Antigone Programmheft V2

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Antigone Sophokles

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AntigoneSophokles

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Antigone SophoklesFassung des Burgtheatersvon Tanja Burmeister, Vanessa Hannesschläger, Katrin Matschnig, Ada Mumajesi, Julian Sark, Sarah Xiao Min Gruber unter der Verwendung der Übersetzung von Wilhelm Kuchenmüller.

Burgtheater

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Dramaturgische Bearbeitung Tanja Burmeister, Vanessa Hannes-schläger, Katrin Matschnig, Ada Mumajesi, Julian Sark, Sarah Xiao Min Gruber

Premiere: 30. August 2011Aufführungsdauer; ca. 1 Stunde und 30 min. Eine Pause

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AntigoneTochter des Ödipus

Ismeneihre Schwester

KreonKönig von Theben

Eurydikeseine Gemahlin

Haimonsein Sohn

Teiresiasein blinder Seher

Wächter

Bote

Berater 1Beratungsstab

Berater 2Beratungsstab

Yohanna Schwertfeger

Regina Fritsch

Gert Voss

Christiane von Poelnitz

Philipp Hauß

Ignaz Kirchner

Oliver Stokowski

Roland Koch

Martin Schwab

Udo Samel

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Osama bin Laden1957 - 2011

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Allein herrschst du am besten in der Wüste.

- Haimon -

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AntiINZEST FAMILIE GESCHLECHTER MANN FRAU STAATSMACHT VERWANDSCHAFT LIEBE HASS JUGEND ALTER

GENRATION ANTIGONE KREON GOTT MENSCH

INDIVIDUUM KOLLEKTIV SELBSTBESTIMMUNG

DETERMINUSMUS WELTLICH GEISTLICH LEBEN TOD WIDERSTAND

gone

VERWANDTSCHAFTEN

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Stellt man Antigone und Kreon als gegensätzliche Kräfte von Ver-wandtschaft und Staatsmacht einander gegenüber, so vernach-lässigt man völlig, wie Antigone sich bereits von den Verwandt-schaftsbeziehungen gelöst hat; man übersieht, wie Antigone, selber Kind aus einer inzestuösen Verbindung und ihrerseits einer unmöglichen und todgeweihten inzestuösen Liebe zu ihrem Bru-der verfallen, mit ihrem Handeln andere zwingt, sie als „männlich“ zu sehen, und wie damit die Art und Weise zweifelhaft wird, in der Verwandtschaftsbeziehungen Geschlechteridentitäten stützen können; man überhört auch, wie ihre Sprache sich ganz paradox der Sprache Kreons nähert, der Sprache der souveränen Macht und Handlung, und man übersieht weiter, wie Kreon selber seine Autorität nur gewinnt kraft der Verwandtschaftslinie, die ihm die Thronfolge erlaubt, und wie er durch Antigones Ungehorsam und schließlich auch durch sein eigenes Handeln gleichsam entmannt wird, mit dem er die Normen beseitigt, die ihm allererst seine Ver-wandtschafts- und seine Machtstellung sichern. Aus Sophokles‘ Text wird in der Tat ersichtlich, daß sich beide metaphorisch wech-selseitig auf eine Art und Weise implizieren, aus der wir schließen dürfen, daß zwischen beiden kein einfacher Gegensatz besteht.

Judith Butler, Antigones Verlangen

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Martin Luther King1929 - 1968

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Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil.

- Antigone -

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DieDer subjektive Wille, die Leidenschaft ist das Betätigende, Verwirk-lichende; die Idee ist das Innere; der Staat ist das vorhandene, wirklich sittliche Leben. Denn er ist die Einheit des allgemeinen, wesentlichen Wollens und des subjektiven, und das ist die Sittlich-keit. Das Individuum, das in dieser Einheit lebt, hat ein sittliches Leben, hat einen Wert, der allein in dieser Substantialität besteht. Antigone beim Sophokles sagt: die göttlichen Gebote sind nicht von gestern, noch von heute, nein, sie leben ohne Ende, und nie-mand wüßte zu sagen, von wannen sie kamen. Die Gesetze der Sittlichkeit sind nicht zufällig, sondern das Vernünftige selbst. Daß nun das Substantielle im wirklichen Tun der Menschen und in ihrer Gesinnung gelte, vorhanden sei und sich selbst erhalte, das ist der Zweck des Staates. Es ist das absolute Interesse der Vernunft, daß dieses sittliche Ganze vorhanden sei; und hierin liegt das Recht und

göttlichen Gebote sind nicht von gestern, noch von heute, nein, sie leben ohne Ende, und niemand wüßte zu sagen, von wannen sie kamen.

VOM STAAT UND INDIVIDUUM

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Sitte, dem rechtlichen und sittlichen Staatsleben. Dann das Wah-re ist die Einheit des allgemeinen und subjektiven Willens; und das Allgemeine ist im Staate in den Gesetzen, in allgemeinen und ver-nünftigen Bestimmungen. Der Staat ist die göttliche Idee, wie sie auf Erden vorhanden ist. Er ist so der näher bestimmte Gegenstand der Weltgeschichte überhaupt, worin die Freiheit ihre Objektivität erhält und in dem Genusse dieser Objektivität lebt. Denn das Ge-setz ist die Objektivität des Geistes und der Wille in seiner Wahrheit; und nur der Wille, der dem Gesetze gehorcht, ist frei, denn er ge-horcht sich selbst und ist bei sich selbst und frei. Indem der Staat, das Vaterland, eine Gemeinsamkeit des Daseins ausmacht, indem sich der subjektive Wille des Menschen den Gesetzen unterwirft, verschwindet der Gegensatz von Freiheit und Notwendigkeit. Not-wendig ist das Vernünftige als das Substantielle, und frei sind wir, indem wir es als Gesetz anerkennen und ihm als des Substanz unse-res eigenen Wesens folgen: der objektive und der subjektive Wille sind dann ausgesöhnt und ein und dasselbe ungetrübte Ganze.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

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Dietrich Bonhoeffer1906 - 1945

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Huh!Furchtbar, wenn einer glaubt und glaubt verkehr.

- Wächter -

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...aberSo weit wären wir also: das Uhrwerk ist aufgezogen. Jetzt schnurrt es von allein ab. Das ist das Praktische bei einer Tragö-die. Ein kleiner Stups mit dem Finger, und die Sache läuft. Da ge-nügt schon ein kurzer Blickwechsel mit einem Mädchen, das auf der Straße vorbeigeht, oder ein unbestimmter Wunsch nach Ruhm und Ehre, der so beim Frühstück auftaucht, oder irgendei-ne überflüssige Frage, die eines schönen Abends gestellt wird... Mehr braucht es meist gar nicht. Dann kann man beruhigt sein, die Geschichte läuft von allein ab. Es ist alles bis ins kleinste aus-getüftelt und von Anfang an gut geschmiert. Tod, Verrat, Ver-zweiflung, donnernde Gewitter, alles ist da, je nach Bedarf.Auch alle Arten von Schweigen - das tödliche Schweigen, wenn der Arm des Henkers zum letzten Streich ausholt; das Schweigen, wenn sich die beiden Liebenden zum ersten Male nackt gegen-überstehen und sich im dunklen Raum nicht zu rühren wagen; das Schweigen, bevor das Gebrüll der Menge dem Sieger entgegen-schlägt; es ist wie bei einem Film, dessen Ton ausfällt: zum Sprechen aufgerissene Münder, die keinen Laut von sich geben. Das ist schon etwas Feines, die Tragödie. Sie ist eine feste, todsichere Angele-genheit. Beim Drama mit dem ganzen Verräterpack, mit diesen

bitte nicht seufzen und jammern

ÜBER DIE TRAGÖDIE

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bösartigen Hitzköpfen, den verfolgten Unschuldigen, mit den Rächern und den Hoffnungsschimmern nach dumpfer Verzweif-lung, da wird einem das Sterben scheußlich schwer gemacht. Man stirbt oft ganz unvorhergesehen. Vielleicht wäre noch Ret-tung möglich gewesen, der wackere junge Mann hätte ja noch rechtzeitig mit der Polizei ankommen können... Bei der Tragödie kann man beruhigt sein. Da gibt es keinen Ausweg. Ausserdem befindet man sich in bester Gesellschaft, denn im Grunde sind alle gleich unschuldig. Wenn da einer jemanden umbringt und ein anderer umgebracht wird, dann ist das lediglich eine Frage der Rollenverteilung.Vor allem hat die Tragödie gar nichts Aufregendes. Es gibt von vornherein keine trügerischen Hoffnungen mehr. Man weiß, dass man wie eine Maus in der Falle gefangen wird. Man braucht nur mehr zu schreien - aber bitte nicht seufzen und jammern - man muss nur noch schnell brüllen, was bisher noch nicht gesagt wur-de, weil man es vielleicht selbst noch nicht gewusst hatte. Beim Drama gibt man sich immer verlorene Liebesmüh in der Hoffnung, man könne sich noch aus der Affäre ziehen. Das ist ein ganz widerwärtiger Zweckstandpunkt. Bei der Tragödie ist das vollkom-men anders. Sie ist etwas für Könige. Und alle Versuche, jemand zu retten, bleiben vergeblich.

Jean Anouilh, Antigone

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Johanna von Orléans1412 - 1431

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Beißt’s in den Ohren oder in der Seele?

- Wächter -

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Neuesschaffen heisst Widerstand leisten.

Den Männer und Frauen, die das 21. Jahrhundert gestalten werden, rufe ich aus ganzem Herzen und in voller Überzeugung zu:

„Neues schaffen heisstWiderstand leisten.Widerstand leisten heisstNeues schaffen.“

WIDERSTAND KOMMT AUS EMPÖRUNG

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Man wagt uns zu sagen, der Staat könne die Kosten dieser sozia-len Errungenschaften nicht mehr tragen. Aber wie kann heute das Geld dafür fehlen, da doch der Wohlstand so viel größer ist als zur Zeit der Befreiung, als Europa in Trümmern lag? Doch nur deshalb, weil die Macht des Geldes - die so sehr von der Résistance be-kämpft wurde - niemals so groß, so anmaßend, so egoistisch war wie heute, mit Lobbyisten bis in die höchsten Ränge des Staates. In vielen Schaltstellen der wieder privatisierten Geldinstitute sitzen Bonibanker und Gewinnmaximierer, die sich keinen Deut ums Gemeinwohl scheren. Noch nie war der Abstand zwischen den Ärmsten und den Reichsten so groß. Noch nie war der Tanz um das goldene Kalb - Geld, Konkurrenz - so entfesselt.Das Grundmotiv der Résistance war die Empörung. Wir, die Vete-ranen der Widerstandsbewegungen und der Kampfgruppen des Freien Frankreich, rufen die Jungen auf, das geistige und morali-sche Erbe der Résistance, ihre Ideale mit neuem Leben zu erfüllen und weiterzugeben. Mischt euch ein, empört euch! Die Verant-wortlichen in Politik und Wirtschaft, die Intellektuellen, die ganze Gesellschaft dürfen sich nicht kleinmachen und kleinkriegen lassen von der internationalen Diktatur der Finanzmärkte, die es so weit gebracht hat, Frieden und Demokratie zu gefährden.Ich wünsche allen, jedem Einzelnen von euch einen Grund zur Empörung. Das ist kostbar. Wenn man sich über etwas empört, wie mich der Naziwahn empört hat, wird man aktiv, stark und en-gagiert. Man verbindet sich mit dem Strom der Geschichte, und der große Strom der Geschichte nimmt seinen Lauf dank dem En-gagement der Vielen - zu mehr Gerechtigkeit und Freiheit, wenn auch nicht zur schrankenlosen Freiheit des Fuchses im Hühnerstall. Die in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (zutref-fender „Universelle Erklärung der Menschenrechte“) von 1948 niedergelegten Rechte sind universell. Wann immer sie jemandem vorenthalten werden, und ihr merkt es: Nehmt Anteil, helft ihm, in den Schutz dieser Rechte zu gelangen.

Stéphane Hessel

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Mohamed Atta1968 - 2001

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Ich hab’s getan. Wenn sie es denn gesteht,Bin ich beteiligt, trage mit die Schuld.

- ISMENE -

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S isyphos

„Ich rebelliere, also sind wir“

VOM WIDERSTAND UND PROTEST

der ewige Rebell

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Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schick-sal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verach-tenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurück-kehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart über-zeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschli-chen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, daß die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein. […] Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Men-schen vorstellen.

Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos

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Mahatma Gandhi1869 - 1948

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Unmöglich kann man eines Menschen Herz, Sein Denken und sein Wollen ganz erkennen,Eh er in Staat und Ämtern sich erprobt.

(...)

Und zu keiner ZeitWerd ich den Schlechten vorziehen dem Ge-rechten.Wer aber einsteht für sein Volk, der wirdVon mir geehrt im Leben und im Tod.

- KREON -

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Die Ades Zustandes, in dem die Gewalt des Systems über die Menschen mit jedem Schritt wächst, der sie aus der Gewalt der Natur herausführt, denunziert die Vernunft der vernünftigen Gesellschaft als obsolet.

ÜBER MACHT UND RECHT

bsurdität

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Der Schritt vom Chaos zur Zivilisation, in der die natürlichen Ver-hältnisse nicht mehr unmittelbar sondern durch das Bewußtsein der Menschen hindurch ihre Macht ausüben, hat am Prinzip der Gleichheit nichts geändert. Ja die Menschen büßten gerade diesen Schritt mit der Anbetung dessen, dem sie vorher bloß wie alle anderen Kreaturen unterworfen waren. Zuvor standen die Fetische unter dem Gesetz der Gleichheit. Nun wird die Gleichheit selber zum Fetisch. Die Binde über den Augen der Justitia bedeu-tet nicht bloß, daß ins Recht nicht eingegriffen werden soll, son-dern daß es nicht aus Freiheit stammt.

Theodor W. Adorno

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Neda Agha-Soltan1982 - 2009

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Auch das Schlimmste,Was ich muss leiden, ist ein schöner Tod.

- KREON -

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NEDA

Der Tod einer schönen Frau ist ohne jeden Zweifel das poe-tischste Thema auf der Erde.

Edgar Allen Poe, 1846

VOM PROTEST UND HELDENTOD

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„Eine am Boden liegende Frau ist hilfsbedürftiger als ein am Boden liegender Mann.“

„Wenn wir über die arabischen, islamischen, persischen Län-der sprechen, geht es immer auch um die Situation der Frau,deren private Rechte, deren Bildung. Es hat sich schon an-gebahnt, dass Frauen die treibende Kraft sein würden,als das, was eine Veränderung bewirken kann. Das ist schon länger eine Fantasie. Die Protestbewegung im Iranhat vor allem ein weibliches Gesicht. In diesem Kontext hat eine erschossene Studentin mehr Bedeutung als einerschossener Student.“

„Vor allem das Ausland macht sie zu einer Märtyrterin“

„Sie funktioniert im Westen so gut, weil sie für die westliche Seite des Irans steht. Mit diesem Land können wir uns noch am ehesten identifizieren.

Elisabeth Bronfen

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AntitheGovernment

ÄGYPTEN 2011

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Against the government, against the thugs and injusticeAgainst the government, against the government’s ruleAgainst the government and the long rope of injusticeAgainst the government, and I have a thousand guides…Your blood is being spilledKilling you is encouragedYour home is a messYour religion is targetedYour voice they render silentAnd your property is consumedThey just killed your brotherAnd the rest of the people are torturedIf I live I will be insignificantWere we to die, we are worthlessWhen you speak you become a victimYou are dealt with brutallyBy policy thugsLittle thugsA hostile governmentWants to ravage you and meThe oppressor and the oppressedThe ruled and the sentencedFor whom? I will complain but who will I blame?I will blame the people who are beaten with the dirtiest boots and remain silentOtherwise, a government whose hearts have died…Down down with the government and the systemDown down with the ruler’s lawDown down with the cowards and the cheatersDown with the “good” (?governance?)

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Against the government, against the thugs and injusticeAgainst the government, against the government’s ruleAgainst the government and the cheaters and cowardsAgainst the government and against accepting insults(?All moments you are workers who are humiliated?)You have no value, no price, your leaders already sold youThey make you a fool, and take you from the back … (??)In the embrace of enemies they simply throw youThey are catching you with the hands that hurt youAround you there are 1000 snakes that keep biting youNo matter if you feel the pain there is no one who intends on hearing youSo help yourself out and tell me, what stops you?He tells you if someone pushed you, keep waitingHe catches you and hits you and it’s been 30 years of hittingHe keeps cleaning his teeth and you’re silent, your mouth is sewn shutAnd with his sword he splits you, you’re not dead, but your mind isEnough sleeping and dying and silence

Ramy Donjewan „Against the Government“

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Textnachweise

Judith Butler: Antigones Verlangen: Verwandtschaft zwischen Leben und Tod. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Ge-schichte. Band 12. Suhrkamp: Frankfurt/Main 1973.

Jean Anouilh: Antigone. Gustav Kiepenhauer Bühnen Vertrieb S-GmbH

Stéphane Hessel: Empört Euch. Ullstein 2011.

Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos. Rowohlt Taschenbuch 2008.

Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung, Frankfurt am Main: Fischer 1986.

Elisabeth Bonfren Die Protest-Ikone. Neda Die schöne tote Frau. Stern. Inter-view von Sophie Albers.

Ramy Donjewan: Against the Government. http://www.youtube.com/watch?v=4EUxhCWD_8s

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