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Atlas der praktischen Liquorzytologie Vorwort von Petereit, H F. Beiträge von Gajda, Mieczyslaw / Guhlmann, Hanno / Isenmann, Stefan Bearbeitet von Harald Kluge, Ernst Linke, Valentin Wieczorek, Otto W. Witte, Mieczyslaw Gajda 1. Auflage 2005. Buch. 152 S. Hardcover ISBN 978 3 13 141541 7 Format (B x L): 19,5 x 27 cm Weitere Fachgebiete > Medizin > Human-Medizin, Gesundheitswesen > Labormedizin Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Atlas der praktischen Liquorzytologie

Vorwort von Petereit, H F. Beiträge von Gajda, Mieczyslaw / Guhlmann, Hanno / Isenmann, Stefan

Bearbeitet vonHarald Kluge, Ernst Linke, Valentin Wieczorek, Otto W. Witte, Mieczyslaw Gajda

1. Auflage 2005. Buch. 152 S. HardcoverISBN 978 3 13 141541 7

Format (B x L): 19,5 x 27 cm

Weitere Fachgebiete > Medizin > Human-Medizin, Gesundheitswesen > Labormedizin

Zu Inhaltsverzeichnis

schnell und portofrei erhältlich bei

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3.2 Zellbilder bei entz�ndlichen Erkrankungen

Im May-Gr�nwald-Giemsa-gef�rbten Zellbild k�nnensich verlaufstypische liquorzytologische Befundkonstel-lationen in einem dreiphasigen Ablauf entz�ndlicherErkrankungen dokumentieren:

Die initiale ist die polynukle�re (neutrophile, granu-

lozyt�re) Phase, die sich als akute unspezifische Re-aktion (chemokin-/lymphokingetriggert) durch ei-ne granulozyt�re Pleozytose dokumentiert. Sie trittnach Invasion grunds�tzlich aller Erregertypendurch die zerebralen Schrankensysteme auf, istaber quantitativ und zeitlich unterschiedlich aus-gepr�gt und in manchen F�llen (beispielsweise beiVirusmeningitis) sogar bei der Erstpunktion schonnicht mehr nachweisbar.Mit Beginn der nachfolgenden mononukle�ren

(lymphozyt�ren/monozyt�ren) Phase nehmen dieZellzahl und die Granulozytenanteile erheblich ab.In dieser, etwa 3 –5 Tage nach der initialen granu-lozyt�ren Phase einsetzenden Reaktionsphase neh-men die Lymphozyten und ihre Aktivierungsfor-men als Ausdruck der immunologischen Abwehr

und die Monozyten und ihre Aktivierungsstufen alsphagozytierende Zellen f�r Zell-/Gewebstr�mmerund auch Erreger zu (siehe Kapitel 4).In der folgenden humoralen oder Reparationsphase

n�hern sich Zellzahl und ein dominant mono-nukle�res Zellbild mehr und mehr dem Normal-zustand. Vereinzelte aktivierte Formen der Mono-zyten und Lymphozyten k�nnen allerdings indieser Phase als zellul�re Restaktivit�ten noch l�n-ger nachweisbar sein.

Diese Phasen sind in Abh�ngigkeit von der �tiopatho-genese und anderen Faktoren unterschiedlich lang. Siefinden ihren konkreten Bezug in Form nur relativ typi-

scher, nicht aber spezifischer Zellmuster, wobei die Er-

regerpopulationen, die Lokalisation des entz�ndlichenProzesses, der Infektionsweg, der Zeitpunkt der Erst-

punktion nach klinischer Manifestation der Erkran-kung, das Alter der Patienten sowie der Verlauf (voll-st�ndige Remission, chronisch-rezidivierender Prozess,chronischer Verlauf) im Zusammenhang mit dem The-

rapiekonzept modifizierend wirken:1. Sofort bis sp�testens einen Tag nach Ausbruch der

Erkrankung punktierte Patienten mit purulenten

bakteriellen Infektionen (Meningokokken, Pneumo-kokken, Streptokokken, Listerien, Haemophilusinfluenzae etc.) und Zellzahlen �ber 1000 Mpt/lzeigen den dreiphasigen Verlauf in deutlich aus-gepr�gter Form. Die initiale polynukle�re Phase isthier mit 85 – 99 % Granulozyten vertreten. Wird dieErstpunktion allerdings nach bereits antibiotischerAnbehandlung vorgenommen, k�nnen Zellzahlund Granulozytenanteil schon erheblich vermin-

dert sein, w�hrend Lymphozyten und Monozytenansteigen (zunehmende mononukle�re Phase). BeiListerieninfektionen ist eine enzephalitische Betei-ligung m�glich, wobei der Liquor h�ufig ein po-lynukle�res/mononukle�res Mischbild zeigt. DenBefund einer ausgepr�gten granulozyt�ren Initial-phase bei Listerieninfektion haben wir in Abb. 3.10

dargestellt.2. Apurulente bakterielle Infektionen lassen eine aus-

schließlich granulozyt�re Phase �ußerst selten odergar nicht erkennen. Bei der Neurotuberkulose k�n-nen bei Punktion im Fr�hstadium Granulozytenzwar noch dominieren, im erfolgreichen Therapie-verlauf nimmt ihr Anteil jedoch ab. Ein Mischbild

mit h�ufig dominierendem Lymphozytenanteil mitmehr als 5 % aktivierten Lymphozyten/Plasmazel-len ist hier lange nachweisbar (immunzytoche-misch: B-Lymphozyten mit Immunglobulinsynthe-sen der Klassen IgA und IgG, wobei erstere h�ufigerist). Abb. 3.16 liefert ein demonstratives Beispiel.Bei der Neuroborreliose ist der Granulozytenanteilbei Erstpunktion meist sehr gering. Die ZNS-In-fektion dokumentiert sich mit auff�lligem zytolo-gischen Befund in Form eines mononukle�ren

Zellbildes mit dominierendem Lymphozytenanteil,darunter bis zu 25 % aktivierten Lymphozyten/Plasmazellen (immunzytochemisch: IgG-, IgA- undIgM-positive B-Lymphozyten, typischerweise IgM-dominant). Bei der Neurosyphilis ist ein Mischbild

aus dominant mononukle�rem Anteil (Lymphozy-ten, aktivierte Lymphozyten/Plasmazellen) undselten Granulozyten nachweisbar.

3. Mischbilder mit lymphozyt�rer Dominanz findensich auch bei den selten auftretenden Erkrankun-gen Neurobrucellose, Leptospirose, Legionellose, My-

koplasma pneumoniae-induzierte nervale Entz�n-dungen, Morbus Whipple.

Bei Pilzinfektionen (Candida, Cryptococcus, Asper-gillus etc.) treten sowohl granulozyt�r dominanteals auch Mischbilder mit aktivierten Lymphozyten/Plasmazellen und in chronifizierten Stadien lym-phozyt�r dominante Zellbilder auf.Zellbilder bei Protozoonosen sind �berwiegendlymphozyt�r mit aktivierten Lymphozyten/Plas-mazellen (Toxoplasmose, auch als opportunisti-sche Infektion bei AIDS; zerebrale Malaria) oderdominant granulozyt�r gepr�gt (Am�benmeningo-enzephalitis).Unter den Parasitosen des Nervensystems sindlymphozyt�re oder gemischtzellige Bilder zu fin-den, wobei bei der Neurozystizerkose selten, beider Toxocariasis und Trichinose jedoch h�ufig eosi-

nophile Granulozyten auftreten.4. Ein dreiphasiger Verlauf wie bei purulenten bakte-

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riellen Infektionen wird auch bei viralen Infektio-

nen des Nervensystems gefunden, nur sind beiletzteren die Phasen in deutlicher Weise quantita-

tiv unterschiedlich ausgepr�gt. Bei Zellzahlen meisterheblich unter 1 000 Mpt/l ist eine rein granulo-zyt�re Phase nur kurzzeitig nachzuweisen, so dasssie bei der Erstpunktion, die in der Regel bei vira-len Infektionen erst mehrere Tage nach Ausbruchder zerebralen Symptomatik erfolgt, nur selten er-fasst wird. Stattdessen liegt dann meist bereits eindominant lymphozyt�res Zellbild mit deutlich un-ter 20 % Granulozyten vor (siehe Zellbilder 3.25 bis3.31, 3.36 und 3.37a). Im Verlauf der mononukle-�ren Sekund�rphase sinkt der Granulozytenanteilrasch weiter (außer bei enzephalitischer Betei-ligung), die Anteile an Lymphozyten und ihren ak-tivierten Formen steigen noch bis Gew�hrleistungdes erforderlichen immunologischen Abwehrsta-tus und fallen bei beginnender Remission wiederab. Die Anteile der Monozyten und ihrer aktivier-ten Formen bewegen sich im Rahmen ihrer jeweilserforderlichen Phagozytosefunktion.Wegen der relativ einheitlichen Zellbilder bei denmeisten viralen Infektionen er�brigen sich an die-ser Stelle detaillierte Darstellungen zu derenErregergenese. Es soll hier nur auf Besonderheitenan zwei Beispielen hingewiesen werden: Bei derFr�hsommer-Meningoenzephalitis (FSME) als Ent-z�ndung viraler Genese liegt im Unterschied zurbakteriell verursachten Borreliose bei Krankheits-beginn ein dominant granulozyt�res Zellbild vor,das relativ rasch in ein �berwiegend lymphozyt�-res Zellbild �bergeht.Bei der HIV-Enzephalopathie ist im Stadium I(asymptomatisch), Stadium II (Lymphadenopathie-syndrom) und Stadium III bei Zellzahlen selten �ber30 Mpt/l ein dominant lymphozyt�res Zellbild mitaktivierten Formen zu registrieren, wenn nicht eineder bei HIV h�ufig auftretenden opportunistischenInfektionen diese typische Befundkonstellation�berlagert (z. B. andere virale Erreger, Toxoplasmo-se, Neurotuberkulose, Pilzinfektionen). Als Beson-derheit in einem Fall einer HIV- und generalisierten

nekrotisierenden Toxoplasmose-Enzephalitis gelanges Tumani (Neurologische Universit�tsklinik Ulm),im Liquorzellbild die Protozoen im Stadium der Ta-

chyzoiten sowohl intrazellul�r in Granulozyten undMonozyten als auch extrazellul�r nachzuweisen(Tachyzoiten, syn. Trophozoiten oder Endozoiten).Mit seiner Genehmigung wurden zwei entspre-chende Ausschnitte des Zellbildes in den Atlas auf-genommen (Abb. 3.39a,b). Allerdings sind beispiels-weise bei AIDS-assoziierter Kryptokokkose diepathologischen Liquorver�nderungen nicht so do-minant wie bei der reinen Kryptokokkose. Bemer-kenswert ist bei der HIV-Enzephalitis weiterhin,dass das Ausmaß der zellul�ren Immunreaktion im

chronischen Verlauf abnimmt (reine HIV-Infektio-nen zeigen nahezu ausschließlich aktivierte B-Lym-phozyten der IgG-Klasse, so dass bei gleichzeitigemAuftreten der IgA- und IgM-Klassen eine opportu-nistische Infektion �berlagert sein muss).

5. Zellbilder bei entz�ndlichen Erkrankungen desNervensystems ohne Erregernachweis, wie den Au-

toimmunerkrankungen etc., sind im Abschnitt C.1von Zettl et al. (2003) beschrieben.

6. Bei der sekund�r getriggerten Reizmeningitis han-delt es sich um fremdk�rperinduzierte Reaktionen.Unter „Fremdk�rpern“ sind dabei nicht nur k�rper-fremde, z. B. intrathekal applizierte Substanzen,sondern auch liquorfremde k�rpereigene Einfluss-faktoren korpuskul�rer und l�slicher Art zu verste-hen. Eine solche Reizmeningitis tritt daher auchbei Blutungen, Sch�del-Hirn-Traumata und Tumo-ren mit Einbruch in den Liquorraum auf, dennBlutzellen, parenchymat�se Zellen und Tumorzel-len bzw. deren Bruchst�cke stellen im LiquorraumFremdk�rper dar. Sie ist weiterhin in ventrikul�renLiquores als Folge von Drainagematerialunvertr�g-lichkeiten, manipulativen Sch�digungen der Ven-trikelw�nde (operativ oder durch strapazierendeLiquorentnahme) und Reizen durch ebenfalls zel-lul�re Bestandteile zu finden. Schließlich kann siebisweilen durch bestimmte Antibiotika, Immun-depressiva und Immunmodulanzien nach intrave-n�ser Gabe provoziert werden (medikamentenin-duzierte Meningitis).

7. Bei chronisch-entz�ndlichen Erkrankungen desZNS und intrakraniellen Prozessen mit entz�ndli-chen Begleitreaktionen verschiedenster Genesek�nnen im Liquor unspezifische, reizbedingte Re-aktionsformen vorkommen, die zumeist als viel-kernige Riesenzellen auftreten. Diese Reaktionsfor-men besitzen eine Phagozytosef�higkeit (sieheKapitel 4), ihre Zellbilder werden wegen ihrer diag-nostischen Zuordnung zu �berwiegend entz�ndli-chen Prozessen aber bereits in diesem Kapitel ge-zeigt (Abb. 3.40 bis 3.57). Bei den vielkernigenFormen ist die Abgrenzung Langhans’scher Riesen-zellen von besonderer diagnostischer Bedeutung(Abb. 3.49), da sie einen Hinweis auf eine tuberku-l�se Meningitis geben k�nnen (Hinweise von „Ver-k�sung“ im Zytoplasma).

Dem wenig erfahrenen Untersucher k�nnten vor allemRiesenzellen mit ausgepr�gter Polymorphie und hoherFarbavidit�t neoplastische Riesenzellformen vort�u-

schen. Daher wurden zum differenzialdiagnostischenVergleich und zur Abgrenzung erg�nzend ein- undmehrkernige Riesenzellen maligner Hirngeschw�lste inAbb. 3.58 bis Abb. 3.61 zugef�gt. Tumorriesenzellenzum Vergleich mit �bergangsformen zur Malignit�tund zur Abgrenzung einzelner reaktionsbedingter Rie-senzellen siehe auch Kapitel 5.

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Abb. 3.4Akute bakterielle Meningitis. Poly-nukle�re (granulozyt�re) Initialphase.Meningokokken vorwiegend extra-zellul�r. Beginnende Phagozytose ineinigen Granulozyten, vornehmlichdes linken oberen Bildteils.

Abb. 3.5Bakterielle Meningitis mit deutlichalterierten neutrophilen Granulozyten.Zentral degenerierter Granulozyt mitphagozytierten Diplokokken. Deut-liche Kerndegeneration bei beginnen-der Remission. Vereinzelt Monozyten.

Abb. 3.6Polynukle�re Initialphase einer bakte-riellen Meningitis. In der Mitte Granu-lozyt mit phagozytierten Diplokokken.Hypersegmentierung der Granulo-zyten als Hinweis auf toxische Zell-sch�digung.

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Abb. 3.7Bakterielle Meningitis in fr�her Remis-sionsphase. Granulozyten mit phago-zytierten Meningokokken (siehe Pfeil),mononukle�re Zellen in unterschiedli-chen Aktivierungsstadien mit teilweisevesikul�r aufgelockertem Plasma. Ein-zelne Erythro- und Lymphozyten.

Abb. 3.8Bakterielle Meningitis in beginnenderRemissionsphase: Zahlreiche, teilweisealterierte Granulozyten; einzelne Ku-gelzellen und Erythrozyten; vereinzeltGranulozyten mit phagozytiertenMeningokokken; mehrere aktivierteMonozyten.

Abb. 3.9Remissionsphase bei bakterieller Me-ningitis. Hypersegmentierte alterierteGranulozyten mit Diplokokkenfrag-menten. Zwei unterschiedlich aktivier-te Monozyten; eosinophiler Granulo-zyt (siehe Pfeil).

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Abb. 3.10Akute Listerienmeningitis (polynukle-�re Initialphase) mit einzelnen mono-nukle�ren Zellen und einem aktivier-ten Monozyten.

Abb. 3.11Bakterielle Meningitis in Remissions-phase mit vorherrschend hyperseg-mentierten Granulozyten, aktiviertenMonozyten, normalen und einem aus-gepr�gt aktivierten Lymphozyten.

Abb. 3.12Fortgeschrittene Remissionsphase beibakterieller Meningitis. Teils noch ge-sch�digte hypersegmentierte Granulo-zyten. Endothelartige Zellaggregatemit Abl�sung von mononukle�renZellen im Randbereich und derenDifferenzierung zu potenziellen Phago-zyten (siehe Kapitel 4).

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Abb. 3.13Fortgeschrittene Remissionsphaseeiner bakteriellen Meningitis mit vor-herrschend mononukle�ren Zellenunterschiedlicher Gr�ße und Kernform(aktivierte Monozyten, aktivierteLymphozyten); vesikul�re Plasmaauf-hellungen bis hin zur Siegelringform(Phagozytose?).

Abb. 3.14Eosinophile Meningitis bei allergischerReaktion. Hypersegmentierte Kerne;einzelne Monozyten (siehe Pfeile).

Abb. 3.15Remissionsphase einer eosinophilenMeningitis. Neben eosinophilenGranulozyten phagozyt�re Zellen.Links Leukophage mit phagozytierteneosinophilen Granulozyten.

Abb. 3.16Akute Phase einer tuberkul�senMeningitis mit hypersegmentiertenGranulozyten, aktivierten Lympho-zyten, teils Vorstufen zu Plasmazellen(siehe Pfeil); intensive Basophilie.

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Abb. 3.17a – cMononukle�re Phasen (Sekund�rpha-sen) bei Remission einer Kolibakterien-Meningitis (polynukle�re Initialphasewar nach sechs Tagen abgeklungen):a Lymphozyt�r-monozyt�res Zellbild

mit unterschiedlichen Differenzie-rungsgraden nach Abklingen derpolynukle�ren (granulozyt�ren)Initialphase.

b Zellbild eine weitere Woche sp�ter:Teilweise endothelartig oder einzelngelagerte, unterschiedlich aktivierteMonozyten mit stark aufgelocker-tem und unregelm�ßig begrenztemZytoplasma („Siegelring-Speicher-form“).

c Zellbild weitere zwei Wochen sp�-ter: Unterschiedlich große mono-nukle�re Zellen (aktivierte Lympho-zyten, aktivierte Monozyten mitVariationen in Kerngr�ße, -form undZytoplasmaanteilen (im Gesamtbildgegen�ber b Zunahme der aktivier-ten Lymphozyten).

a

b

c

Abb. 3.18Mononukle�re Sekund�rphase (lym-phozyt�re Phase) bei Lues cerebri mitvorwiegend kleinen plasmaarmenLymphozyten (hellplasmatisch), zweiPlasmazellen.

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Abb. 3.19a – cZellbilder bei Neuroborreliose:a Sekund�rphase einer Borreliose mit

vorwiegend immunkompetentenZellen verschiedener Reifungsstufenbis zu Plasmazellen; einzelne akti-vierte Monozyten (Beispiel zur Un-terscheidung zwischen aktiviertenMonozyten und aktivierten Lympho-zyten/Plasmazellen).

b Vorwiegend immunkompetenteZellen unterschiedlicher Gr�ße undZuordnung bei einer Neuroborre-liose. Bipolare Mitose in Plasmazelle(siehe Pfeil).

c Meningoenzephalitis bei Neuro-borreliose mit einigen aktiviertenLymphozyten, einem Blasten, einerMitose in Prophase, sowie vorwie-gend Monozyten unterschiedlicherAktivierung (beachte: relativ untypi-sches Zellbild f�r Neuroborreliose).

a

b

c

Abb. 3.20Granulozyt�res Zellbild bei h�mor-rhagischer Meningoenzephalitis mitbeginnender Monozytenaktivierung,einzelnen Lymphozyten und einemErythrophagen.

Abb. 3.21Granulozyt�res Zellbild bei Reizmenin-gitis nach Subarachnoidalblutung mitaktivierten und teilweise lipidspei-chernden Monozyten.

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Abb. 3.22Granulozyt�re Begleitmeningitis beiHirnabszess (kein Erreger im Liquornachweisbar) : 86 % Granulozyten bei30 Zellen pro Mikroliter, Gesamtpro-tein 1.425 mg pro l.

Abb. 3.23Reizmeningitis mit Verdacht auf Ven-triculitis nach Meningeom-Operation.Ventrikul�rer Liquor, postoperativ ausDrainage. Hypersegmentierung derGranulozyten.

Abb. 3.24Eosinophile Reizmeningitis in ventri-kul�rem Liquor durch Drainage-materialunvertr�glichkeit nach Tumor-operation. Neben eosinophilenGranulozyten, Lymphozyten undaktivierten Monozyten waren ver-einzelt Plasmazellen (siehe rechts)nachweisbar. Kein Erregernachweis.

Abb. 3.25Relativ akute HSV-Meningitis mit nochdeutlicher polynukle�rer Phase. Nebenaktivierten Mono- und Lymphozytenzahlreiche Zellschatten. ArtifizielleBlutbeimengungen.

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Abb. 3.26Relativ akute VZV-Meningitis mit Gra-nulozyten und vorherrschend aktivier-ten Lymphozyten/Plasmazellen.

Abb. 3.27Subakute virale Meningitis (Erregerunbekannt) mit vorwiegend bereitsalterierten hypersegmentierten Granu-lozyten, zwei Plasmazellen sowiederen Vorstufe (siehe Pfeil) mit hyper-chromatischem Kern und deutlicherBasophilie des Zytoplasmas.

Abb. 3.28Virale Meningoenzephalitis unbe-kannter �tiologie mit reichlich mono-nukle�ren Zellen, die teilweiseAuflockerungen in Kern und Plasmazeigen. Daneben hypersegmentierteGranulozyten und unterschiedlichaktivierte Lymphozyten.

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Abb. 3.29Relativ akute Phase einer Mumps-Meningitis mit hypersegmentiertenund teilweise alterierten Granulozyten.Drei hyperchromatische Plasmazellen,davon eine polyploide Riesenform.Oben vier mononukle�re Zellen unter-schiedlichen Differenzierungsgrades.

Abb. 3.30Relativ akute Phase einer Virusmenin-gitis mit degenerierten Granulozyten,aktivierten Lymphozyten und Plasma-zellen.

Abb. 3.31Relativ akute Virusmeningitis mitGranulozyten, zwei Plasmazellen undeine Plasmazelle in Entwicklung zur„Maulbeerform“ (siehe Pfeil).

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Abb. 3.32Mononukle�re Sekund�rphase einerMumps-Meningitis. Vorherrschendunterschiedlich aktivierte immunkom-petente Zellen (vorwiegend einkernigund eine zweikernige) in Differenzie-rung zu Plasmazellen mit deutlichemperinukle�ren Hof. Einzelne aktivierteMonozyten. Mitose als Hinweis auferh�hte Proliferation.

Abb. 3.33Vergr�ßerter Ausschnitt bei Mumps-Meningitis. Vorwiegend ein- undzweikernige Plasmazellen mit ver-schiedenem Differenzierungsgrad undunterschiedlicher Ploidie. Einzelnelymphozyt�re Degenerationsformen.

Abb. 3.34Beispiel einer VZV-Meningitis inmononukle�rer Phase ohne aktivierteLymphozyten im Zellbild. Vorwiegendhellplasmatische und teilweise nackt-kernige Lymphozyten. Danebenvereinzelt Mono- und Erythrozytenartifiziell).

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Kluge u. a., Atlas der praktischen Liquorzytologie (ISBN 313141541X),� 2005 Georg Thieme Verlag KG

Abb. 3.35Mononukle�re Phase einer Virus-meningitis (Erreger R�teln) mit unter-schiedlich aktivierten lymphozyt�renFormen. Daneben aktivierte mono-zyt�re Zellen mit Vesikeln. (Beispielzur Unterscheidung zwischen Aktivie-rungsformen von Monozyten undLymphozyten).

Abb. 3.36Vergr�ßerter Ausschnitt einer nochteilweise granulozyt�ren Phase beiVirusmeningitis. Zwei Plasmazellenmit unterschiedlichen Kernstrukturenund Zytoplasmaanteilen, die nachfr�herer Nomenklatur als retikul�re(siehe Pfeil) und lymphoide (sieheDreieck) Form differenziert wurden.Oben eine Speicherzelle in „Maulbeer-form“.

Abb. 3.37a u. bF�lle mit mehrkernigen Plasmazellen:a Vergr�ßerter Ausschnitt bei relativ

akuter viraler Meningitis: Vier-kernige Plasmazelle mit perinukle-�rer Aufhellung und zwei aktivierteMonozyten mit gelappten Kernen.Artifizielle Blutbeimengungen.

b Dreikernige Plasmazelle mit unter-schiedlich großen Kernen bei akuterVirusmeningitis (artifizielle Blutbei-mengungen). Beachte die nahezukomplette Verschmelzung der peri-nukle�ren Aufhellungen.

a

b

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Abb. 3.38Tuschepr�parat vom Liquor einer Kryp-tokokken-Meningitis (Cryptococcusneoformans). Liquorzellbild: Mischbildaus Granulozyten, Lymphozyten undderen Aktivierungsformen, aktiviertenMonozyten. (Aufnahme Prof. Pfister,Med. Mikrobiologe FSU Jena).

Abb. 3.39a u. bAusschnitte eines Liquorzellbildes voneiner HIV- und opportunistischen To-xoplasmose-Enzephalitis mit intra- undextrazellul�ren Tachyzoiten:a Granulozyt mit einem einzelnen und

einem in Teilung befindlichen Tachy-zoiten (siehe Pfeile). Daneben nicht-infizierter Granulozyt und aktivierteLymphozyten. Stark vergr�ßerteAufnahme.

b Links: Granulozyt mit drei einzelnenTachyzoiten (siehe Pfeile). Danebendegenerierter aktivierter Monozytund darunter degenerierter Granu-lozyt.Rechts: Monozyt mit in Teilung be-findlichem Tachyzoiten (siehe durch-brochener Pfeil), dar�ber eindeu-tiger extrazellul�rer und danebenwahrscheinlich in Aufl�sung befind-licher extrazellul�rer Tachyzoit(siehe Dreiecke).

a

b

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Abb. 3.40a u. bZellbilder bei Riesenzellmeningitisunklarer Genese ohne autoptischenHinweis auf einen Tumor (Sayk u.Wieczorek):a Undifferenzierte Riesenzelle. Poly-

ploider chromatinreicher Kern mitgroßem Nukleolus. Basophiles Zyto-plasma mit vakuolisiertem �ußerenPlasmasaum. Hypersegmentierte,etwas alterierte neutrophile Granu-lozyten.

b Mehrkernige Riesenzelle mit beson-ders strukturierten Kernen und gro-ßen Nukleoli. Unregelm�ßige Plasma-begrenzung. Daneben degenerativver�nderte Granulozyten und einehyperchromatische Plasmazelle.

a

b

Abb. 3.41Verband mit differenten Aktivierungs-stufen zu mono- und polynukle�renZellformen. Entstehung einer Riesen-zelle, Abl�sung von Zellen im Rand-bereich mit beginnender Transforma-tion zu Phagozyten. Rechts obendegenerierte Granulozyten.

Abb. 3.42Weitere Transformation und Demar-kierung einer polynukle�ren Riesen-zelle aus dem Verband. In den beidendarunter liegenden Verbandsteilendeutet sich die Bildung weiterer Rie-senzellen an.

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Abb. 3.43Enddifferenzierung und beginnendeAbl�sung einer Fremdk�rperriesen-zelle aus dem Verband. VakuoligeAuflockerungen als Hinweis auf Lipo-phagozytose.

Abb. 3.44Ventrikul�rer Liquor nach Hirnopera-tion: Enddifferenzierung der zentralgelegenen polynukle�ren Zelle undteilweise auch der mononukle�ren,unterschiedlich aktivierten Zellformenzu Lipophagen mit Abl�sung aus demZellverband.

Abb. 3.45Polynukle�re Speicherzelle mit Kon-zentration der Kerne im Randbereich.In der Umgebung mononukle�reVorl�uferzellen in beginnender Trans-formation. Erythrozyt seitlich rechtszum Gr�ßenvergleich.

Abb. 3.46Phagozytierende polynukle�re Riesen-zelle mit nahezu homogener Ver-teilung der Kerne im aufgelockerten,feingranulierten Zytoplasma.

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Abb. 3.47Polynukle�re Fremdk�rperriesenzellemit komplett randst�ndiger Kern-verteilung. Aufgelockertes Zytoplasmamit Verdichtungen, Basophilie undVakuolisierung, besonders im Rand-bereich.

Abb. 3.48Multinukle�re Fremdk�rperriesenzelleals besondere Reaktionsform beiVentrikeldrainage. Diffuse Lagerungder Kerne mit Hinweisen auf amito-tische Teilungen, leicht basophilesPlasma mit vielen vesikul�ren Einlage-rungen (Phagozytose).

Abb. 3.49Polynukle�re Langhans’sche Riesenzellebei tuberkul�ser Meningitis mit Be-gleitblutung. Zahlreiche Kerne mitteilweise amitotischen Ausziehungen;homogenes azidophiles, im Rand-bereich leicht basophiles Plasma. ImUmfeld Zellfragmente. Erythrozytenals Gr�ßenvergleich.

Abb. 3.50Lockerer Verband mit polynukle�rerRiesenzelle. Vakuolisierter Rand-bereich mit anliegenden degene-rierten Zellen.

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Abb. 3.51Stark farbaffine polynukle�re Riesen-zelle bei Meningoenzephalitis mitKernaufl�sungen und Versprengungvon Kernchromatin sowie einer ArtVakuolisierung des Zytoplasmas, dieauf eine Zelle in Apoptose hinweist.

Abb. 3.52Polynukle�re Riesenzelle mit Phago-zytose von Kernchromatin und Lipid-material (stark vakuolisiertes, leichtbasophiles Zytoplasma). Große Nu-kleoli und Hinweise auf amitotischeTeilung der Kerne (Kernzahlerh�hung).

Abb. 3.53Polynukle�re Fremdk�rperriesenzellemit großen Vakuolen im Gr�ßen-vergleich zu mononukle�ren aktivier-ten Zellen und deformierten Granulo-zyten.

Abb. 3.54Riesige Speicherzelle in Mitose(Prophase); daneben teils degenerierteund unterschiedlich aktivierte mono-nukle�re Zellen.

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Abb. 3.55Polynukle�re Fremdk�rperriesenzellemit riesiger Vakuole (Lipidphago-zytose?), so dass Assoziation zu einerSiegelringzelle vorget�uscht wird.Anliegend sessile und aktivierte mono-nukle�re Zellen.

Abb. 3.56Polynukle�re Speicherzelle mit großenMengen phagozytierten Materials ausZelldegenerationen; zum Gr�ßenver-gleich Erythrozyt.

Abb. 3.57Makrophagenverband mit Riesensie-gelringzelle und angelagerten, starkdeformierten Granulozyten bei schwe-rer Contusio cerebri mit Reizmenin-gitis.

Abb. 3.58Akute Begleitblutung bei metastasie-rendem Hypernephrom: Im oberenTeil noch weitgehend undifferenzierterZellkomplex m�glicherweise endo-thelialen Ursprungs in Aktivierung zuMakrophagen (siehe Pfeil). Daruntermononukle�re, in Trennung befind-liche hyperchromatische Zellen mitVakuolen und braungr�nlich tingier-tem Zytoplasma (amorphes H�mo-siderin?). Verdacht auf maligne Ent-artung, so dass immunzytochemischeMarkertests indiziert sind.

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Abb. 3.59Polynukle�re Riesenzelle mit großenKernen und Nukleoli bei deutlicherSt�rung der Kern-Plasma-Relation undintensiver Basophilie des Zytoplasmas,anliegend kleine tumorverd�chtige,teils degenerierte Zellen, so dass drin-gender Verdacht auf maligne Ent-artung besteht und immunzytoche-mische Markertests indiziert sind.

Abb. 3.60Hochpolyploide mononukle�re Tumor-riesenzelle bei Meningealsarkom.Erythrozyten zum Gr�ßenvergleich.

Abb. 3.61Hochpolyploide mononukle�re Tumor-riesenzelle mit Deformierung derChromosomenstruktur: PathologischeMitose in Prophase oder Tumorzelle inbeginnender Apoptose.