre-benden Volkswirtschaften Osteuropas und fährt zudem eine sehr solide Haushaltspolitik.

Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen

MDas Lösungspaket des BVMW zur Eurokrise.

1. Existenzgründungen fördern, denn ohne die kleinen und mittleren Unternehmen kann kein Land die Krise lösen.

2. Konsequente Strukturreformen und Privatisierungen.

3. Euro-Anleihen mit separater Haftung („synthetische Euro-Bonds“) als Alternative zu EFSF, ESM und Euro-Bondseinsetzen. Eine direkte Zinssubvention ist ehrlicher, transparenter und risikoärmer für Deutschland als Milliarden-Garantien, die auch zukünftige Generationen belasten werden.

4. Ausgleichsforderungen (wie nach den Währungsreformen 1948 und 1990 praktiziert) einsetzen, um Banken nach einer Umschuldung kapitalisieren zu können.

5. Flexible Instrumente der relativen Preisanpassung einsetzen, die aber eine Deflationspolitik vermeiden. Eine Doppelwährung könnte ein mögliches Instrument dazu sein.

6. Einmalig Umschuldungen, wenn die Schuldentragfähigkeit eines Landes nicht wieder hergestellt werden kann.

7. Die EZB hat sich auf die Versorgung des Bankensystems mit Liquidität zu konzentrieren. Der Aufkauf von Staatsanleihen ist nur in Notfällen zulässig.

Freiheit – weil nur eine freie Gesellschaft Wohlstand ermöglicht.

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Europa bleibt attraktiv

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12Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen

Leitplanken für Euroland.Wie soll Europa langfristig aussehen? Aus Sicht des BVMW – und orientiert an den unternehmerischen Werten – sollte sich Euroland an diesen Prinzipien ausrichten:

1. Think Small First99 Prozent aller Unternehmen in Euroland sind kleine und mittlere Unternehmen. Diese Unternehmen schaffen die Arbeitsplätze. Die Politik darf sich nicht an den Groß-konzernen orientieren, sondern muss die richtigen Rahmenbedingungen für den euro-päischen Mittelstand schaffen.

2. Markt vor StaatWo eine wettbewerbliche Lösung möglich ist, darf der Staat nicht regulatorisch eingreifen. Eigentumsrechte und Konsumentensouveränität sind Teil dieses Prinzips. Ebenso gehö-ren die Eigenverantwortung und das Haftungsprinzip dazu. Die staatliche Rettung von insolventen Unternehmen darf nur der Ausnahmefall, aber nie die Regel sein.

Als einzige deutsche Mittelstandsvertretung war der BVMW zu Gast auf dem Wirtschafts-gipfel Polen-Deutschland in Warschau. In seiner Keynote hob der Präsident der CEA-PME, Mario Ohoven, die Bedeutung der polnisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen für die europäische Einigung hervor. An dem Gipfeltreffen nahmen die Wirtschaftsminister beider Länder, Waldemar Pawlak und Dr. Philipp Rösler sowie der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher teil.

Die nationale Gesetzgebung wird in vielen Politikfeldern mittlerweile von Vorgaben aus Brüssel bestimmt. Bei der Brüsseler Gesetzgebung hat wiederum der Europäische Rat das letzte Wort, in dem die Nationalstaaten das Sagen haben. So zahlt sich das Engagement von BVMW und CEA-PME doppelt aus: in Brüssel und als Rückkoppelung auf die nationale Politik.

Sehr konkret wird dieses Engagement bei der europäischen Umsetzung von Basel III. Oder auch bei der einheitlichen Europäischen Rechtsform (SPE), bei der Verwaltungs- und Betriebsstätten einer gemeinsamen Rechtsform unterliegen sollen. Die SPE würde grenz-überschreitende Transaktionen erleichtern, wenn nicht mehr die nationalen Besonderheiten einer Rechtsform hinterfragt werden müssen.

Die SPE ist nur ein Beispiel, wie konkrete Mittelstandspolitik die Grundlagen für Wirtschafts-wachstum schafft. Ohne Wachstum kann die europäische Staatsschuldenkrise nicht gelöst werden. Darauf hatte Mario Ohoven als gemeinsamer Präsident von BVMW und CEA-PME schon im Frühjahr 2010 hingewiesen.

So kommt es, dass der BVMW und seine Mitglieder eine stark proeuropäische Ausrich-tung haben, aber dennoch die bisherige Rettungspolitik kritisieren. In der Umfrage vom Jahreswechsel 2011/12 sprachen sich 87 Prozent der mittelständischen Unternehmer für eine Beibehaltung der Währungsunion aus. Gleichzeitig sind 60 Prozent der Überzeugung, dass nicht alle Länder in der Währungsunion verbleiben können.

In dieser Situation gehört der BVMW zu den wenigen Akteuren in der politischen Szene, die nicht nur kritisieren, sondern auch ein eigenes Lösungskonzept präsentieren. Die Stärkung von mittelständischen Unternehmen nimmt in diesem Konzept eine tragende Rolle ein.

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Der BVMW auf dem „Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen“ in Warschau.

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12 | 13Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

3. SubsidiaritätDie Unterschiede innerhalb der Eurozone sind zu groß, als dass eine vollkommene Angleichung in der Arbeitsmarkt-, Sozial-, Energie- und Steuerpolitik sinnvoll wäre. Das Prinzip der Subsidiarität muss zur Geltung kommen. Es besagt, dass politische Entscheidungen so ortsnah wie möglich getroffen werden und somit ein Wettbewerb um die besten Lösungen entsteht. Eine Transferunion ist damit ausdrücklich nicht verbunden.

4. Demokratische LegitimationWichtige Entscheidungen müssen von gewählten Politikern getroffen werden, nicht von Technokraten. Das entspricht demokratischen Prinzipien. Euroland wird langfristig durch einen direkt gewählten Präsidenten und die Möglichkeit, per Volksabstimmung auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen, gestärkt.

5. Transparenz und NachhaltigkeitFür ein starkes Europa ist das Vertrauen der Bürger notwendig. Entscheidungen müssen nachvollziehbar und transparent zustande kommen. Entscheidungen mit langfristiger Wirkung erhalten Verfassungsrang, alle anderen Gesetze und Verordnungen verfallen nach spätestens zehn Jahren automatisch. Generationengerechtigkeit und eine Schuldenbremse sind Teil des Prinzips.

Freude am Wettbewerb – weil Unterschiede das Leben und die Märkte bereichern.

Der politische Beirat des BVMW, darunter Minister a. D. Dr. Wolfgang Gerhardt, Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl und Staatssekretär a. D. Otto Bernhardt zu Gesprächen in Brüssel. Fo

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Weitere Informationen finden Sie hier: www.bvmw.de/europa

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Komission und EU-Kommissar (li.), und Mario Ohoven.

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14Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank

In Deutschland lag 2011 eine Sondersituation vor. Große Geldbeträge aus anderen EU-Ländern wurden angesichts eines möglichen Austritts aus dem Euro bei deut-schen Banken in Sicherheit gebracht. Anders als 2009 gab es 2011 keine Anzeichen für eine Kreditklemme in Deutschland. Aber die Lage kann sich ändern, auch durch die Einführung von Basel III. Basel III umfasst ein Paket von neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln, die im europäischen Raum derzeit unter dem Stichwort „Capital Requirement Directive IV“ diskutiert werden.

Der BVMW hatte 2010 als erster Verband in Deutschland darauf hingewiesen, dass durch Basel III Probleme für die Mittelstandsfinanzierung entstehen können. Die geplante Erhöhung der Eigenkapitalquoten für Banken wirkten proportional zu den vorgegebenen Risikogewichten, die für Kredite an den Mittelstand höher sind als für den Kauf von Staatsanleihen oder für Kreditgeschäfte zwischen Banken.

Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag des BVMW zeigt, dass die Sorge berechtigt ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Kredite an den Mittelstand teurer und knapper werden. Mit den Beschlüssen des Europäischen Rates vom 26. Oktober 2011 wird ein wesentliches Element von Basel III sogar vorgezogen. Einige Banken werden bereits von Mitte 2012 an eine wesentlich höhere Eigenkapitalquote halten müssen, während nach Basel III eine Übergangsfrist bis 2019 geplant war.

In den südlichen Euroländern wird es für die kleinen und mittleren Unternehmen immer schwie-riger, sich über Kredite zu finanzieren. Die Kreditklemme ist schon da. Die Hauptgründe dafür sind die schlechte wirtschaftliche Situation und die höheren Eigenkapitalanforderungen an die Banken. Die Vertrauenskrise bezieht sich längst nicht mehr auf den Staatssektor allein.

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Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank

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Das Ziel der europäischen Beschlüsse war es, die Banken mit Blick auf die europä-ische Staatsschuldenkrise sicherer zu machen. De facto wird aber der Mittelstand getroffen, wenn Banken zur Erfüllung der neuen Eigenkapitalregeln Aktiva abbauen. Gerade durch die unterschiedlichen Risikogewichte ist aus Sicht der Banken bei Kre-diten an den Mittelstand mehr Eigenkapital gebunden als bei anderen Investitionen.

Auf diese Zusammenhänge hat der BVMW in zahlreichen Gesprächen mit Politikern, auf zwei Pressekonferenzen, bei Präsentationen bei der Europäischen Banken-aufsicht EBA, bei der Bundesbank und in Presseveröffentlichungen immer wieder hingewiesen und eine Absenkung für Risikogewichte bei Krediten an den Mittel-stand gefordert. Mit Erfolg: Mittlerweile erhalten wir Signale von der Europäischen Kommission, dass auch dort unsere Vorschläge unterstützt werden.

Das Jahr 2012 wird Klarheit über die konkrete Umsetzung von Basel III bringen. Zurzeit werden die Vorschläge der Kommission im Europäischen Rat verhandelt. Deshalb hat sich der BVMW zusammen mit Kooperationspartnern an die finanzpo-litischen Sprecher der Bundestagsfraktionen gewandt. Die gemeinsame Forderung: Von der deutschen Bundesregierung muss ein Signal ausgehen, dass auch sie die Senkung der Risikogewichte für Kredite an den Mittelstand unterstützt. Denn ohne eine funktionierende Finanzierung des Mittelstands werden auch die europäischen Krisenländer ihre Probleme nicht lösen können.

Die wissenschaftliche Studie zu Basel III und die Positionspapiere des BVMW zu Bankenpolitik sind zum Abruf verfügbar: www.bvmw.de/finanzierung

Eigenverantwortung – weil Gewinne und Verluste Privatsache sind.

Mario Ohoven diskutierte mit Sabine Lautenschläger (Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank und Vertre-terin des Präsidenten im EZB-Rat) die aktuelle Finanzierungssituation mit dem Hintergrund von Basel III.

Dr. Martin Uzik, Dr. Tobias Berg und Mario Ohoven (v. li.) stellten bei der Bundespressekonferenz den Haupt-stadtjournalisten die wissenschaft-liche Studie im Auftrag des BVMW zu den Auswirkungen von Basel III auf den Mittelstand vor. Fo

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16Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Fachkräfte für den Mittelstand

Nach einer Umfrage des BVMW zum Jahreswechsel wollen über 30 Prozent der mittelständischen Unternehmer die Zahl ihrer Mitarbeiter 2012 weiter steigern. Aber nur zehn Prozent finden problemlos geeignete Fachkräfte. Über die Hälfte der befragten Unternehmer berichten von gelegentlichen Problemen, knapp 40 Prozent finden keine geeigneten Arbeitskräfte.

Der BVMW hat im Jahr 2011 auf dieses Problem mit einer Doppelstrategie reagiert: Auf politischer Ebene hat der Verband eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ange-mahnt und gleichzeitig Mitgliedsunternehmen über vorhandene betriebliche Konzepte informiert. Denn Fachkräfte zu finden, weiterzubilden und an das Unternehmen zu binden, ist eine zentrale, strategische Aufgabe der Geschäftsführung.

Jedes Unternehmen hat dabei seine eigene Strategie. Unternehmer im BVMW können von den Erfahrungen anderer profitieren. Dazu bot der Verband auch 2011 zahlreiche Veranstaltungen an und hat zusammen mit Mitgliedsunternehmen eine Broschüre für „unternehmerische Erfolgsrezepte“ aufgelegt. Dort schildern Unternehmer, wie sie Mit-arbeiter gewinnen, weiterentwickeln und welche Kooperationen sie vor Ort eingegangen sind. Wiedereinstiegskonzepte für Schwangere, Gesundheitskurse, ein Kindergarten, Unterstützung bei der Wohnungssuche, Partnerschaften mit Schulen, individualisierte Ausbildung und viele andere Maßnahmen werden beschrieben.

Mittelständische Unternehmen stellen weiter ein. Der Arbeitsplatzboom in Deutschland setzt sich 2012 fort – dank des Mittelstands. Was für viele Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten wie ein Luxusproblem klingt, ist in Deutschland Realität. Es gibt einen Mangel an Fachkräften.

Fachkräfte für den Mittelstand

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Die Vielfältigkeit der Ansätze zeigt, dass der Mittelstand das Problem erkannt hat und aus eigener Kraft Lösungen umsetzt. In den BVMW Kommissionen für Arbeit & Soziales und Gesundheit, die von Wolfgang Pütz und Dr. Hans-Joachim Petersohn geleitet werden, engagieren sich Mitgliedsunternehmer an dieser Schnitt-stelle zwischen Politik und betrieblicher Praxis. Die Kommissio-nen bilden ein Kompetenznetzwerk, das sich den Zukunftsfragen des Mittelstands widmet. Aber der Arbeitsmarkt in Deutschland ist immer auch ein politisch beeinflusster Markt. Das bezieht sich nicht nur auf Mindestlöhne oder die Höhe der Steuer- und Sozialabgabenlast, sondern auch auf die Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung oder die Zuwanderung.

So hat sich der BVMW für die Öffnung der Grenzen für Arbeit- nehmer aus Osteuropa zum 1. Mai 2011 eingesetzt und ist mit vielen guten Argumenten gegen die Panikmache zu Felde gezogen. Zu Recht, denn die Freizügigkeit für Arbeitnehmer gehört ebenso zu einem gemeinsamen europäischen Markt wie die freie Handelbarkeit von Gütern oder Dienstleistungen. Die bisherige Entwicklung zeigt zudem, dass die „Überflutung mit Billigkräften“ ausgeblieben ist.

Mit der Rezession und der steigenden Arbeitslosigkeit in ande-ren EU-Staaten zeigen sich auch die Vorteile eines gemeinsa-men Arbeitsmarktes: Ingenieure, die sich in Spanien und Italien in der Arbeitslosigkeit befinden, werden von deutschen Unter- nehmen gern beschäftigt, die Bereitschaft zur Mobilität und zum Erwerb von Deutschkenntnissen vorausgesetzt. Auf die damit verbundenen Chancen hat Mario Ohoven beim Fachkräftedialog im Bundeswirtschaftsministerium mit Dr. Philipp Rösler schon früh hingewiesen. Auf Arbeitsebene informierte sich die OECD über die Meinung des Mittelstands zu diesem Thema.

Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa ist ein Baustein einer politischen Reaktion auf den Fachkräftemangel. Mit der einjähri-gen Zusatzausbildung für Erwachsene, den Arbeitgeberzusam-menschlüssen (AGZ) und dem regionalen Fachkräftemonitoring hat der BVMW weitere eigene Vorschläge in die politische De-batte eingebracht. Weiterhin hat sich der BVMW bei den Themen Mindestlohn und Abgabenlast positioniert. Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüßte, dass die leichtere Anerkennung von aus-ländischen Berufsabschlüssen endlich umgesetzt wurde.

Positionspapiere zu den Themen Mindestlohn, Steuer- und Ab-gabenlast und Arbeitnehmerfreizügigkeit sowie die Broschüre mit unternehmerischen Erfolgsrezepten zur Linderung des Fach-kräftemangels stehen unter www.bvmw.de/arbeitsmarkt zur Verfügung.

Leistungsprinzip – weil mehr verdienen soll, wer mehr leistet.

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18Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Spitzentreffen

Die Neuausrichtung stellt das deutsche Energieversorgungssystem, aber auch die Wirt-schaft insgesamt vor enorme Herausforderungen. Der Industriestandort Deutschland braucht auch in der Übergangsphase sichere und bezahlbare Energie. Eine zentrale Energieversorgung geht langfristig zulasten von Versorgungssicherheit, Effizienz und Wettbewerb. Der Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung lässt sich mit dezen-tralen Technologien besser und günstiger erreichen.

Dazu hat die neu gegründete Energiekommission des BVMW, bestehend aus mittelstän-dischen Unternehmern, ein eigenständiges Energiekonzept erarbeitet. Der wissenschaft-lichen Fundierung dienten Gespräche mit namhaften Forschungseinrichtungen, wie dem Wuppertal-Institut, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

Bei einem Parlamentarischen Frühstück in Berlin stellten Mittelstandspräsident Mario Ohoven gemeinsam mit den Unternehmern Reinhard Schneider (Werner & Mertz GmbH) und Frieder Flamm (Flamm AG) rund 60 Abgeordneten des Deutschen

Für die Energieversorgung gilt: So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig.

Die Vorteile:•ErneuerbareEnergienlassensichunterderBerücksichtigung

regionaler Gegebenheiten effizienter planen und einsetzen als zentrale Großprojekte.

•DerAusbaubedarfvonteurenÜbertragungsnetzen wird minimiert.

•DezentralitätermöglichtWettbewerbaufden Erzeugungsmärkten und wirkt so preis dämpfend.

•EineverbrauchernaheEnergieversorgunginderRegion stärkt die Akzeptanz in der Bevölkerung.

•DezentralitätstärktdieregionaleWertschöpfung.

Ministergespräch: Die Energiewende dezentral gestalten – Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und BVMW-Präsident Mario Ohoven sprachen über Chancen und Herausforderungen der Energiewende.

Die Kanzlerin legte den Schalter um: Atomstrom ade, die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Rund drei Monate nach der Katastrophe in Japan vollzog die Bundesregierung die Kehrt-wende in der Energiepolitik. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2022 vollständiger Ausstieg aus der Kern-kraft, bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energieträger mindestens 50 Prozent betragen.

Spitzentreffen: Mario Ohoven bei Umweltminister Dr. Norbert Röttgen

DEnergie – sicher, bezahlbar und nachhaltig

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18 | 19Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Bundestags das Energiemodell vor. Mit nachhaltigem Erfolg: Auch Bundesumwelt-minister Dr. Norbert Röttgen und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler ließen es sich später in persönlichen Gesprächen von Mario Ohoven, Bundes-geschäftsführer Stefan Beißwenger sowie Chefvolkswirt Dr. Michael Vogelsang erläutern.

Die Energiewende bietet die Chance, Fehler aus der Vergangenheit zu revidieren. So ermöglicht es eine dezentralere Energieversorgung, den kontinuierlichen An-stieg der Strompreise zu bremsen. Hauptursachen in den vergangenen 15 Jahren waren gestiegene Steuern und Abgaben sowie der fehlende Wettbewerb auf den Erzeugungsmärkten. Der BVMW tritt aktiv für eine Reduktion der Stromkosten ein, vor allem für die Senkung der Stromsteuer. Dieser Forderung ist die Politik 2011 in Ansätzen nachgekommen.

Bei einem Unternehmen, das nachhaltig agiert, gehören Kostenreduktionen und Energieeffizienz zusammen. Deshalb setzt sich der BVMW für mehr Energieeffizienz ein. Bei Informationsveranstaltungen bundesweit können sich Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort über Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglich-keiten informieren.

Parlamentarisches Frühstück: Der Vorsitzende der Energiekom-mission Reinhard Schneider (Werner & Mertz GmbH, stehend) stellte gemeinsam mit Frieder Flamm (Flamm AG) und Mario Ohoven rund 60 Bundestagsabgeordneten das Energiekonzept des BVMW vor. Fo

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Nachhaltigkeit – weil Energie für Betriebe und Bürger bezahlbar und sicher bleiben muss.

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20Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | BVMW international

BVMW-Repräsentanzen und Partnernetzwerk

Als einziger Mittelstandsverband arbeitet der BVMW welt-weit in 25 Ländern (auf der Karte dunkelblau eingefärbt) mit eigenen Repräsentanzen. Sie sind für BVMW-Mitglieder die Anlaufstellen vor Ort – und zugleich mit dem Netzwerk des Verbandes in Deutschland verbunden. Alle Leistungen der Repräsentanzen können von BVMW-Mitgliedern gebucht werden.

Um das BVMW-Netzwerk zu erweitern und den Mitgliedern im Ausland zu helfen, sind etwa 200 Experten gelistet, die nahezu alle Regionen der Welt abdecken. Darüber hinaus be-stehen enge Kontakte zu einer Vielzahl ausländischer Unter-nehmerverbände und Institutionen.

Auf Wachstumsmärkten weltweit präsent

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| 2120Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de/auslandsbueros

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Belarus

Belgien

Brasilien

Bulgarien

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Dänemark

Frankreich

Griechenland

Indien

Irak

Italien

Japan

Kanada

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Lettland

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22Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Gerechtigkeit im Steuersystem

Ein konkreter Erfolg unserer Arbeit ist die Einstellung von ELENA. Die Unterneh-men mussten monatlich 40 Millionen Datensätze mit Arbeits- und Gehaltsdaten auf Vorrat an eine zentrale Speicherstelle melden. Im Gegenzug sollten von 2012 an einige Formulare bei den Sozialbehörden wegfallen. ELENA bedeutete nicht weniger, sondern mehr Staatsbürokratie. Der Aufwand für Erhebung und Speicherung der Daten stand in keinem sinnvollen Verhältnis zu den möglichen Vorteilen eines zentralen Datenzugriffs durch die Sozialbehörden.

Anfangs war der BVMW der einzige bedeutende Wirtschaftsverband, der sich gegen ELENA wehrte. Dann haben auch andere die Sinnlosigkeit des Vorhabens eingesehen. Am 3. Dezember 2011 trat das ELENA-Aufhebungsgesetz in Kraft, von diesem Tag an ist auch die Pflicht zur Meldung für die Unternehmen entfallen.

Während ELENA ein neu eingeführtes und überdimensioniertes Projekt war, ist das deutsche Steuerrecht über Jahrzehnte gewachsen. Dort herrscht eine unüberschaubare Komplexität, weil jeder Sachverhalt immer weiter ausdiffe-renziert wurde. Im Ergebnis ist das deutsche Steuersystem heute selbst für Experten nicht mehr zu überblicken.

Steuergerechtigkeit sieht anders aus – hier die wichtigsten Kritikpunkte, die von der Steuerkommission unter der Leitung von Dr. Hans-Michael Pott erarbeitet wurden: 1. Die Auslegung der Gesetzgebung

durch die Finanzbehörden geht in der Regel zu Lasten der Steuerzahler.

2. Die Rechtsprechung wird durch Nichtanwendungserlasse ausgehebelt.

3. Das Steuerrecht ist widersprüchlich und nicht mit anderen Gesetzesbereichen abgestimmt.

4. Die Unschuldsvermutung gilt nicht bei Steuerzahlern.

5. Die Bürokratie darf sich Zeit lassen, der Steuerzahler nicht.

6. Rückwirkende Änderungen durchkreuzen die Intention des Rechtsstaats.

7. Die Komplexität ist ein Demokratiedefizit. Die Ministerialbürokratie hat sich verselbstständigt.

8. Der Reformstau wird immer größer.

9. Die Anreizwirkungen funktionieren nicht mehr.

10. Das Steuerrecht nutzt den Großen und scha-det dem Mittelstand. Große Unternehmen können sich eigene Steuerabteilungen leis-ten, was für den Mittelstand unmöglich ist.

Gerechtigkeit im Steuersystem –Effizienz statt Bürokratie

EDie Steuererklärung auf dem Bierdeckel spielt leider in der politischen Debatte keine Rolle mehr. Umso wichtiger war es, dass sich der BVMW auch 2011 für ein einfacheres, gerech-teres und transparenteres Steuersystem und eine effizientere Bürokratie eingesetzt hat.

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22 | 23Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Der BVMW erinnert die Abgeordneten der Regierungsparteien CDU, CSU und FDP regelmäßig daran, dass im Koalitionsvertrag ein „ein-facheres, niedrigeres und gerechteres Steuersystem“ versprochen wurde. Positiv ist, dass die IST-Besteuerung für mittelständische Un-ternehmen bei der Umsatzsteuer fortgeführt wird. Dafür hat sich der BVMW bei der Anhörung im Bundestag erfolgreich eingesetzt.

Wort gehalten hatte die Koalition zunächst mit der Einsetzung einer Kommission „zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung“. Allerdings ist es der Kommission nicht gelun-gen, einvernehmliche Vorschläge zu erarbeiten. Sie wurde mittlerweile aufgelöst.

Der BVMW wird auch weiterhin eine kurzfristige Verbesserung sowie eine langfristige Abschaffung der Gewerbesteuer fordern. Bei der Gewerbesteuer werden nach wie vor Ausgaben wie Mieten, Pachten und Leasing-Raten besteuert. Wenn nicht der BVMW in Berlin immer wieder auf die unsinnigen Folgen dieser Regelung hinweist, wird sich daran nichts ändern.

Kabel gekappt:

Auf der offiziellen ELENA-Website gab es am 5. Dezember 2011, 10.00 Uhr, einen neuen Eintrag „Alle Kommunikationsverbindun-gen der ZSS (Zentralen Speicher-stelle) wurden physikalisch unter- brochen, indem die Kabel aus den Steckern entfernt wurden.“ Herzlichen Glückwunsch! Das ist wirksamer Bürokratieabbau.

Aufrichtigkeit – weil Vertrauen eine Voraussetzung für unternehme-rischen Erfolg ist. Umso ärgerlicher, wenn Behörden einen Generalver-dacht gegen Unternehmer hegen.

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Weitere Informationen finden Sie hier: www.bvmw.de/steuern

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24Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Mehr Gespür für die IT-Sicherheit. | Bildungsgipfel

Die neuen Medien haben den Wettbewerb um Kunden in vielen Branchen verändert. Kaum ein Unternehmen kommt heute noch ohne die Nutzung von Online-Medien aus. Einst als Kommunikations- und Vertriebskanal genutzt, um alle relevanten Käuferschichten anzuspre-chen, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung und werden mittlerweile für fast alle Formen des Geschäftsverkehrs in Anspruch genommen.

Mehr Gespür für die IT-Sicherheit

H Heute stellen Unternehmen nicht mehr nur einseitig Informationen über eine Website zu Verfügung, sondern kommunizieren ganzheitlich mit allen Geschäfts-partnern und Kunden. So laufen zunehmend Geldtransfers über Online-Banking-portale, Einkäufe bei Zulieferern werden per Mausklick ausgeführt, Mitarbeiter können sich über E-Learning-Portale fortbilden und Bestellungen sowie Rekla-mationen werden über die Website oder via E-Mail bearbeitet.

Das Internet mit seinen schier grenzenlosen Möglichkeiten sowie der Vielfalt an Transaktionen und ausgetauschten Informationen ist heute vor allem anfällig für Ein- und Angriffe von außen. Auch der Umgang und die Archivierung von Daten dürfen nicht vernachlässigt werden.

Der BVMW engagiert sich, um Unternehmen vor Kriminalität zu schützen. Daher sind wir als Mitglied bei der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ und auf den nationalen IT-Gipfeln ver-treten. Mit Hilfe der Task Force setzten wir uns dafür ein, die mittelständische Wirtschaft für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren und einen besseren Zugang zu Informationen und Hilfsangeboten bereitzustellen.

Weitere Informationen zu dem IKT-Netzwerk des BVMW stehen hier: www.iktnet.bvmw.de

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24 | 25Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Deutschland – das Land der Denker. Know-how, Kreativität und Innovationskraft der Unternehmer sind maßgeblich verantwortlich für eine kraftvolle Entwicklung der deut-schen Wirtschaft. In der Erfolgsformel für Wachstum und Wohlstand gehören die Fakto-ren Bildung und Forschung unverzichtbar dazu.

Der BVMW engagiert sich für die Einführung einer steuerlichen Forschungs-förderung. Dabei werden Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit einer zusätzlichen Steuergutschrift honoriert. Der BVMW setzt sich für eine besondere Förderung der kleinen und mittleren Unternehmen ein, da dort mit geringen Mitteln die größte Wirkung erreicht werden kann.

Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan teilt die Position des BVMW. Wir erwarten deshalb, dass die steuerliche Forschungsförderung realisiert wird, sobald die Euro-Krise ausgestanden ist und eine Wachstums-politik wieder in den Vordergrund rückt.

Die steuerliche Forschungsförderung ist nur ein Aspekt, für den sich der BVMW einsetzt. Weitere Bausteine sind der bessere Wissenstransfer zwischen Unternehmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen, eine einfachere Patentanmeldung in Europa und eine frühe Förderung des For-schernachwuchses. Mit dem Projekt „Unternehmer an Bildungsstätten“ war der BVMW Vorreiter für Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft. Weitere Informationen zur Forschungspolitik des BVMW stehen im Internet: www.bvmw.de/forschung

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Forschungsministerin Prof. Dr. Annette

Schavan mit BVMW-Präsident Mario Ohoven

und BVMW-Bundes- geschäftsführer

Stefan Beißwenger.

Kreativiät – weil ohne Neues nur das Alte bliebe.

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Bildungsgipfel: BVMW bei Bundesforschungsministerin Schavan

Wissen ist der Schlüssel

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26Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Der Politische Beirat des BVMW

Die Mitglieder des Politischen Beirats und der Vorstand des BVMW treffen sich regelmäßig. 2011 wurden kontrovers folgende Themenkomplexe disku-tiert, die direkt die Interessen des Mittelstands tangieren. Dazu gehörten:

•MittelstandspolitikundEuropa•Eurokrise,BankenkriseoderStaatsschuldenkrise•VermögensteuerundVermögensabgabe•EnergiekonzeptdesBVMW

Der Politische Beirat des BVMW

DDer Politische Beirat, der auf Initiative von BVMW-Präsident Mario Ohoven ins Leben gerufen wurde, steht Präsidium, Vorstand und Bundesgeschäftsführung des Verbandes beratend zur Seite. Ihm gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des politischen Lebens an, die sich in besonderer Weise für den Mittelstand in Deutschland engagieren.

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26 | 27Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Die Mitglieder des Politischen Beirats

Otto Bernhardt, CDUDer Staatssekretär a. D. in Schleswig-Holstein (1979–1984) hat anschließend viele Jahre Kreditinstitute in Norddeutschland geleitet. 1998 wurde er Mitglied des Deut-schen Bundestags und war mehrere Jahre finanzpolitischer Sprecher der CDU / CSU-Bundestagsfraktion. Zurzeit ist er als Politik- & Unternehmensberater in Berlin tätig.

Dr. Wolfgang Gerhardt, FDPDer Minister a. D. stand viele Jahre an der Spitze der FDP-Bundestagsfraktion und war von 1995 bis 2001 Bundesvorsitzender der Liberalen. Heute ist der promovierte Germanist und Politologe Dr. Wolfgang Gerhardt Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und Abgeordneter des Deutschen Bundestags.

Dr. Hans Kremendahl, SPDDer habilitierte Politikwissenschaftler war zunächst Staatssekretär in Berlin, bevor er 1996 zum Oberbürgermeister von Wuppertal gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete er bis 2004. Dr. Kremendahl gilt als erfahrener Hochschul- und Kommunalpolitiker und Spezialist für Steuern.

Cem Özdemir, Bündnis 90 / Die GrünenDer „anatolische Schwabe“ ist seit November 2008 Bundesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen. Der Diplom-Sozialpädagoge war als Erzieher und Journalist tätig, bevor er 1994 in den Deutschen Bundestag einzog. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Europäischen Parlaments in der Fraktion Die Grünen / EFA.

Dagmar Wöhrl, CSUDie Staatssekretärin a. D. ist seit 1994 Mitglied des Bundestags, von 2002 bis 2005 war sie wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU / CSU-Bundestagsfraktion und von 2005 bis 2009 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. Heute ist die Rechtsanwältin und Unternehmerin Vorsitzende des Bundesausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Brigitte Zypries, SPDDie Juristin war von 2002 bis 2009 Bundesministerin der Justiz und vorher vier Jahre Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern. Seit 2005 ist Zypries Mitglied des Bundestags. Die heutige Justiziarin der SPD-Bundestagsfraktion war zudem von 1997 bis 1998 Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales des Landes Niedersachsen.

Soziales Verhalten – weil Menschen Arbeitsplätze brauchen.

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Im Bundeswirtschaftssenat haben sich Unternehmer und Verantwor-tungsträger aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlos-sen, um gemeinsam Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung zu nehmen. Der Bundeswirtschaftssenat des BVMW vereint herausragende Unternehmerpersönlichkeiten unseres Landes, zumeist Marktführer ihrer Branche im nationalen, europä-ischen oder internationalen Maßstab. Mit ihren bekannten Namen verbinden sich erfolgreiches Unternehmertum und vorbildliches gesellschaftliches Engagement. Gegenwärtig gehören dem Wirt-schaftssenat rund 220 Unternehmerinnen und Unternehmer an; sie stehen branchenübergreifend für eine Million Beschäftigte und einen Jahresumsatz von insgesamt 50 Milliarden Euro.

Im partnerschaftlichen Dialog mit Spitzenpolitikern, darunter NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, machten Mitglieder des Wirtschaftssenats ihren unternehmerischen Standpunkt deutlich. Anlässlich der Verleihung der Senatorenwürde an Regine Sixt hob der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Ernst Burgbacher, in seiner Laudatio die besondere Bedeutung die-ses Topgremiums für den Wirtschaftsstandort Deutschland hervor.

Auf höchstem Niveau bewegten sich auch die Veranstaltungen. Zu den Glanzpunkten zählten 2011 Diskussionen mit dem Wirt- schaftsweisen Prof. Dr. Peter Bofinger oder dem Steuerexperten Prof. Dr. Paul Kirchhof. Dr. Hermann Bühlbecker empfing den Wirt-schaftssenat in seinem Aachener Traditionsunternehmen „Lambertz“ (-Printen), Reinhard Schneider führte die Vorzeigeunternehmer durch die Mainzer Zentrale von Werner & Mertz – bekannt durch die Marken „Erdal“ und „Frosch“. Marktführer Zentis – wo „die Frucht zu Hause“ ist – zeigte, wie ökologisches Wirtschaften Wachstum generiert.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Bundeswirtschaftssenat | Unsere Partner

Steht für Nachhaltigkeit : das Frosch-Logo von Werner & Mertz.

Zu Gast beim Weltmarktführer Lambertz (-Printen).

Geehrt: Vorzeigeunternehmerin Regine Sixt bei der Verleihung der Senatorenwürde mit Staatssekretär Ernst Burgbacher und Ministerin a. D. Brigitte Zypries.

Als Gast des Bundeswirtschaftssenates referierte der Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger.

Starker Auftritt: Nordrhein-Westfalens Minister-präsidentin Hannelore Kraft begeisterte die Mitglieder des Budeswirtschaftssenates.

Von Aachen in die weite Welt: Zentis setzt auf Qualität und Geschmack.

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28 | 29Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Das Interesse an dem BVMW geht auf seine klare und erfolgreiche politische Kommunikation für den Mittelstand zurück. Auch die Branchenverbände benötigen ein Sprachrohr, das zu Querschnittsthemen wie Finanzierung, Steuern, Energie oder Euro Stellung nimmt. Durch die gemeinsame Vorge-hensweise unter dem Dach des BVMW erhalten unsere Positionen noch mehr Gewicht.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist die im Dezember 2011 vom BVMW initiierte Verbändeaktion zum Thema Basel III. Durch die neu-en Eigenkapitalvorschriften werden Kredite an den Mittelstand teurer und knapper. Dadurch sollte das Bankensystem sicherer werden, aber de facto wird das Gegenteil erreicht.

Ein wirtschaftspolitisches Gegenmittel ist die gleichzeitige Senkung der Risikogewichte für Kredite an den Mittelstand. Das würde allen kleinen und mittleren Unternehmen nutzen. Deshalb haben der Bundesverband Erneuer-bare Energien, der Bundesverband IT-Mittel-stand, der Bundesverband Digitale Wirtschaft, der Verband Innovativer Unternehmen, die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauun-ternehmen und viele weitere Verbände sich der Initiative des BVMW angeschlossen. Gemein-sam appellierten sie an die finanzpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen und haben dieses auch über die Medien kommuniziert.

Mit zukunftsorientierten und mittelstandsrele-vanten Themen wird der BVMW auch 2012 die Zusammenarbeit mit engagierten Verbänden weiterführen und ausbauen.

Eine Übersicht über die Partnerorganisationen des BVMW steht im Internet unter www.bvmw.de/partner

Der BVMW ist nicht nur für mittelständische Unternehmen attraktiv, sondern als mittel-ständischer Dachverband auch für mehr als 40 andere Verbände. So hat der BVMW 2011 weitere Partnerschaften geschlossen. Dazu gehören Bio Deutschland, der Branchen-verband der Biotechnologie-Industrie, und das Deutsche Institut für Erfindungswesen.

Unsere Partner

Unternehmerischer Idealismus – weil Geschäfts-Ideen Kreativität voraussetzen.

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30Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Staatsbesuch in São Paulo

Auf Einladung von Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmen, nahm der europäische Mittelstandspräsident Mario Ohoven als Mitglied einer hochkarätigen Kommission an einer offiziellen EU-Reise nach Brasilien teil. Hochrangig waren auch die Gesprächspartner auf brasilianischer Seite. Ohoven traf nicht nur die Präsidentin des Gastlandes, Dilma Rousseff, sondern auch zahlreiche Kabinettsmitglieder, darunter Planungsministerin Miriam Belchior, For-schungsminister Aloísio Mercadente und der Industrie- und Handelsminister Fernando Pimentel.

Brasiliens Wirtschaft ist von Direktinvestitionen und einem hohen Nachholbedarf beim Konsum geprägt. Die Wachstumsrate sprang im Jahr 2010 auf 7,5 Prozent, die Arbeitslo-sigkeit liegt bei sechs Prozent. Der erwarteten konjunkturellen Abkühlung im Jahr 2011 wirkte die Zentralbank mit Zinssenkungen entgegen.

Die weiteren Aussichten sind rosig. 2014 finden die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und 2016 die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro statt. Daraus ergeben sich Chancen für europäische Unternehmen, oder wie es Antonio Tajani, der Vizepräsident der EU-Kom-mission und Kommissar für Industrie und Unternehmen sagte: „Wir liefern die Qualität.“

Die BVMW-Repräsentanz in São Paolo, die von Ilka von Borries-Harwardt geleitet wird, hat die Delegationsreise unterstützt.

Staatsbesuch in São Paulo

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Das brasilianische Kabinett stellt sich teilweise den europäischen

Gästen vor. In der Mitte Präsidentin Dilma Rousseff.

Antonio Tajani und Mario Ohoven mit hochkarätiger EU-Delegation in Brasilien

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30 | 31Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Mit der Delegationsreise hat Europa wirtschaftlich Flagge gezeigt. Dabei sprach BVMW-Präsident Mario Ohoven auch die Probleme von europäischen Unterneh-men in Brasilien an. Zu den Ärgernissen gehören die hohen Zölle, die oft schlep-pende Bürokratie und die Vorgabe der Verwaltung, dass bei Ausschreibungen ein großer Teil im Inland produziert werden muss. Bei Bussen wird beispielsweise ein brasilianischer Anteil an der Wertschöpfung von 75 Prozent gefordert.

Die brasilianischen Offiziellen versicherten, sich dieser Probleme anzunehmen. So ist es in Modellregionen bereits möglich, neue Unternehmen über das Internet innerhalb von zehn Tagen zu gründen. Aussicht auf eine kurzfristige Senkung der Zölle gibt es indes nicht, da diese Strategie ein festes Element der brasilianischen Wirtschaftspolitik ist.

Dennoch ist Brasilien, das nicht nur Kaffee und Eisenerze, sondern auch Autos, Flugzeuge und High-Tech produziert und exportiert, an einem Wissens- und Erfahrungsaustausch sehr interessiert. So haben CNI, BVMW und weitere Verbände im Beisein von EU-Kommissar Antonio Tajani und Forschungsminister Aloísio Mercadante eine Deklaration für ein Austauschprogramm unterzeichnet.

Brasiliens Präsidentin Dilma Roussef mit Mario Ohoven.

UEA-PME-Präsidentin Gunilla Almgren und BVMW-Präsident Mario Ohoven.

Vereinbaren eine engere Zusammenarbeit zwischen brasilianischen und europäischen Unternehmern (v.l.): Alessandro Barberis, Präsident von Eurochambers; Jesús Serafín Pérez, Präsident von FoodDrinkEurope für Business Europe; Aloísio Mercadente, Forschungsminister von Brasilien; Antonio Tajani, Vize-Präsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Industrie und Unternehmen; Mario Ohoven.

Offenheit – weil Unternehmertum weltweit verbindet.

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32Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Verbandsorganisation | Leistungen und Erfolge

Verbandsorganisation

Vorstand

Dr. Helmut Baur Manfred GebhardtPräsident Mario Ohoven Vizepräsident Friedhelm Runge

Geschäftsführer:Bernd Adamaschek (bis 31.12.2011)

Stefan Beißwenger

Die Bundesgeschäftsstelle des BVMW hat ihren Sitz im Zentrum der Hauptstadt. Sie ist eine erste Adresse für die Politik und zugleich Ansprechpartner für Mitglieder und Mitarbeiter des BVMW. Als Servicecenter bietet sie ein breites Spektrum an Dienstleistungen im und für den Verband.

Den Veränderungen in der Wirtschaftswelt trägt auch die Organisationsent-wicklung der Bundesgeschäftstelle Rechnung. Die Verknüpfung der Bereiche wurde 2011 abgeschlossen.

Parallel dazu erfolgt die organisatorische und strategische Neuausrichtung der Landesverbände des BVMW. Ihr Weg in die Zukunft führt weg von starren Hierarchien und hin zu einer erfolgsorientierten Arbeit im Team. Der BVMW wird so seinem eigenen Anspruch als Impulsgeber und Scout in einem dynamischen Umfeld gerecht. Der BVMW – die Stimme und das Unterneh-mernetzwerk des Mittelstands.

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Iris Gess Willi Grothe Dr. Jochen Leonhardt Dr. Hans-Michael Pott

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Leistungen und Erfolge

Wir setzen machtvoll gegenüber der Politik unternehmerische Interessen durch. Hier eine Auswahl erfolgreicher politischer Initiativen unseres Verbandes:

Basel III – EU-Kommission empfiehlt Bundesregie-rung Senkung der Risikogewichte für Mittelstands-krediteKreditklemme – Bestellung eines Kreditmediators durch die BundesregierungErbschaftsteuer – degressive Minderung bis Null bei Fortführung des BetriebsSoll- / Ist-Besteuerung – Festschreibung der Um-satzgrenze für Ist-Besteuerung auf 500.000 EuroHandwerkerrechnungen – Lohnanteil bis 1.200 Euro im Jahr absetzbarFachkräftemangel – Fachkräftegipfel der Bundes-regierung diskutiert u. a. Arbeitgeberzusammen-schlüsse und verkürzte Zusatzausbildung

Rentenpflicht – weitgehende Befreiung der GmbH-GeschäftsführerStromsteuer – Bundesregierung plant Reduzie-rung zur Entlastung mittelständischer BetriebeEnergieoligopol – Bundeskartellamt zwingt An-bieter zur Offenlegung ihrer PreisgestaltungELENA – Einstellung der DatenerhebungBilanzierung – Reduzierung der Pflichten durch das BilanzmodernisierungsgesetzExistenzgründung – Einführung der Unterneh-mergesellschaftEuropa – einheitliche europäische Rechts- form und Harmonisierung der Steuersysteme in Vorbereitung

•mehrals2.000Veranstaltungenjährlich •über260GeschäftsstellenimmerinIhrerNähe

•bundesweitesBeraternetzwerk

•weltweiteUnterstützungIhresUnternehmens

•aktuelleundobjektiveInformation

•KostensenkungdurchPreisvorteile

Der BVMW – eine starke Solidargemeinschaft. Einschließlich seiner Partnerverbände spricht er für mehr als 150.000 Unternehmen mit rund 4,3 Millionen Beschäftigten.Es gibt aber noch andere gute Gründe, Mitglied im BVMW zu sein:

Flexibilität – weil sich die Herausforderungen ändern.

Page 34: Anno. BVMW Jahresbericht 2011

34Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Netzwerken vor Ort

Netzwerken vor OrtProfessionell und aktuell: Die über 2.000 Veranstaltungen jährlich sind eine besondere Visi-tenkarte des BVMW. Ob bundesweit, regional oder lokal, ob Unternehmertreffen oder Fach-seminar, alle Veranstaltungsformate unseres Verbandes haben in den Terminkalendern von Unternehmern, Spitzenpolitikern und Topreferenten einen festen Platz.

Dabei spielt die Musik an der „Basis“. Mittelständler sind in ihrer Region fest verwurzelt – und suchen zugleich über Branchengrenzen hinweg den Kontakt zu anderen Unternehmern. Das per- fekte Forum dafür bieten ihnen die weit über 2.000 Events, organisiert von den Kreis-, Regional- oder Landesgeschäftsstellen des BVMW. Aus der Vielzahl attraktiver Veranstaltungen seien hier beispiel-haft der Mittelständische Unternehmertag (MUT) und der Firmenlauf in Leipzig, der UnternehmerTAG in Ulm mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus oder der Sommerempfang in Hessen genannt. Netzwerken vor Ort – der BVMW setzt auch mit seinen Events Maßstäbe.

Zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender des BVMW zählte auch 2011 wieder der Jahresempfang in Berlin mit mehr als 2.700 Gästen. Foto: Jürgen Blume

BVMW-Mitglieder nehmen seit Jahren an der traditionellen Hanse Sail vor Rostocks Ostseeküste teil – eine gute Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch auf hoher See. Foto: Röpert

Mit einem Teilnehmerrekord von über 3.300 Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern hat der 7. Mittelständische Unternehmertag (MUT) in Leipzig seinen Ruf als größte gesamtdeutsche BVMW-Veranstaltung bestätigt. Foto: Peter Heyne

Page 35: Anno. BVMW Jahresbericht 2011

34 | 35Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Regionale Verwurzelung – weil Geschäfts-Ideen Kreativität voraussetzen.

5.500 Starter hat der BVMW in Leipzig für den 4. Commerzbank Firmenlauf mobilisiert. Foto: Peter Heyne

Charta für Klimaschutz: Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (2. v. li.) besiegelte beim Sommerempfang im

Rheingau die gute Zusammenarbeit mit dem BVMW, vertre-ten durch Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger (li.) , Katja Weigand, Nachhaltigkeits-Initiatorin in Hessen, und

dem Landesbeauftragten Rüdiger Muth. Foto: creativK.

Unternehmer demonstrierten vor dem Landtag in Magdeburg für den

Bau der Autobahn A 14. Foto: Klaus-Peter Voigt

Globalisierung als Chance für den Mittelstand – mehr als 300 Unternehmer/innen konsultierten Experten, wie Michael Müller, BVMW-Repräsen-tant in Tokio, beim 5. Internationalen Marketing-tag in Frankfurt (Oder) zu Auslandsmärkten. Foto: Klemt

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36Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Gefragter Gesprächspartner | Mittelstand und Medien

Mario Ohoven auf der traditionellen Pressekonferenz des BVMW zum Jahresende 2011.

Gefragter Gesprächspartner

Der BVMW erreichte mit durchschnittlich 680 Artikeln und Agenturmeldungen monatlich rund 40 Millionen Leserinnen und Leser.

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36 | 37Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Dies fand breitesten Niederschlag in führenden Print- und elektronischen Medien – bundesweit und regional. Im Ergebnis stieg die durchschnittliche Auflagen-reichweite, das heißt die Zahl der Leserinnen und Leser, die allein mit Beiträgen in Tageszeitungen und Magazinen im vergangenen Jahr erreicht wurden, auf monatlich rund 40 Millionen an. Auch die Zahl der Artikel und Agenturmeldun-gen zu unserem Verband und Mittelstandspräsident Mario Ohoven erreichte mit durchschnittlich 680 im Monat einen neuen Rekordwert.

Der BVMW kann auch für 2011 auf eine überaus erfolgreiche Pressearbeit zurückblicken. Das ist ganz wesentlich der medialen Präsenz seines Präsidenten Mario Ohoven zu ver-danken. Auf Pressekonferenzen, als gefragter Redner auf hochkarätigen Kongressen und Veranstaltungen, vor allem aber in hunderten Interviews für nationale und internationale Medien nahm er dezidiert und pointiert Stellung zu allen Fragen, die den unternehmerischen Mittelstand berühren.

Mittelstand und Medien

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Optimismus – weil wir Lebensfreude haben.

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AusblickDeutschlands unternehmerischer Mittelstand ist mit Zuversicht in das neue Jahr gestartet. Die Ergebnisse der repräsentativen Unternehmerumfrage unseres Verbandes zum Jahres-wechsel, die BVMW-Präsident Mario Ohoven bei der Bundespressekoferenz in Berlin vor-gestellt hat, beweisen es einmal mehr: Auf die Millionen Klein- und Mittelbetriebe ist Ver-lass. Sie bleiben auch 2012 der Garant für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land.

Denn die Signale stehen weiterhin auf Wachstum. So erwartet knapp ein Drittel der Unternehmer, dass sich ihre Geschäftslage im ersten Halbjahr weiter ver-bessern wird, gut die Hälfte geht von einer gleichbleibend guten Geschäftslage aus. Drei von zehn Mittelständlern wollen das Investitionsvolumen im gesamten Jahr 2012 steigern, fast 50 Prozent der Betriebe wollen zumindest eben so viel investieren wie 2011. Insgesamt stehen Investitionen von rund 145 Milliarden Euro in den Maschinen- und Fuhrpark an.

Besonders erfreulich ist, dass der Mittelstand auch in diesem Jahr wieder sei-ne Funktion als Jobmotor erfüllen wird. Der BVMW-Umfrage zufolge plant ein Drittel der Klein- und Mittelbetriebe, in den kommenden Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. Weit mehr als die Hälfte will die Mitarbeiterzahl zumindest halten. Überaus positiv wird auch die aktuelle Finanzierungssituation eingeschätzt: Deutlich über 80 Prozent der Mittelständler bewerten sie mit den Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut.

Überraschen mag angesichts der Krise in der Eurozone das eindeutige Bekennt-nis der Unternehmer zur europäischen Gemeinschaftswährung. Knapp 90 Pro-zent sagen Ja zum Euro. Doch knapp 60 Prozent stimmen zugleich der Aussage zu, es könnten nicht alle Länder im Euro bleiben, weil die Wirtschaftsstrukturen zu unterschiedlich sind. Umso mehr ist jetzt die Bundesregierung aufgefordert zu handeln. Der Mittelstand erwartet eine konsistente Lösung der Schuldenkrise.

Auch innenpolitisch muss die Bundesregierung endlich klaren Kurs halten. Der abrupte Richtungswechsel in der Energieversorgung und bei Mindestlöhnen im Vorjahr hat die Wirtschaft spürbar verunsichert. Der Mittelstand braucht aber Planungssicherheit. Mit großer Sorge beobachten wir deshalb die Debatte um eine Erhöhung der Steuerlast für Betriebe und Bürger. Die Politik in Berlin und Brüssel hat es letztlich in der Hand, ob 2012 ein gutes Jahr für den Mittelstand wird.

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