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Eric Müller „…Die Erde bewahrt die Leiber auf, die unterirdischen Kammern die Seelen…“ Der Erdstall und das slawische Gräberfeld von Niederwünsch (Saalekreis/Sachsen-Anhalt) Die zukünftige ICE-Trasse Erfurt/Halle – Leipzig führt östlich an Niederwünsch (Saalekreis) vorbei. Der Ort Wünsch ist schon im Hersfelder Zehntverzeichnis unter dem Namen unschi für das späte 9. Jh. erwähnt. 1 Dieser Name lässt auf eine vormals slawische Bevölkerung schließen. Bei den archäologischen Untersuchungen der Jahre 2008 bis 2010 entlang der ICE-Trasse konnten nun auch Spuren dieser slawischen Bevölkerung erfasst werden. Etwa 1 km östlich des Ortsteiles Niederwünsch ist ein großes spätslawisches Reihengräberfeld entdeckt worden, welches im Sommer 2009 und Frühjahr 2010 fast vollständig untersucht werden konnte. Lediglich die Westgrenze des Gräberfeldes konnte nicht erfasst werden. Insgesamt sind 201 Bestattungen dokumentiert worden. Durch vielfältige Störungen und durch Hangerosion ist eine unbekannte Anzahl an Gräbern verloren gegangen. Das Gräberfeld wird demnach weit über 201 Bestattungen gefasst haben. Nicht nur das Gräberfeld ist aufgrund seiner historischen Verknüpfung, des Fundmaterials und der Anzahl der aufgedeckten Bestattungen bemerkenswert, sondern auch ein am Ostrand des Friedhofes entdeckter christlicher Sakralbau sowie ein direkt mit diesem verbundener Erdstall, ein Befund, der in einem solchen Kontext in Sachsen-Anhalt bislang einzigartig ist. Der Friedhof liegt im Bereich des Nordhanges einer flachen Erhebung. Die Fundstelle befindet sich etwa 150 m südlich des Flüsschens Schwarzeiche, direkt am Rand des Auenbereiches. Am nördlichen Gräberfeldrand führt der Feldweg von Niederwünsch nach Oberklobikau vorbei. Diese Wegeführung ist neuzeitlich und steht nicht im Zusammenhang mit der hochmittelalterlichen Infrastruktur oder dem Gräberfeld, was bei den Grabungen so auch nachgewiesen werden konnte. Das Gräberfeld nimmt eine Fläche von 26 x 27 m ein. Die belegte Fläche von 702 m² lässt einen etwa rechteckigen Grundriss erkennen. Hinzu kommen zwei isolierte Grabgruppen von jeweils zwei Individuen südöstlich des belegten Areals (Gräber Bef. 35151 und 35152) bzw. östlich des Gräberfeldes (Bef. 35284 und 35285). Die südöstlich gelegenen Gräber (Bef. 35151 und 35152) lagen etwa 10 m von der östlichen Gräberfeldgrenze und etwa 5 m südlich des Kirchenbaus (Bef. 35304/35313) - an der Ostflanke des Gräberfeldes - entfernt. Die Gräber Bef. 35284 und 35285 lagen noch isolierter und befanden sich etwa 30 m östlich des Kirchenbaus Bef. 35304/35313 und damit etwa 40 m östlich der Ostgrenze des Gräberfeldes. Grab Bef. 35452 befand sich südlich der südlichen Gräberfeldgrenze in etwa 8 m Entfernung. In Anbetracht der starken erosionsbedingten Überprägung in den entsprechenden Arealen ist es nicht ausgeschlossen, dass in den leeren Bereichen zwischen den erwähnten Befunden ehemals Bestattungen lagen, die durch Erosion vollständig verloren gegangen sind. Auf der anderen Seite zeigt die Belegung innerhalb des Gräberfeldareals, dass besonders im Bereich der Ostgrenze, also westlich des Sakralbaus Bef. 35304/35313, eine starke Massierung von Grabgruben vorliegt (Abb.1). Dies betrifft nicht nur die Ostflanke der Nekropole. Auch die Areale im Bereich der Nord- und Südgrenze waren relativ dicht belegt. Nach Westen nahm die Belegungsdichte ab. Dieses Verteilungsmuster dürfte ursächlich mit dem Kirchenbau Bef. 35304/35313 und – hypothetisch – mit dem Erdstall im Zusammenhang stehen. Das slawische Gräberfeld soll in diesem Zusammenhang nicht ausführlich besprochen werden, da dies den Rahmen sprengen würde und das Hauptaugenmerk zunächst auf dem 1 UB Hersfeld I Nr. 37, 65 ff.; Regesta diplomatica, 64 ff.

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Eric Müller

„…Die Erde bewahrt die Leiber auf, die unterirdischen Kammern die Seelen…“ Der Erdstall und das slawische Gräberfeld von Niederwünsch (Saalekreis/Sachsen-Anhalt) Die zukünftige ICE-Trasse Erfurt/Halle – Leipzig führt östlich an Niederwünsch (Saalekreis) vorbei. Der Ort Wünsch ist schon im Hersfelder Zehntverzeichnis unter dem Namen unschi für das späte 9. Jh. erwähnt.1 Dieser Name lässt auf eine vormals slawische Bevölkerung schließen. Bei den archäologischen Untersuchungen der Jahre 2008 bis 2010 entlang der ICE-Trasse konnten nun auch Spuren dieser slawischen Bevölkerung erfasst werden. Etwa 1 km östlich des Ortsteiles Niederwünsch ist ein großes spätslawisches Reihengräberfeld entdeckt worden, welches im Sommer 2009 und Frühjahr 2010 fast vollständig untersucht werden konnte. Lediglich die Westgrenze des Gräberfeldes konnte nicht erfasst werden. Insgesamt sind 201 Bestattungen dokumentiert worden. Durch vielfältige Störungen und durch Hangerosion ist eine unbekannte Anzahl an Gräbern verloren gegangen. Das Gräberfeld wird demnach weit über 201 Bestattungen gefasst haben. Nicht nur das Gräberfeld ist aufgrund seiner historischen Verknüpfung, des Fundmaterials und der Anzahl der aufgedeckten Bestattungen bemerkenswert, sondern auch ein am Ostrand des Friedhofes entdeckter christlicher Sakralbau sowie ein direkt mit diesem verbundener Erdstall, ein Befund, der in einem solchen Kontext in Sachsen-Anhalt bislang einzigartig ist. Der Friedhof liegt im Bereich des Nordhanges einer flachen Erhebung. Die Fundstelle befindet sich etwa 150 m südlich des Flüsschens Schwarzeiche, direkt am Rand des Auenbereiches. Am nördlichen Gräberfeldrand führt der Feldweg von Niederwünsch nach Oberklobikau vorbei. Diese Wegeführung ist neuzeitlich und steht nicht im Zusammenhang mit der hochmittelalterlichen Infrastruktur oder dem Gräberfeld, was bei den Grabungen so auch nachgewiesen werden konnte. Das Gräberfeld nimmt eine Fläche von 26 x 27 m ein. Die belegte Fläche von 702 m² lässt einen etwa rechteckigen Grundriss erkennen. Hinzu kommen zwei isolierte Grabgruppen von jeweils zwei Individuen südöstlich des belegten Areals (Gräber Bef. 35151 und 35152) bzw. östlich des Gräberfeldes (Bef. 35284 und 35285). Die südöstlich gelegenen Gräber (Bef. 35151 und 35152) lagen etwa 10 m von der östlichen Gräberfeldgrenze und etwa 5 m südlich des Kirchenbaus (Bef. 35304/35313) - an der Ostflanke des Gräberfeldes - entfernt. Die Gräber Bef. 35284 und 35285 lagen noch isolierter und befanden sich etwa 30 m östlich des Kirchenbaus Bef. 35304/35313 und damit etwa 40 m östlich der Ostgrenze des Gräberfeldes. Grab Bef. 35452 befand sich südlich der südlichen Gräberfeldgrenze in etwa 8 m Entfernung. In Anbetracht der starken erosionsbedingten Überprägung in den entsprechenden Arealen ist es nicht ausgeschlossen, dass in den leeren Bereichen zwischen den erwähnten Befunden ehemals Bestattungen lagen, die durch Erosion vollständig verloren gegangen sind. Auf der anderen Seite zeigt die Belegung innerhalb des Gräberfeldareals, dass besonders im Bereich der Ostgrenze, also westlich des Sakralbaus Bef. 35304/35313, eine starke Massierung von Grabgruben vorliegt (Abb.1). Dies betrifft nicht nur die Ostflanke der Nekropole. Auch die Areale im Bereich der Nord- und Südgrenze waren relativ dicht belegt. Nach Westen nahm die Belegungsdichte ab. Dieses Verteilungsmuster dürfte ursächlich mit dem Kirchenbau Bef. 35304/35313 und – hypothetisch – mit dem Erdstall im Zusammenhang stehen. Das slawische Gräberfeld soll in diesem Zusammenhang nicht ausführlich besprochen werden, da dies den Rahmen sprengen würde und das Hauptaugenmerk zunächst auf dem

1UB Hersfeld I Nr. 37, 65 ff.; Regesta diplomatica, 64 ff.

Gesamtkomplex ruht.2 Wie sich noch zeigen wird, sind die vorhergehenden Ausführungen über die Belegungsstruktur des Gräberfeldes in Bezug auf den Erdstall von einiger Bedeutung. Das Gräberfeld wird an anderer Stelle detailliert vorgelegt. Zusammenfassend soll vorweggeschickt werden, dass das slawische Gräberfeld von Niederwünsch alle Merkmale eines christlich geprägten, dörflichen Friedhofes aufweist. Hierhin weisen neben dem frühen christlichen Sakralbau am Ostrand des Gräberfeldes, vor allem die regelhaften W-O-Orientierungen der Gräber, die Anordnung dieser in dichten Reihen und die nur sehr selten auftretenden „echten“ Beigaben. Der häufig in weiblichen Gräbern registrierte Trachtschmuck in Form von Schläfenringen, Ohrringen, Fingerringen und Perlen spricht nicht dagegen, da dieser fast regelhaft auf christlich geprägten Friedhöfen des späten 10. bis 12. Jh. im slawischen Siedlungsgebiet auftritt.

Abb.1: Niederwünsch (Saalekreis/Sachsen-Anhalt). Gesamtplan des Gräberfeldes.

Der Sakralbau Direkt am östlichen Rand des Gräberfeldes ist ein sehr bemerkenswerter Befund erfasst worden. Es handelt sich um einen etwa quadratischen West – Ost orientierten Gebäudegrundriss mit abgerundeten Ecken, der von Wandgräbchen gebildet wird (Abb.2). Die Gräber der Nekropole nehmen direkten Bezug auf das Gebäude. Die lichten Maße des Grundrisses betragen etwa 10 x 10 m. Die Breite der Wandgräbchen misst noch max. 0,55 m. Allerdings ist der Erhaltungszustand sehr unterschiedlich. Während die Westwand am besten erhalten ist, ist die Nordwand nur noch zum Teil und sehr schlecht erhalten. Aussagen über die Südwand sind kaum zu treffen, da diese zum größten Teil von einem spätmittelalterlichen Landwehrgraben gestört wird. Die Erhaltungstiefe der Wandgräbchen schwankt zwischen 0,10 und 0,35 m. Trotz dieser unterschiedlichen Erhaltungszustände lassen sich grundlegende Aussagen treffen. Die Wandgräbchen der West-, Nord- und Südwand zeigen einen bogenförmigen Verlauf, während das Gräbchen der Ostwand linear verläuft. Der auffällige Bezug der Gräber auf das Gebäude lässt zum einen auf eine Gleichzeitigkeit und zum anderen funktional auf einen Sakralbau - genauer eine Kirche oder Kapelle - schließen. Ferner werden Gräberfeld und auch Kirche vom spätmittelalterlichen Landwehrgraben geschnitten, was ihre zeitliche Nähe belegt. Ein sehr ähnlicher Befund ist vom slawischen Gräberfeld Halle/Queis bekannt.3 Hier liegt

2Das Gräberfeld wird im Rahmen der Sonderbände „Archäologie in Sachsen-Anhalt“ zusammenfassend vorgelegt. Ferner ist das Gräberfeld von Niederwünsch u.a. Bestandteil der in Arbeit befindlichen Dissertation des Verfassers zu den slawischen Bestattungssitten im mittleren Saalegebiet. 3Mattheußer 2003,120.

Abb.2: der Grundriß des christlichen Sakralbaus am Ostrand des Gräberfeldes von Niederwünsch aus der Luft.

ebenfalls ein quadratischer Grundriss vor, der von Wandgräbchen gebildet wird. In diesem Fall ist ein Bezug zur Belegung des Gräberfeldes noch deutlicher erkennbar, denn hier erfolgte die Belegung um die Kirche herum, was in Niederwünsch wohl nur noch im Ansatz versucht worden ist, denn südlich und östlich der Kirche befinden sich nur zwei kleine isolierte Gräbergruppen mit jeweils zwei Bestattungen. Die Wandgräbchen der Bauten von Halle/Queis und Niederwünsch verlaufen bogenförmig. Dieser Verlauf spricht gegen die Verwendung von Schwellbalken als Fundamentierung bzw. im Wandaufbau. Vielmehr kommt die Technik der Palisadenbauweise in Frage. Derartige Wandgrabenbefunde finden im Kirchenbau zwischen Rhein und Elbe/Saale keine direkten Parallelen. Kirchengrundrisse aus Wandgräbchen,, für die eine Palisadenbauweise angenommen werden kann, stammen vorwiegend aus Großbritannien und später auch aus Skandinavien.4 Diese Bauweise ist dort bei Kirchen bis in die Zeit um 1100 angewandt worden. Singuläre Parallelen stammen auch aus dem Raum östlich von Elbe und Saale, zumeist aber im Siedlungskontext und sehr selten im Kirchenbau (Berlin-Spandau). Im Hinblick auf den quadratischen Grundriss zeigen sich jedoch Parallelen westlich von Elbe und Saale. Hier handelt es sich um einfache quadratische Saalbauten.5 Im Fall von Niederwünsch ist der Binnenbereich durch eine Nord – Süd verlaufende Pfostenreihe in einen West- und Ostteil gegliedert. Dies dürfte der geläufigen liturgischen Trennung in Chor und Saal entsprechen, wie es auch bei anderen Saalbauten ohne separaten Chor nachweisbar ist. Allgemein wird aufgrund der vielen spätslawischen Gräberfelder ohne zeitgleichen Kirchenbezug davon ausgegangen, dass sich die Slawen bis in das 12. Jh. mit Erfolg gegen den Zwang erwehrten bei Pfarrkirchen zu bestatten.6 In Anbetracht der frühen Kirchenbauten von Niederwünsch und Halle/Queis sollte diese These einer erneuten Prüfung unterzogen werden, zumal von einer flächendeckenden kirchlichen Betreuung des Gebietes östlich der Saale erst seit dem 12. Jh. zu reden ist. In der Zeit um 1100 scheint auch die kirchliche Betreuung im Bistum Zeitz noch recht unregelmäßig gewesen zu sein. Feste Pfarrsprengel treten im Bistum Meißen erst nach der Mitte des 11. Jh. auf.7

4Ahrens 2001, 485f.

5Ders., 439.

6Spehr 1994, 23.

7Schlesinger 1962, 88.

Der Erdstall Im Binnenbereich der Kirche konnte ein Befund erfasst werden, der in Mitteldeutschland zu den absoluten Raritäten gehört. Bei der Untersuchung einiger unscheinbarer, isolierter Einzelbefunde stellte sich heraus, dass diese im Untergrund miteinander verbunden waren. Hierbei handelt es sich offensichtlich um einen Erdstall. Von diesem konnten nur einige Abschnitte erfasst werden, da größere Bereiche mit Lößversturz verfüllt und im anstehenden Löß unkenntlich waren (Abb.3). Lediglich die Bereiche im Umfeld der Zugänge sind mit humosem Substrat verfüllt gewesen und damit archäologisch fassbar. Das Profil wies einen spitzbogigen Querschnitt mit ebener Sohle auf (Abb.4). An der Ostwand innerhalb des Kirchenbaus befand sich ein Zugang. Hier führte der Erdstall in etwa 1,30 m Tiefe. In diesem Bereich befinden sich in der Verfüllung massive Holzkohlekonzentrationen und Steinansammlungen, die teilweise Verkohlungsspuren aufweisen (Abb.5). Dieser Abschnitt des Erdstalles führte in das Zentrum des Kirchenbaus. Dort fächerte er sich in einen südlichen und nördlichen Verlauf auf (Abb.6).

Abb.3: Versturzkeil im Profil des Erdstalles.

Abb. 4: Spitzbogiges Profil des Erdstalles.

Abb. 5: Zugang an der Ostwand des Sakralbaus mit ins Zentrum führendem Gangabschnitt.

Abb.6: Abzweigungen im Zentrum des Sakralbaus.

Im Norden führte der Gang im Bereich der Nordwand der Kirche nach außen an die Oberfläche. In diesem Bereich war die Situation nur noch im Ansatz zu erfassen, da hier moderne Störungen das Befundbild etwas beeinträchtigten. Der südliche Verlauf war nur noch etwa 2 m weit zu verfolgen. Ab hier war der Gang verstürzt und nicht mehr zu lokalisieren. Lediglich im Bereich außerhalb der Westwand der Kirche ließen sich zwei Gangfragmente erfassen (Abb. 7 und 8). Interessanterweise befanden sich hier zwei tiefe Pfostengruben außerhalb des Kirchengrundrisses, die den Abschnitt des Erdstalles flankieren. Weiter westlich war der Erdstall nicht mehr nachweisbar. Allerdings begann etwa 1 m westlich der Pfostenstellung die Belegung des Gräberfeldes (Abb. 9). In diesem Bereich zeigte sich eine sehr intensive Belegung des Gräberfeldes. Hier ist eine deutliche Ballung von Gräbern mit vielfachen Überschneidungen erkennbar. Besonders beachtenswert ist, dass sich hier auch die Gräber mit den größten Eingrabungs- bzw. Erhaltungstiefen konzentrierten (Abb. 10). Die sehr unterschiedlichen Erhaltungstiefen der Gräber sind nur sehr bedingt auf die Hangerosion zurückzuführen. Die tiefsten Gräber lagen nicht, wie bei ausschließlich erosionsbedingten Erhaltungstiefen anzunehmen ist, im

Bereich des Hügelfußes, sondern hangaufwärts im Kuppenbereich und hier auch nicht am höchsten Punkt. Die Ballung der tiefsten Gräber muss also eine andere Ursache haben. In der Forschung werden für die starken Schwankungen der Tiefen innerhalb eines Gräberfeldes in der Regel neben Erosion auch sozialgeschichtliche und jahreszeitlich bedingte (Frost etc.) Umstände sowie auch Bannriten verantwortlich gemacht8, wobei dies bei einigen Fundstellen sicher auch zutreffend ist. Im vorliegenden Fall ist die Konzentration der tiefsten Gräber aber, wie erwähnt, weder mit Erosion noch mit sozialgeschichtlichen Aspekten oder auch Bannriten zu erklären, was allein schon die große Zahl der betreffenden Gräber nahelegt. Ebenso dürften jahreszeitlich bedingte Differenzen ausscheiden, da sich dann die Gräber, die bei Frost eingetieft worden sind, bis auf wenige Ausnahmen in der nördlichen und westlichen Hälfte des Gräberfeldes befinden würden und diejenigen Gräber, die bei moderaten Temperaturen eingetieft worden sind, würden sich fast ausschließlich im südöstlichen Teil des Gräberfeldes befinden. Angesichts der gruppenartigen Belegung des Gräberfeldes ist eine solche Interpretation sicher wenig sinnreich. Wie oben schon angedeutet, könnte auch ein Zusammenhang zwischen der Gräberballung, den großen Grabtiefen und dem Erdstall in diesem Bereich bestehen. Jedenfalls ist es sehr auffällig, dass sich die beschriebene Belegungsstruktur unmittelbar westlich der Pfostenstellung und den letzten fassbaren Resten des Erdstalles findet. Ein Zusammenhang zwischen Erdstall und Gräberfeldstruktur wäre vor dem Hintergrund der neueren Interpretationen (Seelenkammern) der Befundgruppe Erdställe jedenfalls nicht abwegig, sondern sogar plausibel.

Abb.7: Verstürzter Abschnitt des Erdstalles im Bereich der Westwand des Sakralbaus.

Abb.8: Erdstallfragment unmittelbar westlich der Westwand des Sakralgebäudes (links der Tafel). Im Profil sichtbar sind auch die flankierenden Pfosten.

8zusammenfassend Pollex 2010, 218-225, Ders., 2001.

Abb.9: Teilweise rekonstruierter Verlauf des Erdstalles mit Pfostenstellungen.

Abb.10: Verteilung der Grabtiefen im Gräberfeld.

Die Stichhöhe des Erdstalles betrug max. 1,10 m, teilweise auch nur 0,60 m. Die Breite konnte mit 0,40 – 0,65 m ausgemessen werden. Die Verfüllung innerhalb der nachgewiesenen Abschnitte war stratifiziert, wobei mittel- bis dunkelgraue Humus- und fast sterile Lößstraten im Wechsel vorliegen. Stellenweise bestand die obere Hälfte der Verfüllung aus fast sterilem Löß. In jedem Bereich des Ganges konnte festgestellt werden, dass die Verfüllung oft auch sehr starke Durchmischungen in Form von Bioturbaten aufwies. Nicht nur in den Profilen, sondern auch im Planum zeigte sich, dass sich die Gangabschnitte über längere Zeit natürlich verfüllt haben müssen. Der sehr deutliche Bezug von Kirche, Gräberfeld und Erdstall lässt auf Gleichzeitigkeit

schließen. Überdies konnten in keinem Fall Überschneidungen festgestellt werden. Dem Erdstall von Niederwünsch ist in Sachsen-Anhalt zunächst der Befund aus Schwerzau (Burgenlandkreis) an die Seite zu stellen.9 Ein weiterer erdstallähnlicher Befund stammt aus der Wüstung Marsleben.10 Erdstallähnliche Anlagen sind in Sachsen-Anhalt beispielsweise auch von Krosigt (Saalekreis), Belleben (Lkr. Bernburg), der Wüstung Nienstedt (Lkr. Eisleben) und Groß-Leinungen (Lkr. Sangerhausen) bekannt.11 Alle diese Anlagen sind nicht, wie im Fall von Niederwünsch, an Friedhöfe und Kirchen gebunden, wobei der ausschnitthafte Charakter der Erfassung diese Sachlage auch nur vorspiegeln kann und es vermutlich auch tut. Erdställe sind hingegen in Süddeutschland und im weiteren Westeuropa - im Vergleich zu Sachsen-Anhalt - bekanntlich relativ zahlreich. Die Entstehung dieser Anlagen wird aufgrund von naturwissenschaftlichen Daten und Fundmaterial sowie kontextbezogenen Überlegungen in der Zeit vom 10. - 12.Jh. vermutet. Vor allem in Böhmen und Mähren werden Erdställe jedoch mit dem Landesausbau im 13. und 14. Jh. in Verbindung gebracht. Der Nutzungszeitraum der Anlagen jedoch ist unterschiedlich. Viele Anlagen wurden häufig schon im Spätmittelalter bewusst verfüllt. Über die Funktion der Erdställe gibt es seit langem eine rege Diskussion. Sie wurden entweder profan als Fluchtgänge und Verstecke oder als Kenotaphe (Leergräber) und im christlich-theologischen Sinne auch als Seelenkammern gedeutet. Mittlerweile zeigt sich, dass man die Anlagen zwar nicht einseitig interpretieren kann und es sich bei einigen Erdställen sicher um sakral zu deutende Anlagen handelt, während andere aufgrund der Gesamtsituation wahrscheinlicher als Fluchtgänge oder Ähnliches angesprochen wurden. So sprechen nicht nur einige Konstruktionsdetails für eine Deutung als sakrale Anlage, sondern gerade auch die Lage der entsprechenden Erdställe. Tatsächlich ist zu beobachten, dass sich Erdställe häufiger in enger räumlicher Verbindung mit Kirchen und Friedhöfen befinden12, wie dies auch in Niederwünsch der Fall ist. Wenn auch in den früh- und hochmittelalterlichen Quellen Erwähnungen im Hinblick auf Erdställe fehlen und das allgemeine Erscheinungsbild vielschichtig ist, so scheint doch bezüglich des vorliegenden Befundkomplexes von Niederwünsch eine christlich-theologische Interpretation am plausibelsten. In der Konzeption der Deutung als Seelenkammern13 werden Erdställe in Verbindung mit der frühchristlichen Eschatologie und dem Refrigerium interim, dem Zwischenzustand der Seelen, gebracht. Demnach dienten die Erdställe als vorläufige Ruhestätten der Seelen Verstorbener. Bis ins hohe Mittelalter war der Glaube an eine Unterwelt nach vorchristlicher und antik-jüdischer Tradition in der christlichen Welt verbreitet. Diesem Unterweltsglauben nach erwarteten die Seelen Verstorbener in Kammern der Unterwelt den Jüngsten Tag. Durch Fürbitten traten die Lebenden mit dieser Unterwelt in Verbindung, um die Lage der Verstorbenen in diesem Zwischenzustand zu verbessern, denn dieser Zustand war je nach Sündenlast individuell besser oder schlechter. Dieser Glaube könnte dann zur Errichtung der Erdställe geführt haben. Sie sind in dem Zusammenhang dann als Ergänzung zum Friedhof aufzufassen, da sich hier ja die (seelenlosen) Körper der Verstorbenen befanden.14 In eine solche Interpretation gehört in diesem Zusammenhang auch der räumliche Bezug mit der Kirche als Haus Gottes und als Ort des Gebetes. Mit der Durchsetzung der Fegefeuertheorien und der Verdrängung der Vorstellung vom Zwischenzustand der Seele, sollten die Erdställe als Seelenkammern die Funktion verloren haben. Die katholische Lehre vom Fegefeuer wurde offiziell im Jahre 1274 auf dem Konzil von Lyon festgelegt. 1331 wurde die Theorie des Refrigerium interim zwar noch von Papst Johannes XXII. verteidigt, was zu damaliger Zeit von theologischer Seite stark kritisiert

9Rudolph 2002,174- 178.

10Selent 2006

11Kleinmann 1978, 62-63 mit Verweis auf weitere Anlagen in älterer Literatur.

12Haschner 2000

13Haschner 2001, Ders., 2001 und 2004

14vgl. auch Mittelstraß 2009,10.

worden ist, durch seinen Nachfolger Benedikt XII. wurde jedoch im Jahre 1336 die Fegefeuertheorie als geltender Lehrentscheid verkündet. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollten die Erdställe also nicht mehr in Funktion gewesen sein.15 Für den Erdstall von Niederwünsch scheint die von Haschner initiierte und frappierend logische Deutung des Refrigerium interim in mehrfacher Hinsicht überraschend eindeutig zuzutreffen. Sicher wird es nach wie vor schwierig sein diese Deutung unzweifelhaft an die Befundgruppe Erdstall zu binden, da nicht immer die Befundlage in Form eines Komplexes mit eindeutigem Bezug vorliegt, wie dies für Niederwünsch der Fall ist. Es dürfte sich aber einmal mehr abzeichnen, dass wir von Anlagen sprechen, die in ein Milieu gehören, welches zutiefst christlich geprägt ist und wohl im Zusammenhang mit dem Jenseitsglauben steht. Das Augenmerk bei diesen Ausführungen liegt aber ausdrücklich auf denjenigen Anlagen, die in Verbindung mit Friedhöfen und Kirchen zu sehen sind. Der Autor ist sich sehr wohl bewusst, dass nicht jede unterirdische Anlage in Form von Gängen oder Räumen in einem solchen Kontext stehen muss. Man wird davon ausgehen müssen, dass das Bild zwar differenzierter ist, ebenso aber auch davon, dass nicht nur profane Bedeutungsvarianten in Betracht kommen.

Datierung Der Kirchenbefund und der Erdstall von Niederwünsch sind aus sich heraus nicht datierbar, allerdings aufgrund der Zeitgleichheit mit dem Gräberfeld chronologisch eingrenzbar. Die große Anzahl an Funden, vornehmlich aus Frauengräbern, zeigt hier eine gute Möglichkeit den Datierungsspielraum einzugrenzen (Abb.11-13). Neben Perlen und Fingerringen steht hier vor allem die stattliche Anzahl von über 40 silbernen Schläfenringen unterschiedlicher Typen zur Verfügung. Sie gehören zum großen Teil zum thüringischen Typ16 und zum Typ III nach Kóčka – Krenz.17 Die kleinsten Schläfenringdurchmesser betragen unter 1 cm Durchmesser, die größten zwischen 1 cm und 1,3 cm. Nur in einem Fall liegt der Durchmesser bei 1,6 cm. Diese Maße legen eine relativ frühe Datierung im Zeitraum des Vorkommens von Schläfenringen nahe, da der Schläfenringdurchmesser eine chronologisch empfindliche Größe darstellt, wobei die Entwicklung von kleinen zu großen Durchmessern verläuft.18 Demnach datieren die vorliegenden Schläfenringe vom späten 10. Jh. / frühen 11. Jh. bis in die Mitte des 12. Jh. Die bronzenen Fingerringe und Perlen aus Karneol und Bergkristall, Blei/Zinn sowie Glas erweisen sich für eine differenzierte Zuweisung als chronologisch kaum verwertbar. Sie kommen aber oft in Grabzusammenhängen des ausgehenden 11. und 12. Jh. vor.19 In das 11./12. Jh. weisen auch die Kopfnischengräber20, die sich in mehreren Fällen fanden. Hinweise auf ältere Gräber fehlen. Beispielsweise sind keine Gräber mit mittelslawischer Keramik nachgewiesen worden. Nur ein Grab führte Keramik, wobei das Gefäß fragmentiert vorliegt und spätslawischer Machart ist. Für das Gräberfeld kann nach jetzigem Kenntnisstand also ein Belegungszeitraum frühestens vom späten 10. Jh. bis in die zweite Hälfte des 12. Jh. angenommen werden. In diesen Zeitraum datieren - dem Kontext nach - demzufolge auch der Kirchenbau und der Erdstall.

15

Haschner 2004, 96. 16

Bach/Dusek 1971, 24. 17

Kóčka – Krenz 1993, 42 ff. 18

zuletzt ausführlich: Pollex 2010, 50 f. 19

Biermann 2009, 59 ff.; Pollex 2010, 83-97 und 109-117; Dušek 1971, 30-36. 20

Kuhn 2009, 96.

Abb.11: Auswahl von Trachtschmuck aus Frauengräbern von Niederwünsch.

Abb.:12: Silberne Schläfenringe aus verschiednen Gräbern

Abb.13: Perlenkette mit Anhänger aus Grab Bef. 35486 (Grab 164).

Aus der Verfüllung im Zugangsbereich des Erdstalles an der Ostwand des Sakralgebäudes stammen, wie erwähnt, größere Mengen Holzkohle und Steinversturz. Die Holzkohlen wurden in eine 14C-Probenserie von der Fundstelle Niederwünsch einbezogen. Erste kalibrierte Proben zeigen Daten zwischen dem 12. und 14. Jh. Da sich die Holzkohle in der Verfüllung des Erdstalles befand, dürfte sie nicht mit dem Zeitpunkt der Erbauung in Verbindung zu bringen sein. Wie oben schon erwähnt, fand die Verfüllung des Erdstalles über einen längeren Zeitraum statt, wobei dies auf natürlichem Wege durch Erosion bzw. Akkumulation stattfand und nicht intentionell. Dieser Vorgang dürfte auch für die große Spannbreite der 14C-Daten verantwortlich sein. Die Holzkohlen des 14. Jh. stammen möglicherweise von dem Landwehrgraben, der sowohl die Südwand des Sakralbaus als auch die Gräber an der Südgrenze des Gräberfeldes stört. In dieses Grabensystem waren stellenweise Palisaden eingebracht worden, deren Beschädigung durch Brandeinwirkung eine Erklärung bieten könnte. Da die Landwehr im 12. Jh. noch nicht bestand, könnten die Holzkohlen des 12. Jh. vom Sakralbau oder von Aktivitäten im Umfeld des Gräberfeldes stammen. In jedem Fall sprechen die genannten Daten nicht gegen eine Datierung des Erdstalles in das späte 10. – 12. Jh., wobei hier die Nutzungszeit bzw. die Zeit der Funktion gemeint ist.

Resümee Der Befundkomplex Holzkirche – Erdstall – Reihengräber von Niederwünsch gibt uns einen sehr seltenen Einblick in den Grad und die Struktur der Christianisierung einer spätslawischen Dorfbevölkerung im Saalegebiet. Neben dem Kirchenbau zeigt vor allem die Anlage des Gräberfeldes als Reihengräberfeld und - lässt man den Schmuck als Trachtbestandteil beiseite - die Tatsache, dass echte Beigaben bis auf Ausnahmen fehlen, einen nach christlichem Brauch geprägten Friedhof. Zu den wenigen echten Beigaben als Ausnahme gehören beispielsweise Eier, die im slawischen Gebiet als Grabbeigabe weit verbreitet sind und als christliches Wiederauferstehungssymbol gedeutet werden. Während dem Kirchenbau von Niederwünsch auch der ähnliche Bau von Halle/Queis zur Seite gestellt werden kann, so ist jedoch der Zusammenhang eines spätslawischen Gräberfeldes mit einem Erdstall nicht nur in Mitteldeutschland, sondern im gesamten nordwestslawischen Gebiet bislang einzigartig. Man wird in diesem Zusammenhang - neben der Errichtung eines christlichen Sakralbaues - eher einen westlichen Einfluss vermuten dürfen. Aus dem böhmisch-mährischen Bereich jedenfalls sollte eine Vermittlung ausscheiden, da derartige Anlagen hier später datieren und frühere nicht nachgewiesen sind. Östlich der Saale sind Erdställe in slawischem Milieu jedenfalls so gut wie unbekannt.

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