Athletik, Technik, Emotion · Kompetenzzentrum für Athletik, Technik und Emotion Die Sportschule...

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Die Sportschule der Bundeswehr Athletik, Technik, Emotion

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Die Sportschule der Bundeswehr

Athletik, Technik, Emotion

Kompetenzzentrum für Athletik, Technik und Emotion

Die Sportschule der Bundeswehr stellt sich vor

Die Sportschule der Bundeswehr bildet in

erster Linie junge Unteroffiziere und Of-

fiziere zu Sportausbildern aus. Diese Arbeit

beschäftigt sich unmittelbar mit Soldaten

und wird für Soldaten ausgeübt. Sport ist

für Ziele der Gesunderhaltung, Wiederher-

stellung nach Erkrankung und Optimierung

der Leistungsfähigkeit nicht mehr wegzu-

denken. Bei stark gestiegenen Anforderun-

gen an die Soldaten, ist es wichtiger als je

zuvor, dass dieser Ausbildungsauftrag ziel-

gerichtet und verantwortungsvoll wahr-

genommen wird. Die Erlebnisbereiche

Sport, Training und Leistung sind geeignet,

über die physiologische Komponente hin-

aus, auch das Verständnis für Training, Tol-

eranz und zielgerichtetes gemeinschaftlich-

es Handeln zu entwickeln. Das Handeln im

Sport in der Bundeswehr zielt darauf ab, die

eigenen funktionalen Zielsetzungen zu er-

füllen und zugleich integrativer Bestandteil

des Sports in der Gesellschaft zu sein. Eine

wesentliche Aufgabe der Sportschule der

Bundeswehr besteht darin, diese hohen An-

forderungen in die Ausbildung einfließen

zu lassen. Die Entwicklung und Realisierung

zeitgemäßer Lösungen erfolgt in enger Ko-

operation mit dem Deutschen Sportbund

und seinen Spitzenverbänden. Grundlagen

zur Entwicklung entsprechender Ausbil-

dungsrichtlinien werden durch eigene

sportwissenschaftliche Anwendungsfor-

schung in Abstimmung mit dem Sport-

medizinischen Institut der Bundeswehr er-

arbeitet. In Zusammenarbeit mit anderen

Institutionen der Bundeswehr und öf-

fentlichen wissenschaftlichen Einrichtun-

gen werden Empfehlungen sowohl für die

Durchführung des Trainings mit klassischen

Sportarten und Trendsportarten, als auch

für das militärische Training und Maßnah-

men der Rehabilitation und Prävention aus-

gesprochen. Zur Förderung des Spitzen-

sports sind der Sportschule die beiden

Sportfördergruppen in Warendorf und

Sonthofen truppendienstlich unterstellt. Es

ist selbstverständlich, dass auch dieser Auf-

trag nur in engster Abstimmung mit den

Spitzenverbänden des Deutschen Sport-

bundes und den Olympiastützpunkten

wahrgenommen wird. Sportanlagen, die

allen Ansprüchen genügen, der Einsatz

moderner Ausbildungstechnologie und das

angegliederte Sportmedizinische Institut

sind nicht nur für Lehrgangsteilnehmer und

Spitzensportler ein guter Grund, sich hier fit

zu machen, sondern auch das Personal der

Schule und tausende Aktive ortsansässiger

Sportvereine schöpfen daraus eine immer

neue Motivation.

Den Gewinn aus dem Miteinander und

Füreinander nutzbar machen!

Gesundheit sichern, die Leistung steigern, Belastbarkeit herstellen

Der Auftrag

Lehrgangsteilnehmern/-innen und

Spitzensportlern/innen der Bundeswehr

stehen hervorragende Sportanlagen für

die Ausbildung und das Training zur

Verfügung.

zunehmende Spezialisierung im Sport, im

Alltag und im Beruf hat auch vor den

Streitkräften nicht halt gemacht. Deshalb

muss sich der Sport in der Bundeswehr auf

neue Bedingungen einstellen. Ausbildungs-

und Trainingsprogramme müssen von da-

her den jeweils aktuellen Anforderungen

entsprechen. Über Aspekte einer tradi-

tionellen allgemeinen Sportausbildung hin-

aus, ist es notwendig, auch eine arbeits-

platzbezogene und zielgruppenorientierte

Ausbildung zu betreiben.

„No Sports“ ist nicht unsere Welt!

Die Zielgruppen des Sports in der Bun-

deswehr werden durch Grundwehrdien-

stleistende, Zeit- und Berufssoldaten

repräsentiert. Eine weitere Unterteilung

zeichnet sich durch die Truppengat-

tungszugehörigkeit und auftragsbezogene

Spezialisierung aus. Die Sportausbildung

und das Training in der Bundeswehr haben

dementsprechend ein breites Handlungs-

und Interessenspektrum abzudecken. All-

gemeine Sportausbildung und spezielle

Trainingsmaßnahmen zur Gesunderhal-

tung, zur Entwicklung der notwendigen Fit-

ness, zur Vorbereitung auf Extrembela-

stungen in Wettkämpfen und Einsätzen

sind nur einige Beispiele dafür.

In der Sportpraxis der Bundeswehr spiegeln

sich ebenso wie in der Gesellschaft die Fol-

gen der sportlichen Abstinenz wider. Die

gleichen Problemfelder treten im Hinblick

auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit auf.

Genauso ist jedoch das gesunde Leis-

tungsstreben, das Herantasten an Extrem-

belastungen und der Wille sich in Grenz-

situationen zu bewähren, vertreten. Neben

den traditionellen sportlichen Aktivitäten

rückt jedoch für die Zielgruppen die

gesundheitliche Bedeutung mehr und

mehr in den Vordergrund, denn es ist nicht

mehr selbstverständlich, dass junge Men-

schen gesund und leistungsfähig sind.

Andererseits stellt der militärische Dienst

nach wie vor hohe Anforderungen auch an

die körperliche Leistungsfähigkeit. Die

Der militärische Dienst stellt hohe

Anforderungen an die Leistungs-

fähigkeit.

Ziele: Die Grundlagen dafür zu

schaffen, dass alle Soldaten/-innen die

Anforderungen des militärischen

Dienstes mit geringstem

gesundheitlichem Risiko absolvieren

können und Spitzensportler/-innen der

Bundeswehr in die Lage versetzt

werden, ihr Leistungspotenzial optimal

auszuschöpfen.

Die Zielgruppen

Lösungen aufzeigen, Aktivitäten auslösen und Leistungsbereitschaft wecken.

Die Eckpfeiler

Grafik oben:

Physiologische Gesetzmäßigkeiten

bestimmen die Ausgangsposition zur

Entwicklung trainingswissenschaftlicher

Konzepte. Diese erfahren in der

Ausbildung und Lehre ihren

Praxisbezug.

Drei handlungsbestimmende Faktoren

stehen dabei im Vordergrund. Ausgangs-

punkt ist die Energie. Der menschliche

Organismus ist in der Lage, Nährstoffe in

verwertbare Muskelenergie umzuwandeln,

er kann diese in Muskelarbeit überführen

und letztlich damit seinen Körper oder an-

dere Gegenstände in Bewegung versetzen.

Er kann also mechanisch gesehen, Arbeits-

leistung vollbringen. Die Muskulatur ist für

diese Arbeitsleistung zuständig und

repräsentiert damit den zweiten

wesentlichen Leistungsfaktor.

Gehirn und Nerven bilden die Schaltzen-

trale für Steuerungs- und Regelungs-

prozesse. Dieses System steht stellvertre-

tend für den dritten Leistungsfaktor, denn

es sorgt unter anderem nicht nur dafür,

dass solche Arbeitsvorgänge möglichst ziel-

gerichtet und ökonomisch ablaufen. Zu-

gleich wird in dieser Zentrale auch darüber

entschieden, ob sie überhaupt stattfinden

und mit welchem Nachdruck sie verfolgt

werden. Das bedeutet: Auch das psycholo-

gische Leistungspotenzial wird über dieses

System beeinflusst.

Kopf, Herz und Hand bilden eine Tatein-

heit von drei Leistungssystemen!

Historisch gesehen begann das Verstehen

der Zusammenhänge zwischen den leis-

tungsbestimmenden Faktoren mit einer

nachbeschreibenden Erklärungslehre und

führte zunächst zu einer Parallelentwick-

lung in verschiedensten wissenschaftlichen

Disziplinen. Mit zunehmendem Wissens-

stand eröffnete sich nicht nur die

Möglichkeit der Voraussage, sondern er

förderte zugleich die Entwicklung einer

gemeinsamen Betrachtung der Funktionen,

die das menschliche Handlungsvermögen

bestimmen. Dass Leistung nicht aus dem

Nichts kommt und nicht in ein Nichts ver-

schwindet, ist eine aus der Physik bekannte

Tatsache. Mittlerweile ist es auch in der

Sportwelt unstrittig, dass mit Kondition

alleine keine zielgerichtete Trainingsmaß-

nahme mehr begründet werden kann. Psy-

chologische und bewegungstechnische

Prozesse bestimmen das Maß der

Leistungsfähigkeit entscheidend mit. In der

Leistungseinstellung, im Einsatzwillen und

im Maß des technischen Handlungsver-

mögens liegt ein nicht zu unterschätzendes

Leistungspotenzial. Bei der Entwicklung dif-

ferenzierter Lösungsansätze gilt es, all diese

Gesetzmäßigkeiten zu respektieren, sie zu

einem Netzwerk zu verbinden und durch

gezielte Maßnahmen so auf den mensch-

lichen Organismus einzuwirken, dass er

Anpassungsprozesse auslöst.

Zusammenhänge verstehen und gemeinsames Handeln verbessern.

Physiologie

Ausbildungund Lehre

Trainings-wissenschaft

Grafik unten:

Das Koordinationssysten, das

Energiebereitstellungssystem und das

muskuläre System bestimmen

maßgeblich die Leistungsfähigkeit.

Im Zentrum der Dienstleistungen steht der

Auftrag, einen Beitrag dazu zu leisten, jeden

Soldaten in der Entwicklung seiner Anlagen

und dem Ausgleich seiner Schwächen so zu

fördern, dass er physisch und psychisch

leistungsfähig für seinen militärischen All-

tag zur Verfügung steht und die Belastun-

gen mit geringstem gesundheitlichem

Risiko absolvieren kann. Sportausbildung

und Training haben so gesehen auch einen

präventiven Charakter, sie sind Teil der Ge-

sundheitsvorsorge und Fürsorge. Darüber

hinaus gilt es, eine positive Einstellung

dafür zu entwickeln, regelmäßig Sport zu

treiben, sich fit zu halten und das Gemein-

schaftsgefühl zu stärken. Damit diese

Dienstleistungen in der Praxis wirksam wer-

den können, hat die Qualifizierung der

Sportausbilder Vorrang vor allen anderen

Aufgaben.

Die Lehrenden an der Schule sind sich

darüber im Klaren, dass nur der Sportaus-

bilder, der am Mann arbeitet, Ziele und In-

halte zu Wirklichkeit werden lassen kann.

Das erfordert, dass die Methodik der Aus-

bildung immer auf dem neuesten Stand ist,

moderne Ausbildungsmittel eingesetzt

werden und das vorbildliche Ausbilderver-

halten auf die Zielgruppen ausgerichtet ist.

Die Ausbildung der Sportausbilder dient, in

ihrer auf den ganzen Menschen ausge-

richteten Gesamtwirkung, nicht nur der

Wissensvermittlung und der Leistungs-

steigerung. Sie ist insbesondere auch auf

die pädagogische Ausbildung ausgerichtet

und fördert die Fähigkeit im Umgang mit

Dienstleistungen Menschen. Zur Planung und Durchführung

der Lehre ist eine umfassende Ausbildungs-

unterstützung erforderlich. Dazu geht man

einer Vielzahl sportmedizinischen und

sportwissenschaftlich faszinierenden Frage-

stellungen nach. Welche Belastungen kom-

men auf den Soldaten im militärischen All-

tag zu? Welche Extrembelastungen werden

gefordert? Mit welchen Beeinträchtigun-

gen ist zu rechnen und nicht zuletzt: Wie

kommt die gefundene Problemlösung bei

der jeweiligen Zielgruppe an?

In gemeinsamer Arbeit werden Grundlagen

für Führungsentscheidungen entwickelt

und über 20 verschiedene Ausbil-

dungslehrgänge vom Übungsleiter bis zum

Fachtrainer durchgeführt.

Es werden sportliche Aktivitäten vom

Beachball bis zum Skifahren angeboten

und ungeachtet vom Geschlecht, wird von

der Rehabilitationsmaßnahme bis zum

Spitzensport jede auftragsrelevante Trai-

ningsmaßnahme unterstützt. Darüber hin-

aus werden nationale und internationale

Meisterschaften ausgerichtet und weitere

freie Kapazitäten an umliegende Truppen-

teile, ortsansässige Sportvereine und über

den Olympiastützpunkt den Spitzenver-

bänden des Deutschen Sport Bundes für

Training und Wettkampf zur Verfügung

gestellt.

Das Zukunftsmodell heißt Leistung,

denn es macht Spaß weiterzukommen!

Ausbildung und Erziehung finden ihre Grenzen im Wissen darüber. Bild oben:

Kletterer der Sportfördergruppe

Sonthofen an der Laurentiuskirche in

Warendorf.

Bilder unten:

Beispiele physischer Belastungen aus

dem militärischen Alltag.

Das Sportmedizinische Institut ist die zen-

trale Untersuchungs-, Ausbildungs- und

Forschungsstelle der Bundeswehr auf dem

Gebiet der Sportmedizin, der Prävention

und Rehabilitation. Es hat den Status eines

Untersuchungsinstitutes des Deutschen

Sportbundes. Im Vordergrund der Tätigkeit

stehen die sportmedizinische Unter-

suchung, Beratung und Betreuung von mili-

tärischen und zivilen Spitzensportlern sowie

ambitionierten Breitensportlern. Den

Schwerpunkt in der internistischen Abtei-

lung bilden Gesundheitsuntersuchung und

Leistungsdiagnostik zur Begutachtung des

allgemeinen gesundheitlichen Zustandes

und der Leistungsfähigkeit. In der or-

thopädischen Abteilung stehen die Unter-

suchung, Beratung und Behandlung von

Sportlern mit Problemen am Bewegungs-

apparat im Vordergrund. In enger Zu-

sammenarbeit mit der physiotherapeu-

tischen Abteilung wird auch eine Tagesre-

habilitation durchgeführt. Die allgemein-

medizinische Abteilung nimmt im

wesentlichen die Truppenarztfunktion mit

Behandlung der Stammsoldaten, der Ange-

hörigen der Sportfördergruppe und der

Lehrgangsteilnehmer der Sportschule der

Bundeswehr wahr. Gemeinsames Auf-

gabengebiet der drei Abteilungen ist die

Lehrtätigkeit bei der Ausbildung von San-

itätsoffizieren zu Sportmedizinern, bei der

Ausbildung von Lehrgangsteilnehmern und

Das Sportmedizinische Institut derBundeswehr

Bilder unten:

Das Sportmedizinische Institut forscht

und berät in allen medizinischen

Fragen des Sports in der Bundeswehr.

Grafik oben: Signet des

Sportmedizinischen Institutes

der Bundeswehr.

die interdisziplinäre Betreuung von Sonder-

lehrgängen, zum Beispiel Lehrgänge für Sol-

daten mit Übergewicht, Diabetes Mellitus

Typ I und Asthma Bronchiale. Eine weitere

wesentliche Aufgabe des Sportmedizini-

schen Institutes der Bundeswehr ist die Be-

ratung der militärischen Führung in allen

medizinischen Fragen des Sports in der Bun-

deswehr. In letzter Zeit wurden zum Beispiel

wesentliche Beiträge über sportmedizini-

sche Aspekte beim Sport im Einsatz oder

über „Frau und Sport“ erstellt. Vor dem Hin-

tergrund des sich veränderten Aufgaben-

spektrums der Bundeswehr und des sich

verschlechterten Leistungsvermögens von

Soldaten gilt es, rechtzeitig geeignete

Konzepte zu entwickeln, um die Ein-

satzfähigkeit der Soldaten zu verbessern

oder wiederherzustellen. So nahm die

Prävention, auch in der Forschung, in der

letzten Zeit eine tragende Rolle ein. In einem

aktuellen Sonderforschungsprogramm wer-

den Programme zur Behandlung von Adi-

positas entwickelt und erprobt. Beteiligt ist

das sportmedizinische Institut an der

Trainings- und Wettkampfbetreuung von

Spitzensportlern/-innen und bei Wett-

kampfmaßnahmen im eigenen Hause, auch

an den entsprechenden Doping-Kontrollen.

Sportmedizinisch begleitetes Training

erleichtert das Siegen.

Handicaps besiegen und die Leistungsfähigkeit auf den Prüfstand stellen.

Der Sport in der Bundeswehr ist durch eine

pädagogische und funktionale Komponente

gekennzeichnet, die ihn eindeutig über ein

reines Mittel zur Verbesserung der körper-

lichen Leistungsfähigkeit stellt.

Um diesen hohen Anspruch zu verwirk-

lichen, benötigt die Bundeswehr Sportaus-

bilder, die in der Lage sind, den Soldaten in

der Truppe nahezu alle Möglichkeiten des

Sports anzubieten.

Daher ist es nur konsequent, dass für die Aus-

bildung dieser Sportausbilder, ausschließlich

Diplomsportlehrer, Diplomsportwissen-

schaftler und Sportlehrer eingesetzt werden.

In der Gruppe Ausbildung werden jedes Jahr

über 3000 Offiziere und Unteroffiziere zu

Übungsleitern der Bundeswehr und zu Fach-

sportleitern in den Disziplinen Leichtathletik,

Schwimmen, Rettungsschwimmen, Orien-

tierungslauf, Judo, Basketball, Fußball, Hand-

ball, Volleyball, Konditionstraining sowie

alpiner und nordischer Skilauf ausgebildet.

Neben diesen traditionellen Sportarten sind

je nach Lehrgangsart auch Trendsportarten

wie Inline-Skating, Schnorcheltauchen,

Beach-Volleyball oder Triathlon integriert.

Die optimalen Ausbildungsbedingungen

sowie die hohe Qualifikation des Lehrperso-

nals haben den Deutschen Sportbund und

die Spitzenverbände veranlasst, den

erfolgreichen Absolventen die entspre-

chende zivile Übungsleiter- bzw. Trainer-

lizenz zuzuerkennen.

Neben diesen Kernlehrgängen führt diese

Gruppe noch eine Reihe sonstiger Lehrver-

anstaltungen durch, in denen Angehörige

der Bundeswehr weitergebildet, betreut

Ausbildung und Lehre oder trainiert werden. So erhalten Komman-

deure und Kompaniechefs eine Einweisung

in die Aufgaben und die Ziele sowie die Or-

ganisation des Sports in der Bundeswehr. In

speziellen Konditionslehrgängen werden

Soldaten betreut, die besonderen dienst-

lichen Belastungen ausgesetzt sind. Im Be-

reich Rehabilitation werden auch Lehrgänge

für behinderte Soldaten/innen und behin-

derte zivile Mitarbeiter/innen der Bun-

deswehr angeboten. Besonders attraktiv

sind die Lehrgänge für Soldaten über 40

Jahre, in denen die altersspezifischen Bedin-

gungen eines mehr gesundheitsorientierten

Sports im Mittelpunkt stehen.

Neben der Lehrgangsarbeit wird in einer

speziellen Teileinheit curriculare Grundlage-

narbeit geleistet und in einer permanenten

inneren Evaluation fortgeschrieben. Diese

Arbeitsergebnisse fließen direkt in die Erstel-

lung von Lehr- und Lernunterlagen ein. Auf-

grund ihrer sportspezifischen Qualifikatio-

nen und ihren zum Teil langjährigen Er-

fahrungen im Wettkampfsport wirken

Sportlehrer der Gruppe Ausbildung

regelmäßig bei der Organisation großer na-

tionaler und internationaler Sportveranstal-

tungen an der Sportschule der Bundeswehr

mit oder sind in Sportkommissionen des In-

ternationalen Militärsportverbandes (CISM)

vertreten.

Das Zusammenspiel ist das Ziel, denn

eingespielte Teams sind erfolgreicher!

Grundlagen erweitern, Qualitäten steigern und Fähigkeiten einbringen.

Bild oben:

An der Sportschule ist die Messlatte für

Ausbildung und Erziehung hoch

aufgelegt. Die Gruppe Ausbildung plant,

steuert und überwacht den gesamten

Lehr- und Ausbildungsbetrieb.

Bilder unten:

Szenen aus der praktisch-methodischen

Ausbildung zum Erwerb einer

Übungsleiter- oder Trainerlizenz.

In Tests und Truppenversuchen werden die

Inhalte auf Lern- beziehungsweise Trai-

ningswirksamkeit überprüft. Diese Ergeb-

nisse gehen in die Fortschreibung und Wei-

terentwicklung der Ausbildungsmittel und

Trainingsempfehlungen ein. Die Organisa-

tion eigener und die Teilnahme an anderen

Fachtagungen und Symposien ist guter

Brauch. Vorträge zu speziellen Fachthemen

zu halten, ist selbstverständlich und

notwendig und die Anfertigung von Veröf-

fentlichungen für das Sportmagazin der

Bundeswehr und weiteren Bundeswehr-

medien ist die Regel. Eine eigene Fachin-

formationsstelle verfügt über ca. 15.000

Fachbücher, verwaltet Dienstvorschriften

und gibt auch die verfügbaren technischen

Ausbildungsmittel aus. Sport- und auch

Trainingsgeräte auf Verwendbarkeit für die

Truppe zu überprüfen, rundet die Dienst-

leistungen dieses Aufgabenfeldes ab. Bei

allen Arbeiten wird berücksichtigt, dass der

Mensch sein Handeln selbst bestimmt und

die Gesetzmäßigkeiten der Physiologie, der

Physik und der Mechanik helfen können,

das angestrebte Leistungsvermögen

möglichst effizient zu erreichen.

Wer am Ball bleibt, kann auch unter

Druck handeln!

Die sportwissenschaftliche Anwendungs-

forschung in der Sportschule der Bun-

deswehr bearbeitet Fragestellungen mit

den Zielaspekten, die körperliche, die

sportliche und die wettkampf- be-

ziehungsweise einsatzorientierte Lei-

stungsfähigkeit zu steigern. Unter Rückgriff

auf Erkenntnisse der Sportmedizin, der

Sportpsychologie, der Sportpädagogik und

insbesondere auch der Trainingslehre und

Biomechanik werden Konzepte mit stark ar-

beitsplatzorientierten Empfehlungen erar-

beitet.

Dabei handelt es sich zum einen um Hand-

lungsvorgaben von übergreifender

Gültigkeit, die zum Beispiel in die Erar-

beitung von Vorschriften, Weisungen und

Richtlinien einfließen. Andererseits um

Empfehlungen, die auf einzelne Gruppen

ausgerichtet sind oder spezielle Trainings-

maßnahmen betreffen. Alle Arbeitsergeb-

nisse finden ihren Niederschlag in der Ent-

wicklung von multimedialen Lernprogram-

men, in digitalen Unterrichtshilfen für die

Fernausbildung und, nach wie vor, auch als

Veröffentlichung in Papierform.

Das Beste wollen, Stetigkeit sichern, Herausforderungen meistern und unter Druck handeln können.

Die sportwissenschaftlicheAnwendungsforschung

Bild oben:

Bewegungs- und Belastungsanalysen

bilden die Grundlagen zur Entwicklung

neuer Trainingskonzepte.

Grafik unten:

Die Erkenntnisse der

sportwissenschaftlichen Anwendungs-

forschung der Gruppe ATV fließen

in die Entwicklung von computer-

gestützten Lernprogrammen, digitalen

Unterrichtshilfen, Vorschriften und

Weisungen ein.

beteiligt und in enger Zusammenarbeit mit

den für die Durchführung zuständigen

Sportlehrern der Gruppe Ausbildung, wird

der Schwerpunkt Rehabilitation mit außeror-

dentlicher Sorgfalt bedacht.

Die eingesetzten Sportlehrer sind häufig zu-

gleich auch Skilehrer und/oder besitzen eine

Sonderqualifikation für Rehabilitationsmaß-

nahmen. Gleiches gilt für die unterstützen-

den Sportfeldwebel.

Wintersport und Natur bilden immer eine un-

trennbare Einheit, und die Außenstelle in

Sonthofen ist deshalb ein nicht mehr wegzu-

denkender Ort für die zielgerichtete Durch-

führung spezieller sportlicher Aktivitäten.

Die Spitzensportler der Sportfördergruppe

Sonthofen, die auch in der „Generaloberst-

Beck-Kaserne“ zu Hause sind, nutzen die

Natur teilweise noch intensiver. Für Kletterer

ist Sonthofen ein ebenso gutes „Basislager“

wie für Wildwasserkanuten, Paraglider und

natürlich Skiläufer. Eistanz und Eishockey

findet hingegen in der Halle statt. Aber auch

diese Sportler brauchen die Natur für zusätz-

liche Trainingsaktivitäten.

Nachhaltig wirkt nur das,

was Wirkung zeigt!

Der Wintersport gehört eher zu den tradi-

tionellen Sportarten, obwohl er sich in den

letzten Jahren durch spektakuläre Wett-

kampfformen wie z. B. „Snowboarding“ stark

erweitert hat. Natürlich gehört auch der Win-

tersport zum Lehrgangsangebot der Sport-

schule der Bundeswehr. Diese Ausbildung

wird im ehemaligen Mutterhaus der Sport-

schule betrieben. Der im Allgäu gelegene

Standort Sonthofen war von 1957 bis 1977

Hauptsitz der Sportschule und nach dem

Umzug nach Warendorf verblieb dort eine

Außenstelle. In der landschaftlich reizvollen

Umgebung von Sonthofen werden die un-

terschiedlichsten Ski-Lehrgänge durchge-

führt. Daneben ist in Sonthofen der Schwer-

punktbereich Sportrehabilitation ange-

siedelt. In Sonthofen werden auch spezielle

Konditionslehrgänge für U-Bootbesatzungen

und Sonderlehrgänge für Personen, die

besonderen Belastungen unterliegen,

durchgeführt.

Das Sportmedizinische Institut der Bun-

deswehr ist an solchen Maßnahmen immer

Die nachhaltige Wirkung von Sport und Natur seit dem 05. Februar 1957 unter Beweis gestellt.

Außenstelle Sonthofen

Bild oben: erfolgreiches Eistanzpaar der

Sportfördergruppe Sonthofen auf

internationaler Bühne.

Bild links: „Der Turm“, als Wahrzeichen

der Generaloberst-Beck-Kaserne.

Bild unten rechts:

Szene aus dem vielfältigen Ski-

Ausbildungsprogramm in der reizvollen

Umgebung Sonthofens.

In den Jahren 1968/69 plante die Bun-

deswehr im Hinblick auf die Olympischen

Spiele in München 1972 die Einführung

einer Spitzensportförderung. Bereits 1970

wurden zwei Sportlehrkompanien geschaf-

fen, die Spitzensportler betreuten und

förderten. In Sonthofen, dem damaligen

Standort der Sportschule der Bundeswehr,

und in Warendorf wurden diese beiden

Sportlehrkompanien eingerichtet. 1992

wurden die Sportlehrkompanien in Sport-

fördergruppen umgewandelt. Mit dieser

Umgliederung wurde das Ziel verfolgt, in

Zusammenarbeit mit den Leistungs-

stützpunkten der Spitzenverbände und den

neu etablierten Olympiastützpunkten eine

Optimierung der Sportförderung zu errei-

chen. Seitdem gibt es 25 Sportförder-

gruppen in Deutschland, von Eckernförde

bis Sonthofen und von Köln über Oberhof

bis Frankfurt/Oder.

Die Sportförderung an der Sportschule um-

fasst z.Zt. an beiden Standorten jeweils

über 70 Spitzensportler / -innen in Uniform.

Die Sportfördergruppen arbeiten sehr eng

mit den Fachverbänden des Deutschen

Spitzensportförderung:Traumziel Olympische Spiele

Sportbundes und anderen Institutionen des

Sports zusammen. Die Spitzensportler und

-sportlerinnen der Bundeswehr nehmen

natürlich an allen wichtigen nationalen und

internationalen Meisterschaften der jewei-

ligen Spitzenverbände teil. Darüber hinaus

stehen sie – jedoch nicht vorrangig – der

Bundeswehr für Militärmeisterschaften und

weitere herausragende Veranstaltungen zur

Verfügung.

Gefördert werden alle Sportarten, die dem

Deutschen Sportbund angehören. Dabei

wird nicht unterschieden, ob die Sportart

olympisch oder nicht olympisch ist. Die

Förderung richtet sich nach dem

Förderungskonzept für den Spitzensport

des Deutschen Sportbundes und den Be-

stimmungen des Bundesministeriums der

Verteidigung. Zur Zeit werden in den bei-

den Sportfördergruppen, die der Sport-

schule truppendienstlich unterstellt sind,

Sportler aus etwa dreißig verschiedenen

Sportarten unterstützt.

Ein Startplatz in der ersten Reihe ist erst

der Anfang!

Bilder unten:

Wettkampfszene aus dem „Modernen

Fünfkampf“ auf der Reitanlage der

Sportschule und international überaus

erfolgreiche Bobfahrer von der

Außenstelle in Winterberg in Aktion.

Grafik oben:

Sportfördergruppen der Bundeswehr.

Training erfordert Konsequenz und erleichtert das Siegen

Die Sportschule der Bundeswehr ist eine

Dienststelle der Streitkräftebasis. Sie ist

dem Amtschef des Streitkräfteamts in jeder

Hinsicht unterstellt. Der Kommandeur der

Sportschule ist ein Offizier im Range eines

Oberst; er ist für die Funktions- und Leis-

tungsfähigkeit verantwortlich. Die adminis-

trativen Aufgaben werden von der Stabs-

gruppe mit den jeweiligen Sachgebiets-

abteilungen übernommen. Die Inspektio-

nen sind zuständig für den Lehrgangsbe-

trieb und sorgen nicht nur dafür, dass dieser

reibungslos abläuft, sondern stellen auch

sicher, dass sich die Lehrgangsteilnehmer in

der Sportschule wohlfühlen. Sie unter-

stützen mit fachkompetenten Sportfeldwe-

beln und Sportoffizieren die Ausbildungs-

praxis und sind verantwortlich für die Er-

stellung von Lehrgangsnachweisen und

Zeugnissen. Aufgabe der Truppenverwal-

tung ist es, dass jeder Lehrgangsteilnehmer

seine Sportausrüstung bekommt, gut

verpflegt wird und letztlich auch seine

Reisekosten erstattet bekommt. Sie ist zu-

gleich zuständig für die Personalbear-

beitung der zivilen Mitarbeiter/-innen der

Sportschule. Die Bezirksverwaltung sorgt

mit ihren Handwerkern dafür, dass alle

Sportstätten, Sportgeräte, Außenanlagen

und Verwaltungs- sowie

Unterkunftsgebäude immer funktions-

Führungund Administration

tüchtig sind und ein „Wohlfühlklima“ für

Lehrgangsteilnehmer, Gäste aus aller Welt

und das Stammpersonal entstehen kann.

Die wesentlichen Kernaufträge (Ausbildung

der Sportausbilder, Anwendungs-

forschung, Spitzensportförderung) werden

von der Gruppe Ausbildung, der Gruppe

ATV und vom Sportmedizinischen Institut

wahrgenommen. Über diese Aufträge hin-

aus stellt die Schule ihre Sportinfrastruktur

auch anderen militärischen Einheiten und,

im Rahmen freier Kapazitäten, auch ortsan-

sässigen Vereinen zur Verfügung. Der ad-

ministrative und logistische Mehraufwand

kann in vielen Fällen nur über ein erhöhtes

Engagement wettgemacht werden. Die

zentrale Ausbildungsstätte für den Sport in

der Bundeswehr ist deshalb zugleich auch

eine Stätte kommunaler, nationaler und in-

ternationaler Begegnung. Für die Führung

und Verwaltung der Schule ist es deshalb

eine sportliche Herausforderung beson-

derer Art, dafür Sorge zu tragen, dass die

Sportschule weiterhin in der Lage ist, ihre

Kernaufgaben und zahlreichen und vielfälti-

gen Zusatzaufgaben stets auf hohem

Niveau zu erfüllen und zugleich immer ein

guter „Gastgeber“ zu sein.

Die Wege für den er erfolgreichen

Abschluss freimachen!

Aufträge und Wünsche prüfen, Möglichkeiten abwägen, Entscheidungen treffen.

Grafik oben:

Emblem der Sportschule

der Bundeswehr

Bild links:

Das unter Denkmalschutz stehende

Stabsgebäude steht repräsentativ für

weitere Baulichkeiten, die aus der Zeit

der „Wehrkreis Reit- und Fahrschule“

stammen. Diese war von 1939 bis 1945

in der Kasernenanlage beheimatet.

Bilder unten:

Blick in die Leichtathletikhalle und in

die große Sporthalle.

Vier weitere Sporthallen, zwei

Schwimmhallen, die Stadien A und B,

eine Reithalle, spezielle Konditions-

räume, Mehrkampfanlagen,

Beachballfelder und großzügige

Spielflächen runden das Infrastruktur-

angebot ab.

Ganz gleich, ob in der Antike oder in der

Neuzeit: Sport wurde immer mit unter-

schiedlichen Absichten betrieben. Heutige

Ziele konzentrieren sich mehr auf Gesund-

erhaltung, Leistungssteigerung und vor

allem sind sie Gegenstand zur aktiven

Freizeitgestaltung. Die historisch gesehen

nicht immer konfliktfreie Beziehung zwi-

schen Sport und gesellschaftlichen Struk-

turen hat jedoch immer schon dazu

geführt, dass der Sport diese Grenzen über-

winden konnte und in der Lage war, Perso-

nen über Grenzen hinweg zu gemein-

samem Handeln zu bewegen. Diese völk-

erverbindende Dimension des Sports hat

auch in der Sportschule der Bundeswehr

einen hohen Stellenwert. Der interna-

tionale Militärsportverband (CISM) – mit

mehr als 120 Mitgliedsnationen – ist eine

der ganz großen Sportorganisationen der

Welt. Das Motto dieser Organisation,

„Freundschaft durch Sport“, wird durch

Meisterschaften, Tagungen und Symposien

umgesetzt. CISM-Maßnahmen zielen da-

rauf ab, über den Sport Freundschaft unter

Menschen verschiedener Nationen, Rassen,

Religionen und Kulturen zu schaffen .

Die alljährliche Ausrichtung mindestens

einer CISM-Weltmeisterschaft ist für die

Sportschule Tradition. Die Schule hat sich

durch vorbildliche Fachkompetenz einen

Offenheitund internationale Kontakte

guten Ruf als herausragende Organisatorin

und herzliche Gastgeberin weltweit erwor-

ben. Im Verbund mit den Spitzenverbän-

den des Deutschen Sportbundes und ins-

besondere auch mit der Offenheit der Bür-

gerinnen und Bürger der Stadt Warendorf

gegenüber solchen Sportveranstaltungen

hat diese Dimension des Sports eine beson-

dere Qualität entwickelt. So werden in der

Sportschule über CISM-Meisterschaften

hinaus auch Regionalturniere und Deutsche

Meisterschaften in verschiedenen Sport-

arten durchgeführt. Seit mehr als 10 Jahren

besteht auch eine offizielle Partnerschaft

zur französischen Sportschule in Fontaine-

bleau, der École Interarmées des Sports

(E.I.S.). Diese Beziehung ist von einem

besonders intensiven Austausch auf

sportlichem und kulturellem Gebiet

geprägt. Sie ist ein Musterbeispiel dafür,

dass in der Offenheit und Aufgeschlossen-

heit ein großes Entwicklungspotenzial liegt.

Miteinander trainieren räumt

Vorbehalte aus.

In der Offenheit liegt das Entwicklungspotenzial.

Grafiken oben: Signet des

internationalen Militärsportverbandes

(CISM), und das Emblem der École

Interarmées des Sports (E.I.S.).

Bild rechts oben: internationaler

Schwimmwettkampf in der Sportschule.

Bilder unten: Geisha mit dem für den

Sieger des Karate-Wettkampfs

bestimmten Blumenstrauß.

und Fechtwettkampf in der

Sporthalle A.

itärturnanstalt wurde dem Kriegsministeri-

um unterstellt, die Turnlehrerbil-

dungsanstalt dem Unterrichtsministerium.

Die Entwicklung der Leibesübungen schritt

weiter schnell voran und bereits 1916 über-

legte man, die Olympischen Spiele nach

Berlin zu holen. In Wünsdorf, in der Nähe

von Berlin, begann ab 1914 in der neu

errichteten Militärturnanstalt die Ausbil-

dung der Sportausbilder. 1924 wurde die

ehemalige Militärturnanstalt in Wünsdorf in

eine Heeressportschule umgewandelt und

die Marine errichtete in Flensburg Mürwig

zusätzlich eine Marinesportschule. Die Ak-

tivitäten dieser beiden zentralen Schulen

weiteten sich, im Zusammenhang mit der

Wiederaufnahme einer deutschen

Olympiamannschaft zu den Spielen 1928,

stark aus. Diese Bemühungen wurden im

Hinblick auf die Olympischen Spiele 1936

in Berlin noch verstärkt und führte zur Ein-

richtung einer Luftwaffensportschule in

Berlin Spandau. Mit der Teilung Deutsch-

lands nach dem zweiten Weltkrieg entstand

1957 in Sonthofen eine Sportschule der

Bundeswehr und an der Deutschen

Hochschule für Körperkultur in Leipzig

wurde ein gesonderter Studiengang für

militärische Körperertüchtigung ein-

gerichtet.

Nunmehr haben sich beide Strömungen

unter dem Dach Sportausbildung der Bun-

deswehr zusammengefunden und sind ein

Kennzeichen dafür, dass der Sport immer

auch ein Spiegelbild der Ziele gesell-

schaftlichen Handelns war und ist. In der ak-

tuellen Sportvorschrift der Bundeswehr

findet dies erneut Bestätigung, denn darin

heißt es: „Sport in der Bundeswehr ist

integrativer Bestandteil des Sports in der

Gesellschaft.“

Die Weiterentwicklung ist der Weg

zum Ziel!

Der Sport reicht weit in die Geschichte der

Menschheit zurück. Von religiösen Hand-

lungen bis zur körperlichen Ertüchtigung

für Kriegshandlungen reichte die Palette

sportlicher Ambitionen. So stand auch der

Sport in den deutschen Armeen immer in

der Auseinandersetzung mit den jeweiligen

gesellschaftlichen Zielen. Mit der Regie-

rungsübernahme von Friedrich Wilhelm IV

im Jahre 1842 begann die Entwicklung des

Sports im militärischen Bereich. Zwei junge

preußische Offiziere wurden nach Stock-

holm und Kopenhagen geschickt, um sich

an den dortigen Zentralinstituten in Gym-

nastik, Fecht- und Leibesübungen aus-

bilden zu lassen. Bereits 1847 leiteten die

beiden Offiziere Rothstein und Boyen die

ersten Ausbildungskurse am „Preußischen

Zentralinstitut für gymnastischen Unter-

richt in der Armee“. Ein Jahr später wurde

auch die zivile „Preußische Bildungsanstalt

für Lehrer in den Leibesübungen“ ein-

gerichtet. Beide Institute verschmolzen

1850 vorübergehend in die „Königliche

Zentralturnanstalt“ und bereits 1874 trenn-

ten sie sich wieder voneinander. Die Mil-

Die Geschichte schärft den Blick für das Prinzip der Veränderbarkeit.

Sport hat Tradition

Illustration links: Übung am Perd aus

der „Turnvorschrift für die berittenen

Truppen“, Berlin, 1898.

Abbildung oben:

Arm- und Beinbewegungen beim

Trockenschwimmen aus der „Vorschrift

für Leibesübungen“, Berlin, 1921.

Bild unten: „Sport an Bord“ auf einem

deutschen Kriegsschiff, Festschrift zum

deutschen Turnfest Leipzig, 1913.

Warendorf ist bekannt wegen seiner be-

rühmten Hengste im Landgestüt, seiner er-

folgreichen Reiter im Deutschen Olym-

piadekomitee für Reiterei und der Sport-

schule der Bundeswehr mit ihren erfolg-

reichen Spitzensportlern. Doch nicht nur

Sport und Pferde haben Warendorf weit

über die Region hinaus bekannt gemacht:

In der ehemaligen Hansestadt, die im zweit-

en Weltkrieg nicht zerstört wurde, geben

zahlreiche gut erhaltenene Bauten von der

Renaissance bis zum Klassizismus Kunde

von der über 800jährigen wechselvollen

Stadtgeschichte. Der Marktplatz mit seinen

prächtigen Giebelhäusern und die Altstadt

mit ihren kleinen Gassen sind sehenswert

und zu recht ein beliebter Anlaufpunkt für

Touristen, zumal auch die Umgebung mit

ihrer reizvollen Parklandschaft zum Rad-

fahren, Reiten und Wandern einlädt.

Warendorf bedeutet aber nicht nur Roman-

tik und Geschichte. Als Kreisstadt ist es Ver-

waltungssitz, Stadt der Schulen und

Einkaufsstadt für die Bevölkerung des

ländlichen Umfeldes. Handwerk, Handel

und Gewerbe sind vielfältig ausgeprägt.

In Warendorf lässt es sich leben. Freizeit-

möglichkeiten, Geschichte, Kultur, Sport –

all dies sind gute Gründe sich in Warendorf

wohl zu fühlen. Auch die Sportschule der

Bundeswehr wird dadurch in die Lage

versetzt, ihren Lehrgangsteilnehmern,

Spitzensportlern und ausländischen Gästen

– nicht nur im eigenen Hause – ein vor-

zügliches Umfeld für den Ausbildungser-

folg, für sportliche Höchstleistungen und

für die Pflege freundschaftlicher Sport-

beziehungen zu schaffen.

Der Heimspielvorteil liegt im Ambiente

des Umfeldes.

Sportstadt zu sein, hat seinen Preis. Die Stadt Warendorf hat ihn sich verdient.

Der Standort

Bild oben: Pferde gehören zu

Warendorf– auch in der Sportschule der

Bundeswehr.

Bild oben rechts: Der Fassadenkletterer

mit rein sportlichen Absichten erklimmt

ein barockes Bürgerhaus.

Bilder unten rechts:

Partie an der Emsstraße – Cafés und

Kneipen laden ein – und der Blick in

eine gemütliche Altstadtgasse mit

sogenannten „Gademen“, kleinen

Fachwerkhäusern.

Grafik oben: Das Wappen der Stadt.

Bild links: Volleyball auf dem

historischen Marktplatz, dem Herz der

liebevoll gepflegten Altstadt.

Sportschule der Bundeswehr, Dr.- Rau-Alle 32, 48321 Warendorf, Telefon (0 25 81) 94 11-0

Herausgeber:

Sportschule der Bundeswehr, Schulführung

E-Mail: [email protected]

Redaktion:

ORR Diplomsportlehrer Uwe Moggert

E-Mail: [email protected]