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CB.e WORKS Trend Mediatektur: Botschaften emotional und bewegend kommunizieren Themen CB.e Creative Department: Ein Gespräch über Kreativität im digitalen Zeitalter metrico: Analyse und Auswertung öffentlicher Online-Kommunikation und traditioneller Offline-Medienkanäle als Basis für strategisches Kommunikationsmanagement Projekte Online-basierte Anwendungen: Ein perfektes Business Intelligence System zur Optimierung von Workflows und Prozessen 3/15 T reibsto f f I nnova t ion

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DIALOG. DIGITAL. DESIGN. Diese Dimensionen prägen das Denken und die Arbeit der CBe AG. Wie und mit welchen Ergebnissen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von WORKS

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CB.e WORKSTrend

Mediatektur: Botschaften emotional und bewegend kommunizieren

Themen

CB.e Creative Department: Ein Gespräch über Kreativität im digitalen Zeitalter

metrico: Analyse und Auswertung öffentlicher Online-Kommunikation und traditioneller Offline-Medienkanäle als Basis für strategisches Kommunikationsmanagement

Projekte

Online-basierte Anwendungen: Ein perfektes Business Intelligence System zur Optimierung von Workflows und Prozessen

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Treibstoff I

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ion

Liebe Leserin, lieber Leser,

auf unsere letzte WORKS-Ausgabe gab es jede Menge positive Resonanz. Vielen Dank dafür! Es ist toll, auf diesem Weg mit Ihnen zu Themen ins Gespräch zu kommen, die Sie oder uns bewegen. Wir möchten diese Art des Austauschs unbedingt intensivieren.Nutzen Sie dazu unsere angegebenen Social-Media Kanäle und besuchen Sie uns beispielsweise auf Facebook! Ob als Kommentar oder durch eine private Nachricht, wir freuen uns über Fragen und Anregungen.

Unsere neue Ausgabe steht ganz im Zeichen von Inno -vation. Innovation, fragen Sie? Zu der es 390.000 Ein träge in 49 Sekunden bei Google gibt? Ja, genau die! Denn für uns ist Innovation der Motor für Veränderung.

Ob früher ein genialer Firmenlenker im Alleingang die Dinge der Zukunft erfand oder heute kluge Köpfe via digitaler Vernetzung neue Geschäftsideen umsetzen, alle sind darauf angewiesen, andere zu begeistern. Menschen zu gewinnen, die mitmachen – mit Brain, mit Kontakten, mit Geld. Die bereit sind für Verän-derungen – und Schmerz, denn nicht jede neue Idee überlebt die Bewährungsprobe. Sie erfüllt uns aber mit unendlichem Stolz, wenn sie funktioniert.

Begehrlichkeiten wecken, Botschaften vermitteln, Aufmerksamkeit schaffen, das sind die Herausforde-rungen, vor der wir Kommunikationsleute tagtäglich stehen. Hier geht auf Dauer nichts, ohne immer wieder innovativ zu werden, abgesehen davon würde es auch langweilig.

Wir finden deshalb: Es lohnt sich, für Innovationen zu kämpfen. Sie sind das Gegenteil von Stillstand und haben hohes Glückspotenzial.

Ganz in diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen und sind gespannt auf Ihr Feedback.

Herzlichst, Ihr CB.e-Team

Hier erreichen Sie uns, denn Ihre Meinung ist uns wichtig:

Editorial

Sabine Clausecker Vorstand

Myriam Fleck CB.e Live

Florian Bemm CB.e Digital

Michael de GelminiCB.e Brand Momentum

Eberhard Bingel Vorstand

Gunnar KavermannGeschäftsführung Stuttgart

Monika Maria Lehmann CB.e Corporate

Jens KrämerCB.e Corporate

[email protected]

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InstagramLinkedIn Xing

Seite 4–5 // CB.e WORKS 3/15 // Mediatektur

zwischen der realen und der virtuellen Welt scheinen sich dabei auf wundersame Weise aufzulösen. Bislang stumme Objekte werden plötzlich zum Leben erweckt und begin-nen zu kommunizieren. Räume verwandeln sich binnen Sekunden wie Chamäleons und sorgen für begeisternde Momente. Der Puls des Betrachters wird in einen freudigen Galopp versetzt, die Härchen auf den Armen vollführen aufgeregte Tänze. Ein solches Erlebnis findet nicht nur den direkten Weg in das Bewusstsein, es bleibt als positive Erinnerung im Gedächtnis.

Die Herausforderung besteht dabei darin, das wachsende Potential der Neuen Medien kreativ mit den baulichen Gegebenheiten der Gebäude oder Räume zu verbin-den und die Bühne für die Kommunikationsbotschaften zu vergrößern. Nicht der Mensch soll sich auf den Raum einstellen, sondern der Raum auf den Menschen. Die Mediatektur wird dabei zur Membran zwischen der realen und der digitalen Welt. Vom Betrachter zum Akteur

Mediatektur ist gebaute Kommunikation in der Sprache der jeweiligen Zeit. Die Digitalisierung der Projektions- und Übertragungstechniken und die Preisentwicklung u. a. bei LED-Screens sorgen dafür, dass sie in immer mehr Berei-chen Einzug hält und völlig neue Konzepte entstehen lässt. Es gibt bereits Medienfassaden, die sich entsprechend des aktuellen Wetters verändern, per Smartphone gesteu-ert werden können oder auf vorübergehende Passanten reagieren. Schritt für Schritt verwandeln sich die Betrachter mediatektonischer Projekte in Zukunft in Akteure, die in die Inszenierung eingebunden werden. Die Auseinanderset-zung mit den jeweiligen Themen ist dadurch nachhaltiger. Sie schafft hohe kommunikative und informelle Mehrwerte. Es wird spannend, diese schier unerschöpflichen Möglich-keiten für die Kommunikation nutzbar zu machen.

Autor

Joshua F. Premkumar Art Director 3D Design | Mediatecture

[email protected]

Jeder, der bei schönem Wetter die Kathedrale im französischen Chartres betritt, ist vom Lichtspiel der sonnendurchfluteten Kirchenfenster über-wältigt. Das bunt gestaltete Glas, dessen geheim-nisvollen Facetten als Chartres-Blau in den Farb-kanon Einzug hielten, bildet mit der gotischen

Architektur eine beeindruckende Einheit. Ganz nach Wetter und Tageszeit verwandelt sich die Stimmung im Inneren der Kathedrale, so als könne der Kirchgänger auf diese Weise göttliche Botschaften empfangen. Wie muss es erst den Bau-meistern gegangen sein, die im 13. Jahrhundert zum ersten Mal diesen Effekt beobachten konnten? Wenn man so will, erlebten sie damals die Geburtsstunde der Mediatektur.

Die Kombination von Lichtinszenierungen oder anderen technologischen Gestaltungselementen mit Architektur ist also kein neues Phänomen. Der Begriff „Mediatektur“ – zusammengesetzt aus Media und Architektur – entstand jedoch erst in den 1990er Jahren. An die Stelle der Kirchenfenster sind heute hochauflösende LEDs gerückt. Woran sich in den 800 Jahren seit dem Bau der Kathedrale allerdings nichts geändert hat, ist die Faszination, die wir empfinden, wenn gebaute Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes in ein „neues Licht“ getaucht wird.

Grenzen verschwinden

Mediatektur bietet die Möglichkeit, dem statischen Charak-ter der Architektur dynamische Elemente hinzuzufügen. Das gilt für den öffentlichen Raum ebenso wie für Messen, Ausstellungen oder die Gestaltung von Innenräumen. Eine mediatektonisch genutzte Fassade hat nicht mehr immer nur ein und dasselbe Gesicht, sondern ständig ein neues. Eine Wand stellt keine Barriere mehr dar, sondern fungiert als einladende Projektionsfläche. Die Grenzen

_Das Phänomen Mediatektur bewegt uns schon seit langem. Für unser Anliegen, Kommunikationsbotschaften emotional und bewegend zu vermitteln, ist diese Disziplin geradezu prädestiniert. Sie lässt uns durch innovative Raumerlebnisse Ihre Geschichten digital erzählen.

Alles nur Fassade?Wie Mediatektur die Kommunikation verändert

Für unser Anliegen, Kommunikationsbotschaften emotional und bewegend zu vermitteln, ist die Disziplin Mediatektur geradezu prädestiniert. Sie erscheint uns wie eine logische Konsequenz unseres Tuns und Denkens. Mediatektur ermöglicht es uns, Ihre Geschichten digital zu erzählen, universelle Raumerlebnisse zu schaffen und die immer komplexeren Informationsfluten begreifbar zu machen. Mediatektur ver-wandelt Fassaden, Wände und Räume in Kommunikationsflächen und macht sie zu Monitoren der virtuellen Welt. Gern erzählen wir Ihnen bei unserem nächsten Treffen mehr über die innovativen Möglichkeiten der Mediatektur, die wir für Ihre Kommunikation erschließen können.

_Das Phänomen Mediatektur bewegt uns schon seit langem. Für unser Anliegen, Kommunikationsbotschaften emotional und bewegend zu vermitteln, ist diese Disziplin geradezu prädestiniert. Sie lässt uns durch innovative Raumerlebnisse Ihre Geschichten digital erzählen.

Alles nur Fassade?Wie Mediatektur die Kommunikation verändert

Für unser Anliegen, Kommunikationsbotschaften emotional und bewegend zu vermitteln, ist die Disziplin Mediatektur geradezu prädestiniert. Sie erscheint uns wie eine logische Konsequenz unseres Tuns und Denkens. Mediatektur ermöglicht es uns, Ihre Geschichten digital zu erzählen, universelle Raumerlebnisse zu schaffen und die immer komplexeren Informationsfluten begreifbar zu machen. Mediatektur ver-wandelt Fassaden, Wände und Räume in Kommunikationsflächen und macht sie zu Monitoren der virtuellen Welt. Gern erzählen wir Ihnen bei unserem nächsten Treffen mehr über die innovativen Möglichkeiten der Mediatektur, die wir für Ihre Kommunikation erschließen können.

Seite 6–7 // CB.e WORKS 3/15 // metrico

Viralitätsanalyse von „Merkel streichelt“

Das beste Analysetool nützt nichts, wenn es nicht richtig angewendet wird. Unsere Experten für das strategische Kommunikationsmanagement navigieren Sie durch den Informationsdschungel. Wir beraten Sie und unterstützen den gesamten Prozess der Medienbeobachtung bis zur Erfolgskontrolle und der Ableitung von Handlungs-empfehlungen. Mit metrico können wir für Sie nicht nur herausfinden, inwieweit Sie Ihre Kommunikationsziele erreichen bzw. welche Inhalte für die Zielgruppe relevant sind. Wir können Ihnen auch dabei helfen, die richtigen Maßnahmen zu entwickeln, um die gewünschten Zielgruppen optimal anzusprechen. Die Software bietet Ihnen zudem umfassende, datenschutzkonforme Analyse- und Archivierungsmöglich-keiten sowie zahlreiche Darstellungs- und Reporting-Optionen. Auch als Teil von Issue Management, zum frühzeitigen Erkennen der Anliegen Ihrer Zielgruppe, und zur vorbereitenden Krisenkommunikation ist metrico hervorragend geeignet.

Das Analysetool metrico Wissen, wenn Kommunikation Wellen schlägt

_Die Digitalisierung von Informationsprozessen und öffentlicher Meinungs-bildung stellt zahlreiche Herausforderungen an das Kommunikations- management der Unternehmen. Zur Analyse und Auswertung öffentlicher Online-Kommunikation und traditioneller Offline-Medienkanäle stehen uns neue, technisch ausgefeilte Lösungen zur Verfügung und dienen uns als Basis für das strategische Kommunikationsmanagement.

Rostock, 15. Juli 2015. Beim Bürgerdialog „Gut leben in Deutschland“ möchte die Kanzlerin mit einer Gruppe 14- bis 17-jähriger Schüler spre-chen. Ein PR-Termin, wie sie ihn hunderte Male im Jahr absolviert. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass ein paar Stunden später einer

der Twitter-Hits des Jahres 2015 geboren sein wird.

Als sich in der Diskussionsrunde ein palästinensiches Mäd-chen aus dem Libanon in akzentfreiem Deutsch an die Kanz-lerin wendet und davon berichtet, dass ihre Familie von der Abschiebung bedroht ist, antwortet ihr Angela Merkel ausweichend. Politik sei manchmal hart und einige Flücht-linge müssten wieder zurückkehren. Kurz darauf bricht das Mädchen in Tränen aus. Merkel versucht sie zu trösten und streichelt ihr unbeholfen über den Kopf. Sie scheint selbst zu bemerken, dass das nicht ihr glücklichster Auftritt wird.

Zunächst erzeugt die Nachricht allenfalls regionale Auf-merksamkeit. Doch dann berichtet NDR-Aktuell in seiner Abendsendung über den Termin. Ein 2-Minuten-Beitrag wird kurz darauf ins Internet gestellt. Am nächsten Morgen scheint das Netz zu explodieren. Das Twitter-Stichwort #merkelstreichelt macht blitzschnell die Runde. Innerhalb von Minuten wird es zum Trending-Topic in Deutschland und bleibt tagelang auf Nummer 1. Die Reaktionen in den sozialen Medien sind überwiegend kritisch. Der Kanzlerin werden Kälte und fehlende Empathie vorgeworfen. Schnell machen Fotomontagen, in denen Frau Merkel Katzen, Alexis Tsipras oder Wladimir Putin streichelt, die Runde. Einen Tag später hat das Thema auch die Tageszeitungen erreicht. Erst nach mehr als einer Woche ebbt der Trend wieder ab. Lange genug jedoch, um „Merkel streichelt“ zum geflügelten Wort werden zu lassen.

Verbreitungs-Check mit metrico

Kommunikationswellen in jeglicher Größe können bei spe-zifischen Zielgruppen große Schäden anrichten. Herauszu-finden, wie eine Kommunikationswelle entsteht und wohin sie sich bewegt, wird heute angesichts der immer unüber-sichtlicher werdenden Datenflut zunehmend schwieriger. Mit metrico setzen wir für unsere Kunden eine neue Soft-ware ein, die beim Beobachten, Sortieren, Selektieren und Bewerten dieser Daten hilft. Damit können wir für Sie öffentliche Kommunikationsströme analysieren und die Basis für ein effizientes und ganzheitliches Kommunika-tionsmanagement schaffen.

Umfassende Analysen zu Viralität, Sentiment und Tonalität

Mit dem Analysetool metrico lässt sich hervorragend her-ausfinden, was wirklich in den Weiten des Internets so über Ihr Unternehmen gesprochen wird. metrico filtert Informa-tionen zu gewünschten Stichworten aus über 400 Millionen Online-Quellen, darunter alle relevanten Social-Media- Kanäle, sowie aus über 1.000 Printmedien und den wich-tigsten TV- und Radiosendern. Damit behalten Sie die Informationsflut immer im Griff und können nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität und den Zeitpunkt der Meldungen, Kommentare und Kommunikationswellen einschätzen. Die eingebaute Viralitätsanalyse ermöglicht es zum Beispiel, Punkte zu identifizieren, von denen die Botschaft an besonders viele User weitergeleitet wurde. Der Verlauf einer Story oder eines Shitstorms kann damit perfekt verfolgt und zugleich auch noch visualisiert werden. Dank „Natural Language Processing“, einem Algorithmus, der die Stimmung des Textes automatisch erkennt, lässt sich zudem auch noch eine Tonalitätsanalyse der Beiträge vornehmen. metrico bewertet diese danach als positiv, als neutral oder als negativ.

Autor

Florian BemmLeitung CB.e Digital

[email protected]

Michael de Gelmini, Creative Director Graphic DesignDer Mitgründer und ehemalige Geschäftsführer der Werbeagentur HEYMANN BRANDT DE GELMINI, der u. a. Vattenfall, T-Mobile, Caterpillar, Ärzte ohne Grenzen, die Eisbären Berlin und die RTL-Group betreute, ist seit 2014 bei CB.e. In seiner Jugend war er Berliner Karatemeister. Als Baseball-Pitcher schaffte er es in die National-mannschaft und ins All-Star-Team bei Europameisterschaften. Neben dem Sport begeistert sich der gelernte Grafikdesigner vor allem für Design und digitale Welten. Seinen persönlichen Ausgleich findet der gebürtige Italiener und ausgebildete Koch im wichtigsten Zimmer der Wohnung – der Küche.

Ingmar Hendrix, Creative Director 3D Design Er studierte Industrial Design bei Dieter Rams, arbeitete dann vier Jahre bei der Peter Schmidt Group in Hamburg in der Markenentwicklung mit Schwerpunkt Packaging (u. a. für Joop!, Boss und Jil Sander), später dann bei dem Architekten Hans Hollein in Wien. Ein weiterer Schritt ist die mehrjährige Tätigkeit im Ausstel-lungsdesign, u. a. für Heinz Nixdorf oder das Haus der Geschichte in Bonn. Er kennt nahezu alle wichtigen europäischen Künstler und Designer und ist bei CB.e seit vielen Jahren verantwortlich für die Kommunikation im Raum. Seinen Ausgleich findet er beim Billard oder Wandern.

Domez Dombrowski, Creative Director Concept DevelopmentEr hat das Prinzip Quereinsteiger zur Lebensphilosophie gemacht. Vom Profi-Musiker zum Manager, später durch Zufall bei Fritz, dem Kult-Jugendradio der ARD, gelandet. Dort als Musikjournalist, Autor und Programm-manager eine, wie er sagt, in jeder Hinsicht außergewöhnliche Zeit verlebt. Der Kulturmanager mit eingebauter Kamera im Kopf ist vernarrt in außergewöhnliche Bewegtbildkonzepte. Er liebt Storytelling und noch immer die Musik und die Musikschaffenden. Mit Udo Lindenberg, Peter Fox, Tim Bendzko und anderen Künstlern durfte er im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Momente schaffen. Bei CB.e fühlt er sich sichtlich damit wohl, anders, quer und interdisziplinär denken zu dürfen.

Seite 8–9 // CB.e WORKS 3/15 // Interview

_Ein akribischer 3D Designer, ein querdenkender Kulturmanager und ein waschechter Werbeprofi: Drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bilden das kreative Herz einer neuen Abteilung bei CB.e.WORKS-Autor Torsten Seifert traf die Creative Directors zum gedanklichen Austausch über das neu geschaffene Creative Department. Ein Gespräch über Kreativität im digitalen Zeitalter, bewegende Botschaften, Teamspirit und die Vorzüge von Langstreckenflügen.

„Jeder Augenblick hat das Zeug dazu, ein besonderer Moment zu werden.“

Warum braucht CB.e ein Creative Department?

Michael de Gelmini:CB.e hat ein großes und breites Spektrum an Leistungen und unterschied-lichsten Kunden. Bei uns arbeiten Experten, die in ihren Kernkompetenzen glänzen. Egal ob es sich um Live- oder Corporate-Formate handelt, Story- telling oder digitale Lösungen, die über die normale Social-Media-Denke hinausgeht. Da kommen wir ins Spiel und entwickeln mit den Kollegen kreative Ansätze für die Kommunikationsziele der Kunden. Wenn man so will, sind wir die CB.e Rebellen die auch ganz bewusst mal „einen raus- hauen“. Mit der bisherigen Struktur war das nicht mehr zu machen. Deshalb haben wir unseren Creative Pool nicht nur vergrößert, sondern die Kreativen zugleich in einer eigenen Abteilung zusammengeführt.

Ingmar Hendrix:Die Kreativleistung gehört zu unseren wichtigsten Produkten. Sie definiert gewissermaßen die Flughöhe dessen, was wir hier abliefern. Zu uns kom-men Kunden, deren Markenverständnis und Erwartungen sehr hoch sind. Wir müssen eine Menge in Bewegung setzen, um in dieser Benchmark mitzuspielen. Das gelingt uns auch meist sehr gut. Aber in der Außendar-

stellung stand diese Qualität bislang oft nicht im Mittelpunkt. Wir wollen jetzt noch deutlicher machen, dass Kreativität bei CB.e eine maßgebliche Kernkompetenz ist.

Worin besteht die neue Qualität, die durch das Creative Department ermöglicht wird?

Domez Dombrowski:Das kreative Potenzial war schon immer da. Wir wollen es noch mehr stär-ken und die Abteilung so aufstellen, dass sie die Vielfältigkeit des Hauses besser bedienen kann. Mit Ecken, Kanten und guten, unwiderstehlichen Ideen, mit Maßnahmen oder Claims, die uns und unsere Kunden begeis-tern. Unser Markenkern „CB.e bewegt“ ist dabei für uns der wegweisende Kompass. Wir sind eine moderne und kreative Kommunikationsagentur, die sich heute neu aufstellt, um auch morgen weiterhin erfolgreich agieren zu können. Wir wollen unsere Kunden bewegen und hier und da mit unserer Arbeit „umhauen“ (lacht). Eine eigenständige und mit unterschiedlichsten Skills geführte Abteilung ist da nur logisch. Wir haben Mitarbeiter, die einen hohen Anspruch an ihre eigene Arbeit haben. Das finden wir super, das wollen wir genauso haben!

Seite 10–11 // CB.e WORKS 3/15 // Interview

Ihr habt für die Ideenentwicklung eigene Formate entwickelt und eingeführt. Wie muss man sich das vorstellen?

Michael de Gelmini:Wir haben die Art und Weise, wie wir kreativ arbeiten wollen, generell hin-terfragt. Es geht darum, sich von bestehenden Denkmustern freizumachen. Dazu gehört das Arbeiten in anderen Räumlichkeiten und unter anderen Regeln. Eines der Konzepte, das wir dafür entwickelt haben, nennen wir Flight. Die Idee ist, das jeweilige Kreativteam für eine bestimmte Zeit abzu-schirmen. Das heißt: für ein-zwei-drei Tage bleiben die Kreativen unter sich, die Türen sind zu und die Handys oder iPads bleiben aus …

Domez Dombrowski:… Haha, Yeah, für das „Handys aus“, hagelte es am Anfang wüstes Unver-ständnis, um es mal liebevoll zu umschreiben …

(Grinsen und nickende Zustimmung bei allen dreien)

Michael de Gelmini:… wie ohne Smartphone? Da bin ich ja total lost. … aber jetzt finden es alle sinnvoll, weil man sich auch mal von den gelernten Zwängen unseres Kommunikationsverhaltens lösen kann. Doch zurück zum Flight. Die Bedin-gungen ähneln also ein wenig denen eines Langstreckenflugs. Man ist unter sich und kann die Zeit wirklich intensiv und kreativ nutzen.

Domez Dombrowski:Dadurch entsteht eine völlig andere Atmosphäre, wie wenn im Tagesge-schäft zwischendurch mal ein Brainstorming angesetzt wird. Das funktio-niert meist nicht so gut. Dazu fällt mir immer Professor Kruses Spruch ein:

Michael de Gelmini:Die Unterscheidung, ob Kreativer oder Berater halten wir dabei im Grunde für überholt. Wir stellen die Teams danach zusammen, wer für die Aufgabe am besten geeignet ist und dem Team wichtige Impulse geben kann. Ideen, durch kreativen Dissens voranzutreiben, funktioniert aber nur in einer ge-sunden Dialogkultur. Hierarchien und Egos haben da genauso wenig verlo-ren wie klassisches Silodenken. Wer am Ende die geile Idee hat, ist völlig egal. Wir wollen das beste Produkt für uns und unsere Kunden. Was wir uns dabei manchmal wünschen, ist mehr Mut und Vertrauen, innovative Ansätze und außergewöhnliche Kommunikationswege auch konsequent umzusetzen.

Das hört sich gut an, aber lässt sich das in der Praxis so ohne weiteres realisieren? Dieser Veränderungsprozess betrifft ja schließlich alle Bereiche der Agentur.

Ingmar Hendrix:Die Frage, wer wir als Agentur sein möchten und wie wir uns nach außen darstellen wollen, führte in der Vergangenheit oft zu Diskussionen: Ist das zu kreativ, ist das zu formal, ist das zu contentlastig? Wenn man so heran-geht, führt das bisweilen dazu, dass das eine Moment das andere schwächt. Ziel ist es, die Grenzen immer weiter aufzubrechen. Wir drei versuchen ge-meinsam, für Verständnis für diese neue Herangehensweise zu werben und die Bereiche zu synchronisieren. Es muss klar werden, dass das Handeln des einen auf die Arbeit des anderen einzahlt. Ja, klar, diese verschiedenen Bereiche zu harmonisieren und mit dem entsprechenden Vertrauen zu ver-sehen, das ist ein Prozess, für den es sich aber lohnt gemeinsam zu arbeiten.

„Wer am Ende die geile Idee hat, ist völlig egal.“

„Sei spontan – jetzt sofort!“ Der Flight dagegen sorgt dafür, dass der Kreativ -prozess wirklich ins Rollen kommt und man sich so richtig in die neue Herausforderung reingraben kann. Nur so kommt das Team zu überraschen-den und außergewöhnlichen Lösungen. Das ist kein einfacher Prozess und erfordert eine Menge Ausdauer. Doch irgendwo zwischen allerlei gedank-lichen Müll, findet sich dann plötzlich eine Perle.

Michael de Gelmini:Wobei man sich das nicht so vorstellen darf, dass wir hier Räucherkerzen anzünden und um einen plätschernden Brunnen herumtänzeln. Sich neu-gierig an Grenzen heranzuführen – das beschreibt es schon eher.

Domez Dombrowski: Richtig, dein ständiges „Warum“ ist manchmal … sehr inspirierend.

Michael de Gelmini: Ja, manchmal schwirrt die Idee bereits in der Luft, lässt sich aber noch nicht einfangen. Dann muss man halt nachhaken, bohren, nerven. Die Brandeins schrieb übrigens neulich mal, dass zu viel Harmonie verblödet. (lacht)

Wie kommt die neue Arbeitsweise im Team an?

Domez Dombrowski:Sehr gut! Also jetzt. Jeder, der schon mal in seinem Unternehmen einen Change-Prozess mitgemacht hat, weiß, dass Unsicherheit und irritierende Fragen mitreisen. Unsere Mitarbeiter nehmen das Konzept an und füllen es mehr und mehr mit Leben. Macht ja auch keinen Sinn, wenn wir drei Tor-nados etwas vorsetzen, worauf keiner Lust hat. Ich habe da immer das Bild einer Gang vor Augen, so wie in „Wild Bunch“. Das gilt nicht nur für uns drei,

sondern für das ganze Team. Nur wer sich vertraut, ist zu Höchstleistungen fähig. Deshalb scheuen wir uns auch nicht, Regeln einzuführen, an denen man eigentlich nur scheitern kann. Wir fragen uns, ist das die beste Idee, die wir jemals hatten? Ist das eine Präsentation, wie sie so noch nie da war?

Das klingt nach einer Menge Spaß!

Ingmar Hendrix:… macht Spaß aber auch eine Menge Arbeit. Aber wir machen das ja nicht nur, weil wir Spaß haben möchten, sondern weil wir erfolgreich sein wollen. Doch mit dem Spaß werden die Ergebnisse automatisch noch besser und die Projekte erfolgreicher. Das führt letztlich zu einer langen und vertrau-ensvollen Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Und das ist unser gemein-sames Ziel.

Domez Dombrowski:Und da die Grenzen von interner und externer sowie analoger und digitaler Kommunikation immer mehr verschwimmen, sind wir gerüstet für Kommu-nikation 5.0 oder wie das in ein paar Jahren auch immer heißen mag. Ob nun Live oder Corporate oder Digital. Für den User soll jeder Augenblick das Zeug dazu haben, ein besonderer Moment zu sein. Nicht weniger als das ist unser Anspruch.

Das Interview wurde geführt von Torsten Seifert. Es fand statt in unserem kreativen Herzen, dem orangelab, das zu diesem Zeitpunkt die Ausstellung »Studio in Motion« von Henry Anno beherbergte. Informationen zu Henry Anno auf www.facebook.com/henry.anno

Wie würden Sie reagieren, wenn sich die Anzahl der für Ihre Arbeit relevanten E-Mails und Briefe innerhalb eines Jahres mehr als ver-fünfzigfacht? Vor genau dieser Herausforderung standen unsere Kunden, die Betreiber der deutschen Übertragungsnetze, als sie uns um Unterstützung baten. Mit einer online-basierten Anwendung konnten wir eine maßgeschneiderte Lösung an-

bieten und unsere Kunden die Datenflut leichter im Griff behalten.

Konsultationsdatenbanken erleichtern Bürgerbeteiligung

Seit 2012 erstellen die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber jährlich den Netzentwicklungsplan Strom. In dieser Studie schätzen sie den Ausbaubedarf des deutschen Stromnetzes für die kommenden zehn Jahre ein. Nach jeder Veröffent-lichung haben Bürger, Unternehmen, Kommunen und Organisationen für einen Zeitraum von jeweils sechs Wochen Gelegenheit, sich zu den Entwürfen zu äußern. Diese Stellungnahmen werden einzeln erfasst, geprüft und bearbeitet.

Von Anfang an begleiten wir die Übertragungsnetzbetreiber bei der gesamten Kom-munikation rund um den Netzentwicklungsplan und die Konsultation. Nachdem die mehr als zweitausend Stellungnahmen im Jahr 2012 noch mit erheblichem Aufwand verarbeitet werden mussten, übertrugen uns unsere Kunden die Aufgabe, eine Anwendung zu entwickeln, in der sämtliche dieser Briefe und E-Mails gespeichert und im System weiterverarbeitet bzw. an andere Nutzer weitergeleitet werden können. Das System sollte es den vier Übertragungsnetzbetreibern und allen am Projekt beteiligten Mitarbeitern ermöglichen, online gleichzeitig auf viele Datensätze zuzugreifen. Es entstand die Konsultationsdatenbank für den Netzentwicklungsplan Strom. Zusätzlich schufen wir eine Schnittstelle zur Website des Netzentwicklungs-plans, auf der die Stellungnahmen zeitnah online einsehbar gemacht werden konnten, sofern die Konsultationsteilnehmer dem zugestimmt haben. Darüber hinaus ver-fügt die Konsultationsdatenbank über ein integriertes CRM-System, aus dem sich beispielsweise anlassbezogene Verteiler für Anschreiben, Einladungen und News-letter generieren lassen. Dabei haben wir immer auch die Daten sicherheit im Fokus.

2014 kam es dann zu einem extrem verstärkten Interesse am Thema Netzausbau – nicht zuletzt im Zuge der Planung von Trassen, die Windstrom aus Nord- nach Süd-deutschland bringen sollen. Innerhalb kürzester Zeit gingen mehr als 26.000 Stellung-nahmen ein, im Jahr zuvor waren es gerade einmal 500. Die von uns entwickelte Online-Lösung beschleunigte und vereinfachte nicht nur das Handling, sondern erhöhte zugleich auch die Tranzparenz. Jetzt gewährleistet sie den Übertragungs-netzbetreibern, jederzeit den Überblick zu behalten und die Stellungnahmen nach Regionen oder Themen sortieren zu können. Vor allem aber ermöglicht die Online-Anwendung mit ihren verschiedenen Modulen, die miteinander interagieren, das erfolgreiche Co-Working von vier großen deutschen Unternehmen.

_Ob Start-up oder große Institution – auf der Suche nach einem perfekten Business Intelligence System zur Optimierung von Prozessen und Work-flows setzen immer mehr Anwender auf online-basierte Lösungen. Das gilt vor allem, wenn es um die zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit in Projekten geht. Wer Intransparenz, Zeitverlust und die Entstehung von Parallelversionen verhindern will, hat kaum eine Alternative.

Autorin

Anna NiesingBeratung | Projektmanagement CB.e Corporate

[email protected]

Gesucht. Gefunden. Online-basierte Anwendungen schaffen Transparenz und erleichtern die Stakeholder-Kommunikation

Seite 12–13 // CB.e WORKS 3/15 // Online-basierte Anwendungen

Bereits seit einigen Jahren konzipieren wir individuell auf die Bedürfnisse zugeschnittene Online-Anwendungen für sehr unterschiedliche Zielsetzungen

und Anforderungen: unternehmensweit, unternehmensübergreifend – selbst für die Zusammenarbeit von Projektpartnern unterschiedlicher Branchen. Außerdem

begleiten wir die Einführung dieser Tools kommunikativ. Die online-basierten Systeme helfen unseren Kunden, komplexe Aufgaben erfolgreich zu lösen, Projekte schneller abzu-

schließen und die Zusammenarbeit über alle Bereiche hinweg maßgeblich zu erleichtern. Das macht die Anwendungen zu einem wichtigen Arbeitsmittel für die Stakeholder-Kommunikation.

Gesucht. Gefunden. Online-basierte Anwendungen schaffen Transparenz und erleichtern die Stakeholder-Kommunikation

Seite 14 –15 // CB.e WORKS 3/15 // Famous Last Words

CB.e WORKS

Impressum

HerausgeberCB.e Clausecker | Bingel AG Agentur für Kommunikation Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlinwww.cbe.de Erscheinungsort© Berlin 2015

RedaktionFlorian Bemm, Torsten Seifert, Anna Niesing, Susann Strache, Joshua F. Premkumar, Ingmar Hendrix, Michael de Gelmini, Domez Dombrowski, Bettina Heine, Dr. Anna-Louise Hübner

Konzept und GestaltungMirco Heisig

BildnachweisCB.e, Fotolia, iStock und weitere Fotografen

PapierGedruckt auf 90 g/m² Profibulk 1.3 VolDieses Magazin wurde klimaneutral hergestellt.

CB.e Clausecker | Bingel AG ist eine Agentur für Kommunikation – inhabergeführt seit unserer Gründung 1997. Wir bringen kom-plexe Themen zum Menschen. Und Marken ins Leben. Mit Kon-zepten, die immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen und gleichermaßen Kopf und Gefühl berühren. Unsere Lösungen sind geprägt durch die Dimensionen Dialog, Digital und Design. Wir lieben Herausforderungen, sind an drei Standorten präsent und rund 100 Köpfe stark. Wo andere gerne dicke Schlagzeilen schaffen, machen wir lieber gute Arbeit für unsere Kunden.

CB.e bewegt!