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Armin Leyener professional brass Bassposaune Modell M.W. Auf der Suche nach dem für mich optimalen Instrument entschloss ich mich, eine eigens handgefertigte Bassposaune bauen zu lassen. Obwohl ich mit meiner damaligen Bach50 immer noch gut unterwegs war, wollte ich doch endlich ein Instrument in Händen halten, welches meinen Klangidealen entspricht und mir zugleich in optischer, ergonomischer und handwerklicher Sicht auf Jahre Freude bereitet. Schon seit langer Zeit testete ich unterschiedlichste Bassposaunen an, wobei die getesteten Posaunen kaum dem Optimum entsprachen, nach dem ich suchte. Zum guten Schluß fiel meine Wahl auf die professional brass Bassposaunen des Diplom-Posaunisten und Posaunenbaumeisters Armin Leyener bei Siegen in Südwestfalen. Diese Wahl traf ich vor allem aus zwei Gründen: 1. Räumliche und personelle Erreichbarkeit: Ich wollte selbst immer wieder bei den wichtigen und entscheidenden Prozessen im Bau einbezogen sein, da ich genaue Vorstellungen für mein Instrument hatte. 2. Einklang von Bläser zu Bläser: Da Herr Leyener selbst versierter Diplom-Posaunist ist und jede seiner professional brass Posaunen selbst in Handarbeit herstellt, konnte ich sicher sein, dass wir uns als Bläser perfekt verständigen konnten und ich nicht nur eine Posaune aus einer Posaunenwerkstatt erhalte, sondern vielmehr aus einem leidenschaftlich geführten, perfektionistischen „Feinblech-Labor“. Im Januar 2013 erteilte ich den Auftrag und erhielt als kostenloses Leihinstrument eine andere Armin Leyener professional brass Bassposaune. Nach nunmehr fast 16 Monaten kann ich dieses Instrument mein Eigen nennen. Konfiguration: Thayer-Axial Ventilsektion (unabh.) Ventilkombination: B/F/D ergonomischer Haltesteg am Zug „schwerer“ Messingzug wechselbares Mundrohr Bohrung am Zug: 13,89mm Bohrung vorm Ventil: 14,20mm Bohrung hinterm Ventil: 16,00mm asymmetrische Stimmbögen handgehämmertes, einteiliges, sehr dünnwandiges Goldmessingschallstück D = 270 mm, mit extrem scharfem Rand und dicker Abschlusswulst komplett unlackiertes Instrument Verarbeitung und Optik: Nimmt man das Instrument in die Hand, so greift man mit dem Daumen „durch“ den Quartschlaufenverlauf und gelangt so auf den Druckhebel des Quartventils. Dies hat den Vorteil, dass man sich weitere Hilfsstützen für Daumen und/oder Handrücken sparen kann, da sich die Quartschlaufe durch ihre asymmetrisch Form hervorragend an die Hand anschmiegt. Diese Besonderheit habe ich bis Dato noch an keinem Instrument gesehen. Des Weiteren fällt die, wie bei fast allen Posaunen der Armin Leyener professional brass Manufaktur, sehr aufgeräumte, ja ästhetische Optik im Stimmbogenbereich auf. Hier wurde nur mit dem absoluten Minimum an Stützen und Verschraubungen gearbeitet, um dem Instrument die größtmögliche Eigenschwingung einzugestehen. Somit wurde die Hauptstütze nicht „gerade“,

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Page 1: Armin Leyener professional brass Bassposaune Modell M.W. · PDF fileInsgesamt ist es eine sehr obertonreiche Posaune, die eine deutliche Farbe in jede Posaunenriege bringt und ein

Armin Leyener professional brass Bassposaune Modell M.W. Auf der Suche nach dem für mich optimalen Instrument entschloss ich mich, eine eigens handgefertigte Bassposaune bauen zu lassen. Obwohl ich mit meiner damaligen Bach50 immer noch gut unterwegs war, wollte ich doch endlich ein Instrument in Händen halten, welches meinen Klangidealen entspricht und mir zugleich in optischer, ergonomischer und handwerklicher Sicht auf Jahre Freude bereitet. Schon seit langer Zeit testete ich unterschiedlichste Bassposaunen an, wobei die getesteten Posaunen kaum dem Optimum entsprachen, nach dem ich suchte. Zum guten Schluß fiel meine Wahl auf die professional brass Bassposaunen des Diplom-Posaunisten und Posaunenbaumeisters Armin Leyener bei Siegen in Südwestfalen. Diese Wahl traf ich vor allem aus zwei Gründen:

1. Räumliche und personelle Erreichbarkeit: Ich wollte selbst immer wieder bei den wichtigen und entscheidenden Prozessen im Bau einbezogen sein, da ich genaue Vorstellungen für mein Instrument hatte.

2. Einklang von Bläser zu Bläser: Da Herr Leyener selbst versierter Diplom-Posaunist ist und jede seiner professional brass Posaunen selbst in Handarbeit herstellt, konnte ich sicher sein, dass wir uns als Bläser perfekt verständigen konnten und ich nicht nur eine Posaune aus einer Posaunenwerkstatt erhalte, sondern vielmehr aus einem leidenschaftlich geführten, perfektionistischen „Feinblech-Labor“.

Im Januar 2013 erteilte ich den Auftrag und erhielt als kostenloses Leihinstrument eine andere Armin Leyener professional brass Bassposaune. Nach nunmehr fast 16 Monaten kann ich dieses Instrument mein Eigen nennen. Konfiguration: Thayer-Axial Ventilsektion (unabh.) Ventilkombination: B/F/D ergonomischer Haltesteg am Zug „schwerer“ Messingzug wechselbares Mundrohr Bohrung am Zug: 13,89mm Bohrung vorm Ventil: 14,20mm Bohrung hinterm Ventil: 16,00mm asymmetrische Stimmbögen handgehämmertes, einteiliges, sehr dünnwandiges Goldmessingschallstück D = 270 mm, mit

extrem scharfem Rand und dicker Abschlusswulst komplett unlackiertes Instrument

Verarbeitung und Optik: Nimmt man das Instrument in die Hand, so greift man mit dem Daumen „durch“ den Quartschlaufenverlauf und gelangt so auf den Druckhebel des Quartventils. Dies hat den Vorteil, dass man sich weitere Hilfsstützen für Daumen und/oder Handrücken sparen kann, da sich die Quartschlaufe durch ihre asymmetrisch Form hervorragend an die Hand anschmiegt. Diese Besonderheit habe ich bis Dato noch an keinem Instrument gesehen. Des Weiteren fällt die, wie bei fast allen Posaunen der Armin Leyener professional brass Manufaktur, sehr aufgeräumte, ja ästhetische Optik im Stimmbogenbereich auf. Hier wurde nur mit dem absoluten Minimum an Stützen und Verschraubungen gearbeitet, um dem Instrument die größtmögliche Eigenschwingung einzugestehen. Somit wurde die Hauptstütze nicht „gerade“,

Page 2: Armin Leyener professional brass Bassposaune Modell M.W. · PDF fileInsgesamt ist es eine sehr obertonreiche Posaune, die eine deutliche Farbe in jede Posaunenriege bringt und ein

sondern leicht geneigt und mit einem kleinen Biegeradius am Schallstück verlötet. Dadurch wird dem Schallstück noch mehr „Schwingraum“ zur Verfügung gestellt. Die Hebelmechanik wurde so dezent wie möglich gehalten. Dennoch garantiert sie zugleich eine optimale Hebelwirkung. Auch die Messingdruckplatten der Daumen- und Mittelfingerventile hat Herr Leyener genau auf meine Handergonomie abgestimmt. Somit stehen die tropfenförmigen Druckplatten im Einklang mit dem ästhetischen Gesamtkonzept der Bassposaune. Ein weiteres Meisterwerk und optischer Blickfang ist der Zug. Der Schaft wird durch einen wohlproportionierten Messingring verziert, welcher das wechselbare Mundrohr umschließt. Der Haltesteg des Zugs ist ergonomisch geformt und bietet so ein ermüdungsfreies Halten der Posaune und führt zu einer für mich optimalen Gesamtbalance des Instruments. Auch wenn es sich bei den Ventilen um die vielseits kritisierten und diskutierten Axialen Thayerventile handelt, kann ich für mich nur Positives berichten. Bei halbwegs gescheiter Luftführung garantieren diese Ventile einen hervorragenden Durchfluss, so dass man auch bei kompletter Ventilbenutzung mit vollem Klang rechnen kann. Anders als bei konventionellen Ventilen (außer: Full-Flow) benötigt man zwar etwas mehr Luftvolumen, jedoch verschwindet der allseits bekannte Anblaswiderstand der Ventiltöne, so dass nach kurzer Eingewöhnungsphase alle Töne mit den Ventilen hervorragend erreicht werden können. Natürlich ist die Wartung etwas aufwendiger, aber wenn man gerne ein wenig schraubt und sich mit seinem Instrument auseinander setzen will, führt die intensivere Wartung auch zu einem lebendigeren Miteinander zwischen Instrument und Posaunist. Hat der Instrumentenbauer die Ventile von Anfang an akkurat und fachgerecht eingestellt, muss man selbst bei häufigem Spielen die Ventile nur ca. alle 2 - 3Wochen ölen. Dies gilt zumindest für die erste Zeit und wird sich wahrscheinlich im Laufe der Jahre etwas ändern. Weiterhin kann ich für meine Person auch nicht behaupten, dass mich die Ventilgeometrie beim Spielen behindert oder für Komfortprobleme sorgt. Klang: In dieser Rubrik kann ich natürlich nicht sehr objektiv berichten, da es sich hierbei um genau den Klang handelt, welchen ich versucht habe zu finden. Außerdem will ich es vermeiden, auf die Thematik der „Ansprache“ einzugehen, da jeder Spieler etwas anderes unter diesem Begriff versteht bzw. individuell ins Horn bläst. In der Mittellage hat die Bassposaune einen sehr direkten und zentrierten Ton, welcher nicht allzu dunkel oder mulmig erklingt. Auch in der Tiefe ist eine gesunde „Kernigkeit“ des Tons zu vernehmen, welche auch bei leisem Spielen nicht „topfig“ oder gar „muffig“ wirkt. In der Höhe wird das Instrument sehr strahlig und man nimmt die Schwingungen des Instruments am Körper nun sehr deutlich wahr. Dies könnte unter anderem an dem extrem dünnwandigen und gut schwingenden Schallstück und der extrem offenen Bauweise liegen. Auch wenn es Dank des großen Schallstücks in der Höhe hin und wieder etwas anstrengender wird, ist es für mich ein optimales Instrument, welches sich hervorragend im Bereich der sinfonischen Blasmusik (wobei man Obacht geben sollte, das Ensemble nicht zu übertönen) und vor allem im klassischen Sinfonieorchester einsetzen lässt. Insgesamt ist es eine sehr obertonreiche Posaune, die eine deutliche Farbe in jede Posaunenriege bringt und ein perfektes Bindeglied zur Tuba bildet. Fazit: Nach Monaten des Wartens und vielen wertvollen Stunden mit Herrn Leyener kann ich nun behaupten, ein absolutes Meisterwerk zu besitzen, welches handwerklich und optisch an allen bislang von mir gesehenen und an-/gespielten Bassposaunen vorbeizieht. Ohne die handwerkliche Kunst mancher großen deutschen Posaunenhersteller abzuwerten (was mir nebenbei bemerkt auch überhaupt nicht zusteht), steckt in diesem Instrument so viel puristischer Detail-/Ideenreichtum und handwerkliche Liebe, dass so manche Schlangenverzierung an anderen Posaunen nicht mithalten kann. Herr Leyener hat mit einer solchen Hingabe, Leidenschaft und systematischer

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Herangehensweise dieses Instrument zur Vollendung geführt, dass es seinen individuellen Preis wert ist und auch die lange Wartezeit verkraftbar ist. Ich denke nicht, dass es für jede Instrumentenmanufaktur selbstverständlich ist, sich auch nach Geschäftsschluss noch bis in die nächtlichen Stunden mit Detailfragen und Kundenwünschen auseinanderzusetzen. Bei Armin Leyener professional brass im Siegerland/Südwestfalen wurde ich jederzeit ernst genommen und mit dem Wissen/Gespür eines Profiposaunisten beraten. pro und kontra: +Vita des Instrumentenbauer Armin Leyener + musikdienliches Konzept/Herangehensweise + Verarbeitung + Klang/Intonation + Kundenbedürfnisse/Beratung + Leihinstrument - Wartezeit