Astronomie Fuer Kinder

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Erstellt von: www.space-agents.de Der Astronomie Treff für Karlsruhe, Rastatt und die Südpfalz 1 Hallo Kids! Interessiert ihr euch für Planeten, Sterne oder den Weltraum? Habt ihr ganz viele Fragen zu diesen Dingen, die euch noch niemand so richtig beantworten konnte? Dann ist dieses kleine Heft genau das Richtige für euch. Ihr findet darin ganz viele Informationen und Bilder zum Thema Universum. Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie heiß es auf der Sonne ist, wie es auf dem M ond aussieht oder warum Sterne leuchten, dann seid ihr hier genau richtig. Damit ihr seht, was ihr auf den folgenden Seiten alles finden könnt, haben wir für euch eine kleine Themenübersicht gemacht. Zu den einzelnen Themen kommt ihr, wenn ihr oben in der Leiste auf die Kapitel klickt oder direkt auf die Kapitel neben dem Bild. - Seite 02: Die Sonne - Seite 07: Der Mond - Seite 14: Die Planeten - Seite 18: Das Sonnensystem - Seite 24: Kometen - Seite 27: Asteroiden - Seite 30: Sternschnuppen - Seite 32: Die Sterne - Seite 38: Sternbilder - Seite 44: Schwarze Löcher - Seite 49: Die Milchstrasse - Seite 55: Das Universum - Seite 60: Außerirdische Wir hoffen, dass ihr all eure Fragen beantwortet bekommt. Wenn ihr dennoch eine Frage habt, könnt ihr gerne eine Email an uns schreiben. Wir werden euch dann so schnell wie möglich antworten. Außerdem nehmen wir eure Frage in das nächste Update der "Seiten für Kids" auf. Die Email-Adresse lautet: [email protected]  

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    Hallo Kids! Interessiert ihr euch fr Planeten, Sterne oder den Weltraum? Habt ihr ganz viele Fragen zu diesen Dingen, die euch noch niemand so richtig beantworten konnte? Dann ist dieses kleine Heft genau das Richtige fr euch. Ihr findet darin ganz viele Informationen und Bilder zum Thema Universum. Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie hei es auf der Sonne ist, wie es auf dem Mond aussieht oder warum Sterne leuchten, dann seid ihr hier genau richtig. Damit ihr seht, was ihr auf den folgenden Seiten alles finden knnt, haben wir fr euch eine kleine Themenbersicht gemacht. Zu den einzelnen Themen kommt ihr, wenn ihr oben in der Leiste auf die Kapitel klickt oder direkt auf die Kapitel neben dem Bild.

    - Seite 02: Die Sonne - Seite 07: Der Mond - Seite 14: Die Planeten - Seite 18: Das Sonnensystem - Seite 24: Kometen - Seite 27: Asteroiden - Seite 30: Sternschnuppen - Seite 32: Die Sterne - Seite 38: Sternbilder - Seite 44: Schwarze Lcher - Seite 49: Die Milchstrasse - Seite 55: Das Universum - Seite 60: Auerirdische

    Wir hoffen, dass ihr all eure Fragen beantwortet bekommt. Wenn ihr dennoch eine Frage habt, knnt ihr gerne eine Email an uns schreiben. Wir werden euch dann so schnell wie mglich antworten. Auerdem nehmen wir eure Frage in das nchste Update der "Seiten fr Kids" auf. Die Email-Adresse lautet:

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    Die Sonne Was ist die Sonne?

    Die Sonne ist ein Stern wie alle anderen auch, die ihr nachts am Himmel sehen knnt. Sie leuchtet nur deswegen so hell, weil sie uns so nahe steht. Obwohl man es kaum glauben kann, besteht die Sonne aus Gas, nmlich aus Wasserstoff und Helium. Dieses Gas hat sich zu einer Kugel geformt und ist dabei immer heier geworden. An der Oberflche der Sonne herrschen Temperaturen von ber 5.000 Grad. Das kann man sich kaum vorstellen, oder? Aber im Zentrum der Sonne ist es noch viel

    viel heier. Da hat es 10 Millionen Grad! Und weil es in der Sonne so hei ist, fngt das Gas an zu leuchten. Wenn ihr euch mal das Bild anschaut, denn seht ihr, dass die Sonne in Wirklichkeit ein glhender und brodelnder Feuerball ist. Am Rand seht ihr gewaltige Gasfackeln, die mit einer wahnsinnig hohen Geschwindigkeit in den Weltraum geschleudert werden. Wenn eine solche Fackel die Erde treffen wrde (was sie natrlich nicht tun kann, weil die Sonne viel zu weit entfernt ist), wrde auf der Erde innerhalb weniger Sekunden alles verbrennen.

    Wie gro ist die Sonne?

    Dass schon die Erde ziemlich gro ist, merkt man immer dann, wenn man in Urlaub fahren will und mehrere Stunden mit dem Auto unterwegs ist. Aber die Sonne ist noch 100x grer als die Erde und hat einen Durchmesser von 1.4 Millionen Kilometer. Wenn man fr die Erde einen kleinen, blauen Stecknadelkopf nimmt, dann wre die Sonne so gro wie ein Fuball. Schaut euch mal das Bild da oben an: findet ihr irgendwo die Erde? Richtig, oben in der Mitte ist ein kleiner, blauer Punkt. So winzig ist die Erde im Vergleich zur Sonne!! Jetzt wollen wir die Sonne mal aushhlen und anfangen, Erdkugeln reinzufllen. Knnt ihr euch denken, wie viele Kugeln man braucht, bis die Sonne ganz voll ist? Eine Million Stck. Das ist eine ganze Menge.

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    Wie weit ist die Sonne entfernt?

    Die Sonne ist von der Erde 150 Millionen Kilometer entfernt. Das ist eine riesig groe Zahl, von der man sich kaum ein Bild machen kann. Aber wir wollen mal versuchen, ob wir uns das nicht irgendwie vorstellen knnen. Deswegen setzen wir uns in einen Dsenflieger und tun mal so, als ob wir zur Sonne hinfliegen knnten. Was meint ihr, wie lange wir dazu brauchen? Einen Tag, eine Woche oder sogar einen ganzen Monat? Nein, es ist noch viel mehr. Wie wren fast 10 Jahre unterwegs!

    Warum leuchtet die Sonne?

    Die Sonne leuchtet, weil sie so wahnsinnig hei ist. Wenn ihr die Herdplatte anschaltet, dann knnt ihr nach einiger Zeit sehen, wie sie anfngt rot zu glhen. Das bitte nicht ausprobieren, weil das gefhrlich ist! Auch eine Glhbirne leuchtet, weil der Draht im Inneren sehr hei wird. Und das gleiche passiert auf der Sonne. Warum ist die Sonne so hei?

    Die Sonne ist so hei, weil in ihrem

    Inneren Atomkerne miteinander verschmelzen. Atomkerne msst ihr euch als winzig kleine Kgelchen vorstellen, die im Zentrum der Sonne sehr schnell durch die Gegend flitzen. Manchmal passiert es, dass dabei zwei Kgelchen miteinander kollidieren und zu einem einzigen Kgelchen werden. Wenn das passiert, wird es sehr hei.

    Was sind Sonnenflecken?

    Sonnenflecken sind dunkle Gebiete auf der Sonne. Sie sind deswegen dunkel, weil es hier fast 2.000 Grad klter ist wie auf der brigen Oberflche. Auf dem Bild seht ihr einen solchen Sonnenfleck mal von ganz nahe. Der Fleck ist sogar noch grer als die Erde. Auerdem kann man erkennen, dass der Fleck aus einem ganz schwarzen Inneren besteht, das von einem nicht ganz so dunklen Kranz umgeben ist. Sonnenflecken treten fast nie alleine auf, sondern immer in kleinen Gruppen.

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    Wie enstehen Sonnenflecken?

    Wir haben oben ja gelernt, dass es im Zentrum der Sonne viel heier als auf der Oberflche ist. Das heie Material aus dem Inneren versucht nun, an die Oberflche aufzusteigen. Das ist wie auf der Erde, wo die Lava versucht, an die Oberflche zu kommen. Wo sie es schafft, gibt es Vulkane. Auf der Sonne ist es hnlich. Manchmal gibt es allerdings Magnetfelder, die verhindern, dass dieses heie Material aus dem Sonneninneren nach oben kommt. Und wenn nichts Heies mehr aus dem Inneren nach oben kommt, muss es sich an diesen Stellen abkhlen. Das ist, wie wenn ihr die Herdplatte ausmacht. Ein Sonnenfleck ist entstanden. Warum sind Sonnenflecken dunkel?

    Bevor ihr das verstehen knnt, msst ihr wissen, dass etwas umso heller leuchtet, je heier es ist. Das ist wie bei einer Glhbirne. Wenn sie nur vor sich hinglimmt, weil vielleicht die Batterie der Taschenlampe leer ist, dann wird der Draht nicht hei genug und somit leuchtet er auch kaum noch. Und auf der Sonne ist es genauso. Oben haben wir ja gelernt, dass es in den Sonnenflecken 2.000C klter ist wie auf der brigen Sonnenoberflche. Und weil es da klter ist, leuchtet die Oberflche an den Stellen nicht mehr so hell und erscheint deshalb dunkler als die Umgebung. Was sind Feuerstrme?

    Feuerstrme sind riesige Fackeln, die ganz pltzlich aus der Oberflche der Sonne herausschieen. Die Fackeln sind bis zu 20.000C hei, also noch viel heier als die

    Sonnenoberflche selbst. Auerdem sind sie 50x schneller als die schnellsten Raketen. Aber diese Fackeln sind nicht nur ziemlich hei und schnell, sondern auch noch ziemlich gro. Die meisten Fackeln werden doppelt so gro wie die Erde, aber es gibt auch welche, die bis zu 100mal so gro werden knnen. Ein Bild von einer solchen Fackel seht ihr auf der linken Seite. Die kleine, blaue Scheibe ist die Erde. Da kann man richtig froh sein, dass die Sonne so weit weg ist.

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    Wie alt ist die Sonne und wie lange lebt sie noch?

    Die Sonne ist genauso alt wie die Erde, nmlich 5 Milliarden Jahre. So lange leuchtet sie schon. Aber wie alle anderen Sterne auch, muss die Sonne irgendwann sterben. Sie wird in 5 Milliarden ausgehen und aufhren zu leuchten. Bis dahin ist es aber noch eine lange Zeit, so dass ihr euch keine Gedanken darber machen msst, dass ihr das noch miterlebt. Was passiert mit der Erde, wenn die Sonne stirbt?

    Wenn die Sonne stirbt, wird sie erst 100mal grer als sie jetzt ist. Das ist so gro, dass sie die Planeten Merkur und Venus verschluckt. Die Erde hat gerade noch einmal Glck, denn die Sonnenoberflche reicht bis kurz vor die Erdbahn. Und weil uns die Sonne so nahe ist, wird es auf der Erde ziemlich hei. Bis zu 1000C kann es dann haben.

    Das ist so hei, dass alles schmelzen wrde, sogar Steine. berall auf der Erde wre dann Lava. Wenn die Sonne dann schlielich aufhrt zu leuchten, wird es auf der Erde ziemlich dunkel und kalt werden. Die Temperaturen werden sehr schnell auf -250C fallen. Das ist so kalt, dass unsere Atmosphre als Schnee herunterfallen wird. Es gibt keine Wolken mehr und weil es keine Luft mehr gibt, knnen wir auch nicht mehr atmen. Irgendwann werden die Ozeane bis zum Grund gefroren sein und die Landschaft wird 40 Meter hoch mit Schnee bedeckt sein.

    Wie die Erde und der Mond dann aussehen, knnt ihr euch auf dem Bild anschauen. Das sieht nicht gerade toll aus, oder? Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

    Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn sich der Mond genau zwischen Sonne und Erde stellt. Das kann nur passieren, wenn wir gerade Neumond haben, eine Sonnenfinsternis kann also nie bei Voll- oder Halbmond stattfinden. Da ja nun der Mond genau zwischen Sonne und Erde steht, kann das Sonnenlicht nicht mehr auf die Erde fallen. Von der Erde sieht es so aus, als ob der Mond die Sonne bedecken wrde.

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    Manchmal wandert der Mond direkt vor der Sonnenscheibe vorbei, so dass die Sonne komplett hinter dem Mond verschwindet. Dann wird es in einem 200 Kilometer breiten und viele tausend Kilometer langen Streifen auf der Erde fr vier Minuten fast so dunkel wie in der Nacht. Man spricht dann von einer totalen Sonnenfinsternis. Wie das aussieht, knnt ihr euch mal auf dem Bild anschauen. Der helle Kranz um den

    Mond hat einen eigenen Namen bekommen und sagt "Korona" dazu. Das ist Gas, das bis zu einer Million Grad hei ist und die Sonne einhllt. In den meisten Fllen bedeckt der Mond die Sonne allerdings nicht ganz, sondern lsst einen kleinen Rest brig. Man sagt dann, dass das eine partielle Sonnenfinsternis ist. Das komplizierte Wort "partiell" bedeutet soviel wie teilweise. Bei einer solchen Sonnenfinster- nis wird es nicht ganz dunkel, weil ja immer noch Licht auf die Erdoberflche kommt.

    Wann ist die nchste Sonnenfinsternis in Deutschland?

    Die nchste Sonnenfinsternis findet am 01.August 2008 statt, also in knapp zwei Jahren. Das ist nur eine partielle Sonnenfinsternis, bei der der Mond nur einen kleinen Teil der Sonne verdeckt.

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    Der Mond Den Mond kennt jeder von euch. Er ist das Objekt im Weltraum, das uns am nchsten steht. Er steht uns sogar so nahe, dass schon einmal Menschen auf dem Mond waren. Was ist der Mond?

    Der Mond ist unser nchster Nachbar im All. Man sagt auch, der Mond ist der "Trabant" der Erde. Er ist nur ein Viertel mal so gro wie die Erde und umkreist diese einmal in 29 Tagen. Dabei zeigt er uns immer die gleiche Seite, das heit, wir knnen niemals hinter den Mond schauen, zumindest nicht von der Erde aus. Trotzdem verndert sich das Aussehen des Mondes von Tag zu Tag. Manchmal ist er nur eine kleine Sichel, dann ist er

    mal zur Hlfte beleuchtet und ein anderes Mal ist Vollmond. Diese unterschiedlichen Formen nennt man "Mondphasen". Wie sie entstehen, knnt ihr weiter unten nachlesen. Wenn ihr euch mal das Bild anschaut, knnt ihr sehen, dass es auf dem Mond dunkle Flecke gibt. Frher hat man gedacht, dass das wie auf der Erde Meere sind. Deswegen heien diese dunklen Gebiete auch Mondmeere, obwohl wir heute wissen, dass es auf dem Mond kein Wasser gibt.

    Auf dem Mond kann man auch viele Lcher erkennen. Er sieht also aus wie ein Schweizer Kse. Diese Lcher nennt man Krater. Wie weit ist der Mond von uns entfernt?

    Der Mond ist fast 400.000 Kilometer von der Erde weg. Das ist eine sehr groe Zahl. Und weil der Mond so weit weg ist, erscheint er am Himmel auch so klein. Knnt ihr euch vorstellen, wie lange die Astronauten unterwegs waren, bis sie endlich auf dem Mond landen konnten? Ganze sieben Tage mussten sie in ihrer kleinen Kapsel ausharren, obwohl die Mondrakete ziemlich schnell war. Auch das wollen wir mal mit dem Fuball und dem Pfirsich nachbauen. Nun mssen wir die beiden Dinge aber nicht genau nebeneinander legen. Der Abstand zwischen dem Pfirsich und dem Fuball muss 6 Meter betragen. Ihr legt also den Fuball auf den Boden, macht dann 6 groe Schritte und legt an die Stelle, an der ihr dann steht, den Pfirsich ab. Das macht ihr am besten drauen, denn dort habt ihr genug Platz.

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    Wie gro ist der Mond?

    Der Mond ist nur ein Viertel mal so gro wie die Erde. Er hat einen Durchmesser von knapp 3.500 Kilometern. Das bedeutet, dass er ungefhr so gro wie Amerika oder Europa ist. Um euch das besser vorzustellen, knnt ihr ja mal einen Pfirsich und einen Fuball nehmen und dann nebeneinander legen. Der Pfirsich ist der Mond und der Fuball die Erde. Der Unterschied ist schon ziemlich gro, oder?

    Wie ist der Mond entstanden?

    Der Mond ist zusammen mit der Erde entstanden. Man wei heute, dass es ganz frher mal einen Nebel aus Staub gab, aus dem sich die Sonne und die Planeten gebildet haben. Als die Erde noch sehr jung und die Oberflche noch mit Lava bedeckt war, ist ein riesengroer Brocken auf die Erde geprallt und hat sehr viel Lava in den Weltraum geschleudert. Diese Lava hat sich zu einer Kugel geformt, die angefangen hat, um die

    Erde zu kreisen. Und seit diesem Zusammenprall haben wir einen Mond. Auf dem Bild knnt ihr euch anschauen, wie das damals ausgesehen hat. Da kann man richtig froh sein, dass man nicht dabei war, oder? Heute wei man auch, dass der Zusammensto die Erde fast in Stcke gerissen htte, wenn der Brocken ein kleines bisschen grer gewesen wre. Dann gbe es nicht nur keinen Mond, sondern auch keine Erde auf der wir leben knnten.

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    Woher kommen die Mondkrater?

    Im Weltall und auch in unserem Sonnensystem sind frher viele Gesteinsbrocken umhergeschwirrt. Manchmal sind solche Brocken mit dem Mond kollidiert und haben dabei die riesigen Lcher in den Boden gerissen. Je grer der Gesteinsbrocken war, der eingeschlagen ist, umso grer waren auch die Krater.

    Wie das genau funktioniert hat, knnt ihr in einem kleinen Versuch selbst herausfinden. Nehmt einfach eine flache Schssel, die ihr mit Mehl fllt. Nun braucht ihr einen Lffel. Nehmt mit dem Lffel Mehl aus der Tte und pfeffert das Mehl mit Schwung in die Schssel. Wenn ihr es richtig macht, entsteht in der Schssel ein Krater. Macht das aber bitte drauen und nicht im Wohnzimmer. Nicht dass ihr rger mit euren Eltern bekommt, weil hinterher die ganze Wohnung voller Mehl ist!

    Entstehen auch heute noch Mondkrater?

    Ja, auch heute schlagen auf dem Mond noch Gesteinsbrocken ein. Die sind aber recht klein, so dass nur kleine Krater von wenigen Metern Durchmessern entstehen. Der letzte Mondkrater ist im Dezember 2005 entstanden, als ein 10cm groer Brocken einen Krater von 3 Meter Durchmesser in den Mondboden geschlagen hat. Wie gro sind Mondkrater?

    Mondkrater knnen ganz unterschiedliche Gren haben. Manche sind ganz klein und nur so gro wie ein Haus, andere knnen einen Durchmesser von bis zu 200 Kilometern haben. Das ist so gro wie Baden-Wrttemberg. Die Krater sind teilweise auch ziemlich tief, manchmal bis zu 5.000 Meter. Man knnte den hchsten Berg Europas, den Mont Blanc, in einem solchen Krater versenken und es wrde nicht einmal die Spitze oben rausgucken. Einige Krater haben im Zentrum einen kleinen Berg, der bis zu 2.000 Meter hoch sein kann. Das ist immer noch hher als der Feldberg im Schwarzwald. Und wer da schon einmal hinaufgelaufen ist, der wei, wie hoch das ist.

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    Gibt es auf dem Mond auch Berge?

    Ja, auf dem Mond gibt es auch Berge und Tler. Manche Berge sind fast so hoch wie die auf der Erde. Sie erreichen eine Hhe von bis zu 6.000 Metern. Das ist hher als der Mont Blanc, der hchste Berg der Alpen. Der einzige Unterschied zu den Bergen auf der Erde ist, dass es da oben keinen Schnee gibt, weil es auf dem Mond ja kein Wasser und keine Wolken gibt, aus denen es schneien knnte.

    Was ist der Mann im Mond?

    Wenn ihr euch mal das Bild anschaut, dann seht ihr die vielen dunklen Flecke, die wir weiter oben Mondmeere genannt haben. Wenn ihr euch ein bisschen anstrengt, knnt ihr euch vielleicht vorstellen, dass die dunklen Flecke ein Mnnchen bilden. Diesem Mnnchen hat man den Namen "Mann im Mond" gegeben. Viel einfacher kann man einen Hasen erkennen, der gerade einen Pfannkuchen macht. Seht ihr ihn? Eine kleine Hilfe: auf der linken Seite knnt ihr die langen

    Ohren des Hasen erkennen... Wie warm oder kalt ist es auf dem Mond?

    Da der Mond keine Atmosphre hat, wird es tagsber sehr hei. In der Sonne kann es bis zu 120C haben. Dafr wird es nachts ganz arg kalt, nmlich -110C. Diese Temperaturen knnten Menschen ohne Raumanzug nicht berleben. Gibt es auf dem Mond Wasser?

    Das wei man noch nicht so genau. Man vermutet, dass es am Sdpol des Mondes unter der Oberflche gefrorenes Wasser geben knnte, aber sicher ist man sich da noch nicht. Wie entstehen die Mondphasen?

    Das ist ein bisschen kompliziert, deswegen msst ihr euch alles gut durchlesen, um es zu verstehen. Schaut euch dazu auch immer mal wieder das Bild an.

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    Wir ihr erkennen knnt, ist die blaue Kugel in der Mitte die Erde und die vielen kleinen Kugeln stellen den Mond dar, wie er um die Erde wandert. Die Zahlen geben die jeweilige Position des Mondes an. Das Sonnenlicht kommt in der Zeichung immer von rechts. Das

    ist mit den gelblichen Strichen angedeutet. Ganz unten knnt ihr sehen, wie der Mond in den verschiedenen Positionen fr uns auf der Erde erscheint. Der Mond wandert im Gegenuhrzeigersinn um die Erde herum. Das knnt an den Pfeilen erkennen. Nun schauen wir uns mal an, was passiert, wenn sich der Mond in Position 1 befindet. Wenn wir von der Erde zum Mond schauen, dann knnen wir nur den Teil des Mondes sehen, der im Schatten liegt. Der Mond erscheint fr uns auf der Erde also berhaupt nicht beleuchtet, wir haben Neumond.

    Jetzt soll sich der Mond mal in Position drei befinden. Wenn wir jetzt auf den Mond schauen, dann knnen wir rechts die beleuchtete Seite des Mondes sehen und links die unbeleuchtete. Fr uns auf der Erde ist also Halbmond. Wenn sich der Mond in der Position 5 befindet, dann sehen wir auf der Erde die voll beleuchtete Scheibe des Mondes, wir haben also Vollmond. Und weil die Phasen nicht pltzlich von Neumond auf Halbmond umspringt, erscheint uns der Mond in Position 2 als Sichel. Wir sehen ein bisschen mehr von der unbeleuchteten Seite wie von der beleuchteten. Wenn ihr das jetzt nicht verstanden habt, dann ist das nicht so schlimm, denn man kann das sehr einfach zu Hause ausprobieren. Alles was ihr dazu braucht, ist ein Ball und eine Taschenlampe. Legt die Taschenlampe so hin, dass sie den Ball beleuchtet. Wenn ihr den Ball nun von verschiedenen Seiten aus betrachtet, dann knnt ihr sehen, wie euer Ball auf einmal Mondphasen bekommt. Versucht es mal!! War schon mal jemand auf dem Mond?

    Ja, die Amerikaner haben im Jahr 1969 eine Mondkapsel zum Mond geschickt, in der drei Astronauten waren, die auf dem Mond gelandet sind. Die Mission hatte den Namen Apollo 11. Die Astronauten sind auf der Oberflche des Mondes umhergelaufen, haben Fotos gemacht, eine Fahne aufgestellt und Gesteinsproben gesammelt. Die haben sie dann mit

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    zur Erde genommen, damit man sie dort im Labor untersuchen konnte. Diese Steine kann man leider nirgendswo kaufen, auerdem sind sie so teuer, dass man sich das auch gar

    nicht leisten kann. Ein kleiner Krmel Mondgestein kostet ber 10.000 Euro. Das ist sehr viel Geld... Die Astronauten hatten sogar ein Auto, mit dem sie auf dem Mond umher fahren konnten. Wenn ihr euch schon mal Filme zur Mondlandung angesehen habt, dann ist euch bestimmt aufgefallen, dass die Astronauten wie Kngurus auf der Oberflche umherhpfen. Das liegt daran, dass man auf dem Mond viel leichter ist, wie auf der Erde. Wenn ihr wissen wollt,

    wie schwer ihr auf dem Mond seid, msst ihr euer Gewicht durch 6 teilen. Wenn ihr also auf der Erde 36 Kilogramm wiegt, dann wrde die Waage auf dem Mond nur 6kg anzeigen. Wenn man also ganz schnell abnehmen will, muss man einfach zum Mond fliegen und sich dort auf eine Waage stellen. Gibt es auf dem Mond Leben?

    Nein, auf dem Mond gibt es kein Leben, zumindest hat man bisher noch keines entdeckt. Das liegt daran, dass es auf dem Mond kein Wasser und auch keine Luft gibt. Deswegen knnen auf dem Mond nicht einmal Bakterien wohnen.

    Was ist eine Mondfinsternis?

    Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen die Sonne und den Mond wandert. Dabei wirft sie ihren Schatten auf den Mond. Der Erdschatten verdunkelt also den Mond. Eine Mondfinsternis kann nur dann stattfinden, wenn wir Vollmond haben, denn dann steht die Erde genau zwischen Sonne und Mond. Auf dem Bild knnt ihr euch eine solche Mondfinsternis einmal anschauen. Ihr seht, dass der Mond nicht ganz dunkel erscheint, obwohl er im Schatten der Erde

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    ist. Am linken Rand leuchtet er nmlich immer noch ein bisschen. Auerdem knnt ihr erkennen, dass der Mond eine sehr seltsame rtliche Farbe hat. Das hat etwas mit der Erdatmosphre zu tun, die das blaue Licht einfach herausfiltert, so dass nur noch das rote Licht auf den Mond fllt. Eine Mondfinsternis muss aber nicht immer so aussehen wie auf dem Bild. Manchmal fllt nur ein Teil des Erdschattens auf den Mond. Dann sagt man, dass es eine partielle Mondfinsternis ist. Das Wort "partiell" heit soviel wie teilweise. Wenn der Mond wie auf dem Bild ganz in den Schatten der Erde wandert, ist es eine totale Mondfinsternis. Wann ist die nchste Mondfinsternis?

    Die nchste Mondfinsternis ist in Deutschland erst wieder am 21. Februar 2008 zu sehen. Ihr braucht also noch ein wenig Geduld...

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    Die Planeten Wie ihr bestimmt wisst, gibt es im Weltraum Sterne und Planeten. Hier erfahrt ihr alles ber die Planeten, wie sie enstanden sind, wie gro Planeten werden knnen, ob es auf fremden Planeten Leben gibt und noch vieles mehr... Eine Reise zu den Planeten unseres Sonnensystems machen wir aber erst im nchsten Kapitel! Was sind Planeten?

    Planeten sind Himmelskrper, die um die Sonne kreisen. Auch die Erde ist ein Planet, nmlich unser eigener. Es bestehen aber nicht alle Planeten aus Gestein und Felsen,

    sondern es gibt auch welche, die aus Gas bestehen. Dazu gehren zum Beispiel Jupiter und Saturn. Auf diesen Planeten kann man nicht laufen, da sie keine feste Oberflche haben. Man wrde sofort verschluckt werden, wenn man versuchen wrde, mit einem Raumschiff auf einem solchen Gasplaneten zu landen. Die meisten Planeten haben Monde, die um den Planeten kreisen und viel kleiner als der Planet sind. In unserem Sonnensystem hat Jupiter die meisten Monde, nmlich genau 63 Stck. Stellt euch mal vor, was das fr ein Gedrnge am Himmel ist...

    Ist die Sonne auch ein Planet?

    Nein, die Sonne ist kein Planet, sondern ein Stern. Auch der Mond zhlt nicht zu den Planeten. Wie gro sind Planeten?

    Das ist ganz unterschiedlich: es gibt kleine Planeten, die viermal kleiner sind als die Erde, aber es gibt auch Planeten, die sind ber 10x so gro. Bei anderen Sternen hat man sogar Planeten entdeckt, die 15mal so gro wie die Erde sind.

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    Der kleinste Planet in unserem Sonnensystem ist der Pluto, er hat nur einen Durchmesser von 2.300 Kilometern, ist also sogar noch kleiner als der Mond. Der grte Planet ist Jupiter, er ist fast 150.000 Kilometer gro, also mehr als 11x so gro wie die Erde. Damit ihr euch besser vorstellen knnt, wie gro der Jupiter im Vergleich zur Erde ist, knnt ihr das ganze einmal nachbauen. Alles was ihr dazu braucht sind eine Kirsche und einen Fuball. Legt die beiden Dinge nebeneinander und schaut euch an, wie gro der Unterschied ist. Die Erde ist ein richtiger Winzling gegenber Jupiter, oder?

    Wie sind die Planeten entstanden?

    Vor ungefhr 4.6 Milliarden Jahren sind die Planeten zusammen mit der Sonne aus einer Staub- und Gaswolke entstanden. Wie das geschehen ist, knnt ihr ganz einfach verstehen, wenn ihr mal unter das Bett schaut. Dort seht ihr bestimmt den ein oder anderen Staubflusen. Manche davon sind viel grer als andere. Irgendwie scheint der Staub unter dem Bett zu wachsen, indem er sich mit anderen Staubflusen verbindet. Und genau das gleiche passiert auch mit

    dem Staub im Weltraum. Mit der Zeit wachsen kleine Staubkrmel zu immer greren Brocken zusammen, aus denen dann irgendwann die Planeten werden. Wie das aussieht, knnt ihr euch auf dem Bild anschauen. Wie viele Planeten gibt es in unserem Sonnensystem?

    Unser Sonnensystem hat acht Planeten. Das sind Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Frher hatte unser Planetensystem noch neun Planeten, doch im Sommer 2006 hat man Pluto rausgeworfen, weil er zu kleinen fr einen Planet war. Man hat nmlich vor drei Jahren ein Objekt entdeckt, das grer als Pluto ist. Dem hat man den Namen "Xena" gegeben. Und weil man nicht wei, ob man noch mehr solcher Objekte entdeckt, hat man gesagt, dass Pluto kein richtiger Planet mehr sein darf, sondern nur ein Zwergplanet.

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    Wie kann ich mir die Namen der Planeten merken?

    Das ist eigentlich ganz einfach, da es fr die Planeten einen kleinen Merkspruch gibt. Er heit: "Mein Vater erklrt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten".

    Dabei steht der Anfangsbuchstabe von jedem Wort fr einen Planeten. Das "M" in "Mein" steht fr Merkur, das "V" in "Vater" fr die Venus und das "E" in "erklrt" fr die Erde. Das geht dann immer so weiter. Um die Planeten in der richtigen Reihenfolge aufzusagen, msst ihr euch also nur an den kleinen Merkspruch erinnern. Leider stimmt der Merkspruch nicht mehr ganz, weil Pluto kein Planet mehr ist.

    Warum leuchten die Planeten?

    Planeten leuchten, weil sie von der Sonne wie mit einer Taschenlampe angestrahlt werden. Und das ist auch der Unterschied zwischen Sternen und Planeten. Sterne leuchten von sich aus, whrend die Planeten angeleuchtet werden. Dass das auch wirklich so ist, kann man sehr leicht berprfen, wenn man sich mal die Erde anschaut. Habt ihr schon mal gesehen, dass nachts aus dem Boden Licht rauskommt? Welche Planeten kann man mit dem Auge sehen?

    Wer sehr gute Augen hat, kann sieben Planeten sehen. Das sind Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn und Uranus. Fr Uranus braucht man aber einen sehr dunklen Himmel, weil er nur als ganz schwacher Punkt am Himmel zu sehen ist. Auerdem muss man genau wissen, wo er steht, damit man ihn nicht mit einem Stern verwechselt. Neptun ist nur mit einem Fernglas zu sehen und fr Pluto braucht man sogar ein Teleskop.

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    Was ist der Morgen- oder Abendstern?

    Als Morgen- oder Abendstern bezeichnet man den Planeten Venus. Sie ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel. Man kann sie immer nur kurz nach

    Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang sehen, aber niemals mitten in der Nacht. Manche Leute halten die Venus manchmal sogar fr ein UFO, aber das stimmt natrlich nicht. Knnt ihr die Venus auf dem Bild entdecken? Das ganz helle ist der Mond, und der helle "Stern" rechts davon ist die Venus. Gibt es auch um andere Sterne

    Planeten?

    Ja, die meisten Sterne haben Planeten.

    Aber weil die Sterne so weit weg sind, kann man solche Planeten nur sehr schwer entdecken. Deswegen hat man bis heute erst 190 Planeten um andere Sterne gefunden. Die meisten dieser Planeten sind 10mal so gro wie die Erde und stehen sehr nahe bei ihrem Stern, so dass es dort ber 1000C hei ist.

    Gibt es auf anderen Planeten Leben?

    Diese Frage lsst sich schwer beantworten. In unserem Sonnensystem hat man auf keinem der anderen Planeten Leben gefunden, nicht einmal Bakterien. Man denkt aber, dass es auf dem Mars kleine Mikroben geben knnte, aber so wie es scheint, leben die tief unter der Erde, so dass man erst einmal tiefe Lcher graben msste, um sie zu finden. Ob es auf Planeten um andere Sterne fremdes Leben gibt, kann man noch berhaupt nicht sagen, weil man nicht

    einmal wei, wie es dort aussieht. Aber die Wissenschaftler haben schon ein paar Ideen, wie man Wlder auf fremden Planeten entdecken kann.

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    Eine Reise durch das Sonnensystem Nun wollen wir eine kleine Reise machen und uns jeden Planeten des Sonnensystems genauer anschauen. Wir werden lernen, wie gro die Planeten sind, wie warm oder kalt dass es auf ihnen ist, was man auf der Oberflche so alles sehen kann, ob es auf den Planeten fremdes Leben gibt und ob sie Monde haben. Merkur:

    Merkur ist der zweitkleinste der Planeten. Er ist mit einem Durchmesser von 4.800 Kilometern nur ein bisschen grer als unser Mond. Weil er so nahe an der Sonne steht, flitzt er in 87 Tagen einmal um sie herum. Wenn ihr auf dem Merkur leben wrdet,

    knntet ihr alle drei Monate Geburtstag feiern. Schaut euch mal das Bild von Merkur an. Irgendwie sieht er aus wie unser Mond, oder? berall findet man Krater. Der Grund fr die vielen Krater ist, dass die Gesteinsbrocken, mit denen der Merkur manchmal zusammenstt, tiefe Lcher in die Oberflche schlagen knnen. Wenn ihr wissen wollt, wie man selbst solche Krater machen kann, knnt ihr ja mal auf der Mondseite nachschauen. Dort gibt es nmlich einen Versuch mit Mehl, den ihr selbst nachmachen knnt.

    Wegen der groen Nhe zur Sonne ist es auf Merkur sehr hei. Tagsber steigen die Temperaturen auf bis zu 500C, das ist doppelt so hei wie in eurem Backofen. Weil er keine Atmosphre hat, gibt es auf Merkur auch kein Wetter mit Wolken und Regen. Nachts wird es extrem kalt. Bis zu minus 110C knnen dann erreicht werden. Wenn die Sonne untergeht, braucht man also eine sehr dicke Jacke, um nicht zu frieren. Venus:

    Diesen Planeten kennt ihr bestimmt auch unter dem Namen "Abend"- oder "Morgenstern". Die Venus wird auch oft als Zwilling der Erde bezeichnet, weil sie mit einem Durchmesser von 12.100 Kilometern fast genau so gro und schwer wie unser eigener Planet ist.

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    Ein Jahr auf der Venus dauert 225 Erdentage, denn so lange braucht sie fr einen Umlauf um die Sonne. Aber nun wird es ganz komisch: ein Tag auf der Venus dauert 243 Erdentage! Somit ist ein Tag lnger als ein Jahr. Wenn ihr dort leben wrdet, hab ihr an jedem Venustag Geburtstag und manchmal sogar zweimal an einem Tag. Auf der Venus wre man nur noch am Geburtstag feiern...

    Auf der Oberflche der Venus findet man Berge, die noch hher sind als der Mount Everest auf der Erde. Sie reichen bis zu 10.800 Meter in die Hhe. Krater findet man kaum welche. Auf der Oberflche laufen kann man aber nicht, da der Boden ber 500C hei ist. Da wrde man sich sehr schnell die Fe verbrennen. Wie ihr auf dem Bild seht, ist die Venus von einer dichten Wolkendecke eingehllt, so dass man nicht nach unten auf die Oberflche schauen kann. Aus diesen Wolken fllt so etwas wie Regen, nur ist es kein Wasser, sondern Schwefelsure. Das ist eine sehr giftige und tzende

    Flssigkeit. Die Temperaturen auf der Venus liegen bei 500C, was dazu fhrt, dass der Boden leicht rotglhend ist, so hnlich wie Lava. Der Luftdruck ist so hoch, dass man sofort zerquetscht wrde, wollte man auf der Venus einen Spaziergang machen. Mars:

    Wegen der roten Farbe nennt man den Mars auch den roten Planeten. Er braucht fr

    einen Umlauf um die Sonne fast 2 Jahre, aber ein Tag auf dem Mars ist fast genau so lang wie ein Tag auf der Erde, nmlich 24 Stunden. Wenn man den Mars und die Erde nebeneinander stellen wrde, dann wre die Erde fast doppelt so gro, der Mars ist mit einem Durchmesser von 6.400 Kilometern also ein sehr kleiner Planet. Die rote Farbe kommt von rostendem Gestein auf der Oberflche. Wenn ihr schon mal einen Eisennagel drauen liegen habt lassen, ist euch vielleicht aufgefallen, dass er mit der Zeit rot wird. Das gleiche passiert auch mit eurer Fahrradkette,

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    wenn ihr sie nicht lt. Und weil auf dem Mars fast alle Steine vor sich hinrosten, erscheint er uns rtlich. Obwohl der Mars so klein ist, gibt es dort die hchsten Berge des Sonnensystems. Der grte Vulkan auf dem Mars heit "Olympus Mons". Er hat eine Hhe von 27 Kilometern und ist damit 3mal so hoch wie der Mount Everest auf der Erde. Wie die Erde hat auch der Mars eine Atmosphre. Die ist aber so dnn, dass man auf dem Mars ohne Raumanzug nicht atmen kann. Wenn ihr euch das Bild anschaut, dann seht ihr, dass es auf dem Mars auch Wolken wie auf der Erde gibt. Das sind die blauen Schleier, die oben und unten zu sehen sind. Aus denen kann es aber nicht regnen oder schneien. Tagsber kann es am quator bis zu 25C warm werden, aber nachts sinken die Temperaturen auf bis zu minus 90C. Am Nord- oder Sdpol knnt ihr Schlitten fahren gehen, denn dort gibt es genau wie auf der Erde Schnee und Eis. Ihr msst euch dazu aber sehr warm anziehen, denn es hat minus 120C. Der Mars hat zwei kleine Monde, die gerade einmal 10 bis 20 Kilometer gro sind. Man knnte also an einem Tag locker mit dem Fahrrad einmal ganz auen rum fahren, mit dem Auto bruchte man gerade einmal zwei Stunden. Die Monde, die "Schrecken" und "Furcht" getauft wurden, haben eine sehr komische Form, denn sie sehen aus wie Kartoffeln. Jupiter:

    Jupiter ist der grte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist fast 11mal so gro wie die Erde. Wenn man versuchen wrde, den Jupiter mit Erdkugel aufzufllen, was meint ihr,

    wie viele wrde man dann brauchen? Zehn, hundert oder sogar noch mehr? Es sind ber tausend Erdkugeln, die in den Jupiter passen! Um euch das besser vorzustellen, knnt ihr ja mal eine Kirsche oder eine Erdbeere neben einen Fuball legen. Ein Jahr auf Jupiter dauert fast 12 Erdenjahre, ein Tag dagegen ist mit 10 Stunden viel krzer auf der Erde. Und weil sich Jupiter einmal in 10 Stunden um seine Achse dreht, sieht er aus wie ein Ei. Jupiter ist nmlich nicht kugelrund, sondern leicht oval. Knnt ihr das auf dem Bild erkennen?

    Weil der Planet aus Gas besteht, hat er keine feste Oberflche. Man kann also auf Jupiter nicht spazieren laufen. Man wrde sofort verschluckt werden und bis zum

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    Zentrum sinken. Wenn ihr euch mal das Bild anschaut, dann seht ihr auf der rechten Seite der Planetenkugel einen roten Fleck. Das ist ein gewaltiger Wirbelsturm, in den sogar die Erde hineinpassen wrde. Der Wind in diesem Wirbelsturm ist 3mal strker als die strksten Strme der Erde. Wenn ihr euch das Bild noch genauer anschaut, dann seht ihr auf der linken Seite einen kleinen, schwarzen Punkt. Das ist ein Schatten von einem Mond. Jupiter hat nmlich ganz viele Monde, insgesamt 63 Stck. Die meisten davon sind sehr klein, aber vier von diesen Monden sind so gro wie unser eigener Mond. Saturn:

    Weil er so einen schnen Ring hat, kennt diesen Planeten bestimmt jeder von euch. Saturn braucht fr einen Umlauf um die Sonne fast 30 Jahre, das heit, dass man in 90 Jahren nur dreimal Geburtstag feiern knnte. Dafr dreht sich Saturn genauso schnell um seine Achse wie Jupiter, nmlich einmal in 11 Stunden. Deswegen sieht auch die Planetenkugel von Saturn so ein bisschen aus wie ein Ei.

    Das Besondere an Saturn sind nicht nur seine Ringe, sondern auch, dass er aus Gas besteht. Er ist so leicht, dass er schwimmen wrde, wenn man ihn in ein riesengroes Schwimmbecken werfen wrde. Und weil der Planet aus Gas besteht, kann man auch hier nicht auf der Oberflche umherlaufen, sondern wrde gleich im Boden versinken. Wie ihr sehen knnt, sind die Ringe viel grer als die Planetenkugel selbst. Man knnte die Erde mitsamt dem Mond in den Ringen verstecken und wenn man mit einem Raumschiff einmal um die Ringe fliegen

    wollte, wre man ber einen Monat lang unterwegs. Bestimmt habt ihr euch schon mal gefragt, aus was die Ringe bestehen. Man wei heute, dass sich hier lauter kleine Eisstckchen tummeln, die ungefhr so gro wie ein Auto sind. Auch Saturn hat sehr viele Monde, nmlich fast 50 Stck. Die meisten davon sind nur 20 Kilometer gro, aber es gibt einen, der ist sogar noch grer als der Planet Merkur. Es ist der Saturnmond Titan, der sogar eine Atmosphre hat. Die Forscher denken, dass man auf diesem Mond sogar auerirdisches Leben finden knnte.

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    Uranus:

    Der siebte Planet ist schon sehr weit von der Sonne entfernt und braucht fast 85 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen. Wenn jemand auf dem Uranus seinen ersten Geburtstag feiert, ist er in Wirklichkeit schon 84 Erdenjahre alt. Wenn man die Erde mit dem Uranus vergleicht, dann ist er mit einem Durchmesser von 51.000 Kilometern fast 5mal so gro, also auch ein richtiger Riesenplanet. Ihr knnt ja

    mal eine Kiwi neben einen Fuball legen und schauen, wie das aussieht. Auch Uranus besteht nur aus Gas, so dass man auch hier nicht auf der Oberflche umherlaufen kann. Die blaue Farbe kommt von einem Gas, das in der Atmosphre des Planeten zu finden ist. Es heit "Methan". Und weil dieses Gas blau ist, erscheint auch Uranus in einem schnen Blauton. Da Uranus so weit von der Sonne entfernt ist, ist es dort sehr kalt. Die Temperaturen erreichen gerade mal noch minus 200C. Das ist so kalt, dass sogar Luft flssig werden wrde.

    Wie Saturn hat auch Uranus einen Ring, nur ist dieser viel kleiner und dnner, so dass man ihn von der Erde aus nur mit riesig groen Teleskopen sehen kann. Der Ring hat in Wirklichkeit nicht die Farbe rot, sondern ist eher braun. Uranus hat 29 Monde, von denen aber nur drei grer als 1000 Kilometer sind. Trotzdem ist unser eigener Mond fast doppelt so gro wie die grten Uranusmonde. Die anderen sind sehr klein und sehen aus wie Kartoffeln mit Lchern darin.

    Neptun:

    Dieser Planet wird oft als der Bruder von Uranus bezeichnet, weil er genauso gro und blau ist. Fr einen Umlauf um die Sonne braucht Neptun 165 Jahre. Wenn wir dort wohnen wrden, knnten wir nie Geburtstag feiern, es sei denn, wir wrden lter als 165 Jahre werden. Ein Tag auf dem Neptun dauert 17 Stunden, also 7 Stunden weniger wie auf der Erde. Auch Neptun besteht aus Gas. In der Atmosphre kann man einen groen

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    dunklen Fleck erkennen. Seht ihr ihn in dem Bild? Genau, auf der linken Seite von Neptun. Das ist ein groer Wirbelsturm, den es schon seit vielen Jahren gibt und der so gro ist, dass er fast die Erde verschlucken knnte. Auerdem gibt es in dem Sturm die hchsten Windgeschwindigkeiten in unserem Sonnensystem. Der Wind ist bis zu 2000km/h schnell, das ist schneller, als viele Dsenjets fliegen knnen. Auf Neptun ist es sehr sehr kalt, nmlich minus 230C. Auf dem Bild sieht man es zwar nicht, aber auch Neptun hat Ringe, nur sind die sehr schwach und klein. Das besondere an den Ringen ist, dass dort einfach ein Stck fehlt, so als htte jemand daran geknabbert. Neptun hat viele Monde, nmlich 13 Stck. Der grte heit "Triton" und ist fast so gro wie unser Mond. Die anderen sind nur kleine Gesteinsbrocken. Pluto:

    Pluto ist der kleinste Planet in unserem Sonnensystem. Und weil er so klein ist, berlegt man gerade, ob er weiterhin ein Planet sein darf.

    Pluto ist auch am weitesten von der Sonne entfernt. Er ist so weit weg, dass er ber 250 Jahre braucht, um einmal um die Sonne zu kreisen. Auch ein Tag auf Pluto ist sehr lang, er dauert 156 Stunden, also fast eine Woche. Wie es auf der Oberflche des Planeten aussieht, wei man noch nicht genau, weil noch keine Raumsonde bis dorthin geflogen ist. Aber im Jahr 2006 hat die NASA eine Sonde gestartet, die aber erst in 10 Jahren beim Pluto ankommen wird. Bis dahin knnen wir nur raten, was auf der Oberflche zu finden ist.

    Man wei aber, dass Pluto insgesamt drei Monde hat. Der grte heit "Charon" und ist fast so gro wie Pluto selbst. Wenn wir auf Pluto wohnen wrden, dann wrde der Mond wie festgenagelt am Himmel stehen und sich keinen Millimeter bewegen. Er wrde nicht aufgehen, nicht untergehen und wre immer an derselben Stelle des Himmels zu sehen.

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    Kometen In unserem Planetensystem gibt es nicht nur die Sonne und die Planeten, sondern auch noch viele kleine Gesteinsbrocken, die um die Sonne kreisen. Hier knnt ihr alles ber sie erfahren. Ihr knnt lernen, was Kometen sind, aus was der Schweif besteht und woher Kometen kommen.

    Was ist ein Komet?

    Ein Komet ist ein Brocken aus Staub und Eis, der nur etwa 15 bis 20 Kilometer gro ist. Die Form eines Kometenkerns hnelt in den meisten Fllen einer Kartoffel. Einen solchen Kometen knnt ihr im Winter ganz einfach selbst bauen. Ihr msst einfach nur Sand nehmen, den mit Schnee vermischen und daraus eine Kartoffel formen. Die knnt ihr dann einfrieren und schon habt ihr einen Minikometen gebaut. Das Bild, das ihr hier seht, wurde von

    einer Raumsonde aufgenommen, die sich 1986 dem Halleyschen Kometen bis auf 1000 Kilometer genhert hat. Wo kommen die Kometen her?

    Kometen kommen von sehr weit her. Sie wohnen in einer Wolke, die ganz weit von der Sonne entfernt ist. Dort leben bis zu eine Billion Kometen. Das ist eine riesengroe Zahl. Vielleicht knnt ihr es euch besser vorstellen, wenn wir euch verraten, dass es 1000mal mehr Kometen als Menschen gibt. Von Zeit zu Zeit nhert sich ein Stern dieser Wolke und schleudert so ein paar Kometen zu uns ins Sonnensystem hinein. Die Kometen mssen sehr lange fliegen, um zu uns zu kommen. Viele sind ber 1000 Jahre unterwegs, bevor sie endlich bei der Sonne sind. Woher kommt der Schweif?

    Wenn der Komet in die Nhe der Sonne kommt, wird es wrmer und das Eis im Kern fngt an, zu verdampfen. Aus Lchern im Boden schieen jetzt Gas-Fontnen heraus.

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    Das Gas wird zusammen mit dem Staub hochgeschleudert und verteilt sich als Wolke um den Kometenkern. Die Sonnenstrahlen drcken die Wolke nun nach hinten weg, so dass ein langer Schweif entsteht, der immer von der Sonne wegzeigt. So ein Kometenschweif ist sehr lang,

    nmlich bis zu 10 Millionen Kilometer. Wenn ihr euch mal das Bild anschaut, dann seht ihr, dass ein Komet manchmal sogar zwei Schweife haben kann, nmlich einen blauen und einen weien. Der blaue Schweif besteht aus Gas. Deshalb hat man ihm den Namen "Gasschweif" gegeben. Manche Leute sagen auch Plasmaschweif dazu. Die blaue Farbe kommt von einem besonderen Gas, das den komplizierten Namen "Kohlenmonoxid" trgt. Und weil dieses Gas blau leuchtet, wenn es von der Sonne angestrahlt wird, ist auch der Schweif

    blau. Die Strahlen im Schweif kommen von den Fontnen, die aus dem Kometenkern herausschieen. Knnt ihr sie im Bild erkennen? Der weie Schweif besteht nicht aus Gas, sondern aus Staub. Deswegen sagt man zu diesem Schweif auch "Staubschweif". Wir haben ja gelernt, dass ein Komet nichts anderes ist, wie ein tiefgefrorener Staubball. Wenn nun das Gas aus den Lchern schiet, reit es auch den Staub mit nach oben. Wenn der dann von der Sonne angestrahlt wird, leuchtet er wei. Sind Kometen gefhrlich?

    Nein, Kometen knnen der Erde eigentlich nicht gefhrlich werden, weil sie sehr weit von ihr entfernt sind. Selbst wenn ein Komet in Mondentfernung an der Erde vorbeifliegen wrde, wrden wir nichts davon merken, weil wir von der Atmosphre geschtzt sind. Es macht auch nichts, wenn die Erde in einen solchen Kometenschweif gert. Es wird nur dann gefhrlich, wenn ein Komet mit der Erde zusammenstt. Dann kann es passieren, dass groe Teile von unserem Planeten zerstrt werden. Aber ihr braucht euch da keine Sorgen zu machen, das kommt nur einmal in 200 Millionen Jahren vor.

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    Wie oft wird die Erde von einem Kometen besucht?

    Pro Jahr ziehen etwa fnf Kometen an der Erde vorbei. Die meisten leuchten aber nur sehr schwach, so dass man sie nur mit einem Fernglas oder mit einem Teleskop sehen

    kann. Aber alle drei bis vier Jahre kommt es vor, dass ein sehr heller Komet am Himmel erscheint, den man dann auch mit dem bloen Auge sehen kann. Wann kommt der nchste Komet?

    Diese Frage kann man nicht beantworten, denn Kometen tauchen ganz urpltzlich und ohne Vorwarnung am Himmel auf. Auf einmal sind sie da und nach ein paar Wochen sind sie dann auch schon wieder weg. Wenn ihr aber wissen wollt, ob gerade ein heller Komet zu sehen ist,

    knnt ihr bei uns auf der Seite mal auf die Himmelsbersicht und dann auf Kometen klicken. Dort knnt ihr dann nachlesen, ob uns zurzeit gerade ein heller Komet besucht.

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    Asteroiden Bestimmt habt ihr schon von Asteroiden gehrt. Das sind groe Gesteinsbrocken, die zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreisen. Manchmal rasen solche Asteroiden auch sehr nahe an der Erde vorbei. Auf dieser Seite knnt ihr lernen, was Asteroiden genau sind, wie gro sie werden knnen und was passiert, wenn ein solcher Brocken auf der Erde einschlgt. Was ist ein Asteroid?

    Asteroiden sind kleine Gesteinsbrocken, die wie die Planeten um die Sonne kreisen. Sie bestehen aus ganz normalem Gestein, wie wir es auch auf der Erde finden. Die Form von

    solchen Gesteinsbrocken ist sehr unregelmig, die meisten sehen aus wie Kartoffeln. Auf der Oberflche findet man viele Krater. Wenn man auf einem solchen Brocken landet, muss man sehr vorsichtig da oben herumlaufen und darf auf keinen Fall in die Luft springen. Knnt ihr euch vorstellen, warum das so ist? Die Anziehungskraft auf einem Asteroiden ist sehr klein. Wenn man jetzt ganz fest nach oben springt, hebt man ab wie eine Rakete und fliegt in den Weltraum.

    Es gibt groe und kleine Asteroiden, die kleinsten sind gerade einmal 100 Meter gro, als kaum grer als ein Fuballfeld. Der grte Asteroid mit dem Namen "Ceres", ist mit 1000 Kilometern so gro wie Frankreich. Vor einigen Jahren ist einmal eine Raumsonde zu einem Gesteinsbrocken geflogen und hat Fotos davon gemacht. Der Asteroid auf dem Bild heit "Ida" und ist ungefhr 60 Kilometer gro. Wo gibt es Asteroiden?

    Die meisten Asteroiden kreisen zwischen Mars und Jupiter um die Sonne. Dort befindet sich der Asteroidengrtel, wo es fast eine Million Gesteinsbrocken gibt. Hinter dem Planeten Neptun gibt es einen zweiten Asteroidengrtel, den man aber erst vor ein paar Jahren entdeckt hat.

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    Haben Asteroiden einen Mond?

    Ja, es gibt Asteroiden, die einen Mond haben. Das sind aber nicht sehr viele. Man kennt heute nur fnf Stck. Die Monde sind sehr klein und nur ungefhr einen Kilometer gro. Ihr knntet also in einer Stunde einmal um den Mond laufen. Sind Asteroiden gefhrlich?

    Normalerweise nicht. Es kann aber durchaus vorkommen, dass sich ein Asteroid in die Nhe der Erde verirrt und

    ihr dabei sehr nahe kommt. Etwa alle drei Monate zieht ein solcher Gesteinsbrocken in Mondentfernung vorbei. Manchmal passiert es sogar, dass diese Brocken mit der Erde zusammenstoen. Das ist aber sehr, sehr selten. Was passiert, wenn ein Asteroid die Erde trifft?

    Was genau passiert, hngt von der Gre des Asteroiden ab. Wenn er kleiner als 50 Meter ist, gibt es nur eine gewaltige Explosion, die eine ganze Stadt zerstren kann. Aber der Erde passiert dabei nicht viel. Wenn der Asteroid 10 Kilometer gro ist, dann passiert noch viel mehr. Und das wollen wir uns jetzt einmal anschauen.

    Der Asteroid rast mit einer Geschwindigkeit von 50.000km/h auf die Erde zu. Das ist 25mal schneller als die schnellsten Dsenflugzeuge. Doch erst 30 Minuten, bevor der Asteroid auf die Erde einschlgt, merken wir, dass da etwas auf uns zukommt. Vorher ist von dem Gesteinsbrocken weder was zu sehen noch zu hren. Wenn es gerade Tag ist, merken wir sogar erst 10 Minuten vorher, dass ein Asteroid auf die Erde einschlagen wird. Wenige Sekunden vor dem Einschlag durchpflgt der Asteroid die Atmosphre. Dabei entsteht ein Kanal, der heller als die

    Sonne leuchtet. Dann schlgt er ein und reit ein Loch von 200 Kilometer Breite und einer Tiefe von 30 Kilometern in den Boden. Wenn er mitten in Deutschland einschlgt,

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    wrde mit einem Schlag ganz Deutschland zerstrt werden. Mitten drin wrde ein riesengroes Loch klaffen, aus dem eine riesige Staubwolke aufsteigt. Gewaltige Erdbeben rasen mit doppelter Schallgeschwindigkeit um die Erde. Fast alle Huser auf der Welt wrden einstrzen. Beim Einschlag entsteht auch eine gewaltige Druckwelle aus Luft, die alles dem Erdboden gleichmachen wrde, was von den Erdbeben

    noch brig geblieben ist. Dann rast eine Feuerwalze um unsere Erde und verbrennt alles in einem Umkreis von 1000 Kilometern. Beim Aufprall werden sehr viele groe Steine in die Luft geschleudert, die nun wie Bomben auf die Erde herabregnen. Diese Brocken knnen berall auf der Erde einschlagen, nirgends wre man sicher. Wenn sich nach ein paar Tagen die Erdbeben, die Druckwellen und die Feuerstrme gelegt haben, wird es auf einmal sehr dunkel, denn der Staub von

    der Explosion verdunkelt die Sonne. Am Tag wre es so finster wie in der Nach, es wrde also berhaupt nicht meh richtig hell werden. Die Temperaturen wrden um bis zu 30C fallen, selbst im Sommer wrde es nicht mehr wrmer als 5C werden. Bis weit in den Juni hinein wrde es schneien, oben im Schwarzwald wrde der Schnee das ganze Jahr ber liegen bleiben. Ihr msst euch jetzt aber keine Sorgen machen, dass so etwas passiert. So etwas kommt einmal in 200 Millionen Jahren vor. Das letzte Mal ist es vor 65 Millionen Jahren passiert, als die Dinosaurier ausgestorben sind. Erst in 140 Millionen Jahren wird die Erde wieder von einem solchen Brocken getroffen. Aber da leben wir schon alle nicht mehr. Wann schlgt der nchste Asteroid auf der Erde ein?

    Das kann man nicht sagen. Die Wissenschaftler sind heute dabei, alle Asteroiden zu suchen und zu finden. Die meisten haben sie schon gefunden und da ist noch keiner dabei, der der Erde gefhrlich werden kann. Wir knnen also beruhigt schlafen. Kann man einen Einschlag verhindern?

    Momentan kann man das noch nicht, aber in ein paar Jahren wird es mglich sein. Die Forscher haben auch schon ein paar Ideen, wie man das machen kann. Man knnte zum Beispiel mit einer Rakete eine Atombombe zu einem solchen Asteroiden schieen und ihn damit zerstren.

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    Sternschnuppen Um eine Sternschnuppe zu sehen, braucht man sehr viel Glck. Manche haben schon ganz viele gesehen, andere noch gar keine. Hier knnt ihr nicht nur nachlesen, was Sternschnuppen sind, sondern auch, wann man besonders viele sehen kann und ob man sich was wnschen darf. Was sind Sternschnuppen?

    Manche Leute denken, dass Sternschnuppen richtige Sterne sind, die vom Himmel fallen. Das ist aber nicht so, sondern Sternschnuppen sind winzig kleine Steinchen, die gerade

    einmal einen halben Millimeter gro sind. Ihr knnt euch Sternschnuppen also als ganz feine Sandkrnchen vorstellen, die im Weltall umherfliegen. Weil die Erde um die Sonne kreist, stt sie mit diesen Krnchen zusammen. Dabei treten sie in die Atmosphre ein und werden dabei ganz hei. Und wenn etwas sehr hei wird, fngt es an zu leuchten. Wir sehen eine Sternschnuppe. Nach einer halben Sekunde ist die Sternschnuppe aber schon wieder geschmolzen, weshalb sie verlischt.

    Wie schnell sind Sternschnuppen?

    Wenn die Sternschnuppen in die Atmosphre fliegen, sind sie ziemlich schnell. Manche knnen in einer einzigen Sekunde ber 60 Kilometer weit fliegen. Die meisten sind aber nur halb so schnell und fliegen pro Sekunde 30 bis 40 Kilometer. Woher kommen Sternschnuppen?

    Sternschnuppen kommen aus dem Schweif von Kometen. Knnt ihr euch noch daran erinnern, dass wir oben gelernt haben, dass ein Kometenschweif aus Staub besteht? Wenn Kometen um die Sonne kreisen, verlieren sie sehr viel Staub. Der verteilt sich dann in unserem Sonnensystem und wenn die Erde damit zusammenstt, knnen wir Sternschnuppen sehen.

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    Was sind Feuerkugeln?

    Wenn die Steinchen ein wenig grer sind, vielleicht so ein Zentimeter, leuchten sie viel heller und lnger als die normalen Sternschnuppen. Feuerkugeln sind also nichts anderes wie groe Sternschnuppen. Manche Feuerkugeln knnen fast so hell wie der Mond werden und quer ber den ganzen Himmel rasen. Eine blulich leuchtende Feuerkugel seht ihr auf dem Bild. Feuerkugeln sieht man nur ganz selten,

    vielleicht so ein oder zweimal im Jahr. Man braucht also super viel Glck, um so etwas zu sehen. Wieviele Sternschnuppen kann ich sehen?

    Das kommt ganz darauf an, wann du dich auf die Lauer legst. Es gibt bestimmte Tage im Jahr, an denen man besonders viele Sternschnuppen sieht. Dann kann man pro Stunde bis zu 100 Sternschnuppen sehen. Aber normalerweise sind es nicht mehr als zwei oder drei Stck in der Stunde, so dass man schon viel Glck braucht, um eine Sternschnuppe zu sehen. Wann kann man besonders viele Sternschnuppen sehen?

    Wenn ihr besonders viele sehen wollt, msst ihr an folgenden Tagen in den Himmel schauen. Falls es genau an diesem Abend Wolken haben sollte, macht das nichts, ihr

    knnt auch zwei Tage vor und nach dem Termin nach Sternschnuppen schauen. Die Zahl hinter dem Datum bedeutet, wieviele Sternschnuppen ihr pro Stunde sehen knnt. 03.Januar: 20 22.April: 5 05.Mai: 8 31.Juli: 7 11.August: 35 20.Oktober: 10 17.November: 9 13.Dezember: 20

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    Die Welt der Sterne Wenn ihr nachts an den Himmel schaut, knnt ihr dort ganz viele funkelnde Lichtpunkte erkennen. Manche leuchten sehr hell, andere wiederum kann man fast nicht erkennen, weil sie sehr dunkel sind. Was Sterne sind, warum sie leuchten und vieles mehr knnt ihr hier erfahren. Was sind Sterne?

    Sterne sind leuchtende Kugeln aus heiem Gas. An der Oberflche mancher Sterne knnen die Temperaturen bis zu 50.000C erreichen. Und wenn etwas sehr hei ist, dann

    fngt es an zu leuchten. Das kennt ihr von der Glhbirne, die ja auch nur leuchtet, weil der kleine Draht in der Glhbirne hei wird. Auch unsere Sonne ist ein Stern. Im Gegensatz zur Sonne leuchten Sterne allerdings viel schwcher. Das kommt daher, weil sie soweit von uns entfernt sind. Dass das wirklich so ist, knnt ihr mal mit einer kleinen Taschenlampe ausprobieren. Stellt sie irgendwo hin und lauft dann immer weiter von ihr weg. Ihr werdet sehen, dass die Taschenlampe umso schwcher leuchtet, je weiter ihr euch von ihr entfernt.

    Was sind Doppelsterne?

    Bei einem Doppelstern umkreisen sich zwei Sonnen. Es gibt aber nicht nur Doppelsterne, sondern sogar Dreifachsterne. Hier umkreisen sich dann drei Sterne. Doppel- und Mehrfachsterne sind zur selben Zeit in der gleichen Gaswolke entstanden. Wie werden Sterne geboren?

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    Im Weltall treiben leuchtende Gaswolken umher. Eine solche Gaswolke seht ihr auf dem linken Bild. Weil es Weltraum wie auf der Erde eine Anziehungskraft gibt, werden die Wolken immer kleiner und dichter. Sie ziehen sich zusammen. Wenn die Wolken schrumpfen, werden sie im Inneren auch immer heier. Irgendwann sind die Wolken so klein und hei, dass sie anfangen zu leuchten. Ein Stern ist geboren worden. Sterne entstehen meistens nicht alleine, sondern immer mit anderen Sternen zusammen. Sie haben also Geschwister.

    Auch unsere Sonne hat Geschwister, aber die sind in alle Richtungen davon geschwirrt, so dass unsere Sonne jetzt alleine ist. Mssen Sterne sterben?

    Ja, auch Sterne mssen irgendwann einmal sterben. Dabei gehen sie aber nicht einfach aus und hren auf zu leuchten, sondern da passiert etwas viel Spannenderes.

    Wenn der Stern seine ganze Energie verbraucht hat, dehnt er sich aus und wird dabei riesengro. Unsere Sonne zum Beispiel wird so gro, dass sie bis an die Erde heranreicht und sogar die Planeten Merkur und Venus verschluckt. Dann auf einmal strzt der Stern in sich zusammen und explodiert kurze Zeit spter. Die Explosion ist so gewaltig, dass der ganze Stern in Fetzen gerissen wird. Sogar die Planeten, die um den Stern kreisen, werden in den Weltraum geschleudert. Die Explosion ist mehrere Wochen lang zu sehen. Whrend dieser Zeit leuchtet die

    Supernova so hell wie eine ganze Milchstrasse mit 100 Milliarden Sternen zusammen. Wrde in der Nhe der Sonne ein solcher Stern in die Luft fliegen, wre er so hell, dass man ihn sogar am Taghimmel sehen knnte. Nach ein paar Jahren, wenn die Supernova abgeklungen ist, kann man die Fetzen des Sterns beobachten, die nun im leeren Weltraum treiben.

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    Wie gro knnen Sterne werden?

    Ihr habt vielleicht schon im Kapitel ber die Sonne gelesen, dass die Erde winzig klein ist, wenn man sie neben die Sonne stellt. Die Sonne ist allerdings nur ein kleiner Stern, es gibt nmlich Sterne, die sind noch 1000mal grer als unsere Sonne. Wenn ihr euch das nicht so richtig vorstellen knnt, macht doch einfach mal ein kleines Experiment: nehmt aus der Schule mal ein Stck rote Kreide mit nach Hause. Damit malt ihr einen Kreis auf die Strasse, der einen Meter gro ist. Wenn ihr nicht genau wisst, wie viel ein Meter ist, knnt ihr ja mal eure Eltern fragen. Wenn ihr damit fertig seid, malt den Kreis aus und wenn ihr Lust habt, knnt ihr auch noch ein paar Flammen an die Auenseite des Kreises zeichnen. Das ist jetzt euer Riesenstern. Nun holt ihr euch eine Stecknadel mit einem gelben Kopf und legt sie neben den Stern. Der kleine Stecknadelkopf ist die Sonne und das groe rote der Riesenstern. Jetzt knnt ihr euch anschauen, wie winzig die Sonne zu einem solchen Riesenstern ist. Es gibt aber auch Sterne, die sind viel kleiner als die Sonne. Die nennt man dann Zwergsterne. Haben Sterne alle die gleiche Farbe?

    Nein, wenn ihr mal genau in den Himmel schaut, dann seht ihr, dass die Sterne nicht alle die gleiche Farbe haben. Die meisten Sterne leuchten weilich, es gibt aber auch welche, die blau oder orange leuchten. Das kann man am besten mit einem Fernglas oder einem Teleskop sehen.

    Die unterschiedliche Farbe kommt daher, weil die Sterne nicht gleich hei sind. Je klter ein Stern ist, umso rtlicher leuchtet er. Heie Sterne dagegen leuchten blulich. Unsere Sonne ist mit 6000C eher mittelhei, so dass sie gelb leuchtet. Ihr knnt die Temperaturen von Sterne also ganz einfach bestimmen, wenn ihr euch die Farbe eines Sterns anschaut: blulich: 40.000C weilich: 10.000C gelblich: 6.000C rtlich: 3.500C

    Probiert es einmal aus und versucht mal, mit einem Fernglas die Temperatur von hellen Sternen zu bestimmen.

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    Wie weit sind die Sterne entfernt?

    Das ist ganz unterschiedlich. Auf jeden Fall sind Sterne so weit weg, dass man die Entfernung nicht mehr in Kilometern angeben kann. Das gibt nmlich eine riesengroe Zahl. Deswegen haben sich die Astronomen eine neue Lngenangabe ausgedacht. Sie messen die Entfernung in Lichtjahren. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurcklegt. Wenn das Licht also ein Jahr durch den Weltraum geflogen ist, dann ist es genau ein Lichtjahr weit gekommen. Der nchste Stern heit "alpha Centauri" und ist 4 Lichtjahre von uns entfernt. Dann kommt ein Stern mit dem Namen "Sirius", der knapp 9 Lichtjahre von uns entfernt ist. Wie viele Sterne kann man am Himmel sehen?

    Mit dem bloen Auge knnt ihr am Himmel ungefhr 2000 Sterne sehen und wenn ihr ganz genau hinschaut, auch 3000. Es werden aber viel mehr, wenn ihr zum Beispiel ein Fernglas nehmt. Damit knnt ihr 100.000 Sterne anschauen. Mit einem Teleskop sind es dann schon 10 Millionen Sterne. Je grer also das Fernglas oder das Teleskop ist, umso mehr Sterne kann man damit sehen. Was ist der Polarstern?

    Der Polarstern steht genau im Norden. Wenn es dunkel ist, msst ihr also nur nach Norden schauen, dann seht ihr ihn. Viele Leute denken, dass der Polarstern ein ganz besonders heller Stern ist, aber das stimmt nicht. Er leuchtet zwar hell, aber auch nicht heller als andere Sterne. Von der Erde ist der Polarstern 430 Lichtjahre entfernt. Er leuchtet ber 2000mal heller als die Sonne, das heit, dass er auch recht gro ist. Wenn man die Sonne und den

    Polarstern nebeneinander stellen wrde, dann wre der Polarstern fnfmal so gro wie die Sonne. Ihr knnt euch das vielleicht besser vorstellen, wenn ihr eine Kiwi neben einen Fuball legt. Wie finde ich den Polarstern?

    Wenn ihr den groen Wagen kennt, dann knnt ihr den Polarstern ganz einfach finden. Ihr msst einfach nur die vordere Achse des groen Wagens fnfmal verlngern, dann kommt ihr automatisch dorthin.

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    Warum funkeln die Sterne?

    Sterne funkeln nicht wirklich, sondern nur, weil das Licht der Sterne durch unsere Atmosphre muss. Wie ihr bestimmt wisst, gibt es in der Luft Verwirbelungen durch den Wind. Und wenn das Licht des Sterns in eine solche Verwirbelung hinein gert, fngt der Stern an zu funkeln.

    Wenn ihr die Sterne vom Weltraum aus beobachtet, dann knnt ihr sehen, dass die Sterne aufhren zu funkeln. Warum leuchten manche Sterne heller

    als andere?

    Das kann zwei unterschiedliche Grnde haben. Ihr habt ja weiter oben schon gelesen, dass etwas umso dunkler wird, je weiter es von uns entfernt ist. Das war der Versuch mit der Taschenlampe. Wenn ein Stern also sehr schwach leuchtet, dann kann es sein, dass er sehr weit von uns entfernt ist.

    Ein anderer Grund ist, dass manche Sterne heller leuchten als andere. Zum Beispiel gibt es Sterne, die bis zu einer Million mal heller leuchten als unsere Sonne. Wenn man also die Sonne und diesen Stern in die gleiche Entfernung setzt, dann wrde die Sonne viel schwcher leuchten. Auf dem Bild oben seht ihr Sirius, den hellsten Stern am Himmel. Warum fallen die Sterne nicht vom Himmel?

    Frher hat man gedacht, dass die Sterne am Himmel festgenagelt sind und deswegen nicht auf die Erde herunterfallen knnen. Das ist natrlich falsch. Heute kennen wir die richtige Antwort: Sterne fallen deswegen nicht vom Himmel, weil sie sehr sehr weit von uns entfernt sind. Sternschnuppen sind brigens keine Sterne, die vom Himmel fallen, sondern kleine Sandkrnchen, die in die Erdatmosphre eintreten. Was dabei genau passiert, knnt ihr im Kapitel "Sternschnuppen" nachlesen.

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    Wie sieht ein Stern in einem Fernrohr aus?

    Weil die Sterne so weit von uns entfernt sind, sieht man auch mit dem Teleskop nur klitzekleine Punkte. Nur mit den allergrten Teleskopen der Welt kann man die Sterne als winzige Scheibchen sehen.

    Knnen wir zu den Sternen fliegen?

    Nein, das geht heute noch nicht. Selbst mit den schnellsten Raketen wren wir ber 10.000 Jahre unterwegs. Um zu den Sternen zu fliegen, bruchten wir Raumschiffe, die 1000mal schneller sind als die schnellsten Raketen. Aber die sind noch nicht erfunden. Doch wer wei, wie es in hundert oder zweihundert Jahren aussieht. Vielleicht knnen wir dann wirklich zu den Sternen fliegen

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    Sternbilder und ihre Geschichten Bestimmt kennen die meisten von euch den groen Wagen. Das ist ein Sternbild, das bei uns am Himmel zu sehen ist. Je nachdem, wann ihr geboren wurdet, habt ihr euer eigenes Sternbild, das man dann Sternzeichen nennt. Hier knnt ihr alles darber erfahren, zum Beispiel, wer die Sternbilder erfunden hat, wie sie aussehen, wer darber entscheidet, was man fr ein Sternzeichen ist und welche Geschichten die Sternbilder erzhlen. Was ist ein Sternbild?

    Wenn ihr mal an den Himmel schaut, dann seht ihr da oben ein ziemliches Gewimmel von Sternen. Das ganze sieht sehr chaotisch aus. Aus der Schule kennt ihr bestimmt "Malen

    nach Zahlen". Da muss man Punkte in der richtigen Reihenfolge mit Strichen verbinden. Und genau das haben die Menschen mit den Sternen gemacht. Sie haben die Sterne so verbunden, dass sie die Umrisse von Tieren und Gegenstnden darstellen. Diese Figuren haben sie dann Sternbilder genannt. Wenn ihr in den Nachthimmel schaut, dann knnt ihr euch ja selbst einmal Figuren ausdenken. Alles was ihr dazu braucht, ist ein bisschen Phantasie. Probiert es mal aus... Knnt ihr erraten, welche Sternbilder auf dem linken Bild zu sehen sind?

    Erzhlen Sternbilder Geschichten?

    Alle Sternbilder haben eine Geschichte. Die Geschichten sind schon ber eintausend Jahre alt. Die meisten wurden von den Griechen erfunden. Deswegen hat man diesen Geschichten auch einen Namen gegeben, der aber sehr kompliziert ist: man nennt sie "griechische Mythologie"

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    Wer hat den Sternbildern die Namen gegeben?

    Die meisten Sternbilder wurden von den alten Griechen benannt. Sie haben sich auch die ganzen Figuren ausgedacht. Aber auch im Mittelalter hat man noch ein paar Sternbilder benannt. Herausgekommen sind dann so komische Namen wie: "chemischer Ofen", "Bildhauer" oder auch "Luftpumpe". Man hat den Sternbildern deswegen die Namen gegeben, weil man auf die technischen Fortschritte in dieser Zeit sehr stolz war.

    Wie viele Sternbilder gibt es?

    Insgesamt gibt es am Himmel 88 Sternbilder. Das ist schon sehr viel, aber von Deutschland kann man nicht alle sehen, da einige Sternbilder nur von Australien oder von anderen Orten auf der Sdhalbkugel zu sehen sind. Kann man auch heute noch Sternbilder

    erfinden?

    Nein, das geht leider nicht mehr, weil schon alle Sterne verbraucht sind.

    Auerdem gibt es am Himmel kein Platz mehr fr neue Sternbilder. In welchem Sternbild steht der Polarstern?

    Der Polarstern steht im Sternbild "kleiner Br". Viele Leute sagen zu dem kleinen Bren auch "kleiner Wagen", weil er aussieht, wie ein kleiner Karren, den man hinter sich herziehen kann. Was sind die Tierkreiszeichen?

    In einem Jahr wandert sie Sonne einmal ber den ganzen Himmel. Dabei luft sie durch 12 Sternbilder hindurch, die man Tierkreiszeichen nennt. Das Sternbild, in dem die Sonne bei eurer Geburt steht, ist euer Tierkreiszeichen. Man kann sich also nicht aussuchen, was man als Sternzeichen sein will. In jeder Zeitung findet man Horoskope. Es gibt Leute, die behaupten, dass die Sterne die Zukunft vorhersagen knnen. Das stimmt aber nicht. Auch kann man aus den Sternzeichen nicht herauslesen, wie euer Charakter ist.

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    Welche Sternzeichen gibt es?

    Wie wir oben gelernt haben, gibt es zwlf Tierkreiszeichen. Die heien:

    Steinbock Wassermann Fische Widder Stier Zwillinge Krebs Lwe Jungfrau Waage Skorpion Schtze Auf dem Bild knnt ihr erkennen, dass die Sonne gerade im Sternbild Lwe steht.

    Die rote Linie zeigt euch, durch welche Sternbilder die Sonne laufen kann. Da ihr jetzt schon viel ber Sternbilder erfahren habt, wollen wir einmal schauen, was sie fr Geschichten zu erzhlen haben. Der groe Br

    Es gab einmal eine Frau mit dem Namen "Kallista". Sie hatte zwar einen Freund, der sie geliebt hat, aber irgendwie war ihr das nicht genug. Deswegen hat sie von einem anderen Mann ein Kind bekommen. Die Frau von diesem Mann hat das rausgekriegt und wollte Kallista deswegen umbringen. Weil Kallista Angst hatte, ist sie davongelaufen und hat ihr Baby ganz alleine zurckgelassen. Nach vielen Jahren hat sie ihren Sohn getroffen, der so richtig sauer war, weil sie ihn damals allein gelassen hat. Deswegen wollte er sie umbringen und hat einen Speer nach ihr geworfen. Aber kurz bevor der Speer sie getroffen hat, wurde sie in eine Brin verwandelt und an den Himmel gesetzt. Ihr Sohn wurde auch an den Himmel verpflanzt und muss nun bis in alle Ewigkeit als Brenhter auf seine Mutter aufpassen.

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    Die Cassiopeia

    Cassiopeia war die Frau eines mchtigen Knigs. Eines Tages sa sie am Ufer eines See's und kmmte sich die Haare. Als sie sich im Wasser spiegelten, sagte sie, dass ihre

    Haare noch viel schner wren als die der Nereiden. Die Nereiden lebten in dem See, denn sie waren Seejungfrauen. Als sie das hrten, wurden sie ziemlich sauer auf Cassiopeia und schickten ihr ein Meeresungeheuer, das sie aufessen sollte. Weil der Knig seine Frau aber nicht verlieren wollte, nahmen die beiden ihre Tochter und ketten sie an einen Felsen. Sie wollten nmlich, dass sie von dem Meeresungeheuer gefressen werden sollte. Als Andromeda, so hie die Tochter, da an ihrem Felsen hing, kam ein mutiger junger Mann vorbei und rettete sie.

    Aber weil Cassiopeia immer noch behauptet hat, dass sie schnere Haare wie die Seejungfrauen htte, wurde sie zur Strafe an den Himmel verbannt. Der Orion

    Orion war der Sohn eines griechischen Gottes und konnte ber das Wasser gehen. Eines

    Tages traf er ein Mdchen, das ihm sehr gefallen hat. Aber leider wollte die nichts von ihm wissen, da sie ihn nicht hbsch fand. Aber Orion gab nicht auf und machte ihr viele Geschenke. Nach ein paar Wochen war der Vater des Mdchens so sehr von Orion genervt, dass er ihn kurzerhand blind machte. Weil Orion nun nichts mehr sehen konnte, stolperte er irgendwie nach Hause. Auf dem Weg dorthin traf er einen Mann, der ihm erzhlte, dass er wieder sehen knnte, wenn er immer in Richtung Sonnenaufgang laufen wrde. Das hat Orion gemacht und schon bald war er nicht mehr blind.

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    Daheim angekommen, traf er wieder eine Frau. Sie hie "Artemis". Als ihre Mutter von einem Skorpion angegriffen wurde, wollte er sie retten und wurde dabei selbst durch einen Stich gettet. Aber weil er so viel Mut bewiesen hatte, wurde er an den Himmel versetzt. Aber auch der Skorpion ist am Himmel und verfolgt nun den armen Orion, der nun bis in alle Ewigkeit vor dem Skorpion davonlaufen muss. Der Lwe

    Der Lwe war der Knig der Tiere. Er lebte in einer Hhle mit zwei Ausgngen. Direkt neben der Hhle war eine kleine Stadt und wenn der Lwe Hunger hatte, ist er kurz in die Stadt gelaufen und hat einen der Bewohner gegessen. Das fanden die Leute natrlich nicht sehr witzig und deshalb waren sie sehr froh, als ein Held in ihre Stadt kam. Er hie "Heracles" und wollte den Lwen besiegen. Zuerst versuchte er, den Lwen mit ganz vielen Pfeilen zu tten, aber der Lwe verschwand einfach durch das Hintertrchen in seiner Hhle. Als er wieder in seiner Hhle war, hat Heracles einen groen Stein genommen und den Hintereingang verschlossen. Dann ist er mit seiner Keule in die Hhle marschiert und hat den Lwen nach einem langen Kampf gettet. Die Bewohner waren sehr froh und haben Heracles mit viel Gold und Edelsteinen belohnt. Der Rabe

    Eines Tages wollte der Gott Apollo einem Freund ein Geschenk machen und schickte seinen Raben los, damit dieser Wasser holt. Der Rabe hat sich einen Becher geschnappt

    und ist losgeflogen. Als er fast an der Quelle war, sah er einen Feigenbaum, an dem ein paar Feigen hingen. Leider waren seine Lieblingsfrchte noch nicht reif und so setzte sich der Rabe auf einen Ast und wartete. Apollo war natrlich stinkesauer auf seinen Raben, weil er sein Wasser nun selbst holen musste. Nach ein paar Tagen waren die Feigen reif und der Rabe hat sich den Bauch vollgeschlagen. Da ist ihm eingefallen, dass er ja eigentlich Wasser holen sollte. Weil er keinen rger wollte, hat er sich eine Ausrede ausgedacht. Er hat eine Schlange

    gefangen, ist mit ihr zurck zu Apollo geflogen und hat behauptet, dass die Schlange ihn nicht an die Quelle lassen wollte.

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    Aber Apollo hat die Lge erkannt und zur Strafe hat er den Raben an den Himmel verbannt. Auerdem kann der Rabe nichts mehr trinken, so dass er bis heute eine krchzende Stimme hat. Der Krebs

    Knnt ihr euch noch an Heracles erinnern, der mit dem Lwen gekmpft hat? Als ihm eines Tages langweilig war, hat sich Heracles auf den Weg in einen Sumpf gemacht, um dort wieder mit einem Ungeheuer zu kmpfen. Als er so am Kmpfen war, hat sich von hinten ein kleiner Krebs angeschlichen und den Helden in den Fuss gezwickt. Heracles ist dann wie wild auf einem Fu herumgehpft und htte den Kampf deswegen fast verloren. Hera war eine Frau, die Heracles berhaupt nicht leiden konnte. Sie hat von diesem Missgeschick erfahren und den kleinen Krebs zum Dank dafr an den Himmel gesetzt.

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    Schwarze Lcher Schwarze Lcher gehren zu den seltsamsten Gebilden im ganzen Universum. Auch heute wei man noch nicht so genau, was schwarze Lcher eigentlich sind. Hier erfahrt ihr aber trotzdem alles, was die Wissenschaftler bisher herausgefunden haben: ihr knnt lesen, wie schwarze Lcher entstehen, wie gro sie werden knnen, ob sie tatschlich so gefhrlich sind und ob sie Sterne aufessen knnen. Was ist ein schwarzes Loch?

    Ein schwarzes Loch ist ein sehr geheimnisvolles Gebilde, das entstehen kann, wenn ein sehr schwerer Stern am Ende seines Lebens explodiert. Stellt euch einmal eine Kirsche vor. Die hat auen das Fruchtfleisch und innen einen Kern. Bei einem Stern ist es

    genauso; der hat auen eine Schicht aus Gas und innen einen kleinen und harten Kern. Knnt ihr euch vorstellen, wie das aussieht? Wenn der Stern jetzt explodiert, werden die ueren Schichten in den Weltraum geschleudert, aber der Kern strzt immer schneller in sich zusammen. Er wird also immer kleiner und kleiner. War er am Anfang noch 10.000 Kilometer gro, schrumpft er auf 100 Kilometer, auf einen Kilometer, auf 10 Meter, auf einen Zentimeter, auf einen Millimeter. Er schrumpft so lange, bis er so klein ist, dass man ihn nicht

    mehr sehen kann. Wenn der Kern kleiner als eine bestimmte Lnge ist, bildet sich an der Stelle, an der vorher der Stern war, mitten im Universum ein Loch. Und jetzt wird es ganz seltsam: der Kern verschwindet aus dem Universum in das Nichts. Niemand wei, wo der Kern dann ist. Er ist einfach weg... Es ist nur noch ein Loch da, in das alles hineinfllt, was dem Loch zu nahe kommt. Und wenn einmal etwas hinein gefallen ist, dann bleibt es fr immer und ewig darin gefangen. Nichts kann wieder aus einem schwarzen Loch herauskommen! Wer einmal mit einem Raumschiff in ein schwarzes Loch fliegt, wird fr immer darin gefangen sein. Viele Leute denken, dass schwarze Lcher etwas ganz gefhrliches sind, aber das ist nicht so. Wenn man weit genug von einem schwarzen Loch entfernt ist, machen einem

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    diese Dinger berhaupt nichts. Was meint ihr, was passieren wrde, wenn wir die Sonne durch ein schwarzes Loch ersetzen, das genauso schwer wie die Sonne ist? Die Antwort ist, dass berhaupt nichts passiert, auer dass es dunkel wird, weil schwarze Lcher ja nicht leuchten knnen. Aber ansonsten umkreist die Erde das schwarze Loch so, als wre es die Sonne. Ihr seht also, dass schwarze Lcher berhaupt nicht gefhrlich sind, wenn man nur weit genug von ihnen entfernt ist. Wenn man natrlich versucht, mit einem Raumschiff ganz nahe zu einem schwarzen Loch

    zu fliegen, dann kann es schon sein, dass man verschluckt wird, wenn man nicht aufpasst. Warum sind schwarze Lcher schwarz?

    Schwarze Lcher sind deswegen schwarz, weil nicht einmal Licht einem solchen Objekt entfliehen kann. Wenn also aus dem Loch kein Licht rauskommt, dann ist es darin sehr sehr dunkel und genau das ist der Grund, warum man schwarze Lcher nicht sehen kann. Wenn man mit einer Rakete durch den

    Weltraum fliegt, muss man also schon sehr aufpassen, dass man nicht in die Nhe von einem solchen Ding kommt. Man sieht sie ja nicht... Was ist im Innern eines schwarzen Lochs?

    Das wei man auch heute nicht so genau. Vor einigen Jahren dachte man, dass dort ein winzig kleiner Punkt ist, der unendlich klein ist. Diesem Punkt hat man den komplizierten Namen "Singularitt" gegeben. Dass das nicht stimmen kann, wissen die Forscher heute, aber was sich dann tatschlich dort befindet, das wird wohl noch einige Jahre ein Rtsel bleiben. Wie gro sind schwarze Lcher?

    Das hngt von der Masse des Loches ab. Das hrt sich jetzt zwar seltsam an, dass ein Loch etwas wiegen kann, aber es ist halt so. Je schwerer ein schwarzes Loch ist, umso schwerer ist es. Wenn das schwarze Loch so schwer wie die Erde ist, dann wre es gerade einmal einen Zentimeter gro. Und wenn es soviel wiegt, wie die Sonne, wre es so gro wie Karlsruhe, was also auch nicht gerade viel ist. Ihr seht also, dass schwarze Lcher sehr klein sind.

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    Was sind die grten schwarzen Lcher?

    Diese Lcher haben einen besonderen Namen: man nennt sie Quasare. Sie knnen bis zu einer Milliarde mal so schwer wie die Sonne werden und sind damit so gro wie unser ganzes Planetensystem. Mit der schnellsten Rakete bruchte man 25 Jahre, um einmal um dieses riesige schwarze Loch herumzufliegen. Quasare sind sogar so gro, dass sie pro Jahr bis zu 20 Sterne verschlingen knnen.

    Auf dem Bild knnt ihr einen solchen Quasar sehen. Obwohl im Zentrum ein schwarzes Loch sitzt, ist es dort nicht dunkel, sondern sehr hell. Das kommt daher, weil dieses Monster gerade dabei ist, einen Stern zu zerreien und zu verschlingen. Das Gas strzt wie in einem Strudel in das schwarze Loch und wird dabei bis zu 5 Millionen Grad hei. Und wenn etwas sehr hei wird, fngt es an zu leuchten. Wie bei einer Glhbirne oder einer Herdplatte. Aber das ist noch nicht alles. Ein Teil des Gases wird gebndelt und in zwei

    gewaltigen Strahlen mit Lichtgeschwindigkeit nach auen geschleudert. Diese Strahlen nennt man Jets. Ihr seht also, dass man einem solchen riesigen schwarzen Loch lieber nicht zu nahe kommen sollte, denn das knnte sehr gefhrlich werden. Wo ist das nchste riesige schwarze Loch?

    Das sitzt im Zentrum unserer Milchstrasse und lauert dort wie eine Spinne in ihrem Netz auf einen Stern. Auch das ist ein sehr groes und schweres schwarzes Loch, denn es wiegt fast 3 Millionen Mal so viel wie die Sonne. Sobald ein Stern diesem schwarzen Loch zu nahe kommt, wird er eingefangen, zerrissen und aufgefressen. Aber momentan muss das schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstrasse hungern, weil kein Stern in der Nhe ist, den es aufessen knnte. Ihr msst euch jetzt aber keine Sorgen machen, dass unsere Sonne diesem Monster zu nahe kommen kann, denn sie ist ber 30.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt und wird es auch immer bleiben.

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    Was passiert, wenn man einem schwarzen Loch zu nahe kommt?

    Das sollte man besser nicht tun, denn das kann ziemlich gefhrlich werden. Wenn wir mit unserem Raumschiff bis auf wenige tausend Kilometer an das schwarze Loch herankommen, dann merken wir auf einmal, wie unsere Fe immer mehr in Richtung des

    schwarzen Loches gezogen werden, whrend unser Kopf genau in die andere Richtung will. Wir werden also wie eine Spaghetti auseinander gezogen. Wie sich das anfhlt, knnt ihr ja mal zusammen mit eurem Freund oder eurer Freundin ausprobieren. Hngt euch an eine Stange und sagt dem anderen, er soll so fest an euren Fen ziehen, wie er nur kann. Natrlich nur so stark, dass ihr euch noch an der Stange festhalten knnt. Passt aber auf, dass ihr euch dabei nicht wehtut. Kommen wir noch nher an das schwarze

    Loch, dann wird diese Kraft so stark, dass wir uns gar nicht mehr zusammen rollen knnen, weil der Kopf und die Fe immer strker auseinander gezogen werden. Sptestens jetzt sollten wir umkehren, denn tun wir das nicht, sterben wir, weil wir die groen Anziehungskrfte nicht mehr aushalten knnen. Dann gbe es niemanden mehr, der das Raumschiff fliegen knnte und wir strzen in Richtung schwarzes Loch. Mit der Zeit wird auch unser Raumschiff auseinander gerissen und zerstrt werden. Kurz bevor alles in das schwarze Loch strzt, sind wir und unsere Rakete zu kleinen Schnipseln geworden, die nacheinander in das schwarze Loch fallen und nie wieder daraus hervorkommen. Wie viele schwarze Lcher gibt es?

    Man schtzt, dass es in unserer Milchstrasse bis zu einer Million schwarzer Lcher gibt. Das hrt sich zwar sehr viel an, aber da unsere Galaxie so riesig gro ist, liegen die schwarzen Lcher sehr weit auseinander. Auerdem befinden sich die meisten schwarzen Lcher im Zentrum von unserer Milchstrasse, das fast 30.000 Lichtjahre von uns entfernt ist. Es kann also nicht passieren, dass der Erde ein solches schwarzes Loch zu nahe kommt.

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    Kann man mit schwarzen Lchern Zeitreisen machen?

    Ja, das kann man. Man kann aber nur in die Zukunft reisen, nicht in die Vergangenheit. Um eine solche Zeitreise zu machen, braucht man ein gutes Raumschiff und ein sehr

    groes, schwarzes Loch. Am besten man nimmt das, was im Zentrum unserer Milchstrasse ist. Nun muss man auf das schwarze Loch zusteuern und immer weiter an das Loch herankommen. Kurz vor der Oberflche des Lochs stoppt man und umkreist es. Hier am Rand vergeht die Zeit viel langsamer als im restlichen Universum. Wenn man also eine Stunde hier bei dem schwarzen Loch bleibt, sind im restlichen Universum bis zu einer Million Jahre vergangen. Wenn wir nach zehn Stunden wieder nach oben fliegen, sind wir 10 Millionen Jahre in die Zukunft gereist.

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    Die Milchstrasse und Galaxien Wenn ihr am Sommer an den Himmel schaut, ist euch vielleicht schon mal ein schwaches Leuchten aufgefallen, das sich quer ber den Himmel zieht. Das ist die Milchstrasse. Aber was ist die Milchstrasse berhaupt, wann kann man sie am besten sehen, besteht sie wirklich aus Milch und kann man auf ihr laufen? Das alles und noch viel mehr knnt ihr auf dieser Seite nachlesen.

    1. Die Milchstrasse Wann kann ich die Milchstrasse sehen?

    Am besten ist die Milchstrasse im Sommer und am Anfang des Herbstes zu beobachten. Dann kann man sie nach Einbruch der Dunkelheit hoch am Himmel als zart leuchtendes Band sehen.

    Um die Milchstrasse gut sehen zu knnen, sollte man aber einen dunklen Himmel haben. Am besten kann man sie von einem Feld oder noch besser von einem hohen Berg aus sehen. In der Stadt kann man die Milchstrasse so gut wie berhaupt nicht erkennen, weil da der Himmel viel zu hell ist. Es gibt brigens eine Sommer- und eine Wintermilchstrasse. Letztere ist aber viel schwcher als die Sommermilchstrasse, so dass man sie nur von einem hohen Berg aus sehen kann und auch dann sieht man nur ein schwaches Leuchten.

    Aus was besteht die Milchstrasse?

    Frher dachte man, dass die Milchstrasse aus Milch besteht, die jemand ber den Himmel geleert hat. Das stimmt natrlich nicht. In Wirklichkeit besteht die Milchstrasse aus Millionen von schwachen Sternen, die sanft vor sich hinglimmen. Sie leuchten so schwach, dass unser Auge die einzelnen Sterne nicht erkennen kann, sondern nur ein schwaches Band erkennt.

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    Dass die Milchstrasse wirklich aus Millionen von Sternen besteht, knnt ihr selbst einmal erforschen. Alles was ihr dazu braucht, ist ein kleines Fernglas. Wartet, bis es im Sommer dunkel geworden ist und richtet euer Fernglas auf die Milchstrasse. Dann knnt ihr viele viele Sterne sehen, die man kaum noch zhlen kann. Wieviele Sterne gibt es in der Milchstrasse?

    Die Sterne hat noch keiner nachgezhlt, weil es nmlich viel zu viele sind. Aber die Wissenschaftler haben ein wenig gerechnet und sind auf eine Zahl von 100 Milliarden

    gekommen. Diese Zahl ist so riesig, dass man sie sich berhaupt nicht vorstellen kann. Was meint ihr, wie lange ihr brauchen wrdet, um alle Sterne zu zhlen? Eine Woche, einen Monat oder sogar ein ganzes Jahr? Nein, es dauert noch viel lnger! Ihr wrt fast 4000 Jahre beschftigt, um alle Sterne zu zhlen. Wenn euch mal ganz langweilig ist, knnt ihr ja mal damit anfangen... Auf dem linken Bild seht ihr einen kleinen Ausschnitt aus der Milchstrasse.

    Was ist der dunkle Streifen in der Milchstrasse?

    Der dunkle Streifen ist Staub. Er verdunkelt das Licht der dahinter liegenden Sterne, so dass wir sie nicht mehr sehen knnen. Deswegen ist es an diesen Stellen dunkel. Der Staub besteht aus winzig kleinen Teilchen, die sich zu Wolken zusammenballen. Wenn ihr mal im Sommer auf dem Feld steht und die Milchstrasse anschaut, dann knnt ihr diesen dunklen Streifen sogar mit dem bloen Auge sehen. Versucht es einmal! Kann man auf der Milchstrasse laufen?

    Nein, das geht nicht, weil die Milchstrasse ja aus vielen Sternen besteht. Aber frher hat man tatschlich gedacht, dass dort oben Auerirdische mit ihren Ufo's rumflitzen.

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    Wie weit ist die Milchstrasse weg?

    Die Sterne in der Milchstrasse sind meistens 3000 bis 5000 Lichtjahre von der Sonne weg. Das heit, das Licht von diesen Sternen hat 5000 Jahre gebraucht, um bis zu uns zu kommen. Wenn wir versuchen wrden, mit einer Rakete zu diesen Sternen zu fliegen, wren wir ber eine Million Jahre unterwegs. Warum ist die Milchstrasse ein Band?

    Um das zu verstehen, mssen wir uns einmal anschauen, wie die Milchstrasse aussieht, wenn wir mit e