Arthrose- wenn die Gelenke schmerzen
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Arthrose... wenn die Gelenke schmerzen
crossmed EditionArzt und Patient im Gespräch
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mVerlag crossmed GmbHIngo TitscherOberer Schrannenplatz 988131 LindauTelefon 0 83 82 - 40 92 34Telefax 0 83 82 - 40 92 [email protected]
Autor Björn Weschenfelder88131 Lindau
Redaktion Sabine HabichtPR ServiceOberer Schrannenplatz 988131 LindauTelefon 0 83 82 - 27 50 56Telefax 0 8382 - 27 50 [email protected]
Auflage 1/2006
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3 Vorwort
4 Was ist Arthrose?
5 Der gesunde Gelenkknorpel oder:Warum Bewegung gut ist!
6 Ursachen: Missverhältnis zwischen Belastungund Belastbarkeit
7 Betroffene Gelenke
8 Arthrosestadien
9 Diagnostik
10 Therapiemöglichkeiten
14 Ernährung kann vorbeugen und unterstützen
16 Informationen und Selbsthilfe
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Vorw
ortArthrose ist die weltweit am häufigsten auftretende Gelenkerkrankung.
Auf Deutschland bezogen leiden über 20 Millionen Menschen an den Folgenvon Arthrose. Da die Menschen immer älter werden, steigen diese Zahlen auchweiter an.
Außer bei älteren Menschen wird immer häufiger schon bei Kindern undJugendlichen eine Knorpelschädigung festgestellt.
Das Geschlecht spielt ebenfalls eine Rolle. Frauen erkranken häufiger anArthrose als Männer. Ein Grund dafür wird in der hormonellen Umstellung derWechseljahre vermutet.
Insbesondere nach dem 50. Lebensjahr erkranken Frauen häufiger und schwerer an Arthrose als Männer. Bei Männern tritt Arthrose häufig früherauf.
Die Zahl der betroffenen Männer liegt aber auch in jüngeren Jahren nichtüber denen der betroffenen Frauen.
Dennoch ist wichtig zu wissen, dass Sie sich mit den Schmerzen und einerBehinderung durch Arthrose nicht abfinden müssen.
Diese Broschüre stellt vielfältige Möglichkeiten dar, die Beschwerdenzunächst zu verstehen, Ursachen zu kennen, um dann einer Arthrose entge-genzuwirken oder die Beschwerden zu lindern.
Ihr
Björn Weschenfelder
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Was
ist
Arth
rose
? Mit dem Begriff Arthrose werdenGelenkerkrankungen beschrieben, diedurch Veränderungen des Gelenk-knorpels entstehen.
Die Ursachen dieser Erkrankungensind unterschiedlich, die Beschwer-den und Folgen aber sehr ähnlich.Einmal verändertes und abgestorbenesKnorpelgewebe kann vom Körpernicht mehr neu gebildet werden. Dieshat zur Folge, dass sich dadurch derKnochen im Gelenkbereich umbildet.
Die Patienten leiden unterSchmerzen, Muskelverspannungen,Bewegungseinschränkungen undSchwellungen im Bereich der betrof-fenen Gelenke. Am Ende desProzesses steht eine Verformung(Deformierung) des Gelenkes.
Immer wieder hört man auch denBegriff "Gelenkverschleiß", wennman von Arthrose spricht. Dies istallerdings nicht ganz korrekt, denndies würde bedeuten, dass man mitausreichender Schonung und wenigBewegung der Arthrose vorbeugenkönnte – denn theoretisch könntedann ja kein Verschleiß auftreten.Genau das Gegenteil ist der Fall:
"Das ist Verschleiß, da kann man jadoch nichts machen." So werden
Schmerzen und Bewegungsein-schränkungen häufig unnötig ertragen und Behandlungsstrategiennicht konsequent durchgeführt.Diese Entschuldigung sollte vomBetroffenen nicht angenommen werden.Die Verletzung bzw. Abnutzung desschützenden Knorpels führt dazu,dass der Knochen teilweise odersogar ganz frei liegt. Der Knorpelkann den Knochen so nicht mehr vorStößen und großer Belastung schüt-zen. Daher versucht der Knochennun, die Überlastung auszugleichen,indem er verstärkt Knochensubstanzbildet. Dies führt zu Deformierungenund knotigen Verdickungen derbetroffenen Gelenke. Knochen-ausläufer, die um das kranke Gelenkherum entstehen, werden Osteo-phyten genannt. Abgeriebenes Knorpel- und Knochen-material, welches beim Verschleißentsteht, kann eine Entzündung derumgebenden Gelenkhaut verursachenund wie Schmirgelpapier wirken.Dadurch können die Gelenke immerwieder überwärmt und gerötet sein.
Menschen, die sich körperlichschonen, bekommen häufigerArthrose als Menschen, diesich aktiv bewegen.
Mögliche Folgen von Arthrose:Veränderte Skelettstatik und Körperhaltung
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ist!Knochen sind überzogen mit einer
feinen Knochenhaut, die sehrschmerzempfindlich ist. Darumbraucht der Knochen einen zusätzli-chen Schutz innerhalb des Gelenkes. Dieser Schutz ist eine Knorpelschicht,welche die Gelenkfläche überzieht.
Dieses verflochtene Knorpelsystemkann Wasser binden und ist norma-lerweise in der Lage, lebenslangungestört und reibungsarm , ohneSchmerzen die Gelenkbewegungenauszuführen. Dies führt auch zu der Erkenntnis,dass es eine "Altersarthrose" garnicht geben kann. Auch wennArthrosen in zunehmendem Alterhäufiger vorkommen, ist das Alterdennoch nicht der Grund für ihreEntstehung.
Schädigungen des Knorpelgewebesselbst verursachen keine Schmerzen,denn der Knorpel enthält keineNerven. Dies ist der Grund, warumdas "Vorstadium" der Arthrose praktisch ohne Beschwerden verläuft,
obwohl man im Röntgenbild schonVeränderungen feststellen könnte.
Knorpel wird nicht, wie der Kochen,über Blutgefäße versorgt. DieErnährung des Knorpels erfolgt mitHilfe der Gelenkflüssigkeit (Synovia),die in den Gelenkspalt abgegebenwird. Sie dient der Gelenkschmierungund sorgt dafür, dass der glatteKnorpelüberzug der Gelenkflächennicht durch Reibung zerstört wird.Gleichzeitig versorgt sie den Knorpelmit Nährstoffen. Abfallprodukte ausdem Stoffwechsel der Knorpelzellenwerden an die Gelenkflüssigkeitabgegeben und abtransportiert.
Zur Erhaltung dieses Stoffwechsel-vorgangs muss eine regelmäßigeBelastung und Entlastung stattfinden.Durch die Bewegung wird dieGelenkflüssigkeit in den Knorpelgebracht und Abfallprodukte aus denZellen abgegeben.
So gut Sport und Bewegung alsoeinerseits sind, so bieten sie anderer-seits durch die Verletzungsgefahreneinen Ansatzpunkt für die Arthrose:
Selbst kleinste Verletzungen solltendaher auskuriert werden. Häufig treten gerade diese kleinenVerletzungen bei Sportlern immerwieder auf.
Wichtig: Jede Verletzung eines Gelenkes,die nicht vollständig ausheilt,bildet eine Schwachstelle.
Häufigste betroffene Stelle: das Kniegelenk
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it Oft werden sie sogar nicht einmalbemerkt. Geringe Schmerzsymptomewerden unterdrückt und dann ver-gessen.
Weitere Ansatzpunkte für Arthrosesind Bewegungsmangel sowieFehlbelastungen über einen längerenZeitraum, denn dabei kommt es zueinem Versorgungsmangel desKnorpels. Was wiederum dazu führt,dass der Knorpel besonders anfälligist für Schäden und sich nicht mehrso gut regenerieren kann. Dies sinddie ersten Schritte auf dem Weg zurArthrose.
Ursachen: Missverhältnis zwischenBelastung und Belastbarkeit
Eine Arthrose entsteht durch einMissverhältnis von Belastung undBelastbarkeit des Gelenkknorpels.Dies hat zur Folge, dass der Knorpelsich zurückbildet, was zu einerInstabilität des Gelenks führen kann.Einmal untergegangene Knorpel-zellen werden nicht ersetzt.
Es gibt zwei Klassifikationen vonArthrose:
Primäre Arthrose
� ohne ersichtlichen konkreten Grund.
� der Knorpelabrieb ist von geneti-schen Einflussfaktoren bestimmt. Wenn man so will bestehen unterschiedliche Güteklassen von Gelenkknorpel (hyaliner Knorpel), welcher früher oder eben später von Abnutzung betroffen ist.
� ein Auslöser für primäre Arthro-sen konnte bisher nicht gefunden werden.
Sekundäre Arthrosen
� sie sind an folgende Ursachen gebunden:
• erblich bedingte Störung des Knorpels
• eine Fehlbelastung • zurückliegende Verletzungen
(Knochenbrüche oder Kapsel-Band-Verletzungen)
• Übergewicht • Gelenkentzündungen oder
Stoffwechselstörungen
Wichtig: Sportverletzungen richtig ausheilen lassen
Arthrose an den Fingergelenken
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keArthrosen sind häufig auftretendeErkrankungen, von der insbesondereältere Menschen betroffen sind. Lässtman einmal die Gelenke derWirbelsäule außer Acht, dann tretenam häufigsten Kniegelenkarthrosen(Gonarthrose) auf. Danach kommendas Schultergelenk und dann erst dasHüftgelenk.
KniegelenkDas Kniegelenk spielt eine tragendeRolle in der Skelett-Architektur. BeimJoggen zum Beispiel wird es kurzfri-stig mit einem Mehrfachen desKörpergewichts belastet.
Das schont die Kniegelenke:• sich regelmäßig ohne extreme
Stoßbelastungen bewegen• vor dem Sport aufwärmen, um
Verletzungen zu vermeiden• Übergewicht abbauen • Schuhe mit dämpfenden Sohlen
und Absätzen tragen• hohe Absätze meiden • beim Gehen den Fuß bewusst
von der Ferse zur Spitze hin abrollen
• spezielle Einlagen zur Korrektur von Fehlstellungen tragen
• bei einseitigen Belastungen oder intensivem Sport Knie-bandagen anlegen
• tiefes Kniebeugen und langes Stehen vermeiden
SchultergelenkDie Schulter ist das beweglichsteKugelgelenk des menschlichen Kör-pers. Es erlaubt Bewegungen überKopf, zur Seite und nach hinten. ObGardinen aufhängen, Äpfel pflücken…die Schulter macht es möglich.
Das schont und entlastet dasSchultergelenk:
• Lockeres Pendeln des Arms • Lasten, zum Beispiel Getränke-
kästen, immer nah am Körper tragen
• Arbeiten über Kopf vermeiden. Besser Hilfsmittel mit langem Stiel verwenden
• Die Arme nicht längere Zeit vor dem Körper halten
• Einseitig belastende Sportarten wie Tennis und Squash oder Liegestütze meiden
• Die gelenkumgebende Musku-latur durch geeignete Übungen kräftigen
Nächtliche Schulterschmerzen lin-dert ein Abspreizkissen für den Arm,das der Arzt verordnet.
HüftgelenksarthroseInnerhalb der Hüftgelenksarthrosenentfallen etwa 80 Prozent auf diesekundäre Erkrankungsform (auf-grund von Ursachen – siehe auchSeite 6).
Knie-, Schulter- und Hüftgelenk sind häufig betroffen
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nDie primären Hüftgelenksarthrosenkommen nur zu 20 Prozent vor.
Größter Risikofaktor für eineHüftgelenksarthrose ist das Alter.Auch bei besonders schwerer berufli-cher Tätigkeit und Sport ist dieWahrscheinlichkeit für eine Arthroseerhöht. Die primäre Hüftgelenks-arthrose beginnt gewöhnlich nachdem 50. bis 60. Lebensjahr. Siebetrifft bevorzugt Frauen. In denmeisten Fällen kommt es im Abstandvon mehreren Jahren zu einem beid-seitigen Befall. Die sekundären Hüftgelenksarthrosenentstehen je nach zugrunde liegenderUrsache im frühen Erwachsenenalter,am häufigsten mit etwa 30 bis 40Jahren. Hierbei wird auch normaler-weise nur die bereits vorgeschädigteHüfte von der Erkrankung betroffen.
Das entlastet und schont das Hüft-gelenk:
• regelmäßig gezielte Gymnastik, zum Beispiel sanft mit dem Becken in beide Richtungen kreisen
• auf optimale Körperhaltung achten - auch im Sitzen (auf den Sitzbeinhöckern sitzen, Becken tendenziell nach hinten schieben)
• Schuhe mit dämpfenden, elasti-schen Sohlen und Absätzen tragen
• regelmäßig die Oberschenkel-, Hüftaußen- und Gesäßmusku-latur kräftigen und dehnen
• Fehlbelastungen meiden, bei denen es zu einer ungleich-
mäßigen Druckverteilung im Gelenk kommt
• Übergewicht abbauen • Stolperfallen im Haushalt besei-
tigen. Knochenbrüche (etwa des Oberschenkelhalses) erhöhen das Risiko für eine Hüftarthrose.
• eine Umstellungsoperation kann verhindern, dass das Hüftgelenk durch angeborene „Formfehler“ wie eine Hüftdysplasie seine Funktionsfähigkeit vorzeitig einbüßt
• bei bereits eingeschränkter Beweglichkeit des Gelenks erleichtern Gehstützen und Anziehhilfen für Strümpfe und Schuhe den Alltag
Arthrosestadien
Der Arzt unterscheidet drei Stadiender Arthrose:
Stadium I:Zu Beginn läuft, wie bereits beschrie-ben, die Arthrose meist unbemerkt,ohne Schmerzen ab. Daher der Name:Stumme Arthrose.
Stadium II:Die Arthrose wird entzündlich akti-viert und tritt damit auch symptoma-tisch - mit Gelenkbeschwerden - inErscheinung.
Stadium III:Die Arthrose bereitet fortwährendBeschwerden (Schmerzen) undschränkt die Funktionsfähigkeit desbetroffenen Gelenks spürbar ein.Auch die auftretende Symptomatik
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iender Arthrose wird in drei Stadien
unterteilt. Allen Stadien gemeinsamist das charakteristische Kennzeichender Arthrose - ein tiefer und bren-nender Schmerz.
FrühsymptomeSchmerzen im Gelenk bei Belastung,Morgensteifigkeit in den Gelenken,rasche Ermüdung in Extremität undGelenk. Manchmal ausstrahlendeSchmerzen.
SpätsymptomeDauerschmerz, Nachtschmerz, Muskel-schmerzen, erhebliche Bewegungs-einschränkungen, „Wetterfühligkeit“.Reiben, Knarren und Knacken imGelenk bei Bewegung.
Fortgeschrittenes StadiumVerdickung des Gelenks, Formverlust(Deformierung), Instabilität imGelenk, Muskelschwund durch permanente Schonung im Gelenk.
DiagnostikDie Diagnose einer Arthrose ist meistschon anhand der typischenKrankengeschichte und äußerlichenEigenschaften der Gelenke möglich.Dabei werden der Bewegungsumfangund -schmerz, die Bandstabilität,
Schwellungen, Hautveränderungenund druckschmerzhafte Punkte beur-teilt. Vor allem bei Schäden der Knie-und Hüftgelenke sind Auffälligkeitenim Gangbild zu erkennen.
Laboruntersuchungen von Blut undUrin zeigen zwar keine Arthrose an,dennoch sollten sie zur Klärung derUrsache einer Arthrose herangezogenwerden. Insbesondere können so entzündliche rheumatische Erkrank-ungen (z.B. rheumatoide Arthritis)von einer Arthrose abgegrenzt werden.
Ultraschalluntersuchungen machendie Beurteilung von Bindegewebenmöglich, da sie schon kleineGelenkergüsse und punktierbareFlüssigkeitsansammlungen anzeigen.Deshalb wird Ultraschall eingesetztzur Differentialdiagnose oder alsHilfe bei Punktionen.
Im Röntgenbild lassen sich dieVerschmälerung des Gelenkspaltes,die Bildung von Osteophyten,Knochensklerose, Zysten undKnochenschwund im Endstadiumdeutlich darstellen. Bei Verdacht aufeine Arthrose wird daher immer einRöntgenbild erstellt.
Magnetresonanztomographie (MRT)kann z. B. schon früh Schäden anMeniskus und Kreuzbändern im Knieanzeigen, oder Veränderungen in derKnochenstruktur deutlich machen. Eswird bei Verdacht zur Frühdiagnoseeingesetzt, oder um die Diagnose zudifferenzieren.
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Drei Stadien der Arthrose
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ik Die Arthroskopie, (Abb.)auch als Gelenkspiegel-ung bekannt, ist eineMethode, bei der miteinem optischen Gerät,gleich einem Spiegel, indas Gelenk hineingesehenwerden kann. Nur ganzkleine Schnitte sind erfor-derlich, durch die das Ge-rät in dasG e l e n keingeführtwerden kann.Eingesetzt wird dieArthroskopie, wenn trotzvorheriger diagnostischer Maß-nahmen die Diagnose immer nochunklar ist. Bei der Arthroskopie kannauch Gewebe entnommen werdenund dies so gezielt untersucht werden. Außerdem kann das Gelenkauch mit Flüssigkeit ausgespült werden. Dadurch werden loseKnorpelstückchen und zerfalleneZellen entfernt und so die Schmirgel-wirkung herabgesetzt. Die Arthros-kopie ist eine operative Maßnahme,für die eine Narkose erforderlich ist.
Therapiemöglichkeiten
Eine Therapie, die das Gelenk wiederin einen gesunden Zustand zurück-führt und die Arthrose beseitigt, gibtes nicht. Deshalb zielen die therapeu-tischen Maßnahmen auf eineVerringerung der Beschwerden undauf eine Verlangsamung derGelenkzerstörung ab. Eine solche aufdie Symptome gerichtete Therapie istprinzipiell bei jeder Arthrose möglich
mit dem Ziel, dieBeweglichkeit zu verbes-
sern und den Schmerz zu lindern. Wichtig ist, Betroffene
und ihre An-gehörigen über
die Krankheit aufzuklären.Oft bestehen völlig überzogene
oder gar unbegründeteÄngste, welche die Therapiebehindern. Betroffene
müssen außerdem er-kennen, dass sie
selbst bei derTherapie mithelfenmüssen. Nur solässt sich gemein-sam eine Verbes-serung erreichen.
Dazu stehen grundsätzlichfolgende Möglichkeiten zur Ver-fügung:
Orthopädische TherapieBei Bewegungsschmerzen sollten diebetroffenen Gelenke durch Bandagenoder Schienenverbände gestütztwerden. Leider sind solche, oft vonaußen sichtbare Hilfsmittel, bei denBetroffenen nicht gerne gesehen. Siewerden als Makel oder Schwächebetrachtet. Dennoch ist in vielenFällen der Gebrauch sinnvoll undnotwendig, denn sie entlastengeschädigte Gelenke wirkungsvoll.Deshalb sollte jeder Betroffene sichgenau überlegen, ob er eine solcheHilfe ablehnt. Insbesondere beischweren Bewegungseinschränkungenkönnen Hilfsmittel die Beweglichkeitverbessern und Schmerzen vorbeugen.Lassen Sie sich von Ihrem Sanitäts-
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nfachhändler und Orthopädie-schuhtechniker beraten.
Kortisoninjektion
Bei entzündlichem Gelenkerguss wirdKortison in das Gelenk gespritzt.Angewandt wird Kortison oft, wenneine akute Entzündung von einemGelenkerguss begleitet wird. Dannwird über eine Spritze in das Gelenkder Gelenkerguss herausgezogen. Inder Fachsprache heißt dieser Vorgang"Punktion". Durch das Herausziehendes Ergusses wird der Druck imInneren des Gelenkes gesenkt. Mitdem Einspritzen in das Gelenk kanndas Kortison direkt auf die gereizteund entzündete Gelenkinnenhaut(Synovialis) einwirken. Diese Maß-nahmen sollten so selten wie möglichdurchgeführt werden. Zwar wirktKortison stark entzündungshem-mend, es kann aber, insbesondere beihäufiger Anwendung, auch demGelenkknorpel schaden.
Glukokortikoiden und HyaluronsäureIm zweiten Stadium werden auch oftGelenkspülungen und das Einspritzenvon Glukokortikoiden und Hyaluron-
säure in das Gelenk durchgeführt. Siewirken stark entzündungshemmend.Hyaluron ist ein Bestandteil desKnorpels, der dafür sorgt, dass dieKnorpelfasern zusammenhalten.Hyaluronsäure wird aus Hahnen-kämmen gewonnen. In Unter-suchungen wurde festgestellt:
• Es soll die Fließfähigkeit der Gelenkflüssigkeit (Synovia) und damit die "Gelenkschmierung" verbessern.
• Es regt den Knorpelaufbau an.• Es verbessert den Austausch
zwischen Gelenkflüssigkeit und Knorpel.
• Es schützt die Schmerz-rezeptoren der Gelenkinnen-haut.
Hyaluronsäure hat sich in der Praxisdurchaus bewährt, jedoch betragendie Kosten pro Spritze 50-60 Euro.Empfohlen werden, je nach Präparat,1 bis 5 Spritzen in einem Abstand von7 bis 10 Tagen. In jedem Fall solltenSie im Vorwege Ihre Krankenkassefragen, ob und in welchem Umfangeeine Erstattung erfolgen kann.
Am Modell demonstrierte PRT Facettengelenksinfiltrationmit Hyaluronsäure
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Knorpelaufbauende MedikamenteDie häufig verordneten Chondro-protektiva, welche die Zerstörung desGelenkknorpels aufhalten und ihnwieder aufbauen sollen, haben ihreWirksamkeit bisher noch nicht wissenschaftlich einwandfrei unterBeweis gestellt. Auch die Gelatine,der häufig eine knorpelaufbauendeWirkung nachgesagt wird, ist in dieser Hinsicht nicht wirksam. Bei akuten Beschwerden ist sie nichtsinnvoll und in keinem Fall ausrei-chend. Heute findet sich häufig auchder Begriff SADOA, der aus dem englischen abgeleitet ist und bedeu-tet "slowly acting drugs in osteoar-thritis". In dieser Gruppe sind alleMedikamente zusammengefasst, diebei einer Arthrose eine langfristigeVerbesserung erreichen sollen.Besprechen Sie diese Möglichkeitenmit Ihrem Arzt.
EinreibemittelAntirheumatische Salben und Gelesind sehr beliebt. Da die Betroffenenselbst aktiv werden, vermittelt diesein positives Gefühl. Dabei ist dieWirksamkeit der Substanzen insge-samt als eher beschränkt anzusehen.Allerdings hat das Einmassieren derSalben, die begleitende Wärme durcheinen Salbenverband oder die Kältedurch kühlende Gele durchaus einenpositiven Effekt.Letztlich sollten Salben aber eherbegleitend eingesetzt werden.
Operative MaßnahmenOperationen können eingesetzt wer-den, um Symptome zu verbessern, die
Funktionsfähigkeit eines Gelenkes zuerhalten, ein Gelenk zu versteifenoder ein Gelenk völlig zu ersetzen.Dabei wird die überwiegendeMehrzahl der operativen Eingriffemit Hilfe der Arthroskopie (s.u.)durchgeführt.
Zu den gelenkerhaltenden Operatio-nen, die eingesetzt werden können,zählen die Umstellungs-Osteotomien.Das führt dazu, dass die Gelenk-flächen besser aufeinander passenund so der Druck auf das Gelenkoptimiert wird. Diese Eingriffe sindbesonders bei noch nicht sehr weitfortgeschrittenen Arthrosen sinnvoll.Sie werden häufig auch eingesetzt,um das eigene Gelenk so lange wiemöglich funktionsfähig zu erhalten.
In einigen Fällen ist es sinnvoll, einbetroffenes Gelenk zu versteifen. Inder Fachsprache nennt sich dasArthrodese. Diese Maßnahme kannsinnvoll sein für Gelenke, die sichnicht durch eine Prothese ersetzenlassen. Häufig wird z. B. das obereSprunggelenk versteift. DieSchmerzen verschwinden, ohne dass
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nsich eine große Funktionsein-schränkung im Alltag bemerkbarmacht. Für Knie oder Hüfte kommtdiese Maßnahme nicht in Frage.Angewandt werden diese Maß-nahmen im oberen und unterenSprunggelenk, Großzehengrund-gelenk, Fußwurzel- und Mittelfuß-knochengelenke, Handgelenk, Finger-endgelenke, Fingermittelgelenke, evt.Daumengrundgelenk und Daumen-sattelgelenk.Ein künstlicher Gelenkersatz (Pro-these) beseitigt die Arthose vollstän-dig. Diese Maßnahme wird nurdurchgeführt, wenn alle anderenMaßnahmen nicht mehr ausreichen.Besonders bewährt haben sichProthesen beim Hüftgelenk und beimKniegelenk. Obwohl die Beschwerdenschlagartig verschwinden, sindProthesen nicht unproblematisch. Diekünstlichen Gelenke sind nicht unbe-grenzt haltbar und sie können sichauch lockern. Die Lebensdauer derProthesen beträgt durchschnittlich15 bis 20 Jahre. Die Lebensdauereiner zweiten Prothese ist in derRegel kürzer. Deshalb wird versucht,das natürliche Gelenk so lange wiemöglich zu erhalten.
Es ist heute jedoch auch möglich,untergegangenes Knorpelgewebedurch Transplantation zu ersetzen.Um eine Abstoßungsreaktion durchdas Immunsystem zu vermeiden,werden dazu körpereigene Knorpel-zellen entnommen und im Laborgezüchtet. Danach werden sie operativeingesetzt. Diese Züchtungen nenntman auch "Zell-Therapeutika".
Physiotherapie
Die Physiotherapie kann sowohl beiakuten, als auch bei chronischenSchmerzen schmerzlindernd einge-setzt werden. Sie hilft insbesondere,die Funktionseinschränkungen zubeheben bzw. zu vermindern. EineVerbesserung der Beschwerden derArthrose kann durch Kranken-gymnastik erzielt werden. Ein speziellauf die persönlichen Bedingungenabgestimmtes Krafttraining kräftigtdie bewegungsführenden Muskelndes betroffenen Gelenks. KräftigeMuskeln sind besser in der Lage,Stöße abzufangen und die Gelenk-bewegung zu stabilisieren.Aktive und passive Bewegungs-übungen und Dehntechniken werdenin der Krankengymnastik dazu
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Grund
Gut Gemüsegratinées das enthaltene „Knochenvitamin“ Dund Obstsalate, ist für den Knochen- Stoffwechselzartes Fischfilet besonders empfehlenswertoder Pilzragout, Leber, Eier
Gewichtskontrolle jedes Pfund zu viel belastet die(Idealgewicht) Gelenke und kann Arthrose
verstärken
Kalt gepresstes Soja-, enthalten Alpha- und Gamma-Lein- und Walnussöl Linolensäure: Körper macht daraus
Prostaglandine und Leukotriene, die Entzündungen hemmen.
Vitamin A, wirken Sauerstoffradikalen Vitamin C entgegen, die bei entzündlichenVitamin E Reaktionen vorhanden sind
verwendet, um Gelenke besserbeweglich zu machen. Durch dieseÜbungen soll verhindert werden, dasssich Muskeln verkürzen und so dieBeweglichkeit der Gelenke ver-schlechtern. Schon bestehendeMuskelverkürzungen, in der Fach-sprache Kontrakturen genannt, werden durch diese Übungen beseitigt.Weitere Maßnahmen der Physio-therapie konzentrieren sich auf
Übungen zur Koordinations- undGleichgewichtsschulung mit demZiel, die Sicherheit und die Ausdauerder Betroffenen zu verbessern.Werden Hilfsmittel verordnet, so kanneine Einweisung für den richtigenGebrauch notwendig werden, diedurch einen Physiotherapeutendurchgeführt werden kann.Übungen müssen kontinuierlichdurchgeführt werden.
ErnährungTherapie begleitend oder auch pro-phylaktisch ist es sehr wichtig, aufeinen ausgeglichenen, gut funktio-nierenden Stoffwechsel zu achten.
Dadurch werden die Knorpel mit dennötigen Nährstoffen versorgt.
Tipps zur Vorbeugung und bei bereitsbestehender Arthrose:
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Schlecht Fette: Wurst, Speck, Steigern die Konzentration antierisches Eiweiß entzündungsfördernder( Käse, Fleisch) Arachidonsäure
Rauchen Vermindert Durchblutung: Knorpel wird schlechter mitSauerstoff und Nährstoffen versorgt
Ernährung kann Arthrose vorbeugen undtherapeutische Maßnahmen unter-stützen wie z.B. Fisch mit gesunden Früchten
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Informationen und Selbsthilfe
Internet
www.medizinfo.de/rheuma/arthrose.htm
www.onmeda.de/krankheiten/arthrose.html?p=1
www.gesundheitpro.de
Selbsthilfe
Arthrose SelbsthilfeBundesweite Organisation mit regelmäßigen Treffs.
www.arthroseselbsthilfe.de
Deutsches Arthrose ForumDas deutsche Arthrose Forum ist ein Selbsthilfeforum für Arthrosekrankeund deren Angehörigen.
www.deutsches-arthrose-forum.de
Deutsche Arthrose-Hilfe e.V.„Arthrose-Info“ will aufklären, informieren und die wichtigsten Fragen derGelenkveränderungen darlegen sowie Fehl- und Vorurteile abbauen.
www.arthrose.de
Bücher
Ärztlicher Ratgeber: Arthrose Wessinghage, D., Leeb, I Wort & Bild, Baierbrunn 2004
Klinikleitfaden OrthopädieBreusch, S., Mau, H., Sabo, D., Urban & Fischer, München 2002
Arthrose. Weg aus der Sackgasse. Mit Präventivprogramm.Koch, Markus, 2005
Aufrecht durchs Leben Niestroj, Irmgard / Pflugbeil, Karl J., München: 2000.
Arthrose wirksam behandelnHoffbauer, Gabi , Midena-Verlag:2000
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