Artikel Lead Digital - App Studie Bulletproof Media

2
LEAD digital 03_2012 42 e-publishing STUDIE ZUM APP-MARKT FOTO: Fotolia PRINT IST APP Print ist noch immer nicht tot. Dennoch sind auch im Verlagswesen Apps nicht mehr wegzudenken. Mit „I am Robot“ legt Bulletproof die erste umfassende Studie zur Verbreitung von Apps im E-Publishing-Segment der Zeitungen und Zeitschriften vor. R und 160 iPad-Apps und 40 An- droid-Apps von Zeitungen und Zeitschriften stehen bislang in den Stores zur Verfügung, Tendenz steigend. Grund genug für Bulletproof Media aus Hamburg, die erste Studie, die den Markt der Print-Apps so umfassend analysiert“ anzustrengen, so Geschäftsführer Christi- an Hoffmeister. Jetzt liegen die Auswer- tungen von „I am Robot“ vor, die sich auch auf Erhebungen anderer Marktbeobachter wie Nielsen oder der BVDW stützen. Bei den Smartphones hat Android ex- trem aufgeholt und nimmt mit 30 Prozent Marktanteil die Poleposition ein. Auch weltweit gesehen liegt Android bei den Smartphones vor Apples iOS, und das mit immer deutlicherem Abstand. Im Segment der Tablets rangiert Apples iPad jedoch klar vor dem momentanen Hauptkonkurrenten Samsung: Apple sitzt auf übemächtigen 68 Prozent Marktanteil, die Konkurrenz aus Korea auf sechs Prozent. ENTHUSIASMUS TROTZ GERINGER MARKTDURCHDRINGUNG Doch würden, so die Studie, hier 2012 mit den Absatzerwartungen für Amazons Kindle Fire und wohl auch durch das ange- kündigte Google-Tablet massive Verände- rungen anstehen zugunsten von Android. Aktuell sind Tablets aber noch eher selten in den Haushalten anzutreffen. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen besitzen nur rund zwei bis drei Prozent einen Tablet-PC, aber die Kauflust steigt. Diese noch niedrige Marktdurch- dringung korrespondiert mit der Zurück- haltung der deutschen Verlage, insbeson- dere bei Android-Ausgaben. Browserba- sierte Online-Angebote für Tablet-PCs sind für die Verlage hierzulande so gut wie kein ema, im Gegensatz zu Apps für Smart- phones. Anders im Ausland: In England und den USA könne man, so die Studie, eine stärkere Harmonisierung der Angebote über alle Plattformen hinweg beobachten, Marktverteilung 2011 nach Altersgruppen SMARTPHONE-VERBREITUNG 2011 war der Durchbruch für die mobile Internetnutzung. 16 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 35 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 Jahre u. älter 65 37 27 Anteil der Nutzer in % Quelle: Bulletprooff Media / BVDW 0 10 20 30 40 50 60 70 17 47 TEXT: CHRISTIANE TRECKMANN

description

Artikel über die App Studie von Bulletproof Media "I am Robot"

Transcript of Artikel Lead Digital - App Studie Bulletproof Media

Page 1: Artikel Lead Digital - App Studie Bulletproof Media

LEAD digital 03_201242

e-publishing Studie zum App-mArkt

FOTO

: Fo

tolia

print iSt AppPrint ist noch immer nicht tot. Dennoch sind auch im Verlagswesen Apps nicht mehr wegzudenken. Mit „I am Robot“ legt Bulletproof die erste umfassende Studie zur Verbreitung von Apps im E-Publishing-Segment der Zeitungen und Zeitschriften vor.

R und 160 iPad-Apps und 40 An- droid-Apps von Zeitungen und Zeitschriften stehen bislang in den

Stores zur Verfügung, Tendenz steigend. Grund genug für Bulletproof Media aus Hamburg, die erste Studie, die den Markt der Print-Apps so umfassend analysiert“ anzustrengen, so Geschäftsführer Christi-an Hoffmeister. Jetzt liegen die Auswer-tungen von „I am Robot“ vor, die sich auch auf Erhebungen anderer Marktbeobachter wie Nielsen oder der BVDW stützen.

Bei den Smartphones hat Android ex-trem aufgeholt und nimmt mit 30 Prozent Marktanteil die Poleposition ein. Auch weltweit gesehen liegt Android bei den Smartphones vor Apples iOS, und das mit immer deutlicherem Abstand. Im Segment der Tablets rangiert Apples iPad jedoch klar

vor dem momentanen Hauptkonkurrenten Samsung: Apple sitzt auf übemächtigen 68 Prozent Marktanteil, die Konkurrenz aus Korea auf sechs Prozent.

Enthusiasmus trotz gEringEr marktdurchdringungDoch würden, so die Studie, hier 2012 mit den Absatzerwartungen für Amazons Kindle Fire und wohl auch durch das ange-kündigte Google-Tablet massive Verände-rungen anstehen zugunsten von Android. Aktuell sind Tablets aber noch eher selten in den Haushalten anzutreffen. In der

werbe relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen besitzen nur rund zwei bis drei Prozent einen Tablet-PC, aber die Kauflust steigt. Diese noch niedrige Marktdurch-dringung korrespondiert mit der Zurück-haltung der deutschen Verlage, insbeson-dere bei Android-Ausgaben. Browserba-sierte Online-Angebote für Tablet-PCs sind für die Verlage hierzulande so gut wie kein Thema, im Gegensatz zu Apps für Smart-phones. Anders im Ausland: In England und den USA könne man, so die Studie, eine stärkere Harmonisierung der Angebote über alle Plattformen hinweg beobachten,

Marktverteilung 2011 nach Altersgruppen

smartphonE-VErbrEitung2011 war der Durchbruch für die mobile Internetnutzung.

16 bis 24

Jahre 25 bis 34

Jahre 35 bis 44

Jahre 45 bis 54

Jahre 55 Jahre

u. älter

65

37

27

Anteil der Nutzer in %

Que

lle: B

ulle

tpro

off M

edia

/ BV

DW

0

10

20

30

40

50

60

70

17

47

TEXT: Christiane treCkmann

Page 2: Artikel Lead Digital - App Studie Bulletproof Media

LEAD digital 03_2012 43

inklusive Webangebote. Unterm Strich wächst die Zahl der Apps kontinuierlich. Zudem entschließen sich durch den Start von hardware- und systemunabhängigen eKiosk-Angeboten wie Pubbles, PagePlace oder Amazon Kindle immer mehr Verlage zu digitalen Ausgaben ihrer Printtitel, ohne dafür eigene Apps zu pro-duzieren.

kostEnlos war gEstErnRückblickend war 2011 ein Jahr, in dem viele Verlage erst testweise die Fühler ausstreckten Richtung E-Publishing. 2012 wird nach Auffassung von Bulletproof aber dadurch gekennzeichnet sein, dass die Verlage unter Berücksichtigung ihrer bisherigen Erfahrun-gen ihre transmedialen Publishing-Strategien konkret festlegen. Ob iOS oder Android – diese Frage sollten sich Verlage gar nicht

stellen. Den Studienauswer-tungen zufolge müssten Verla-ge auf Devices mit beiden Be-triebssystemen aktiv sein.

Was die Entwicklung neuer Apps respektive iPad-Apps an-geht, haben sich den Marktbe-obachtungen von Bulletproof nach insbesondere die Zeitun-gen aufgeholt. Sie brachten im Zeitraum Oktober 2010 bis De-zember 2011 laut Studie 40

neue iOS-Apps heraus (plus 111 Prozent). Bei den Zeitschriften entsprechen die 24 Neuzugänge 40 Prozent Zuwachs. In Zahlen sind danach die Zeitungen mit jetzt 76 iPad-Apps nicht mehr weit entfernt vom Angebot der Zeitschriften mit 84 Apps (zum Stand Ende 2011).

Ein weiteres Augenmerk der Studie lag darauf, inwieweit Apps als neue Erlösquelle gesehen werden. Kaum ein Verlag bringt sein App gratis heraus. 86 Prozent aller Inhalte von iPad-Apps sind der-zeit kostenpflichtig. Sechs bislang kostenlose Angebote, darunter die Apps von Petra, Für Sie, Connect oder der Rheinischen Post, wur-den auf kostenpflichtige In-App-Käufe umgestellt. In der Regel kos-tet eine Einzelausgabe weniger als die Printausgabe, zum Teil um bis zu 75 Prozent. Das Pricing bei den Android-Apps sieht ähnlich aus. Vor allem überregionale Zeitungen seien im vergangenen Jahr dem iPad-Trend gefolgt (plus 150 Prozent Wachstum) und mittler-weile fast vollständig auch als App präsent.

Fazit: ruF nach intEgratiVEn ansätzEnEine der größten Hürden sei auch gut eineinhalb Jahre nach Markteinführung des iPads „das Fehlen integrativer Ansätze über alle Produkt- und Distributionskanäle hinweg“, zieht Bulletproof Media-Geschäftsführer Christian Hoffmeister als Fazit der App-Studie. Vor allem an einer Integration der browserbasierten Ange-bote in den E-Publishing-Strategien kämen Verlage nicht vorbei. ■

Marktanteile von mobilen Betriebssystemen

android contra applEs iosBei Smartphones ist Android bereits Marktführer.

Angaben in Prozent

Que

lle: B

ulle

tpro

of M

edia

/ N

iels

en;

III/2

011

65

Wachstum innerhalb der Print-Subsegmente

applEs Vormacht bEi dEn tablEts Konkurrenten haben nur einstellige Marktanteile – vorerst.

zEitungEn holEn auF Überregionale Tageszeitungen fast komplett als App präsent.

0 %

0,8

50 % 100 % 150 %

Angaben zu Anzahl der Apps und Zuwächsen 2011*

Que

lle: B

ulle

tpro

of M

edia

; *F

eb. b

is D

ez. 2

01

„I am Robot“ von Bulletproof Media analysiert die App-Strate-gien von Zeitungen und Zeitschriften und gibt Handlungsempfehlungen. Infos: www.bulletproof-media.de

■ Studie

Android

Symbian iOS

Blackberry

Windows

Mobile

30 29

23

5 5

19 apps / + 58 %

65 apps / +35 %

20 apps / +150 %

Fachzeitschrift

Publikums-Zs

Zeitungen überregional

Zeitungen regional

0

5

10

15

20

25

30

35

56 apps / +100 %

Marktanteile von Tablet-Anbietern in Deutschland

Angaben in Prozent

Que

lle: B

ulle

tpro

of M

edia

/ N

iels

en;

III/2

011

Apple

SamsungRIM Acer

Motorola

Andere

68

6 5 53

13

0

10

20

30

40

50

60

70

80