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Arbeitsamt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens www.adg.be DIE BERUFSWAHL EIN RATGEBER FÜR ELTERN

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Arbeitsamtder Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

www.adg.be

Die Berufswahl

ein ratgeBer für eltern

InhaltsverzeIchnIs

1. DIe Berufswahl 3

2. Das unterrIchtsangeBot In Der DeutschsprachIgen gemeInschaft 6

2.1 schule 6 2.2 lehre 7 2.3 Das studium 7 2.4 Schema:UnterrichtsangebotinderDeutschsprachigenGemeinschaft 8

3. Duale ausBIlDung unD stuDIum ausserhalB Der DeutschsprachIgen gemeInschaft 9

3.1 Die duale ausbildung 9 3.2 Das studium 9 3.2.1 AufbauundBegriffserklärungen 9 3.2.2 HochschuleoderUniversität? 10

4. Der start In DIe lehre/Das stuDIum 11

4.1 start in eine lehre 11 4.1.1 WaserwartendieBetriebe? 11 4.2 vorbereitung auf ein studium 13 4.2.1 WaserwartendieHochschulen/Universitäten? 13 4.2.2 vorbereitungsjahre & studentenzimmer 14

5. LeHrABBrUcH–StUDienABBrUcH 15

6. Der fachBereIch BerufsorIentIerung 18

6.1 DieberuflicheBeratung 18 6.2 Berufsinformation 18

7. veröffentlIchungen zum thema 19

8. KontAKteUnDADreSSen 20

Verantwortlicher Herausgeber:robertnelles,GeschäftsführenderDirektordesArbeitsamtesderDeutschsprachigenGemeinschaft

FachbereichBerufsorientierung

Hütte79(Quartumcenter)[email protected]

Hinweis: Die Broschüre wurde mit Hilfe verschiedener Quellen zusammengestellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständig-keit. Im Text wurde aus Gründen der Lesbarkeit durchgängig das maskuline Genus verwendet. Mitgedacht und mitgemeint sind natürlich immer beide Geschlechter.

Quelletitelbild:createdbyAsierromero-Freepik.com

2018,4.überarbeiteteAuflage

Wer erinnert sich nicht an die Berufswünsche der lieben Kleinen? Tierärztin wollten sie werden, Lehrerin, Astronaut, Polizist. Und die Wünsche änderten fast täglich. Gedanken, über das, was man „einmal werden will“, machen sich Kinder schon sehr früh, und bis zum endgültigen Berufsziel ist es ein langer Weg.

Die Entscheidung steht selten schon sehr früh unabänderlich fest. Sie kann auch auf völlig undrama-tische, „natürliche“ Weise heranreifen.

Oft ist es jedoch ein eher holpriger Weg bis zum Entschluss, welchen Beruf man ergreifen möchte. Es ist eine Reihe von Einzelentscheidungen, vor die man gezwungenermaßen gestellt wird, jedes Mal, wenn ein Übergang stattfindet: allgemeinbildender, technischer oder berufsbildender Unterricht? Abitur oder Lehre? Studium oder beruflicher Einstieg?

DIe eltern als „BerufswahlBegleIter“

AbeinemgewissenPunktwirdvonJugendlichenvielverlangt:realismusbeiderSelbsteinschätzungundderMut,auchschwererreichbareBerufszieleanzustreben.elternkönnenihnendabeihelfen,dieZielezuerreichenundmitWidrigkeitenumzugehen.

elternerlebendieentwicklungihresKindeshautnahmit,tagfürtag.SiekennenimPrinzipseineStär-kenundSchwächen.ZumBeispiel:istesentscheidungsfreudigodereherzögerlich?istesinderLage,imFalleeinesÜbergangseigenständigeineentscheidungzutreffenoderbrauchtesratundUnterstüt-zung?HelfenSieihremKind,sichüberseineinteressen,KenntnisseundFähigkeitenklarzuwerden.

inderBerufsweltwerdenengagierteMitarbeitergesucht. indiesemZusammenhang isteswichtig,dassdieKinderihreelternalsVorbildwahrnehmen,sichvonihnenunterstützt,aberauchgefordertfühlen.elternsind indertatwichtige„Berufswahlbegleiter“,dennsiehabenLebens-undBerufser-fahrung.SiekönnensichüberStudien,BerufeundderenPerspektiveninformierenundvielleichtauseigenerAnschauungdarüberreden.eltern haben dieAufgabe, ihremKind begreiflich zumachen,wiewichtig die Berufswahl ist, ohneesdabeiunterDruckzusetzen.DieelternsolltendenJugendlichenmotivierenundihmschrittweiseermöglichen,eigenständigeentscheidungenzutreffenundeigeneerfahrungenzusammeln.DadurchwirddasSelbstbewusstseindesJugendlichengestärktunderwirdselbstständiger.SchlussendlichsolltederJugendlicheseineWahlbegründenkönnenundsichderKonsequenzenbe-

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1. Die Berufswahl

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wusstsein.WennerweiterdieSchulebesuchenmöchte,wähltereineFächerkombination,dieseinenStärkenundZielenentspricht.DemnachwirdauchdieWahlderUnterrichtsform(allgemeinbildend,technisch,berufsbildend)festgelegt.entscheidetsichderJugendlichefüreineLehre,sollteernebenseinemWunschberufaberaucheinenAlternativberufimBlickbehalten.

Lern-undLeistungsbereitschaftwerdensowohlbeimweiterenStudiumalsauchinderLehreverlangt.Gutenotensindwichtig,dennmitdiesennotenmussderJugendlichesicheventuellbeieinemBe-triebsleiter, bzw. lehrmeister vorstellen.

Wenndererfolgausbleibt,solltederJugendlicheambestenselbstversuchenherauszufinden,warumerdasZielnichterreichthat.ermutigenSieihrKindzueinemneuenAnlaufundachtenSiedarauf,dasseszunehmendselbstaktivwird.LassenSie ihmgenügendFreiräume,behaltenSieseineergebnisseaber trotzdem im auge.

LernenSieiHrKinDBeSSerKennen!

Als„Berufswahlbegleiter“ihresKindeserfahrenSieunweigerlichetwasüberseinewesentlicheneigen-schaften,seineStärkenundSchwächen.

esgiltAntwortenzufindenaufimGrundeganzeinfacheFragen.expertenschlagenvor,einenindivi-duellenFragebogenauszuarbeiten,deru.a.folgendeFragenbeinhaltenkann:

• Welche Unterrichte mag Ihr Kind besonders? In welchen Fächern erhält es gute Noten?• Welches sind seine Hobbys? Womit verbringt es seine Freizeit? Was macht es besonders gut und gerne? • Welche besonderen Fähigkeiten haben Sie festgestellt: mathematische, sprachliche, handwerkliche? • Welche besonderen charakterlichen oder sozialen Eigenschaften haben Sie an ihm entdeckt: Ist Ihr Kind kommunikativ, hilfsbereit, sparsam, verantwortungsvoll?

UndalleFragen,dieihnensonstnochinteressantundwichtigerscheinen.

DasAusfüllendesFragebogensgemeinsammitihremKindisteinebestensgeeigneteGrundlagefüreinGespräch.

StellenSiesichaberauchFragenüberetwaigeeinschränkungenundAbneigungen:HatihrKindAller-gien,rückenprobleme?Wirdesleichtungeduldigoderunruhig,wenneslängereZeitstillsitzenmuss?

wenn es proBleme gIBt elternsollteneinVorbildfürihreKinderseinundsiesowohlunterstützenalsauchfordern.Dasschließtnichtaus,dasseszuAuseinandersetzungenkommenkann.

HerrschtweitgehendeinigkeitzwischenihnenundihremKind?Wennnicht,redenSieüberihreMei-nungsverschiedenheiten,überlegenSiegemeinsam,woraneshapert.essolltebedachtwerden,dassman auch mit seinem partner nicht immer unbedingt einer meinung ist, was die veranlagungen des Kindesbetrifft.esistalsonichtverwunderlich,wennihrKindmancheDingeanderssieht.

elternkönnenundsolltenhelfen,aberesgibtFälle,indenenauchSiegutdarantun,denratAußenste-henderzusuchen,wennSiesichüberfordertfühlenoderals„Berater“nichtmehrakzeptiertwerden.ManchmalbietensichMöglichkeitenimprivatenUmfeldan.ÜberlegenSiegemeinsammitihremKind,wonochUnterstützunggefundenwerdenkann.SuchenSienacheinem„neutralen“Ansprechpartner(onkel,Patin,trainer,usw.),derals„Moderator“dasGesprächinGangbringenundkonstruktivbegleiten

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kann.Ansonstengiltgenerell:inderSchulekönnenderKlassenleiterundderBeratervonKaleidoost-belgienbeiderUrsachenanalyseundderSuchenacheinemneuenAnsatzhelfen.imFalleeinerLehrekannderLehrlingssekretärweiterhelfen.

Letztlichgehtesdarum,dierichtigeeinstellungzuAusbildung,ArbeitundBerufzufinden:Siesollenalspositive,wichtigeelementedesLebensgesehenundgestaltetwerdenundnichtalsnotwendigesÜbelgelten,dasnurdazudient,dieFreizeitzufinanzieren.

inForMAtionSQUeLLen BeachtenSiebitteunbedingt,dassSiesichbeiderBerufs-undStudienwahlentscheidungnichtnuraufeineinformationsquellestützen,beispielsweiseeinePerson,dienurüberdieVorzügeeinesBe-rufesundnichtauchüberdessenSchattenseitenzuberichtenweiß.DenndieWahrscheinlichkeit,dassSiedie „richtige“Wahlgetroffenhaben, istdannamgrößten,wennSieeineVielzahl von informa-tionsquellengenutzthabenunddiemeistenQuellendieerwartungenbestätigen:zumBeispieldasinternet,dasPraktikum,dieBetriebserkundung,dasGesprächmiteinemBerufsvertreterodereinemBerufsberater.

1. Offenheit, Interesse und Geduld GehenSieoffenmitderFragenachderBerufs-wahlumundbeginnenSiedasGesprächaufAu-genhöhemitihremKind.ZeigenSieihrinteresseundfragenSienachdenWünschenundVorstel-lungen des Kindes. Wappnen Sie sich mit vielgeduld, denn das thema wird immer wieder auf der tagesordnung stehen.

2. Informationen, Informationen und noch ein-mal Informationen Wenn Sie die entwicklung ihres Berufes odergenerell die entwicklung der Berufswelt revuepassieren lassen, stellen sie fest, dass sich vieles geändert hat. informieren Sie sich und aktuali-sierenSie ihrWissen.WeisenSieauch ihrKindaufinformationsmöglichkeitenhinundbegleitensie es zu berufswahlvorbereitenden veranstal-tungen.

3. Stereotype? Mal ehrlich, wie stereotyp denken Sie? Könnensie sich Ihre tochter als Bauingenieurin oder Ihren Sohn als Kindergärtner vorstellen? Manchmalmerktmangarnicht,inwelchenrollentypischenBahnenmandenktundverbautsichundseinenKindernsoMöglichkeitenundAlternativen.

4. Was ist mit Ihnen? WasweißihrKindüberihrenBerufunddendor-tigen Alltag? Haben Sie über ihren BerufswegundihreLaufbahngesprochen?WürdenSiedie-senWegnochmalbeschreiten?

5. Traum und Wirklichkeit der KinderSelbstwennihrKindunrealistischeundabstruseBerufswünscheäußert,nehmenSieesernstundstellen nicht sofort alles in frage. versuchen sie lieber die Gründe für diesen Berufswunsch zuerfahren. DasWarum führt oftmals zu tatsäch-lichenAlternativen.ÄußernSienichtsofortihrewertung von „guten“ und „weniger guten“ Beru-fen.SprechenSiemöglichstoffenüberVor-undnachteilebestimmterBerufe.

6. Stärken und Schwächen Dieses ist ein reizthema und bietet ZündstofffürjedesGesprächzwischenelternundKindern.VersuchenSiealselternobjektivzuseinundu.a.dadurchdennachwuchsanzuregen,Schwächenanzunehmen.

7. Rückhalt geben SievermittelnihremKind,dass-egalfürwelchenberuflichenWeg es sich auch entscheidet - esimmeraufihreUnterstützungbauenkann.

tIpps für eltern!WelcheMutteroderwelcherVateristobjektiv,wennesumdaseigeneKindgeht?AberbeimBerufswahl-prozessbrauchtihrKindBerater.Dahereinigetipps,umdiesesthemakonfliktfrei(er)zumeistern.

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In Belgien ist man bis zum 18. Lebensjahr schulpflichtig. Ab dem 15. Lebensjahr besteht die Möglichkeit, zwischen Vollzeit- und Teilzeitunterricht zu wählen. Die Schüler können den Vollzeitunterricht verlassen und ein Zentrum für Teilzeitunterricht besuchen oder eine anerkannte Ausbildung absolvieren, zum Beispiel die mittelständische Lehre. Nach erfolgreichem Abschluss des Regelsekundarunterrichts bietet sich dem Jugendlichen auch die Möglichkeit, ein Studium an einer Hochschule oder einer Universität anzutreten.

Der Primarschulunterricht umfasst sechs Jahre, und die Kin-der erhalten nach erfolgreichem abschluss das grundschulab-schlusszeugnis.

Der Sekundarschulunterricht ist inzweijährigeStufenaufgeteilt:Beobachtungsstufe,orientierungs-stufeundBestimmungsstufe.DieBeobachtungsstufeumfasstdiebeidenerstenJahre.DieSchülerwer-denineinerreiheallgemeinbildenderFächerunterrichtet:SiesollenihreFähigkeitenundinteressenentdecken.DieBeobachtungsstufegibtesinallenSchulenderDeutschsprachigenGemeinschaft.FürSchülerohnePrimarschulabschlussbieteneinigeSchuleneinAnpassungsjahran,andassichein2.JahrdesberufsbildendenUnterrichtsanschließenkann.WährenddesdrittenundviertenJahresdurchlau-fendieSchülerdieOrientierungsstufe.SiehabendieMöglichkeit,sichfürHaupt-undergänzungsfä-cher zu entscheiden.

Ab derorientierungsstufe gibt es drei Unterrichtsformen: den allgemeinbildendenUnterricht, dentechnischen unterricht und den berufsbildenden unterricht:

AbdemfünftenJahrbeginntdieBestimmungsstufe. ein wechsel der studienrichtung ist jetzt nicht mehrmöglich.DieSchülerlegensichaufeineStudienrichtungunddieUnterrichtsfächerfest.

Unterrichtsform Ziel Abschluss

Allgemeinbildender Unterricht bereitetaufeinStudiumvor Abschlusszeugnisderoberstufe(6Jahre)

Technischer Unterricht bereitet auf ein studium und auf abschlusszeugnis der oberstufe deneinstieginsBerufslebenvor mitBefähigungsnachweis(6Jahre)

Berufsbildender Unterricht bereitetaufdeneinstiegins Studienzeugnis&Befähigungsnachweis(6Jahre) Berufslebenvor,Studienmöglich- Abschlusszeugnisderoberstufe(7Jahre/6+1Jahr) keitenstehenoffen

2.1. DIe schule

2. Das unterriChtsangeBOt in Der DeutsChspraChigen gemeinsChaft

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ziel der lehre ist das erlernen eines Berufes im Betrieb, wo-bei zusätzliche theoretische Kenntnisse in einem der beidenZentrenfürAus-undWeiterbildungdesMittelstandes(ZAWM)vermitteltwerden.

anforDerungen für eIne lehreUmeinenLehrvertragabzuschließen,mussderJugendlichedasGrundschulzeugnisbesitzenunddiezweierstenSekundarschuljahredesallgemeinbildendenUnterrichtsoderdiedrei erstenSekundar-schuljahre des berufsbildenden unterrichts bestanden haben. falls dies nicht der fall ist, muss eine Aufnahmeprüfungbestandenwerden.AußerdemmussderJugendlicheimlaufendenZiviljahrminde-stens das 15. lebensjahr erreicht haben. DieLehrzeitdauertinderregeldreiJahre.AbiturientenkanneineverkürzteLehrdauerzugestandenwerden.DieLehrebestehtzuvierFünftelauseinerAusbildungineinemBetriebundzueinemFünf-tel aus einer schulischen Ausbildung in einem Aus- undWeiterbildungszentrum desMittelstandes(ZAWM).DieseschulischeAusbildungistinFach-undAllgemeinkundeunterteilt.

siehe auch: www.iawm.be

Das Abiturdiplom ermöglicht dem Absolventen den ZugangzumStudiumaneinerHochschuleodereinerUniversität(weitere Infos unter Punkt 3.2.1: Aufbau und Begriffserklärungen).

inderDeutschsprachigenGemeinschaftbietetdieAutonomeHochschulederDeutschsprachigenGemeinschaftverschiedeneStudiengängean,vondenenmanchezueinemBachelordiplomführen.

Ausbildungsangebot der Autonomen Hochschule der Deutschsprachigen Gemeinschaft:

Vollzeitiges Hochschulstudium: -BachelorinGesundheits-undKrankenpflegewissenschaften -BachelorKindergärtner* -BachelorPrimarschullehrer*

Duales Bachelor-Hochschulstudium -Bachelor Buchhalter -BachelorBankkaufmann -BachelorVersicherungsmakler

Andere Ausbildungen, die von der Autonomen Hochschule angeboten werden**: -lehrer-Mediothekar -FührungskraftinderPflege -BefähigungzumreligionslehrerimSekundarschulwesen -Förderpädagogik -FranzösischFremdsprachendidaktik -VorbereitungzumerhaltdespädagogischenBefähigungsnachweises -ergänzenderberufsbildenderSekundarunterricht–Krankenpfleger -Vorbereitungsjahr–AnimatorfürKindergemeinschaften

* Zur Erstausbildung im Studienbereich Lehramt Primarschule oder Kindergarten wird der Student zugelassen, der die Aufnahmeprüfung an der AHS bestanden hat und folgende Bedingungen erfüllt: Er ist Inhaber eines Abschlusszeugnisses der Oberstufe des Sekundarunterrichts oder eines Hochschulnachweises oder eines gleichgestellten Studiennachweises. Beim Aufnahmetest werden die Kenntnisse in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik geprüft.** Um an den Zusatzausbildungen teilzunehmen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Für weitere Informationen, wenden Sie sich an die Autonome Hochschule. Siehe auch: www.ahs-dg.be

2.2. DIe lehre

2.3. Das stuDIum

*Voraussetzung: Mittlere Reife und Gesellenbrief

Vollzeitiges oder duales Bachelor-Hochschulstudium in der

Deutschsprachigen Gemeinschaft(Kindergärtner,Primarschullehrer,Krankenpfleger,Buchhalter,

Bankkaufmann,Versicherungsmakler)

AbiturAllgemein-bildenderUnterricht

2. und 3. stufe

AbiturTechnischerÜbergangs-unterricht

2. und 3. stufe

AbiturTechnischer

Befähigungs-unterricht

2. und 3. stufe

Abitur (7.B)

Berufs-bildenderUnterricht

2. und 3. stufe

Teilzeit-unterricht

Industrie-lehre Lehre Aufnahme-

prüfung

Abitur(7.B)

Meister(3 Jahre)

Meister(2 Jahre)

Meisterkurse(Betriebs-führung)

hoch

schu

leSe

kund

arsc

hule

Kindergarten

Primarschule

1. Stufe der Sekundarschule Differenziertestufe

2.4 schema: unterrIchtsangeBot In Der DeutschsprachIgen gemeInschaft

*

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AUSBiLDUnGSMöGLicHKeiteninDerFörDerScHULe

Seku

ndar

schu

lePr

imar

schu

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Soziale Abteilung

Form 1

Soziale & berufliche Abteilung

Form 2

Berufsbildender Unterricht

Form 3

• Ausbildungsform 2DieFördersekundarschulebieteteineAusbildungsforman,diediesozialeundberuflicheeingliederungzumZielhat(Form2).DieSchülersolleneineallgemeine,sozialeundberuflicheAusbildungerhalten,dieesihnenermöglicht,sichineinindividuellabgestimmtesLebens-undarbeitsmilieu einzugliedern. Diese form der ausbildung besteht aus zwei phasen. Dauer und Inhalt der phasen werden auf jeden einzelnen SchülervomKlassenratmitUnterstützungdesfürdieBetreuungverant-wortlichenKaleido-Zentrumsabgestimmt.

• Ausbildungsform 3DieseberufsbildendeAusbildungsforminderFördersekundarschule(Form3)verfolgtdasZiel,denSchülerneineallgemeine,sozialeundberuflicheAusbildungzuvermitteln.DerSchülersolldieMöglichkeiterhalten,sichnachBeendigungderAusbildungineinnormalesLebens-und arbeitsumfeld zu integrieren.

DieFörderprimarschulewirdvonSchülernimAltervon3bis12(bzw.bis14)Jahrenbesucht.inderFördersekundarschule,dieSchülerab12Jahrebis18(bzw.bis21)Jahreaufnimmt,werdendrei unterrichtsformen angeboten:Form1: FördersekundarunterrichtdersozialenAbteilungForm2: Fördersekundarunterrichtdersozialenundberuflichen abteilungForm3: BerufsbildenderFördersekundarunterricht

• Ausbildungsform 1DieFördersekundarschulebieteteineAusbildungsforman,dievorallemdiesozialeeingliederungzumZielhat(Form1).DerSchülermitBeeinträchtigungsolllernen,möglichstselbstständigineinemgeschütztenUmfeldzuleben.DieseAusbildungsformsolldenSchülernAnreizebieten,sichimrahmenihrerFähigkeiteninderGesellschaftzurechtzufindenundKontaktezuanderenMenschenzuknüpfen.

Wir verweisen auf den Band 3 der Schriften-reihe des Ministeriums der Deutschspra-chigen Gemeinschaft „Unterricht und Ausbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens“ (2008) - siehe auch die Broschüre des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft „Ausbil-dung für Schüler und Jugendliche“.

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FürdasUnterrichtswesenaußerhalbderDeutschsprachigenGemeinschaftverweisenwiraufunsereInternetseite: www.berufsorientierung.be > Studium im In- und Ausland

informationen zur dualen Ausbildung au-ßerhalb der Deutschsprachigen Gemein-schaftfindenSieunteranderembei:

iFAPMeinderFranzösischenGemeinschaft: www.ifapme.be SYntrAinderFlämischenGemeinschaft: www.syntra.be eFPinBrüssel: www.efp-bxl.be Leportaildel’enseignementenFédérationWallonie-Bruxelles: www.enseignement.be onderwijskiezer: www.onderwijskiezer.be LeForem–carrefoursemploiFormationorientation: www.leforem.be

3.2 Das stuDIum

3.2.1 AufbauundBegriffserklärungen

VorBeMerKUnG40 europäische Staaten haben vereinbart, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Die Studiengänge werden in Struktur und Qualität einander angeglichen. Die Studienabschlüsse heißen Bachelor und Master. Bachelor- und Master-Studiengänge haben ein Studienkonzept: sie sind modularisiert. Module sind größere Studieneinheiten, bestehend aus verschiedenen Veranstaltungen wie Vorlesungen und Semi-naren. In diesen werden nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch für das Berufsleben wichtige Schlüsselkom-petenzen wie z.B. Recherche- und Präsentationstechniken, Teamarbeit und Zeitmanagement vermittelt.

Bachelor:DenBachelorerwirbtmannacheinemzumeistdreijährigenStudium.nebenWissenschaftundtheoriewerdenPraxiselementeangeboten,diesichkonkretaufdenBerufbeziehen.

Master:WersichnachdemBachelorweiterspezialisierenwill,kannnachdemAbschlussoderauchspäterberufsbegleitendeinzusätzliches,zumeistzweijährigesMaster-Studiumabsolvieren.

3.1 DIe Duale ausBIlDung

3. Duale ausBilDung unD stuDium ausserhalb der deutschsprachigen gemeinschaft

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Studieren in Bausteinen: Für jedesabgeschlosseneModuloder jeden„Baustein“erhältmanLeistungs-punkte(credits).SiewerdenwährenddesStudiumsgesammelt.DieAbschlussnotehängtdamitnichtmehralleinvonPrüfungenamendedesStudiumsab,sondernauchvondem,wasmandasgesamteStudiumübergeleistethat.

„Credits“: Die leistungen der studenten in den einzelnen modulen werden nach dem european credit transferSystem(ectS)bewertet,d.h.innerhalbdereinzelnenStudiengängewerdendieFächermitPunk-ten (credits)bewertet,diederStudent sammelt,biserallePunkte,die füreinStudienjahrvorgesehensind,zusammenhat(eincreditentsprichtungefähr24ArbeitsstundendesStudenten).oberdiesaneinereinzigenHochschuleoderUniversitätmachtoderPunkteananderenHochschulenoderUniversitätenimin-oderAuslandsammelt,istunerheblich.

Einschreibung: Wasdieeinschreibemodalitätenbetrifft,sokannmansichnachdemerhaltdesAbiturdiplomsinBelgienbisMitteSeptemberaneinerHochschuleoderUniversitäteinschreiben.inDeutschlandhingegengibtesspezifischeeinschreibefristenundBewerbungsverfahren,welchezumgrößtenteilonlineablaufen.

Zulassungsbedingungen:FürbestimmteStudiengängemüssengewisseZulassungsbedingungenerfülltwerden.JedochkönnendieseBedingungenvonStudiumzuStudiumodervonLandzuLandvariieren.inBelgienmussmanbeispielsweiseeineZulassungsprüfungablegen,wennmanzumMedizinstudiumzugelas-senwerdenmöchte.inDeutschlandmussfüreinigeStudiendervorgegebenenumerusclaususerfülltodereinVorpraktikumabsolviertwerden.FürdasStudiuminderDeutschsprachigenGemeinschaft,sieheSeite7.

Nützliche Internetadressen: www.enseignement.be(deAàZ)-www.hrk-bologna.de

3.2.2HochschuleoderUniversität?

HartnäckighaltensichdieGerüchte,miteinemHochschulabschlussverdienemanimBerufslebenweni-gerunderhaltezudemwenigerAnerkennung.DiesjedochzuUnrecht,einStudiumaneinerHochschulekannjenachBrancheVorteilehaben.

indertheoriesindbeideStudienformenschonlängstgleichwertig.BeiderUnterzeichnungderBologna-erklärungwurdedasStudiensystemkomplettumgekrempelt.HeutzutagebildenUniversitätenauchbe-rufsbezogenausundeinerworbenerBachelorderHochschulequalifiziertebenfallszumMasterstudiumanderUniversität.ZudembietenauchHochschulenMasterstudiengängean.

HochschulenbietenVorteileinjenenBranchen,indeneneinUmsetzendesGelerntenindiePraxis,bzw.beruflicheerfahrungsinnvollist.U.a.sinddamitdieBereicheSport,Hotelindustrie,MarketingundWer-bunggemeint.FürdieHochschulenisteswichtig,aufdemneuestenStandzusein.SiebietengleichimerstenJahrKursemitPraxisbezugimgewähltenFachbereichan,währenddieUniversitätanfangsvor-wiegendallgemeinbildendeUnterrichtevorweist.DieHochschulenbereiteneheraufeinenspezifischenBerufodereinspezifischesBerufsfeldvor.inBelgienorganisierendieHochschulenStudiengängekurzerDauer(einZyklusvon6Semestern:berufsqualifizierenderBachelor)undlangerDauer(einZyklusvon6Semestern:Übergangsbachelor,gefolgtvoneinemZyklusvon2,4oder6Semestern:derMaster).DieUniversitätenorganisierennurStudiengängelangerDauer,sprichÜbergangsbachelorvon6SemesterngefolgtvomMastervonmindestens2Semestern.BeideStrukturenorganisierenergänzungsmaster,aberz.B.inBelgienorganisierennurdieUniversitätenden3.Zyklus-dasDoktorstudium.

DieUniversitätenbietenMasterstudiengängeinz.B.Philosophie,Sprach-undLiteraturwissenschaften,Geschichte,Psychologie,...an,also inHumanwissenschaften. indiesenStudiengängenwirdsichnichtnotwendigerweiseaufeinespezifischeberuflichetätigkeitimVorausfestgelegt.

inderregelsindUniversitätsstudiengängeindividuellerausgerichtet,derrahmensowiedieBetreuunglockerer.eswirdvondenStudentenerwartet,dasssiedieFähigkeitbesitzen,autonommitderFreiheit,diemanihnengewährt,umzugehenundsichselbstzuorganisieren.imGegensatzdazubietenHochschu-len einen festeren und schulischeren rahmen.

Generellzubeachtenist,dassdieuniversitärenStudieneheraufLehreundForschungvorbereiten.imGegensatzdazusinddieHochschulenpraxisorientierter.esisteineindividuelleentscheidung,obmanzurHochschuleoderzurUniversitätgeht.DieWahlhängtunteranderemvomAngebotundvondenpersön-lichenVorliebenfürtheorieoderPraxisab.

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4. Der start in Die lehre/Das stuDium

Sowohl die Betriebe als auch die Hochschulen und Universitäten stellen gewisse Anforderungen an die Schulabgänger.

KeinArbeitgebererwartet,dassdieSchulabgängerdasWissenundKönneneineserfahrenenBerufstätigenmitbringen.ManmussnichtinallenPunktenperfektsein,vieleeigenschaftenentwickeln sich erst im Prozess des lebenslangen Lernens.Jedoch stellen die ausbildenden Unternehmen gewisse An-

sprüche andie jungenBerufseinsteiger.DieBerufsausbildungmuss auf einer solidenBasis aufbau-enkönnen.AmendederSchulausbildungwirddahervorausgesetzt,dassGrundlagenfüreinestabilePersönlichkeit, fürGemeinschaftsfähigkeit, für Lern-und Leistungsbereitschaftgelegt sindunddassgrundlegendeKenntnisse inallenFächernerworbenwurden.DiegestelltenAnforderungenhängenselbstverständlichauchvonderArtdertätigkeit,derPosition,demMaßanVerantwortung,usw.ab.

nebendenfachlichenVorkenntnissenspieltdieindividuellePersönlichkeitheuteeinesehrgroßerollebei der vergabe des arbeitsplatzes. inderregelunterscheidetmanzwischendreiArtenvonKompetenzen,diefürdenberuflichenerfolgausschlaggebendsind:diefachlichen,diepersönlichenunddiesozialenKompetenzen.

I. Die fachlichen Kompetenzen – Elementares Grundwissen in den wichtigsten Lern- und Lebensbereichen

Mandarfnichtvergessen,dasskonkreteBasiskenntnisseinzumindestfolgendenBereichenbe-nötigtwerden: 1. Grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift

Der Jugendliche kann einfache Sachverhalte sowohlmündlich als auch schriftlich klar for-mulierenundaufnehmen.AußerdemmusserinderLagesein,einfachetextefehlerfreizuschreiben.

4.1 start In eIne lehre

4.1.1 WaserwartendieBetriebe?

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2. Kenntnisse der französischen SpracheDerJugendlichekanneinfacheSachverhalteaufFranzösischausdrückenundsichinAlltagssi-tuationenverständlichmachen.

3. Beherrschung einfacher RechentechnikenHierzugehörendievierGrundrechenarten,rechnenmitDezimalzahlenundBrüchen,Um-gang mit Maßeinheiten, Dreisatz, Prozentrechnen, Flächen-, Volumen- und Maßberech-nungenundfundamentaleGrundlagenderGeometrie.HinzukommensolltenderUmgangmittaschenrechnern,dieFähigkeiteinfachetextaufgabenzubegreifenunddiewichtigstenFormelnanwendenzukönnen.

4. Grundlegende Kenntnisse in Informatik DerJugendlicheweistgrundlegendeinformatik-KenntnisseaufundkanneinfacheAufgaben,wie u.a. text- oder Bildbearbeitungmit dem jeweiligen Programm (Word, excel,outlook,PowerPoint,…)selbstständigausführen.

II. Die persönlichen Kompetenzen – Die richtige „Einstellung“

DiepersönlichenKompetenzensindfürdieBetriebeunverzichtbar.Sieerwarten,dassdieMitar-beiterbestimmteGrundhaltungenundWertemitbringen,dennnursoklapptdasMiteinanderimBetrieb.

1. ZuverlässigkeitDerArbeitgebermusssichdaraufverlassenkönnen,dassderJugendlichedieihmübertra-genenAufgabenwahrnimmt,auchohnedauerndeÜberwachungundKontrolle.

2. Lehr- und LeistungsbereitschaftJugendliche sollten neugier und Lust auf neuesmitbringen und diese in der Ausbildungaktivieren.

3. Ausdauer – Durchhaltevermögen – Belastbarkeites ist erforderlich, dassdie jungenBerufseinsteiger auch inbelastendenSituationendazufähigsind,durchzuhaltenundnichtbeijedemMisserfolgaufgeben.

4. Sorgfalt – GewissenhaftigkeitimBetriebsindWertewieu.a.Selbstdisziplin,ordnungssinnoderPünktlichkeitunabdingbar.DievomArbeitgeberanvertrautenAufgabenerfordernGenauigkeitundernstnehmenderSache.

5. KonzentrationsfähigkeiteineguteLeistungistnurmöglich,wennderJugendlichedazuinderLageist,sichaufeinebestimmteAufgabezukonzentrierenunddieseKonzentrationaufrechterhaltenkann.

6. Verantwortungsbereitschaft – SelbstständigkeitDieseKompetenzenentwickelnsichzwarimLaufederBerufslaufbahnweiter,jedochsolltensie dennoch imAnsatz vorhanden sein. es geht darum, für etwas einzustehen - Unange-nehmes,LästigesundVerantwortungsolltennichtaufandereabgeschobenwerden.

7. Fähigkeit zu Kritik und SelbstkritikKritikfähigkeitbedeutetsowohlFehlereinzusehenundzukorrigieren,alsauchangemessenaufMissständehinzuweisen.

8. Kreativität und Flexibilitätesisterwünscht,eigeneideenhinsichtlichderalltäglichenbetrieblichenAufgabenundderor-ganisationdesArbeitsplatzeseinzubringenundsichinneueArbeitsbereicheeinzuarbeiten.

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III. Die sozialen Kompetenzen – „Soft Skills“

SozialeKompetenzensindpersönlicheeigenschaften,Fähigkeitenundeinstellungen,diefürei-nenpositiven,konstruktivenundgutenUmgangzwischenMenschenwichtigsind.

1. Kooperationsbereitschaft – TeamfähigkeitZusammenarbeitimBetriebistunbedingtnotwendig.GefragtsindMitarbeiter,dieaufKoo-peration,aufdenAustauschvoninformationen,erfahrungenoderVerbesserungsvorschlägenausgerichtet sind.

2. Höflichkeit – FreundlichkeitHöflichesVerhaltenistnichtnurinnerbetrieblichleistungsfördernd,sondernstärktauchdieBeziehungenzuröffentlichkeit,zudenLieferantenundvorallemzudenKunden.DarüberhinaussollteeinhöflichesundfreundlichesVerhaltenauchaußerhalbdesBetriebesandentag gelegt werden.

3. KonfliktfähigkeitDifferenzenbeiMeinungenundHaltungenwerdenfriedlichundkonstruktivverarbeitetundsomitoffeneundversteckteAggressionenverhindert.

4. ToleranzMansollteanderendasMaßantoleranzentgegenbringen,dasmanauchvonseinemGegen-übererwartet.

5. RespektSeineKollegenundVorgesetztenrespektierensollteselbstverständlichsein.ebenso isteinrespektvollerUmgangmitdenKundenunerlässlich.

6. Empathie - MitgefühlBei tagtäglichem Zusammenarbeiten ist das Zwischenmenschliche von großer Bedeutung.DieKollegenundKundenverstehen,setzteinMinimumanempathievoraus.

DieseListederKompetenzenkönntemannochfortsetzen.Daheristesauchnatürlich,dassniemandalledieseFähigkeiteningleichemMaßevereint.Selbstverständlichistjedochauch,dasseigenschaftenwieFleiß, Zuverlässigkeit, Sorgfalt,Höflichkeit,Verantwortungsbewusstseinusw. von jedemBetriebvorausgesetzt werden.

KeinMenschistohneFehler,Schwächensindetwasganznormales.DieelternkönnenversuchenmitdemJugendlichengemeinsamzuerörtern,wodieDefizitedesJugendlichenliegen,umeventuelldaranzuarbeiten.Gemeinsamkannüberlegtwerden,wasdafürgetanwerdenmuss,umu.a.denAnforde-rungen der Betriebe gerecht zu werden.

Die erwartungen an die angehenden studenten sind von hochschule zu hochschule und von universi-tätzuUniversitätunterschiedlich.eshängtdavonabinwelcherGemeinschaftoderwelchemLandmanstudierenmöchte.

auch sind die anforderungen einer hochschule nicht dieselben anforderungen wie die einer universi-tät.eskommtaußerdemdaraufan,fürwelchesStudiummansichentschiedenhat.JedochkönnensichdieangehendenStudentenandenvorhergenanntenKompetenzenorientieren,dadiesesowohlfürAuszubildendealsauchfürStudentengültigsind.

4.2 vorBereItung auf eIn stuDIum

4.2.1 WaserwartendieHochschulen/Universitäten?

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Vorbereitungsjahre DieAnGeBoteDerSeKUnDArScHULen

einigeSchuleninderFranzösischenGemeinschaftbietenein7.JahrnacherfolgreichemAbschlussderoberstufederSekundarschulean.esdientdazu,dieangehendenStudentensogutwiemöglichaufbestimmteStudienfächervorzubereiten.Dasistvorallemdannratsam,wenndasvorherabsolvierteschulischeProgrammimHinblickaufdasangepeilteStudiumalsunzureichenderachtetwerdenmuss.DerSchülerkannzusätzlichesWissenerwerben,seineArbeitsmethodenverbessernundseinStudiummitdemnötigenSelbstvertrauenangehen.

einsolchesVorbereitungsjahrgibtes indenFächernMathematik,MathematikundWissenschaftenundSchauspielundVerbreitungstechniken.

DieAnGeBoteDerFortBiLDUnGSeinricHtUnGen(ABenDScHULen)

einereihevonFortbildungseinrichtungen inderFranzösischenGemeinschaftorganisierenebenfallsKurse,dieaufeinhöheresStudiumvorbereiten, insbesondereindenFächernMathematik,Wissen-schaftenundMethodik.

DieAnGeBoteDerUniVerSitÄten

DieUniversitätenorganisierenKurse,dieaufeinUniversitätsstudiumvorbereiten.eshandeltsichmei-stensumkurzeAusbildungenvonzweitagenbiszudreiWochen(inderregelvonMitteAugustbisMitteSeptember).

DieKursedienenunteranderemdazu,

• dieKenntnisseindenwissenschaftlichenFächernzuverbessern, • sich mit den sprachlichen anforderungen vertraut zu machen (korrektesFranzösischistunerlässlich),• dieArbeitsmethodendemUniversitätsniveauanzupassen, • sich mit verschiedenen computeranwenderprogrammen vertraut zu machen.

DieVorbereitungsaktivitätenbestehenausklassischenFrontalvorlesungen,Seminaren,Diskussionen,Übungen,Abfragenusw.DieKursesindstudienbezogen.DasbedeutetzumBeispiel,dasskünftigeinformatikernichtdiegleichenMathematikkursehabenwieIngenieure in management.DarüberhinauswerdenSelbstbewertungstestsinFranzösisch(Muttersprache),chemieundPhysikan-geboten.

Ein Studentenzimmer (Kot) suchen und finden

DieJugendinformationszentrenhabeninformationenzudiesemthemazusammengestellt,dieunterfolgendemLinkzufindensind:> www.jugendinfo.be/bildung/studentenzimmer.php

4.2.2 vorbereitungsjahre & studentenzimmer

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5. lehraBBruCh, stuDienaBBruCh

aller anfang Ist schwer: laufen lernen, fallen lernen

Die ersten Schritte sind immer wackelig. Ob im Babyalter oder im neuen Lebensabschnitt. Doch zum Lau-fen gehört auch Stolpern und manchmal leider auch der Fall.

DiefolgendenZeilensindabsolutnichtalsentschuldigungfürFaulheitundLustlosigkeitzuverstehen.Siesolltennurwissen,dassSienichtdieeinzigensind,diemiteinerschwierigenSituationfertigwerdenmüssen.UndhierwerdenWegeaufgezeigt,dieauseinemengpassführenkönnen. nichtimmerläuftallessoglatt,wiemanessichamAnfangvorstellt.DochwennsichdieerwartungenallerBeteiligtenüberlängereZeitnichterfüllen,istdieentscheidungzumAbbruchnotwendigumdienächstenSchritteinAngriffzunehmenundsichneuzuorientieren. DieGründefürdenAbbruchkönnenvielfältigernatursein:DerJugendlichestelltfest,dasserfürdengewähltenBerufoderdasgewählteStudiumnichtgeeignet ist,dasinteressenachlässt,privatePro-blemeentstehen,eszuDifferenzenamArbeitsplatzoderamStudienortkommtusw. nichtseltenbetrachtenderJugendlicheundseinedirekteUmgebungdenAbbruchalseigenesVersa-gen.HäufigwirdderBlickeinseitigaufdenJugendlichenalsAbbrechergerichtet,dieeinflussfaktorendadurchvonvornhereinzuseinenLasteneingeschränkt. einAbbruchistindenwenigstenFälleneineinfachesUnterfangen.Bevorerdieentscheidungtrifftab-zubrechen,liegtaufdemJugendlichenmeisteinetonnenschwereLast.Zumeinenmüssenesschwer-wiegendeGründesein,dieihnzudiesemSchrittbewegen.Dasmussverarbeitetwerden.ZumanderenstehtervoreinemBergungeklärterFragen:Wiesollesweitergehen?Wiereagierendieeltern?

AUcHFÜreLternKeineScHöneSitUAtion

GeradeindieserZeitbrauchenJugendlicheeltern,aufdiesiesichverlassenkönnen,dieverständnisvollreagieren,aberauchneuenMutmachen.WersichselbstüberdiezurVerfügungstehendenMöglich-keiten,aberauchAlternativeninformiert,kannseinemKindmitratundtatzurSeitestehen.AuchbeidenelternistnichtimmerallesnachPlanverlaufen,eswurdenniederlagenundenttäuschungenein-gesteckt.Deshalbnütztesnichts,Vorwürfezumachen,besseristes,gemeinsammitdenJugendlichennacheinerLösungzusuchen.

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lehraBBruchinderDeutschsprachigenGemeinschafterfolgendiehäufigstenVertragsauflösungenimerstenLehrjahr.MitzunehmenderLehrdauerhalbiertsichjedochdieAnzahlderVertragsbrüche.imSchuljahr2015-2016wurden51vorzeitigeVertragsauflösungenim1.Lehrjahrregistriert;imzweitenLehrjahrwarenesnoch31undimdrittenJahrkamesnurnochin10FällenzueinemvorzeitigenVertragsende.

Demnachwerdengut17%derneuenLehrverträgeimerstenLehrjahrwiederaufgelöst,allerdingshäu-figinVerbindungmiteinemBerufswechsel(falscheVorstellungenvondenrealenAnforderungenodertätigkeitenineinembestimmtenAusbildungsberufoder-betrieb)oderrückkehrzurSchule(falscheVorstellungenvondenAnforderungeninderLehreimAllgemeinen).

Die Vertragsbrüche erfolgenmeist während der gesetzlichfestgelegten Probezeit. Wäh-renddieserProbezeit kannderlehrvertrag auch ohne nennung vonschwerwiegendenGründeneinseitigaufgelöstwerden.DerLehrling entdeckt erstmals denBetrieb und den Beruf, der mei-ster muss feststellen, ob der lehrling zum Betrieb passt und den gestellten anforderungen gerechtwerdenkann.“

Darüber hinaus konnte festge-stellt werden, dass die anzahl der Vertragsbrüche sich wäh-rend der halbjährlichen Prü-fungsperiodenhäuft.(Stand2016)

stuDIenaBBrucheinStudienabbruchwirftProblemeaufundsolltedaherreiflichüberlegtundvorabmitverschiedenenBezugspersonen,etwademStudienberaterderHochschuleoderUniversitätbesprochenwerden.

einiGerAtScHLÄGe!• DemJugendlichenhelfen,sichnichthängenzulassen,aktiv zubleiben,UnterstützungundGesprächspartnerzusuchen• DenJugendlichendazuermuntern,selbstherauszufinden, was er tun will• MitdemLehrlingssekretariatundeventuellderBerufs- beratungKontaktaufnehmen• DasBerufsinformationszentrumaufsuchen,umsichzu informieren • WennderJugendlichenochimschulpflichtigenAlterist: umgehend entweder eine neue lehrstelle suchen oder dierückkehrzurSchuleindieWegeleiten• WennderJugendlicheüber18Jahrealtist:sichbeim ArbeitsamtderDeutschsprachigenGemeinschaftals arbeitsuchender eintragen

• DemJugendlichenhelfen,sichnichthängenzulassen,aktivzubleiben,Unterstützungund Gesprächspartnerzusuchen

• DerJugendlichesolltesicheinerSituationsanalyseunterziehenundu.a.folgendeFragen beantworten:WarumhabeichgeradediesesStudiumgewählt?Wasmachtemichzufrieden undwasunzufrieden?erkenneichGrenzen(Motivation,Leistung,Arbeitsorganisation…)? Wasinteressiertmichheute?WelcheKenntnisseundFähigkeitenhabeicherworben? WelcheAlternativenhabeich?WelcheWegestehenmiroffen?usw.

• DerJugendlichesolltemitderBerufsberatungKontaktaufnehmenundeinBerufsinforma- tionszentrumaufsuchen,umsichzuinformieren(sieheS.18)

• DerJugendlichesolltesichbeimArbeitsamtderDeutschsprachigenGemeinschaftalsArbeit- suchender eintragen.

einiGerAtScHLÄGe!

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Einige Ansprechpartner, die dem Jugendlichen in dieser Situation helfen könnten:

• StudienberaterderHochschuleoderUniversität• Kaleidoostbelgien• ServicesPsycho-Médico-Sociaux• BerufsorientierungdesArbeitsamtsderDeutschsprachigenGemeinschaft• sIep• ceDIep• informationenrundumdenStudienabbruchinDeutschland: www.arbeitsagentur.de/bildung/studium/probleme-im-studium

aBBruch, aufBruch, DurchBruch

„Es braucht oft mehr Mut, seine Meinung zu ändern, als an ihr festzuhalten.“ (FriedrichHebbel)

oder, auf dieAbbrecherproblematikangewandt:DerAbbruch kanneinechance sein, deneigenenrotenFadenimLebenneuaufzunehmenundnetzwerkezuknüpfen,dieneueHorizonteeröffnen.

DerAbbruchsolltevonallenBeteiligtenalschancefürGesprächeundeinenAufbruchgenutztwerden.DieJugendlichenundelternsolltendieMöglichkeithaben,daserlebtezuverarbeitenundeineStand-ortbestimmungvorzunehmen.DieBeratungeinesBerufsberaterskannindiesemZusammenhanghilf-reich sein.

DenBlickindieZukunftrichtenunddenDurchbruchanvisieren,istfürdieJugendlichendernächsteSchritt inserwachsenenleben.Für siegiltnun,dieeigenenKenntnisseundFähigkeitenmitdenLe-bensträumenineinklangzubringenunddieFähigkeitzuerlangen,entscheidungenzutreffenunddieKonsequenzenzutragen.

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Zwei Entscheidungshilfen für die Berufswahl stehen zur Verfügung: die Berufsorientierung und die be-rufliche Beratung. Die Berufsorientierung umfasst Aktionen, die dazu dienen, zu sensibilisieren, sich mit der beruflichen Zukunft auseinander zu setzen, sich über Studien, Ausbildungen, Berufe und Arbeits-welt zu informieren. Hier einige Beispiele: Eltern erzählen im Kindergarten über ihren Beruf; in der Pri-marschule werden Betriebsbesichtigungen organisiert; in der Sekundarschule absolvieren die Schüler ein Erkundungspraktikum im Betrieb; das IAWM bietet während der Osterferien „Schnupperwochen“ für alle Jugendlichen ab 15 Jahren an,...

Die berufliche Beratung findet im Rahmen von Einzel- oder Gruppengesprächen statt, in denen auf ein Berufsziel hingearbeitet wird.

Der Fachbereich Berufsorientierung des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter-stütztdieratsuchendenbeiihrerentscheidungfürdenrichtigenBeruf.DieBeratungfindetineinempersönlichenGespräch statt. imMittelpunkt stehendie interessen, FähigkeitenundKenntnissederJugendlichen.AusschlaggebenddabeisindnichtnurdieberuflichenVorstellungenundneigungenson-dernauchdierichtigeSelbsteinschätzung.esgehtalsodarum,demeinzelnenzuhelfen,eineüberlegteentscheidungzutreffen.

Derratsuchende,dereineberuflicheBeratunginAnspruchnimmt,brauchtZeitunddieBereitschaft,über sich selbstnachzudenken. SeineFragestellungbestimmtdasBeratungskonzeptunddenBera-tungsverlauf. Dieses angebot versteht sich auch als „hilfe zur selbsthilfe“. Die letztendliche entschei-dungliegtinderHanddesJugendlichen.

6.1 DIe BeruflIche Beratung

6.2 BerufsInformatIon

Zu den Grundlagen einer überlegten Berufswahl gehört neben dem erkennen der persönlichennei-gungen,interessenundFähigkeitenaucheineaktuelleinformationzudenbestehendenAusbildungen,denBerufenunddenchancenundrisikenaufdemArbeitsmarkt.Dieseinformationensindsehrwichtig,ummöglichstvieleelementeindenBerufswahlprozesseinfließenzulassen.

DasArbeitsamtderDeutschsprachigenGemeinschaftstelltindenBerufsinformationszentrenberufs-wahlvorbereitendesundberufskundlichesMaterialzurVerfügung,diesnichtnurfürdenbelgischenArbeitsmarkt,sondernauchgrenzüberschreitend.

Die Berufsinformationszentren sind: • DasArbeitsamtderDeutschsprachigenGemeinschaft • DieSchulmediothekenderSchulenKAe,rSi,PDS,cFA, KASV,BiB,BS-ti,MG

Weitere Berufsinformationszentren sind: • DerinfotreffineupenunddasJugendinformations- zentrum in st. vith: www.jugendinfo.be

6. Der faChBereiCh BerufsOrientierung

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Broschüre „Ausbildung für Schüler und Jugendliche in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens“(jährlich aktualisiert)

DieBroschüreenthältÜbersichtstabellenmitsämt-lichenKursen,dieimrahmendesallgemeinbilden-den, technischen und berufsbildenden unterrichts (einschließlich des Förderunterrichtes) sowie dermittelständischen Ausbildung (Lehre) erteilt wer-den.SiefindensodiekomplettePalettedesUnter-richtsangebotes in der Deutschsprachigen gemein-schaft.

Broschüre „Leitfaden für die Bewerbung“

HierfindenBerufsanfängerundArbeit-suchende anregungen und antworten auf alle fragen rund um das thema Be-werbung.

7. VeröffentliChungen zum thema

Die interaktive Studiendatenbank

DieBroschürenundvieleweitere

informationenzuAusbildung,

BerufswahlundBewerbungfinden

sie auch auf unserer webseite:

www.adg.be oder

www.berufsorientierung.be

UnsereDatenbankhältdiewichtigstenAngabenzudenStudienangebotenderUniversi-täten,HochschulenundKunsthochschuleninderFranzösischenundinderDeutschspra-

chigenGemeinschaft.

MithilfederSuchfunktionerhaltenSieZugriffaufalleStudienfächermitdendazugehörigenAngabenüberdie studieneinrichtungen.

www.adg.be/studiendatenbank

AHS - Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen GemeinschaftMonschauerStraße574700eupentel.087590500

Das Institut für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands - IAWMVervierserStraße44700eupen tel.087306880

Die Zentren für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes - ZAWMVervierserStraße73LuxemburgerStraße24700eupen 4780St.Vithtel.087593989 tel.080227312

Fachbereich Berufsorientierung des Arbeitsamtes Hütte794700eupentel.087638900

Infotreff Eupen & Umgebung VoGGospertstraße244700eUPentel.087744119

JIZ - JugendinformationszentrumVennbahnstraße4/54780St.Vithtel.080221567

Jugendbüro der Deutschsprachigen GemeinschaftBrauereihof 24700eupentel.087560979

Kaleido OstbelgienGospertstraße444700eupentel.087554644

Unterrichtsministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaftwww.bildungsserver.be

8. KOntaKte unD aDressen

Arbeitsamtder Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

St. Vith Eupen Kelmis Vennbahnstraße 4/2 Hütte 79 Kirchstraße 264780 St. Vith 4700 Eupen 4720 Kelmis +32 (0)80 280 060 +32 (0)87 638 900 +32 (0)87 850 360

[email protected] www.adg.be