Aschaffenburg - Bamberg - Nürnberg - Roth - … · Goodman baut für DB Schenker und Stute Der...
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Das Magazin der bayernhafen Gruppe 12-2015
kurs bayernhafenAschaffenburg - Bamberg - Nürnberg - Roth - Regensburg - Passau
„Wir sind die Grünen Engel“Sechs Recycler gemeinsam
Wie Streusalz auf unsere Straßen kommt
Flächen, maßgeschneidertWie bayernhafen seine Flächen immer wieder neu auf die Anforderungen der Ansiedler anpasst
„Bau und Erschließungen sollten dem Kreislauf denken entsprechen“Interview mit Prof. Dr. Karl Ganser
2 kurs bayernhafen
3 Editorial
4 KurzGemeldet Von allen Standorten
5 BeneFit Unterwasser alles im Blick
6 TitelThema Flächen, maßgeschneidert Wie bayernhafen seine Flächen
immer wieder neu auf die Anfor-derungen der Ansiedler anpasst
11 FachMeinung „Bau und Erschließungen sollten
dem Kreislaufdenken entsprechen“ Interview mit
Prof. Dr. Karl Ganser
12 WachstumsZahl Logistikimmobilien
HafenBerufe Immobilienökonom
13 BeneFit Auflieger und Wechsel -
behälter „to go“
Studie bestätigt: bayernhafen Aschaffenburg schafft Arbeits-plätze weit über den Hafen hinaus
14 ErfolgsGeschichte „Wir sind die Grünen Engel“ Im bayernhafen Nürnberg
machen sechs Entsorgungsunter-nehmen gemeinsame Sache
15 HafenGlossar BImSchG
16 DiaLog „Hafen bewegt – und begeistert“ Über 20.000 Besucher beim
Hafenfest 150 Jahre Donaulände Regensburg
17 bayrolo-Studie zeigt: Die Relation Bayern-Rotterdam
hat Potenzial für mehr
18 GüterWege Wie das Streusalz auf unsere
Straßen kommt
19 VorausBlick Container-Terminal wird
erweitert Umschlagskapazität für
boomende Industrieregion wird auf 200.000 TEU im bayernhafen Regensburg erhöht
20 VorausBlick „Wer Zukunftsbilder entwirft, ist
mit dem Fernglas unterwegs“
Inhalt
bayernhafen Regensburg von oben – nur zu! Beim Hafenfest anlässlich 150 Jahren Donaulände Regens-burg stieg der Eventkorb per Autokran der Fa. Schmidbauer auf 75 Meter Höhe. Klar, dass sich dieses Panorama viele Besucher nicht entgehen ließen. Ein Film zeigt Impressionen von diesem Tag und lässt Besucher ihre Eindrücke schildern - über diesen QR-Code oder per Link auf www.bayernhafen.de
Impressum Herausgeber:Bayernhafen GmbH & Co. KGLinzer Straße 693055 Regensburgwww.bayernhafen.deJoachim ZimmermannKarin Moro (verantwortlich i.S.d.P.)Tel +49 (0) 941 / 7 95 04-0
Redaktion:Kommunikationsberatung, PR, Public Affairs Andreas J. SchneiderPreßburger Straße 8581377 Münchenwww.wordinx.de
Titelbild:©shutterstock.com/Creativconcept
Gesamtherstellung:Creativconcept GmbHPrüfeninger Str. 3593049 Regensburgwww.creativconcept.de
Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier, d.h. aus nachhaltiger Wald-bewirtschaftung im Hinblick auf ökonomische, ökologische sowie soziale Standards
3kurs bayernhafen 3kurs bayernhafen
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kunden, Partner und Freunde der bayernhafen Gruppe,
wer sich im Hafen ansiedelt, will dessen Infrastruktur, Verkehrsträger und
Destinationen nutzen – sofort oder als Perspektive für die Zukunft. Die passende
Fläche ist dafür Grund-Voraussetzung, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die bayernhafen Gruppe stellt daher die genannten Dienstleistungen bereit und
gleichzeitig den dafür notwendigen Grund, maßgeschneidert auf die Bedürf-
nisse des jeweiligen Nutzers.
Der richtigen Passform jeder einzelnen Fläche an den sechs Standorten der
bayernhafen Gruppe kommt damit größte Bedeutung zu. Dieses Maßschneidern
der Flächen haben wir zum Titelthema der vorliegenden Ausgabe gemacht, das
Sie auf den Seiten 6 bis 10 lesen.
In dieser „kurs bayernhafen“ erwarten Sie zudem ein Interview mit dem Stadt-
erneuerungs-Experten Professor Dr. Karl Ganser, ein Portrait der „Grünen Engel“,
der Weg des Streusalzes vom Bergwerk auf unsere Straßen und die Antwort auf
die spannende Frage, wieviel Arbeitsplätze ein Hafen schafft.
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bayernhafen Gruppe
wünsche ich Ihnen eine inspirierende Lektüre, festliche Weihnachtstage und
ein gutes Neues Jahr. Ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen.
Ihr
Joachim ZimmermannGeschäftsführer
Wir bringen Flächen in die richtige Passform
Editorial
4 kurs bayernhafen
Goodman baut für DB Schenker und StuteDer Immobilienkonzern Goodman errichtet ein neues Shared Logistics Center (SLC) für DB Schenker. Darin stehen DB Schenker ab Ende 2015 zusätzliche 15.800 m2 Lager- und Logistikfläche zur Verfügung. Die 60 DB Schenker Mitarbeiter im neuen SLC bieten Kunden aus Industrie und Handel moderne Kontraktlogistik-Ser-vices, darunter weltweite Ersatzteillogistik, Beschaffungs- und Produktionslogistik sowie internationale Distribution. Weitere 12.500 m2 errichtet Goodman für den zu Kühne+Nagel gehören-den Dienstleister Stute. Sowohl DB Schenker als auch Stute sind heute bereits im bayernhafen Nürnberg präsent. Die Gesamtin-vestition von Goodman beträgt rund 25 Mio. Euro. Auf dem rund 72.000 m2 umfassenden Grundstück plant Goodman zudem einen 13.000 m2 großen Neubau, dessen Kapazitäten optional teilbar sind. Der Konzern hat sich aufgrund der hervorragenden Standortbedingungen zu diesem Schritt entschieden.
v.l. André Moritz (Projektleiter Bremer AG), Hans-Joachim Brockmeyer (Leiter der Schenker Geschäftsstelle Nürnberg), Dr. Michael Fraas (Wirtschaftsreferent Stadt Nürnberg), Dr. Thomas Böger (Vorstand Schenker Kontraktlogistik/SCM), Torsten Könning (Senior Business Development Manager, Goodman Germany), Joachim Zimmermann (Geschäftsführer bayernhafen Gruppe)
DPD baut „vierten Finger“ an Vor dem Hintergrund wach-sender Paketmengen beim Versand an B2B- und B2C-Kunden in der Metropolre-gion Nürnberg hat DPD die Kapazitäten im bayernhafen Nürnberg noch einmal erwei-tert. Der „4. Finger“ des DPD Logistik zentrums hat über 2.000 m2 inklusive Büro und wurde im südöstlichen Teil angebaut. Nach der Testpha-se erhöht sich die Umschlags-kapazität auf rund 18.000 Pakete pro Stunde.
Nürnberg-Istanbul und zurückSeit November verbindet ein Intermodalzug von Ulusoy Logistics einmal wöchentlich das TriCon Container-Terminal im bayernhafen Nürnberg mit dem Terminal Çerkez-köy im asiatischen Teil von Istanbul. Traktionär ist die DB Schenker. Der Zug kommt Freitag in Nürnberg an und startet Samstag wieder nach Istanbul. Ab 2016 ist geplant, das Terminal Halkali in der Nähe des Atatürk-Flughafens anzusteuern. Der Company-train bringt u.a. Automotive-Komponenten aus Bayern an den Bosporus.„Hellmann Rail Eurasia“ verbindet Nürnberg mit Chengdu
Seit Ende Oktober verbindet ein Intermodalzug wöchentlich das TriCon-Container-Terminal im bayernhafen Nürnberg mit der westchinesi-schen Millionenstadt Chengdu, der „Hauptstadt des Pandabären”. Betreiber von „Rail Eurasia” ist Hellmann Worldwide Logistics. Der Container-Zug ist über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan 15 Tage unterwegs. China ist Bay-erns zweitgrößter Export- und Importpartner. Von Westchina auf dem Seeweg sind die Waren nach Europa heute rund 40 Tage unterwegs; die Luftfracht ist deutlich teurer. „Der neue Intermo-dalzug Nürnberg-Chengdu stärkt die Position der bayerischen Wirtschaft im Im- und Export mit dem Handelspartner China“ sagt der Bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr Joachim Herrmann, „die bayernhafen Gruppe ini-tiiert damit erneut eine effiziente und ressour-censchonende internationale Verbindung auf der Schiene.“ „Der neue KV-Dienst wird die Supply
Chain der Unternehmen durchwegs optimieren”, sagt Klaus Hellmann, Geschäftsführender Gesell-schafter von Hellmann Worldwide Logistics.
KurzGemeldet
Hellmann Worldwide Logistics goes bayernhafen Nürnberg„Wir fühlen uns wohl in Nürnberg“, sagte Klaus Hellmann, Geschäftsführender Gesellschafter des Osnabrücker Logistikdienstleisters Hellmann Worldwide Logistics bei der offiziellen Eröffnung der neuen Hellmann-Niederlassung im bayernha-fen Nürnberg im September. Bereits seit Frühsom-mer 2015 nutzt Hellmann hier eine Lagerfläche von 10.000 m2 für den langjährigen Automotive-Kun-den Delphi. Vom neuen Standort aus übernimmt Hellmann die Distributionslogistik für Delphi in Neumarkt sowie die Versorgungs- und Distributi-onslogistik für das Delphi Werk in Nürnberg. Insge-samt entstanden hier 70 Arbeitsplätze. Bei Bedarf kann die Fläche auf 40.000 m2 erweitert werden. Die Niederlassung dient auch als neuer Standort für Hellmann Direct Load – Direktverkehre ohne Zwischenstopp vom Versender zum Empfänger.
v.l. Bernd Oevermann (Hellmann), Detlev Horn-hues (Hellmann), Dr. Michael Fraas (Wirtschafts-referent Stadt Nürnberg), Andreas DeVece (Delphi), Klaus Hellmann, Michael Dvorak (Delphi), Harald Leupold (Hafen Nürnberg-Roth GmbH), Martin Wehner (Hellmann)
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v.l. Guido Ellner (bayernhafen Gruppe), Marcus Dober (Geschäftsführer TriCon Container-Ter-minal Nürnberg GmbH), Joachim Zimmermann (Geschäftsführer bayernhafen Gruppe), Stefan Pleick und Vedat Serbet (Hellmann Worldwi-de Logistics GmbH & Co. KG), Harald Leupold (Geschäftsführer Hafen Nürnberg-Roth GmbH), Alexander Ochs (Prokurist bayernhafen Gruppe)
5kurs bayernhafen
„Einmal Dünger volltanken bitte!“
Ende 2012 war die TraSt Logistics GmbH im bayernhafen Regens-burg gestartet – Mitte Oktober hat der Logistikdienstleister für Getreide, Dünger und Futtermittel seinen Standort um eine voll-automatische Aufbereitungsanlage für Flüssigdünger erweitert. Der per Bahn angelieferte Dünger wird hier zu optimaler Qua-lität aufbereitet und gereinigt. Wie an einer vollautomatischen 24-Stunden-Tankstelle können Landwirte hier den Dünger rund um die Uhr abholen. Die beiden Tanks sind jeweils 6 m hoch, 16 m im Durchmesser und fassen jeweils über 1.400 t. Die Annahmeleis-tung pro Stunde beträgt 160 Tonnen. Auch den Tankbeleg gibt’s vollautomatisch rund um die Uhr.
Unterwasser alles im BlickWas dauerhaft funktionieren soll, muss regelmäßig gewartet und in Schuss gehalten werden. Das gilt für Maschinen, Straßen und Gleise, Lokomotiven, Schiffe und LKW – und das gilt für alles, was im Wasser steht: für Kaimauern, Brücken-pfeiler, Hafenbecken und Schleusen-Bau-werke. Denn auch Unterwasser kommt es im Laufe der Zeit zu Schäden: So kann natürlicher Verschleiß für Risse und Mau-erausbrüche sorgen, und nach einem Hochwasser sieht der Untergrund oft anders aus, da verklemmt sich Treibgut, gibt es Störungsstellen. Zudem können in Hafenbecken auch Ablagerungen von Bodensediment oder Unterspülungen die Schifffahrt behindern. Die Frage ist: Müssen da ständig Taucher zur Sichtung runter oder lassen sich solche Unterwas-serschäden effizienter feststellen?
Die Antwort gibt seit 2010 das finnische Unternehmen VRT Finland Oy, speziali-siert auf 3D-Messtechnologien zur Inspek-tion von Unterwasserbauwerken. Mittels SonarScanning wird dabei unter Wasser ein exaktes dreidimensionales Bild des
Untergrundes und der Unterwasserbau-werke erstellt. Dieses dreidimensionale Bild wird optisch aufbereitet und dann geodätisch exakt – das heißt über vorhan-dene Landbezugsmarken – eingemessen. Das Unterwasser-SonarScanning liefert also die exakte „Diagnose“; der Taucher weiß dann genau, wo er ins Wasser muss, um die „Wartungs-Therapie“ anzusetzen.
„Die Sonartechnologie ist völlig unabhän-gig davon, wie trüb das Wasser ist“, sagt Klaus Hohberger, Prokurist der bayernha-fen Gruppe, „sie funktioniert auch, wenn ein Taucher seine Hand nicht vor Augen sehen würde. Was fürs menschliche Auge
unsichtbar ist, machen wir so sichtbar. Das VRT-Bauwerksmonitoring kombiniert kosteneffektive Inspektionsmethoden mit modernsten Messgeräten – und dies im laufenden Betrieb, ohne den Hafenbe-trieb zu stören. Wir erhalten so eine prä-zise Dokumentation über den Zustand unserer Mauern und wissen genau, ob, wann und wo wir ran müssen.“
Die bayernhafen Gruppe setzt Unterwas-ser-SonarScanning an all ihren Standorten ein und ist zudem Vertriebspartner des VRT-Systems in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
STAR LINES verbindet Passau und Bulgarien
Große, schwere Güter reisen gerne per „Roll-on-roll-off“-Dienst – und so gibt es seit Juli 2015 einen neuen RoRo-Liniendienst vom bayernhafen Passau über das österreichische Enns nach Vidin und Ruse in Bulgarien. Betrieben wird die Verbindung von der Firma Donau Star BG EOOD. Transportiert wird jegliches rol-lendes Equipment, zum Beispiel Windkraftflügel für die Türkei. Angeliefert werden die Güter per Schiff, Lkw oder selbstfahrend in Passau-Schalding und dann Richtung Osteuropa verschifft. Der RoRo-Dienst läuft unter dem Namen STAR LINES und ver-kehrt ein- bis zweimal pro Monat. Je nach Kundenwunsch und Volumen können alle RoRo-geeigneten Donauhäfen entlang der Strecke angefahren werden.
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6 kurs bayernhafen
Flächen sind der Boden, der Wirtschafts-standorte erst zu solchen macht. Gewer-beflächen sind charakterisiert durch Ausmaß, Zuschnitt und Anbindung, Bau- und Nutzungsrechte, Nutzer und Nach-barn. So wie sich Wirtschaft, Branchen und Unternehmen wandeln, verändern sich auch die Anforderungen an Gewer-beflächen. Je flexibler diese Flächen das Tempo der Veränderung ihrer Nutzer mitmachen können, desto besser. Die bayernhafen Gruppe bietet als Eigentü-mer ihrer Flächen genau diese Flexibilität und stellt sie je Standort und je Ansied-ler bereit – zugeschnitten auf die Bedürf-nisse des jeweiligen Nutzers.
Flächen in Form zu bringen ist eine Auf-gabe, die sich an allen bayernhafen Standorten immer wieder stellt. Weil Hafen Spiegelbild wirtschaftlicher Ent-wicklungen ist.
bayernhafen Aschaffenburg – Konversion die zweiteÜber Jahrzehnte hatte das Bayernwerk im Hafen Aschaffenburg aus Kohle Ener-gie gemacht. Als die E.ON im Jahr 2000 ihren Kraftwerksstandort aufgab, ent-wickelte die bayernhafen Gruppe ein Konzept für die Nachnutzung und sie-delte neue Unternehmen an: zum Bei-spiel Europas größten Laubholzsäger
Pollmeier Schnittholz oder die Reycling-aktivitäten der Jochen und Rainer West-arp GbR sowie der Unternehmensgruppe Rohstoffhandel Bernhard Westarp KG. Teil 1 der Konversions-Erfolgsgeschichte.
Teil 2 steht jetzt an: Denn derzeit wird das ehemalige Umspannwerk zurück-gebaut. Nach dem Rückbau stehen zum Jahresende 2015 rund 100.000 m2 zur Nachnutzung zur Verfügung. „Die Neu-besiedelung dieser Fläche gestalten wir mit Weitsicht“, sagt Joachim Zimmer-mann, Geschäftsführer der bayernha-fen Gruppe, „denn Standortentwicklung ist für den Hafen eine zentrale Aufgabe.
Flächen, maßgeschneidert Wie bayernhafen seine Flächen immer wieder neu auf die Anforderungen der Ansiedler anpasst
Gewerbeflächen im Hafen haben ihre je eigene Funktion – die einen bieten Ansiedlern die Grundlage erfolgreichen Wirtschaftens, die anderen ermöglichen hocheffizienten Umschlag oder die Anbindung und Verknüpfung der drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und LKW. Damit jede Fläche ihre Funktion erfüllen kann, muss der Zuschnitt stimmen - und dieser immer wieder neu auf den Prüfstand gestellt werden.
TitelThema
7kurs bayernhafen
Wir denken kontinuierlich über die Pass-form unserer Standorte und Flächen nach.“Auf etwa 35.000 m2 wird das in Neumarkt ansässige Unternehmen RAIL.ONE seinen strategisch bedeuten-den Rhein-Main-Standort zur Fertigung von Eisenbahn-Betonschwellen errich-ten. Für das Unternehmen mit über 800 Mitarbeitern und Standorten in vielen Regionen der Welt soll der neue Stand-ort zukünftig logistischer Dreh- und Angelpunkt für Schwellenlieferungen im Westen Deutschlands sein. „Entschei-dend für unsere Ansiedelung im bayern-hafen Aschaffenburg waren neben den in der Region verfügbaren erstklassi-gen Rohstoffen vor allem die optimale Gleisanbindung sowie Umschlagsmög-lichkeiten für die benötigten Vorpro-dukte“, erläutert Verena Moosburger, Geschäfts führerin der RAIL.ONE GmbH,
„es freut uns, mit dem Gelände im Hafen Aschaffenburg einen langfristigen und zukunftsfähigen Standort gefunden zu haben.“Neben RAIL.ONE wird voraussichtlich auf ca. 30.000 m2 ein bereits im Hafen ange-siedeltes Unternehmen seinen Betrieb um eine weitere Industrielogistikanlage erweitern. Das Unternehmen mit rund 270 Mitarbeitern will damit seine logisti-schen Aktivitäten wie das Transportieren, Umschlagen und Lagern von Produkten für verschiedene Industrieunternehmen der Region ausbauen.
bayernhafen Regensburg – aktives Flächenmanagement mit AugenmassAuch im bayernhafen Regensburg, dem vom Schiffsgüterumschlag her größten Hafen Bayerns, sorgt die bayern hafen Gruppe für die richtige Passform der Flächen. So wurden bis Mitte der 90er Jahre auf dem Gelände der Hitzler-Werft Schiffe gebaut. Ende 2005 erwarb bayern-hafen das Gelände, baute die Werftanla-gen zurück und legte eine neue Straße an.
Damit war die Voraussetzung geschaf-fen, dass sich Unternehmen neu auf dem Gelände ansiedeln – es kamen Zellner Recycling, einer der modernsten Entsor-gungsfachbetriebe Bayerns im Bereich Altpapierverwertung, Kunststoff-Recy-cling, Elektroschrott-Entsorgung, Akten- und Datenvernichtung, und die RVR Rohstoffverwertung, die am Westhafen Straße, Bahn und Schiff für den Transport von Schrott und Metall nutzt.
Auch mit Arrondierung kennt sich die bayernhafen Gruppe aus. So erwarb sie 2014 das ehemalige Firmengelän-de des Bauunternehmens Tausend-pfund – ein direkt an den Hafen angren-zendes Grundstück. Heute ist dort das Schwerlast-Dienstleistungsunterneh-men Schmidbauer für die SGB Stark-strom-Gerätebau GmbH tätig und bietet dieser die Möglichkeit, ihre Trafos zwi-schenzulagern, bevor diese weiter verla-den werden. „Bei der Konversion denken wir auch über bisherige Eigentumsgren-zen hinaus“, sagt Joachim Zimmermann,
„damit ermöglichen wir Hafenerweite-rung in bereits genutzten Strukturen
7kurs bayernhafen
So sah es im Hafen Aschaffenburg in den 50er Jahren aus: Über Jahrzehnte machte das Bayernwerk hier aus Kohle Energie. Im Vordergrund ist auch noch das Umspannwerk zu sehen, das bis zum Jahresende 2015 zurückgebaut wird, nachdem es im südwestlichen Bereich des Areals auf wesentlich kleinerer Fläche neu errichtet wurde.
Im bayernhafen Aschaffenburg steht die nächste Konversion an: Denn derzeit wird das ehemalige Umspannwerk (im Vordergrund) zurückgebaut und bietet rund 100.000 m2 zur Nachnutzung. Mit Konversion kennt bayernhafen sich aus: Als E.ON im Jahr 2000 ihren Kraftwerksstandort (in Bildmitte noch der Kamin und Teile der ehemaligen Kraft-werkshalle) aufgab, entwickelte die bayernhafen Gruppe ein Konzept für die Nach-nutzung und siedelte neue Unternehmen an: zum Beispiel Europas größten Laubholz-säger Pollmeier Schnittholz.
„Wir denken kontinuier-lich über die Passform unserer Standorte und Flächen nach.“
Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe
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und müssen nicht auf die grüne Wiese. So wachsen wir mit Augenmaß.“ Stefan Hausberger, Geschäftsführer der Stark-strom-Gerätebau GmbH, sieht den Nutzen der Kooperation: „Transportieren, verteilen, Netze aufbauen: Was SGB für
Strom leistet, bewegt der bayernhafen Regensburg in Sachen Logistik. Als Ver-kehrsdrehscheibe ist der Hafen ein wich-tiger Partner mit Know-how und hohen Kapazitäten für den Transport unserer größten Transformatoren.“
bayernhafen Bamberg – auf den Zuschnitt kommt’s anEin Ansiedler der ersten Stunde im bayernhafen Bamberg ist die Bamberger Speditions- und Getreidelager GmbH & Co. KG, kurz BASPEG – eine Tochterge-sellschaft der beiden großen bayerischen Schifffahrtsunternehmen BAVARIA AG und MSG eG. Spezialisiert ist die BASPEG auf Umschlag und Lagerung von Massen-gütern, insbesondere Agrargüter, Bau-stoffe, Rohstoffe, Schwergut und Contai-ner. Zudem vermietet sie Lagerhallen und Flächen. Mit ihren Lager- und Umschlag-kapazitäten, ihren Spezialanlagen und ihrem Knowhow ist sie eine der bedeu-tendsten Unternehmen dieser Art in der Region.
Im Laufe der rund 50 Jahre, die BASPEG bereits Ansiedler im bayernhafen Bam-berg ist, haben sich Flächenzuschnitt und Nutzung kontinuierlich entwickelt und verändert. So wurde auf einem der BAS-PEG-Grundstücke lange Zeit Kohle für
Durch die Starkstrom-Gerätebau SGB in Regensburg gefertigte Trafos gehen auf die Reise zum Empfänger; den Umschlag managt die Firma Schmidbauer. Das Binnen-schiff ist prädestiniert für schwere und sperrige Güter.
„Der richtige Zuschnitt der Flächen ist entscheidend.“
Richard Pfeuffer, Geschäftsführer der BASPEG GmbH & Co. KG
TitelThema
Als Standort-Architekt schafft die bayernhafen Gruppe Ansiedlern und der verladenden Wirtschaft optimale Bedingungen für ihre Logistik. Dazu gehören die effektive Verknüpfung der drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW, die Vernetzung der bayern-hafen Standorte mit europäischen See-häfen und sonstigen Logistik knoten, leistungsstarke Umschlagstechno-logien sowie Synergie zwischen den Hafenansiedlern.
Die Ansiedlung im Hafen ist daher vor allem für diejenigen Unternehmen inte-ressant, die dieses Dienstleistungsspek-trum oder zumindest Teile davon auch nutzen - aber auch für solche, die zur
Erbringung dieser Dienstleistung einen wichtigen Beitrag leisten, also vorgela-gerte Dienstleistungen erbringen. Auch Unternehmen, die die Perspektive mit-bringen, die Infrastruktur in Zukunft zu nutzen, kommen als Ansiedler in Frage.
Kernkompetenz der bayernhafen Gruppe neben der Bereitstellung der genannten Dienstleistungen und Infastruktur ist die Zurverfügungstel-lung der dafür notwendigen Flächen. Passend zum jeweiligen Bedarf, zuge-schnitten auf die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers. Grundvorausset-zung dafür ist die finanzielle und orga-nisatorische Investitionsfähigkeit der bayernhafen Gruppe.
Passend machen kann die bayernhafen Gruppe diese Flächen, weil sie Eigentü-mer der Flächen ist. Nur als Eigentümer sowohl der Flächen als auch der Infra-struktur ist die bayernhafen Gruppe in der Lage, Flächen für die Ansiedler so bereitzustellen, wie diese sie benötigen. Die wichtigsten Instrumente dabei sind das Erbbaurecht und der Mietvertrag.
So wie sich Unternehmen verändern, verändern sich auch die Anforderun-gen an Größe, Zuschnitt, Nutzung und Anbindung von Flächen. Die bayernha-fen Standorte sind Spiegelbild dieser Veränderung. Die bayernhafen Gruppe geht daher sich wandelnde Flächen-Anforderungen der Ansiedler flexibel mit.
Wie bayernhafen seine Flächen immer wieder maßschneidert
9kurs bayernhafen
ein Kraftwerk der Amerikaner umgeschla-gen, und bis vor kurzem standen hier noch alte Bunker für Kohle- und Bims-umschlag. Bereits seit der Umstellung des Kraftwerks auf Gas und dem Wegfall des Bimsumschlages war das Gelände
ungenutzt. Jetzt errichtet BASPEG darauf bis Ende 2015 eine 11.000 m3 große Lager-halle für Düngemittel. Eine bedarfsge-rechte Anpassung erfahren aktuell auch die BASPEG-Kaianlagen für den Schiffsgü-terumschlag: Bisher verteilt auf die Kais 2,
3 und 4, werden sie jetzt zusammenhän-gend an Kai 3 und 4 konzentriert; gleich-zeitig wird die Krankapazität angepasst.
„Geschäfte verändern sich“, sagt Richard Pfeuffer, Geschäftsführer der BASPEG
TitelThema
Auch dies geht nur, weil die bayern-hafen Gruppe Eigentümer der Flächen und der Infrastruktur und gleichzeitig als Dienstleister mit täglich operativem Geschäftskontakt nah am Kunden ist. Dies ist der entscheidende Unterschied zu GVZs, die zwar auf dem Papier ausge-wiesen sind, meist aber keine einheitli-che Eigentümerschaft und oft schon gar keine Betreiberschaft haben.
Dieses Mitgehen erfordert im Einzelfall ganz unterschiedliche Flächen-Anpassun-gen: Wachstum oder Konzentration, Arron-dierung oder neuen Zuschnitt, Konversion oder Nutzungsänderung. Ein Hafen muss atmen können - und dies bedeutet: Ein Hafen muss ein- UND ausatmen können.
Notwendige, weil nachgefragte Inf-rastruktur ertüchtigt die bayernhafen Gruppe weiter und baut sie im Bedarfs-falle aus. Nicht mehr notwendige In fra-struktur wird dem Bedarf angepasst.
Die bayernhafen Gruppe denkt daher immer auch mittel- und langfristig über die „Passform“ der Standorte nach und stellt den Status quo kontinuierlich auf den Prüfstand. Hafenbetrieb und Hafen-entwicklung sind daher wie die zwei Seiten eines Blattes Papier - untrennbar verbunden.
Um den Ansiedlern und der verladen-den Wirtschaft ein starker Partner zu sein, der jedes Tempo mitgeht, bringt
die bayernhafen Gruppe vier Dinge mit ein: die Kompetenz in allen Fragen des Planens und Bauens, die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, den kontinuierli-chen Dialog und die Finanzkraft, die ver-einbarten Nutzungen dann auch zeitnah umzusetzen.
Für die bayernhafen Gruppe ist das Gleichgewicht ein entscheidender Wert. Die bayernhafen Gruppe sieht sich daher im Dialog mit den Standort-Kommunen und den Genehmigungsbehörden der Balance der Interessen verpflichtet. Gemeinsam entstehen so tragfähige Lösungen.
Die Bamberger Speditions- und Getreidelager GmbH & Co. KG, kurz BASPEG, ist seit rund 50 Jahren Ansiedler im bayernhafen Bamberg. Flächenzuschnitt und Nutzung haben sich kontinuierlich entwickelt und verändert. So wurde auf einem der BASPEG-Grundstücke lange Zeit Kohle für ein Kraftwerk der Amerikaner umgeschlagen, und bis vor kurzem standen hier noch alte Bunker für Kohle- und Bimsumschlag. Jetzt errichtet BASPEG darauf bis Ende 2015 eine 11.000 m3 große Lagerhalle für Düngemittel.
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TitelThema
GmbH & Co. KG, „nur folgerichtig passen wir unsere Flächen, unsere Lager- und Umschlagskapazitäten immer wieder entsprechend an. Der richtige Zuschnitt ist hier entscheidend. bayernhafen als Grundstückseigentümer ist jeden unserer Schritte mitgegangen. Diese Flexibilität trägt dazu bei, unseren Standort fit für die Zukunft zu machen. Dies erzeugt eine Win-Win-Situation. Wir müssen nicht mehr für ungenutzte Flächen bezahlen, und bayernhafen hat die Möglichkeit, neue Ansiedler zu gewinnen, die zusätz-liche Arbeitsplätze schaffen. So ist der Wandel unser ständiger Begleiter. Wenn man ihn richtig nutzt, ist er mehr Freund als Feind.“
bayernhafen Bamberg – sichere Rahmenbedingungen für AnsiedlerGegenüber vom bayernhafen Bamberg, auf der anderen Seite des Main-Donau-Kanals, ist der Wohnpark Regnitzinsel entstanden. Um Hafenbetrieb und Wohn-bebauung unter einen Hut zu bringen, haben Stadt Bamberg und bayernhafen einen Bebauungsplan für das Hafenge-biet aufgestellt. Der B-Plan ist rechtskräf-tig. „Es ist uns gemeinsam gelungen, die Interessen des Hafens und seiner Ansied-ler und die der Wohnnachbarschaft mit gegenseitiger Rücksichtnahme insbeson-dere im Hinblick auf Lärmemissionen zu verbinden“, sagt Joachim Zimmermann,
„damit ist die Grundlage für nachhaltige Restrukturierungen im Hafen geschaffen. So bieten wir unseren Ansiedlern verläss-liche Rahmenbedingungen.“
bayernhafen Passau – Beispiel einer gelungenen Standort-VerlagerungBis 2008 war der Hauptstandort des bayernhafen Passau im Ortsteil Racklau. Dort stieß er zunehmend an seine Gren-zen, die Bahnanbindung fehlte, und die Hochwasser-Freiheit war auch nicht gesi-chert. So stand die bayernhafen Gruppe vor der Frage: Wohin verlagern wir den bayernhafen Passau? Wo hat er Platz für Wachstum und Entwicklung? Die Wahl fiel auf ein Grundstück in Passau-Schalding - eine Konversionsfläche, auf der zuvor ein Betonwerk, ein Autohaus und eine Rohrmattenfabrik gestanden hatten. Die bayernhafen Gruppe erwarb das Grundstück und machte es zum neuen Standort des bayernhafen Passau,
natürlich trimodal angebunden. Joachim Zimmermann: „Das zeigt: Wir sind auch in der Lage, einen Standort aufzugeben zugunsten eines neuen, an dem dann Ent-wicklung und Ansiedlung neuer Unter-nehmen möglich ist.“
bayernhafen Nürnberg – kann ein Hafen bei Ansiedlern wählerisch sein?
„Er kann nicht nur, er muss“, sagt Joachim Zimmermann, „gerade wenn die Fläche im Hafen knapper wird, müssen wir die Frage stellen: Wer passt in den Hafen? Immer richtig angesiedelt ist, wer die Hafeninfrastruktur und -services sofort nutzt, aber auch, wer diese zumindest perspektivisch nutzen könnte.“ Ein gutes Beispiel dafür sind Kurier-Express-Paket-services, die heute das Containertermi-nal als Hub nutzen. So kommen nachts von anderen Hubs Wechselbrücken nach Nürnberg, gehen ins nahe Verteilzen-trum und von dort als Päckchen in den gesamten Raum Nürnberg, Fürth, Erlan-gen. Joachim Zimmermann: „Da zahlt sich der Standort der Paketdienstleister im bayernhafen aus. Terminal und Ver-teilzentren sind praktisch Nachbarn, im Hafen gibt‘s keinen Stau. Diese Nähe ist ein Riesen-Pluspunkt.“
„Grundsätzlich gilt: Ein Grundstück muss man auch mal liegen lassen können“,
sagt Joachim Zimmermann, „es zählt nicht die schnelle Mieteinnahme, son-dern der passende Ansiedler. Der Nutzer muss zum Hafenangebot passen. Das ist wie beim Puzzle – wenn das Stück passt, entsteht ein klares Bild.“
Weniger Kai, mehr Fläche für andere NutzungenAuch im bayernhafen Nürnberg verän-dern sich die Anforderungen an Flächen. Verantwortlich dafür ist die Effizienzstei-gerung im Schiffsumschlag: Dauerte es früher bis zu drei Tage, ein Schiff zu be- oder entladen, geht das mit moderner Umschlagstechnologie heute in wenigen Stunden. Das verkürzt die Liegezeiten der Schiffe deutlich, entsprechend weniger Liegeplätze für Schiffe braucht es. Die bayernhafen Gruppe hat daher 2015 das bisher vorgesehene dritte Hafenbecken aus der Planung gestrichen.
Joachim Zimmermann: „Ein Hafen muss atmen können. Und das heißt immer: Ein Hafen muss einatmen UND ausatmen können. Dies stellen wir als Eigentümer der Flächen durch zielgenaue Investiti-onen sicher. So passen wir unsere Stand-orte und die Flächen immer wieder neu den Anforderungen unserer Ansiedler und der verladenden Wirtschaft an.“
Das trimodale TriCon Container-Terminal im bayernhafen Nürnberg bietet den Umschlag zwischen den drei Verkehrsträgern Binnenschiff, Bahn und LKW. Es ist einer der Leistungsträger des Kombinierten Verkehrs im gesamten süddeutschen Raum. Genutzt wird es als Hub auch von den im bayernhafen Nürnberg benachbarten Kurier-Express-Paketservices.
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Nachhaltiges Flächenmanagement bei Gewerbeflächen – worauf kommt es dabei vor allem an?
Professor Dr. Karl Ganser: Es kommt dar-auf an, dass gewerbliche Flächen zügig wieder genutzt werden, wenn die bis-herige Nutzung endet. Nutzungsrechte und Eigentum sollten nur noch auf Zeit verliehen werden. Beleihungen über Wert sollten verboten sein, weil sonst die Mobilität des Eigentums durch die damit verbundenen Wertberichtigungen lange verzögert wird. Zudem muss es ein regionales Monitoring der Bestände geben. Gegenwärtig ist nicht bekannt, was mit den Flächen wird und wo sie liegen, wenn ein Betrieb aufgibt oder umzieht. Wer weiß zum Beispiel, was mit den Flächen geschieht / geschehen ist, die beim Konkurs von Schlecker aus der Nutzung gefallen sind? Das Wissen um die ungenutzten Bestände ist die Grund-lage für ein größeres Bewusstsein im nachhaltigen Umgang mit Flächen.
Was ist nach Ihrer Meinung entschei-dend, damit Investoren und Genehmi-gungsbehörden zu wirklich nachhaltigen Lösungen der Flächen-Reaktivierung kommen?
Entscheidend ist ein Wandel des Bewusstseins. Mit dem Allzweckargu-ment „Arbeitsplätze“ werden derzeit alle Planungen unterlaufen. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass es in Gewerbezonen keine Gestaltqualität gibt. Also wird Baukultur dort nicht einge-fordert.
Was spricht aus Ihrer Sicht bei Gewerbe-flächen für Eigentum auf Zeit und damit revolvierende Nachnutzung?
Erbbaurechte sind förderlich für schnel-le Wiedernutzungen; sie binden weni-ger Kapital. Sie halten die Akteure an, von Anfang an an die Nachnutzung zu denken. Sie sind allerdings gerade bei Gewerbeflächen wenig populär. Eigentum eröffnet größere Beleih-spielräume. Die Gemeinden / der Staat verkaufen lieber als zu behalten – das ist kurzfristig Cash.
Binnenhäfen bündeln wesentliche Funk-tionen der Wirtschaft an einem Ort. Was sind Ihre Empfehlungen für eine nachhal-tige Hafenentwicklung?
Die wertvollen Hafenflächen sollten nicht für Betriebe verwendet werden, die keinen Hafen brauchen. Zudem soll-ten die Vertragsgestaltungen für Nutzer die schnelle Wiederverwendung für neue Nutzungen / andere Nutzer ermöglichen. Bau und Erschließungen sollten dem Kreislaufdenken entsprechen. Zu jedem Bauplan gehört ein Rückbauplan. Das fördert eine modulare Bauweise und die Verwendung von Materialien, die sich problemlos wieder in den Stoffkreis-lauf einbauen lassen. Die bayern hafen Gruppe setzt dieses Kreislaufdenken bei ihren Flächen um. Ein Sonderfall in der Gewerbeflächen-Landschaft – mein Kompliment.
„Bau und Erschließungen sollten dem Kreislauf-denken entsprechen“Interview mit Professor Dr. Karl Ganser, Stadterneuerungs-Experte und „einer der Architekten des neuen Ruhrgebiets“
Professor Dr. Karl Ganser
Karl Ganser studierte Chemie, Biolo-gie und Geographie an der TU Mün-chen. Nach seiner Promotion arbei-tete er als Dozent an der TH Mün-chen, danach als Projektleiter beim Münchner Stadtentwicklungsrefe-rat. Nach seiner Habilitation ging er 1971 nach Bonn und leitete dort die Bundesforschungsanstalt für Lan-deskunde und Raumkunde - heute Teil des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung. Von 1980 bis 1989 war er Abteilungsleiter Städ-tebau im Ministerium für Landes- und Stadtentwicklung Nordrhein-Westfalens. Weit über NRW hinaus bekannt wurde Prof. Dr. Karl Ganser durch seine Arbeit als Geschäfts-führer der Internationalen Bauaus-stellung Emscher Park / IBA 1989 bis 1999 – hier setzte er konsequent das Prinzip „Wandel ohne Wachstum“ um, im Flächen- und Energiever-brauch, im Gebäudebestand und in der Wasserwirtschaft. Als „einer der Architekten des neuen Ruhrgebiets“ erhielt er 1999 die Ehrendoktorwür-de der Ruhr-Uni Bochum und 2003 den Staatspreis des Landes NRW. Ausgezeichnet wurde er zudem 2007 mit dem Bayerischen Naturschutz-preis für sein jahrzehntelanges Engagement für Stadterneuerungs-projekte, den Flächenschutz und die Belange des Natur- und Umwelt-schutzes. Bis heute ist Professor Dr. Karl Ganser als Publizist, Gutachter und Mediator tätig.
FachMeinung
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WachstumsZahl
ImmobilienökonomIst Immobilie lernbar? Ja, und verschie-dene Wege führen dorthin: zum Beispiel die IHK-Ausbildung zum Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, die in der Regel berufsbegleitende Weiter-bildung zum Immobilienfachwirt, ein Stu-dium der Architektur, Betriebswirtschaft oder - oft als Vertiefungsfach - der Immo-bilienökonomie. So bietet zum Beispiel die IREBS International Real Estate Busi-ness School an der Universität Regens-burg als erste öffentliche Hochschule im gesamtdeutschen Raum eine vollständi-ge, interdisziplinäre Lehre und Forschung im Bereich Immobilienwirtschaft an. Mit ihrem breiten Leistungsangebot, zehn rechts- und wirtschaftswissenschaftli-chen Lehrstühlen und Professuren sowie 15 Honorar- und Gastprofessuren gehört die IREBS zur internationalen Spitze im
universitären Bereich der Immobilienwirt-schaft. Das seit 1990 existierende Kon-taktstudium der Immobilienökonomie verfolgt das Ziel einer soliden Grundaus-bildung und vermittelt so eine gemeinsa-me Sprache der verschiedenen Akteure am Immobilienmarkt. Seit 1990 hat es über 3.000 Absolventen hervorgebracht.
Immobilienökonomen denken, wie der Name schon sagt, betriebswirtschaftlich. Und sie sind Allrounder. Denn fit sein müs-sen sie in ganz verschiedenen Bereichen im Lebenszyklus einer Immobilie: wie z.B. in der Immobilienbestandshaltung, in der Projektentwicklung, in Rechtsfragen, im Immobilienmarketing und in der Immobi-lienbewertung. Zu ihren Aufgaben gehö-ren immer auch Aspekte der Stadt- und Raumplanung, zudem Miet- und Kaufver-
tragsrecht, Gebäudetechnik und Fragen der Finanzierung. Immobilienökonomen sind im Dialog mit Genehmigungsbehör-den und Architekten, mit Nutzern und Nachbarn, Banken, Handwerkern und Dienstleistern. So bringen Immobilien-ökonomen eine breite, strategisch ausge-richtete Querschnittskompetenz mit ein, die je nach Einsatzgebiet um wesentliche Aspekte vertieft wird - bei Betrieb und Entwicklung eines Hafens zum Beispiel um die Aspekte Flächenkonversion, revol-vierende Grundstücksnutzung, Arrondie-rung vorhandener Gewerbeflächen oder auch Infrastruktur und Bundesimmissi-onsschutzgesetz BImSchG. Immer im Blick haben Immobilienökonomen dabei die optimale Nutzung der jeweiligen Immobi-lie, nachhaltige Wirtschaftlichkeit sowie Rechts- und Investitionssicherheit.
Logistikimmobilien2014 wurden in Deutschland knapp 3,5 Mio. m2 neue Logistikimmobilien gebaut, etwa 3 % mehr als 2013. Seit 2011 liegt das Neubauvolumen jährlich bei etwa 3 Mio. m2. Zu diesem Ergebnis kommt der Logistikimmobilien-Seismo-graph 2014, in dem Logivest GmbH und die Fraunhofer-Arbeitsgruppe Supply Chain Services SCS gemeinsam das Neu-bauvolumen bei Logistikimmobilien mes-sen und bewerten. Auf den Plätzen 1-3 mit einem Neubauvolumen von jeweils >200.000 m2 liegen wie im Vorjahr die Regionen Duisburg/Niederrhein, Rhein-Main und Rhein-Neckar. Die Metropol-regionen München und Nürnberg errei-chen mit einem Neubauvolumen jeweils zwischen 120.000 und 150.000 m2 Platz 11 und 12. Knapp 45 % der neuen Objek-te nutzen und bewirtschaften Logistik-dienstleister, knapp ein Drittel der Handel und etwa ein Viertel Industrieunternehmen.
55 % der Logistik immobilien werden von Eigennutzern, 45 % von Projektentwick-lern errichtet.
Der Logistikimmobilien-Seismograph 2014 nennt „Flächenknappheit in Verbindung mit unzureichender Flächenplanung für Logistikansiedlungen“ als „größte Heraus-forderung“ für die Branche: „Besonders in den bevölkerungs- und industriestarken Großräumen wird es zunehmend eng für die Logistik. Vielen Standorten ist gemein-sam, keine oder nur wenige Logistik-flächen mehr anbieten zu wollen oder zu können. Dies gilt insbesondere für Flächen ab 10.000 m2. Die Leer-standsquote liegt in manchen Regionen teilweise unter fünf Prozent.“
Hinzu kommt das 30-ha-Ziel der natio-nalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bun-desregierung von 2002 – danach soll bis 2020 der Gesamtflächenverbrauch in Deutschland auf maximal 30 Hektar pro Tag sinken; 2012 lag er noch bei 69 ha. Damit entsteht für Industrie, Handel und Logistikdienstleister ein Dilemma: Einer-seits erfordern die steigende Bevölke-rungszahl sowie die Anforderungen von Verbrauchern und Unternehmen weite-re Logistikimmobilien, andererseits ist Flächenverknappung ein politisches Ziel. Dem nachhaltigen Flächenmanagement
kommt damit in Zukunft höchste Bedeutung zu.
HafenBerufe
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Auflieger und Wechselbehälter „to go“Kurze Wege und mehr Flexibilität für Ansiedler bietet der Miet-service für Auflieger und Wechselbehälter an den bayernhafen-Standorten Aschaffenburg, Bamberg und Nürnberg: Herstellerunabhängige Fuhrpark-Dienstleistungen für Transport- und Logistikunternehmen – die gibt’s bei TIP. Die TIP Trailer Ser-vices Germany GmbH, seit Oktober 2013 Teil der chinesischen HNA Group, ist europaweit in 16 Ländern an über 70 Standorten vertreten, darunter zwölfmal in Deutschland, seit 2004 auch im bayernhafen Nürnberg. TIP Trailer Services vermietet Kühler-, Gardinen- und Kofferauflieger sowie Wechselbrücken, je nach Anforderung im Kunden- oder neutralen TIP-Design. Hinzu kom-men Wartungs- und Reparaturservice, Schadenreparaturen, Flot-tenmanagement und Telematiklösungen – im Rahmen von War-tungsverträgen oder „to go“. Mit Modulen wie z.B. technische Prüfung, Pannenservice und Reparaturmanagement hilft TIP Standzeiten zu verringern, die Zuverlässigkeit der Flotte zu erhö-hen und Kosten zu senken. Das TIP Service-Angebot erstreckt sich über den kompletten Lebenszyklus eines Fahrzeugs – von der Beschaffung über den Service bis hin zum Wiederverkauf.
Die Seaco International Leasing GmbH mit Hauptsitz in Hamburg ist Tochter eines weltweit führenden Container-Leasing-Unter-nehmens. Auch an den bayernhafen Standorten Bamberg und Aschaffenburg ist Seaco präsent. Das Unternehmen vermietet in Deutschland und Österreich Wechselbehälter (WAB), die auf Spezial-LKW, -Anhängern und Güterwaggons transportiert wer-den. Von diesen rund 3 t schweren „Stahlkoffern mit Rolltor“ hat Seaco allein in Deutschland rund 12.000 Stück im Einsatz. „Die Flexibilität der Wechselbehälter ist hoch“, sagt Stephan Richter, Direktor für Nationale Vermietung bei Seaco, „jeder zweite ist im Stückgutverkehr unterwegs; für Kurierdienste sind sie zwin-gend gefordert. Die meisten Wechselbehälter sind stapelbar, mit Reachstacker und Stapler zu fahren, und die Miet-Kosten betra-gen nur 1/6 von Sattelaufliegern.“ Das Seaco-Reparatur- und Wartungspaket umfasst u.a. die jährliche Inspektion mit UVV-Plakette sowie das obligatorische Ölen der Wechselbehälter-Rolltore und Schmieren der Stützbein-Lager. Der Gesamt-Markt umfasst derzeit ca. 200.000 WAB.
Die im bayernhafen Aschaffenburg angesiedelten Unternehmen beziehen knapp die Hälfte ihrer Vorleistungen aus der Region Bayerisch RheinMain und erwirtschaften zusammen eine Brutto-wertschöpfung von rund 260 Millionen Euro. Rund 6.900 Vollzeitarbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom bayern-hafen Aschaffenburg ab - 2.519 in den 57 angesiedelten Unternehmen im Hafen selbst sowie rund 4.400 bei Unterneh-men außerhalb des Hafens, die diesen als Ausgangspunkt für ihren Waren-export nutzen und über den Hafen mit Vorprodukten versorgt werden. Und: 87 % der Arbeitsplätze sind qualifizierte, teilweise sogar hochqualifizierte gewerb-liche, technische und kaufmännische Arbeitsplätze.
Das sind die Ergebnisse einer empirischen Studie, die der bayernhafen Aschaffen-burg von 2014 bis 2015 durchgeführt hat
– auf Basis eines „Leitfadens zur Erhebung der regionalen Beschäftigungswirkung von Binnenhäfen“, den der Bundesver-band Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) und die TU Hamburg-Harburg gemeinsam entwickelt haben.
Die Studie zeigt: Als Logistik-Drehscheibe und Wachstumsmotor für die Region Bayerisch RheinMain hat der bayernha-fen Aschaffenburg eine große Bedeutung für den Arbeitsmarkt und die wirtschaft-liche Vernetzung in der Region – im Hafen selbst und weit darüber hinaus. Gerade mittelständischen Unternehmen bietet er ideale Standortbedingungen und eine
hervorragende trimodale Anbindung. Aber eben auch außerhalb des Hafens angesiedelte Unternehmen nutzen die Arbeitsplatz- und Wertschöpfungsef-fekte des bayernhafen Aschaffenburg. Damit schafft und stärkt der bayernhafen Aschaffenburg direkt und indirekt Wirt-schaftskraft, Einkommen und Beschäfti-gung in der Region Bayerisch RheinMain. Davon profitieren alle Beteiligten: die verladende Wirtschaft, Hafenansiedler, Logistikunternehmen, die Stadt Aschaf-fenburg und die Gemeinden im Wirkungs-bereich des Hafens.
Die bayernhafen Gruppe wird die Beschäf-tigungswirkung auch an ihren Standor-ten Bamberg, Nürnberg und Regensburg untersuchen.
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Studie bestätigt: bayernhafen Aschaffenburg schafft Arbeitsplätze weit über den Hafen hinaus
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Was jede Reederei am liebsten mag, sind paarige Verkehre: die einen Güter hin, mit anderen Gütern wieder zurück. Und so lie-ferte die B. Dettmer Reederei, eine der größten Binnenschiffs-reedereien Deutschlands mit Sitz in Bremen, Anfang der 90er Jahre Kohle aus Rotterdam und Duisburg nach Nürnberg und nahm Industrie- und Gewerbeabfälle wieder mit zurück. Daraus entstand die Geschäftsidee, Entsorgungswege zu managen – die Geburtsstunde der Durmin Entsorgung & Logistik GmbH. Im Namen „Durmin“ stecken die beiden Gesellschafter B. Dettmer Reederei und remineral Rohstoffverwertung & Entsorgung GmbH & Co. KG.
Durmin startet 1993 mit einem einzigen Mitarbeiter, einem Auto und einem Handy. Von Stunde null an dabei ist Geschäftsführer Johannes Gritz: „Mit Strecken-Dispogeschäft haben wir begon-nen. Dann entstand das Ziel, Abfälle anfallnah zu verwerten. Dafür brauchten wir eine Anlage in Bayern.“ 1995 mietet das Unternehmen eine Fläche im bayernhafen Nürnberg an und
nimmt 1997 nach gut einjähriger Bauzeit seine neue Anlage zur Aufbereitung von mineralischen Abfällen, Bauschutt und Schla-cken aus der Müllverbrennungsanlage Nürnberg in Betrieb. Seit-dem heißt der Standort „Aufbereitungszentrum Nürnberg“ ABZ.
Qualifiziert wachsenAnfang 2000 startet die nächste Entwicklungsstufe – Johan-nes Gritz beschreibt es so: „Nur Mineralik war uns zu dünn, wir wollten weiter diversifizieren. Wir hatten ja die Entwicklungs-möglichkeiten an unserem Standort im Hafen, kannten aber bestimmte Abfallbereiche noch nicht. Daher haben wir professio-nelle Partner mit dazu genommen und mit ihnen je Entsorgungs-bereich neue Gesellschaften gegründet.“ So entsteht noch im selben Jahr gleich nebenan eine Anlage für die Entsorgung kon-ventionellen Gewerbemülls. 2002 kommt eine Papiersortier- und
-recyclinganlage hinzu, 2003 wird eine Altholz-Recyclinganlage errichtet. Und seit 2004 werden Aschen, Rauchgas-Rückstände und Filterstäube zu Versatzbaustoffen konditioniert, die untertä-gig in Salzbergwerken eingesetzt werden, um Hohlräume gegen nachdrückendes Material zu sichern.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz und die TA Siedlungsabfall ver-bieten ab 2005 das Deponieren unbehandelter Abfälle; diese müssen jetzt entweder verbrannt oder aufbereitet werden. In der Folge entsteht im ABZ im bayernhafen Nürnberg eine neue Gewerbeabfallsortieranlage, die sogenannte Monochargen her-vorbringt – also z.B. Kunststoffe, Holz, Metalle und weitere Wert-stoffe, die dann sortenrein wieder verwertet werden. 2011 kommt auf Erweiterungsflächen eine neue Bauschutt- und Schotterauf-bereitungsanlage hinzu, und 2014 schließlich wird die Schlacken-anlage nach neuestem Stand der Technik modernisiert. „Unser Standort ist kontinuierlich gewachsen“, sagt Johannes Gritz,
„und bayernhafen als Grundstückseigentümer ist jeden unserer Schritte konstruktiv mitgegangen. Wir nutzen die Hafeninfra-struktur und transportieren unsere Wertstoffe auf langen Stre-cken per Schiff und Bahn, im Vor- und Nachlauf per LKW.“
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ErfolgsGeschichte
Die Entsorgungswirtschaft trennt Abfälle in ihre stofflichen Bestandteile und führt diese als Wertstoffe dem Produktions-kreislauf wieder zu. Dafür braucht es die passenden Flächen und hocheffiziente Umschlagstechnologie. Beides finden „Die Grünen Engel“ im bayernhafen Nürnberg.
„Die Grünen Engel“ im bayernhafen Nürnberg nutzen die Hafeninfrastruktur und transportieren ihre Wertstoffe auf langen Strecken per Schiff und Bahn, im Vor- und Nachlauf per LKW. Die bayernhafen Gruppe geht die Flächen-Anforderungen des Unternehmens flexibel mit.
„Wir sind die Grünen Engel“ Im bayernhafen Nürnberg machen sechs Entsorgungsunternehmen gemeinsame Sache
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Die Grünen EngelSechs unabhängige Unternehmen der Entsorgungsbranche* an einem Standort – lassen die sich unter einem Dach vermarkten?
„Wir haben uns diese Frage gestellt und eine klare Antwort gege-ben“, sagt Johannes Gritz, „seit 2012 sind wir Die Grünen Engel. So treten wir in all unseren Märkten auf. Das schafft Identität nach innen, ist ein klarer Absender nach außen und ein Quali-tätsversprechen. Die Grünen Engel sind ein Gemeinschaftswerk all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
„Kontinuierlich investieren“„Wenn Gesellschafter, Management und Mitarbeiter über so viele Jahre motiviert mitziehen, kommt auch der Erfolg“, sagt Johannes Gritz, “Dettmer Reederei und remineral sind bis heute unsere Hauptgesellschafter, sie haben jeden Entwicklungsschritt positiv begleitet und kontinuierlich investiert. Dadurch war immer Luft für unsere Expansion. Zwischen Management und Gesellschaftern besteht ein Vertrauensverhältnis, das überträgt sich natürlich auch auf die Mitarbeiter.“ Die Grünen Engel sind im bayernhafen Nürnberg mittlerweile in der sechsten Expansi-onsstufe, auf einer Gesamtfläche von 13 ha. Der nächste Entwick-lungsschritt kommt bestimmt.
BImSchGBImSchG steht für Bundes-Immissions-
schutzgesetz. Das seit 1974 bestehen-de und seitdem kontinuierlich erweiterte
Gesetz reguliert schädliche Umwelteinwir-kungen, wie sie durch Luftverunreinigungen,
Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vor-gänge hervorgerufen werden. Auf dem Gebiet
des Umweltrechts ist das BImSchG das wichtigs-te Regelwerk – es schützt Menschen,
Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur-
und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen und beugt diesen vor. Das BImSchG hat hohe Relevanz für Hafenbetrieb und -entwicklung, denn seine Vorschrif-ten gelten u.a. für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen, das Herstellen, Inverkehrbringen und Einfüh-ren von Anlagen, Brennstoffen und Treibstoffen, die Beschaffenheit, die Ausrüstung, den Betrieb und die Prüfung von Kraftfahrzeugen, Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeugen sowie für den Bau öffentlicher Straßen und Eisenbahnen.
Das BImSchG regelt vor allem die Begrenzung von Emissionen. Da dies immer ein Eingriff in die Gewerbefreiheit ist, dürfen Emissi-onen nur nach dem Verhältnismä-ßigkeitsprinzip – das heißt nach ihrer Einwirkung auf Umwelt und menschliche Gesundheit – begrenzt werden. Das Gesetz beruht zudem auf dem Verur-sacherprinzip und, insbesondere bei genehmigungs-bedürftigen Anlagen, auf dem Vorsorgeprinzip. Im BImSchG-Genehmigungsverfahren werden sämtliche Umweltauswirkungen einer Anlage berücksichtigt. Die Betreiberpflichten unterliegen einer permanen-ten Dynamik, da immer die bestverfügbare Technik zu Grunde gelegt wird. So fordert das BImSchG bei den immissionsschutzrechtlichen Aufgaben einen konti-nuierlichen Änderungs- und Optimierungsprozess.
Das Gesetz selbst regelt nur die grundsätzlichen Anforderungen - die für die Praxis wesentlichen, über-wiegend technischen Details sind daher in Durchfüh-rungsverordnungen (BImSchV) geregelt.
HafenGlossar
Die Grünen EngelGesellschafter sind B. Dettmer Reederei und remineral Rohstoffverwertung & Entsorgung GmbH & Co. KG.
1991 Durmin Entsorgung & Logistik GmbH Aufbereitung von mineralischen Abfällen, Bauschutt und Schlacke
2000 waste.one Abfallaufbereitung und -verwertung GmbH Anlage für die Aufbereitung konventionellen Gewerbemülls und Baustellenmischabfällen
2002 SERON Sekundärrohstoff GmbH Papiersortier- und -recyclinganlage, Aktenver-nichtung, Verpressung künstlicher Mineralfa-sern
2003 HOLZKONTOR Nürnberg GmbH Altholz-Aufbereitungsanlage
2004 MF Mineralstoff Franken GmbH macht aus Aschen, Rauchgas-Rückständen und Filterstäuben Versatzbaustoffe, die untertägig in Salzbergwerken eingesetzt werden. (Gesellschafter ist neben DURMIN die UEV Umwelt Entsorgung und Verwertung GmbH, eine 100%ige Tochter der Südwestdeutschen Salzwerke AG.)
2008 Hoffmann Entsorgung und Dienstleistung GmbH stellt Containersysteme und passende Logistik bereit.
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Fünf Jahre nach dem 100sten Geburts-tag des Westhafens lud der bayernhafen Regensburg erneut zum Hafenfest: Zu feiern gab‘s 150 Jahre Donaulände und damit die Geburtsstunde des Regens-burger Hafens. Mit der Eröffnung der Regensburger Donauländebahn für den Güterverkehr am 1. Oktober 1865 konnten Waren direkt zwischen Schiff und Bahn umgeschlagen werden. Damit waren die Verkehrsmittel verknüpft – damals wie heute Voraussetzung Nummer 1 für den Betrieb eines Hafens und den effizienten Güterumschlag.
„Hafen live erleben“ …… wollten dann am Sonntag, 20. Septem-ber, weit über 20.000 Besucher: Jung und Alt, Technikbegeisterte und viele Fami-lien. Von der Bewegung im Hafen konn-ten die Besucher gar nicht genug bekom-men. Immer voll besetzt waren daher das Ausflugsschiff „Kristallprinzessin“ und der historische Zug bei ihren Hafenrund-fahrten, der Eventkorb, der per Autokran
auf 75 Meter stieg, und der Hafenkran, mit dem Kinder unter Anleitung 5.000 Liter Wasser aus dem Hafenbecken bag-gern, hochziehen und dann wieder fallen lassen konnten.
Für Faszination …… sorgten auch die Reachstacker der Con-tainer-Terminal Regensburg GmbH, die DLRG bei der Bergung eines im Hafenbe-cken versenkten PKW und die Berufsfeu-erwehr bei ihrer Höhenrettungsübung am Kran. Großer Andrang herrschte auch auf Eisbrecher, Schwimmbagger und Peil-schiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes, auf dem Polizeiboot, dem Motorgüter-schiff der Bavaria Schiffahrts- und Spedi-tions-AG und bei der Technikschau.
Einblicke gewinnenAuch viele der im Hafen angesiedelten Firmen öffneten ihre Tore – so z.B. die Regensburger Hafensilo GmbH, das LSR Stadtlagerhaus, die Horst Pöppel Spedition und die Firmen Karl Mossandl und
M. Preymesser. Viele gerade junge Besu-cher informierten sich im Karrierezelt über Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen in der Logistik. „Hafen bewegt – und begeistert“, sagte Dieter Haack, Niederlassungsleiter des bayernha-fen Regensburg, „die Regensburger haben beim Hafenfest eindrucksvoll gezeigt, wie viel Spaß ihnen diese Bewegung macht. Das Hafenfest war ein toller Erfolg.“
„Hafen bewegt – und begeistert“Über 20.000 Besucher beim Hafenfest 150 Jahre Donaulände Regensburg
5.000 Liter Wasser baggern, mit einem Griff – für die Kinder das Größte
Die DLRG Regensburg barg ein im Hafen-becken versunkenes Auto.
Hafen live erleben von oben – bei den Hub-schrauberrundflügen mit Flying Emotions
Auch Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs besuchte das Hafen-fest, im Bild Mitte mit Joachim Zimmer-mann (r.) und Dieter Haack (l.).
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IMPULSE FÜR DIE RELATION BAYERN-ROTTERDAM
Bayerns Verlader, Speditionen und Reede-reien sind offen für die Relation Bayern-Rotterdam – beim Binnenschiff, das bereits seit Jahrzehnten im Massengutverkehr zwischen Bayern und Rotterdam intensiv genutzt wird, und vor allem auf der Schie-ne, die auf der KV-Relation Bayern-Rotter-dam noch Luft nach oben hat. Das ist die zentrale Erkenntnis der empirischen Studie bayrolo, präsentiert von den beiden Initia-toren Hafen Rotterdam und bayernhafen Gruppe.Im Rahmen der Studie waren über 70 Spediteure, Reedereien und Verlader zu ihrem Nutzungsverhalten und ihren Erwar-tungen befragt worden. Dabei zeigte sich: Es besteht großes Interesse an mehreren Relationen zwischen Hinterland und See-hafen; die wichtigsten Entscheidungskri-terien für Spediteure sind Laufzeiten, Fre-quenzen und Kosten; der Bekanntheits-grad der Möglichkeiten auf der Relation Bayern-Rotterdam ist bisher vergleichs-weise gering ausgeprägt, und es beste-hen (teils vermutete) Defizite bezüglich Abwicklung, operativer Transparenz und integrierter Information.
„Bayern und Rotterdam sind dank bayrolo noch ein Stück näher zusammengerückt“, sagte Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, „die Studie zeigt, dass die Ver-bindung Bayern-Rotterdam eine wettbe-werbsfähige Alternative für bayerische Verlader und Speditionen ist."
„Der Hafen Rotterdam ist für viele Hoch-see-Liniendienste ‚first port of call‘ und ‚last port of call in Europa“, sagte Mark Fre-quin vom Niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, „dadurch ergibt sich beim Gütertransport eine deut-
liche Zeitersparnis.“ „Für die exportieren-de Industrie in Bayern kann Rotterdam
„Gateway to Europe“ und „Gateway to the World“ sein“, sagte Allard Castelein, CEO Havenbedrijf Rotterdam N.V., „denn neben den Liniendiensten für globale Container bietet Rotterdam mit Abstand auch die meisten Shortsea-Verbindungen innerhalb Europas.“
„Als Standort-Architekt eröffnen wir der bayerischen Wirtschaft neue Wege und intensivieren bestehende“, sagte Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayern-hafen Gruppe, „damit stehen wir im Ein-klang mit dem Nationalen Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen, das eine engere Zusammenarbeit zwischen bei-den fordert. Genau diesem Ziel dient auch bayrolo.“ Die zwei bayrolo-Arbeitsgruppen
„Operations“ und „Kommunikation“ entwi-ckeln jetzt konkrete Maßnahmen zur Stär-kung der Relation Bayern-Rotterdam.
v.l.n.r.: Professor Dr. Christoph Tripp, Allard Castelein (CEO Havenbedrijf Rotterdam N.V.), Staatsminister Joachim Herrmann (Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr), Joachim Zimmermann (Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe), Mark Frequin (Generaldirektor Mobilität und Transport im Niederländischen Ministe-rium für Infrastruktur und Umwelt)
bayrolo-Studie zeigt: Die Relation Bayern-Rotterdam hat Potenzial für mehr
Das länderübergreifende Gemeinschaftsprojekt bayrolo …versteht sich als interdisziplinäre Ideen- und Maßnahmen-Plattform. Ziel von bayrolo ist es, den Anteil der Containertransporte zu steigern und noch mehr Volumen von der Straße auf Schiene und Wasserstraße zu ver-lagern. Bereits seit Jahrzehnten wird das Binnenschiff intensiv im Mas-sengutverkehr zwischen Bayern und Rotterdam genutzt. Seit März 2012 ist Bayern über einen Direktzug von EGS und TX Logistics mit dem Hafen Rotter-dam verbunden - inzwischen fünfmal pro Woche vom und zum bayernhafen Nürnberg. ContainerConnect verbindet zudem per Binnenschiff die Terminals von bayernhafen Aschaffenburg und Mainz; von dort geht’s per Schiff und Bahn nach Rotterdam.
DiaLog
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Salz kommt im Meer vor, in salzhal-tigen Quellen und im Berg. Das Salz im Berg war vor Millionen von Jahren auch mal Meersalz; das Meerwasser verdunstete dann und ließ mächtige Salzschichten zurück. Diese gerieten bei der Auffaltung von Gebirgen unter andere Gesteinsschichten. Aus Meersalz wird unter anderem Speisesalz gewon-nen. Das sogenannte „Steinsalz“ wird in Salzbergwerken abgebaut und danach weiterverarbeitet: zu Speisesalz, Salz für die Tiernahrung, Gewerbe- und Pharmasalz oder Industriesalz. Letzteres wird bei der Herstellung von Kunststoff, Glas, Papier, Seife oder Zahnpasta einge-setzt. Aus Steinsalz wird zudem Streusalz, auch „Auftausalz“ genannt.
Im Winter kommt dem Streusalz große Bedeutung zu – denn es wandelt Eis und Schnee in Wasser um, setzt dabei den Gefrierpunkt herab und beseitigt so die Glätte. Wieviel Streusalz jähr-lich ausgebracht wird, liegt natürlich an der Witterung. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurden in den letz-ten zehn Jahren in Deutschland im Mittel jährlich etwa 1,5 Mio. t Streusalz gestreut, in harten Wintern auch über vier Mio. t.
Wie kommt das Salz nun auf unsere Straßen? Es beginnt bei der Salzgewinnung unter Tage. In Salzbergwerken wie z.B.
im Raum Heilbronn wird ein Schacht in die Salzschicht getrieben. Dann werden durch Salz und Gestein haushohe Stollen gefräst. Um den Stollen voranzubringen, werden Sprenglöcher in die Salzlager ge-bohrt; der eingefüllte Sprengstoff wird dann elektrisch gezündet. Das Steinsalz bricht heraus, wird auf Förderbänder geschaufelt, zerkleinert und zu Tage gefördert. Obertägig wird das Salz dann in die verschiedenen Salzarten weiterver-arbeitet, zum Beispiel von Unternehmen wie SÜDSALZ GmbH.
Salz kommt oft per SchiffVon dort geht das Streusalz in aller Regel zu spezialisierten Logistikdienstleistern, die das Salz meist in großen Hallen, manchmal auch in Silos zwischenlagern. Bei der Anlieferung des Massenguts Streu-salz setzen die Salzunternehmen u.a. auf den umweltfreundlichen Schiffstransport, so zum Beispiel bei der 2006 in Betrieb genommenen Salzhalle am Westhafen-Nordkai im bayernhafen Regensburg. Die auch an die Schiene angebundene Salzhalle fasst 80.000 t - Umschlag und Betrieb übernimmt die im bayernhafen Regensburg angesiedelte DTU Donau-Transport- und Umschlaggesellschaft.
Im bayernhafen Nürnberg investierte 2012 die SZG Spedition Zweckstätter Hafenumschlag und Lagerei GmbH in den
Neubau einer entsprechenden Lagerhalle. Auch im bayernhafen Passau gibt es zwei für Streusalz geeignete Lagerhallen, die WB Transport GmbH aus Reutlingen nutzt diese Möglichkeit – auch hier kommt für die Anlieferung des Streusalzes überwie-gend das Binnenschiff zum Einsatz.
Seit Oktober 2015 gibt es auch im bayern-hafen Bamberg eine Salzhalle: Betrieben wird sie von der Herbst-Transporte GmbH Spedition & Logistik, die das Salz per eigenen LKWs anliefert. Die neue Schüttguthalle für Streusalz fasst 40.000 t.
Effizienter Winterdienst der KommunenDie Logistikdienstleister liefern das Streusalz dann auf Abruf per LKW an die Winterdienste der Städte und Kommunen, die ihrerseits mit speziellen Streufahrzeugen das Salz auf die Straßen aufbringen. Diese Sonderfahrzeuge auf Basis von Serien-LKWs haben als Aufbau meist einen Schneepflug, einen trichterförmigen Behälter und eine Auswurfmechanik - je nach Ausstattung oft noch Tanks mit Flüssigkeiten, um die Wirksamkeit des Salzes zu verbessern. Bleibt der Winter milde, bleiben die Lager voll. Wird der Winter kalt, wird nachgeor-dert. Er kann kommen, der Winter.
Wie das Streusalz auf unsere Straßen kommt
Salz wird nach der Gewinnung industriell in verschiedene Salzarten weiterverarbeitet.
Eine davon ist das Streusalz, auch „Auftausalz“ genannt, dem im Winter große Bedeutung zukommt:
Denn es wandelt Eis und Schnee in Wasser um, setzt dabei den Gefrierpunkt herab und beseitigt so die Glätte. Im Bild
die Salzhalle der SÜDSALZ GmbH am Westhafen-Nordkai des bayernhafen Regensburg, die insgesamt 80.000 t fasst.
GüterWege
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Für den Containerumschlag von der Bahn auf den LKW und umgekehrt – den soge-nannten „Kombinierten Verkehr“ – gibt es seit 2006 im bayernhafen Regensburg das Container-Terminal. Betrieben wird das Terminal von der zur Hamburger IGS Logi-stics Group gehörenden CTR Container Ter-minal Regensburg GmbH. Containerzüge verbinden Regensburg mit den deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven mehrmals wöchentlich. In 2014 wurden über 100.000 TEU per Bahn umgeschla-gen. Der LKW sorgt im Vor- und Nachlauf für die regionale Verteilung. Der Großteil des Transports findet auf der Schiene statt. Das entlastet die Straßen und schont die Umwelt. Jetzt wird das Terminal erweitert.
„Die Industrieregion Regensburg boomt, die Nachfrage nach Containerverkehr steigt“, sagte Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder bei der Vorstellung der geplanten Erweiterung, „bayernha-fen sichert durch die Erweiterung des Container-Terminals seine Position als intelligente Verkehrs-Drehscheibe. Er
behauptet seine Position als Anbieter im kombinierten Verkehr Schiene-Straße-Wasser. Die Erweiterung ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll.“ Die Notwendig-keit der Terminalerweiterung bestätigt eine Studie des Logistik-Kompetenz-Zen-trums Prien, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut erstellt wurde. Im Auftrag der Stadt Regensburg wurde geprüft, wie eine leistungsfähige logi-stische Infrastruktur für die Wirtschaft in der Region sichergestellt werden kann.
Das Container-Terminal im Westhafen wird durch Konversion auf bestehendem Hafengelände erweitert; alte Lagerhal-len werden dafür abgebrochen. Der neue Teil des Terminals entsteht direkt am Hafenbecken; so kann auch das Binnen-schiff unmittelbar miteinbezogen wer-den. Die verbesserte Straßenanbindung ermög licht zukünftig eine Lenkung der Verkehrsströme. Warteflächen werden erweitert und die Abfertigung optimiert. Dadurch werden die Zufahrtsstraßen ent-lastet. Realisiert wird das Projekt von der
KT-Infrastrukturgesellschaft GmbH & Co. KG, ein gemeinsam von der bayernhafen Gruppe und der IGS getragenes Unterneh-men. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2016 vorgesehen, die Investition beträgt rund 10 Mio. Euro. Nach der Erweiterung können hier 200.000 Standardcontainer pro Jahr umgeschlagen werden.
Ein Film erklärt anschaulich die Pläne zur Erweiterung des Container-Terminals
i m b a y e r n h a f e n Regensburg – über diesen QR-Code oder per Link auf www.bayernhafen.de
Container-Terminal wird erweitert Umschlagskapazität für boomende Industrieregion wird auf 200.000 TEU im bayernhafen Regensburg erhöht
Die Pläne zur Erweiterung des Container-Terminals stellten Bayerns Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Dr. Markus Söder und der Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe Joachim Zimmermann vor. Links im Bild die Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Tina A. M. Dangl.
VorausBlick
20 kurs bayernhafenAschaffenburg – Bamberg – Nürnberg – Roth – Regensburg – Passau
Beste Verbindungen.Best Connections.
„Wir müssen die Zeit intelligent nutzen, dafür braucht es die Steuerung des Mengenwachstums und einen durchgängigen Informationsfluss“ – das war die Haupterkenntnis eines Dialogs, zu dem bayernhafen und Hafen Hamburg Marketing e.V. Logistik-Entschei-der nach Nürnberg eingeladen hatten. Die Logistiker entwarfen dabei gemeinsam das Zukunftsbild der Logistik. „Wir müssen alle Verkehrsträger und die vorhandene Infrastruktur besser ausnutzen“, sagte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Wer Zukunftsbilder entwirft, ist nicht mit der Lupe unterwegs, sondern mit dem Fernglas“, sagte der Intermodalverantwortliche der bayernhafen Gruppe, Alexander Ochs. „Wir werden mehr und mehr zu Lotsen von Informationen“, erläuterte Goran Susak, Kühne + Nagel AG & Co. KG. Und am Beispiel von Maschinen, die sich „von sich aus melden“, um gewar-tet zu werden, beschrieb Steffen Rudkowsky von der Siemens AG die Notwendigkeit tragfähiger logisti-scher Ketten für die Industrie 4.0.Ein Auszug aus dem physischen „Zukunftsbild“ der Logistik, das eine Illustratorin während der Veranstal-tung zeichnete. Konsens der Logistik-Entscheider: „Zum Ausdruck kommt hier die Vielfalt der logistischen Kette und vor allem, wie wichtig der übergreifende Informa-tionsfluss ist.“ (Das ganze „Zukunftsbild“ der Illustrato-rin finden Sie auf www.bayernhafen.de)
Wir sind Standort-Architekt. Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Sechs leis tungsstarke Standorte – ein Unternehmen. Jährlich werden über 30 Millionen Tonnen Güter per Schiff, Bahn und LKW umgeschlagen. 800 Hektar Gesamthafenfläche und rund 500 ansässige Unternehmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten stellen eines der leistungsstärksten Logistik-Netzwerke in Europa dar. Als Standort-Architekt entwickelt die bayernhafen Gruppe unternehmens- und standortübergreifend Strategien, investiert in hochflexible Infrastruktur und erschließt in Zusammenarbeit mit den Hafenansiedlern neue Wertschöpfungspotenziale. Mehr Infos unter www.bayernhafen.de
„Wer Zukunftsbilder entwirft, ist mit dem Fernglas unterwegs“
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