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    F.D.P.-Bundestagsabg eordneter Mllemann : Mglichkeit , mit gutem Beispiel voranzugehen. Dazu sei aber erforderlich ,dasAntrags- und Zuteilungsverfahren zu entrmpeln, damit durch die Ernchtung vonSchutzrumen ceer einsturzsicheren Kellerdecken nicht unnotlge Verzogerungenceer finanZielle Einbu en eintreten. DerF.o .P.-Abgeordnete begrte es, da zurFrderung der Eigeninitiative bei der Errichtung offentlicher und privater Schutzrume fr 198 45,6 Millionen Mark vorgesehen sind ,die biS 1982 auf 49 ,7 MillionenMark gesteigert werden sollen. Es werdejedoch zu einem spateren Zeitpunkt gepruft werden mssen,ob diese Haushaltsanstze unverndert bleiben knnen .

    Gegen Gigantomanie imZivil- und KatastrophenschutzBessere Ausrstung der Helfer gefordert

    Die Notwendigkeit eines realistischen Konzepts fur den ZIVlt- und Katastrophenschutz hat In Bonn der sIcherheItspolItIsche Sprecher der F.D.P.-Bundestagsfraktion, Jurgen W Mllemann, betont. G gantomanle sei dabel ledoch vllig fehl amPlatz Vielmehr musse sich dieses Konzept Im Rahmen Jener konkreten Manahmen bewegen , die BundesInnenm inisterGerhart Baum aufgezeigt habe. So, wie zugeringe Anstrengungen auf dem Gebietdes ZIVi lschutzes die Glaubwrdigkeit derSIcherheitspolitIk In Frage stellten, sei einuberzogenes Konzept eher dazu angetan,MItrauen zu wecken .Die Behorden belBund , Landern und Gemeinden mtenpersonell und fachlich In der Lage sein, dererhhten Inanspruchnahme,die sich durchdie Verstarkung der ZIVilen Verteidigungergebe, zu entsprechen.

    Stellenwert erhhen.Dies setze auch Manahmen voraus,dieden Stellenwert der ZIVilen Verteidigungerhohten , um damit Bund, Lander und Gemeinden In die Lage zu versetzen , fachlichqualifiZiertes Personal zur Verstarkungdes ZIVilschutzes emsetzen zu kannenNach seiner Ansicht habe sich die Einrichtung verschiedener Bildungsstufen undBIldungssteIlen fur die ZIVile Verteidigung.einschlielich Katastrophen- und Selbstschutz, bewahrt. Eine bessere Abstimmung bel Bund und Landern hinsichtlichderThemenabgrenzung ,der Lehrmeinungund der Hinweise auf Lehrinhalte derjeweils anderen Einrichtungen erschemeIhm dringend geboten, erklrte Mollemann. Hierzu sei erforderlich ,da derBund neue Ausbildungs und Fuhrungsrichtlinien herausgebe.

    Einheitliche Fhrungs grundlagenPOSitiV bewertete es Mollemann,da nunmehr fur alle In der ZIVilverteidigung unddamit auch Im Katastrophen- und Selbstschutz mitwirkenden Institutionen einheitl iche Fhrungsgrundlagen geschaffen werden sollen Dies musse Im Interesse einerschnelleren Abstimmung gemeinsamerHille baldmglichst erfolgen. Dasgelteauch fur eine Noveilierung . Harmonlsl8-rung und mglichst auch eine Strallungaller Rechtsgrundlagen Mollemann for-

    derte die KultusminIsterkonferenz auf, dieGesamtverteidigung mit Schwerpunkt zivIle Verteidigung In den Schulen erlutern zulassen, damit die Bereitschaft zur Mitverantwortung und MitWirkung der Bevlkerung wachse,

    Schutzraumbau:Bestimmungen ..en trmpelnDie Im gesamten Bundesgebiet noch fehlenden 12000 herkomm ichen Sirenensollten bald Installiert werden,damit dieBevolkerung uberaliin allen Situationenunverzuglich gewarnt und zum selbstschutzmalgen Verhalten veranlat werden konne. Au erdem solle berlegt werden, wie durch Wirkungsvollere Aktionenals bisher sichergestellt werden knne,da die Bedeutung der Signale Jedem Burger bekannt sei. Nach AnSicht Mllemannsist es erforderlich , BauwIllige fur die Ernchtung von Schutzraumen zu gewinnen . Hierbiete sich fur alle offentllchen Bautrger die

    bst immung ber BeschaffungFr Beschaffung und Ersatz von Fahrzeugen der HIlIsorganIsationen sind bis1982 228,5 Miltionen Mark und im FinanzSonderprogramm In den nchsten vierJahren zustzlich 320 Millionen Markvorgesehen . Die geplanten Beschaffungen sollten mit den Katastrophenschutzorganisationen abgestimmt werden . Diesdrfe aber nicht dazu fhren ,da der Bundauf diesem Wege gezwungen werde,einerunbersichtlichen Typenviellalt den Marktzu erffnen,da das Bundesgert notwendigerweise den Zweck haben msse, dievorhandenen Geratschaften und Fahrzeuge technisch zu erganzen bzw zu ersetzen .

    STELLEN USSCHREIBUNGDie GESELLSCHAFT FUR DEN ZIVILSCHUTZ IN BERLIN - ein eingetragener Verein - der die Aufgabe hat, durch Aufklrung und AusbildungVerstandnls und Bereitschaft zur Mitarbeit Im ZIVilschutz zu wecken - suchtzum Eintritt ab 1. Januar 1980 einen neuen

    GeschftsfhrerDie Stelle Wird In Anlehnung an die Vergtungsgruppe IVa BAT bezahlt.Erwartet werden die Vorbildung und die Fhigkeiten, die es dem Geschftsfhrer ermglichen , im Rahmen eines privatrechtlIch organisierten Vereinsdie auf Ihn zukommenden Aufgaben optimal wahrzunehmen Herzu gehrtnicht nur die Wahrnehmung der Kontakte zu Behorden, Betrieben undanderen interessierten Stellen, sondern auch der Wille und die Fahlgkelten,In einer Grostadt die Ziele des ZIVilschutzes Initiativ und Wirkungsvoll zuvertretenDer Geschaftsfuhrer hat mit dem ehrenamtlichen Vorstand zusammenzuarbeiten, dessen Entscheidungen vorzubereiten und auszufuhren und gutenKontakt mit einer kleinen , aber regen MItgliederschaft zu halten.Er mu alle Lehrgangsabschlusse nachweisen, die fr eine vergleichbareStelle Im Bundesgebiet gefordert werden. Er mu weiterhin zur kollegialenLeitung eines kleineren MItarbeiterstabs In der Lage sein. PubliZistischeErfahrungen Sind erwunscht.Bewerbungen mit Lichtbild aus neuester Zelt sowie einem lckenlosenLebenslauf, Kopien der ublichen Unterlagen und Angabe von Referenzenwerden mglichst kurzfristig erbeten an die

    Gesellschaft fr den Ziv ilschutz in Berlin e,VHardenbergstrae 10, 1000 Berlin 12

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    nhaltFortbi ldung Im sozialen Bereich istkein Luxus 510. Bundeskonferenz des ASB :Bundesminister Antje Huberdankte denHilfsorganisationen.Information, Motivation,Untersttzung 8Zivilverteidigung, Zivil- undKatastrophenschutz in Bremen undDsseldorf diskutiert.Pulverlscher 13

    Au f dem neuesten Stand der Technik.Fast eine Urauffhrung 14Realistische bung in Wittlich:

    Aufbau und Inbetriebnahme einesHilfskrankenhauses erprobt.

    SChutzraumbetten s tatt Hotel 19VH S S tudiengruppe beimSchweizerischen Zivilschutzverband .Maximaler Schutz auf maximalemRaum 2Sicherungsverfilmung des wichtigenSchriftgutes im Lande Bremen .Die Aufgabe gemeinsam anpacken 22Selbstschutzwoche in Frankenthai:eineStadt im Zeichen des Selbstschutzes.

    Der Zlvll- und atastrophenschutz-selbstverstndlIche und unerllicheAufgaben 26Di e Referate von MinisterialdirektorWedler und DR K-GeneralsekretrDr. Schilling in Stuttgart.Das MInimagazin U 3

    In diesem Monat: Mitarbeit amZS M AGAZIN.

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    u OHOUBundesprsident empfngtVertreter des DeutschenFeuerwehrverbandesBundesprsident Karl Carstens empfingam 23. Oktober 1979 Vertreterdes Deutschen Feuerwehrverbandes zu einem An trittsbesuch. ln seinen e g r u n g ~ w o r t e ndankte der Bundesprsident den Vertretern von 813000 freiwilligen Feuerwehrmnnern, 20000 Beamten der Berufsfeuerwehren, 38000 Angehrigen derWerl< feuerwehren und 85000 Mitgliedernder Jugendfeuerwehren der Bundesrepublik Deutschland fr deren vorbildlicheund nicht ungefhrliche Arbeit und hobinsbesondere auch die wichtigen Funktionen hervor, die die Feuerwehr ber denBereich ihrereigentlichen gesetzlichenAufgaben hinaus im gesellschaftlichenLeben erfllt . Der Bundesprsident betonte ausdrcklich,daer sich auerordentlich dort fr die Mitglieder aller Feuerwehren ,aber insbesondere auch der Freiwilligen Feuerwehren, einsetzen werde , wosich in Zukunft eine entsprechende Notwendigkeit zeige. Im Vordergrund desrund einstndigen Gesprchs standen aktuelle Probleme des Feuerwehrwesenssowie Fragen, die sich aus der unterschiedlichen Struk1urder Feuerwehren inden europischen Lndern ergeben.Die von Prsident Albert Brger angefhrte Delegation des Deutschen Feuerwehrverbandes bestand aus den Vizeprsidenten Kalt Wiedemann (Freiwillige Feuerwehr), Kurt-Wemer Seidel (Berufsfeuerwehr), Dr. Hans Mingenbach (Werkfeuerwehren) und BundesgeschftsfhrerReinhard Vomeier.Im Rahmen der Gesprche dieses Antrittsbesuches entsprach der Bundesprsident der Bitte des Prsidenten AlbertBrger, die Schirmherrschaft ber den 25.Deutschen Feuerwehrtag im Juni 1980 InHannover zu bernehmen. Ferner sagteder Bundesprsident seine Teilnahme ander Festveranstaltung aus Anla des 25 .Deutschen Feuerwehrtages in Hannoverzu, welche am Freitag ,6. Juni 1980um14.00 Uhr in Hannover stattfindet.

    INTERSCHUTZ 8 :fast 3 Ausstellerun 5 SonderschauenErfreut ber die Entwicklung nahmen dieMitglieder des Ausstellerbeirates derINTERSCHUTZ8 Der Rote Hahnanllich ihrer Sitzung im November 1979das bisherige Anmeldeergebnis entgegen . Danach haben sich fast 300 Aussteller aus dem In- und Ausland fr die vom 7.bis 15. Juni 1980auf dem Messegelndein Hannover stattfindende internationaleAusstellung fr Brand- und Katastrophenschutz angemeldet. Mit ihrem Angebotwird der langjhrige Informationsstaubeendet. Noch laufende Verhandlungenmit potentiellen Ausstellern lassen einenweiteren Anstieg der Ausstellerzahlen erwarten. Das Anmeldeergebnis fr den industriellen Teil der INTERSCHUTZ 80bertrifft bereits jetzt ihre Vorgngerinvor acht Jahren in Frankfurt um rund90 Unternehmen.Ausstelleraus 17 Staaten belegen in Hannover eine Netto-Ausstellungsflche vonmehr als 36000 m2. Neben den 240 Ausstellern aus der Bundesrepublik Deutschland haben sich 53 aus Belgien,Brasilien,Dnemark, Finnland, Frankreich, Grobritannien, Irland, Israel, Italien,Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, sterreich,Schweden und derSchweiz zur INTERSCHUTZ 80 angemeldet.Zuzglich der durch ihre Themenvielfaltund ihren Informationsgehalt besondersins Gewicht fallenden 50 Sonderschauenauf einer Flche von etwa 17000 m2 erreicht die INTERSCHUTZ80 bisher einenUmfang von ber 53 000 m2 netto in sieben Hallen und im Freigelnde. ln denHallen werden die Sonderschauen demjeweiligen Schwerpunktthema des industriellen Angebotes rumlich zugeordnet.Durch die Vermischung des industriellenund des ideelen Teils wird dem Besucherder INTERSCHUTZ neben einer Angebotskonzentration gleichzeitig ein Einblickin die vielfltigen Aktivitten der auf dem

    Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes ttigen Organisationen geboten.Der AusstellerbeIrat der INTERSCHUTZ,dem neben Vertretern der ausstellendenIndustrie die Vereinigung zur Frderungdes deutschen Brandschutzes e. V.(VFDB), Hamburg, sowie der DeutscheFeuerwehrverband DFV), Bonn , angehren , wurde auch ber das umfangreicheVeranstaltungsprogramm informiert. ZumRahmenprogramm gehren sportlicheWettkmpfe, Bundeswertungsspielen derFeuerwehr-Musikzge, Sitzungen, Tagungen und Vorfhrungen sowie Empfnge.Ein Hhepunkt Wird am ErHnungstag derINTERSCHUTZ 80 mit einer Kundgebungvon 30 000 Teilnehmern und anschlieendem Festumzug durch die Stadt Hannoveranllich des 25. Deutschen Feuerwehrtages erreicht. Der Deutsche Feuerwehrtag unter der Schirmherrschaft desBundesprsidenten steht unter dem MottoDie Feuerwehren im Jahr 2000 .AmVorabend der Kundgebung hlt BundesprSident Prof Dr. Karl Carstens anllicheiner Feier zum 25. Deutschen Feuerwehrtag die Festansprache.

    Erfahrungsbericht berSchneekatastropheliegt vorDie Landesregierung des Landes Schleswig-Holstein hat Anfang November einendetaillierten, fachlich beraus interessanten Erfahrungsbericht ber die Schneeund Hochwassenkatastrophen an derJahreswende 978n9 vorgelegt. Auf berhundert Seiten stellt das schleswig-holsteinische nnenministerium nicht nur denAblauf der Geschehen minutis dar, eswidmet den beraus grten Teil der Publikallon den Schden und ihrer Beseitigung und - beraus ausfhrlich - denKonsequenzen fr den Katastrophenschutz. Von den gesetzlichen Grundlagenber die Organisation bis zu der personellen und materiellen Ausstattung derEinheiten, den Einsatz der Organisa.

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    usw wird in dem Bericht ein FazitDr . Uwe Barsche lin seinem Vorwort zusammenfas: Die zum Katastrophenschutz beru-Behrden und Organisationen, un-Bundeswehr und Bundes-,und eine groe Zahl freiwillihaben entschlossen und um-alles unternommen,um die Aus-auf die betroffeMenschen und ihr Hab und Gut zuNot zu lindern und dennoch grerer Schden zu verhin-

    rn .ZS -MAGAZIN wird ber die Erfahrun-noch ausfhrlich berichten.

    Brger mutenWohnungen verlassen

    Bremer Stadtteil Walle wurde am. November t 979 eine amerikanischeO-Zentner-Bombe aus dem 2 WeltkriegDa sich die Znder verklemmt,war die Entschrfung schwierigsehr gefhrlich. Die knapp 4000 Be-Straenzgeaufgefordert ,vorbergehend ihrezu verlassen. Nach 45 Minu-war der Blindgnger unschdlich ge-Unser Bild zeigt Sprengmeisteran der Bombe .mit eigenem

    Jugendfeuerwehraus Miedelsbach imhat jetzt ein eigenes. Durch Altpapiersammlunund Spenden brachten die jungennner 2000 DM zusammen .diesen Betrag kauften sie sich ein15, Baujahr 1951 In Eigenarbeit wur-und islwieder voll einsatzfhig.in GoldDr. Ottinger

    umund denwurde derdes Bundesprsidialamtes. Ottinger im Rahmen einer Fe ierstundePrs ident Albert Brger mit demDeutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz inPrsident Brger dankte.Ottinger fr seine langjhrigen Ver-im Bundesprsidialamtund in sei-Eigenschatt als Leiter der Ordens-Bundes-. Unser Foto zeigtrechts nach links:Ministerialrat.Ottinger, Prsident Albert Brger undVomeier.

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    ASS: Spikesverbot fr sttten weiterhin zu gewahrleisten. chen personellen und zeitlichen Aufwan-Rettungswagen lebensgefhr Insbesondere nach folgenden Rechts- des der auf dem Prinzip der Freiwilligkeitgrundlagen sind die Arbeitssttten ver beruhende betriebliche Selbstschutz vlel-lich pflichtet,Schutz fr die Belegschaft und fach als weitere Belastung nicht oder nurMit Befremden hat der Bundesvorstand Besucher bei internen Katastrophen bzw . unzureichend akzeptiert wird .des Arbeiter-Samariter-Bundes die Ent- Katastrophen,die von auen auf die Ar- Anzustreben wre daher sicherlich einescheidung der Bundesregierung ,auch in beitssttten einwirken knnen , zu ge- Harmonlsierung der gesetzlichen Bestim-diesem Winter fr Rettungsfahrzeuge kel - whrleisten :BGB 618 1 ), RVO 721 , mungen ber Unfallverhutung, Arbeits-ne Ausnahmegenehmigung vom generel- Gesetz fr BetriebSrzte, Sicherheitsinge-Ien Spikesverbot zuzulassen,zur Kennt- nieure und andere Fachkrtte fr ArbeIts- platzsIcherheit usw . n der Weise,da dienis genommen.Auf Anfrage des Bundes- sIcherheit,Arbeitsstttenverordnung des im Rahmen des betrieblichen Selbst-schulzes freiwillig von den Betriebentagsabgeordneten Horst Seefeld hatte die Bundes , nsbesondere 41 (1) und 55 , durchgefhrten Manahmen insoweit denBundesregierung die Auffassung vertre- Gewerbeordnung 120 A, Unfallverh-ten , mit den modernen Schneeketten und tungsvorschriften VBG 1und Erste Hilfe gesetzlich geforderten Unfallverhtungs-Hattreifen stehe ein gleichwert iger Er- aller Berufsgenossenschaften,Strah len- manahmen usw .gleichgestelltwerden ,als sie diesen gleichwertig sind .satz fr Spikesreifen zur Verfugung . Um - schutzverordnung des Bundes , Bundes- Entsprechende Bemuhungen meinesfang reiche Untersuchungen der Stiftung immissionsschutzgesetz, Bauordnungen Hauses sind jedoch bisher leider ohneWarentest ergaben jedoch: Fr Sp ikes - der Bundeslander, Versammlungsstt- Erfolg geblieben. So ist beispielsweise diereifen gibt es ke inen gleichwertigen Er- tenverordnungen ,Warenhausverordnun-satz (test 1 177 gen ,Hochhausverordnungen , Kranken- Anerkennung des Selbstschutz-Grundlehr-hausverordnungen . ganges fr die In den Unfallverhutungs-Die Bundesregierung sollte endlich die vorschriften der BerufsgenossenschaftenTatsachen zur Kenntnis nehmen , erklr- Die Rechtsgrundlagen sind bisher nicht geforderte Ersthelfer-Ausblldung indente hierzu der Bundesvorsitzende des widerspruchsfreiund nehmen nicht auf- Betrieben gescheitert ,wei lsowohl vonASB ,Martin Ehmer,vor der Presse . 16 einander Bezug . Eine Harmonisierung den Berufsgenossenschaften als auchTodesopfer und fast 1000 Verletzte hat sollte ressortbergreifend sowohl inner- von den Sanittsorganisationen dieein Glatteistag des vergangenen Winters halb des Bundes und der Lnder als auch Gleichwertigkeit In Abrede gestellt wordenim Durchschnitt gefordert. Wer ange- untereinandererfo lgen . Dabe i so llten an ist. Aus dem gleichen Grunde ist es auchsichts dieser Zahlen manvrierunfhige geeigneten Stellen auch auf die in der nicht gelungen,die vom BundesverbandRettungswagen in Kauf nehme ,so Eh- Vwv-Selbstschutz des BMI vom 11 . 5. fr den Selbstschutz angebotene Brand -mer, gefhrde nicht nur die Gesundheit 1971 genannten Empfehlung fr den Ka- schutzausbildung (z .B. Fachlehrgangdes eingesetzten Sanittspersonals,son - tastrophen- und Selbstschutz in Arbelts- Brandschutztrupp bzw Brandschutzstaf-dern auch die Versorgung aller Unfa ll- sttten Bezug genommen werden . fe l) In dem Musterentwurf einer Verord-opfer. InnenministerBaum (F.D.P.) antwortete nung ber den Bau und Betrieb von Ge-schftshusern als ausreichend fr dieMllemann: Harmonisierung seinem Frakt ionskollegen : Ausbildung von Betriebsfeuerwehrmn-der Rechtsgrundlagen Ich teile mit Ihnen die Auffassung,da nern nzuerkennen tr den Katastrophen und dem Selbstschutz in Arbeitssttten insbe- Diese negativen Erfahrungen zeigen ,wieSelbstschutz in Arbeitssttten sondere im Hinblick auf die Funktionsf- schwierig es ist,durch eine ModifizierungDer F.D.P. Bundestagsabgeordnete Jr- higkeit der Wirtschatt im Verteidigungsfall bestehender Vorschriften ber Unfallver-gen W.Mllemann,sIcherheitspolitischer eine erhhte Bedeu tung zukommt. Wie hutung, Arbeitsplatzs icherheit usw . zu el-Sprecher seiner Fraktion,hat in einem Sie wissen,unternimmt der Bundesver- ner Verbesserung des SelbstschutzesSchreiben an Bundesinnenmimster Ger- band fr den Se lbstschutz erhebliche An- be izutragen. Die Bemhungen sind nichthart Rudolf Baum eine Harmonisierung strengungen,um die Betriebe beim Auf- zuletzt deshalb so schwierig,weil dasder Rechtsgrundlagen fr den Katast ro- bau des betrieblichen Selbstschutzes zu Ausb ildungsangebotdes Bundesverban-phen- und Selbstschutz in Arbeitssttten untersttzen. Auf der Grundlage der Emp- des fr den Selbstschutz an die Betriebe

    angeregt. Mllemann fhrte aus : feh lungen der Arbeitsgemeinschaft Zivil- von den Sanitts- und HilfsorganisationenInden letzten Jahren wurde der Arbeits- schutz der Spitzenverbnde der gewerb- vielfachals Konkurrenz fr ihre vielfltigenschutz und die Arbeitssicherheitdurch lichen Wirtschaft (ZAGW )bietet der Bun- Ausblldungslehrgnge(z. B. Erste Hilfe,gesetzliche Regelungen wesentlich ver desverband frden Selbstschutz den Be- Sofortmanahmen am Unfallort) angese-bessert. Doch unterstellen alle Bemhun- trieben ein umfassendes Ausbl ldungspro- hen wird. Ein behutsames Vorgehen,dasgen im Grunde,da der ffentl iche Ret- gramm fr EInsatzkrfte auf den Gebieten den Interessen aller auf diesem Gebietetungsdienst und Katastrophenschutz im- Brandschutz ,Bergung und Sanittsdienst ttigen Organisationen Rechnung trgt,mer sofort berall helfen kann .Be i Kata- an . erscheint mir daher unumgnglich.strophen im Frieden und be i mi litrischen Zu meinem Bedauern wird dieses Ausbil- Ich habe aufgrund Ihres Schreibens denKonflikten ist ffentliche Hilfe nicht berall dungsangebot von den Betrieben nicht Bundesverband fr den Selbstschutzge-sofort mglich. Setzt dann keine Eigenhil- immer in wnschenswertem Umfange ge- beten , nsbesondere die von Ihnen ange-fe ein ,kann das den Verlust von Fachar- nutzt. Nach den Erfahrungen des Bundes- fuhrten gesetzlichen Bestimmungen da-beilern,die erhebliche Strung der Ar- verbandes frden Selbstschutz liegt ein hingehend zu uberprfen, Inwieweit die Imbeitsablufe und der Produktionsow ie Grund hierfr darin,da die Betriebe auf- Rahmen des betrieblichen Selbstschut-den Verlust von Sachwerten und Arbeits- grund gesetZlicher Vorschriften- die we- zes vom Bundesverband fr den Selbst-pltzen zur Folge haben .ffen tliche Ein - sentlichen haben Sie in Ihrem Schreiben schutz angebotenen Manahmen den ge-richtungen mssen in der Lage sein ,auch aufgefhrt - gezwungen sind ,umfang- setzlich geforderten Unfallverhtungs-unter extremen Bedingungen funktionsf- reiche Manahmen zur Betriebs- und Ar- manahmen usw .vom Inhalt und Umfanghig zu bleiben ,um die Aufrechterhaltung beitsplatzsl cherheit bzw .zur Unfallverh- her gleichwertig sind . Sobald mir das Er-der Sicherheitund Ordnung,die Versor- tung durchzufhren . Die Folge ist, da gebnis vorliegt,wird mein Haus die Ange-gung der Bevlkerung und der Arbeits- wegen des damit verbundenen zustzli- legenhelt weiter verfolgen .

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    10. Bundeskonferenz des ASB in Kln:Fortbildung im sozialen Bereichist kein LuxusBundesminister AntJe Huber dankte den Hilfsorganisationen- Resolution zur Neuregelung des Rechtes auf KriegsdienstverweigerungLebensbedingungen unterprivilegierzu verbessern,war schonein Anliegen des Arbeiter-Samari.So istes nur konsequent,da10 .Bundeskonferenz des ASB ,die

    4. November in Kln stattfand,unterstand : "Ausbau der Sozialen- eine Aufgabe unserer GesellErffnungsreferat hielt Antje Huber,terfr Jugend, Familie und

    Sie habe die Einladung gerne, nicht nur weil d s Thema zusondernum dem ASB stellvertretend fr alleganz persnund Anerkennung fr die gro-Leistungen auszusprechen. Es sei ein, " wenn in einer als materialiso viele Brger in

    unentgeltlich kostbare Freizeit opfern,armen, schwachen und kranken Mit-zu erweisen, einim wahrsten Sinne zu sein . lndie Frage nach dem Standort derHilfsorganisationen immer wie-

    die freien Krfte in unserer Gesellschaftbejahe den besonderen Wert der Vieldes Helfens.

    Spannungsver

    und Berufsfeuerwehr sowie derseien aus organisatoffentli,whrend die Hilfsorganiseien. Sie stelltenihre Aufgaben selbst und bestimmtenOrganisationen nach dem Ziel,denin Not beizustehen. Diese un-von ffentliund privaten Organisationen fhre zuverhltnisund ffentlicherHilfe.Dersich heutenur als humanitre Organisation ,als wichtiger Bestandteil des -dar. Das eh-sei ein besondeAusdruck einer immer noch existentenzum Dienst am Nchsten., wolle derin schweren Stunden auf seine

    Antje Hu ber, Bundesminister fr Ju-gend, Familie undGesundheit, hie ltan lllch derl OBund eskonferenzdes ASB In Kln dasErffnungsreferat.

    Brger rechnen,nicht verkmmern. DieSorge der Selbsthilfe fr den Nchstenwecke Interesse frffentliche Aufgabenund damit aufgeschlossene Mitarbeit amkommunalen und staatlichen Leben . lnsoweit leiste der ASB zugleich eine Bildungsaufgabe fr den Brger.Frau Huberfuhr fort, da die sozialenDienste, fr deren Ausbau sich der ASB inZukunft verstrkt einsetzen wolle ,zuneh-mende Bedeutung gewinnen im Rahmendergesundheitlichen und sozialen Versorgung der Bevlkerung.Hier spiegelten sichkonkrete Nte der Mitbrger in groer Viel-falt wider .Die sozialen Dienste mten inDienstleistungszentren ,kombiniert mitmobilen Hilfsdiensten und in Sozialstationen organisiert und angeboten werden .Das verlange aber noch eine Errterungber die Fortbildung in der sozialen Arbeit,Fortbildung in den sozialen Basisdienstenber der sozialen Administration , Fortbildung einschlielich der ehrenamtlichenMitarbeiter. "Aus- und Fortbildung derhaupt-, neben- und auerberuflichenMitarbeiter im Bereich der Sozialarbeit istalles andere als Luxus , m Gegenteil Einegute Ausbildung und fortdauemde Fortbildung schaffen ja erst die Voraussetzungenfr eine gute soziale Arbeit in den diversensozialen Diensten.

    Auf dem richtigen Weg Durch Bndelung der sozialen Dienste,z.B. in Sozialstationen und Zentren frGemeinschaftshilfemit zentraler Anlauf-steIle fr alle Brger und alle Notlagen seizu erreichen, da sich der Brger auf dieAngebote auch verlassen kann. "Es ist aufdem Sektor, von dem wir reden- auch mitanderer Hilfe - vieles getan worden , abereben noch vieles zu tun .Dabei sind Sie auf

    dem richtigen Wege ,das zeigen Ihre stolzen Erfolgsbilanzen und das wird wohlauch dieser Kongre aufzeigen. Hierbeiknnen Sie soweit es in unseren Krftensteht - mit der Untersttzung der Bundes-regierung rechnen," schlo Antje Huber.Viel Dank und Anerkennung fr die erfolgreiche Arbeit des ASB sprachen in kurzenGruworten auch Elfriede Eilers , MdB , Mi-nisterialdirektorWedler, Bundesinnenministerium, Hans Iven, Bundesbeauftragterfr den Zivildienst,und Prof. Dr . Krmer ,Deutscher ParittischerWohlfahrtsverband , den t35 Delegierten des ASB aus.Nach Verlesung des Geschftsberichtsund blicher Regularien,worber spterauf den ASB-Seiten des ZS-MAGAZINnoch berichtet wird , verabschiedeten dieDelegierten nach zweitgiger strapaziserDebatte einstimmig zwei Resolutionen;dieeine zum Ausbau der Sozialen Dienste, diezweite zur Neuregelung des Rechtes aufKriegsdienstverweigerung . Beide Resolu-tionen bedingen einander, da das ehrgeizi ge soziale Programm nur durchfhrbar ist,wenn dem ASB gengend Zivildienstleistende zur Verfgung stehen,obwohl diefinanzielle Basis natrlich stimmen mu.Isolierung mildernAllein in den letzten fnf Jahren hat derASB folgende Dienste aufgebaut :Telefonketten, Altennachmittage, Freizeitprogramme fr Senioren, Schwimmen frAlte, Senioren-Gymnastik, pyschologischeBeratungsstellen, Medikamenten-Notdienst, mobiler Werkstattdienst,Essen aufRdern, Hauskrankenpflege, mobilerWschedienst, Hausputz- und Reini-gungsdienste ,Sozialstaffeln, Sozialstationen, individuelleBetreuung Behinderter,technischer Sozialdienst. Das Ziel all die-

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    ser Dienste ist die Isolierung alterkrankerund behinderter Menschen zu mildern; Begegnungsmglichkeiten zu schaffendieIntegration zu frdern aber auch zurSelbsthilfe anzuregen und - last not leastes diesen Zielgruppen zu ermglichen solange wie mglich in ihrer gewohnten Umgebung unter Wahrung ihrer Selbstndigkeit und persnlichen Freiheit zu leben .Da diese Dienste personal- und zeitaufwendig sind und einen erheblichen Finanzbedarf erfordern liegt auf der Hand . Deswegen fordert der ASB die langfristigeFinanzierung dieser wichtigen Aufgabenzu sichern. Es wird kritisiert da die Gesetze Verordnungen und Richtlinien der Lnder die mobilen Dienste als eine ffentlicheAufgabe nicht in dem Mae zulassen daeine leistungsfhige Versorgung mglichwrde . Die Dienste wrden auf die Kranken- und Altenhilfe beschrnktwhrendandere Leistungen wie Hilfen fr FamilienHol- und Bringdienste auch notwendig wren .Weiterfordert der ASB eine bessereZusammenarbeit der verschiedenen Trger sozialer Dienste wie Wohlfahrtsverbnde Kommunen Krankenkassen undSozialhilfetrger.Der Ausbau der sozialen Dienste drfenicht durch Kompetenzschwierigkeitenoder MonopolsteIlungen erschwert oderverzgert werden . Der ASB sieht weiter inder Finanzierung der mobilen Dienste eineVerpflichtung der Sozialleistungstrger imRahmen des Systems der sozialen Sicherung und der kommunalen Daseinsversorgung und fordert deshalb alle Verantwortlichen in Staat und Gemeinden auf dieGrundlagen fr den Ausbau der sozialenDienste zu verbessern.Zustzlich elastungZum Thema Kriegsdienstverweigerungfordert der ASB dieses Recht nicht auszuhhlen. Der ASB habe sich von Anfang anbereit gefundendas Angebot an Zivildienstpltzen erheblich zu vergrern. Sohat sich die Zahl der Zivildienstleistendenvon 49 im Jahre 1970 auf 725 in diesemJahr erhht. Ingesamt habe der ASB jetzt1291 Pltze angeboten. Angesichts dieserSituationen riefen verschiedene Passagendes neuen Gesetzentwurfes zur Neuordnung des Rechtes der KriegSdienstverweigerung und des Zivildienstes Befremdenhervor. Der ASB sieht als Leitgedankendes Reformvorschlages den Aspekt derBelastung der Zivildienstleistenden unddamit eine Abschreckung vom Zivildienst.Die Einsatzbedingungen trgen das Span nungsverhltnis zwischen allgemeinerWehrpflicht und Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung als Alltagskonflikt insoziale Einrichtungen hinein. Fr den ASBaber kme es daraufan die jungen Mnner fr ihre Arbeit mit hilfsbedrftigen Menschen zu motivieren. Eine knstliche6 ZS -MAGAZIN 79

    Zahlreiche Ehrengste waren zur ASB -Konferenzersch lenen von rechts) :der stv . Bundes geschftsfhrerder JUH ,Volgl, Minister iald irektor Wedler , Bundes innenm inister ium ,undder Prsident der JUH , von ZawadzkY i von links ): MInisterialdirigent Knop , InnenministeriumNRW, derstv. ASB-Bundesvorsltzende Tepperwlen und Bundestagsabgeordneter Seefeld.

    Rettungs- und Notarztwagen standen vor der Stadthalle zur Bes ichtigung bereit.

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    Huber , Prs ident Partzsch , EIfriede Ellers, MdB ,der frher e Bundesarzt des ASB ,Riese , Norbert Burger , Mitglied des Rates der Stadt Kln, und Al fred Kirchner,ema liger Bundesvorsitzender des ASB von links .

    ie ausgestellten Fahrzeuge des ASB zogen immer wiede r Interes sen ten an.

    Schaffung zustzlicher Be lastungssituationen - der soziale Dienst bringe mit seinen Pflichten und Unannehmlichkeitenbereits genug - knnte nicht akzeptiertwe rden.Zu dem Gesetzentwurf sei weITerhin kritisch anzumerken,da die BeschftigungssteIlen fr Kosten in Vorlage tretensollen, fr die der Bund auf gesetzlicherGrundlage gegenber den Zivildienstleistenden zahlungspflichtig sei . Obwohldas Gesetz noch nicht in Kraftgetreten istwurde bereits vom Bundesamt fr denZivildienst eine Anordnung erlassen diebeinhaltet ,da das Bundesamt bei Zivildienstleistenden,die als Kraftfahrer ttigsind ,nicht mehr haftet,wenn keine KfzKaskoversicherung auf Kosten der Dienststelle abgeschlossen wurde . Eine Amtshaftung des Staates,die sich aus Artikel 34GG und 839 BGB ergibt,wurde kurzfristigund ohne da die Verbnde gehrt wurden ,auf die Dienststellen bertragen heit es weiter in der Resolution .Der ASBmelde erhebliche Bedenken gegen die geplante Gesetzgebung an .Er bedauere,da eine Reform des Zivildienstes auf denRcken der Kriegsdienstverweigerer undder Verbnde derfreien Wohllahrtspflegeausgetragen werde .Zum Gesetzentwurfseien wede r die Verbnde der Wohlfahrtspflege noch die Organisationen der Kriegsdienstverweigerer gefragt oder wenigstensgehrt worden . Deshalb fordert der ASB ,da das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht ausgehhlt und die sozialenDienste fr die Benachteiligten unsererGesellschaft im Durcheinander der Gesetzgebung nicht ausgetrocknet werdendrfen.Neuer undesvorsitzenderIm Rahmen des Kongrees wurde auchein neuer Bundesvorsitzendergewhlt,daErich Kirchner aus gesundheitlichen Grnden sich zu einer Wiederwahlnicht mehrstellen wollte. Seine Nachfolge nunmehrtritt Martin Ehmer an . Er begann seineTtigkeitfrdenASB 1961 als einer derersten Zivildienstleistenden der Organisatio n. Nach Ablauf eines Zivildienstes alsRetlungssanittergehrte erdem geschftsfhrenden Vorstand des ASB Kas sel als Schatzmeister an ,seit 1975 war erstellvertretener Vorsitzender des ASBLandesverbandes Hessen . InhaltlicheSchwerpunkte seiner Arbeit waren der Aufbau und die Organisation der ehrenamtlichen Arbeit,des Katastophenschutzesund die Einrichtung sozialer Dienste imambulanten und stationren Bereich .Aufder Bas is der Besch lsse de r1O Bundeskonferenz will er sich fr den verstrktenAusbau der sozialen Dienste hin zu einerleistungsfhigen Versorgung der Bevlkerung und fr eine sinnvolle Neuregelungdes Rechtes der Kriegsd ienstverweigerung einsetzen.

    ZS- MAG AZIN 12179 7

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    Zivilverteidigung. Zivilschutz und Katastrophenschutz in den Parlamenten diskutiertInformation, Motivation, UntersttzungDebatten in der Bremer Brgerschaft und im Landtag von Nordrhein-Westfalen

    Zivile Verteidigung,Zivilschutz und Ka tastrophenschutz sind Themen,die zunehmend Beachtung Im politischenRaum finden. Im Juni dieses Jah resfand eine ausfhrl iche Debatte darberIm Plenum des Deutschen Bundestages statt (siehe ZS -MAGAZIN 7-8n 9Seite 25) , In der Vertreter aller drei Fraktionen und der Bundesinnenministerdie Gesamtproblematik behandelten.Bereits Im Mai diskutierte die Bremisehe Brgerschaft einen Antrag derdortigen CDU zum Zivilschutz, EndeSeptember stand das Thema auf derTagesordnung des Landtages vonNordrhein-Westfalen.Zur Ze lt liegenGroe Anfragen Im Landtag von Hessen (Initiiert von der CDU ) und Rhelnland-Pfalz (eingebracht von der F.D.P.).Es geht aus allen diesen Debatten undAnfragen eindeutig hervor,da die Politiker Ihre Aufmerksamkeit verstrkt denProblemen des humanitren Schutzeszuwenden. Die Ergebnisse und Aussagen In den Parlamenten ze igen , da diepolitisch Verantwortlichen die Erfllung der Aufgaben In allen Bereichender Vorsorge strker als bisher untersttzen wollen.Das ZS-MAGAZIN gibt Im folgenden dieDebatten in Bremen und Dsseldorf inden Grundzgen wieder.

    In Bremen . woam 17 . Mai dieses Jahresber den derzeitigen Stand der zivilen Verteidigung debattiert wurde. lag ein AntragderCDU vor. in dem es hie . die Brgerschaft (Landtag) erwarte vom Senat .dadie im Sachstandsbericht des Senators frInneres ber Aufgaben , Probleme undSachstand der zivilen Verteidigung vom22 . Februar 1979 aufgefhrten Mngelvorrangig behoben werden mssen . Insbesondere erwarte man , da der Warndienst zwischen den LndernBremen und Niedersachsen so koordiniertwerde, da Verwechslungen hinsichtlichder Bedeutung von Signalen ausgeschlossen sind , die Fernmeldeeinnchtungen der ZivilenVerteidigung - besonders mit Bremerhaven - auf den technisch neuesten Standgebracht werden , der Behrdenselbstschutzgem denRichtlinien des Senats vom 14 . Mrz 1977mit Nachdruck ausgebaut wird ,8 Z MAGAZIN 2 79

    fr die Bevlkerung schrittweise ausreichend Schutzrume errichtet werden, die erheblichen Mngel bei derWasserund Lebensmittelversorgung der Zivilbevlkerung in Katastrophenfllen und dierztliche Versorgung im Verteidigungsfalldurch geeignete Manahmen beseitigtwerden und die Information der Bevlkerung berden privaten Schutzraumbau verstrktwird.

    VerdrngungAls erster ergriff der Abgeordnete Kauffmann (CDU) das Wort . Ersagte u.a.: DasThema Zivilschutz, m Oberbegriff zivileVerteidigung, hat nach meiner Kenntnis indiesem Parlament in den zurckliegenden ,mir erinnerlichen zwlf Jahren noch nieeine entscheidende Rolle gespielt, au erbei kleinen Anmerku ngen whrend derHaushaltsberatungen . Kauffmann verglich die allgemeine Einstellung zum Zivilschutz mit einem Ausspruch Prsident Sadats,der zu den Friedensverhandlungenmit Israel meinte, 75 Prozent seien Psychologie,25 Prozent seien die Schwierigkeiten.So sei auch das Thema Zivilschutzweitgehend ein psychologisches Problem.Das habe seine Ursachen in den Folgendes Zweiten Weltkrieges und Ursachendarin, da niemand mehr eine militrischeBedrohung von auen sehen wolle ,nochan eine Katastrophe denken mchte . Manverdrngt ja alles,was unangenehm ist.Erst dann, wenn man damit konfrontiertwird, sprt man mit einem Male, da manentweder nicht oder ungengend vorbereitet ist. Er selbst sei gerade durch denZweiten Weltkrieg zu der Auffassung gelangt,da die Zivilverteidigung einen hohen Stellenwert einnehmen msse .Weiter erklrte Kauffmann : Ich stehe nichtan zu erklren,da auch die Bundesregierung von 1965 au f dem Gebiet der Zivilverteidigung nur das leisten konnte, was imRahmen der finanziellen Mglichkeiten zuleisten war,da dann in der Groen Koalition bis 1969 einiges verbessertwurde ,da nach 1969 erneute Anstrengungenunternommen wurden und 1972 das Weibuch der Regierung zu dem Thema Zivilverteidigung aufzeigt, da groe Mngelvorhanden seien,da die Anstrengungenauf dem militrischen Sektorweit berwiegend seien. Aber schon in dem Vorwort hatderdamalige Innenminister Hans-Dietrich

    Genschergeschrieben,da es einpsychologisches Problem sei .der Bevlkerung nahezubnngen, welche Schwierigkeiten mitder Zivilverteidigung einhergehen Wirhaben-da Bundeskompetenz gegeben istfr die Zivilverteidigung - im wesentlichenals Land die Aufgabe,die Vorgaben zuerfllen, Komplementrrnittel hinzuzufgen und zu versuchen,den Aufgaben gerecht zu werden , nmlich den Warndienstordnungsgem durchzufhren und dieBevlkerung ber den Zivilschutz aufzuklren. Man bedient sich dazu im besonderen des Bundesverbandes fr den Selbstschutz. Darber hinaus is t so manchesdas mssen wir uns Abgeordnete vielleichtinsgesamt erst einmal vorwerfen lassennicht so sehr von uns mit vollem Herzengetragen worden ,weil auch wir,die wirMenschen aus Fleisch und Blut sind, Probleme verdrngt haben .

    Vorwurf an SPDDieser Vorwurf ging an die Adresse derSPD ,die nach den Bemhungen desBundeskanzlers Brandt nicht mehr besonders bereit war,dem Gedanken der Zivilverteidigung viel Aufmerksamkeit zuschenken. Erst durch das intensive Bemhen der CDU/CSU-Bundestagsfraktionsei der Gedanke der Zivilverteidigung strker in das Bewutsein der Bevlkerunggerckt worden . Er habe als verantwortlicher Abgeordneter dem InnensenatorFrhlich gegenber erklrt, da die CDUnicht bereit sei , Versumnisse des Senatsmitzutragen, wenn eine Katastrophe eintrte .Man sei schon vor zwei Jahren davonausgegangen, da vie le Dinge im argenlgen. Vieles sei angefangen, doch nichtgrndlich zu Ende gefhrt worden . Vorzwei Jahren bereits habe der Abgeordnetevon Schnfeldt (F .D.P.) n einem Brief denInnensenator gebeten,eine Bestandsaufnahme mit Schwergewicht auf dem Katastrophenschutz vorzunehmen ,doch nichtssei passiert. Erst 1978 habe es einen Zwischenbericht gegeben.Dann sei wiedereine Denkpause eingetreten. Erst in diesem Jahrhabe es endlich einen umfangreicheren und selbstkritischeren Berichtgegeben.

    ehr tun als bisherAuerdem habe die Opposition die Aufga be , zu zeigen,wo Mngel liegen und dieseder Bevlkerung mitzuteilen und den Se-

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    mit einem Antrag aufzufordern - wie ich,mit der Untersttzung aller drei Fraknen dieses Hauses- um mehr zu tun alssher und darber hinaus die Mngel ab. Ein deutliches Beispiel fr denStand der Zivilverteidigung haauch der Fall einer Bremer Schulklasse,die nach einem Probealarmhat ,wohin die SchlerFall des Falles denn hingehen sollten.ie CDU habe die Deputierten des Baudeimmer wieder aufgefordert,beivorzu . Doch beim Schutzraumbau hatden BVS sehr allein gelassen,wenigliche Reklame gemacht,so da viele,da es Zuschsse fr privaSchutzraumbau gibt,oder die ffentlihat es unterlassen,weil siedas Problem nicht so ernst genomhat . Das Sndenregistergehe nochfange bei der rztlichen Versorgung- niemand wisse ,wer bei einer ata-in Fr iedenszeiten denn zu ho leni. Kauffmann habe auch bungen mitgebei denen der Funkverkehr nichthabe - simulierte Verletzte seidiesem Grund nicht abgeho lt wor. Wenn das im Ernstfall eintritt,dannich sagen , iegt die VerantwortungSenator,weil die Ausstattung mit denwar .undesweites Problemls nchster sprach der AbgeordneteSchnfeldt (F .D.P.) . Das mangelnde In am Zivilschutz sei ein bundesweitesund nicht allein in Bremen vor. Er habe versucht, dieses Proeinmal im Rahmen einer ganztgigenHe ranziehung,unter Heranziehung auch,dervorhan,was geplant ist,gebt ist,wie die Betroffenen in den, n den Behrden,etc .darber, zu errtern.Wir sind nicht so recht

    . Das hat nicht nur amdas hat auch,da wiederum aus deminnenm inisterium und aus demzu wenig kam ,worauf wir auf ,und wir wo llten ja auf et Realistischem aufbauen. Ich mchtesagen ,da daseinaller Parteien iniesem Haus se in mu und da diejeni,die sich mit der Materie intensiv be,ein Klagelied darbersingen

    ,wie mhsam und schwierig es ist,in irgendeiner We ise Geund Verstndnis zu finden Wir sindDeputation hat einen Bericht vom Sebekommen , n dem ohneund ohne Vernebelung auch

    bei der Kommentierung einiges gesagtworden ist, was von allen drei Parteien alsfehlerhaft , verbesserungswrdig und un bedingt frderungswrdig angesehen werden mu. Das geht soweit,da wir auch indie Pflicht genommen werden ,wenn esdarum geht, n den Haushaltsberatungendazu zu stehen .Es geht aber auch so wei t,da wir hier in die Pflicht genommen werden ,wenn es darum geht, uns fr denBundesverband fr den Selbstschutz zuengagieren ,was dessen Bemhen zumBeispiel bei der Frage des Behrdenselbstschutzes anbelangt. Wir haben anhand des Berichtes festgestellt, da inmanchen Behrden nebulse Auffassungen ber das ,was im Rahmen des Behrdenselbstschutzes zu leisten ist, herrsehen Beim Senator fr Hfen undSchiffahrt ist im Bericht vermerkt,da ergar nicht wei,da er praktisch dafr ver antwortlich ist , sondern er mchte gernjemanden haben, der diesen Behrdenselbstschutz fr ihn noch besser publ ikmacht. Er mu darber belehrt werden ,da das eine Aufgabe der Behrde selbstistPsychologisches ProblemIm Verlauf seiner Rede kam v. Schnfeldtauch auf die psychologische Seite desZivilschutzes zu sprechen . Er habe krz lich einen Bunker besucht und habe ,nachdem die Stahltren geschlossen waren ,das Gefhldes Eingesperrtseins gehabt.Die Vorstellung, womglich 14 Tage aufeiner Holzbank sitzen zu mssen,sei ihmdoch sehr unter die Haut gegangen. Ichkann mir vorstellen,da jeder,der in diesem Bunker gesessen hat ,sagen wird , chmchte berhaupt nichts fr die zivile Verteidigung tun, weil die Aussieht, n so einem Bunker sitzen zu mssen ,so grauenhaft ist. Diesen Fehler aber drfe mannicht begehen. Wir mssen daetwas tun ,auch wenn das eine g nz schreckliche undwiderliche Aussicht ist,einmal auf einensolchen Notplatz angewiesen zu sein .Wirdrfen nicht einfach den Kopf in den Sandstecken,auch wenn uns die Vorstellungzuwider ist,da wir im Zeitalter der Entspannungspolitik , m Zeitalter relativ ruhigen Zusammenlebens hier in diesem Tei lEuropas einmal in eine so lche Situat ionkommen knnten .Zusammenfassend meinte v.Schnfeldt,da alle drei Fraktionen nun darber Klarhe it htten, wie es um den Zivilschutzstehe.Man sei sich einig ,die Sache aufDeputationsebene im Griff zu behalten undsie in die Dringlichkeitsliste aufzunehmen.remen als Vorreiter

    Frdie SPD und Regierungspartei,diebrigens auch im Wahlkampf zur Brgerschaftswahl Anfang Oktober mit dem The-

    ma Zivilschutz fr sich warb ,sprach derAbgeordnete Armgort und nahm zu Antrag der CDU Stellung. Er betonte,da dieBundesregierung daran interessiert sei,da der Gedanke der zivilen Verteidigunglangsam aber sicher in das Bewutsein derBevlkerung eingebettet wird . Dieses Interesse zeige sich schon in der Etaterhhung fr den zivilen Verteidigungsbereichvon 1977 (552 Millionen) bis 1979 (730Millionen). Er selbst habe sich bei einemLehrgang davon berzeugt,da nicht nurin Bremen einiges im argen liege.Aberwenn hier gesagt wird ,es werde zu weniggetan, dann darf ich sagen ,wir haben 1976mit einer Ausstellung ,Brger helfen Br gern ' mit 28 000 Besuchern angefangen.Wir haben 1977 Veranstaltungen zum25jhrigen Bestehen des Bundesverbandes fr den Se lbstschutz durchgefhrt.Wirhaben 1978 eine Wanderausstellung ,DerMensch im Mittelpunkt' an verschiedenenStellen Bremens und Bremerhavensdurchgefhrt Wir haben 197727 Selbstschutzgrundlehrgnge und 1978insgesamt 60 das ist eine Steigerung um100 Prozent - durchgefhrt. Dam it will ichdemonstrieren,da wir schon etwas getanhaben . Zum Komplex Warndienst, derinKrze vereinfacht werden soll (siehe ZSMAGAZIN9/79) ,sagte Armgort,da Bremen hier Vorreiter gewesen sei.Zur Frage der Fernmeldeeinrichtungen betonte Armgort,es sei das grundstzlicheBestreben des Bundes und des Landes ,die Fernmeldeeinrichtungen der zivilenVerteidigung technisch auf den neuestenStand zu bringen. Der Behrdenselbstschutz werde stndig in enger Zusammenarbeit mit den bremischen Behrden unddem Bundesverband fr den Selbstschutzausgebaut. Es sei eine mittelfristigeFinanzplanung vorgesehen, den bisherigenHaushaltsanschlag fr die Beschaffungvon Ausrstungsgegenstnden des Behrdenselbstschutzes zu verdreifachen.ModellversuchZu der Forderung derCDU,fr die Bev lkerung schrittweise ausreichende Schutzrume einzurichten,sei festzustellen ,daBremen hinsichtlich der Anzah l hergerichteter Schutzrume an der Spitze der Bundesrepublik stehe . Die Bemhungen wrden selbstverstndlich fortgesetzt. Die bisher vorhandenen Schutzrume seien allein einwandfreiem Zustand.Auerdem gebe es einen Modellversuch, n dem dasTechnische Hilfswerk die Bedienung derSchutzrume erprobe. Wenn der Versuchklappt es deutet sich an, als wenn dasganz hervorragend klappt mit ehrenamtlichen Helfern-sind wir in der Lage ,auchden brigen Bundeslndern unser Modellanzubieten .Auch hier kann man also nichtsagen , Bremen wre irgendwo in der Mitteoder am Ende ,sondern wir sind da ganz

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    vom . Zum psychologischen Moment,alsHauseigentmerselbst einen Schutzraumzu bauen, wandte Armgort sich an diePresse und sagte : Da auch die Presseihren Anteil hat, das ins Negative zu malen .Denn wenn ich daran denke ,da noch vorJahren die Presse mitteilte,wenn einAtomkrieg kommt , mt ihr die Aktentasche auf den Kopf nehmen ,damit ihr gegen den ersten Blitz geschtzt seid, dannhat das natrlich nicht dazu beigetragen ,das ertrauen in die Mglichkeiten einerzivilen Verteidigung zu verbessern .Bezglich der angesprochenen Mngel beider Wasser- und Lebensmittelversorgungsei zu sagen, da in Katastrophenfllenerhebliche Schwierigkeiten nichl zu befrchten seien . Auch fr den Verteidigungsfall sei die Wasserversorgung gewhrleistet. Gleiches gelte fr die Lebensmittelversorgung . Die Lebensmittelreservewerde aufgestockt. Das sei bereits im Dezember 1977 von der Bundesregierungbeschlossen worden . Und das Problemder rztlichen Versorgung im Verteidigungsfall sei bundesweil zu sehen ,einReferentenentwurffr ein GesundheitssiehersteIlungsgesetz liege auf dem Tisch,sei den Lndern aber noch nicht zugeleitetworden . Bremen ist bemht, auch nachAbschlu der letzten WINTEX-bung darauf einzuwirken,da eine umfassende undzufriedenstellende Regelung erfolgt, be tonte Armgor1.

    undesweite KampagneZum letzten Punkt des Antrages ,der dieInformation der Bevlkerung ber den privaten Schutzraumbau zum Inhalt hat ,meinte Armgort,dies wrde schon seitlangem betrieben und stndig fortgefhrt .Im Zusammenhang der Erkenntnisse ausder letzten WINTEX-bung werde die Frage von weitergehenden Manahmen zurVerbesserung des privaten Schutzraumbaues nochmals an den Bund herangetragen . Wir sind der Meinung , wenn wir dasBewutsein der Bevlkerung ndern wollen ,dann knnen wir das nicht nur aufBremen beziehen ,dann mu das einebundesweite Kampagne sein , und dannmssen wir das gemeinsam mit dem Bundmachen .Wir in Bremen sind dazu bereit.Ich meine,wir Sozialdemokraten nehmendie Frage der zivilen Verteidigung verdammt ernst. Wir bemhen uns ,das auchin den Haushaltsanstzen zum Ausdruckzu bringen .Die Erwiderung auf die Ausfhrungen desAbgeordneten Armgort gab Dr.Gassens(GDU) : Wir haben in der Deputation frInneres einen Bericht zur Kenntnis genommen .Alle, die an dieser Beratung teilgenommen haben , haben die Hnde berdem Kopf zusammengeschlagen,was wirin Bremen alles noch zu tun haben undwelche Fehlanzeigen wir in vielen Berei-1 ZS MAGAZIN 1279

    ehen zu verzeichnen haben. Kollege Armgort, ch glaube,wir wrden der Sachekeinen guten Dienst erweisen, wenn wirallzusehrdie Leistungen auf diesem Gebiet herausstellen. Um was es uns mitdiesem Antrag ging , war zunchst einmaldie Strkung des Bewutseins fr dieseswichtige Problem . Der Debattenbeitragmeines Kollegen Kauffmann hat gezeigt,da dieses Problembewutsein erreichtist. Unser Appell geht dahin ,gemeinsammitzuwirken ,da dies Problembewu tseinnicht verschttet,sondern stndig aktualisiert und auch vorangelrieben wird . Wirhaben nichts dagegen, wenn dies auch imZusammenwirken mit den Bundesbehrden geschieht,aber es darf nicht eintreten,da nach Kenntnisnahme dieses Antragsalle Probleme und Schwre In der Deputation , mehr auf dem Gebiet zu tun , verschttet werden und in nichts zerlaufen.Das darfnicht das Ergebnis der Debatte seinAus dem Bericht ist hervorgegangen, dader Schutz der Zivilbevlkerung,die er-sorgung der Zivilbevlkerung mit Nahrungsmitteln,Wasser ,die Gesundheitsvorsorge,die Versorgung mit Energie , mitTreibstoff-das sind die Punkte ,die alleinund ausschlielich die bremische erant-wortlichkeit betreffen - erheblicheMngelaufweisen .Meine Fraktion sieht denSinn dieser Debatte darin,da unverzglich folgende Schritte in die Wege geleitetwerden :1Ein Katastrophenschutzgesetz im LandBremen mu noch In dieser Legislaturperiode verabschiedet werden .2 Im Rahmen seinerffentlichkeitsarbeitsollte der Senat auch die Bevlkerung imLand Bremen ber die Aufgaben und Notwendigkeiten des Katastrophenschutzesund der Zivilverteidigung umfassend undrealistisch unterrichten.3Die freiWilligen Hilfsorganisationenmssen in ihrer Arbeit gestrkt und - wie mirscheint- auch alle miteinander gleichmig gefrdert werden .4Die im Schutzbaugesetz des Jahres1965vorgesehenen Anreize zum privatenund ffentlichen Schutzraumbau mssenmeines Erachtens berdacht werden , weilsich doch herausgestellt hat ,da sich diebisher gebte Frderungspraxis nicht positiv auf den Schutzraumbau ausgewirkt hat.5 Im Katastrophenfall ist ein rechtzeitigerund flchendeckender Warndienst zu gewhrleisten .6Es sind bislang unzu lngliche Manahmen getroffen worden ,um den Schutz derlebens- und verteidigungswichtigenObjekte im Land Bremen im Spannungs- und imVerteidigungsfall sicherzustellen.7Bislang sind nicht alle Vorkehrungenund Manahmen getrOffen worden ,um einFunktionieren der ffentlichen Verwaltungim Spannungs- und Verteidigungsfall si-

    cherzustellen. Auch hier ist der Senat gefordert, Besserung durch Leistung unterBeweis zu stellen.6. Das Informationsdefizitder Bevlkerungin bezug auf die Notwendigkeit und Bedeutung der zivilen Verteidigung im Konzeptder Gesamtverteidigung mu so schnellwie mglich abgebaut werden .9Es hat sich herausgestellt, da nicht alleLandesbehrden die Vorbereitung fr denAlarmfall, den sogenannten Alarmkalender ,der eine Zusammenfassung allerManahmen zur Durchfhrung der lebensund verteidigungswichtigenAufgaben derffentlichen Verwaltung enthlt, geschaffen haben. Auch das ist ein Punkt,den wirvor Ort regeln knnen .Meine Bitte geht dahin :Wenn das Ergebnis dieser Debatte darin besteht, da esuns gelungen ist ,das Problem innerhalbder Bevlkerung zu artikulieren und zuverbessern, st dies ein Erfolg fr die Debatte . Es darf aber nicht das Ergebnisdieser Debatte sein, den nchsten Berichtin zwei Jahren abzuwarten, um dann erstwieder ttig zu werden .Meine Bitte undmein Beitrag gingen eigentlich dahin,Siezu ermuntern und auch den Senat zu animieren, die in dem Bericht aufgefhrtenMngel so schnell wie mglich zu beseitigen ,weil es um die Sicherheit der Bevlkerung geht. Ebenfalls auf einen Anlrag der GDU-Opposition im Landtag von Nordrhein-Westlalenging die Debatte zurck ,die am 20 September in Dsseldorf stattfand . Der GDUAbgeordnete Loos begrndete den Antrag :Es gibt, wie wir alle wissen ,Bereiche desffentlichen Lebens, bei denen der verantwortungsbewute Politiker nicht auf dieffentliche und verffentlichte Meinung allein hren kann, sondem aus berzeugung und Verantwortung dem Allgemeinwohl gegenber Dinge aufgreifen und fordern sollte,die auf den ersten Blick alsunpopulr erscheinen und mit denen sichanscheinend nicht so leicht politischer Lorbeer ernten lt.

    uch tr FriedenszeitenHierzu zhlt auch und insbesondere dieFrage nach der Sicherheit unserer Bevlkerung ,die auf den beiden gleichgewichtigen Elementen der militrischen und derzivilen Verteidigung beruht. Miteinanderverzahnt bilden die beiden Elemente dasKonzept der Gesamtverteidigung. Dasderzeit fast vllige Fehlen der zivilen Komponente erschwert, ja entwertet fast inseiner psychologischen Wirkung mehr undmehrdie Anstrengungen im Bereich dermilitrischen Verteidigung Die verstrkten Anstrengungen im Ostblock gerade auf dem Gebiet der Zivilverteidigungwirken in die Richtung einer Aufhebung

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    Gleichgewichts der Krfte .Die ziviledadurch ein besondeGewicht. Verstrkte Vorkehrungen imunsererseitshaben angesichtsund naturdes Lebensder Lebensumwelt darber hinausin Friedenszeiten hohe Bedeu-. . .unserem Antrag fragen wir daherdie, ob

    der Zivilbevlkerung ,die Versorgung der zivilen Bevlmit Nahrungsmitteln und Wasser,Gesundheitsversorgung und die VerEnergie und Treibstoff,

    die zivile und militrischeZusamunddie Aufrechterhaltungder StaatsRegierungsfunktion sichergestellt

    .. . zielt also auf die Beherrder Krisen . Die Bundeswehr mitFhrung und ihrer EinsatzbereitschaHauf diese Einstze vorbereitet ;wenn wirdie Bundeswehr nicht zur Verfgung,was ist dann? Auch dann mu diewissen, da der Staat funktio,da Gefahren beseitigt werden undBevlkerung versorgt und geschtztkann . Die Gefahren,dieunseremwie auch immer geartete Kri drohen,sind wohl grer als etwa dieGrund eines militrischen Angriffs.HierRisiko der Eskalation fr den Agja hemmend

    von der Landesregierung wis,ob die in unserem Lande auf demgetroffenenfr den Schutz der Zivilbevl.Wenn die Landesreund auch zu der Erkenntnis gelangt,dadie Vorkehrungen fr unsere Zivilverteidigung unzulnglich und wesentlich zu verbessern sind ,dann ist der zustndige Minister verpflichtet, an den Bund heranzutreten und um Abstellung der Mistndenachzusuchen. Er darf sich nicht wiebisher geschehen- hinter der sogenann ten Alleinkompetenz des Bundes verstekken und dann erklren,da die Lnder dievom Bund geforderten Manahmen lediglich im Wege der Auftragsverwaltungdurchfhren. Ich verweise hier nur auf dieAufsicht des Landes, die den Vollzug derGesetze zu berwachen hat. Dazu ist derMinister verpflichtet.ffentlichkeit ist nichtvorbereitetNatrlich kann man sich nicht gegen altemglichen Katastrophen voll absichern.Man kann aber verlangen,da das Informationssystem klar aufgebaut,da es je-

    dem bekannt und allen Betroffenen klar ist.Aber auch der Mann auf der Strae scheint_ hufig allzu sorglos - immer wenigeraufdie mglichen Katastrophen vorbereitet zusein. Sonst wren einige Gleichgltigkeiten nicht zu erklren ,die sich zum Beispielbei den Notstromeinrichtungen in Schleswig-Holstein gezeigt haben ,die einfachvergammelt im Keller umherstanden.Daszeigt also ,da unsere ffentlichkeit aufdieses Thema berhaupt nicht vorbereitetist. ..

    zirks- und -kreiskommandos. Diese ArbeitsgemeinschaHen treten dreimal jhrlich zusammen ,um dabei alle sich steilenden Probleme offen zu errtern .

    Wir haben unseren Antrag gerade auchaus dem Grund eingebracht ,da wir dieAufmerksamkeit im ffentlichen Leben aufdiese bedeutende Frage der Zivilverteidigung lenken wollen. Wir meinen ,da nurdann ein bessererSchutz der Bevlkerunglewhrleistet werden kann ,wenn in derOffentlichkeit dazu die BereitschaH besteht .. .rhaltung des Friedens

    Innenminister Dr. Hirsch F.D .P.) fhrte frdie nordrhein-westflische Landesregierung aus :" Die Landesregierung hlt in vlligerbereinstimmung mit der Bundesregierung die zivile Verteidigung fr einen untrennbaren Bestandteil der Gesamtverteidigung ;darber gibt es keine Meinungsunterschiede . Aber trotzdem bleibt der Satz ,den Sie ernsthaH sicherlich nicht bestreitenwollen, bestehen,da nmlich die Erhaltung des Friedens und eine Politik,diekonsequent auf die Erhaltung des Friedensund nicht auf die Schrung von Konfrontation gerichtet ist wir nennen das normalerweise eine Politik der Entspannung-,die sichersten Garanten fr den Schutzunseres Landes und seiner Brgersind . ..Der erweiterte Katastrophenschutz,der,wie man das dezent umschreibt, fr denVerteidigungsfall gilt, iegt in derVerantwortung des Bundes. Ich wei nicht, ob essinnvoll ist - wir sind dazu bereit - ,hier eineDebatte zu fhren,die vernnHigerweiseim Deutschen Bundestag auf die Tagesordnung gesetzt werden sollte. Aber wirsind natrlich bereit,die von Ihnen gestellten Fragen im Rahmen unserer Mglichkeiten zu beantworten .Wir haben einevllige Offenlegung unserer Ttigkeit aufdem Gebiete der Zivilverteidigungberhaupt nicht zu scheuen .Wir nutzen seit 1959die alle zwe i Jahrestattfindenden NATO-Stabsrahmenbungen .Unter Beteiligung der Regierungsprsidenten,Kreise und kreisfreien Stdtewird die Zusammenarbeit mit den militrischen Stellen stndig geprobt. Wir habenseit 1975 zur Intensivierung dieser Zusammenarbeit besondere ArbeitsgemeinschaHen gebildet,zuerst beim WBK ,dann aber auch bei den Verteidigungsbe-

    rfahrungenwaren gutSeit 1968veranstaltenwir jhrliche Informationstagungen der zivilen Verteidigungin allen Regierungsbezirken und gebendabe i einen berblick ber die aktuellenEntwicklungen auf diesem Gebiet. Es gibtumfangreiche Einweisungs- und Fortbildungslehrgnge fr die Mitarbeiter derRPs ,der Kreise und der kreisfreien Stdteim Zusammenhang mit angenommenenABC-Lagen.Wir machen Pianuntersuchungen ber die Probleme im Bereich dermateriellen und personellen Bedarfsdekkung . In ganztgigen Verwaltungsveranstaltungen werden die Ergebnisse dieserUntersuchungen den Mitarbeitern und deneinzelnen Verwaltungsebenen im Detaildargestellt und mit ihnen durchgesprochen.Wir haben auf diesem Gebiet sowohl dasBundesgesetz als auch das Katastrophenschutzgesetzdes Landes und ein von derInnenministerkonferenz beschlosseneseinheitliches Fhrungsmodell fr alle Lnder ausfhrlich erprobt. Seit 1978 habenwir 54 Stabsrahmenbungen in diesemBereich gehabt. Die Erfahrungen dabeiwaren gut ,und - um Ihre Anfrage zu zitieren - Mimanagement,zuviel Brokratieoder gar Kompetenzwirrwarr sind dabeinicht aufgetreten . ..Der Bund konzentriert sich in diesem Jahrauf den Ersatz beralterter Ausstattungeninsbesondere im Kraftfahrzeugbereich .Esgibt da ein Finanzsonderprogramm fr dieJahre 1979 bis 1982 n dem 400 MillionenDM gesondert zur Verfgung gestelltwerden. Der Bund hat damit den Haushalt frzivile Verteidigung von 9 20 DM im Jahre1975 auf 12 20 DM im Jahr1979 pro Kopfder Bevlkerung erhht. Davon entfallen45 DM pro Kopf auf den erweitertenKatastrophenschutz .Dieser Betrag ist gegenberder Vorzeit dementsprechend fastverdoppelt worden .Wir haben in Nordrhein-Westfalenden Gemeinden fr sachverwandte Aufgaben im Bereich des Feuerschutzes,des Rettungsdienstes und desKatastrophenschutzes frher- bis 97527 60 DM zur Verfgung gestellt; heuteliegt der Satz bei 32 DM - auch hier eineerhebliche Steigerung im Rahmen desMglichenKein totaler SchutzLandtagsabgeordneterPohlmann SPD)vertrat die Auffassung seiner Fraktion :" Das Fatale an dem Antrag der CDU istmeiner Meinung nach ,da er den unbefangenen Leser glauben machen will ,esknnte der totale Schutz der Zivilbevlke-

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    rung fr den Ernstfall sichergestellt werden, indem man nur ein ordentlichesSchufelchen darauflegt. Dies, meine Damen und Herren von der Opposition , streine Augenwischere i.Dazu ein Beispiel -In Nordrhein-Westfalen gibt es 450000 Schutzpltze. Das bedeutet,da 2,6% der Bevlkerung Schutzgeboten werden kann .Ab 1979 stehen32 ,8 Millionen DM fr den SChutzraumbauzur Verfgung - eine angesichts zahlreicher anderer,ebenso wichtiger Verpflichtungen doch durchaus ansehnlicheSumme .Die StdtebaufrderungsmiHel der nchsten 15Jahre,meine Damen und Herren ,zusammengenommen wrden nicht einmal ausreichen, auch nur annhemd bedarfsdeckendSchutzraum zu gewhren .Der Staat ist schon daher mit Sicherheit aufdie Initiative auch des einzelnen angew s n Der Staat gibt Zuschsse und steuerlicheHilfen, wobei man durchaus auch berle gen kann ,ob letztere im Sinne der Allgemeinheitvon der grtmglichen Gerechtigkeit gekennzeichnet sind . Mit anderenWorten :Nicht die Hnde in den ScholegenDer auch nur annhernd bedarfsdeckendeSchutz der Zivilbevlkerung ist mangelsMasse und nicht etwa mangels guten Wil lens ausgeschlossen. Der beste Schutzder Zivilbevlkerung vor kriegerischen Katastrophen ist daher- der Innen ministerhat das nicht nur in seiner Presseerklrunggesagt,sondern auch vorhin hier nocheinmal zum Ausdruck gebracht - ,sich akt ivfr die Erhaltung des Friedens einzusetzen .Jeder FortschriH in der Entspannungspolitik,die von dersozial -liberalenKoalition in Bonn in AngriH genommenwurde , st wesentlich mehr wert, meineDamen und Herren ,als 10000 Schutzbauten . . .

    Dies, meine Damen und Herren , bedeutetnun nicht,da man etwa die Hnde indenScho legen kann . Dies hat bislang keinergetan . ..Ich bin mit Ihnen ,meine Damen und Herren von der GDU ,vllig einig darin ,da derSchutz der Zivilbevlkerung und ihre Versorgung mit Nahrungsm iHeln und Wasser,die Gesundheitsversorgung und die Versor9ung mit Energie und TreibstoH wichtige Uberlebensgrundlagen sind . Die dazuerforderlichen Manahmen sind ergriffen worden ;der Ausbau dieser Manahmen wird fortgesetzt . . ."inseitige Definition

    Frdie F.D.P.-Fraktion sprach der Abgeordnete Eykmann :12 Z5-MAGAZ IN 12179

    " Ich st imme Ihnen zu, wenn Sie festgestellt haben ,da Zivilverteidigung nichtentspannungsfeindlich ist , m Gegenteil ,da Zivilverteidigung eine der Voraussetzungen einer sinnvollen Entspannungspolitik sein mu. Wer etwas anderes sagt , hatentwedervon Entspannungspolitik odervon Zivilverteidigung keine Ahnung . Dasist ohne Zweifel vllig richtig.Ich meine aber,da Gesamtverteidigungber viele Jahre zu einseitig definiert wurde .Gesamtverteidigung wurde nmlich bisAnfang der 70er Jahre von allen , uns eingeschlossen,definiert als die schlichte Addition militrischer Verteidigung und zivilerVerteidigung. Dies allein reicht nach meinem Verstndnis nicht aus .Ich meine ,Gesamtverteidigung mu manheute weiter definieren.Dazu gehrt eineaktive Entspannungspolitik. Die drei Sulen knnen sich sichernicht gegenseitigersetzen, aber eine dieserdrei Sulenohne die beiden anderen wird mit Sicherheit nicht funktionierenOhne auf einzelne Fragen Ihres Antragseinzugehen ,kann man ,glaube ich , feststellen, da die FinanzausstaHung fr dieZivilverteidigung insgesamt nicht ausreicht. Sie reicht nicht ausSie erinnern sich noch ,wir haHen bis 1968den friedensmigen Katastrophenschutzund den Luftschutzhilfsdienst,so hie erdamals .Was war denn das in Wahrheit?Das waren doch Trken . Da war der gleiche Helfervon 16 bis 18 Uhr als HelferdesTechnischen Hi lfswerks in blauer Monturunterwegs ,und von 18 bis 20 Uhr war erals Helferdes Luftschutzhilfsdienstesttig .Beide wurden natrl ich addiert .Wir haHenin der Bundesrepub lik 1,2 Millionen ehrenamtliche Helfer. Das stimmte vorn undhinten nicht. Mit diesem Schwachsinn istmit dem Gesetz ber die Erweiterung desKatastrophenschutzes bundesweit Schlugemacht worden .

    Zivilschutz ist das HerzstckDas Herzstck einer jeden Zivilverteidigung sind nicht die von Ihnen in den ZiHern3und 4angesprochenen Verwaltungsvorschriften und hnliches oder auch Gesetze , sondern das Herzstck der Ziv ilverteidigung ist der Zivilschutz, n dem Tausende von ehrenamtl ichen Helfern ttig sind .Hier in Nordrhein-Westfalen sind im Zivilund Katastrophenschutz zusammen ber200000 Helfer ehrenamtlich ttig . Ich meine ,da der Landtag allen Anla hat,diesen Helfern ,ob zustnd ig oder nicht, frdie uneigenntzig geleistete Arbeit ,dieTag fr Tag erbracht wird , nachhaltig zudankenSo wie der Zivilschutz Kernstck der Zivilverteidigung ist , st der Selbstschutz notwendige Voraussetzung jeden Zivilschutzes . Der Innenminister hat vorh in einige

    eindrucksvolleZahlen hiergenannt. Michwrde interessieren- betrachten Sie es afsrhetorische Frage-,wieviel von den 1,2Millionen Informationen auch an Abgeordnete dieses Landtags gegangen ist. Michwrde einmal interessieren,wer denn vonuns ,die wir immer so von Verantwortungsprechen ,beispielsweiseeinmal an einemErste-Hilfe-Lehrgang beim Deutschen Roten Kreuz oder einer anderen Organisationteilgenommen hat , wer beispielsweiseaneinem Selbstschutz-Grund ehrgang teilgenommen hat. Wir sollten nicht immer nurfordern, sondern wir sollten auch hier einmal mit leuchtendem Beispiel voran-gehenZustzliche AufklrungAls letzter Redner erklrte der GDU-Abgeordnete Wilz :" . . Katastrophenschutz ist eben Schutzallen menschlichen Lebens bei Katastrophen im Frieden und im Verteidigungsfall.Wenn Sie die Entspannungspolitik ansprechen -dies ist ja auch bei allen Rednerngeschehen - dann hoffe ich ,da Sie dasselbe meinen wie wir, nmlich eine Entspannung in Frieden und Freiheit. Eine soverstandene Entspannungspolitik bedeutetgerade nicht,die Hnde in den Schozu legen . Entspannungspolitikin unseremSinne ist nur so lange machbar,wie wirauch militrisch,verteidigungspolitischund im Bemhen um Schutz fr die Bevlkerung ernst genommen werden .Deshalb ist es falsch ,was der KollegePohlmann sagte ,da die Entspannungspolitik einen vie l hheren Wert htte als diezivile oder die militrische Verteidigung .Ich freue mich ,da hier immerhin dieF.D.P.das anders bewertet. Dazu ist festzustellen :Entspannungspolitik basiert natrlich voll auf der Verteidigungsbereitschaft und auf einem Optimum an zivilerund militrischer Verteidigung .. .Und dann mchte ich zur Frage derAufklrungsarbeit und der Information kommen .- Selbstverstndlich ist das zunchst einevorrangige Pflicht der Bundesregierung.Dies schliet jedoch in keine Weise aus ,da nicht auch diese Landesregierung zustzliches an Aufklrung ber Sinn undZiele der Zivilverteidigung leistet.Ich mu Sie einfach einmal fragen : Wie istsichergestellt,da die Brger dieses Landes eigene Vorsorge treHen und bereitsind , einen Beitrag im Rahmen der zivilenVerteidigung zu leisten ?Meine Damen und Herren , ch wei ,unserAntrag und die von mir vorgetragenen Thesen sind unbequem ,vielleicht auch unpopulr und schon gar kein Wahlkampfthema .Aber ich rechne es uns ein wenig alsVerdienst an ,dawirden Mut aufgebrachthaben ,dieses Thema auf den Tisch diesesHauses zu bringen "

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    PulverlscherAuf dem neu esten Stand der Techmk

    des neuen Jahres bringt einFeuerlschgertenauf den Markt,dievielen Details der Konstruktion und inLeistungswerten den neuesten Stand. Mit dieser Seriedie bisherigen Gertetypen mit inund au enliegender Druck

    ks 12-und 6-kg-Gert mit Innen iegenderruckgasflasche,rechts 12- und 6kg-Ger tit au en iegender Druckgasflasche.ist zunchst die Optik : gleicherterdurchmesser fr 6- und 12-kg-Ty. Einheitlich auch die zukunftsorientierAuslsemechanik . Unter dem pfeilfrmi,gelben Sicherungssteg der Schlagmit dem deutlichen Symbol sch la. Diese Form der laienfreundlichen

    den Bestrebungen natiound internationaler Fachgremien,die eine einheitliche und verLsung anstreben.

    schlagen zur Kenneichnung der Sch lagknopfauslsung .den Behlterdeckel aller Typen ist einDas ist mehrdie DIN verlan9t - nmlich zustzlichebei extremer Druckbelastung.

    Die Behlterffnung isl einheitlich 69 mm ,das bedeutet leichte und schnelle Befllbarkeit.

    Meh r als die OIN ver langt: berdruckventilam Behlterdeckel.Das transparente Sichtslck an der Lschpistole gibt es nur an den neuen Gerten:Wurde ein Lscher bettigt oder mi bruchlich aufgeladen,sind Pulverspurenin diesem Sichtstck deutlich erkennbar.Diese Neuerung ist eine zustzliche Kon trollmglichkeit zwischen den gesetzlichvorgeschriebenen Prfintervallen.

    unbefugte Be ttigung durch Pulve rspu rensichtba r.Der Schlauchabgang befindet sich am Boden des Behlters,so da der Pulveraussto ohne Steigrohr direkt und unkompliziert erfolgt. Die Pulverrestmengen sinddeutlich geringer als die 8% der Norm . EinFolienabschlu am Schlauchabgangschtzt das Behlterinnere absolut vor

    Direkter Schlauchabgangam Beh lterboden, drehbarer Schlauchanschlu.

    Der Furing aus schlagzhem Polythylenschtzt Behlterboden und Schlauchabgang vor Beschdigungen gibt Halterungfr die Lschpistole und Standfestigkeit.Ve ntilationsffnun gen verhindern Feuchtigkeitsstau und wirken der Korrosion entgegen . Mit zwei Messingbolzen undSchrauben ist der Furing am Behlterboden befestigt.

    Kunststoff-Fur lng mit SchutzfunktIonenfrSch lauchabgang, Plstolen - und Druckflaschenhalterung.Die Gerte mit auenliegender Druckgasflasche haben eine Kunststoff-Verkleidungzu mSchutz vor unmittelbaren Witterungseinflssen. Eingelb markierter Federstifthlt die Verkleidung am Furing . Fehltdieser Stift,so wurde an der Druckgasflasche mglicherweise manipuliert.

    Verkleidung derauenliegenden Druckgas flasche.Ein besonderes Extra ist die phosphoreszierende Beschriftung,die es als Zubehrteil gibt. Diese stundenlang nachleuchtende Folie macht den Feuerlscher auch beistockdu nkler Nacht schneller erkennbar.Zur Lschleistung :Der Aufladedruck,dieAbspritzzeit und Ausstorate wurden exakt au feinander abgestimmt. Als Resultatwurde erreicht,da die im Rahmen derNorm maximale Pulvermenge ausgebracht wird .Die neuen Gerte leisten mehr ,als die DINverlangt ,dies wurde an den Zulassungsobjekten nach Euronorm bewiesen .

    ZS-MAGAZ IN 79 3

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    Ulrike von Gimborn Fotos: Gnter SersRealistische bung in Wittlich :Fast eine UrauffhrungAufbau und Inbetriebnahme eines Hilfskrankenhauses erprobt

    Die Stimmung wargedmpft optimistisch,der Ablauf der bung nicht unproblematisch : In Wittlieh Sdeifel,nahe der Mosel)wurde zum ersten Male im Lande Rheinland-Pfalz derAufbau und die Inbetriebnahme eines Hilfskrankenhauses HKH)erprobt. Das Hilfskrankenhauswurde inden Jahren 1962 bis 1975 auf Kosten desBundes im Kellereiner Schule errichtet. Esist fr die Versorgung von 400 Patientengeplant,die Nutzflche des Funktionsteiles betrgt rund 600 Quadratmeter. Einrichtungen fr die Bereiche AllgemeineChirurgie,Gynkologie, Hals-Nasen-Oh ren - und Augenkrankheiten sind vorhan den , Im unterirdischen Teil bietet es Schutzgegen Einsturz-und Trmmerwirkung,Brandeinwirkung , radioaktive Rckstandsstrahlung, biologische und chemischeKampfstoffe.Vorhanden sind selbstverstndlich Notstrom- und unabhngigeWasserversorgung und eine Lftungsanlage fr Normal- und Schutzluftbetrieb.Zum Funktionsteil des Hilfskrankenhausesgehren zwei Operationsrume, Sterilisations- und Vorbereitungsrume ,Ambu lanz- und Gipsraum, Rntgen- und Laborzimmer,ein Dekontaminationsraum, Lager- und Wirtschaftsrume. Im oberirdischen Teil des HKH knnen in den Schulrurnen zwei weitere Operationssle mitden dazugehrigen Sterilisations-und Vor berei\ungsrumen eingerichtet werden ,ebenso im Bedarfsfall acht Stationen mit je50 BeHen -wobei bei der bung nur eineStation aufgebaut wurde. Das rztliche Instrumentarium, Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstnde- soweit sie vom Bundbeschafft wurden-lagern Im unterirdischen Teil des HKH ,Arzneimittel ,Verbandstoffe und die Einrichtung fr denoberirdischen Teil werden aus einem Zivl lschutz-Sanittslager herangeschafft. AnPersonal wrden im Ernstfall zwlf rzte ,72 Krankenschwestern , Schwesternhelferinnen,medizinisch-techn ische Assistentinnen und 44 Krfte fr Verwaltung ,Wirtschaft und techn ische Aufgaben bentigtDas Hilfskrankenhaus ist dem WifflicherKreiskrankenhaus angegliedert,das dasStammpersonal zur Verfgung steift.Schwesternhelferinnen der Hilfsorganisationen und med izinisches Personal ausanderen Bereichen werden zur Ergnzungdes Stammpersonals herangezogen. Soweit die baulichen und medizinischen Voraussetzungen.4 ZS- MA GAZIN 279

    Verteidigungsf ll verkndetAls Ausgangslage fr die bung am 26 .und 27 .Oktober wurde angenommen,dadie Bundesregierung den Verteidigungsfallverkndet. Zur gleichen Zeit werden militrische und zivile Objekte in den GebietenIm Keller der WIHIIeher Realschulesind die Gertschaften und Einrichtungen des Hilfskrankenhauses ge lagert.

    Malteser-Helferlnneo be im ufbau derBettenstation In denKlassenzimmern.

    Malteser-Helfer bau en einen Opera tionstisch zu-sammen.

    westlich des Rheines, nsbesondere inRheinland-Pfalz ,aus der Luft angegriffen.Es ist mit zahlreichen Verletzten unter derBevlkerung zu rechnen.Nach Verkndigung des Verteidigungsfal/es sind Manahmen zur Aufrechterhaltung der Staatsund Regierungsgewalt, zur Sicherheit und

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    Streng nach AnleI-tung wird das Narko-segert funktionsf-hig gemacht.

    n der angenomme-nen Schadensstellewird Erste Hilfe geleistet. Anschlieend we rden dieVerletzten zumHauptverbandplatztransportiert .

    Der Arzt auf demHauptverbandplatzstellt die erste Dia -gnose und be-stlmmt was weitermitdem Patientengeschieht.

    Bis zum AbtransportIn das Kranken ha uswerden die Ver letz-ten am Hauptver-bandplatz weiterversorgt.

    Ordnung, zum Schutz und zu r Versorgungder Bevlkerung und zur Aktivierung desKatastrophenschutzes eingeleitet worden .Aufgrund der Kriegseinwirkungen,die am27 Oktober um 700 Uhr einsetzen,veranlat der Katastrophenschutzstab beimHVB , da die Einrichtung und Inbetriebnahme desHilfskrankenhauses Wittlich sichergestelltwird - das Kreiskrankenhaus ist bereitsbelegt, die Verletzten aus dem Schadensgebietgeborgen und zu Verletztensammelstellengebracht werden und die Verletzten von den Sammelstellenber den Verbandplatz in das Hilfskrankenhaus eingeliefert werden .455 Helferinnen und Helferwaren an derbung beteiligt, wobei die MalteserdenLwenanteil zu stellen hatten .Sie mutendas HKH aufbauen,ein Sanitts- und einVerbandplatzzug hatte sich um die Erst versorgung der Verletzten zu kmmern .Helferdes THW waren fr den Antranspcrtder Einrichtung des oberirdischen Teilesdes HKH zustndig, rund 80 Polizei beamtestellten die Verletzten dar,acht Schiedsrichter der Bundeswehr begutachteten dieArbeit der Helfer.Es war das Ziel der bung , die Zusammenarbeit bestehender Kran-kenhuser unter Bercksichtigung einerKapazittserweiterung mit dem jeweils an-zugliedernden HKH zu berprfen, die Zusammenarbeit zwischen derKreisverwaltung Bernkastel-Wittlich ,denrztlichen Krperschatten ,den Hilfsorganisationen und der Arbeitsverwaltung zuerproben, den zustzlichen Personalbedarf,derbei Inbetriebnahme des HKH entsteht, zuermitteln, den Aufbau des rztlichen Gertes so-wie die Einrichtungs-und Ausrstungsgegenstnde auf ihre Funktionsfhigkeit zuprfen, auf dem Verbandplatz die Verletzten zusichten und zu entscheiden, n welcheKrankenhuserdie Verletzten zu bringensind , die Zeitdauer der Diagnost ik und vorhandene MgliChkeiten derTherapie zuchecken. Die Verletztendarstellerwarenbrigens ungeschminkt und trugen eineAnhngekarte bei sich , aus der die Verletzungsart ersichtlich wurde.Studie in rbeitWie weit das bungsziel erreicht wordenist und welche Konsequenzen fr die Zu kunft gezogen werden mssen ,wird eine-wie der Landrat des Kreises Bernkastel-

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    Wittlich, Dr . Ges trich betonte - nicht geschnte Studie zeigen , die zur Zeit nachAuswertung aller Ablufe erstellt wird . DasZS-M AGAZIN wird in einem der nchstenHefte darauf eingehen.Da der anfangs erwhnte vorsichtige Optimismus durchaus am Platze war,zeigteden n auch der Verlauf der bung .Zwarsta nd das Hilfsk rankenhaus fast termingerecht zwar wurden alle Verletzten versorgt,aber der Beobachter merkte dochauf Schritt und Tritt die groe Unsicherheitvieler Hel fer ,oftmals mangelhafte Koordination, eine gewisse Nervositt aller Beteiligter. Aber es sollte ja gerade eine Be standsaufnahme sein , um Fehlerquellenzu finden .Viele Fehler htten sicherlich vermiedenwerden knnen .Das begann schon in demangenommenen Schadensgebiet, alsSchockverletzte viel zu lange ohne Hilfeliegengelassen wurden obwohl auf derKarte stand ,da sie einen Schock erlittenhatten. Der Verbandplatz ,der in der Nheder Schadensstelle in einer anderen Schule eingerichtet worden war ,bot ein vlligunbersichtlichesBild . Nur ein einzigerArzt war eingesetzt worden , um knapp80 Verletzten rztliche Hilfe zu leisten. Dasbe rfordert auch de nerfahrendsten Arzt.So konnte es nicht ausbleiben,da auchhier wieder Schockverletzte ohne jeglicheHilfe blieben. Das ist bei einer nchstenbung leicht zu beheben .Schlimmer sindschon die so leicht vermeidbaren Fehler,die die Helfer machten. Da wurde z. B. derGummistpsel einer Infusionsflasche vordem Anlegen der Infusion nicht desinfiziert; Verletzte wurden nicht richtig ge lagert;derArm eines Patienten,bevor diesem eine Infusion angelegt wurde ,nichtangeschnallt - das sind Dinge ,die man injedem Erste- Hilfe-Kursus oder den einschlgigen Lehrgngen lernt. Die Reiheliee sich beliebig fortsetzen.Offensichtlich war man auch in der Wahl der Medikamente nicht sehr kritisch. Es fehlten Tetanus-Prparate,dafr lagen auf dem Instrumententisch eine Unzahl von Schmerzmitteln in Tablettenform - als ob ein Schwerverletzter berhaupt in der Lage wre ,Schmerzmittel einzunehmen bzw .dies angezeigt ist2 Fachleute als BeobachterSchwierigkeiten ergaben sich naturgembeim Aufbau des Hilfskrankenhauses ,dawohl noch kei ner der Beteiligten an solcheinem Unternehmen bisher mitgewirkt hatte. In den Pausengngen der Schule sta pelten Sich die Kisten ,wurden wahllosgeffnet ;doch das was gerade gebrauchtwurde,war natrlich nichtzur Hand .Werdaden Uberblick beh ielt , war schon einImprovisationsknstler. Dennoch:Nacheinigen Stunden entwirrte sich die Lage ,6 ZS-MAGAZIN 1279

    MalteserHelfer lie-fern den VerletztenIm Hilfskranken haus ab .

    Durch die SchuUraumtr werden dieVerletzten zur uf -nahme gebracht .

    Im Aufnahmeraumwird der Patient reg i-str iert .

    Helferinnen bere iteneinen Patienten zurOperation vor .

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    Nach der rztlichenVersorgung wird derVerletzte in denoberirdisch gelegenen Bettentraktberfhrt.

    uf der Bettensta-tion erfolgt die we i-tere rztliche Be-treuung desPa -tienten

    Im unterirdischenTrakt des Hilfskran-kenhauses stehtauch ein medizini-sches laborzur Ver-fgung.

    Im Keller der SchuleIst die Telefonzen-trale eingerichtetworden

    und die Helferinnen und Helfer des MHDko nnten sich ganz zufrieden sagen : Wi rhab en es geschafft. Auch das soll gesagt werden :Erschwert wurde die Arbeit der He lferdurch die zahlreichen Beobachter derb ung . Rund 200 Fachleute aus allen Be reichen des Katastrophen- und Zivilschutzes verfolgten mit Argusaugen den Fortgang de r Dinge in den doch recht beengtenRumlichkeiten und trugen damit auch zurNervositt der Agierenden be i.Zuvor ein PlanspielDer bung voraus ging ein Planspiel zurSichersteilung der Gesundheitsversorgung des gesamten Landkreises Bernkastel-Wittlich .Den Verlauf stellte Staatssekretrin Dr. Renate Hellwig vom rhein landpflzischen Ministerium fr Soziales,Gesundheit und Umwelt in einer Pressekonferenz vor,an der auch Ministerialrat Josephivom Bundesinnenministerium und LandratDr.Gestrich teilnahmen.An der PIanbesprechung,deren Zustandekommen mitvielen Mhen verbunden wa r beteiligtensich das Ministerium fr Sozia les ,Gesundheit und Umwelt,die Bezirksregierung inTrier,das Gesundheitsamt Witt lich dieKreisverwaltung Bernkastel-Wittlich ,dasArbeitsamt Trier,die Kassenrztliche Verein igung Trier,das DR K,derMHDund dieunmittelbarbetro ffenen Kreiskrankenhuser in Bernkastel-Kues und Wittl ich. NachFrau Dr.Hellwig gestaltete sich die Planung deshalb so schwierig ,weil vorher dasProblem der Gesu ndheitsversorgung nochnie in dieser Breite und Ausfhrlichkeitbesprochen wurde. Man habe damit inkleinem Rahmen das lngst fllige Gesundheitssicherstellungsgesetz vorweggenommen .

    ustzliches PersonalDie Beteiligten gingen davon aus ,die Bettenkapazitt von derzeit 750 auf rund 3000Betten auszuweiten. Das ergibt einen zustz lichen Personalbedarf von etwa 530rzten und Pflegekrften. Dieser Bedarfkann im wesentlichen gedeckt werden .DieZusammenarbeit der rztlichen Selbstverwaltungskrperschaften ,Hilfsorganisationen und Gesundh eitsbehrden ist auf derGrundlage der Freiwilligkeit hervorragendgewesen. Das Planspiel ha t aber auchgezeigt,da die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffenwerden mssen,die die Arbeitsverwaltungin die Lage versetzen, die Personalforderungen der ve rschiedenen lebenswichtigen Versorgungsbereiche miteinander abzustimmen . Nur so kann gewhrleistetwerden ,da die Hi lfskrankenhuser in krzester Zeit zur Ve rsorgung der Bevlkerung funktionsfhigsind. Au erdem istfestgestellt worden ,da das erforderliche

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    medizinische Gert noch nicht vollstndigbeschafft ist, bei der Versorgu ng mit Arzneimitteln wird noch mit Engpssen gerechnet. Die Erfahrungen, die aus beidenTeilen der Ubung gewonnen wurden, sollen in die Planungen und vorbereitendenManahmen zur Bewltigung von Katastrophen eingehen.Sie werden im ganzenLand verwirklicht- schlo die Staatssekretrin ihre Ausfhrungen.Landrat Dr Gestrich bat um Verstndnis,wenn bei der Ubung Mngel oder Unvollkommenheiten erkennbar wrden ,aberman knnte fast von einer Urauffhrungsprechen - zumindest im Lande Rheinland-Pfalz - wenn man die Aufgabe besieht, die uns von der Landesregierunggestellt wurde . Fr das ,was wir heutebeginnen,gibt es zumindest fr unserenRaum keine Vorlage. ln mhevoller Kleinarbeit, die Ende des Jahres 1977 begonnen habe ,habe man versucht,den Rahmen fr diese bung abzustecken und dienotwendigen Vorbereitungen zu trellen.2 Betten vorgesehenEin grundstzliches Referat berzivilschutzmige Planungen und Vorbereitungen fr den Bereich des Gesundheitswesens in Rheinland-Pfalz hielt OberregIerungsrat Dewein vom Ministerium fr So-ziales,Gesundheit und Umwelt. Zur Zeitgibt es in Rheinland-Pfalz rund 28 000Krankenhausbelten ,6000 Betten in Hilfskrankenhusern werden bis 1981 bereitstehen. Die Endstufe wird bei rund 120 000Betten liegen,wobei allerdings auch Kur heime,Schwesternwohnheime und bauliche Objekte in unmittelbarer Anlehnung anKrankenhuser als Bettenstationen miteinbezogen sind . Das wichtigste dabei aberwird sein ,die Funktionsfhigkeit zu garantieren. Nach Mglichkeit sollten die Hilfskrankenhuser an ein funktionsfhigesStammkrankenhaus angebunden sein ,was sicherstellt ,da routiniertes Personaleingesetzt werden kann .Um weiteres rztliches Personal zu gewinnen, plant dierztliche Selbstverwaltung fr den Vertei digungsfall Kapazitten fr die stationreVersorgung freizustellen,die dadurch entstehenden Belastungen im ambu lantenBereich mten dann in Kauf genommenwerden .Auerdem knnte man auf rztezurckgreifen,die nicht mehr berufsttigsind . Um gengend Pflegepersonal fr dieHilfskrankenhuserzu haben ,wird knftigein Hilfskrankenhaus jeweils einer Hilfsorganisation zugewiesen,die dann selbstSchwesternhelferinnen zuteilt. Deweinschlo in derHoffnung,dadie Mngel inden nchsten Jahren behoben se inwerden und bei manchen Beteiligten das Engagement fr den Zivil- und Katastrophenschutz nicht nur ein Lippenbekenntnisbleibe.18 ZS- MA GAZ IN 12 79

    Im unterirdischenTell des Hilfskrankenhauses befindetsich u.a.8uch dieRntgenstation.

    Obungstellnehmerund Beobachter werden ausden Feldkchen verpflegt.

    In einer Pressekonferenz erlutertStaatssekretri Dr.Renate e l l ~ l g denAblauf der Ubung.Rechts Ministerialrat Josephi, un desministerium desInnern, links Oberregierungsrat Deweln,rhelnland-pflzlsehes Ministeriumfr Soziales, Gesundheit und Um-welt.

    r 1. SI fJI

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    Elmar ArlinghausEine Woche Bunkerleben In der SchweizSchutzraumbetten statt otelEine Studiengruppe der Kreisvolkshochschule Osnabrck zu Gast beim Schweizerischen Zivilschutzverband

    40kpfige Studiengruppe der Kreis-unternahmStudienfahrt in die Schweiz mit dem. m Rahmen einer seit 1976 existierenArbeitsgruppe Gesamtverteidigungausfhrliche Informationen berals vorbildlich geltenden Schweizerzu sammeln . n ihrer Zusam-ist diese Arbeitsgruppe imeinmalig.Sie besteht ausdes Bundesverbandes fr dendes Verteidigungsbezirks21 in Zukuntt Verteidigungs245) .der Kreisvolkshochund der BezirksregieWeser-Ems.Au enstelle Osnabrck,hat sich zum Ziel gesetzt. Zusammen-der militrischen und zivilen Vertei-. Das einwchige Be-war vom SchweizeriZivilschutzverband zusammenge-worden.so da die Reisegruppe.dieder Hauptsache aus GemeindedIrektoderen Stellvertretern sowie aus Beauf-fr Zivilschutzeinrichtungen be-.einen umfassenden Einblick in denim schweizerischen Kon- lautete dasund entsprechend lief das Pro-ab. Es begann mit der Unterbrin-in dem kleinen Ort Steffisburg beiauf eigenen Wunsch der Gruppe inunterirdischen Sanittshilfsstelle.dieKrisenzeiten 142 Personen rztliche undHilfe bietet. Die Gste mutenmit Etagenbetten begngen.die Klei-wurde dem Koffer entnommen. ge-und gewaschen wurde in Gruppen.

    Essen nahmen die Tei lneh-gemeinsam ein Baumgartnervom Schweizeri-Zivilschutzverband erluterte ein-in groben Zgen den Aufbau und diedes Zivilschutzes.der in dereine tragende Sule der Gesamt-ist. Bei Katastrophen leistetgemeinsam mit bestehen-Organisationen sowie Teilen der Ar-e . nsbesondere den LuttschutztrupHilfe .Als Beispiel sahen die Besucherdem Osnabrcker und Emsland eine

    anhand einer Diareihe .dieeiner Hochwasserkatastrophe im Som-1974 entstand .anderen leistet der Zivilschutz einenzur Abschreckung .das hei t: An-auf die Schweiz oder BedrohungenArt soll dadurch entgegengewirkt

    In der Schule der Schweizer Luftschutztrup-pen In Wangen hatten die deutschen steGelegenheit. die Leistung der Luftschutzhelfer krltiseh zu beobachten Sie waren von derrealistischen Obung eeindruckt

    Im regionalen ZIvIlschutzzentrum Splez wur-de der Studiengruppe die Bergung einesVerletzten mittels einer Leiterrutsche de-monstriertwerden. da die Widerstandskratt des Vol-kes gestrkt ist. Erreicht wird diese innereWiderstandskratt u.a.dadurch .da ge-setzliche Vorschritten den Bau einesSchutzraumes vorschreiben.derdemDruck von einem Bar widersteht und bereine Belttungsanlage verfgt. die mit spe-ziellen Filtern bestckt ist. VerschiedeneStellen in der Schweiz geben informativeMitteilungenheraus. die Tips fr ein Wei-terleben im Schutzraum geben .Das Milizsystem der Schweizer Armeetrgt dazu bei .da alle Mnner zum50 . Lebensjahr regelmig an Ubungenteilnehmen und nach dieser Altersgrenzezehn weitere Jahre dem Zivilschutz zurVerfgung stehen .Frauen undJugendliche knnen freiwillig im Zivilschutz mitar-beiten und tun dies auch .Besonders eindrucksvoll fr die deutschenBesucherwaren die Besichtigungen derSchule fr Schweizer Luttschutztruppen inWangen und des regionalen Zivilschutzzentrums in Spiez .Die OsnabrckerGrup-pe konnte hier realistische bungen inTrmmeranlagen verfolgen; dabei wurdedas Aufspren Verschtteter mit Suchhun-

    den und die anschlieende Bergung de-monstriert. Das gesamte. auchfrdenKatastrophenfall gedachte Informationsund Verstndigungssystemwurde mit indie bungen einbezogen .Die Teilnehmerder Studienreise besichtigten auch zwei unterirdisch angelegte vollausgerstete Krankenhuser mit 550 bzw .1000 Betten .Das Material fr den Notfall wird sorgsamgewartet und steht in ausreichender Men-ge zur Verfgung . Die Gerte werden beiUbungen benutzt;man steht auf demStandpunkt.da gebrauchtes und gewar-tetes Gert stets einsatzbereit ist. Ver-brauchtes wird sofort ergnzt.Durch die vielfachen Manahmen derSchweizer landesregierung wurde bishererreicht.da 75 Prozent der Bevlkerungim Notfall einen vollwertigen Schutzplatzzugewiesen bekommen . n der Bundes republik sind es vergleichsweise nur knappdrei Prozent. m Land Niedersachsen 2.3Prozent. und im ehemaligen Regierungs-bezirk Osnabrck gar nurO .33 Prozent. Inder Schweiz wird der Schutzraumbau mitetwa 70 Prozent bezuschut.Fahrten zum Thuner See . nach Bern .Ba-sel und Interlaken sowie Empfnge mitVertretern von Gemeinden und Stdtenrundeten das Programm ab_Ermglichtwurde die Fahrt in die Schweiz durch dieInitiative von Ministerialrat a.D.Adolf De-dekind.der in verschiedenen Einrichtungen und mtern fr den Zivilschutz in derBundesrepublik ttig ist. sowie durch dieBemhungen des GeneralsekretrsdesSchweizerischen Zivilschutzverbandes.Herbert Alboth .der bereits zu einem Vor-bereitungstreffen nach Bad Rothenfeldegereist war und dort auch referiert hatte .Die Leitung der Gruppe hatte Regierungs-direktor Jrgen Brockmann .er wurde vomKoordinator Gerhard Frster .pdagogischer Mitarbeiter bei der Kreisvolkshochschule. untersttzt.Nach einerWoche Bunkerleben verab-schiedete sich die Studiengruppe von ih-ren Gastgebern. die ihnen sehr viel Herzlichkeit und Offenheit entgegengebrachthatten. Die Gemeindedirektoren sprachenspontan eine Einladung fr einen Gegen-besuch aus. die von den Damen und Her-ren der Steffisburger Zivilschutzgruppedankbar angenommen wurde . In der er-sten Jahreshltte 1980 wollen sich alleBe