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Antje Hüter-Becker Physiotherapie in der Orthopädie by naturmed Fachbuchvertrieb Aidenbachstr. 78, 81379 München Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157 Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de zum Bestellen hier klicken

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Antje Hüter-Becker

Physiotherapie in der Orthopädie

by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München

Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de

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Inhaltsverzeichnis

1 Charakteristika der Physiotherapie in der Orthopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.2 Patientenedukation. . . . . . . . . . . . 16

1.2.1 SMART-Regel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.3 Wirkorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.3.1 Leitsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

2 Leitsymptome in der Orthopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

2.1 Leitsymptom Schmerz . . . . . . . . . 22

2.1.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.1.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit demLeitsymptom Schmerz . . . . . . . . . . . 34

2.1.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit dem Leitsymp-tom Schmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

2.2 Leitsymptom veränderteBewegungen – verminderteBeweglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

2.2.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812.2.2 Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 832.2.3 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit demLeitsymptom verminderte Beweg-lichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

2.2.4 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit dem Leitsymp-tom verminderte Beweglichkeit . . . 113

2.3 Leitsymptom veränderteBewegungen – vermehrteBeweglichkeit – mangelndeBewegungskontrolle . . . . . . . . . . . 129

2.3.1 Systeme die Bewegungskontrollegewährleisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

2.3.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit demLeitsymptom vermehrte Beweg-lichkeit –mangelnde Bewegungs-kontrolle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

2.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit dem Leitsymp-tom vermehrte Beweglichkeit . . . . 150

2.4 Leitsymptom verändertesBewegungsverhalten . . . . . . . . . . 162

2.4.1 Einflüsse auf das Bewegungs-verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

3 Überwiegend statisch bedingte Syndrome undFunktionskrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

3.1 Überblick: Statische Syndromeund Funktionskrankheiten . . . . . 190

3.1.1 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mitstatischen Syndromen undFunktionskrankheiten . . . . . . . . . . . 190

3.1.2 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit statischen Syn-dromen und Funktionskrankheiten 193

3.2 Haltungsabweichungen . . . . . . . . 194

3.2.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1943.2.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitHaltungsabweichungen . . . . . . . . . . 196

3.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Haltungsabwei-chungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

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3.3 Wirbelsäulensyndrome. . . . . . . . . 205

3.3.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2053.3.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Wirbel-säulensyndromen . . . . . . . . . . . . . . . 208

3.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Wirbelsäulen-syndromen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

3.4 Tendopathien (Tendinitis,Insertionstendopathie) . . . . . . . . . 243

3.4.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2433.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Tendo-pathien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246

3.4.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Tendopathien . . . 248

3.5 Tendopathien im Bereich derSchulter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

3.5.1 Bewegungsmuster im Bereich derSchulter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

3.6 Tendopathie des M. supra-spinatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

3.6.1 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Tendo-pathie des M. supraspinatus . . . . . . 251

3.6.2 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Tendopathie desM. supraspinatus . . . . . . . . . . . . . . . . 253

3.7 Tendopathie der Handexten-soren (Tennisellenbogen). . . . . . . 258

3.7.1 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Tendo-pathie der Handextensoren . . . . . . . 258

3.7.2 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Tendopathie derHandextensoren . . . . . . . . . . . . . . . . 260

3.8 Tendopathie des M. tricepssurae (Achillessehne) . . . . . . . . . . . 261

3.8.1 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Tendo-pathie des M. triceps surae . . . . . . . 261

3.8.2 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Tendopathie desM. triceps surae . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

3.9 Kompressionssyndrome undNeuropathien. . . . . . . . . . . . . . . . . . 266

3.9.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2663.9.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitKompressionssyndromen undNeuropathien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

3.9.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Kompressions-syndromen und Neuropathien . . . . 285

3.10 Kompressionssyndrome undNeuropathien der oberenExtremität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

3.10.1 Kompressionssyndrome der oberenThoraxapertur (Thoracic outletsyndrome) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

3.10.2 Kompressionssyndrome an Unter-arm und Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

3.10.3 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Kom-pressionssyndromen und Neuro-pathien der oberen Extremität . . . . 297

3.10.4 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Kompressions-syndromen und Neuropathien deroberen Extremität . . . . . . . . . . . . . . . 299

3.11 Kompressionssyndrome undNeuropathien der unterenExtremität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

3.11.1 Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3023.11.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Kom-pressionssyndromen und Neuro-pathien der unteren Extremität . . . 307

3.11.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Kompressions-syndromen und Neuropathien derunteren Extremität . . . . . . . . . . . . . . 310

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3.12 Statisch bedingte Schmerz-syndrome im Bereich derKniescheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

3.12.1 Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3113.12.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit statischbedingten Schmerzsyndromen derKniescheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

3.12.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit statisch beding-ten Schmerzsyndromen der Knie-scheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320

3.13 Veränderungen der Fußstatik . . 323

3.13.1 Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3233.13.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Verän-derungen der Fußstatik . . . . . . . . . . 332

3.13.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Veränderungender Fußstatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

4 Strukturelle Fehlstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342

4.1 Überblick: StrukturelleFehlstellungen. . . . . . . . . . . . . . . . . 342

4.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3424.1.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit struktu-rellen Fehlstellungen . . . . . . . . . . . . 344

4.1.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit strukturellenFehlstellungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 345

4.2 Spondylolyse und Spondylo-listhesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347

4.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3474.2.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Spondy-lolyse und Spondylolisthesis . . . . . . 350

4.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Spondylolyse undSpondylolisthesis . . . . . . . . . . . . . . . 355

4.3 Strukturelle Fehlstellungen imHüftgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

4.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3594.3.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitstrukturellen Fehlstellungen imHüftgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368

4.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit strukturellenFehlstellungen im Hüftgelenk. . . . . 373

4.4 FemoroazetabularesImpingement (FAI) . . . . . . . . . . . . . 376

4.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3764.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3794.4.3 Physiotherapeutische Behandlung

von Patienten mit femoroazetabu-laren Impingement. . . . . . . . . . . . . . 383

4.5 Strukturelle Fehlstellungen desKniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384

4.5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3844.5.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitstrukturellen Fehlstellungen desKniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387

4.5.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit strukturellenFehlstellungen des Kniegelenks . . . 390

4.6 Skoliose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392

4.6.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924.6.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Skoliose 3974.6.3 Physiotherapeutische Behandlung

bei Patienten mit Skoliose . . . . . . . . 404

4.7 Strukturelle Fehlstellungen desFußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414

4.7.1 Formen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414

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4.7.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit struktu-rellen Fehlstellungen des Fußes . . . 418

4.7.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit strukturellenFehlstellungen des Fußes . . . . . . . . . 420

5 Arthrose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424

5.1 Überblick Arthrose . . . . . . . . . . . . . 424

5.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4245.1.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Arthrose 4275.1.3 Physiotherapeutische Behandlung

bei Patienten mit Arthrose. . . . . . . . 431

5.2 Spondylarthrose . . . . . . . . . . . . . . . 433

5.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4335.2.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung von Patienten mitSpondylarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . 435

5.2.3 Physiotherapeutische Behandlungvon Patienten mit Spondylarthrose 438

5.3 Bandscheibenprotrusion/-prolaps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453

5.3.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4535.3.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung von Patienten mit Band-scheibenprotrusion und -vorfällen. 464

5.3.3 Physiotherapeutische Behandlungvon Patienten mit Bandscheiben-protrusion und -vorfällen . . . . . . . . 471

5.4 Gonarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487

5.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4875.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitGonarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489

5.4.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Gonarthrose . . . . 492

5.5 Koxarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499

5.5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4995.5.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitKoxarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502

5.5.3 Physiotherapeutische Behandlungvon Patienten mit Koxarthrose . . . . 508

5.6 Arthrose im Bereich derSchultergelenke . . . . . . . . . . . . . . . 520

5.6.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5205.6.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Arthroseim Bereich der Schultergelenke. . . . 524

5.6.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Arthrose imBereich der Schultergelenke . . . . . . 530

6 Erkrankungen, die zu verminderter Belastbarkeit der Strukturendes Bewegungssystems führen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542

6.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542

6.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426.1.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Erkran-kungen, die zu verminderterBelastbarkeit der Strukturen desBewegungssystems führen . . . . . . . 544

6.1.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Erkrankungen,die zu verminderter Belastbarkeitder Strukturen des Bewegungs-systems führen . . . . . . . . . . . . . . . . . 547

6.2 Aseptische Osteochondro-nekrosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552

6.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552

6.3 Morbus Scheuermann . . . . . . . . . . 552

6.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5526.3.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit MorbusScheuermann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554

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6.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Morbus Scheuer-mann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557

6.4 Morbus Perthes (juvenile Hüft-kopfnekrose) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562

6.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5626.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit MorbusPerthes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567

6.4.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Morbus Perthes . 570

6.5 Osteoporose . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573

6.5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5736.5.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Osteo-porose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583

6.5.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Osteoporose . . . . 589

7 Entzündliche rheumatische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594

7.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594

7.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594

7.2 Spondylitis ankylosans oderSpondylarthritis ankylopoetica(Morbus Bechterew) . . . . . . . . . . . 594

7.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594

7.2.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Spondy-litis ankylosans oder Spondylar-thritis ankylopoetica (MorbusBechterew) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599

7.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Spondylitis anky-losans oder Spondylarthritis anky-lopoetica (Morbus Bechterew) . . . . 602

8 Charakteristika der Physiotherapie in der operativen Orthopädie . . . 608

8.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 8.1.1 Veränderungen in den Körper-strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612

9 Gelenkerhaltende Operationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 626

9.1 Untere Extremität: Gelenkerhal-tende und pfannenverbesserndeOperationen am Hüftgelenk . . . . 626

9.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6269.1.2 Operationen bei Femoroazetabula-

rem Impingement (FAI) . . . . . . . . . . 6309.1.3 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit gelenk-erhaltenden und pfannenverbes-sernden Operationen am Hüftge-lenk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632

9.1.4 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit gelenkerhalten-den und pfannenverbesserndenOperationen am Hüftgelenk . . . . . . 635

9.2 Untere Extremität: Gelenkerhal-tende Operationen am Kniege-lenk: Korrekturosteotomien beiGenu valgum und Genu varum. . 641

9.2.1 Formen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6419.2.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Korrek-turosteotomien bei Genu valgumund Genu varum. . . . . . . . . . . . . . . . 642

9.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Korrekturosteo-tomien bei Genu valgum und Genuvarum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643

9.3 Untere Extremität: Eingriffe beihabitueller Patellaluxation . . . . . 646

9.3.1 Formen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469.3.2 Rekonstruktion des medialen

patellofemoralen Ligaments (MPFL) 647

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9.3.3 Physiotherapeutische Unter-suchung und Behandlung beiPatienten mit Eingriffen bei habi-tueller Patellaluxation . . . . . . . . . . . 649

9.4 Untere Extremität:Synovektomien . . . . . . . . . . . . . . . . 650

9.4.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6509.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung und Behandlung beiPatienten mit Synovektomien . . . . . 651

9.5 Untere Extremität: Korrekturenvon Fuß- und Zehenfehl-stellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 653

9.5.1 Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6539.5.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung und Behandlung beiPatienten mit Korrekturen vonFuß- und Zehenfehlstellungen . . . . 655

9.6 Obere Extremität: OperativeEingriffe bei rezidivierenderSchulterluxation . . . . . . . . . . . . . . . 656

9.6.1 Formen der Schulterluxation. . . . . . 6569.6.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit operati-ven Eingriffen bei rezidivierenderSchulterluxation . . . . . . . . . . . . . . . . 658

9.6.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit operativen Ein-griffen bei rezidivierender Schul-terluxation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 664

9.7 Obere Extremität: Operationennach Ruptur der Rotatoren-manschette. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 670

9.7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6709.7.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Opera-tionen nach Ruptur der Rotatoren-manschette. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 673

9.7.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Operationen nachRuptur der Rotatorenmanschette . . 676

9.8 Dekompression bei Impinge-ment-Syndrom (subakromialeEnge) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 676

9.8.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6769.8.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitDekompression bei Impingement-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 678

9.8.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Dekompressionbei Impingement-Syndrom . . . . . . . 681

9.9 Operation nach Hohmann beiEpicondylitis radialis humeri . . . . 682

9.9.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6829.9.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitOperation nach Hohmann beiEpicondylitis radialis humeri. . . . . . 682

9.9.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Operation nachHohmann bei Epicondylitis radialishumeri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 683

10 Gelenkersetzende Operationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 686

10.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 686

10.1.1 Allgemeines zur Implantationkünstlicher Gelenke . . . . . . . . . . . . . 686

10.2 Totalendoprothese desHüftgelenks (TEP) . . . . . . . . . . . . . . 689

10.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68910.2.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Total-

endoprothese des Hüftgelenks(TEP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693

10.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Totalendopro-these des Hüftgelenks (TEP) . . . . . . 697

10.3 Uni- und bikondylärerKniegelenkersatz . . . . . . . . . . . . . . 708

10.3.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 708

Inhaltsverzeichnis

11aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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10.3.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit uni- undbikondylärem Kniegelenkersatz . . . 715

10.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit uni- und bikon-dylärem Kniegelenkersatz . . . . . . . . 718

10.4 Schulterendoprothesen . . . . . . . . 724

10.4.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72410.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mitSchulterendoprothesen . . . . . . . . . . 728

10.4.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Schulterendo-prothesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 730

11 Gelenkversteifende Operationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 736

11.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 736

11.2 Spondylodesen . . . . . . . . . . . . . . . . 737

11.2.1 Oswestry Disability Questionnaire(ODQ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 737

11.2.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Spondy-lodesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 742

11.2.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Spondylodesen. . 743

11.3 Arthrodese des Hüftgelenks . . . . 750

11.3.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750

11.3.2 Physiotherapeutische Unter-suchung bei Patienten mit Arthro-dese des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . 751

11.3.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Arthrodese desHüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 752

11.4 Arthrodese der Sprunggelenke . 753

11.4.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75311.4.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Arthro-dese der Sprunggelenke. . . . . . . . . . 754

11.4.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Arthrodese derSprunggelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . 755

12 Gelenkresezierende Operationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 758

12.1 Girdlestone-Operation amHüftgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 758

12.1.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75812.1.2 Physiotherapeutische Unter-

suchung bei Patienten mit Girdle-stone-Operation am Hüftgelenk. . . 759

12.1.3 Physiotherapeutische Behandlungbei Patienten mit Girdlestone-Operation am Hüftgelenk . . . . . . . . 760

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 763

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773

Inhaltsverzeichnis

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●HMerke

Die Übung stabilisiert die Körperlängsachse, dadie Balance bei kleiner Unterstützungsfläche ge-halten werden muss:Durch die funktionelle Verwringung des Fußes(Ferse in Inversion, Vorfuß in Pronation) baut sichdie Längswölbung aktiv auf und muss unter er-schwerten Bedingungen gehalten werden.

Der M. triceps surae muss mit Hubbelastung ar-beiten.

Durch die maximale Divergenz müssen dieHüftgelenkaußenrotatoren bei maximaler Verkür-zung arbeiten. Sie werden durch den Druck derFersen ständig stimuliert.

Das Kniegelenk muss durch Kokontraktion derventralen und dorsalen Muskeln dynamisch stabi-lisiert werden.

Aktivität/PartizipationDie Patienten müssen lernen, Entlastungsphasenlange genug einzuhalten und als Eigenübungen ge-zielte ökonomische Belastungen regelmäßigdurchzuführen.

Jungen aktiven Menschen mit einem Schmerz-syndrom an der Kniescheibe fällt es oft schwer, dierichtige Dosierung der Belastung bei ihren Aktivi-täten einzuschätzen. Daher muss die Physiothera-peutin durch regelmäßige funktionelle Unter-suchung der gereizten Strukturen den Akutheits-grad bestimmen und sinnvolle Belastungen mitden Patienten besprechen.

Außerdem müssen die Patienten über Aspekteder Haltung, der Konstitution und des Bewegungs-verhaltens aufgeklärt werden, die zur Auslösungder Symptome geführt haben.

3.13 Veränderungen derFußstatik

3.13.1 Ursachen

Bio- und Pathomechanik des FußesDie Vielzahl von Gelenken am Fuß wird durchMuskeln und Bänder gehalten. Durch seine Dyna-mik kann er sich an verschiedene Untergrund-beschaffenheiten anpassen und Stöße abdämpfen.Da die Fußwölbungen keine starren Gebilde sind,wird hier bewusst von Wölbungen (und nicht von

Gewölben) gesprochen. Ein Gewölbe in einemMauerwerk besitzt eine feste Architektur, das sichbei veränderter Belastung möglichst nicht verfor-men sollte. Wäre dies am Fuß der Fall, hätte er nurungenügende Möglichkeiten, sich an verschiedeneBelastungen anzupassen und Stöße abzufangen.

Der Fuß besitzt 3 Auflagepunkte am Boden: dasKöpfchen des Metatarsale I und IV sowie die Ferse(▶Abb. 3.98). Zwischen diesen Punkten befindensich die Längs- und Querwölbungen: 2 Längswöl-bungen (medial und lateral) und 1 Querwölbung.

Normalerweise trifft das Lot des Körpergewich-tes die Chopart-Gelenklinie zwischen dem Os na-viculare und dem Talus und dem Os cuboideumund dem Kalkaneus. 60% der Gewichtskraft trägtdie Ferse und 40% verteilen sich auf dem Vorfuß.

Mediale LängswölbungDer Kalkaneus und das Köpfchen des Metatarsale Ihaben Kontakt mit dem Boden, dazwischen befin-det sich die mediale Längswölbung. Den höchstenPunkt bildet normalerweise das Os naviculare. DieWölbung wird durch Muskeln und Bänder gehal-ten. Die Muskeln an der plantaren Seite (vor allemM. flexor hallucis longus und M. abductor hallucis)spannen bei Kontraktion die Wölbung wie einenBogen. Alle Muskeln, die auf der plantaren kon-kaven Seite der Wölbung ansetzen, ziehen den je-weiligen distalen Fußwurzelknochen gegen denproximalen nach plantar und verstärken damit dieKonkavität (z. B. zieht der M. tibialis posterior dasOs naviculare gegen den Talus nach plantar, da eran der plantaren Seite der Tuberositas ossis navi-cularis ansetzt).

Die auf der Dorsalseite inserierenden Muskelnziehen den distalen Gelenkpartner gegen den pro-

Lot fällt hier

Abb. 3.98 3 Hauptauflagepunkte des Fußes am Boden.

3.13 Veränderungen der Fußstatik

323aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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ximalen nach dorsal und schwächen damit dieKonkavität ab (z. B. zieht der M. tibialis anterior dieOssa cuneiformia gegen das Os naviculare nachdorsal). Ein muskuläres Ungleichgewicht dieserbeiden Muskelgruppen verändert die Längswöl-bung.

Das Lig. calcaneonaviculare plantare verhindertauf der plantaren Seite das Abrutschen des Os na-viculare nach plantar. Bei Abrutschtendenz wirddas Band gestresst und kann dann mit Schmerzreagieren. Das Lig. plantare longum verläuft alskräftiges Band vom Kalkaneus zum Os cuboideumund zu den Basen aller Metatarsalen. Es unter-stützt die Aufrechterhaltung der medialen und la-teralen Längswölbung und bietet gleichzeitig ei-nen Ursprungsbereich für einige Beugersehnen.

Spannungsveränderungen des Lig. plantare lon-gum durch statische Belastung oder Funktionsstö-rungen der Fußwurzel oder des Kalkaneus kanndie Auslösung eines Fersensporns (Exostose) amUrsprung begünstigen.

Die Längswölbung wird nur bei gut koordinier-ter synergistischer Muskelarbeit der plantaren Sta-bilisatoren aktiv gehalten (▶Abb. 3.99). Veränder-ter reflektorischer Muskeltonus und Muskelver-kürzungen können zum Einsinken der Längswöl-bung führen. Das Os naviculare gibt seine höchstePosition auf und sinkt nach medial-plantar ab. DasAbsinken wird durch eine rotatorische Komponen-te im Sinne einer Innenrotation begleitet (der me-diale Teil rutscht stärker nach plantar ab). Der Ta-lus gleitet nach ventral-medial und distal auf demSustentaculum talare. Weiterlaufend bekommt dieTibia durch die veränderte Talusstellung eine in-nenrotatorische Tendenz.

Das Sustentaculum talare wird durch die Sehnedes M. flexor hallucis longus stabilisiert. Wenn Un-terschenkel und Fuß Punctum fixum sind, kann erbei Kontraktion das Sustentakulum als „lose Rolle“benutzen und der Rutschtendenz des Talus ent-gegenwirken (▶Abb. 3.100a–b).

M. abductor hallucis

M. peronaeuslongus

Naviculare

Talus

M. tibialisposterior

Cuneiforme I

Metatarsale I

A C

M. flexorhallucis longus

Kalkaneus

Abb. 3.99 Muskuläre Verspannung dermedialen Längswölbung (nach Ka-pandji 1985).

M. tibialisposterior

a

b

Abb. 3.100 Wirkung des M. tibialis posterior.a Auf das Sustentaculum talare.b Auf die medialen Fußwurzelknochen und Zerlegung

der Kräfte im Parallelogramm.

Überwiegend statisch bedingte Syndrome und Funktionskrankheiten

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Der Abrollweg des Fußes kann das Absinken dermedialen Wölbung begünstigen. Ist die funktio-nelle Fußlängsachse beim Abrollen nach lateral ge-richtet, endet der Abrollweg nicht am Großzehen-grundgelenk, sondern am medialen Fußrand. Dieeintreffende Gewichtskraft und die starke Ver-wringung des Vorfußes in Pronation können diestabilisierenden Zuggurter überlasten. ReduzierteInnenrotation im Bereich der Hüft- und Kniegelen-ke verändert die Ausrichtung der funktionellenFußlängsachse beim Abrollen nach lateral.

Beim Abrollvorgang mit Innenrotation in denHüftgelenken besteht die Tendenz, über den Fuß-außenrand abzurollen. Die Patienten besitzen häu-fig eine reduzierte Beweglichkeit in Pronation imVorfuß und Eversion im unteren Sprunggelenk.Die mediale Längswölbung ist verstärkt und sehrstarr. Os naviculare und Ossa cuneiformia sowieMetatarsale I zeigen eine vermehrte Außenrotati-onsstellung und einen Verlust des Plantargleitens.

●HMerke

Bei allen Patienten mit statischen Veränderungendes Fußes muss die Beweglichkeit der Rotations-niveaus in Fuß-, Knie- und Hüftgelenken sowie imthorakolumbalen Übergang geprüft werden.Veränderte Beweglichkeit eines Rotationsniveausstört die Verwringungsmechanismen beim Ge-hen. Mangelnde Toleranzen müssen durch denFuß kompensiert werden.

QuerwölbungDa sich das Os naviculare und das Os cuboideumzueinander wie 2 Zahnräder verhalten, folgt eineInnenrotation des Os cuboideum auf die Außenro-tation des Os naviculare. Dadurch flacht zusätzlichdie Querwölbung auf Höhe der Chopart- und Lis-franc-Gelenklinie ab.

Weiterlaufend wirkt sich diese Abflachung aufden Vorfuß aus. Die Querwölbung wird von den Me-tatarsalia gebildet, die höchste Position besitzt dasKöpfchen des Metatarsale II. Die Köpfchen von Meta-tarsale I (mit seinen beiden Sesambeinen) und V lie-gen am Boden (▶Abb. 3.101,▶Abb. 3.102a–c).

Verliert das Metatarsale II seine höchste Positi-on, führt dies an den übrigen Metatarsalia zu einerRotation, bei M I und II zu einer Außenrotation, beiM III, IV und V zu einer Innenrotation. Durch dieseRotation kann sich die Sehne des M. extensor hal-

lucis lateral der Abduktions- und Adduktionsachsedes Großzehengelenks verlagern, sodass er vomExtensor zum Adduktor wird und die Subluxati-onstendenz eines Hallux valgus verstärkt. DieMm. interossei plantare und der M. adductor hal-lucis stabilisieren aktiv die Querwölbung.

Laterale LängswölbungDie laterale Längswölbung wird von Kalkaneus, Oscuboideum und Metatarsale V gebildet. Sie ist star-rer und flacher als die mediale. Der Proc. anterioram Kalkaneus besitzt die höchste Position, Meta-tarsale V und Kalkaneus haben Kontakt zum Bo-den (▶Abb. 3.104).

Sowohl der M. flexor digiti minimi als auch derM. opponens digiti minimi entspringen vomLig. plantare longum und verspannen gemeinsammit dem M. abductor digiti minimi die lateraleFußlängswölbung (▶Abb. 3.105).

Der M. tibialis posterior hat einstrahlende Fa-sern an alle 5 Metatarsalia und bildet mit demM. peronaeus longus einen stabilisierenden Steig-bügel für alle Wölbungen, der unter der Fußsohlezum Metatarsale I zieht.

Norm

Spreizfuß

Abb. 3.101 Lage der Metatarsalknochen bei intakterQuerwölbung (unten) und bei Spreizfuß (oben).

3.13 Veränderungen der Fußstatik

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Bei einem Hohlfuß sind die Längswölbungenverstärkt und die Querwölbung kann abgeflachtsein. Der Hohlfuß geht mit einer Steilstellung derMetatarsalia (vor allem Metatarsale I) einher. DasMetatarsale I kreuzt das Metatarsale V in der Sagit-talebene. Die Köpfchen der Metatarsalia werdenüberlastet. Durch den verstärkten Druck im Vorfuß

bildet sich begleitend häufig ein Spreizfuß mitKrallenzehen aus. Die plantare Faszie ist verkürztund neigt zu Verkrampfungen. Der gesamte Fuß iststarrer (▶Abb. 3.106).

Beim Gehen flachen sich die Längswölbungen inder Mittelstandphase aufgrund des einwirkendenGewichts leicht ab, in der Abdruckphase bauen siesich durch die Aktivität der plantaren Fußmuskelnwieder auf. Der proximale Gelenkpartner gleitetbei der Abflachung gegen seinen distalen Partnervermehrt nach plantar.

In der Abdruckphase löst sich zuerst die Fersevom Boden. Daher bilden die distalen Partner je-weils ein relatives Punctum fixum, während sichder proximale Partner nach plantar absenkt. DieseBewegung erfordert von allen Etagen der Fußwur-zelknochen und des Mittelfußes jeweils Bewe-gungstoleranzen nach dorsal vom distalen Partnerzum proximalen, um die Anpassung der medialenWölbung beim Gehen zu gewährleisten(▶Abb. 3.103). Beschwerden beim Gehen und Ste-hen zeigen in der medialen Fußreihe häufig einenVerlust an Gleitfähigkeit nach dorsal.

In jeder Gangphase kommt es zu einer Verwrin-gung zwischen Vor- und Rückfuß. Beim Fersen-kontakt zu Beginn der Standbeinphase befindetsich die Ferse in Inversion, der Vorfuß in Pronati-on. In der Mittelstandphase geht die Ferse eher inEversion, der Vorfuß dadurch relativ in Supination.In der Abdruckphase gelangt die Ferse über denZug des M. triceps surae in Inversion, der Vorfuß inPronation und rollt so über den Großzehenballenab. Das Großzehengrundgelenk benötigt 70–80°Extensionstoleranz.

Wirkungsliniedes M. adductor

hallucis

Wirkungsliniedes M. peronaeus

longus

Wirkungsliniedes M. tibialis

posterior

Os naviculare

M. tibialisposterior

Ossa cuneiformia

M. peronaeuslongus

Metatarsalia

Auflagefläche Metatarsalia Ia

b

c

AuflageflächeMetatarsalia V

Os cuboideum

Os cuboideum

I II III IV V

I II III

A B

Abb. 3.102 Verspannung der Querwölbung.a Auf Höhe der distalen Metatarsalia (I–V), Auflage-

fläche Metatarsalia I (A), Auflagefläche MetatarsaliaV (B), Wirkungslinie des M. adductor hallucis.

b Auf Höhe der distalen Fußwurzelknochen, Ossacuneiformia (C 1–C3), Os cuboideum (Cub),M. peronaeus longus.

c Auf Höhe des Os naviculare (N) und Os cuboideum(Cub, M. tibialis posterior (nach Kapandji 1985).

Abb. 3.103 Gleitverhalten der medialen Fußwurzel unddes Großzehengrundgelenks in der Abdruckphase.

Überwiegend statisch bedingte Syndrome und Funktionskrankheiten

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Veränderungen der Fußwölbungen● Knicksenkfuß: Pes planovalgus;● Spreizfuß: Pes transversoplanus;● Hohlfuß: Pes cavus.

1. Knicksenkfuß

Definition

Die Abflachung der Fußlängswölbung ist miteinem Knickfuß (Pes valgus =Absinken des Rück-fußes nach medial; s. ▶Abb. 3.83a–b) kombiniert.

Ätiologie und Pathogenese

Übergewicht und konstitutionelle Insuffizienz derden Fuß stabilisierenden Band- und Muskelstruk-turen führen über Jahre hinweg zu einem Pes pla-novalgus. Veränderungen der Beinachse in derFrontalebene (vor allem Genu valgum) unterstüt-zen die Fehlstellung der Füße.

Der Übergang zwischen dem Normalen zum Pa-thologischen ist fließend. Beim Neugeborenen istdas Fußskelett noch überwiegend knorpelig ange-legt, lediglich im Talus und Kalkaneus finden sich

M. peronaeuslongus

C

M. abductordigiti

minimi

M. adductorhallucis

B

M. abductorhallucis

A

M. tibialisposterior

M. flexordigitorum brevis

Abb. 3.105 Stabilisierende Faktoren der Längs- undQuerwölbung bei Ansicht von plantar (A, B, C =Auf-lagepunkte des Fußes).

Metatarsale I

Metatarsale V

Abb. 3.106 Hohlfuß: Da das Fußgewölbe an der me-dialen Seite am höchsten ist, überkreuzen sich dieLängsachsen von Metatarsale I und V.

M. peronaeuslongus

M. abductordigiti minimi

Lig. plantare longum(tiefer und oberflächlicherZug)

M. peronaeusbrevis

Kalkaneus

Talus

Os cuboideum

Metatarsale VBC

Abb. 3.104 Stabilisierende Faktorender lateralen Fußwölbung: Kalkaneus,Talus, Os cuboideum, Metatarsale V,Auflagepunkte des Fußes (C, B; nachKapandji 1985).

3.13 Veränderungen der Fußstatik

327aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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Verknöcherungszentren. Fehllagerungen bei Säug-lingen können durch unterschiedliche Be- undEntlastungen der Wachstumszonen beim späterenFußwachstum zu Deformität führen.

Veränderungen des Skeletts durch Mangel-ernährung, Entzündung, Fraktur oder Fehlanlage(z. B. Fibulahypoplasie) unterstützen sekundär dieAusbildung eines Pes planovalgus.

Diagnostik● Abflachung der Fußlängswölbung.● Valgusstellung des Rückfußes: Die Muskeln dertiefen Unterschenkelflexoren und das Pfannen-band stabilisieren den Talus nur ungenügend,sodass er unten nach medial absinkt.

● Manchmal flacht zusätzlich die Fußquerwölbungab (Spreizfuß).

● Durch Röntgen lassen sich Skelettveränderungenerkennen, die sekundär zur Deformität geführthaben.

Prognose

Klare Beurteilungskriterien, wie sich ein Pes pla-novalgus im Wachstumsalter entwickeln wird, gibtes nicht. Es ist durchaus möglich, dass sich ein imKindesalter auftretender Knicksenkfuß bis zum Ju-gendalter vollständig zurückbildet.

Therapie

KonservativKinder erhalten Physiotherapie und Einlagen

nur bei stark ausgeprägtem Pes planovalgus. DieEinlage muss die Ferse vollständig umfassen. DerRückfuß wird durch einen medialen Fersenkeilund das Längsgewölbe durch einen Supinations-keil unterstützt.

●HMerke

Bei Kindern wird in der Regel nicht operiert, dadurch das nicht abgeschlossene Wachstum se-kundär postoperative Deformitäten entstehenkönnen.Bei Erwachsenen wird nur bei schwerster Defor-mität und sehr starken Schmerzen eine T-Arthro-dese (Double arthrodese =Gelenkversteifung)durchgeführt.

OperativUrsache für starke Schmerzen ist die Arthrose

des unteren Sprunggelenks als Spätfolge der Fehl-stellung. Dessen Gelenkflächen werden reseziert(d. h. zwischen Talus und Kalkaneus sowie zwi-schen Talus und Os naviculare und zusätzlich zwi-schen Kalkaneus und Os cuboideum). Zur Korrek-tur werden am Kalkaneus lateral und am Talonavi-kulargelenk an der Plantarseite knöcherne Keileentnommen. Anschließend dreht der Operateurden Rückfuß gegenüber dem Vorfuß in die korrek-te Position. Die Anlagerung von Knochenspongiosaunterstützt die Heilung. Bis die Gelenkversteifungverknöchert ist, wird der Fuß ca. 6 Wochen lang inLiege- oder Gehgips fixiert.

2. Spreizfuß

Definition

Durch die Abflachung der Querwölbung hat sichder Vorfuß verbreitert.

Ätiologie und Pathogenese

Das Absinken der Fußquerwölbung führt zu einemsehr schmerzhaften Spreizen der Mittelfußkno-chen. Das Metatarsale II verliert seine höchste Po-sition und sinkt ab. Die Schmerzen entstehenmeist durch den Druck unter dem 2. und 3. Meta-tarsalköpfchen. Als Folge eines Spreizfußes kannsich ein Hallux valgus entwickeln, siehe Bio- undPathomechanik des Fußes (S.323).

Infolge des Absinkens der Fußquerwölbung wirdder Vorfuß breiter. Dadurch entsteht eine Druck-belastung der Köpfchen der Mittelfußknochen II–IV, an denen sich schmerzhafte Schwielen bilden.Mögliche Ursachen der statischen Deformität● Insuffizienz der Band- und Muskelstrukturen,die das Fußquergewölbe stabilisieren.

● Übergewicht spielt eine große Rolle.● Fußschädigendes Schuhwerk, z. B. Stöckelschuhe.● Deformitäten des Rück- oder Mittelfußes prädis-ponieren für einen Spreizfuß.

● Entzündliche Veränderungen der Gelenke bei Er-krankungen des rheumatischen Formenkreises.

Diagnostik● An der Fußsohle lässt sich zwischen und an denKöpfchen der Mittelfußknochen ein Druck-schmerz auslösen.

● Druck kann im gesamten Mittelfuß Schmerz her-vorrufen.

Überwiegend statisch bedingte Syndrome und Funktionskrankheiten

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● Infolge der Verbreiterung des Vorfußes verän-dert sich die Zugrichtung der Sehnen, die an denZehen ansetzen. So treten häufig sekundär De-formitäten auf, wie z. B. ein Hallux valgus odereine Varusstellung der 5. Zehe.

● Röntgenbilder des Fußes dokumentieren dieAusprägung der eventuell vorhandenen sekun-där arthrotischen Veränderungen und zeigen dieAbweichung der Mittelfußknochen.

Therapie

Konservativ● Bei akuten Entzündungsschmerzen werden An-tiphlogistika verabreicht.

● Retrokapitale Abstützung der Mittelfußknochen:In den Schuh wird eine Erhöhung eingeklebt, diesich knapp hinter den Köpfchen der Mittelfuß-knochen befinden sollte. Alternativ kann eineEinlage mit Erhöhung an der gewünschten Stelledienen (Mittelfußpolster).

3. Hohlfuß

Definition

Hier sind (vor allem die mediale) die Längswöl-bungen verstärkt.

Ätiologie und Pathogenese

Bänder und Muskeln des Fußlängsgewölbes sindso stark verändert, dass sie zu einer Verstärkungder Längswölbung führen. Dadurch richten sichdie Mittelfußknochen im Laufe der Zeit immersteiler auf (Ballenhohlfuß; ▶Abb. 3.106).

Bei Lähmungen der Fußbinnenmuskulatur undbei neurologischen Systemerkrankungen kommtes häufig zur Hohlfußbildung. Tritt er in Kombina-tion mit neurologischen Erkrankungen auf, ist eseine strukturelle Deformität. Statisch bedingtkommt der Hohlfuß beispielsweise gemeinsammit einem Genu varum vor.

▶ Beispiele● Schädigungen im Bereich des lumbalen Rücken-marks durch Spina bifida aperta;

● Neurologische Systemerkrankungen, bei denendie motorischen Fasern des Rückenmarks ge-schädigt werden;

● Kinderlähmung (Poliomyelitis), bei der das VirusAlpha-Motoneurone im Vorderhorn des Rücken-marks schädigt.

Die Steilstellung der Metatarsalia bewirkt die un-physiologische Belastung der druckschmerzhaftenMittelfußköpfchen. Durch die Überkreuzung derMetatarsalia in der Sagittalebene (▶Abb. 3.106)besteht im Rückfuß eine Varusstellung, im Bereichder Zehen bilden sich rigide Krallenzehen.

Diagnostik● Röntgenuntersuchung: Das seitliche Röntgenbildzeigt eine Überkreuzung des 1. und 5. Mittelfuß-knochens. Die Überkreuzungsstelle liegt im Be-reich der Mittelfußköpfe.

● Durch die Steilstellung der Metatarsalia werdendie Mittelfußköpfchen verstärkt belastet, wes-halb es in diesem Bereich zu Druckschmerzhaf-tigkeit und Schwielenbildung kommt.

● Der Rückfuß steht in Varusstellung. Dadurchkann im oberen Sprunggelenk der Fuß eher um-knicken, sodass häufiger Inversionstraumen mitAußenbandrupturen auftreten.

● Durch die Steilstellungen der Mittelfußknochenentstehen häufig gleichzeitig Krallenzehen, weildie Sehnen der an den Zehen ansetzenden Mus-keln zu kurz sind und das Grundgelenk bei ge-beugtemMittel- und Endgelenk überstrecktwird.

Therapie

Da die neurologische Erkrankung oft nicht geheiltwerden kann und sich der Hohlfuß kontinuierlichweiter verstärkt, wird orthopädietechnisch ver-sorgt oder operativ vorgegangen.Konservativ

Bei Kindern flachen spezielle Innenschuhe oderEinlagen die Längswölbung ab und führen denseitlich abgeknickten Hohlfuß nach medial, d. h. erwird proniert.

Erwachsenen wird ein orthopädischer Spezial-schuh verordnet, der genügend Platz für den ho-hen Fußrücken und die Krallenzehen bietet. ZurEntlastung der schmerzhaften Mittelfußknochen-köpfchen muss die Fußlängswölbung abgestütztwerden. Da die Zehen deformiert sind, muss derSchuh eine Abrolleinrichtung besitzen.Operativ● Kinder: Die Spaltung der Plantaraponeuroseführt zu einer Entlastung der Fußlängswölbung.Bei starker Deformität empfiehlt sich eineKeilentnahme.

3.13 Veränderungen der Fußstatik

329aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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● Erwachsene:○ T-Arthrodese: siehe Pes planovalgus (S.327).○ Zusätzliche Osteotomie (Entfernung) der Basisdes 1. Mittelfußknochens.

○ Die Krallenzehen lassen sich durch Resektions-arthroplastik korrigieren. Dabei wird entwederdie knöcherne Basis oder das Köpfchen derPhalangen reseziert, wodurch die Zehen ineine korrekte Ausgangsstellung gelangen.

Veränderungen derZehenstellungen● Hallux valgus (tritt häufig kombiniert mit demSpreizfuß auf);

● Krallen- und Hammerzehen (treten häufig kom-biniert mit dem Hohlfuß auf).

1. Hallux valgus („X-Bein“ derGroßzehe)

Definition

Hier besteht eine laterale Abweichung der Groß-zehe mit Subluxation und Abduktionskontrakturim Großzehengrundgelenk.

Ätiologie und Pathogenese

Meist als Folge eines Spreizfußes wird die Groß-zehe durch Muskelzug des M. extensor hallucislongus im Großzehengrundgelenk nach medial ge-zogen. Dabei entwickelt sich eine sehr schmerz-hafte Arthrose des Großzehengrundgelenks, dieim fortgeschrittenen Stadium chirurgisch behan-delt werden muss.

●HMerke

Zwar kann eine genetische Disposition vorliegen,häufiger ist jedoch ein Spreizfuß die Ursache(▶Abb. 3.107).

▶ Beispiel. Eine 45-jährige Schauspielerin, diejahrzehntelang Stöckelschuhe getragen hat, suchtwegen starker Schmerzen im Großzehengrund-gelenk ihres „verkrüppelten Fußes“ den Ortho-päden auf. In letzter Zeit ist das Gelenk gerötetund erwärmt und schmerzt beim Gehen. Der Ab-rollweg erfolgt über den Fußaußenrand. Schon seiteinigen Wochen kann sie ihr gewohntes Schuh-werk nicht mehr tragen. Sie hat jetzt immer breiteSchuhe an, in denen sie sich aber nicht wohlfühlt,weil sie nicht schick genug sind.

Diagnostik● Großzehe in Valgusstellung;● 1. Mittelfußknochen in Varusstellung;● Abgeflachte Fußquerwölbung;● Verbreiterter Vorfuß;● Sicht- und tastbare knöcherne Anbauten im Be-reich der Mittelfußköpfchen und Basis des pro-ximalen Großzehenglieds;

● Bursitis und Hornhautschwielen im Bereich des1. Mittelfußköpfchens;

● Eingeschränkte Beweglichkeit im Großzehen-grundgelenk;

● Einstufung des Ausmaßes der sekundär arthroti-schen Veränderungen sowie Beurteilung derSubluxation im Großzehengelenk anhand vonRöntgenaufnahmen.

Extensor hallucis longus

Flexor hallucis longus

Abductor hallucis

Adductor

Norm

Spreizfuß

Abb. 3.107 Hallux valgus: Verstärkungder lateralen Abweichung im Groß-zehengrundgelenk durch den Muskel-zug.

Überwiegend statisch bedingte Syndrome und Funktionskrankheiten

330aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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Therapie

KonservativUm den Krankheitsprozess aufzuhalten, werden

nachts Hallux-valgus-Lagerungsschienen einge-setzt oder ein Tapeverband angelegt(▶Abb. 3.108a–b).

Operativ● Anwendung von Resektionsinterpositionsarthro-plastiken mit verschiedenen Techniken.

● Teile der Phalangen oder Mittelfußknochen wer-den entfernt (Resektion) und dazwischen ein ge-stielter Lappen aus Kapselteilen und Periosttei-len gelagert (iponieren).

● Operation nach Brandes:○ Anwendung bevorzugt bei älteren Patienten;○ Entfernen der basisnahen ⅔ des Großzehen-grundglieds und des medialen Köpfchenteilsdes 1. Mittelfußknochens.

○ Einlagerung eines Lappens aus Kapselperiost-teilen zwischen beide Schnittflächen.

○ Die Zehe wird mithilfe eines Kirschner-Drahtes2 Wochen lang gestreckt fixiert.

○ Scarf-Osteotomie: s. Kap. 9.

2. Krallen- und Hammerzehen

Definitionen● Krallenzehe: End- und Mittelgelenke der Zehensind gebeugt, das Grundgelenk jedoch über-streckt.

● Hammerzehe: Das Endgelenk der Zehe ist bei ge-strecktem Grundgelenk gebeugt.

Ätiologie und Pathogenese

Zehendeformitäten sind häufig als Begleiterschei-nungen bei Hallux valgus bzw. Spreizfuß und Bal-lenhohlfuß zu beobachten. Enges Schuhwerk kanndie Fehlstellung zusätzlich verstärken. Durch denSchuhdruck entstehen schmerzhafte Hornhaut-schwielen (Klavi bzw. Hühneraugen) über denprominenten Knochenvorsprüngen. In den Zehen-gelenken entwickeln sich degenerative Verände-rungen und in den Grund- und Mittelgelenkenkönnen Subluxationen auftreten.

Krallen- oder Hammerzehen kommen auch beiZerebralparese sowie nach Muskel- und Nerven-verletzungen des Unterschenkels vor. AngeboreneKrallen- oder Hammerzehen werden selten beob-achtet.

Diagnostik● Klavi (Hühneraugen/Hornhautschwielen);● Sekundär arthrotische Veränderungen der Ze-hengelenke;

● Luxationen und Subluxationen im Bereich derbetroffenen Gelenke;

● Druckschmerz in Gelenken und Klavi;● Einstufung des Ausmaßes der sekundär arthroti-schen Veränderungen sowie Beurteilung der Lu-xationen anhand von Röntgenaufnahmen.

Therapie

Konservativ● Tragen bequemer Schuhe;● Bei schwach ausgeprägter Deformität Durchfüh-rung von Redressionen.

Operativ● Operation nach Hohmann (Resektionsinterposi-tionsarthroplastik)○ Resektion des Grundgliedkopfes;○ Raffung der Strecksehne der betroffenen Zehe;○ Postoperative Fixation der Zehe mittels Pflas-terzügelverband.

● Operation nach Brandes: siehe Hallux valgus.

a b

Abb. 3.108 Hallux valgus.a Tapeverband.b Nachtlagerungsschiene.

3.13 Veränderungen der Fußstatik

331aus: Dölken, Hüter-Becker, Physiotherapie in der Orthopädie (ISBN 9783131294937) © 2015 Georg Thieme Verlag KG

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3.13.2 PhysiotherapeutischeUntersuchung bei Patienten mitVeränderungen der Fußstatik

Konstitutions- und Haltungs-veränderungen● Veränderte Fußwölbungen kommen häufig inKombination mit einer veränderten Beinachsevor. Eine abgeflachte mediale Fußwölbung gehtoft mit einem Genu valgum einher. Ein Hohlfußtritt manchmal mit einer großen Tibiatorsionund einem großem Antetorsionswinkel im Hüft-gelenk mit innenrotiertem Femur auf.

● Die Fußwölbungenwerden im Stand und untervermehrter Belastung im Einbeinstand beobachtet.

● Wenn sich die Längswölbungen im Zehenstandnicht aktiv aufbauen, muss die Beweglichkeit derFußwurzel und der Vorfußgelenke mithilfetranslatorischer Gelenktests untersucht werden.

● Beobachtung der Dynamik und der Koordinationdes Fußes auf labiler Unterlage.

Haut und Unterhaut● Bei einem schmerzhaften Hallux valgus sindhäufig eine Rötung und ein Glänzen der Hautmedial am Großzehengrundgelenk im Bereichder Bursa vorhanden.

● Bei einem Spreizfuß kommt es zu vermehrterSchwielenbildung unter dem 2. und 3. Metatar-salköpfchen.

● Auf Temperaturerhöhungen und Schwellungenachten, da bei starker Ausprägung eines Halluxvalgus häufig die Bursa auf der medialen Seitedes Großzehengrundgelenks entzündet ist.

● Bei Hammerzehen tritt die Schwielenbildungunter den Zehenkuppen auf (▶Abb. 3.109).

● Bei Krallenzehen finden sich häufig Druckstellenüber den Mittelgelenken und Klavi.

Sehnenansätze und Gelenke● Untersuchung der Insertionen der stabilisieren-den Muskeln und Bänder auf Druckdolenz, z. B.durch Palpation des M. tibialis posterior plantarder Tuberositas ossis navicularis.

● Beim Spreizfuß besteht unter dem 2. und 3. Meta-tarsalköpfchen eine hohe Druckdolenz. Sie könnendurch einen Engpass der Nn. digitales pedis gereiztwerden (Morton-Neuralgie). Die Druckdolenzkann zur Belastungsunfähigkeit führen.

Muskulatur

Prüfen auf Verkürzung● Zehenflexoren und -extensoren, vor allem beiKrallenzehen;

● M. tibialis anterior und gesamte plantare Mus-keln bei Hohlfuß;

● M. tibialis posterior bei eingeschränkter Pronati-on des Vorfußes gegen den Rückfuß;

● M. extensor hallucis longus bei Hallux valgus;● M. triceps surae.

Prüfen auf Kraft und Koordination● Prüfung der Stabilität der Beinachse bei verschie-denen Alltagsbewegungen, z. B. beim Aufstehenund Hinsetzen, Treppensteigen, Bücken;

● Vorwärts- und Rückwärtsgehen;● Gehen auf labiler Unterlage;● Zehenstand: Prüfung der konzentrischen undexzentrischen Aktivität des M. triceps surae.

●HMerke

Bei allen Fußfehlstellungen wird die gesamteBeinachse beobachtet und die Bewegungstole-ranzen der Knie- und Hüftgelenke untersucht.Veränderte Toleranzen in Knie- und Hüftgelenkbeeinflussen die funktionelle Belastung des Fußesim Stand und den Abrollweg beim Gehen.

Abb. 3.109 Bei Hammerzehen typische Verhärtungenüber den Zehenmittelgelenken und möglicher Entste-hungsmechanismus im Schuh.

Überwiegend statisch bedingte Syndrome und Funktionskrankheiten

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Hüter-Becker, A./ Dölken, M.Physiotherapie in der Orthopädie

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