„Preis für Finanzielle Bildung“ Gestatten: Donald Trump · Nicole Bastian,E Handelsblatt...

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Nicole Bastian, Handelsblatt Düsseldorf E in 70 Jahre alter Unternehmer spaltet die mächtigste Nation der Welt: Der neue US-Präsident Donald Trump legt sich mit den Geheimdiensten seines Landes an, kündigt Konzernen hohe Strafzölle an, wenn sie Fabriken ins Ausland verle- gen, droht Immigranten mit der Abschiebung und Mexiko mit dem Bau einer großen Mauer. Seine Kri- tiker und Gegner beleidigt er. Nach seiner Wahl im November 2016 hatte er versprochen, wirklich wie ein Präsident zu handeln. Davon ist nicht viel geblie- ben. Wie werden vier Jahre mit diesem unberechen- baren Präsidenten die USA und die Beziehungen zu anderen Ländern verändern? Das weiß derzeit nie- mand genau. Aber es gibt einige Anhaltspunkte. So will Trump vor allem ein Managerpräsident sein. „Wir werden der größte Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott je erschaffen hat“, versprach er. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er unter anderem den Autokonzern Ford dazu gebracht, den geplanten Bau einer Fabrik in Mexiko abzublasen. Die Fabri- kjobs sollen in den Staaten bleiben. Zudem möchte Trump mehr Geld in den Bau von Straßen investie- ren. Wird mehr gebaut, entstehen Arbeitsplätze. Auf den ersten Blick klingt das gar nicht so schlecht. Viele befürchten aber, dass zum Beispiel die Ausgaben für Infrastruktur die ohnehin hohe Staatsverschuldung stark steigen lassen. Und wenn Trump, wie befürch- tet, Handelsbeziehungen mit anderen Ländern erschwert, geht das auch zu Lasten von US-Unterneh- men, die viel exportieren. Zudem könnten Waren für die Verbraucher in den USA dadurch teurer werden. Über die Details seiner Pläne schweigt Trump bisher, das verunsichert die Wirtschaft am meisten. Der neue Präsident will außerdem den Klima- schutz aufweichen und das weltweite Abkom- men, das die Atomtechnik des Iran kontrolliert, beenden. Die politischen Beziehungen zu Europa scheinen ihm bisher nicht wichtig. Dagegen könn- te er versuchen, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein enges Verhältnis aufzubauen. Bereits jetzt wird Trump vorgeworfen, dass er zu sehr im Interesse Russlands agiere. Eines jedenfalls ist sicher: Trumps Amtszeit wird für Überraschungen sorgen. Seit dem 20. Januar regiert der Unternehmer Donald Trump die USA. Die nächsten vier Jahre werden spannend. Der neue US-Präsident ist unberechenbar. JAN./FEBR. 2017 AUSGABE 42 NEWCOMER Frei oder abgeschottet? Seit Jahren wächst die Welt- wirtschaft auf Basis des freien Handels. Nun wollen einige den Protektionismus zurück. Seiten 2/3 Heute schon gestreamt? Wie Spotify, Deezer und Co. die CD verdrängen. Seite 5 „Preis für Finanzielle Bildung“ Schüler und Schulprojekte können sich ab jetzt bewerben. Seiten I bis IV handelsblattmachtschule.de/newcomer „Eine Rückkehr in eine Welt vor der Globali- sierung wird es nicht geben.“ Gemeinsame Erklärung von Angela Merkel und Barack Obama, siehe auch Seiten 2, 3 Fotos: Mark Wilson / Staff; Alexander Koerner / Freier Fotograf Sparen ist Quatsch! Oder doch nicht? Lohnt es sich heute noch, zu sparen? Was ist Sparen über- haupt? Wir möchten eure Meinung wissen! Was ihr tun müsst: Bildet ein Team, über- zeugt eure Lehrer und macht mit bei unserem Schülerwett- bewerb econo=me zum Thema „Vom Sinn und Unsinn des Spa- rens“. Vorab bekommt ihr ein umfangreiches Materialpaket von uns. Euch winken tolle Prei- se im Wert von über 50 000 Euro! Ihr als Teilnehmer könnt Produkte von Apple gewinnen, eure ganze Klasse zudem einen spannenden Tagesausflug. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2017. Alle Infos unter: econo-me.de Schülerwettbewerb Gestatten: Donald Trump

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Nicole Bastian, Handelsblatt Düsseldorf

Ein 70 Jahre alter Unternehmer spaltet die mächtigste Nation der Welt: Der neue US-Präsident Donald Trump legt sich mit den Geheimdiensten seines Landes an, kündigt Konzernen hohe

Strafzölle an, wenn sie Fabriken ins Ausland verle-gen, droht Immigranten mit der Abschiebung und Mexiko mit dem Bau einer großen Mauer. Seine Kri-tiker und Gegner beleidigt er. Nach seiner Wahl im November 2016 hatte er versprochen, wirklich wie ein Präsident zu handeln. Davon ist nicht viel geblie-ben. Wie werden vier Jahre mit diesem unberechen-baren Präsidenten die USA und die Beziehungen zu anderen Ländern verändern? Das weiß derzeit nie-mand genau. Aber es gibt einige Anhaltspunkte.

So will Trump vor allem ein Managerpräsident sein. „Wir werden der größte Arbeitsplatzbeschaff er sein, den Gott je erschaff en hat“, versprach er. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er unter anderem den Autokonzern Ford dazu gebracht, den geplanten Bau einer Fabrik in Mexiko abzublasen. Die Fabri-kjobs sollen in den Staaten bleiben. Zudem möchte

Trump mehr Geld in den Bau von Straßen investie-ren. Wird mehr gebaut, entstehen Arbeitsplätze.

Auf den ersten Blick klingt das gar nicht so schlecht. Viele befürchten aber, dass zum Beispiel die Ausgaben für Infrastruktur die ohnehin hohe Staatsverschuldung stark steigen lassen. Und wenn Trump, wie befürch-tet, Handelsbeziehungen mit anderen Ländern erschwert, geht das auch zu Lasten von US-Unterneh-men, die viel exportieren. Zudem könnten Waren für die Verbraucher in den USA dadurch teurer werden. Über die Details seiner Pläne schweigt Trump bisher, das verunsichert die Wirtschaft am meisten.

Der neue Präsident will außerdem den Klima-schutz aufweichen und das weltweite Abkom-men, das die Atomtechnik des Iran kontrolliert, beenden. Die politischen Beziehungen zu Europa scheinen ihm bisher nicht wichtig. Dagegen könn-te er versuchen, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein enges Verhältnis aufzubauen. Bereits jetzt wird Trump vorgeworfen, dass er zu sehr im Interesse Russlands agiere.

Eines jedenfalls ist sicher: Trumps Amtszeit wird für Überraschungen sorgen.

Seit dem 20. Januar regiert der Unternehmer Donald Trump die USA. Die nächsten vier Jahre werden spannend. Der neue US-Präsident ist unberechenbar.

JAN./FEBR. 2017AUSGABE 42NEWCOMER

Frei oder abgeschottet? Seit Jahren wächst die Welt-wirtschaft auf Basis des freien Handels. Nun wollen einige den Protektionismus zurück. Seiten 2/3

Heute schon gestreamt?Wie Spotify, Deezer und Co. die CD ver drängen. Seite 5

„Preis für Finanzielle Bildung“Schüler und Schulprojekte können sich ab jetzt bewerben. Seiten I bis IV

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„Eine Rückkehrin eine Weltvor der Globali-sierung wird es nicht geben.“

Gemeinsame Erklärung von Angela Merkel und Barack Obama, siehe auch Seiten 2, 3

Fotos: Mark Wilson / Staff ; Alexander Koerner / Freier Fotograf

Sparen ist Quatsch! Oder doch nicht? Lohnt es sich heute noch, zu sparen? Was ist Sparen über-

haupt? Wir möchten eure Meinung wissen! Was ihr tun

müsst: Bildet ein Team, über-zeugt eure Lehrer und macht mit bei unserem Schülerwett-bewerb econo=me zum Thema „Vom Sinn und Unsinn des Spa-rens“. Vorab bekommt ihr ein umfangreiches Materialpaket von uns. Euch winken tolle Prei-se im Wert von über 50 000 Euro! Ihr als Teilnehmer könnt Produkte von Apple gewinnen, eure ganze Klasse zudem einen spannenden Tagesausflug.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2017. Alle Infos unter: econo-me.de

Schülerwettbewerb

Gestatten: Donald Trump

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Jan. /Febr. 2017, AUSGABE 42

Politik im Visier

Karl-Josef Burkard Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Frankreich 1664. Seit drei Jahren regiert König Ludwig XIV. Seine glanzvolle Hofhaltung und der Bau des Schlosses von Versailles verschlingen Unsummen. Da Lud-

wig vom Sparen nichts wissen will, sieht sein Finanzminister Jean-Baptiste Colbert nur ei-nen Ausweg, die drohende Staatspleite zu ver-meiden: Frankreich muss die heimische Wirt-schaft durch hohe Zölle vor günstigen Einfuhren aus den Niederlanden schützen und sie gleichzeitig durch Subventionen un-terstützen. Nicht nur der Staat würde davon profitieren: „Durch die Stärkung der heimi-schen Manufakturen würde sicherlich eine Million arbeitsloser Menschen ihren Lebens-unterhalt gewinnen“, so Colberts Überlegung.

Die Wirtschaftspolitik, die Ludwigs Schatz-meister geprägt hat, heißt Protektionismus. Protektion bedeutet Schutz; die inländische Produktion soll vor ausländischen Wettbe-werbern geschützt werden. Dafür gibt es ver-schiedene Motive. Dazu zählen der Erhalt von Arbeitsplätzen oder bestimmten Branchen,

die mit der internationalen Konkurrenz nicht mithalten können, oder der Schutz vor gesund-heits- oder umweltbelastenden Produkten.

Der Gegenentwurf zum Protektionismus ist der Freihandel. Seine Befürworter wollen Handelsschranken wie Zölle oder Einfuhrver-bote im Außenhandel (siehe Spickzettel) ab-bauen. Nur so könnten sich die Handelspart-ner gegenseitig befruchten. Das Argument: Je reicher ein Nachbarland ist, desto mehr kann es mit dem eigenen Land tauschen – davon wiederum profitiert die heimische Wirtschaft. Der Freihandel ist unter anderem Basis der Europäischen Wirtschafts- und Währungs-union. Der freie Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr ist Grundprinzip der EU.

Seit Colberts Zeiten schwankte der Welt-handel immer wieder zwischen diesen bei-den Leitbildern hin und her. Der Startschuss für den freien Handel fiel 1846, als Großbri-tannien die Kornzölle abschaffte. Getreide aus dem Ausland war nun billiger zu haben – das senkte die Lebenshaltungskosten und das Volk war zufriedener. Es folgten zahlreiche Freihandelsverträge.

Allerdings zeigten sich schon bald erste Risse: Nach der Wirtschaftskrise von 1873

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Wie ist die politische Stimmung in der Bevöl-kerung? Welche Partei macht das Rennen in der Bundestagswahl? Aussagen zu diesen oder ähnlichen Fragen geben Politologen. Ihr Tätigkeitsbereich ist sehr vielfältig. Als Meinungs-forscher ermitteln sie Einstellungen und Ver-halten von Wählern. Als Wissenschaftler analy-sieren sie, wie politische Systeme funktionieren. Als Berater unterstützen Politologen Verbände, Stiftungen, Unternehmen oder Parteien. Einige Politologen werden auch Journalisten, wieder andere Dozenten an einer Hochschule, an der sie dann Vorlesungen und Seminare für Studierende anbieten.

Um Politologe zu wer-den, müsst ihr später Politikwissenschaften studieren. Inhaltlich befasst ihr euch dann vor allem mit den Themen Politik, Wirtschaft und Geschichte. Wer schon jetzt Spaß an diesen Fächern hat, liegt daher nicht ganz falsch mit die-sem Studium. Aber auch Mathe ist wichtig, um etwa Untersuchungen erstellen, auswerten und aufbereiten zu können. Darüber hinaus solltet ihr am aktuellen politischen Geschehen interessiert sein, euch gerne mit anderen Menschen aus-tauschen und teamfähig sein. Weitere Infos findet ihr unter: berufenet.arbeitsagentur.de

Sulfia Weustenfeld Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Handelsblatt Thema2

Politologen

Freihandel gegen ProtektionSeit Jahren wächst der Welthandel. Einige wollen den freien Warenverkehr mit anderen Ländern nun aber begrenzen. Keine ganz neue Reaktion, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.

Jan./Febr. 2017, AUSGABE 42

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führte das Deutsche Reich unter dem Druck von Großlandwirten und Stahlindustriellen wieder Schutzzölle ein. Nach der Weltwirtschaftskrise 1929 gingen dann nahezu alle Staaten erneut zum Protektionismus über. Je mehr aber die einen die Zölle er-höhten, desto stärker reagierten die anderen mit Vergeltungs-maßnahmen. Das Ergebnis: Der Welthandel sank von 1929 bis 1933 um zwei Drittel.

Um einen derartigen Rück-fall in den Protektionismus künftig zu verhindern, verab-schiedeten 1948 in Havanna 23 Staaten unter der Führung der USA das Allgemeine Zoll- und Han-delsabkommen GATT. Auch wenn protektio-nistische Maßnahmen etwa für Länder, deren Wirtschaft sich gerade erst entwickelt, in Teilen als sinnvoll angesehen werden, domi-niert seitdem das Leitbild des Freihandels mit seinen Vor- und Nachteilen (siehe Interview). Die Globalisierung ist untrennbar damit

verbunden. 1995 entstand schließlich die Welthandelsorganisation WTO. Ihr gehören

inzwischen 164 Länder mit einem Anteil von über 90 Prozent am Welthandel an.

Und heute? Seit der Finanz- und Wirtschafts-krise 2008 hat der Pro-tektionismus wieder mehr Anhänger. Einer der prominentesten ist der neue US-Präsident Donald Trump. Er will Handelsabkommen kün-digen und die US-Grenzen dicht machen. Aber auch in der EU werden die offe-

nen Grenzen öfter infrage gestellt. Es bleibt abzuwarten, wohin das Pendel

ausschlägt. Dass jedoch die Rückkehr zu natio nalen Wirtschaftsstrukturen im Zeitalter der Globalisierung die Erfolge bringt, die sich die Protektionismus-Anhänger erhoffen, ist sehr fraglich.

Was sind Freihan-delsabkommen? Das sind Verträge zwischen Staaten oder Gruppen von Staaten, in denen sie sich gegensei-tig versprechen, Einfuhrbarrieren für Produkte und Dienstleistungen des jeweils anderen abzubauen. Das können Zölle oder andere Regulierun-gen sein, die Waren aus dem Ausland gegenüber heimi-schen Produkten benachteiligen.

Wozu braucht man diese Verträge? Viele denken, dass Exporte der heimi-schen Wirtschaft nützen und Importe heimische Arbeits-plätze be drohen. Freihandelsabkom-men sollen Nutzen und Schaden ausbalan cieren. Nur exportieren, aber nicht importieren zu wollen, geht nicht.

Die EU hat mit Kanada ein Abkom-men geschlossen (Ceta). Was sind die Vorteile? Verbraucher be-kommen Zugang zu günstigeren Produkten und Exportunterneh-men gewinnen leichteren Zugang zu neuen Märk-ten. Das kann die Beschäftigung in

diesen Unterneh-men sichern.

Und die Risiken? Risiken bestehen für Unternehmen, deren Produkte mit Importen aus dem Ausland konkur-rieren. Sie könnten aus dem Markt gedrängt werden. Zudem kann es zu einem Wettbewerb von unterschied-lichen Verbrau-cherschutz- und Umweltstandards kommen. Viele Europäer fürchten, dass die nach ihrer Meinung besseren EU-Standards im Vergleich zu denen in Kanada unter die Räder kommen.

US-Präsident Donald Trump will z. B. das Abkom-men zwischen den USA, Mexiko und Kanada (Nafta) kündigen. Was wäre die Folge? Kurzfristig würde dies vielleicht mehr Jobs in den USA schaffen. Es ginge aber zulas ten der US-Unternehmen und ihrer Beschäf-tigten, die viel exportieren und im Ausland produzie-ren. Die Folgen für Mexiko wären aber noch nachteiliger. Das Land ist mehr auf den US-Markt angewiesen als umgekehrt.

Der Wirtschaftswissenschaftler arbeitet am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

Die Fragen stellte Melanie Rübartsch, Handelsblatt Düsseldorf. Langversion: handelsblattmachtschule.de/newcomer

Fragen an ... Rolf J. Langhammer

Handelsblatt Thema 3

Fotos: Reuters | Fabian Bimmer; IfW

Außenhandel: Davon spricht man, wenn Unternehmen über Grenzen hinweg mit Betrieben in anderen Staaten Handel betreiben. Liefern ausländi-sche Unternehmen Produkte und Dienstleistungen, spricht man von Import, umgekehrt von Export. Außenhandels-beziehungen entstehen z. B., wenn Waren im eigenen Land nicht verfügbar sind, ein ge-ringes Angebot besteht oder im anderen Land günstiger produziert werden kann. Alle bisherigen Spickzettel un-ter: handelsblattmachtschule.de/newcomer –> Spickzettel

Der Welthandel umfasst die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern auf der ganzen Welt.Das weltweite Handelsvolumen ist seit dem Mauerfall 1989 durchschnittlich um fünf Prozent proJahr gestiegen. 2008 gab es dann einen großen Einbruch mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise.

Entwicklung des Welthandels

+6,5 %+6,5 %Handelsvolumen weltweit +14,5 %+14,5 %

+3,1 %+3,1 %

Quelle: IWF

+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %+3,1 %P

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Pro

gno

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Jan. /Febr. 2017, AUSGABE 42

Die eine hält bissig-witzi-ge Ansprachen zum Weltgeschehen und hat

die gesamte Promilandschaft der USA auf ihrem Sofa sitzen. Der andere gabelt Schauspieler, Sänger oder Politiker am Stra-ßenrand auf und cruist mit ih-nen singend und quatschend durch Los Angeles (L. A.). Die Komikerin Ellen DeGeneres und der Schauspieler James Corden haben mittlerweile eine riesige Fangemeinde – dank Internet weltweit. Auch hierzulande kli-cken sich viele Jugendliche etwa auf Youtube durch die Talk-shows der beiden. Denn im nor-malen deutschen Fernsehpro-gramm laufen sie nicht.

Die „Ellen DeGeneres Show“ gibt es bereits seit 2003. Seitdem hat die Sendung schon einige Preise abgeräumt. DeGeneres knackt ihre Gäste und Zuschauer mit ihrer lockeren und witzigen Art. Bekannt wurde die 58-Jährige vor 20 Jahren mit ihrer Comedy-

serie „Ellen“. Sie moderierte auch schon die Oscar-Verleihung und war Jurorin bei der Castingshow American Idol. Erst im November erhielt sie die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA.

Charme, Witz und Selbstiro-nie sind auch das Erfolgsrezept

Beate Faulborn Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

von James Corden. Der 38-jäh-rige Brite moderiert seit März 2015 die „Late Late Show“. Seine „Carpool Karaoke“, also die Fahrgemeinschaft mit Promis in L. A., ist ein Format daraus. Die meistgeklickte Episode ist sein Trip mit Sängerin Adele. Das Video erschien Anfang 2016 auf

Youtube und wurde innerhalb von neun Monaten fast 130 Milli-onen Mal angesehen.

Vor seiner Talkkarriere hat-te Corden unter anderem in Comedyserien und Kinofilmen mitgespielt. Auch als Synchron-sprecher – etwa für den Film „Trolls“ – ist er erfolgreich.

Fotos: CBS Photo Archive / Kontributor; BRENDAN SMIALOWSKI / Staff ; Bryn Lennon / Staff

Darts-WM: ins Schwarze getroff enMichael Koch Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Michael van Gerwen hat gerade zum zweiten Mal den Darts-WM-Titel ge-holt. Der Sport, der immer populärer wird, hat den Niederländer zum Millio-när gemacht.

In bunten Kostümen sitzen 3 000 Fans trinkend und singend im Zuschauersaal des Londoner Alexandra Palace. Auf der Bühne stehen – oftmals übergewichtige und stark tätowierte – Herren und werfen Pfeile. Die jährlich zum Jahreswechsel ausgetragene Weltmeisterschaft der

Professional Darts Corporation wirkt auf den ersten Blick wie eine Karnevalsveranstaltung. Für immer mehr Sportfans ist sie jedoch eine feste Größe im Veranstaltungskalender. Das zeigen auch die vergleichsweise hohen Einschaltquoten der Liveübertragungen auf

Sport1. Regelmäßig verfolgten über eine Million Zuschauer die flie-

genden Pfeile.Dass es sich um Sport han-

delt, merkt ihr, wenn ihr selbst einmal versucht, das Bullseye, die Mitte der Scheibe, aus 2,37

Metern zu treff en. Um die Prä-zision der Profi s zu erreichen,

ist jahrelanges Training erforderlich. Für die Topspieler zahlt sich

das aus: Von Preisgeldern

und Werbeeinnahmen können zumindest die Top 20 gut leben.

Der Weltranglistenerste Michael van Ger-wen dominiert die Konkurrenz. Der 27-Jährige gewann allein 2016 gut zwei Millionen Euro Preisgelder. Der Weltmeistertitel spült noch einmal 410 000 Euro in die Kasse. Aussichts-reichster deutscher Sportler ist der 20-jährige Max Hopp. Bei der WM schied er jedoch in der zweiten Runde aus. Hiesige Darts-Lokale wür-den sich über größere Erfolge freuen – diese ließen auch bei ihnen die Kassen klingeln.

Profi l4

Es ist erstaunlich, wie viel Geld Dart-spieler verdienen.Julia, Jahrgang 10

Das sagt die Schülerredaktion:

Beliebte Plaudertaschen

US-Talker wie Ellen DeGeneres oder James Corden haben auch hierzulande hohe Einschalt quoten – auf Youtube.

James Corden (l.) und Ellen

DeGeneres

Michael van Gerwen

Jan./Febr. 2017, AUSGABE 42

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Unternehmen und Märkte 5

Musikstreamingdienste sind einfach genial. Ich über-trage zu jeder beliebigen Tageszeit den neuesten Hit meiner Lieblingssängerin auf den Computer oder das Smartphone – schon habe ich Spaß. Es kostet nicht einmal viel. Wenn ich Abonnent bei Spotify, Apple oder Amazon bin, muss ich mir ums Bezah-len sowieso keine Gedanken machen. Für 9,99 Euro im Monat kann ich mir so viel Musik aus dem Internet holen, wie ich will.Die Alternative wäre, in einen Plattenladen zu gehen und dort für 20 Euro eine CD zu kaufen. Von den 20 Songs dar-auf hört man aber dann eh oft allenfalls zwei oder drei.

Was also kann schlecht sein am Streaming? Für mich als Kunden nichts. Aber die Musi-ker fi nden Streaming gar nicht so lustig. Aus einem ganz einfachen Grund: Sie müssen einzelne Songs tausendfach verkaufen, um damit Geld zu verdienen. Wohlgemerkt: Wir reden hier nicht von Super-stars wie Beyoncé. Hier geht es um die vielen weniger be-kannten Musiker und Bands.Muss das mein Problem sein? Nein. Muss es nicht. Aber es schadet nicht, gelegentlich daran zu denken, dass gute Musik nicht umsonst oder für Cents zu haben ist. Musik zu machen, ist Arbeit. Musiker

zu sein, ist ein Beruf wie andere auch. Menschen müssen davon leben können.

Dieter Fockenbrock

Handelsblatt Düsseldorf

Musik lässt sich nicht umsonst produzieren

Kommentar

Streaming hat der Musikbranche neuen Schwung verliehen. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Gesamtumsatz nach Anga-

ben des Bundesverbands Musikindustrie um 3,6 Prozent auf 719 Millionen Euro. Mit 176 Millionen Euro machten Streamingdienste fast ein Viertel des Gesamtumsatzes aus. „Der Markt ist atem-beraubend dynamisch“, sagt Hartwig Masuch, Chef des Musikverlags BMG. Es sei längst nicht nur die junge Kundschaft, die Streamportale nutze. Immer stärker hörten auch die über 40-Jährigen ihre Lieblingskünstler via Internet.

In Deutschland formt sich der Markt seit etwa zehn Jahren. Zu den ersten Anbietern ge-hören Deezer, Spotify und Soundcloud. Spotify hat inzwischen weltweit 100 Millionen Nutzer. Davon haben 40 Millionen ein Abo abgeschlos-sen und zahlen also monatlich dafür, dass keine Werbung ihre Musiksessions unterbricht.

Das Potenzial haben inzwischen aber auch die großen US-Internetkonzerne Google, Apple, Facebook und Amazon erkannt. Apple stellte 2015 seinen Dienst „Apple Music“ vor. Amazon schuf 2016 mit „Amazon Music Unlimi-ted“ ein Angebot mit 40 Millionen Songs, also in einem vergleichbaren Umfang wie das von Spotify und Deezer. Mit dem neuen, vernetzten Lautsprecher Echo lockt der Internethändler zusätzliche Kunden. Facebook – das erzählen zumindest Branchenkenner – formt vermutlich gerade ein eigenes Musikangebot. Als Indiz gelten Jobangebote, die das Unternehmen

Musikspezialisten macht. Und Google ist mit seiner Tochter Youtube längst am Markt. Das

wohl mächtigste Musikstreamingportal funktioniert allerdings werbefinanziert. Nur in einigen Ländern gibt es das Abomo-

dell „Youtube Red“ für werbefreies Hören.

Seit Kurzem mischen zudem Discounter mit. So ging Aldi 2015 eine Kooperation mit dem Musik-dienst Napster ein. Lidl zog mit einem Deal mit Deezer nach.

Eine wichtige Frage ist jedoch noch nicht endgültig beantwortet: Wie viel ist den Kunden die ganze Welt der Musik wert? Die meisten Strea mingdienste setzen den Monatspreis bei knapp zehn Euro fest. Discounter wie Lidl lo-cken mit knapp acht Euro. Doch es bleibt ein großer Teil des Marktes, der werbefi nanziert ist und den Nutzer dann nichts kostet.

Immer mehr Menschen wollen Musik hören, ohne sie aus dem Internet herunterzuladen oder eine CD zu kaufen.

Catrin Bialek Handelsblatt Düsseldorf

Karikatur: Emma Jensen; Foto: Sebastian Damberger; Illustration: Designed by Freepik.com

Ich kenne keinen mehr, der sich noch CDs kauft – abgesehen von Papa.Tomma, Jahrgang 12

Das sagt die Schülerredaktion:

So sieht’s die Schülerredaktion

Hörst du noch oder streamst du schon?

handelsblattmachtschule.de/newcomer

Jan. /Febr. 2017, AUSGABE 42Handelsblatt erklärt6

Sein eigener Chef sein, eigene Ideen umsetzen, erfolgreich sein oder der Arbeitslosigkeit entgehen – es gibt ganz unter-schiedliche Motive, warum sich Leute berufl ich selbstständig machen. Auch wenn der Erfolg nicht von allein kommt, sind die Chancen für einen gelungenen Start als Unternehmer oder Freiberufl er hierzulande gut. Ein großer Vorteil sind vor allem die vielen Unterstützungshilfen für Existenzgründer, die es in Deutschland gibt. Dazu gehören fi nanzielle Hilfen, Beratungsan-gebote, Schulungen und vieles mehr. Trotzdem geht die Zahl der Fir-mengründungen immer weiter zurück. Einen wichtigen Grund dafür sehen Experten darin, dass die Deutschen Risiken eher scheuen. Das spiegelt sich auch in verschiedenen Befragungen wider. So meint zwar jeder drit-te Deutsche, die nötigen Fähig-keiten für eine Selbstständigkeit zu besitzen. Fast der Hälfte dieser Gruppe fehlt aber der Mut, die Idee auch umzusetzen. Sie haben Angst, zu scheitern. In Ländern wie den USA oder Irland trauen sich hingegen viel mehr Menschen, diesen Weg einzuschlagen.

Warum ist es für eine Volks-wirtschaft wichtig, dass neue Unternehmen gegründet werden? Neue Firmen bringen häufi g frische Ideen auf den Markt. So sorgen sie dafür, dass sich die Wirtschaft an Veränderungen anpasst. Deshalb spielen bei-spielsweise Gründungen rund um Informations- und Tele-kommunikationstechnologien und IT-Anwendungen sowie im Bereich Medizin und Umwelt-schutz eine wichtige Rolle.Darüber hinaus schaff en neue Unternehmen Arbeitsplätze. Auch wenn es am Anfang viel-leicht nur einer ist, nämlich der des Gründers selbst.

Simone MalzInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Was bedeutet das?Eine Handelsblatt-Grafi k mit

Erklärungen für Schüler

Diesmal zum ThemaExistenzgründung

Deutschland fehlen die GründerDie Rahmenbedingungen für Firmengründer sind in Deutschland gar nicht so schlecht – und dennoch trauen sich verhältnismäßig wenige, ein eigenes Business zu starten.

H. C. Müller, I. Ahmad, A. Schorn, Auszug aus dem Handelsblatt vom 17.11.2016

Start-ups und Co.

Quellen: Statistisches Bundesamt, IfM Bonn, KPMG, KfW, BMWi, GEM, Bitkom, Uni Trier, WHU, Uni Zürich, Eurostat, Start-up-Barometer Deutschland 2016

1997

452 500Firmen-gründungen

2015

265 500Firmen-gründungen

Zahl der gewerblichenFirmengründungenin Deutschland seit 1997

Immer wenigertrauen sich ...

Experten-Umfrage: Wie gut sind die Rahmenbedingungenfür deutsche Firmengründer? Di�erenz zum Industrieländer-Durchschnitt(bei der Bewertung der Bedingungen auf einer Skala von 1 bis 5)

... aber die Rahmenbedingungen sind eigentlich gut

Italien

Deutschland

Frankreich*

Großbritannien

USA

57 %

42 %

41 %

35 %

29 %

Ö�entliche FörderprogrammeEngagement der Politik

Regulierung, Steuern

Zugang zu Finanzierungsmitteln

Vorbereitung in der Schule

Kulturelle Werte und Normen

Grundgesamtheit: alle Befragten, die grundsätzlicheine Chance für eine Firmengründung sehen; *2014

Anteil derer, die aus Angst, zu scheitern,keine Firma gründen wollen. 2015

Wenig Mut, viel Angst

31 %Ja

63 %Nein

6 %Weiß nicht/

keine Angabe

Umfrage: Würden Sie Ihrem Kindempfehlen, ein Start-up zu gründen?Antworten in Prozent der Befragten

Kind, such dir lieber einen richtigen Job

Icon: Designed by Freepik.com

Jan./Febr. 2017, AUSGABE 42

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Schüler schreiben �ür Schüler 7

Fotos: privat; Taxiarchos228

Neulich habe ich gelesen, dass jeder Mensch in Deutschland pro Jahr über 80 Kilogramm Lebensmittel-

verpackungen wegwirft. Kein Wunder: Im Laden ist ja auch alles eingeschweißt oder in großen Kartons verpackt. Seit Kurzem gibt es aber Supermärkte, die komplett auf Ver-packungen verzichten. Ich fi nde die Idee gut, weil man so viel weniger Müll produziert.

Neugierig, wie das funktioniert, habe ich mich auf den Weg zum Laden „Ohne“ in Mün-chen-Schwabing gemacht. Anders, als ich er-wartet hatte, kam ich nicht in eine kleine Bau-ernstube, sondern in ein großes, helles und gut sortiertes Geschäft. Es gab auch viel mehr Produkte, als ich dachte: trockene Lebensmit-tel wie Müsli, Haferfl ocken oder Nudeln, aber auch frisches Obst, Gemüse und Eier.

Jeder Kunde darf eigene Gefäße für den Einkauf mitbringen. Diese werden erst leer und anschließend voll gewogen. Man bezahlt nur, was man gekauft hat. Das ist allerdings etwas teurer als in üblichen Supermärkten – vermutlich auch, weil „Ohne" biozertifiziert ist. Ich hatte keine Behälter dabei. Zum Glück konnte ich für mein Müsli aber vor Ort ein Lei-nensäckchen kaufen. Die Trockenprodukte sind in Glasbehältern gelagert. Unten ist eine Öff nung mit Drehschalter. Über einen Trich-ter füllen sich die Kunden die gewünschte Menge ab. „Wichtig ist, die Lebensmittelbe-hälter sauber zu halten“, sagt mir die Chefi n, Christine Tauber. „Wir tragen beim Waschen und Befüllen Schutzkleidung.“

Derzeit gibt es in Deutschland erst rund 20 verpackungslose Supermärkte, aber es sollen mehr werden. Ich finde das toll. Die Atmosphäre ist angenehm, das Personal hilfs-bereit, die Produkte sind gut und die Preise annehmbar. Außerdem macht es Spaß, etwas für die Umwelt zu tun. Ich werde dort jetzt öfter einkaufen.

Moritz Müller (Jahrgang 7), Pestalozzi-Gymnasium München

Viele Schüler stellen sich die Frage, ob ein Auslandsaufenthalt während der Schulzeit für sie infrage kommt. Die Dauer variiert je nach Land, Schulsystem und persönlichen Wünschen zwischen drei und zwölf Monaten. Für viele ist das eine sehr lange Zeit, in der sie aus ihrem Umfeld gerissen werden und eine völlig unbekannte Welt betreten.

Wir haben uns einmal umgehört und zum Beispiel Bela befragt. Der 15-Jährige geht im Sommer für ein Jahr nach Argentinien. Derzeit hat er eher gemischte Gefühle, wenn er daran denkt. Er freut sich, hat aber auch Angst, den Anschluss zu verlieren – sowohl in der Schule als auch bei seinen Freunden.

Friedrich Neddermeier vom Rotary Jugend-dienst sieht einen Auslandsaufenthalt dage-gen als persönlichen Gewinn: „Die Schüler verlieren kein Jahr, sondern gewinnen an Er-fahrung, Persönlichkeit und Unabhängigkeit.“Dies bestätigt Lea (17), die erst kürzlich ein Jahr in den USA war. Sie fi ndet die Erfahrung unbezahlbar. Sie habe sich persönlich und sprachlich stark weiterentwickelt. Englisch beherrscht sie mittlerweile fast perfekt.

Henriette Herrmann ist Lehrerin an ei-ner Oldenburger Gesamtschule, die einen

dreimonatigen Austausch mit chilenischen Schülern organisiert. Frau Herrmann hat das Gefühl, dass Jugendliche heute weniger Zeit für Ausbildung und Studium haben. Da sei es eine tolle Chance, über die Zeit im Ausland Einblicke in eine fremde Kultur und Sprache zu bekommen.

Grundsätzlich haben wir bei unseren Gesprächen festgestellt, dass man bei einem Auslandsaufenthalt viel Positives mit Herz, Kopf und Hand erfährt – egal um welchen Zeitrahmen es sich handelt.

Ins Ausland oder nicht?

Freia Rose-Borsum, Lilly Sophie Sellere (Jahrgang 10), Newcomer Schülerredaktion Oldenburg

Ein Supermarkt, in dem es keine Verpackungen gibt? Ein Schülerreporter hat sich das näher angesehen.

Moritz Müller begutachtet die Müsli-Zapfanlage.

Schulbusse in den USA.

Wo es verpackungsfreie Supermärkte gibt, fi ndet ihr hier: utopia.de/ratgeber/verpackungs-freier-supermarkt

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Gewinnspiel Finde den richtigen Begriff . Die Antworten auf die einzelnen Rätselfragen stehen in diesem Handelsblatt Newcomer. Gehe anschließend auf handelsblattmachtschule.de/newcomer und trage das Lösungswort und deine E-Mail-Adresse ein. Zu gewinnen gibt es diesmal insgesamt 3 Virtual-Reality-Kopfhörer „Immerse Plus“.

1. Welcher Begriff beschreibt den Schutz der inländischen Produktion?2. Der neue US-Präsident ist Donald …2. Wie heißt das Spiel, das James Corden mit Prominenten spielt?4. In welcher Stadt wird die Darts-Weltmeisterschaft ausgetragen?

Stimmt es, dass …*

… Hacker unsere Wirtschaft lahmlegen können?

Fotos: Sebastian Damberger; www.thumbsupuk.com; Icon: Designed by Freepik

* Vorschläge für tvVorschläge für Stimmt-es-dass-Fragen könnt ihr uns gerne schicken an: [email protected]

Hans Kaminski (Direktor IÖB) und Dieter Fockenbrock (Chefkorrespondent Handelsblatt)

ImpressumHerausgeber: Dieter Fockenbrock, V. i. S. d. P. (Handelsblatt) und Hans Kaminski (Institut für Ökonomische Bildung IÖB, Uni Oldenburg)

Konzept: Katrin Eggert, Dieter Fockenbrock, Hans Kaminski, Michael Koch

Redaktion: Melanie Rübartsch

Artdirector: Saskia Ballhausen

Objektleitung: Verena von Hugo

Koordination: Maren Jung, Rebecca Lembke,

Melanie Rübartsch

Layout und Fotos: Sandra Janzsó, Corinna Thiel

Englische Übersetzung: John Dalbey für PONS GmbH

Verlag: Handelsblatt GmbH

Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper, Gerrit SchumannKasernenstr. 67, 40213 Düsseldorf, Tel.: +49 (0) 211-887-0

Druck: kuncke druck GmbH,Kornkamp 24, 22926 Ahrensburg

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Moritz Müller, Lehrer und Schüler der Helene-Lange-Schule Oldenburg (Ortrud Reuter-Kaminski, Victor Borghardt, Hanne Hägele, Anton Herrschel, Emma Jensen, Marie Lügger, Tomma Otzen, Freia Rose-Borsum, Kaja Schönborn, Julia Schulte, Hanna Sczesny, Lilly Sophie Sellere, Imke Thomssen)

Fragen und Feedback: [email protected] Handelsblatt Newcomer erscheint alle zwei Monate.

Schüler und Lehrer können eine englische Übersetzung des Handelsblatt Newcomers auf unserer Internetseite kostenlos als PDF herunterladen. Mehr Infos unter: handelsblattmachtschule.de/newcomer

Handelsblatt Newcomer auf Englisch

MITMACHEN – MITGEWINNENwww.econo-me.de

Anmeldung:

ab sofort

Einsendeschluss:

28.02.2017

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Die Welt wird immer vernetzter – und zugleich verletzlicher. Datenangriff e auf Firmen können uns empfi ndlich schaden.

Der Roman „Blackout“ von Marc Els-berg entwirft ein düsteres Szenario: Hacker schalten in Europa und den

USA die Stromnetze ab. Bald darauf bricht die Wirtschaft zusammen. Fabriken ste-hen still, Tankstellen und Geldautoma-ten fallen aus, Telefone sind tot. Die Geschichte mag übertrieben sein – doch sie zeigt, wie verwundbar unsere zunehmend vernetzte Welt ist.

In „Blackout“ manipulieren Hacker die intelligenten Stromzähler, die auch in Wirklichkeit bereits in vielen Kellern hängen. Aber auch in Fabriken oder Lagerhäuser zieht immer mehr digitale Technologie ein. Autos und Lastwa-gen sind längst rollende Rechenzentren. Und PCs stehen sowieso in jedem Büro.

Einige Beispiele zeigen, was passieren kann. So liefen Anfang 2016 einige deutsche Krankenhäuser im Notbetrieb, weil schädli-che Programme die Computer blockierten.

In der Ukraine fi el Ende 2016 großfl ächig der Strom aus, weil Hacker das Netz attackiert hatten. Ende des vergangenen Jahres blieben auch fast eine Million Telekom-Kunden auf-

grund eines Cyberangriffs ohne Internet oder Telefon.

Wir stehen vor einem doppel-ten Problem: Die Angriffsfläche wird stetig größer und die Angrei-fer werden immer professioneller. Ein Szenario wie in „Blackout“ könnte also Wirklichkeit werden. Soll es aber nicht. Daher will die Politik zum Beispiel ein Gesetz ver-abschieden, das Krankenhäuser

oder Firmen, die Stromnetze betreiben, dazu verpfl ichtet, sich besser zu schützen.

Christof KerkmannHandelsblatt Düsseldorf

Auszeit

Der nächste HNewcomer

erscheint im März.

Darin geht es unter anderem um die

VERMÜLLUNG DERMEERE.

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Einsendeschluss ist der 10.03.2017. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!

Lehrkräfte können den Handelsblatt Newcomer für ihre Schüler kostenlos bestellen:handelsblattmachtschule.de/newcomer

Finde den richtigen Begriff . Die Antworten auf die einzelnen Rätselfragen stehen in diesem Handelsblatt Newcomer. Gehe anschließend auf

und trage das Lösungswort und deine E-Mail-Adresse ein. Zu gewinnen gibt es diesmal insgesamt

www.fi nanzielle-bildung-foerdern.de Illustration: © FELDMANN media group AG – 2016 Foto: Kosfeld, Dortmund Sonderverö� entlichung im Handelsblatt Newcomer

Überall und ständig geht es in unserer Gesellschaft um Finanzen. Einen Kontoauszug interpretieren zu können, ist da ebenso wichtig, wie ein Goethe-Gedicht zu analysieren.

Lasst uns über Geld reden

Geld regiert die Welt. Ohne Moos nix los. Der Rubel muss rollen: alles weitverbreitete Re-

dewendungen. Aber genauso häufi g heißt es auch: Über Geld spricht man nicht. Professorin Claudia Wiepcke gefällt dieser Ausspruch gar nicht – im Gegenteil: Die Wirtschaftsdidaktikerin meint, dass man viel, viel mehr über Fi-nanzen und wirtschaftliche Zusammen-hänge sprechen müsste – vor allem mit Kindern und Jugendlichen. „Finanzielle Allgemeinbildung sollte beginnen, so-bald Kinder mit Geld umgehen, also zum Beispiel Taschengeld bekommen“, sagt sie.

Doch was ist eigentlich fi nanzielle Allgemeinbildung? Die Professorin ver-steht darunter, den selbstbestimmten, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu lernen. Tagtäglich müssen wir schließlich Finanzentschei-dungen treffen: Was muss oder will ich kaufen, und was kann ich mir leisten? Soll ich mir einfach ein-mal Kohle für das neue Computerspiel leihen, oder spare ich lieber darauf? Was lege ich für später zu-

rück, und kann ich mein Geld sogar ver-mehren? Ganz allgemein: Wie sichere ich meine fi nanzielle Grundlage?

Mit Geld umgehen zu können und zu verstehen, wie etwa der Zahlungs-verkehr funktioniert, wird auch immer wichtiger. Ein Grund dafür ist die Zunah-me von bargeldlosem und digitalisier-tem Bezahlen. „Online-Shopping oder -Bezahldienste ermöglichen oft, sofort zu kaufen und später zu zahlen. Dabei steigt jedoch die Gefahr von Überschul-dung“, mahnt Claudia Wiepcke.

Lernen sollten Jugendliche diese Kompetenzen direkt in der Schule. Die Professorin wünscht sich sogar ein eigenes Schulfach Wirtschaft in allen Bundesländern. Nach einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK hätten auch 75 Prozent der Schü-

ler gern, dass mehr Wirtschaftsthemen im Unterricht durchgenommen werden.

Wiepcke sieht allerdings ebenso die Familien in der Pfl icht, Kindern Finanzentscheidungen und deren Bedeutung bewusst zu machen. Über Geld spricht man eben doch.

IMPRESSUM: Externe Sonderveröffentlichung von „Gemeinsam Finanzielle Bildung fördern“, einer Initiative der TeamBank Nürnberg AG und den Volksbanken Raiffeisenbanken, Beuthener Straße 25, 90471 Nürnberg | V.i.S.d.P.: Manuel Mazoll | Layout: Saskia Ballhausen, Sandra Janzsó

AUSGEZEICHNETTheaterstück, Song, Gemüse-verkauf – was sich Schüler zum Thema „fi nanzielle Bildung“ haben einfallen lassen. SEITEN II, III

JETZT BEWERBENDie neue Runde des „Preis für Finanzielle Bildung“ ist eröffnet. SEITE IV

Finanzielle Bildung sollte

beginnen, sobald Kinder mit Geld umgehen, also zum Beispiel Taschengeld bekommen.

Claudia Wiepcke,Professorin für Wirtschafts-

wissenschaften und ihre Didaktik an der Päd.

Hochschule Weingarten

Jugendliche und FinanzenDas Interesse an Wirtschaft nimmt bei Jugendlichen zu.

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Fast zwei Dritteln der jungen Leute macht es sogar Spaß, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern.

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sehr starkstarketwaskaumgar nicht

stimme überhaupt nicht zu

stimme eher nicht zu

stimme eher zu

stimme voll und ganz zu

Quellen: GfK-Jugendstudie; Bankenverband

Januar/Februar 2017EXTERNE SONDERVERÖFFENTLICHUNG der Initiative „Gemeinsam Finanzielle Bildung fördern“ im Handelsblatt Newcomer

Finanzielle Bildung

www.fi nanzielle-bildung-foerdern.de Sonderverö� entlichung im Handelsblatt Newcomer Illustration: © FELDMANN media group AG – 2016 Foto: privat

Entwickle in 30 Tagen mit einem Startkapital von 300 Euro ein Geschäftsmodell, das nachhaltig ist und am Ende auch noch Gewinne abwirft: So lautet die Aufgabe, die die Delmenhorster-Jugend-hilfe-Stiftung im Rahmen ihres Projekts „30 Tage – 300 Euro“ Schülern zwischen 8 und 18 Jahren stellt. Aufgeteilt in vier Projektphasen, sammeln die Schüler Informationen zum Thema Finan-zen, entwickeln eine Projektidee und analysieren

den Markt. Dann vermarkten sie ihr Produkt oder ihre Dienstleistung und machen schließlich Kassensturz. bit.ly/2hSo5XX

30 Tage und 300 Euro

Der „Preis für Finanzielle Bildung“ zeichnet Projekte aus, die das Wissen über Wirtschaft und Finanzen fördern. Rund 70 Prozent der bisherigen Preisträger waren Schulinitiativen. Die Gewinner zeigen: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, den Umgang mit Geld zu erlernen. Und das kann auch noch richtig Spaß machen.

Vom Theaterstück bis zur Schülerfi rma

Die Schulband „Next Generation“ der Seckenheim Werkreal- und Realschule in Mannheim hat ein eigenes Lied zum Thema „fi nanzielle Allgemeinbildung“ geschrieben. Der Song „Digitale Welt“ entstand im Rahmen des Workshops „Konsum geplant – Budget im Griff“ der Stif-tung Deutschland im Plus. Der Stoff, den die Schüler dabei in Sachen

Finanzen und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld lernten, war die Grundlage für den Liedtext. Es geht vor allem darum, dass auch in der digitalen Welt eine Menge „Geldfresser“ lauern. bit.ly/2h0g3uU

Ein Song über GeldEinen Song über den Umgang mit Geld zu schreiben, hat echt

Spaß gemacht. Wir hoffen, dass wir damit auch andere

Jugendliche zum Nachdenken bringen, die sich mit diesem

Thema vielleicht noch nicht so viel auseinander-

gesetzt haben.

Sophie Bauer, Mitglied der Schülerband „Next Generation“

II SONDERSEITEN

Sonderverö� entlichung im Handelsblatt Newcomerwww.fi nanzielle-bildung-foerdern.de Illustration: © FELDMANN media group AG – 2016 Foto: privat

Aus der Idee, den Schulgarten neu zu gestalten, ist für Schü-ler der Mittelschule Ensdorf ein eigenes Wirtschaftsprojekt geworden: die Schülergenossenschaft „Der grüne Daumen“. Die Jugendlichen bauen Obst und Gemüse an, machen daraus Trockenobst, Müsli oder Marmeladen und kümmern sich anschließend um deren Verkauf. Die Schüler sammeln

dabei Erfahrungen in Sachen Marktforschung, Kalkulation und Logistik und lernen, nachhaltig und wirtschaftlich zu handeln. bit.ly/2i9mq3e

Der grüne Daumen

Wie im echten Wirtschaftsleben In Havelberg entwickeln sechs technologieorientierte Schülerfi rmen im Rahmen des Schü-lerinstituts SITI ihre eigenen Produkte, produzieren und verkaufen sie. Wie in der echten Wirtschaft haben sie sich untereinander vernetzt und handeln als Kooperationspartner bei

der Entwicklung und Vermarktung. Die Schüler müssen sich im Rahmen des Projekts unter anderem mit Preiskalkulation, Angebotserstellung, Rechnungs-legung, Gewinn- und Verlust-Rechnung und Sponsoren suche beschäftigen. bit.ly/2hq1MIe

Im Rahmen eines Schuldenpräventions-projekts für Erfurter Schüler lernen Jugendli-che verantwortungsvolles Konsumverhalten und beschäftigen sich ganz unmittelbar mit typischen Schuldenfallen. Live schlüpfen die Teilnehmer dazu an unterschiedlichen Orten in Erfurt selbst in die Rolle des Schuldners – etwa in einer Bank, bei einer Schuldnerbe-ratung oder in einem Obdachlosenheim. So werden sie mit Wegen aus der Schuldenfalle,

aber auch mit möglichen Konse-quenzen einer weiteren Verschul-dung vertraut gemacht.bit.ly/2hNkols

Vorsicht, Schuldenfalle!

Im Mittelpunkt des Theaterstücks „Projekt.Schuld“ der Hans-Böck-ler-Schule Fürth stand Europa. Die Schüler beschäftigten sich intensiv mit der wirtschaftlichen Situation in der EU und vor allem mit den Menschen, die unter der Finanzkrise leiden. Den Kont-rast zwischen deren existenziellen Sorgen auf der einen und den Problemen der Schüler in Deutschland auf der anderen Seite hat die Theatergruppe auf die Bühne gebracht. Die Schüler stellten

dar, welche Rolle der Staat, Banker, Schuldnerberater, die betroffenen Familien und schließlich Schüler mit ihrer ganz eigenen Wahrnehmung in der (Finanz-)Welt spielen. youtu.be/KC1X6MUcpvk

Die EU-Finanzkrise auf der Bühne

Die Arbeit an dem Theater-projekt hat die Schüler stärker für die Themen Finanzmarkt-

krise und EU sensibilisiert. Sie haben realisiert, wie gut es uns in Deutschland geht, und angefan-gen, ihr eigenes Konsumverhal-

ten kritischer zu überdenken.

Daniel Winning, Deutsch- und Geschichtslehrer an der Hans-Böckler-

Schule Fürth und verantwortlich für das Theaterstück „Projekt.Schuld“

SONDERSEITEN III

www.fi nanzielle-bildung-foerdern.de Illustration: Designed by Freepik.com; Fotos: TheSimpleClub GmbHSonderverö� entlichung im Handelsblatt Newcomer

DER „PREIS FÜR FINANZIELLE BILDUNG“Infos zur Bewerbung

Wer darf sich anmelden?Institutionen, Schulen, Vereine, Verbände und Banken

Anmeldephase: 23.1. bis 10.3.2017

Online-Abstimmung: 23.3. bis 21.4.2017

Preise: Die Top-50-Projekte der Online-Abstimmung erhalten jeweils 3.000 Euro, weitere 100 Projekte jeweils 1.000 Euro. Aus den Top-50-Projekten wählt eine Jury nochmals die besten fünf Projekte aus, die eine zusätzli-che Prämie in Höhe von 5.000 Euro erhalten. Die Preisverleihung fi ndet am 17.5.2017 in Nürnberg statt.

Mehr Infos: fi nanzielle-bildung-foerdern.de

Tipp: Hier erklärenauch Alex und Nico von TheSimpleClub, wie sie mit dem

Thema Finanzen umgehen!

Seit Ende Januar läuft die neue Bewerbungsrunde für den easyCredit „Preis für Finanzielle Bildung“.

Beinahe jeder dritte Jugendliche bzw. junge Erwachsene

hatte schon einmal Schulden.

Junge Leute leihen sich heute häufiger Geld als noch vor drei Jahren. Knapp jeder dritte der 14- bis 24-Jährigen

hat schon einmal Schulden gemacht, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunter-nehmens GfK. Vor drei Jahren war es erst jeder fünfte. Hinzu kommt: Jugendliche und junge Erwachsene leihen sich nicht nur häu-figer, sondern auch mehr Geld.

Ein Leben nach dem Motto „Kannst du mir mal eben was leihen?“ kann aber zu ernsthaften Problemen führen. Überschul-dung lautet das Fachwort dafür, dass man seine Miesen schlichtweg nicht mehr beglei-chen kann. Laut GfK-Studie sind immerhin sechs Prozent der befragten Jugendlichen schon einmal in dieser Situation gewesen – keine gute Ausgangslage für Menschen, die erst am Anfang ihres eigenen selbstständi-gen Lebens stehen.

Laut Institut für Finanzdienstleistungen ist ein Auslöser für Überschuldung bei Ju-gendlichen eine fehlende fi nanzielle Allge-meinbildung. Mit anderen Worten: Um sich selbst zu schützen, müssen sich auch junge Menschen schon Gedanken machen, wie viel Geld sie eigentlich haben, woher sie es bekommen, wofür sie es ausgeben wollen und welche Folgen das hat. Beispiel: Das neue Smartphone soll her. Nun könnt ihr spa-ren, bis ihr das Geld zusammenhabt – oder euch den Betrag leihen, damit ihr sofort zum Laden gehen könnt. Dann müsst ihr in Kauf nehmen, dass ihr bei Eltern, dem Verkäufer

oder einer Bank Schulden macht und eventuell zu-sätzliche Kosten, wie Kre-ditzinsen, anfallen.

Bei solchen Abwägun-gen solltet ihr auch im Hinterkopf haben, welche Ziele ihr allgemein im Leben habt. Wo wollt ihr stehen in drei, fünf oder zehn Jahren? Eine Ausbildung starten, studieren oder erst einmal reisen? Und wie wirkt sich das auf eure Finanzen aus?

Projekte, die fi nanzielle Allgemeinbildung fördern, unterstützt die TeamBank, die hin-ter der Privatkredit-Marke easyCredit steht, mit ihrem „Preis für Finanzielle Bildung“. Seit dem 23. Januar läuft die Bewerbungs-phase für die neue Runde (siehe rechts). Die Projekte sollen eine neue Perspektive für Wirtschaft und Finanzen eröffnen und Vorbild für Nachahmer sein.

Seit 2010 haben bereits 3 800 Projekte eine Förderung erhalten. Bei rund 70 Prozent waren Schulen involviert. Dabei müssen es nicht unbedingt große Aktionen wie Schüler-firmen sein, die gewinnen. „Auch über Haus-haltsbücher, die Schüler führen, ein Quiz auf dem Schulhof oder das Organisieren eines Klassenfestes lernen Jugendliche einfach und spielerisch den Umgang mit Geld“, sagt Alexander Boldyreff, Vorstandsvorsitzen-der der TeamBank. Für ihn ist ein weiterer Pluspunkt solcher Projekte, dass die Schüler zugleich Eigenverantwortung, Teamfähigkeit und strukturiertes Arbeiten erlernen.

Bewusst ausgeben

Quellen: GfK-Jugendstudie; Bankenverband

31 ja69 nein

Technische Geräte

Auto kaufen

Lebensunterhalt

Kleidung / Schmuck

Essen / Trinken

7 5 4 32

2 2 1 1 4

Anlass der Schulden

Luxusgüter kaufen

Ausbildung / Lehre / Schule

Immobilien

Reisen / Urlaub

Sonstiges

Auf Pump

IV SONDERSEITEN