Arbeit für den Frieden · so wie Stabsgefreiter Benjamin Unglaub, der trotz seiner 22 Lenze...

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Ausgabe Juli 3/2011 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Gedenken: 50 Jahre Orglandes

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Ausgabe Juli

3/2011

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Gedenken: 50 Jahre

Orglandes

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20 BlumenaktionSeite an Seite in Frieden

19 ReisenMit uns reisen

16 BundesgartenschauWir sind für die Menschen da!

4 SchwerpunktKaddisch für deutsche Soldaten

10 GrenzenlosEin Ort von großer Bedeutung

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dass der Volksbund in 45 LändernEu ropas und Nordafrikas tätig ist, wirdin dieser Ausgabe besonders deutlich:Im Blickpunkt stehen aktuell unter an -de rem die Gedenkveranstaltungen inder Normandie. Da bei kommt es zu ei -nem besonderen Zei chen der Verstän-digung und Versöhnung, als der ame-rikanische Rabbiner Michael Shevackin Orglandes das traditionelle jüdischeTotengebet für die deutschen Soldatenspricht – und an schließend als Symboldes Gedenkens einen Stein auf das Grabeines unbekannten Soldaten legt.

Große Bedeutung haben für die An -ge hörigen auch die Wiedereinweihungder Kriegsgräberstätte Motta St. Anas -tasia auf Sizilien und der 70. Jahrestagder Luftlandung auf Kreta. Zugleichrichtet sich mit dem Bericht über dieAr beit unserer Ge schäftstelle in Mos -kau der Blick gen Osten. Mit dem Akti-onstag zur Bundesgartenschau zeigt derVolksbund auch in Deutsch land Prä-senz. Zugleich begleiten wir Zeitzeu-gen wie Kriegsteil neh mer Heinz Pan - kuweit zum Grab seines Bruders nachEngland oder Erna Rinke in die vonHun ger ge prägte Vergangenheit.

Dass all dies nicht in Vergessenheitgerät, ist Ausdruck des Engagementsun serer Förderer und all der ehrenamt-lichen Helferinnen und Helfer des Volks -bundes. Dafür danke ich Ih nen allenganz herzlich.

Ihr

Maurice BonkatRedakteurStimme & Weg

Vorwort

Spendenkonto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999 • Commerzbank Kassel • Bankleitzahl: 520 400 21

Beitrag und Spende per Telefon 01805 – 7009 – 01Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer bereit! Danke für Ihre Hilfe!

Schwerpunkt4 Kaddisch für deutsche Soldaten 50 Jahre Kriegsgräberstätten in der Normandie

Grenzenlos10 Ein Ort von großer Bedeutung Motta St. Anastasia wiedereingeweiht12 Kleine Kreuzfahrt für großen Bruder Besuch am Kriegsgrab in Hull

90 Jahre Zeitschrift14 Im Wandel der Zeitschrift 90 Jahre Mitgliederzeitschrift des Volksbundes

Bundesgartenschau16 Wir sind für die Menschen da! Aktionstag zur Bundesgartenschau Koblenz

Spurensuche18 Abschied nehmen und trauern Gewissheit nach 65 Jahren

Reisen19 Mit uns reisen Angebote Sommer/Herbst 2011

Blumenaktion20 Seite an Seite in Frieden 70. Jahrestag Luftlandung auf Kreta

Kriegskinder22 Ich spürte Gottes Hand Kinder im Krieg

Über uns23 Blick nach Osten Arbeit der Volksbund-Geschäftsstelle Moskau

Leserbriefe24 Leserbriefe unserer Mitglieder Beeindruckender Besuch in Stare Czarnowo

Zeitzeugen25 Buchreihe Erzählen ist Erinnern

Namen & Nachrichten26 Termine & Meldungen Namen, Nachrichten, Meldungen und Fotos

29 Coupons

30 Impressum

Danke für Ihre Hilfe30 Sie haben geholfen Spenden anstelle von ...

Inhalt 3/2011 Ausgabe Juli

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ge hielt? Dürfen wir Nachgeborene uns diesesUrteil überhaupt erlauben? Sind nicht im To -de alle gleich? Mit aristotelischen Fragenwie diesen, die auch 67 Jahre nach dentodbringenden Ereignissen in der Nor-mandie für einige noch provokant wir-ken, lässt der jüdische Geistliche MichaelShevack die etwa 1 000 Gäste und Teil-nehmer der Gedenkfeier auf der deut-schen Kriegsgräberstätte Orglandesaufhorchen.

er kann aus heutiger Sicht jedeneinzelnen Verstorbenen be- und ver -

urteilen, ob er in diesem Krieg aufder richtigen Seite war? Die alliierten Siegerwerden heute wie in jedem Jahr seit der Lan-dung in der Normandie im Jahre 1944 ge -feiert, ihr Sieg in zahllosen Festveranstaltun-gen zelebriert. Auf der anderen Seite stehendann alle Deutschen auf der geschichtlich fal -schen Seite, wo doch jeder seine eigene Seite

vehement für die richti-

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50 Jahre Kriegsgräberstätten in der Normandie

Kaddisch für deutsche Soldaten

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umkämpften Landstriches besucht, kanndies bestätigen. Es ist D-Day. Wie in jedemJahr begehen Touristen und Einheimischediesen Jahrestag gemeinsam mit einemfast schon rauschhaften Drang zum His -to rischen: Überall wird geflaggt, die Men-schen tragen stilisierte Befreier-Kussmün-der auf den Wangen, dazu sieht man vie-le junge Gesichter in alten Uniformen.Auf den Straßen hat die Geschichte in

Form von zahllosen amerikanischen Mi li -tärjeeps ebenfalls Vorfahrt. Auch auf dendeutschen Kriegsgräberstätten wird einhistorisches Datum begangen. Es ist der50. Jahrestag der Friedhofseinweihungenin Marigny, La Cambe, St. Désir-de-Lisieuxund Orglandes.

Die zentrale Veranstaltung des Volks-bundes führt die Gäste in einen 400-Ein-wohner-Marktflecken, an dessen Ortsaus-gang heute über 10 000 deutsche Soldatenihre letzte Ruhestätte haben: Orglandes.Doch knapp ein Drittel von ihnen hatnoch nicht einmal den Namen auf demGrab stein. Sie ruhen als Unbekannte un -ter ihren Kameraden. Diesen Toten wid-met der Volksbund dank der Spenden sei-ner Förderer mit einem Meer weißer Blu-mensträuße ebenfalls ein besonderes Zei-chen der Andacht.

Blick auf die Gräber

Blumenkränze legt VolksbundpräsidentReinhard Führer auch auf vielen Kriegs -gräberstätten anderer Nationen nie der. Ge -neralsekretär Rainer Ruff nimmt parallelan den Veranstaltungen auf dem ameri ka -ni schen Friedhof in St. James und auf derdeutschen Kriegsgräberstätte Mont d’Huis - nes teil. „Französische, amerikanische, bri -tische, kanadische, polnische so wie alleanderen getöteten Soldaten und Zi vilistendes D-Day haben ei ne wichtige Botschafthinterlassen: die Mahnung zum Frieden“,sagt Rein hard Führer.

Mit Blick auf die langen Gräberreihenin Orglandes wird dieser Appell für dieSoldaten des Jagdbombergeschwaders 32aus Lagerlechfeld und den Kameradender Division Spezielle Operationen umsoeindringlicher. Sie helfen bei der Organi-sation der zentralen Gedenkveranstaltungund pflegen die Kriegsgräberstätte Org-landes in einem freiwilligen Ar beits ein -satz. Später treten sie gemeinsam mit über150 amerikanischen, niederländischen undbritischen Fallschirmjägern bei dieser undvielen anderen internationa len Ge denk -stunden in der Normandie an.

Namen und Schicksale

Einige der deutschen Soldatinnen undSoldaten haben darin bereits Erfahrung,

Es ist ein bemerkenswerter Rückblick,der zugleich ein wichtiger Schritt in einefriedvollere Zu kunft sein könnte.

Geschichte ist Gegenwart

In der Normandie aber ist die Ge -schichte tatsächlich Gegenwart. Wer An -fang Juni Strände, Kathedralen, Abteienund Marktplätze dieses vor 67 Jahren so

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Geste der Versöhnung: Volksbundpräsident Reinhard Führer und der amerikanische Rabbiner MichaelShevack gedenken in Orglandes gemeinsam aller Opfer des Zweiten Weltkrieges.

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So sehen es auch die Mitglieder derReservistenkameradschaften Duisburg-Nord und Dormagen, die ebenfalls dieGräber von Orglandes besuchen und beimAuf- und Abbau des sich an die deutscheGedenkstunde anschließenden Empfangshelfen. Insgesamt sind es knapp 50 Mann,

auch bei der Sammlung für den Volks-bund helfen. Denn nun kann ich den Men -schen ganz anschaulich erklären, wofürihre Spenden eingesetzt werden“, sagt er,ohne den Blick von den Namen und Zah-len abzuwenden, die allzu oft eine nurkurze Lebensspanne mar kieren.

so wie Stabsgefreiter Benjamin Unglaub,der trotz seiner 22 Lenze bereits zum vier-ten Mal an einem solchen Kriegsgräber-pflegeeinsatz teilnimmt. HauptfeldwebelJulia Schraven ist dagegen erstmals dabeiund von den Eindrücken geradezu über-wältigt: „Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, und finde es sehr schön, dass diesfür die Angehörigen getan wird. Das isteine gute Sache, an der ich mich mit gan -zem Herzen beteilige“, sagt die 32-Jähri-ge, während sie mit einem dicken Stift dieweißen Inschriften auf den Grabsteinennachzeichnet. Daneben steckt Stabsfeld-webel Günther Reissner bereits die erstender insgesamt 1 500 Blumensträuße in diedafür vorbereiteten Blumenvasen. DieArbeit ist etwas eintönig: Gräber der Un -be kannten suchen, Vasen tief in die Erdedrü cken, dann ausreichend Wasser dazuund schließlich die Blumensträuße sauberplat zieren. Das lässt Zeit zum Nachden-ken. Der Standortälteste denkt dabei auchan seinen Großvater, der schon im ErstenWeltkrieg in Verdun kämpfte. „Die Erfah-rung, die ich hier mache, wird mir später

Helen Patton ist die Enkelin des berühmten Generals George S. Patton. Sie legt einen der von den Volks-bundmitgliedern gespendeten Blumensträuße auf einer amerikanischen Kriegsgräberstätte nieder.

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Angehörige, politische Vertreter und Soldaten zahlreicher Nationen sowie weitere internationale Gäste begehen in einer gemeinsamen Gedenkfeier das 50-jährige Bestehen der deutschen Kriegsgräberstätten in La Cambe, Marigny, St. Désir-de-Lisieux und Orglandes. Fotos: Maurice Bonkat

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graf-Dietz und Rolf Schüth vom Bundes-vorstand des Volksbundes. An ihrer Seitefinden sich die französischen Bürgermei-ster der umliegenden Gemeinden sowieviele hochrangige Vertreter der ame ri ka -nischen, britischen, kanadischen und fran -zösischen Streitkräfte und Botschaften.

Dazu kommen die Jugendlichen desVolksbund-Lan desverbandes Bremen umIsa Nol le, die am Eingang der Kriegsgrä-berstätte Blumen an die Ange hö rigen ver-

teilen. Beim durchdie Feldköche derFall schirm jäger be -wirteten Empfangkümmern sie sichaußer dem hervorra -gend um das Wohlder internationalenGäs te . An ihrer Sei-te sieht man Ju -gend liche der fran - zösischen Organisation Laissez les Servir,die Kinder aus so zial schwachen PariserVororten be treut.

Die Bremer Jugendlichen sind übrin-gens auch in der historisch-pädagogischenAuf arbeitung von Einzelschicksalen sehrak tiv. So haben sie über den Kontakt zuUrsula Trefzger das Schicksal ihres Bru-ders Gerhard Trefzger an hand von zahl-reichen Fotos und Briefen sehr genau auf-gearbeitet. „Für unsere Jugendarbeit istdies sehr wichtig, da so das allgemeineGrauen des Krieges ein konkretes, einmenschliches Gesicht be kommt“, sagt Ju -gendreferentin Isa Nolle. Kurz daraufverteilt sie gemeinsam mit deutschen undfranzösischen Jugendlichen weitere Blu-mensträuße an die internationalen Gästeder Gedenkfeier.

Dass die Gedenkfeier in dieser so wür-devollen und freundschaftlichen Atmos-phäre abläuft, ist ganz wesentlich derDeutschen Botschaft zu verdanken. Hiergilt der Dank der Angehörigen ne ben vie-len anderen Oberstleutnant Jens Ludwigund seinen Soldaten vom Stab des eben-falls teilnehmenden Militär attachés Bri-gadegeneral Werner Weisenburger in Pa -ris. Ludwig hat in Frankreich schon sehrviel für den Volksbund getan. Doch fürihn ist es vorerst der letzte Einsatz für diedeutschen Gräber in Frank reich, denn erwird demnächst versetzt. Vom Präsiden-ten des Volksbundes wird er daher zumAbschied mit der Goldenen Ehrennadelgeehrt.

Souvenir, Souvenir

Für den würdevollen musikalischenRah men sorgen dabei neben der französi-schen Kapelle der Gemeinde und demMän nergesangsverein Oberschmitte, derbereits zum dritten Mal auf eigene Kosten

dazu ein Kamerateam von RTL. Das Fern-sehen begleitet die Reservisten währendihrer Reise durch die Normandie. Sie fil-men auch die weiteren Ehrengäste, die et -wa 100 Angehörigen der hier beerdigtenSoldaten, den deutschen Botschafter Rein -hard Schäfers, den französischen Sous-Präfekten Yves Husson, die 1. Vizepräsi-dentin des Sächsischen Landtages, And-rea Dombois, die BundestagsabgeordneteKirsten Lühmann sowie den sächsischenLandesvorsitzenden Prof. Dieter Land-

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Bremens Jugendreferentin Isa Nolle hat dank der Hilfe der Angehörigen Ursula Trefzger und anderer ver-schiedene Einzelschicksale der Soldaten für die pädagogische Arbeit festgehalten.

Prof. Dieter Landgraf-Dietz

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Bornkessel aus Deutschland, dem or thodo -xen Vater Paul Golunski und seinem ka -tholischen Pendant Manuel Cerveau ausFrankreich hält er die Totenandacht – undzwar in hebräisch-aramäischer Sprache.

Frieden unter uns

Es ist das Kaddisch, eines der zentra-len Gebete des Judentums. Es wird unteranderem am Grabe gesprochen und ist imWesentlichen eine Lobpreisung Gottes.Eine der Zeilen lautet: „Der Frieden stif-tet in seinen Himmelshöhen, er stifte Frie-den unter uns ...“ Und nicht nur in diesemSinne stiftet Rabbiner Michael Shevackeinen ebenso friedlichen Gedanken derVersöhnung – speziell gegenüber dendeut schen Soldaten des Zweiten Welt-krieges. Denn im Zuge seines Totengebetslegt er einen Stein auf den Grabstein einesunbekannten Soldaten. „Meines Wissensist diese absolut bemerkenswerte Gesteeinmalig und so noch von keinem Rabbi-ner auf einer deutschen Kriegsgräberstättepraktiziert worden“, unterstreicht Volks -bundpräsident Reinhard Führer die her-ausragende Bedeutung der Friedens- undVersöhnungsbotschaft Shevacks.

Entwaffnende Waffe

Der Rabbiner kommt in Begleitung vonHelen Patton, der Enkeltochter des be -

rühm ten US-Generals George S. Patton,auf die deutsche Kriegsgräberstätte. IhrePatton-Stiftung schuf beispielsweise einDenkmal in einer ehemaligen Apfelplan-tage, die ihr Großvater da mals als Camp-Standort genutzt hatte.

Sie sagt: „Heute lebe ich in Deutsch-land. Meine Kinder sind halb Amerikaner,halb Deutsche. Sie erinnern mich täglichdaran, dass neues Leben aus ehemaligenKonflikten entstehen kann, so wie aus derWurzel des letzten Apfelbaumes der frü -he ren Apfelplantage durch einen Künst-ler aus Elsass-Lothringen ein Kunstwerkentstand. Die Wurzeln meines Lebens undmeiner Arbeit wurzeln im Mut unsererVeteranen. Die lebenslange Freundschaftmeiner Eltern mit den Kindern von Gene-ral Rommel bewies mir, dass Versöhnungdamit beginnt, dass man versucht, seinenGegner zu verstehen. Verständnis ist eineentwaffnende Waffe.“

Dann bittet die Dame mit dem fröhli-chen Lächeln und der modischen Kurz-haarfrisur ebenfalls um ein paar weißeBlumensträuße, damit auch die Unbekann -ten auf der amerikanischen Kriegsgräber-stätte an der Aktion des Volksbundes be -teiligt werden. Die Bitte wird ihr mit Dankgewährt.

Maurice Bonkat

für den Volksbund aktiv ist, das hervorra-gende Luftwaffenmusikkorps 4 aus Ber-lin unter der Leitung von OberstleutnantDr. Christian Blüggel. In diesen Tagen er -leben Blüggel und seine Musiker einenwahren Marathon von Gastpielen, Platz-konzerten und Vorbeimärschen unter demBeifall von Einheimischen sowie der zahl-reichen Touristen. Das schafft Sympathie,sogar Nähe – auch wenn sich die Ange -hörigen der Bundeswehr und Reservistennach Arbeitsende auf den Marktplätzender Region umschauen. Hier werden siezwischen Würstchenbude, Bierstand undShow-Bühne vor allem von Kindern neu-gierig umringt. „Souvenir, Souvenir“, ru -fen sie und bitten so deutschen, amerika-nischen und allen anderen Soldaten klei-ne Geschenke und Anstecker ab. Die Deut-schen verteilen klei ne Nadeln mit stilisier-ten deutschen und französischen Flaggen,wel che der jüngst verstorbene Volks bund -för derer Her bert Richter aus Pforzheimge spendet hatte. Auch er hatte durch denKrieg lieb ge wonnene Men schen in Frank -reich verloren.

Leid auf Leid

Einen sehr persönlichen Bezug zurKriegs gräberstätte Orglandes offenbartebenfalls Sach sens Volksbund-Landesvor-sitzender Prof. Dieter Landgraf-Dietz inseiner Ge denkrede. Sein Vater RichardLandgraf-Dietz ist einer der über 10 000Soldaten, die hier vom amerikanischenund vom fran zösischen Gräberdienst so -wie vom Volksbund beerdigt wurden.„Ich habe meinen Vater nie gekannt underleben kön nen. Dieses Schicksal meinerFa milie ist auch das vieler anderer, auchder französischen, der amerikanischen,englischen und so vieler Familien andererNa tio nen“, sagt sein Sohn heute.

Diesen Gedanken teilen viele der an -wesenden Angehörigen, die heute häufignoch schwer an den Folgen der damaligenEreignisse zu tragen haben. Ihnen sprichtBotschafter Reinhard Schäfers Mut zu:„Auf den Friedhöfen trifft nicht Schuldauf Schuld, sondern Leid auf Leid.“ JenenAspekt der Schuldfrage greift zum Endeder Gedenkveranstaltung auch der ein-gangs erwähnte jüdische Geistliche Mi -chael Shevack aus den USA auf. Ne bendem evangelischen Militärpfarrer Pe ter

Soldatinnen und Soldaten des Jagdbombergeschwaders 32 aus Lagerlechfeld und der Division SpezielleOperationen helfen bei der Arbeit auf der Kriegsgräberstätte und beim anschließenden Empfang.

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ie Wiedereinweihung der Kriegs-gräberstätte in Motta St. Anas -

tasia am 29. April 2011 war nachder umfangreichen Sanierung für die 250anwesenden Angehörigen und Gäste einwichtiger Tag. Zugleich machte diesedank der Spendenbereitschaft der Volks-bundförderer mögliche Renovierung deut -lich, dass der Gedanke der Kriegsgräber-fürsorge große Unterstützung findet:„Denn sechsmal haben wir uns schriftlichan Sie gewandt und um Hilfe gebeten.Und Sie haben uns in großartiger Weisegeantwortet: fast 70 000 Spender und Mit-glieder haben insgesamt weit über eineMillion Euro überwiesen. Das beweisterneut, dass der Volksbund wirklich einelebendige Bürgerinitiative ist“, sagte Bun-desschatzmeister Dr. Friedrich Keller inMotta St. Anastasia.

Wal trop, die ihre Urlaubsreise nach Sizili-en mit dem Besuch der Wiedereinwei-hungsfeier in Motta St. Anastasia kombi-niert hat. Am Vortag ihres Hochzeitstageshaben Ulrike und Frank Kwietowski ihrerzehnjährigen Tochter Karolin da bei dieletzte Ruhestätte ihres Ur groß va ters Jo -hann Kirschbaum gezeigt.

„Wir wa ren bereits 2007 mit der Fami-lie hier und beeindruckt. Die neu reno-vierte Kriegsgräberstätte ist noch schönerge wor den – ein würdiger Ort für unserenGroßvater. Wir nehmen unsere Tochtermit, um ihr die schlimmen Folgen vonKrieg und Gewaltherrschaft sowie dieIdee der Mahnung für den Frieden zu ver-deutlichen. Dem Volks bund und seinenvielen Förderern sind wir sehr dankbarfür das Engagement. Auch wir unterstüt-

Die Ruhestätte der 4 561 im ZweitenWeltkrieg auf der Insel Sizilien umgekom-menen deutschen Soldaten präsentiertsich nach den umfangreichen und schwie-rigen Sanierungsmaßnahmen inzwischenwieder in einem sehr guten Zustand. Da -für wurden aufwändige Betonarbeiten ge -leistet, die nötig geworden waren, um dieeinzelnen Gruften als würdige Ruhestättezu erhalten. Mit viel Liebe wurden zudemalle Namenplatten restauriert, poliert undmit regionalem Lavastein eingefasst. DieNamen der To ten sind nun für die zahl-reichen Ange hö ri gen und Besucher wie-der lesbar.

Grab des Urgroßvaters

Einer dieser Namen auf den Gedenk-platten betrifft eine junge Familie aus

Kriegsgräberstätte Motta St. Anastasia wiedereingeweiht

Ein Ort von großer Bedeutung

Grenzenlos

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Etwa 250 Angehörige und Gäste kommen nach Abschluss umfangreicher Renovierungsarbeiten am 29. April zur Wiedereinweihung der deutschen Kriegs -gräberstätte Motta St. Anastasia auf Sizilien. Fotos: Dirk Strotta

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ri gen und für uns alle von so großerBedeutung. Mö ge er dazu beitragen unsalle immer wieder dazu aufzurufen, mitall unseren Kräften für den Frieden im In -neren unserer Länder und Europas, aberauch in der ganzen Welt einzutreten.“

Dirk Strotta

dereinweihung teilzunehmen, ist für unswie die Teil nahme an ei ner Trauerfeier fürden Großvater, ein wür diger Rahmen.“

So schloss Bundesschatzmeister Kellerseine Gedenkrede mit folgenden Worten:„Solche Erinnerungsmale wie dieserFriedhof auf Sizilien sind für die Ange hö -

zen diese wichtige Arbeit in unserer Ge -meinde“, sagen Ulrike und Frank Kwie - towski.

Wurzeln zurückgegeben

So sehen es auch Franz Hecht juniorund sein Bruder Karl-Heinz. Ihr Vaterstarb am 14. Juli 1943 bei einem Flugzeug -an griff auf ein Kriegsschiff im Hafen underhielt im Kameradengrab in Motta St.Anastasia seine letzte Ruhestätte. Gleichnach der Wende im Jahr 1989 recherchier-ten die Brüder und suchten nach ihremVater, vom Volksbund kam dann die er -lösende Nachricht: „Wir hatten nie einenVater, weil er so früh gefallen ist. Doch derVolksbund hat uns unsere Wurzeln zu -rückgegeben – die ganze Zeit über galtder Vater als vermisst. In der ehemaligenDDR wurden wir teilweise wüst be -schimpft, weil wir nur eine Mutter hatten.Seit 1965 hat sich der Volksbund um denLeichnam unseres Vaters gekümmert. Da - für sind wir unendlich dankbar und selbst - verständlich Mitglied geworden. DerFriedhofsverwalter Vito Paolo Ma rul lound sein Team halten diese Anlage zu -dem toll in Ordnung.“ Sein Bruder Karl-Heinz ergänzt, dass „un sere Mutter, imWach koma liegend, die Nach richt vomAuffinden des Grabes ih res geliebtenMan nes auf Sizilien in Italien von unsübermittelt bekam. Die Ärzte bestätigten,dass sie diese Information registriert hat.Wenig später ist sie in Ruhe eingeschla-fen.“ Nicht nur in diesem Fall wird deut-lich, dass viele Familien durch den Kriegein schlim mes Schick sal erfahren habenund bis heute an den Folgen leiden.

Ein würdiger Rahmen

Erstmals an einer Veranstaltung desVolksbundes haben Martina und Jörg Neu - mann aus Rehburg-Loccum – stellvertre-tend für den erkrankten Vater – teilge-nommen. Schon am Vortag hatten sie dasGrab des Großvaters Matthias Schlösserbe sucht. Auf der neu restaurierten Na -menplatte 16 stehen seine persönlichenDaten verzeichnet – die Angehörigen wa -ren tief bewegt: „Es war für uns sehr er -greifend, das Grab des Großvaters hier inMotta St. Anastasia zu sehen. Ein langgesehnter Wunsch geht hiermit für unse-re Familie in Erfüllung. Und an der Wie-

Am Vortag ihres Hochzeitstages besuchen Ulrike und Frank Kwietowski gemeinsam mit ihrer zehnjähri-gen Tochter Karolin die letzte Ruhestätte ihres Urgroßvaters Johann Kirschbaum.

Franz Hecht junior, Friedhofsverwalter Vito Paolo Marullo und Karl-Heinz Hecht (von links) freuen sich,dass die Kriegsgräberstätte auf Sizilien nun wieder freigegeben ist.

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as Wetter ist gut am 13. Juli 1943.Es ist ein unerwartetes Zwischen -

hoch, das die britische Küste in einfreundliches Licht taucht. Der Luftlageberichtfür diesen Tag verzeichnet daher etliche Stör-und Zerstörangriffe. Gutes Wetter auch fürNacht angriffe der deutschen Do 217, die vonEindhoven und Soesterberg aus starten, umdie Hafenanlagen in Hull zu bombardieren.Der Einsatz erfüllt die Erwartungen. DieQueen-Viktoria-Docks stehen noch in derNacht zum 14. Juli weithin sichtbar in Flam-men. Einer der 52 deutschen Bomber wird inder Luft ge rammt, schafft aber dennoch starkbe schädigt den Rückflug. Der Bordfunker wirddabei aus seiner Kuppel geschleudert. Wenner Glück hat, spürt er nicht mehr, wie seinKörper tausende Meter in die Tiefe stürzt.

Auch Heinz Pankuweit blickt in dieTiefe. Da sieht es schwarz aus, gemischtmit leichten Rottönen. Es ist die Nordsee,die er von seinem Bullauge aus im Mond-licht bewundert. Es fällt schwer, in dieserNacht den Schlaf zu finden. Für den 85-Jährigen ist es eine besondere Reise –wie so oft. Seit 1960 reist er regelmäßig indas schöne nordenglische Städtchen Hull,um dort das Grab seines älteren BrudersHu go auf dem Northern Cemetery zu be -su chen. Dieser war der besagte Bord fun -ker der Do 217, aus der er über CherryCob Sands in den Ab grundstürzte.

feier des Volksbundes im belgischen Re -cogne-Bastogne zum Ausdruck gebracht,wo viele seiner ehemaligen Kameradenbeerdigt sind. Heinz Pankuweit ist einerder wenigen Überlebenden, ein Zeitzeu-ge, der über den Krieg und seine Folgenberedt Auskunft geben kann. Er hat siegesehen, die leblosen Körper in den Grä-ben am Straßenrand, in zerschossenenFahrzeugen und Unterständen, die bluti-gen und kaum identifizierbaren Köpfe,schon halb vom Ardennen-Schnee be -deckt. Fast alle seiner Weggefährten lebenheute nur noch in seiner Erinnerung fort.

Ein neuer Freund

So ist es auch mit einem der ersten Men -schen, denen Pankuweit 1960 im ehemali-gen Feindesland begegnete. Der Mann hießLes Barnett und besaß eines dieser schmu -

Krieg in den Köpfen

Als Heinz Pankuweit vor über einemhalben Jahrhundert das erste Mal mit sei-ner inzwischen verstorbenen Mutter undeiner kleinen Volksbund-Reisegruppe hier -her kam, war er überrascht, wie aufge-schlossen und mitfühlend die Briten zuihnen waren. „Immerhin war der Kriegzu diesem Zeitpunkt in vielen Köpfennoch präsent. Und ich selbst war ja auchSoldat, kämpfte damals als 18-Jähriger inSüdfrankreich, später noch in den Arden-nen“, sagt Heinz Pankuweit, während ermit einer Hand seinen Spazierstock undmit der anderen die Reling umklammert.

Der Gedanke der Versöhnung und sei-ne konkrete Ausübung im menschlichenMiteinander liegen ihm sehr am Herzen.Das hat er schon anlässlich der Gedenk-

Besuch am Kriegsgrab in Hull

Kleine Kreuzfahrt für großen Bruder

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Heinz Pankuweit besucht regelmäßig das Grab seines Bruders auf dem Northern Cemetery in Hull/Groß-britannien. Zugleich pflegt dort er langjährige Beziehungen mit guten Freunden. Fotos: Daily Mail Hull

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fleißig in seinen Notizblock schreibt undviele Bilder macht, hören das nur wenigeZaungäste. Aber das spielt keine Rolle.Später verharrt der Reporter noch einpaar Augenblicke allein am Grab diesesdeutschen Soldaten, schaut auf dessen Le -bensdaten – und bemerkt, dass sie beideam gleichen Tag Geburtstag haben.

Für Heinz Pankuweit hat sich die klei-ne Kreuzfahrt für den großen Bruder ge -lohnt. Auf der Rückreise über die Nord -see ist der Himmel noch immer sehr klar,das Meer nur leicht bewegt. In Heinz Pan-kuweit herrscht diese Ruhe, ein friedli-ches und wahrhaft schönes Gefühl. Undnicht nur jetzt hätte er gerne den Bruderan seiner Seite.

Maurice Bonkat

alle so freundlich und hilfsbereit“, sagtPankuweit. Und auch auf dem NorthernCemetery ist an ihn, beziehungsweise sei-nen Bruder gedacht worden. Das siehtman deutlich. Überall gerade Rasenkan-ten, geputzte Gedenksteine und sogar ei neneue Hecke als Einfriedung des Fried -hofs teiles für die Opfer der Weltkriegezieren die Anlage. Heinz Pankuweit siehtdas so fort. Er ist dankbar.

Das bringt er in seiner kleinen Rede anHugos Grab gerne auch zweisprachig zumAusdruck. Gut, dass er das damals in derSchule gelernt hat. Hugo hatte ihn immerangespornt, fleißig und aufmerksam zusein. „Er war ein Bruder, wie man ihn sichnur wünschen kann – einfach ein guterMensch“, sagt Heinz Pankuweit. Ne bendem Reporter von der Daily Mail, der alles

Auch für die britischen Bombenopfer legt Heinz Pankuweit Blumen in den Landesfarben nieder. Sein Bru-der starb als Bordfunker eines deutschen Bombers, der auch an den Angriffen auf Hull beteiligt war.

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cken britischen Taxis, die man aus denfrühen Edgar-Wallace-Filmen kennt. Da -mit wollte Heinz die damalige Ab sturz - stelle und das heutige Grab seines Bru-ders besuchen. Davon weiß Les zu die semZeitpunkt allerdings noch nichts. Erst alser hört, dass die Fahrt nach Cherry CobSands gehen soll, hakt er nach: „Was wol-len Sie denn da? Das wird einiges kostenund dann ist da auch gar nichts los!“

So erfährt er von der Ge schichte desge fallenen Bruders. Das än dert alles.Denn Barnett ist ein Mann, der gerneanderen Menschen hilft – auch Fremden.Seine Ehefrau und der Rest der großen Fa -milie sehen das manchmal mit ge misch tenGe fühlen. Doch so ist er nun mal. Für dennetten Deutschen, der sich redlich in derfremden Sprache bemüht und dessentrau rige Geschichte man leicht an seinenAugen ablesen kann, gibt er ei nen Spezi-alpreis aus: Ein Pfund soll er für die Fahrtbezahlen, die sonst ein Vielfaches geko-stet hätte. Pankuweit lächelt. So eben isteine neue Freundschaft entstanden.

Inzwischen ist viel Wasser den Rheinhinuntergeflossen, an dessen weiten UfernPankuweit als Bad Godesberger heimischist. An der genauen Abfolge seiner Besu-che in Hull hat sich jedoch wenig geän-dert. „Der gute Les ist inzwischen abernicht mehr unter uns. An seine Stelle tre-ten heute die Kinder und Enkelkinder. Ichbe zeich ne sie gern als meine englische Fa -milie, gegründet nicht von mir, sondernvon meinem alten Freund Les“, sagt Pan-kuweit heute mit seiner ihm eigenen Mi -schung aus Stolz und Wehmut. Les war esauch, der ihm damals geholfen hatte, ei -nen schönen Blumenschmuck für das Grabzu erstehen. Auch heute hat der ehemali-ge Kriegsteilnehmer wieder zwei Ge bin -de dabei: eines für seinen großen Bruderund eines in den Landesfarben für denGedenkstein der britischen Bombenopfer.

Der freundliche Deutsche

Irgendwann spricht sich der Besuchdes freundlichen Deutschen so weit her-um, dass die örtliche Presse aufmerksamwird. Später wird ihn die Daily Mail alsBombers Brother bezeichnen und seine be -eindruckende Geschichte weithin unterdie Leute streuen. „Hier sind die Menschen

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Junger Besucher vor dem weiten Grä-berfeld in Menen (Belgien)

Lichter des Gedenkens an MillionenOpfer beider Weltkriege

Einer der vier Engel der Feuerschalein Tobruk (Libyen)

Die hochragenden Mauern der Kriegs-gräberstätte Tobruk (Libyen)

Die Gestaltung der deutschen Soldaten-friedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frank-reich beginnt. Im September wird der deut -sche Soldatenfriedhof Ploudaniel-Lesne-ven in Frankreich eingeweiht. Der Volks-bund veranstaltet erstmalig eine Ange hö -rigenreise nach Jugoslawien/Slowenien.

In Ellund bei Flensburg wird die Pflege-stelle Nord eingerichtet. Die Übergabedes U-Boot-Ehrenmals in Möl tenort beiKiel findet ein starkes Echo. Der Volks-bund veranstaltet einen internationalenFrauenkongress in Hamburg, an dem 192Frauen aus 13 Ländern teilnehmen.

Der Volksbund stellt in drei Ländern neueKriegsgräberstätten fertig: am 6. Mai Cos-termano in Italien, am 10. Juni CannockChase in England, am 24. Juni Berneuilund am 16. September Bourdon in Frank-reich. In der Tschechoslowakei beginnenArbeiten an deutschen Kriegsgräbern.

Der Volksbund besteht nun seit 50 Jahren.Die Bundespost gibt aus diesem Anlasseine Sonderbriefmarke heraus. Am 19. und20. Juli treffen sich in Ar ras/Frankreichweit über 2 000 Jugendlagerteilnehmer,Deutsche und Franzosen. Der Volksbundhat 690 721 Mitglieder.

14 &Stimme Weg 3/2011

1967

1969

1968

1970

90 Jahre Mitgliederzeitschrift des Volksbundes – 1967-1980

Im Wandel der Zeitschrift

Kriegsgefangenengräber in diesen Gebie-ten nach fundierten Schätzungen ver -schie dener Quellen bei etwa drei Millio-nen. In Deutschland leben zahllose An ge -hörige noch immer in Ungewissheit überdas Schicksal ihrer verstorbenen oder ver-missten Familienmitglieder.

Dringender Appell

Viele der vermutlichen Grablagen ausder Zeit des Zweiten Weltkrieges sind al -lerdings inzwischen überbaut oder alssolche nicht mehr kenntlich. Der Volks-bund steht hier vor einer seiner größtenHerausforderungen seit seiner Gründungam 16. Dezember 1919. Gemeinsam mitder Bundesregierung und anderen huma-nitären Organisationen richten sich im merwieder dringende Appelle an die Regie-rungen der sogenannten Ostblockstaaten.

schen Friedhöfe des Ersten Weltkrieges.Zudem sorgt der Volksbund nun auch fürdie Erhaltung und Pflege der Grab- undGedenkstätten aus dem deutsch-französi-schen Krieg von 1870/71.

Stillstand im Osten

In Bezug auf die Annäherung an dieStaaten Ost- und Südosteuropas herrschtdagegen größtenteils Stillstand. Im Sinneder zahllosen Angehörigen und mit Hilfedes Deutschen Roten Kreuzes sowie derBundesregierung werden die Bemühun-gen des Volksbundes, dort tätig zu wer-den, daher massiv verstärkt.

Ungewisses Schicksal

Das Problem drängt, denn insgesamtliegt die Zahl der deutschen Kriegs- und

m dritten Teil unserer Serie Im Wan-del der Zeitschrift beleuchten wir kur-sorisch die Geschichte des Volksbun-

des Deutsche Kriegsgräberfürsorge undseiner Mitgliederzeitschrift in den Jahren1967 bis 1980. Der Volksbund steht in die-sem Zeitraum vor denkbar großen Aufga-ben. Dabei werden vor allem im WestenEuropas – und hier besonders im Verhält-nis zu Frankreich – große Fortschritte imFriedhofsbau und der Versöhnungsarbeitdes Volksbundes erzielt. Gleiches gilt fürdie internationale Jugendarbeit.

Deutsch-französische Freundschaft

So übernimmt der Volksbund nach derUn ter zeichnung eines neuen deutsch-fran -zösischen Kriegsgräberabkommens am19. Juli 1966 die Erhaltung, Pflege und Be -treu ung der knapp zweihundert deut-

I

90 Jahre Zeitschrift

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Kinderfest im Jugendlager in St-Mauri-ce-Sous-les-Côtes in Frankreich

Jugendlicher Helfer auf dem FriedhofSt. Laurent-Blangy (Frankreich)

Deutsche Kriegsgräberstätte in Yssel-steyn (Niederlande)

Französischer Nationalfriedhof aufdem Douaumont bei Verdun

„Pro Patria“ in Bukarest: Hoffnung fürdeutsche Soldatengräber?

Bergwerkslehrlinge auf der Kriegsgrä-berstätte Wervicq-Sud (Frankreich)

Gräberstätte auf dem Waldfriedhof amSüdwestrand Münchens

Volksbundpräsident Willi Thiele undBundespräsident Walter Scheel

„Mütter und Kreuze“ – Holzschnitt vonFriedrich Diehl

Einweihung der KriegsgräberstätteRetz in Niederösterreich

Volksbundpräsident Thiele erhält vomsowjetischen Botschafter die Zusage, dassGräber im Stadtbereich Moskau in standgesetzt und besucht werden können. Am9. September übergibt der Volksbund denSoldatenfriedhof Jaunitzbachtal bei Frei-stadt in Österreich der Öffentlichkeit.

Erstmals legt der deutsche Botschafter amVolkstrauertag einen Kranz auf der Kriegs -gräberstätte Moskau-Ljublino nieder. Trä-ger der 1973 geschaffenen Silbernen Eh -ren plakette ist der ehemalige Ge ne ral di -rektor der Commonwealth War Gra vesCommission, William John Chalmers.

In Ostberlin spricht der Volksbundpräsi-dent mit Staatssekretär Günter Gaus überdie Möglichkeit, Gräber auf dem Gebietder DDR zu besuchen. Der sowjetischeBotschafter Falin teilt dem Volksbund mit,dass nun auch die Kriegsgräberstätte Mos -kau-Krasnogorsk besucht werden kann.

Das Ungarische Rote Kreuz sichert demVolksbund die Erhaltung aller Kriegsgrä-ber zu. Bei einem Besuch in Warschauspricht Außenminister Gen scher das The-ma der Pflege deutscher Kriegsgräber inPolen an. Angehörige dürfen nun auchKriegsgräber in der DDR besuchen.

Bundestagspräsident Richard Stücklenappelliert zum 35. Jahrestag des Endesdes Zweiten Weltkrieges nachdrücklichan die Regierungen der osteuropäischenLänder, sich den humanitären Anliegendes Volksbundes Deutsche Kriegs grä ber -fürsorge nicht zu verschließen.

Der Volksbund übergibt eine Denkschriftan Papst Paul VI. und intensiviert seineBemühungen mit dem Auswärtigen Am tzur Kriegsgräberfrage im Osten. Die Ar -beit auf dem Zentralfriedhof in Wien wirdabgeschlossen. In Maleme auf Kreta wer-den 4 405 Tote eingebettet.

Die Kontakte zur sowjetischen Botschaftwerden fortgesetzt. Mit Tunesien wird ei -ne Einigung über den Bau der Kriegsgrä-berstätte Bordj Cedria erzielt. In Frank -reich schließt der Umbettungsdienst sei-ne Tätigkeit ab, zudem findet dort das 1 000. Jugendlager des Volksbundes statt.

Die Kriegsgräberstätte Bergheim bei Col-mar wird eingeweiht. Die 34 deutschenKriegsgräberstätten Dänemarks sind voll-ständig mit Grabzeichen versehen. DieKriegsgräberstätten Dionyssos-Ra pen do -za in Griechenland und auf dem WienerZentralfriedhof werden eingeweiht.

Volksbundpräsident Thiele bittet den Bun -destag und den Bundeskanzler um stär-kere Unterstützung bei Kontakten zu Ost-blockstaaten. Die zwischen dem Volks-bund und dem Rumänischen Roten Kreuzvereinbarte Erfassung der deutschen Welt -kriegsgräber wird abgeschlossen.

Der Vorstand würdigt die Verdiens te vonAltbundespräsident Walter Scheel mit derVerleihung der Ehrenmitgliedschaft. Bun-despräsident Karl Carstens übernimmtdie Schirmherrschaft über den Volksbund.Beim Besuch in Rumänien legt Genscherin Bukarest einen Kranz nieder.

90 Jahre Zeitschrift

153/2011 &Stimme Weg

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ür den Volksbund ist es sehr wich-tig, dass er in der Gesellschaft gro -ßen Rückhalt und Unterstützung

er fährt. Deswegen ist es sinnvoll und not-wendig, wenn wir unsere Arbeit dort prä-sentieren, wo die Menschen sind“, sagteVolksbundpräsident Reinhard Führer wäh -rend der Bundesgartenschau (BUGA) inKoblenz. Dort veranstaltete der Volksbundam 21. Mai seinen zweiten Aktionstag mitzahlreichen Angeboten für Jung und Alt.

Kernpunkt war dabei die Information überdie verschiedenen Arbeitsbereiche desVolksbundes. So informierten drei Ständeüber die Zusammenarbeit mit Bundes-wehr und Reservisten, über die interna-tionale Schul- und Jugendarbeit sowie dieGräbersuche Online. Letztere war für vieleBesucher besonders interessant, da manganz einfach über www.volks bund.de/graebersuche nach vermissten und ver-storbenen Angehörigen aus der Zeit des

2009 hatte der Volksbund-Aktionstag wäh -rend der BUGA in Schwerin erstmals statt -gefunden und großes Interesse ausgelöst.

Fakten, Fakten, Fakten

Diesmal organisierte der Landesver-band Rheinland-Pfalz unter Führung desVorsitzenden Michael Hörter und mit Un -terstützung der Bundesgeschäftsstelle inKassel die umfangreiche Veranstaltung.

Volksbund-Aktionstag zur Bundesgartenschau Koblenz

Wir sind für die Menschen da!

F

Bei seinem Aktionstag auf der Bundesgartenschau am Deutschen Eck in Koblenz bietet der Volksbund den Besuchern viele Informationen über seine Arbeit –und Unterhaltung für die Kleinen. Fotos: Frank Wagner

Bundesgartenschau

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Ersten oder Zweiten Weltkrieges forschenkann. „Dieses tolle und zudem kostenlo-se Angebot des Volks bundes ist vielen garnicht bekannt. Das gibt immer einen gro -ßen Aha-Effekt“, sagte Volksbundmitar-beiter Frank Salomon, der gleich mehrereSchicksale am Computer klären konn te.Zudem bot sich den Besuchern vor Ortdie Möglichkeit, sich eine Mustergraban-lage des Volksbundes anzusehen.

Soldaten sammeln 1 000 Euro

Aber auch die hervorragende und indieser Form weltweit einzigartige Ju gend - arbeit des Volksbundes war für viele Be -sucher der BUGA Koblenz beeindru ckend.Gleiches galt für die Partnerschaft zwi-schen dem Volksbund und seinen freiwil-ligen Helfern in Uniform aus Bundeswehrund Reservistenverbänden. Die se Zu sam -men arbeit umfasst neben den zahl rei chenUnterstützungsleistungen und etwa 100Ar beitseinsätzen im In- und Ausland auchdie Sammlung des Volksbundes. Auch inKoblenz waren die Sammeldosen präsent.„Dank des Engagements von Oberstleut-nant Rai ner Beeck und seinen Soldatenvom Führungsunterstützungsbataillon283 ka men über 1 000 Euro Spenden zu -sammen“, freute sich Volks bund mit ar bei -ter Bernd Kästner, der auf Bundesebenedie Zusammenarbeit mit Bundeswehr undReservisten organisiert. Zugleich bedank-te sich Kästner für die Un terstützung sei-tens der BUGA-Mitarbeiterin Jutta Her-furth, die dem Volksbund ganztägig mitRat und Tat zur Seite stand.

Für Jung und Alt

An die kleinen Besucher wurde eben-falls mit einem bunten Spiele- und Unter-haltungsprogramm gedacht, während aufder großen Bühne interessante Musik-gruppen auftraten: „The Yellow Tone Or -chestra“ – die Big Band des Musikgymna-siums Montabaur – sowie der Reservi-stenmusikzug Trier und St. Servatius ausKob lenz boten den Gäs ten des Volks-bund-Aktionstages bei schwül-warmenTemperaturen einen entspannenden Mu -sik genuss. Ergänzt wurde das Pro grammdurch Vorträge wie die des Kom man deursdes Landeskommandos Rheinland-Pfalz,Oberst Rolf Stichling, und des Bun des -wehr beauftragten Oberst a. D. Jo achim

in vielen Arbeitsgebieten für sie da sind.Und genau das hat der Aktionstag desVolksbundes auf der BUGA in Koblenzgeleistet. Allen Besuchern und Mitwir-kenden möchte ich dafür meinen herzli-chen Dank aussprechen.“

Maurice Bonkat

Unruh. Moderiert wurde der Tag vomSWR-Moderator Helmut Jä ger, der vielzum Erfolg des Tages bei trug.

Das Fazit der gelungenen Veranstal-tung zog Volksbundpräsident ReinhardFührer: „Mir ist wichtig, dass die Men-schen wissen, dass es uns gibt – und wir

Online-Gräbersuche: Am BUGA-Stand von Volksbundmitarbeiter Frank Salomon informieren sichAngehörige über das Schicksal und den Verbleib ihrer im Krieg verstorbenen Verwandten.

Bundesgartenschau

173/2011 &Stimme Weg

Präsident Reinhard Führer berichtet über die umfangreichen Aufgaben des Volksbundes auf der großenBUGA-Bühne – und auch im persönlichen Gespräch mit Angehörigen und Förderern.

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ls Günter Eling aus Netphen wäh -rend des Nordrhein-Westfalen-Ta -

ges in Siegen den Informations-stand des Volksbundes sieht, weiß er nochnicht, dass sich in den nächsten Minuteneine Frage beantworten wird, die ihnschon sein Leben lang begleitet hat. Dochder freundliche Volksbundmitarbeiter unddie kostenlose Online-Gräbersuche unterwww.volksbund.de werden ihm helfen.

Schicksal unbekannt

Die Vorgeschichte: Günter Eling warnoch ein kleiner Junge, gerade mal achtJahre alt, als sein Vater Martin Eling ausNiedernetphen im Alter von 40 Jahren inden letzten Kriegstagen noch seinen Ge -stellungsbefehl in Richtung des Kriegs-schauplatzes im Osten bekam. Doch ersollte nie wieder ins Siegerland zurück-kehren. Am 20. Mai 1945 starb er im Kriegs -gefangenenlazarett Hundsfeld bei Bres-lau. Seine Familie erfuhr nichts von sei-nem Schicksal.

Lage gekennzeichnet, da es dort keineEinzelgrabzeichen gibt.

Günter Eling legt ein Blumengebindenieder. Er kann endlich Abschied nehmenund trauern.

Persönliche Trauer

Nur etwa 15 Kilometer vom Stadtzen-trum Breslaus entfernt entstand in Nado -li ce Wielkie auf einem über drei Hektargroßen Gelände eine deutsche Kriegsgrä-berstätte mit Friedenspark für etwa 18 000Kriegstote. Es ist ein ruhiger, weitläufigerOrt, der Raum und Gelegenheit für diepersönliche Trauer bietet. Bisher wurdenet wa 12 500 Kriegstote hier ein ge bettet –einer von ihnen ist Martin Eling.

Wenn auch Sie einen Angehörigen su -chen, schauen Sie doch selbst einmal indie umfangreiche Online-Datenbank desVolksbundes unter www.volksbund.de/graebersuche.

Jahrzehnte später gibt Bernd Scherer,Geschäftsführer des BezirksverbandesArns berg, Namen und Geburtsdatum desGe suchten in den Computer ein. Die Such -anfrage wird per Internet an die Da ten -bank des Volksbundes gesendet. Sekun-den später ist eine Frage beantwortet, dieeine Familie über 65 Jahre be lastet hat:Das Schicksal von Martin Eling ist tat -säch lich bekannt. Er ruht auf der Kriegs -gräberstätte Groß-Nädlitz (Na do li ce Wiel -kie) bei Breslau, dem heutigen Wro claw.

Schneller Entschluss

Günter Eling ist fassungslos, aber aucherleichtert zu wissen, dass sein Vater einewürdige Ruhestätte auf einem Soldaten-friedhof hat. „Da fahre ich diesen Herbstnoch hin“, lautet sein schneller Ent-schluss. Mit Unterstützung des Bezirks-verbandes Arnsberg wird die Reise orga-nisiert. Und so steht er nur wenige Wo -chen später am Grab seines Vaters. Mitar-beiter des Volksbundes haben die genaue

Gewissheit nach 65 Jahren

Abschied nehmen und trauern

A

Name in Stein gehauen: Auf dieser Granitstele findet sich auch der Name vonMartin Eling. Fotos: privat

Dank der Online-Spurensuche unter www.volksbund.de steht Günter Elingnun tatsächlich am Grabe seines Vaters.

Spurensuche

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PolenPolen-Süd

(Enzian Reisen, ENZ-185)6.-12.7.: Bus ab/bis KasselBesuch deutscher Kriegsgräberstättenin Laurahütte (Siemianowice), Krakau,Przemysl, Pulawy und Warschau-Nord.Außerdem Stadt führungen in Warschauund Breslau.

ab 720 Euro

Polen-Süd (kurz)

(Enzian Reisen, ENZ-186)3.-7.8.: Bus ab/bis KasselBesuch deutscher Kriegsgräberstättenin Groß-Nädlitz (Nadolice-Wielkie) u.Laurahütte (Siemianowice). Stadtfüh -rungen: Breslau und Kattowitz.

ab 448 Euro

RusslandMoskau – Kursk – Woronesh –Jemantscha

(Veto Travel Office, V-22B)11.-19.9.: Flug ab Düsseldorf, Frank-

furt/Main, München, Berlin-Tegel nach Moskau

Fahrt von Moskau nach Kursk mit Be -such der 2009 eingeweihten deutschenKriegsgräberstätte in Besedino. Besuchder im vergangenen Jahr eingeweihtenKriegs gräberstätte Jemantscha. Besich-tigungen in Moskau, Kursk, Woronesh.

ab 1 599 Euro

Moskau – Wolgograd

(Veto Travel Office, V-3)30.8.-6.9.: Flug ab Düsseldorf, Frank-

furt/Main, München viaMoskau nach Wolgograd

Mit dem Volksbund können Sie auch in diesemJahr wieder in viele Länder reisen.

Mit uns reisenAngebote Sommer/Herbst 2011

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-te Rossoschka. Besichtigungen in Mos -kau und Wolgograd.

ab 1 359 Euro

Moskau – Wolgograd – Rostow

(Veto Travel Office, V-4)25.9.-2.10.: Flug ab Frankfurt/Main via

Moskau nach WolgogradBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-te Rossoschka. Bahnreise nach Rostowam Don. Besichtigungen in Wolgogradund Rostow sowie Taganrog.

ab 1 399 Euro

Sonderreise Alt-Salla – St. Petersburg –Murmansk – Kandalakscha

(Veto Travel Office, V-21)11.-16.7.: Flug ab Düsseldorf, Frank-

furt/Main, München nach St.Petersburg. Weiterflug nachMurmansk

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten Sologubowka und Alt-Salla. Besich-tigungen in St. Petersburg sowie Mur-mansk.

ab 1 499 Euro

UkraineSonderreise Halbinsel Krim/Ukraine 10 Jahre deutsche KriegsgräberstätteSewastopol-Gontscharnoje

(Veto Travel Office, V-10)25.8.-1.9.: Flug ab Frankfurt/Main nach

SimferopolBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-te in Gontscharnoje und Teilnahme ander Gedenkfeier zum 10-jährigen Beste-hen. Besuch der Gedenkstätte Kap Chers - sones. Besichtigungen in Jalta, Se wasto -pol, Feodosia, Kertsch, Simferopol.

ab 1 349 Euro

BaltikumEstland – Sonderreise 10 Jahredeutsche Kriegsgräberstätte Jöhvi

(DER Touristik, DER-1)21.-26.7.: Flug ab Frankfurt/Main Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten Tallinn (Reval), Narva, Rakvere undTeil nah me an der Gedenkfeier in Jöhvi.Stadtbesichtigungen in Tallinn und Nar -va. Fakultative Ausflüge: Ku res saare,Tartu, Pärnu, Riga.

ab 1 179 Euro

Lettland

(DER Touristik, DER-2)13.-19.9.: Flug ab Frankfurt/MainBesuch deutscher KriegsgräberstättenRiga, Beberbeki, Ogre, Cesis, Bi kernie-ki, Rundale und Sal dus. Besichtigun-gen: Riga, Si gulda, Cesis, Rundale, Jur-mala und Jelgava.

ab 849 Euro

Mit uns reisen

Reisen

193/2011 &Stimme Weg

Wichtiger Hinweis:An den Reisen kann jeder teilnehmen.Eine Mitgliedschaft im Volks bund istnicht erforderlich. Das rechtliche Risi-ko trägt der Reiseveranstalter, nicht derVolksbund. Änderungen vorbehalten.

Reisestelle des Volksbundes:Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 KasselTelefon:0561 – 7009 – 167 E-Mail: [email protected]

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elga Proff ist heute zum drittenMal in Maleme, obwohl sie denersten Besuch im Jahr 2001 noch

nicht so ganz verarbeitet hat. Damals wares der 60. Jahrestag der Luftlandung aufKreta, bei der auf beiden Seiten so vieleSoldaten starben. Einer von ihnen war ihrVater, Leutnant Wilhelm Proff. Anlässlichdes 70. Jahrestages ist sie wieder da. „Undes ist noch immer ein sehr bewegendesEr lebnis für mich“, sagt die Frau ausÖsterreich. Dieses Gefühl teilen die über600 Gäste der internationalen Ge denk fei -er, die Verteidigungsattaché Gerhard Pi -chl von der Deutschen Botschaft betreut.

Es gibt keine Sieger

Am Tag zuvor hatten die Delegationendes Bundes Deutscher Fallschirmjäger

sieht es auch die Angehörige Helga Proff:„Ich bin dem Volksbund sehr dankbar,wie würde- und liebevoll die Gräbergepflegt werden.“ Und tatsächlich ist dieKriegsgräberstätte Maleme mit ihren Öl -bäu men, dem weiten Blick auf die See undeinem rötlichen Blumenmeer eine der ein-drucksvollsten Kriegsgräberstätten welt-weit. Hannemann erinnert auch an die To -ten der kretischen Zivilbevölkerung undgedenkt beim Verlesen des To ten geden -kens angesichts der von hier nach Libyenstartenden Jets der Toten der heutigenKriege. In diesen Tagen werden die Grä-ber von Maleme mit tatkräftiger Unter-stützung durch die Reisegruppe des BDFe. V. zusätzlich mit über 300 weißen Blu-mensträußen geschmückt, welche zahl -reiche Angehörige und Mitglieder desVolksbundes für die unbekannten Totengespendet hatten. Zuvor hatten Oberst-leutnant a. D. Dieter Oberbeck und HelgaProff die Vasen an den Gräbern der Unbe-kannten aufgestellt. Zudem erfüllten siezahlreiche An gehörigenwünsche nach Blu -menschmuck und Grabfotos für diejeni-gen Angehörigen, die nicht nach Kretarei sen konnten.

Das erste und letzte Mal

Unbekannt ist für Helga Proff gewis-sermaßen auch ihr eigener Vater – auchwenn die Mutter immer viel über ihn alsgeselligen Menschen erzählte, währendsie über den Krieg bis zu ihrem Tode keinWort verlor. Doch Töchterchen Helga wardamals ohnehin noch viel zu klein, umeine dauerhafte Erinnerung an ihn ent-wickeln zu können.

Nur eine besondere Verbindung zuden Fallschirmjägern, die ihrer Familienach dem Tod des Vaters und der Fluchtzur Seite standen, verspürte sie all dieJahre. Ihr Bruder wurde sogar erst nachdem Kriegstod des Vaters geboren. Er war1978 zum ersten und letzten Mal in Ma -

(BDV e. V.) und um Volksbund-Vizepräsi-dent Prof. Volker Hannemann auch aufder britischen Kriegsgräberstätte an derSuda-Bucht der dort bestatteten Totenvieler Nationen gedacht. An dem Ge -denk- und Ruheort ihrer 4 500 deutschenSchicksalsgenossen findet Hannemanndann die Worte, welche die Er kenntnisseaus den schrecklichen Ge schehnissen derVergangenheit passend auf den Punktbringen: „Kriege dürfen heute kein Mittelder Politik sein; denn das lehren uns auchdie vergangenen Jahrzehnte: Es gibt keineSieger auf den Schlachtfeldern.“

Blumen für Unbekannte

Es wird deutlich, was alle Redner eint:die Mahnung für den Frieden und diewürdevolle Erinnerung an die Toten. So

H

Am Grab des Vaters: Helga Proff besucht bereits zum dritten Mal die Kriegsgräberstätte Maleme auf Kre-ta. Jeder einzelne Besuch ist für sie ein bewegendes Erlebnis. Foto: Prof. Volker Hannemann

70. Jahrestag Luftlandung auf Kreta

Seite an Seite in Frieden

Blumenaktion

20 &Stimme Weg 3/2011

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leme. „Für ihn war dieser höchst emotio-nale Moment einfach zu viel“, sagt seinegroße Schwester heute. Aber auch sieselbst hatte Mühe, ihre Ge fühle in erträg-liche Bahnen zu lenken: „Als ich 2001 zumersten Mal hier war, habe ich beinah un -bewusst ein langes Gespräch mit meinemVater geführt. Da bei kamen viele Dingehoch, von denen ich gar nicht mehr wuss -te, dass ich sie erlebt hatte. So drängtensich auch die Er lebnisse unserer Fluchtaus Breslau wie der bildhaft und sehr kon-kret in meine Ge danken. Das war ein be -eindru ckendes Erlebnis für mich – undhat mich meinem Vater noch ein Stücknäher gebracht.“

Internationale Gäste

Die würdige Erinnerung an die Totenist für die Angehörigen ungemein wich-tig. Diesen Anspruch teilen auch die inter-nationalen Gäste. Unter ihnen sind dreiReisegruppen des Volksbundes mit An ge -hörigen, 17 Soldaten der Bundeswehr vomGebirgsaufklärungsbataillon 230 aus Füs-sen, der ehemalige griechische Minis ter -pr äsident Konstantinos Mitsotakis (94),der stellvertretende Heeresinspekteur Ge -

neralleutnant Bruno Kasdorf, dazu politi-sche Vertreter, Soldaten aus Neuseeland,Australien und natürlich des Gastgeber-landes Griechenland. Sogar ein Mitglieddes englischen Königshauses ist anwe-send. Richard, Duke of Gloucester, legteeinen der vielen Kränze mit den traditio-nellen Poppys nieder. Ein weiterer Kranz

wur de persönlich vom neuseeländischenVer teidi gungs mi nis ter niedergelegt, dazuei ne kleine hand geschriebene Notiz (sinn-gemäß über setzt): „Sie dienten ihrem Landin Pflichterfüllung und Loyalität. Mögensie Seite an Seite in Frieden ruhen.“

Maurice Bonkat

Mitglieder und Freunde des Bundes Deutscher Fallschirmjäger helfen beim Schmücken der Gräber vonunbekannten Soldaten auf der Kriegsgräberstätte Maleme.

Rotes und weißes Blumenmeer: Die inzwischen bereits mehrmals organisierte Aktion zum Gedenken an die namenlosen Toten bietet dem Besucher auch aufKreta einen besonderen Eindruck von der Kriegsgräberstätte. Fotos: Bund Deutscher Fallschirmjäger (BDV e. V.)

Blumenaktion

213/2011 &Stimme Weg

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rna Rinke war sieben Jahre alt, alsihre Kinderzeit zu Ende ging. Da -bei hatte sie noch Glück. Denn ein

Jahr zuvor stand sie an der Schwelle desTodes. Aufgrund einer schweren Krank-heit hatten ihr die Ärzte ein großes Lochin den Schädel meißeln müssen, um aneinen tief liegenden Eiterherd zu gelan-gen. Allgemein war man der Meinung,dass sie nicht überleben würde.

Schwere Stunde

In diesem Fall gab es eine Ausnahme.Zwar musste Erna Jahre lang den stetsaufwändig verbundenen Kopf und end-lose Schmerzen ertragen – doch sie über-lebte. „Der liebe Gott hat es anders g e -wollt und mich in den schweren Stundennicht alleine gelassen“, sagt die 79-Jährigeheute. Es war nicht das einzige Mal, dassdie kleine Erna etwas Hilfe von ganz obenbenötigte. Auch die folgenden Jahre wa -ren schwer, geprägt von Hunger und tief-ster Verzweiflung. Es war Krieg – ein Zeit-zeugenbericht aus Kinderaugen:

„Wir durchlebten eine große Hungers -not. Immer wieder habe ich in den Schrankgeschaut, ob ich nicht doch noch eineBrotkruste finden würde: vergebens. Da -bei schmeckte uns trockenes Brot wie Tor-te. Es wurde sehr lange gekaut. Wenn derHun ger aber unerträglich wurde, mussteich Brennesseln und andere Pflanzen aufder Wiese suchen, die meine Mutter ineinem Topf aufkochte. Es schmeckte ab -scheulich, doch mit Todesverachtung ha -ben wir es geschluckt.

Zu Pfingsten standen wir wieder vordem Nichts. Mutter bettelte bei anderenLeuten um Kartoffelschalen. Die waren sodünn geschält, dass nichts mehr von denKartoffeln zu sehen war. Dennoch wurdensie gekocht und es stank wie im Schwei-nestall. Ich habe geweint und zu Muttergesagt, lieber will ich hungern als das zu

da war, brachte er kleine Geschenke mit,unter anderem auch eine Schokolade. Eswar das erste Stück Schokolade meinesLebens. Nie zuvor hatte ich so etwasSchö nes und einmalig Süßes auf meinerZunge gespürt. Für kurze, glückliche Mo -mente war alles um mich herum verges-sen: Die Schmerzen, das große Loch inmeinem kleinen Kopf, die Angst – undauch der Hunger waren für selige Au -genblicke wie weggeschmolzen.

Nur die Not blieb weiter unser Beglei-ter. Vaters Betrieb wurde aufgelöst. Arbeitgab es nicht. Viele der wenigen Dinge, dieuns noch geblieben waren, tauschten wirgegen Essbares ein. Die Leute nanntendas Hamstern. Irgendwann wussten wirnicht mehr weiter. So musste ich mich vonmeiner Puppenstube trennen, um nichtverhungern zu müssen. Vom Bauern be -kamen wir dafür Weizen, Mehl, ein StückSpeck und Kartoffeln. Ich kann heute garnicht mehr sagen, wie mir dabei zumutewar und wie ich das überstanden habe.Unvergesslich ist dies alles für mich undalle Kinder des Krieges. Es soll niemalsvergessen werden.“ mb

essen. Da sagte Mutter: Komm, wir knienuns nieder und wollen Gott um Hilfe bit-ten. So hatte ich Mutter noch nie betenhören, unsere Tränen flossen, denn wirwaren am Ende.

Kaum waren wir aufgestanden, daschellte es an der Tür. Was dann geschah,ist kaum zu glauben – und dennoch wahr.Denn draußen vor der Tür stand unsereNachbarin. In ihren Händen trug sie einengroßen Teller Milchsuppe! Wir dank ten vonganzem Herzen für die ebenso schnel lewie unverhoffte Hilfe in der schwe renStunde. Die Suppe haben wir dann mitTränen in den Augen geteilt, einen LöffelMutter, einen Löffel ich ...“

Meine erste Schokolade

„All dies mussten wir ohne den Vaterüberstehen. Daran zu denken, dass aucher in diesem Krieg kämpfte und unterständiger Lebensgefahr litt, war kaumauszuhalten. Doch dann kann ein Brief,dass er am Kriegsende in Gefangenschaftgeraten war und nun endlich wieder nachHause kommen würde. Als er schließlich

Kinder im Krieg

Ich spürte Gottes Hand

Das Foto zeigt Erna Rinke im Kreise ihrer Familie. Sie ist deutlich am Kopfverband zu erkennen. Wenigspäter muss auch noch der Vater in den Krieg ziehen. Fotos: privat

E

Erna Rinke

Kriegskinder

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uf dieser Seite möchten wir Sie ger-ne auf eine kurze Informationsrei-

se in den weiten Osten Europasbegleiten, den flächenmäßig größten Staatdieser Erde: Es geht um die Volksbundar-beit in der Russischen Föderation. Dennder sechs Zeit- und drei Klimazonen um -fassende Vielvölkerstaat ist das wichtigs -te Arbeitsgebiet bei unserer Suche nachden Toten und Vermissten der Weltkriege.

Die Moskauer Volksbund-Geschäfts-stelle Osteuropa leitet die für viele An ge -hörigen so wichtigen Ausbettungsarbei-ten und bereitete den Bau des wohl letz-ten großen Sam melfried hofes in Ducho-wschtschina vor. Bei all diesen Projektensind wir neben den Spen den und Beiträ-gen unserer Förderer auch auf den gutenWillen und die Unterstützung der Men-schen vor Ort angewiesen. Die Zu sam men -arbeit mit den An woh nern, Behörden undPartnerorganisationen ist dabei nicht im -mer reibungslos. Doch angesichts des un -vorstellbaren Schreckens, den die Kriegeüber so viele Menschenschicksale legten,kann man heute wirklich von einer neuenFreundschaft, einem wahrhaft menschli-chen Miteinander sprechen.

So sieht es auch die Delegation desKuratoriums Rshew, die Ende Mai ge -mein sam mit dem GeschäftsstellenleiterWolfgang Strojek unter anderem die deut-

geleistet werden, davon überzeugten sichdie deutschen Gäste persönlich vor Ort.Da bei er möglicht vor allem der Fund derEr ken nungs marken später die Identifizie-rung der Soldaten. Es ist ein ebenso er -greifender wie nachdenklicher Moment,welcher die Angehörigen zu gleich vonder so wichtigen Arbeit des Volksbundesim Os ten Europas überzeugt. mb

sche Kriegsgräberstätte Rshew besucht.Neben dem Treffen mit den ehemaligensowjetischen Kriegs teilnehmern bleibenden deutschen Gäs ten vor allem die Ex -humierungen des Volksbundes in Erinne-rung. Denn noch heute bergen Volks bund -mitarbeiter al lein in der Russischen Föde-ration jährlich bis zu 30 000 Kriegstote.Wie sorgsam und genau diese Arbeiten

Arbeit der Volksbund-Geschäftsstelle Moskau

Blick nach Osten

A

Angehörige und ehemalige deutsche sowie russische Kriegsteilnehmer besichtigen Ausgrabungsarbei-ten. In der Mitte sitzt mit 92 Jahren der älteste Teilnehmer: Dietrich Schöning. Fotos: Volksbund

Über uns

233/2011 &Stimme Weg

Gedenken an die Gefallenen: Wolfgang Strojek, Leiter der Volksbund-Geschäftsstelle Moskau, legt ge -meinsam mit der Delegation des Kuratoriums Rshew aus Gütersloh einen Kranz nieder.

Erkennungsmarken wie diese sind maßgebend zurIdentifizierung der Toten.

Page 24: Arbeit für den Frieden · so wie Stabsgefreiter Benjamin Unglaub, der trotz seiner 22 Lenze bereits zum vier-ten Mal an einem solchen Kriegsgräber-pflegeeinsatz teilnimmt. Hauptfeldwebel

Inmitten blühender Blumen

Im Krieg 1944 war ich mit einem Un -teroffizier verlobt. Seine beiden Brüderwaren gefallen. So bekam mein Verlobterals letzter Sohn der Familie einen Sonder-heimaturlaub. Doch auf dem Weg nachHause zerriss ihm die Bombe eines Tief-fliegers das Bein. Er starb noch am glei-chen Tag in Verona. Seine letzte Ruhe fander auf dem Soldatenfriedhof in Verona.

Ich heiratete 1950 und gründete eineFa milie. Bei einem gemeinsamen Urlaubin Italien besuchten wir auch Verona. Icherkundigte mich nach dem Soldatenfried-hof und erfuhr, dass die im Krieg gefalle-nen Soldaten aus Verona und Umgebungauf einem großen Sammelfriedhof beige-setzt wurden. Wo genau dieser Ort lag,konnte mir aber keiner sagen. Auf demRückweg von Verona zu unserem Ferien-ort fuhren wir dann am Gardasee vorbeiund sahen plötzlich ein Schild: Costerma-no Soldatenfriedhof. Wir fuhren eine ge -wundene Strasse hoch und erreichtenschließlich den Eingang, der auch geöff-net war. Innen gab es einen schalterähnli-chen Raum, an dessen Seiten auf Regalenviele Aktenordner standen. Ein Mann

hinter dem Schalter gab den Leuten Aus-kunft. Ich war wohl etwas verwirrt undunsicher darüber, was ich hier eigentlichwollte oder auch suchte. Als der Aufsehermich fragte, ob er mir helfen könne, er -zählte ich ihm meine Geschichte und diezufällige Entdeckung dieses Ehrenfried-hofes. Da ich sowohl den Geburtstag alsauch den Sterbetag meines damaligenVer lobten wusste, gab mir der Aufsehereinen der vielen Ordner. Mit zitterndenHänden suchte ich, was ich erhoffte. Ichkann die Empfindungen nicht beschrei-ben, die sich in mir abspielten, als ich sei-nen geliebten Namen fand. Als sich mei-ne Erregung ein wenig gelegt hatte, nahmmich der Aufseher an die Hand und führ-te mich hinaus auf den Friedhof, nicht weitvom Eingang, inmitten wunderschönblühender Blumen, fand ich sein Grab.

Anlässlich dieser Geschichte möchteich mich besonders für die wertvolle Ar -beit des Volksbundes Deutscher Kriegs-gräberfürsorge bedanken, ohne deren un -ermüdlichen Einsatz es wohl nicht mög-lich gewesen wäre, das Grab zu finden.

(Die Autorin möchte nicht namentlich genannt werden.)

Stare Czarnowo: Beeindruckender Besuch

Ich möchte Ihnen meine Anerkennungund meinen Dank für die Gestaltung undPflege des Soldatenfriedhofes in Stare Czar -nowo (Neumark) zum Ausdruck brin gen.Auf der Suche nach der Grab stätte meinesOnkels Kurt Ris se habe ich diese Fried-hofsanlage be sucht. Als ich den Namen inIhrer Kartei der Friedhofsanlage fand, wardas für mich ein bewegender Mo ment. Zuwis sen, dass mein Onkel entweder als un -bekannter Soldat in dieser Anlage seineletzte Ruhestätte gefunden hat oder – fallser noch gefunden werden sollte – dortvon treusorgenden Händen in Obhut ge -nommen und beigesetzt werden kann, istein schönes Gefühl. Dies gilt für mich ge -nau so wie für meine Mutter, HanneloreSperling. Ganz besonders möchte ich michdafür bedanken, dass Sie durch Ihren Mit-arbeiter Piotr Nycz-Wasilec eine so außer-ordentliche persönliche Betreuung vor Ortanbieten. Seine Empathie und Freundlich-keit, verbunden mit großem Hin ter grund -wissen, halfen mir sehr, die vielen Ein-drücke zu verarbeiten. Mit den herzlich-sten Grüßen und Dank für Ihre Arbeit!

Wolfgang Sperling aus Düsseldorf

Beeindruckender Besuch in Stare Czarnowo

Leserbriefe unserer Mitglieder

Leserbriefe

24 &Stimme Weg 3/2011

Die Kriegsgräberstätte Costermano in Italien am Gardasee ist eine der landschaftlich schönsten Anlagendes Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Piotr Nycz-Wasilec betreut die KriegsgräberstätteStare Czar nowo (Neumark). Foto: Hans-Dieter Heine Foto: Maurice Bonkat

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Zeitzeugen

253/2011 &Stimme Weg

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Erzählen ist Erinnern

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Band 102

Bernd Richter:Wir müssen oft anun sere Gefallenendenken. Feldpost-briefe von HerbertRichter 1940 – 1944(160 Seiten)

65 Jahre nachdemsein Vater Herbert in der Sowjetunion ge -fallen war, erhält Bernd Richter über hun-dert Feldpostbriefe, die sein Vater an seineEltern und seine Schwester ge schrie benhatte. Doch Bernd Richter hat keine Er in -nerung an ihn. Erst die Lektüre der Feld -postbriefe lässt sei nen Vater lebendig wer - den. So schrieb dieser nicht nur überReichs arbeitsdienst, Ausbildung bei derWehrmacht und über das alltägliche Le -ben an der Front, sondern – aus der Sichtdes geschulten Gärtners – auch über dieVegetation in der Ukraine. Seine El ternwiederum berichteten ihm, was rund umdie heimische Gärtnerei ge schah. HerbertRichter starb schließlich nach nur kurzemLeben im Februar 1944 an der Front.

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BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN

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„Dies ist heute ein außergewöhnlichesEreignis: eine trinationale Veranstaltung.Hier in Rundale werden neue Gedenk-steine auf dem Gelände errichtet, wo Sol-daten des napoleonischen Krieges vorrund 200 Jahren und deutsche Soldatendes Ersten Weltkrieges vor nun fast 100Jahren bestattet wurden“, sagte Vize-Prä-sident Prof. Volker Hannemann in sei-nem Grußwort.

In Anwesenheit der lettischen Kultus-ministerin Sarmite Elerte und weitererzahlreicher Gäste weihten die französi-sche Botschafterin und der deutsche Bot-

schafter die beiden Obelisken aus grauemGranit im Barockpark von Schloss Runda-le (Ruhenthal) Ende April ein.

Etwa 200 Personen nahmen an derZeremonie teil, darunter Sol daten allerdrei Nationen, ferner zwei Reisegruppenaus Deutschland und viele lettische Besu-cher des Schlossparks.

Die Gedenkfeier wurde musikalischum rahmt durch das Stabsmusikkorps derlettischen Armee. Der Volksbund hat amEingang des Friedhofs eine Tafel mit his -torischen und erklä renden Informationenaufgestellt.

Neues Denkmal im lettischen Rundale eingeweihtHerbert Richter gestorben

Wirtschaftli-cher Erfolg ge -paart mit einemvielfältigen so -zia len Engage-ment – dafürstand der Unter-nehmer HerbertRichter, Senior-chef der Metall-waren-Appara-tebau GmbH & Co KG in Pforzheim.Legendär waren seine Schaffenskraftund sein unerschütterlicher Wille, mitdem er seine Ziele verfolgte. HerbertRichter war in über 50 Vereinen Mit-glied und unterstützte neben zahlrei-chen gemeinnützigen Einrichtungenauch den Volksbund. Sein besonderesAugenmerk galt der deutsch-französi-schen Freundschaft. Zu Gunsten desVolksbundes organisierte er über Jahrehinweg Benefizkonzerte in seiner Hei-matstadt. Zudem unterstützte er unsereWorkcamps mit Geld- und Sachspen-den. Für seine Verdienste erhielt er zahl-reiche Auszeichnungen. Am 12. Maistarb Herbert Richter völlig unerwartetim Alter von 77 Jahren. fk

Detlef Gürth ist neuer Schirmherr

Der neue Landtagspräsident in Sach-sen-Anhalt, Detlef Gürth, ist nun auchder neue Schirmherr des Volksbund-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Det-lef Gürth wurde am 11. März 1962 inAschersleben geboren. Er ist evange-lisch, verheiratet und hat zwei Kinder.

Fahrt nach Andilly

Eine von Karl Mohr organisierteFahrt zu den Kriegsgräberstätten desZweiten Weltkrieges ins französischeAndilly wird vom 13. bis 14. August2011 angeboten. Abfahrt ist am 13. Au -gust um 10.30 Uhr in Karlsruhe amBahnhof, Rückkehr am 14. August ge -gen 17 Uhr. Es gibt eine Übernachtungin Nancy, die Kosten betragen im Ein-zelzimmer 142 Euro und im Doppel-zimmer 125 Euro pro Person. Auskünf-te gibt es unter Telefon 06349 – 8249.

Namen & Nachrichten

26 &Stimme Weg 3/2011

Herbert Richter

Das traditionelle Pfingstzelten derVolks bund-Jugendarbeitskreise fand dies -mal in Schierke im Harz statt. SechzigTeilnehmer folgten diesmal der bundes-weiten Einladung aus Sachsen-Anhalt. ImJugendarbeitskreis (JAK) des Volksbun-des aktiv zu sein, bedeutet vor allem dieSommerworkcamps zu unterstützen, andenen jährlich gut zweitausend Jugendli-che aus ganz Europa teilnehmen. Vieleder jungen JAKler sind selbst ausgebilde-te Jugendleiter. Gemeinsam teilten sie das

Interesse an Geschichte und die Lust amEngagement. So wurden beim Pfingstzel-ten ernste Themen behandelt, etwa diebewegende Geschichte des ehemaligenKZ Außenlagers Langenstein-Zwieberge.Besonders Interesse fand zudem das The-ma Erinnerungskultur. Einigkeit herrschtedabei in der Aussage, dass Erinnerung andie Vergangenheit sehr wichtig ist, denndie Gestaltung der Gegenwart und derZukunft ist durch die Geschichte bedingt– Erinnern ist Zukunft!

Das Gruppenfoto des Pfingstzeltens der Volksbund-Jugendarbeitskreise in Schierke/Sachsen-Anhalt ent-stand auf dem höchsten Berg Norddeutschlands – dem Brocken. Foto: Volksbund

Erinnern ist Zukunft – Pfingstenzelten der Jugendarbeitskreise

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Das Harmonie-Ensemble des Landes -po li zeiorchesters Nordrhein-Westfalen lädtzum Wohltätigkeitskonzert ein. Zugun-sten des Volksbundes Deutsche Kriegsgrä-berfürsorge wird dabei unter Leitung vonScott Lawton ein buntes musikalisches Pro - gramm geboten. Bläser spielen Arrange-ments und Originalkompositionen vonGershwin über Mozart bis Bernstein.

Das Benefizkonzert findet am 7. No -vember 2011 im Robert-Schumann-Saal inDüsseldorf statt. Be ginn des Konzertes istum 18 Uhr. Veranstalter sind der Volks-bund und der Sozialverband VdK inNordrhein-Westfalen.

Eintrittskarten für dieses Konzert gibtes ab 16,50 Euro plus Vorverkaufsgebührab 1. September 2011 in allen Westticket-

Namen & Nachrichten

Bundesausschuss Politische Bildung

Auf der Mitgliederversammlung desBundesausschusses Politische Bildungin Berlin wurde der Auf nahme an tragdes Volksbundes einstimmig angenom-men. Im Bundesausschuss Politische Bil -dung haben sich 30 bundesweit arbei-tende Trägerverbände der außerschuli-schen politischen Ju gend- und Er wach se -nenbildung zu sam men ge schlos sen.

Neuer Kreisvorstand Magdeburg

Andreas Kern ist der neue Vorsitzen-de des Kreisvorstandes Magdeburg. Erfolgt dem langjährigen VorsitzendenGün ter Lehmann, der nun als Sonder -be auf tragter für die Kriegsgräber inSachsen-Anhalt tätig ist. Stellvertreten-der Vorsitzender ist Andreas Arnsfeldund Maik Hattenhorst neu er Beisitzer.

Gedenkfeier in Treuchtlingen

Anlässlich des 50-jährigen Bestehensder Kriegsgräberstätte „Am Nagelberg“im mittelfränkischen Treuchtlingen fin-det am 9. Oktober 2011 ab 11 Uhr eineGedenkfeier statt. Die hier beigesetzten2 545 Kriegstoten waren zumeist Opferder Kämpfe im April 1945 oder der vie-len Luftangriffe wie auf Treuchtlingenam 23. Februar 1945. Die Gedenkredehält Mittelfrankens Regierungspräsi-dent und Volksbund-Bundesvorstands-mitglied Dr. Thomas Bauer.

Reise zur Floriade nach Ysselsteyn

Die Floriade ist die Welt-Gartenbau-Ausstellung, die alle zehn Jahre in denNiederlanden stattfindet. Die sechsteAusgabe der Floriade wird von Aprilbis Oktober 2012 in Venlo organisiert.Zu diesem Anlass bietet die Jugendbe-gegnungsstätte (JBS) Ysselsteyn Über-nachtungen, Frühstück, Eintritt sowieeine Führung über den deutschen Sol-datenfriedhof zu einem speziellen Pa -ket preis an: Drei Tage Floriade-Paketfür 56 Euro pro Person bis 16 Jahre, ab16 Jahre 72 Euro. Kontakt: JBS-Yssel-steyn, Timmermannsweg 75 in 5813 AMYsselsteyn/Niederlande oder unter Te -le fon 0031 – 478 541916.

273/2011 &Stimme Weg

Benefizkonzert zugunsten des Volksbundes in Düsseldorf

Vorverkaufsstellen, unter der Telefon-nummer 0211 – 274 000 sowie im Internet:www.robert-schumann-saal.de.

Rainer Wieland (54) ist neues Mitglieddes Volksbundes. Der Vizepräsident desEuropäischen Parlaments ist dem Volks-bund schon seit langem verbunden. DenAufnahmeantrag übergab er JohannesSchmalzl (45), Regierungspräsident desRegierungsbezirks Stuttgart.

Als Bezirksvorsitzender Nord-Würt -tem berg und Mitglied des Landesvor-stands engagiert sich Schmalzl in derArbeit des Volksbunds Deutsche Kriegs-gräberfürsorge schon seit vielen Jahrenund stellte den Kontakt zum Vizepräsi-denten des EU-Parlaments her. RainerWieland ist sehr an der Einführung einesEuropäischen Gedenktages interessiert –ähnlich dem deutschen Volkstrauertag.„Wir freuen uns, dass wir durch die Per-son von Rainer Wieland die Kontakte

nach Brüssel und Straßburg intensivierenkönnen und begrüßen ihn ganz herzlichim Kreise unserer Mitglieder“, erklärteVolksbundpräsident Reinhard Führer.

Neumitglied: Vizepräsident des Europäischen Par-laments, Rainer Wieland (rechts). Foto: Volksbund

Das Foto zeigt das Harmonie-Ensemble des Lan des -po lizei orchesters NRW. Foto: privat

EU-Vizepräsident Rainer Wieland ist Mitglied des Volksbundes

Dass der Volksbund noch heute nachden Gräbern der deutschen Soldatensucht, ist bekannt. Einige Volksbundmit-glieder engagieren sich aber auch tatkräf-tig in der Aufklärung der Schicksale jüdi-scher und anderer Opfer des ZweitenWeltkrieges sowie des Holocaust. Kon-kret geht es dabei um ein Massengrab bei

Suche nach Massengrab bei Gomel

Gomel in Weißrussland. Hier werdenZeitzeugen gesucht, die nähere Angabenzum Geschehen oder sogar zu tatsächli-chen Grablagen machen können. Kontaktist hier das American Jewish Commitee(AJC) unter folgender Adresse: AJC Ber-lin Office, Herr Schöler, Leipziger Platz 15in 10117 Berlin-Mitte.

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Namen & Nachrichten

28 &Stimme Weg 3/2011

Wichtiger Service: Wenn Ihr Angehöriger auf einer deutschen Kriegsgräberstätte im Ausland bestattet wurde, könnenSie uns beauftragen, dort Blumen niederzulegen oder ein Foto von der Grabstelle aufzunehmen.

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.volksbund.de/grabschmuckund telefonisch unter 0561 – 7009 – 153 oder 0561 – 7009 – 123.

Grabschmuck- und Fotowünsche

Reservisten helfen in Saintes

Reservisten aus Potsdam halfen beider Renovierung der französischenKriegs gräberstätte in Saintes. Zusam-men mit Soldaten der französischenLuft waffe wurden Grabzeichen mitSandstrahler gereinigt und neu ange-strichen. Die Soldaten wurden dabeisogar von einem TV-Team besucht unddurch Bürgermeister Jean Rouger herz-lich begrüßt. Im nächsten Jahr werdendann die französischen Kameraden beimEinsatz auf der deutschen Kriegsgrä-berstätte Berneuil teilnehmen.

10 Jahre Stiftung Gedenken und Frieden

Seit ihrer Gründung vor zehn Jahrenunterstützt die Stiftung Gedenken undFrieden Projekte des Volksbundes. Wäh -rend der Berliner Stiftungswoche stelltedie Stiftung nun aktuelle Projekte vor.Dabei würdigte unter anderem der His -toriker Professor Dr. Michael Stürmerdie Arbeit der Stiftung. Wäh rend derVer anstaltung stellte der Volks bund-Landesverband Berlin zudem einen neu -en Stiftungsfonds für Bildungs- und Ju -gendarbeit vor. Ein weiteres Projekt wardie Gemeinschaftsgrabstätte Waldfried-hof Heerstraße in Berlin. Die Stiftungwurde am 6. April 2001 gegründet. Sieverfügt heute über ein Kapital von rund15 Millionen Euro und stellt derzeit För-dermittel in Höhe von et wa 500 000 Eu -ro im Jahr zur Verfügung. Sie tragendazu bei, die Kriegsgräberstätten zuerhalten, das Gedenken an die Opfervon Krieg und Gewalt zu pfle gen unddie Jugend- und Bildungsarbeit desVolksbundes zu fördern.

Die Hohe Kommission der Common-wealth War Graves Commission (CWGC)besuchte die deutsche KriegsgräberstätteLangemark unter Leitung ihres Stellver-tretenden Vorsitzenden, Sir Ian Garnett.Die Mitglieder der Delegation aus Austra-

Briten besuchen Lommel

lien, Neuseeland, Südafrika, Indien, Paki-stan und Kanada zeigten sich von derdeutschen Anlage sehr beeindruckt. ImMittelpunkt ihres Treffens stand die Infor-mation über die Situation aller Kriegs grä -berstätten in Flandern.

Gerhard Kühnemund kennen viele alserfolgreichen Werber des Volksbundes. Aufseinen Reisen, hat er für zahllose An ge -hörige Fotoaufnahmen der Gräber im Aus -land aufgenommen und verschenkt. Ei -nes dieser Bilder entstand im Mai 1972auf der deutschen Kriegsgräberstätte imtunesischen La Mornaghia. Die dort Be -statteten wurden wenig später auf die

Kriegsgräberstätte in Bordj Cedria umge-bettet. Das Fo to zeigt seine Ehefrau Ingridzusammen mit dem damaligen Friedhofs-verwalter und einem alten Panzer desAfrikakorps. Als er nun das Panzermuse-um Munster besuchte, wo jener Panzerinzwischen zu besichtigen ist, übergab erMu seumsleiter Walter Grube dieses Fotoals interessantes Ausstellungsstück.

Erinnerung an Gräber von La Mornaghia

Das Foto zeigt die Kriegsgräberstätte im tunesischen La Mornaghia im Jahre 1972. Inzwischen gibt es die-ses Bild – und den darauf abgebildeten Panzer in Munster zu sehen. Foto: Gerhard Kühnemund

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Niederbronn-les-Bains / Frankreichwww.cas-niederbronn.org

Golm / Insel Usedom, Deutschlandwww.jbs-golm.de

Lommel / Belgienwww.jbs-lommel.de

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Impressum

HerausgeberVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 87. Jahrgang, Juli 2011 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal imJahr, Nachdruck nur mit Quel len an gabe undBeleg. Für unverlangt eingesandte Manu -skripte und Fotos wird keine Haftung über -nommen. Die Re daktion behält sich Kürzungund Bearbeitung des zur Verfügung gestelltenMaterials vor.

SpendenkontoVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999Commerzbank KasselBankleitzahl: 520 400 21

RedaktionMaurice BonkatBeirat: Prof. Volker Hannemann (Vorsitz),Erich Bulitta, Claudia Byczynski, Ingrid Ebertund Manfred Schaake

GestaltungRené Strack

DruckDierichs Druck + Media GmbH & Co. KGFrankfurter Straße 168 • 34121 Kassel

VerantwortlichRainer Ruff, Generalsekretär

AnzeigenThomas FischerTelefon: 0561 – 7009 – 268

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Werner-Hilpert-Straße 2 • 34112 KasselTelefon: 0561 – 7009 – 0 • Fax: – 221E-Mail: [email protected]

FotonachweisDer Titel zeigt Günther Reissner und JuliaSchraven während der Blumenaktion in Org-landes (Frankreich) anlässlich der Gedenkfei-ern zur Landung in der Normandie (Foto:Maurice Bonkat). Die übrigen Fotos stammen,wenn nicht an ders gekennzeichnet, vonVolksbundmitarbeitern oder aus dem Archiv.

BeilagenDiese Ausgabe enthält eine Beilage des Bayri-schen Münzkontors in Teilauflage.

Aachen: Elisabeth Breuer Adelheids-dorf: Christa Reupke Aerzen: HermannReese Ahrensburg: Gerhard Lüth All-mersbach: Georg Laubrinus Ans bach:Georg Arold Aschaffenburg: AntonSchmittner Backnang: Wil li Wurst BadArolsen: Horst Fri ckinger Bad Dobe-ran: Helmut Mattke Bad Ems: IrmgardDiesler Balduinstein: Gertrud WolfBee denbostel: Hil de gard Liman Berlin:Hildegard Bölke Blaubeuren: BarbaraSchall Brei den bach: Ilse und AlfredSchneider Bremen: Prof. Jürgen MollBurgthann: Irmingard Wagner Damme:Ursula Lange Dünsen: Jürgen MatzatEningen: Anneliese Fohrer Friedberg:Busso Prillwitz Friedrichshafen: EvaLittbarski Fuldatal: Klaus Hobein Göp-pingen: Lothar Fritsche Hamburg: Ehe-leute Schlüter Herten: Diethart BergHildesheim: Ellen und Max Puls Karls-ruhe: Herbert Schade Kiel: Karl-HeinzJasper, Eheleute Langmaack, Hans-AdolfMlodzianowski Kleinmachnow: Wal-traud Steinberg Kleve: Christian Heu-velmann Koblenz: Uwe Hahnfeld Lahn -

Spenden anstelle von Ge schen -ken zu besonderen Anlässen

30 &Stimme Weg 3/2011

Die Reservistenkameradschaft Fal-lingbostel-Walsrode beteiligte sich mitder Kreisgruppe Celle an einem Arbeits -einsatz in der Slowakischen Republik.Vorsitzender Hans-Heinrich Meyer ludnun slowakische Soldaten zum Gegen-besuch. Dieser Einladung folgten zehnSoldaten und ei ne Dolmetscherin. Schrift -führer Alfred Michaelis hatte dies ge -

meinsam mit dem Bundeswehrbeauf-tragten Rainer Gry giel organisiert. Hier-zu bot sich der Fried hof Walsrode an,auf dem nicht nur deutsche Soldaten,sondern auch Zwangsarbeiter ih re Ru -hestätte haben. Am Ende des Arbeitsein-satzes zeigten sich alle Be teiligten undauch die stellvertretende Bürgermeiste-rin Birgit Söder sehr zufrieden.

Gemeinsame Arbeit: Slowakische Soldaten und Mitglieder der Reservistenkameradschaft Fallingbos -tel-Walsrode pflegen die Gräber des Zweiten Weltkrieges. Foto: privat

Slowaken arbeiten mit Reservisten aus Fallingbostel-Walsrode

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stein: Prof. Berthold Voth Leipzig: Karl-Heinz Gerber Lem go: Rolf NienstedtLinz: Konrad Nöllenburg Löffingen: An -neliese Lischke Mainz: Dr. Bernd Ben-sel Moormerland: Annelore MöhlmannMünchen: Catharina Conrad, Dr. Diet -rich Lubeseder, Günther Willim Neuen-haus: Eva Ribbink Neumarkt: Marga-rete Kien lein Nürnberg: Gerhard KlothOberaula: Hans-Eppo von DörnbergOberursel: Christel und Manfred TraiserÖhringen: Ernst Meyer Oldenburg:Hildtrud u. Dr. Wilhelm GrummelRecklinghausen: Dr. Werner Burg hardtReichshof: Karl Hermann Lange Rein-heim: Helmut Luck Rimsting: Carl-Berndt von Stieglitz Röttenbach: Fried -rich Rauh Sankt Augustin: Hein richBonerath Schieder-Schwalenberg: Hein -rich Schulte-Steinberg Schömberg: Folk -hart Knoll Schwelm: Dr. Ger hard Nei-zert Seeheim-Jugenheim: Dr. Bert BreuerSeesen: Gerhard Tangemann Seevetal:Gernot Oder Sprin ge: Amrei Eicke Sulz -feld: Karl-Fried rich Schönemann Tau -cha: Heinz Wostratzky Tir schen reuth:Christa und Horst Prausch ke Tittling:Margarete Moosbauer Ulm: WolfgangOdendahl Versmold: Käthe Uthe Voll-stedt: Sönke Paulsen Wachtberg: Do ro -thea Knorr Wan gen: Dr. August-Wil-helm Grundner-Culemann Winsen:Horst Ho reis Zwingenberg: JoachimHameister

Aachen: Eduard Bruggaier, Gertrud Da -vid, Friedrich Wilhelm Wagner Achim:Kurt Fündeling Albstadt: Elly von BergAltenglan: Erich Benner Al tenkirchen:Heinz Krämer Alzey: Fried rich KellerAugsburg: Therese Steichele Bad Gan -dersheim: Rose Bor nemann Bad Kro-zingen: Helga Trede-Schneider Bad Mün - der: Heinrich Lich te Barntrup: JohannaRedeker Berlin: Magdalena Fröhlich,Walter Köppe, Il se Krause, JohannesZierach, Bernhard Zorn Bielefeld: ElseBecker Bonn: Vik tor Schnez Bramstedt:Heinrich Ah rens Braunschweig: Ger-trud Cranz, Elisabeth Weber Bremen:

Walter Greier, Gerda Schröder, Anne-Liese Schulze, Erik Wentzel, Hans WüestBrinkum: Hermine Baumann Bunde: Jo - hann Frey Burgwedel: Wolfgang Bei li - cke Burtenbach: Hans Gruber Bux te hu -de: Jürgen Stoltze Celle: Eva-LeonoreDanielzik-Wulfes, Otto Hahn, Hanns-Georg Pohl, Dr. Elisabeth Werner Det-mold: Adolf Krüger Duisburg: Fried-helm Heuelmann, Margarete Neu hausEbenhausen: Joachim Röpke Eh ring:Brigitte Wölkel Eichendorf: Ur sula Mit-termaier Engelsbrand: Her bert RichterEsens: Sophie Janssen Es sen: GustavWenderoth Faßberg: Wolf gang Gribko-wski Feldafing: Anne-Ma rie WenderFrankfurt: Herbert Henf, Eva JohannaRohde Frechen: Heinrich Düster Fürs -tenzell: Hans Bachhuber Gehrden: HansBlömer, Günter Meyer Geithain: ElseLöffler Gelting: Armin Johannes NissenGifhorn: Margarete Ruppel Goch: Fried -rich-Wilhelm Wolff Grünwald: Joseph

Mulzer Gütersloh: Anni Thiro Halternam See: Wilma Ha vermann Hamburg:Kurt Barabas, Do ris Knopke, Anna Köp-ke, Annemarie Lange, Erik Müller, Her-bert Raub, Dr. Gerda Sengelmann Ha -meln: Helmut Gebauer Hannover: Her-ta Aue, Erich Barton, Mechthild von Döh - ren, Georg Günther Heilbronn: Dr. Her-bert Lu derer Hemer: Ilse Auringer Her -brech tingen: Erich Stoye Herford: Heinz-Ludwig Oldemeier Herne: Heinz Voor -wold Hilchenbach: Henny MünkerHildesheim: Gisela Hinze Hildriz hau - sen: Karl Knecht Hodenhagen: Mein -ra de Richter-Lemmel Höxter: Mar ga reteWulf Hofheim: Wolfgang Schulze Hun-zen: Wilhelm Schütte Im men stadt: FranzElgaß Iserlohn: Willi Schulte Jesteburg:Erich Rauch Kall: Willi Hoff mann Karls -bad: Karl Krimmel Karlsruhe: LotharZoller Kirchlinteln: Em ma DieckmannKleinheubach: Bernhard Holl Kölzin:Kurt Ul rich Kö nigsbrunn: Sofie Hilles-heimer Kollmar: Erika Baasch Kürten:

Konrad Schürmann Langgöns: HeinrichFrank Lauch heim: Walter Riehle Lem-go: Lies beth Hö fing, Felicitas Krop Lim-burgerhof: Herta Fust, Hanns MeyerLinnich: Hermann Lübbers Lörrach:Volker Krafft Lohmar: Erich Martin Lü -neburg: Dr. Rolf Matthaei Ludwigs -hafen: Bruno Rup pel Lunden: Annelie-se Peters Mönchenholzhausen: KlausSchildgen Mül heim: Ernst Große-Her-renthey Na gold: Gerhard FortenbacherNeuberg: Bruno Teschner Neumünster:Peter Huckhagel Nienburg: Irmela vonBaross Nier stein: Heinrich Lerch Ober -ammer gau: Dr. Al fred Artmann Ober-tiefenbach: Lisa Ro senow Osnabrück:Karl-Heinz Schröder Ostbevern: Theo-dor Janßen Paderborn: Joseph KöhlerPas sau/Schalding: Hans MaierhoferPellworm: Heinz Levsen Pfe delbach:Ka ro lina Ziegler Pfreimd: Ma ria Mühl-bauer Pinneberg: Armin CartellieriPlön: Martha Hannemann Plo chingen:Gertrud Schlienz Rade beul: Ruth JahnRatekau: Egon Böhls Ratingen: KarlPlanitzky Rendsburg: Diet rich NicklausSaarbrücken: Daphne Flohr Scheeßel:Oswald Fischer Seel ze: Frida NackeSehnde: Wilhelm Fri cke, Al fons HeinSiegburg: Edith Her mann-Müller Sie-gen: Leander Schneider Sta de: MagdaCordes Stuhr-Brinkum: Günther Hel-mers Süßen: Gerhard Ben dele Traun-reut: Hannelore Friedrich-Pe ter Tröndel:Walter Vedder Troisdorf: Willy WenteUelzen: Elsbeth Bau cke Vechelde: BodoMinderlein Velbert: Hannelore GaudeVellmar: Ernst Dippel Vohenstrauß: Ot -to Janner Wald krai burg: Alfred HerdenWendeburg: Otto Rickmann Westen-see: Gotthilf Doe ring Westoverledin-gen: Rosa Nom mensen Willich: Marievon Danwitz Winsen: Günther RapoldWolfenbüttel: Georg-Wilhelm ReinekeWuppertal: Marianne Busley, FriedholtHaselhorst, Friedrich Stücker Wülfrath:Ul rich Schiller Würz burg: Hans-Her-mann Marbach Zeven: Bernd Brandes

Spenden anstelle von Blumenund Kränzen im Todesfall

Zuwendungen anstelle von Blu-men und Kränzen für Stiftung

Dormagen: Dieter Pälmer

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beantwortet Ihr Anlass-Spenden-Team Bärbel Dittmar & Barbara Berger

unter Tel. 0561 - 7009 - 312 und - 136.

313/2011 &Stimme Weg

Page 32: Arbeit für den Frieden · so wie Stabsgefreiter Benjamin Unglaub, der trotz seiner 22 Lenze bereits zum vier-ten Mal an einem solchen Kriegsgräber-pflegeeinsatz teilnimmt. Hauptfeldwebel

Volksbund-BlumenaktionInternationale Kranzniederlegung

Anlässlich der Gedenkfeiern zur Landung in der Normandieorganisierte der Volksbund eine Blumenaktion in Orglandesund legte zahlreiche Kränze nieder. Fotos: Maurice Bonkat