ATOMKRAFT: EIN TEURER IRRWEG Die Mythen der Atomwirtschaft

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    ATOMKRAFT:EIN TEURER IRRWEGDie Mythen der Atomwirtschaft

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    ImpressumHerausgeber: Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

    Referat ffentlichkeitsarbeitAlexanderplatz 6 10178 Berlin

    E-Mail: [email protected]: www.bmu.de und www.erneuerbare-energien.de

    Redaktion: Jrgen Schulz

    FachlicheDurchsicht: Uwe Bsgen, Kai Schlegelmilch, Bernd Warnat

    Gestaltung: design_idee, bro_fr_gestaltung, Erfurt

    Druck: Kllen Druck & Verlag, Bonn

    Fotos: M. Bond/StillPictures (14), A. Dohler/PicturePress (8), A. Froese/ecopix (6),D. Gust/Gustfoto (7), E. Grames/images (12), M. Kluka/Kulkafoto (4), photothek (1),SPL/Agentur Focus (10)

    Stand: Mrz 2006

    Auage: 20.000 Stck

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    INHALT

    Was hat die Erdgasversorgung mit dem Atomausstieg zu tun?...............4

    Atomenergie unabhngig von Energieimporten?.................................4

    Schaffen Atomkraftwerke Versorgungssicherheit?................................6

    Wie sieht der Energiemix der Zukunft aus?............................................6

    Rechnen sich neue Atomkraftwerke?.....................................................9

    Sichern Atomkraftwerke Arbeitspltze?................................................9

    Schtzen Atomkraftwerke das Klima?..................................................10

    Sollten deutsche Atomkraftwerke nicht doch etwaslnger laufen, angesichts ihrer Sicherheit?.........................................11

    Kann die Laufzeit der ltesten Atomkraftwerke berhauptverlngert werden?..............................................................................13

    Ist eine Laufzeitverlngerung notwendig, um auferneuerbare Energien umzusteigen?...................................................13

    Fazit.....................................................................................................15

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    Atomkraft: ein teurer Irrweg

    Sollte Deutschland wieder auf Atomkraft setzen? Der Konikt umErdgaslieferungen aus Russland und steigende Strom- und Ener-giepreise haben die Debatte ber die Zukunft der Atomenergiein Deutschland erneut entfacht. Aber sichert Atomenergie wirk-lich unsere Energieversorgung? Trgt sie zum Klimaschutz bei?Und rechnen sich neue Atomkraftwerke? Das Bundesumweltmi-nisterium gibt Antworten.

    Was hat die Erdgasversorgung mit demAtomausstieg zu tun?Zunchst nichts! Atomkraftwerke erzeugen Strom, keine nutzba-re Wrme. Sie ersetzen deshalb weder Gas noch l. Gas wird in

    Deutschland nur zu etwa 10 Prozent zur Stromerzeugung verwen-det und dient ansonsten der Wrmeerzeugung. Erdgasversor-gung und Atomenergie sind also grundstzlich verschiedene Be-reiche der Energieproduktion. Die Diskussion um die Versorgungmit Erdgas zeigt vor allem eines: Wir mssen unsere Energiepoli-tik ndern, um unabhngiger und damit auch wettbewerbs- undzukunftsfhig zu werden.

    Atomenergie unabhngig von Energieimporten?

    Nein! Deutschland ist bei der Atomenergie zu 100 Prozent abhn-gig von Uranimporten. Nach aktuellen Angaben der Internatio-nalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und der Organisation fr

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    wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) gibt es

    weltweit etwa 4,7 Millionen Tonnen wirtschaftlich abbaubareVorkommen von Uran. Diese Vorrte reichen beim gegenwrti-gen Jahresverbrauch noch etwa 65 Jahre. Angesichts der aktu-ellen Nutzungsplne ist eher von 30 bis 40 Jahren auszugehen.Uran wre dann schon frher erschpft als Erdl und Erdgas.

    Wegen der Endlichkeit von Uran wurde einst der Reaktortyp des

    Schnellen Brters entwickelt, mit dem die Uranreserven verviel-facht werden knnen. Dabei wird zustzlich hochgiftiges Pluto-nium erzeugt und anschlieend verbrannt. Doch Brtertechnolo-gie und Plutoniumwirtschaft gerieten weltweit zu einem sicher-heitstechnischen und wirtschaftlichen Fiasko. Der deutsche Pro-totyp, der Schnelle Brter in Kalkar, kostete rund fnf MilliardenEuro und ging nie in Betrieb. Bezahlen mussten das die Verbrau-

    cherinnen und Verbraucher ber hhere Strompreise. Aber auchsicherheitspolitisch ist die Rckkehr zur Plutoniumwirtschaft zumal vor dem Hintergrund der gewachsenen terroristischen Be-drohungslage keinesfalls vertretbar.

    In einer fortschrittlichen Energiewirtschaft ist es vielmehr not-wendig, weniger abhngig von Importen zu sein. Beim Erdgas

    bedeutet das: Wrme muss efzienter erzeugt, sparsamer einge-setzt und strker auf zukunftsfhige Energie gesttzt werden, vorallem auf die erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasser, Bio-masse oder Erdwrme. Wichtig ist zudem, die verbleibende Im-portabhngigkeit verlsslich zu halten: durch langfristige Vertrgeund eine mglichst breite Streuung auf verschiedene Importln-der und Importeure.

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    Schaffen Atomkraftwerke Versorgungssicherheit?

    Nein! Verlngerte Laufzeiten von Atomkraftwerken oder garneue Atomkraftwerke schaffen keine Versorgungssicherheit. ImGegenteil: Sie verhindern Investitionen in moderne efzienteKraftwerke sowie in eine wettbewerbsfhige und innovativeEnergieversorgung. Wenn die Stromproduktion aus erneuerbarenEnergien in Deutschland weiter ansteigt, taugt der alte Kraft-werksbestand mit seiner unexiblen, zentralistischen Strukturmittel- bis langfristig nicht mehr fr die vernderten Anforde-rungen einer nachhaltigen Stromwirtschaft. Durch eine Renais-sance der Atomkraft wrde die hergebrachte Kraftwerksstrukturmit viel Grundlast-, aber wenig Mittellast- und Spitzenlast-Kraft-werken konserviert. Das gefhrdet mittelfristig die Versorgungs-sicherheit und ist unrentabel.

    Wie sieht der Energiemix der Zukunft aus?

    Erneuerbare Energien, Energieefzienz, Energieeinsparung: Dassind die wesentlichen Eckpunkte fr eine moderne und zukunfts-sichere Energieversorgung in einer industriellen Volkswirtschaft.Erneuerbare Energien produzieren nicht nur umweltfreund-lichen Strom, sondern knnen mittelfristig auch einen erheb-lichen Teil des nationalen Wrme- und Kraftstoffbedarfs decken,also die Abhngigkeit von fossilen Energietrgern wie Gas und ldirekt mildern.

    Braunkohlekraftwerk Jnschwalde in Brandenburg

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    Als ebenso ertragreich wird sich die Efzienzstrategie der Bun-desregierung erweisen. Energie soll in allen Bereichen intelli-genter und sparsamer eingesetzt werden. 30 bis 40 Prozent desEnergieverbrauchs der Industrie knnten zu wirtschaftlich ver-

    nnftigen Bedingungen eingespart werden. Das heit: Die inno-vativen Leistungen der Ingenieure ersetzen hier Rohstofmporte.So kommt moderne Technologie zum Durchbruch, und dassichert und schafft in Deutschland Arbeitspltze.

    Das gilt auch fr efziente fossile Kraftwerke, eine weitere wich-tige Sule im Energiemix der Zukunft. In den nchsten 15 Jahren

    muss in Deutschland die Leistung von einem Drittel aller Kraft-werke erneuert werden: 40.000 Megawatt. Hier sind modernsteTechnologien gefragt erneuerbare Energien, hochefzienteKohle- oder Gaskraftwerke und zuknftig auch kohlendioxidfreieGas- und Steinkohlekraftwerke. So sind auch beim Einsatz vonKohle noch gewaltige Fortschritte mglich. Gas- und Dampfkraft-werke (GuD) blasen vergleichsweise wenig Kohlendioxid (CO 2) in

    die Atmosphre, nutzen den Brennstoff Erdgas hochefzient undpassen aufgrund ihrer hohen Flexibilitt hervorragend in einStromsystem mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien.Gegenber nur 35 Prozent bei Atomkraftwerken bringen es mo-derne Gas- und Dampfkraftwerke auf einen Wirkungsgrad von58 Prozent. Insgesamt gibt es hier groe Mglichkeiten fr Inno-vationen und Beschftigung, auch weil deutsche Firmen bei Gas-

    und Dampfkraftwerken fhrend auf dem Weltmarkt sind.

    Gas- und Dampfkraftwerk in Gera, Thringen

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    Rechnen sich neue Atomkraftwerke?

    Nein! Strom aus neuen Atomkraftwerken ist teuer und unrenta-bel und lohnt sich nur noch, wenn sehr hohe staatliche Sub-ventionen ieen. Intensiv bemht sich gegenwrtig beispiels-weise die Atomlobby in den USA um solche Subventionen ohneSubventionen kein Neubau. Je Kilowatt installierter Leistung kos-tet ein Atomkraftwerk etwa fnf Mal so viel wie ein modernes ef-zientes Gaskraftwerk, das brigens auch deutlich gnstiger ist als ein neues Kohlekraftwerk. Fr die Elektrizittswirtschaft sind

    Atomkraftwerke wegen der hohen Investitionskosten auch frSicherheit und Endlagerung der radioaktiven Abflle ein gro-es wirtschaftliches Risiko.

    Insgesamt bedeutet die Strategie der Laufzeitverlngerung lte-rer Atomkraftwerke weder in den USA, wo die Laufzeit auf 60Jahre erhht wurde, noch anderswo den Start in eine neue Kern-

    energie-Konjunktur. Sie dokumentiert vielmehr den Versuch derUnternehmen, mit alten und technisch berholten Investmentsmglichst lange Geld zu verdienen. Dies trgt jedoch zur Ver-schleppung notwendiger Investitionen in moderne Kraftwerkebei und knnte sich Stichwort Versorgungssicherheit bitterrchen.

    Sichern Atomkraftwerke Arbeitspltze?

    Atomkraftwerke haben im Vergleich mit der restlichen Energie-branche nur wenig Beschftigte, die aber nach einer Stilllegungnoch lngere Zeit wegen des Rckbaus der Anlagen beschftigt werden. Nach Betreiberangaben sind durch den Atomausstiegbis zu 38.000 Arbeitspltze in der Atomindustrie betroffen al-lerdings innerhalb einer sehr groen Zeitspanne. Investitionen inEnergieefzienz und erneuerbare Energien dagegen lsen einenSchub fr Arbeitspltze mit Zukunft aus. Bereits im Jahr 2004arbeiteten 157.000 Menschen im Bereich der erneuerbarenEnergien, Tendenz steigend. Und durch die von der Bundesregie-rung erhhte Frderung des Gebudesanierungsprogramms sind250.000 gesicherte oder neu geschaffene Arbeitspltze sowieInvestitionen von ber zehn Milliarden Euro zu erwarten.

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    Schtzen Atomkraftwerke das Klima?

    Nein! Wenn das so wre, mssten die USA ausgesprochene Kli-maengel sein, denn sie betreiben weltweit die meisten Atom-

    kraftwerke (103 von insgesamt 441). Stattdessen fhren sie abermit 20,3 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf und Jahr die Weltranglis-te der Klimabelastung an. Das Argument, Atomkraftwerke tragenzum Klimaschutz bei, geht auf eine verengte Sichtweise zurck.Wird auch die Frderung der Rohstoffe, der Transport, Bau undUnterhalt eines Atomkraftwerks, die Verteilung des Stroms unddie erforderliche zustzliche Wrmeerzeugung bercksichtigt,

    schneidet Atomenergie gegenber anderen Formen der Energie-erzeugung beim Klimaschutz oft schlechter ab.

    Selbst moderne Gaskraftwerke im Verbund mit Nah- und Fern-wrme knnen gnstiger fr das Klima sein, besser noch liegenerneuerbare Energien und vor allem die efziente Nutzung derEnergieressourcen in der Klimabilanz. Erdgas ist unter den fos-

    silen Energietrgern zudem der klimafreundlichste: Seine Ver-brennung emittiert nur etwa die Hlfte an Kohlendioxid gegen-ber Braunkohle und kann knftig mehr und mehr durch Biogasersetzt werden. Letztlich ist ein Ausbau der Atomenergie als Er-satz fr wirksamere Klimaschutzmanahmen allein schon wegender Kosten illusorisch: Um auch nur 10 Prozent der fossilen Ener-

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    gie bis zur Mitte dieses Jahrhunderts durch Atomkraft zu ersetzen,mssten weit mehr als 1.000 Atomkraftwerke rund um die Welt neu gebaut werden.

    Sollten deutsche Atomkraftwerke nicht dochetwas lnger laufen, angesichts ihrer Sicherheit?

    Nein! Denn die ltesten und damit unsichersten Kandidaten un-ter den Atomkraftwerken sollen gem Atomausstiegsverein-barung zuerst abgeschaltet werden: Biblis A und B, Neckar-

    westheim 1 und Brunsbttel. Eine Laufzeitverlngerung ist nicht zu verantworten. Diese Atommeiler waren vielleicht mal mo-dern, als sie in den Siebzigern ans Netz gingen. Heute wren die-se ltesten Atommeiler, wollte man sie neu in Betrieb nehmen,gar nicht mehr genehmigungsfhig. Die Liste der meldepich-tigen Ereignisse ist besonders bei den lteren Kernkraftwerkenhoch. In der Sicherheitszone des Atomkraftwerks Brunsbttel

    kam es im Jahr 2001 sogar zu einer Wasserstoffexplosion Ex-pertenangaben zufolge htte dieser Unfall bei nur etwas ande-rem Verlauf bis zur Kernschmelze mit radioaktiver Verstrahlungfhren knnen. Der Atomkonsens sorgt auerdem dafr, dass daszuletzt gebaute Atomkraftwerk auch zuletzt abgeschaltet wird:Neckarwestheim 2 um das Jahr 2021.

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    Kann die Laufzeit der ltesten Atomkraftwerkeberhaupt verlngert werden?

    Nur in besonderen Ausnahmefllen! Sie mssen vom Bundesum-weltministerium genehmigt werden. Gem Atomausstiegsverein-barung hat jeder Atommeiler eine festgelegte Restmenge an Strom,die er noch produzieren darf. Wird ein alter Reaktor frher als ge-plant stillgelegt, kann ein neuerer den verbleibenden Reststrombernehmen. Das ist so festgelegt, weil ltere Anlagen in der Regelweniger Sicherheit bieten als neuere. Gem Atomgesetz knnenStrommengen aber grundstzlich nur von einem lteren auf einneues Atomkraftwerk bertragen werden ( 7 Abs. 1b Satz 1).

    Soll dennoch Strom von einem neueren Atomkraftwerk auf ein l-teres bertragen werden, ist gem Atomgesetz eine Ausnahme-genehmigung erforderlich ( 7 Abs. 1b Satz 2). Das Atomgesetzschreibt fr einen solchen Fall vor, dass der Bundesumweltministerausdrcklich zustimmen muss. Allerdings darf die bertragungvon Strommengen in keinem Fall zu Lasten der Sicherheit gehen.Die Altanlage muss also zumindest auf dem gleichen Sicherheits-niveau wie die neuere Anlage stehen. Das hat das Energieversor-gungsunternehmen (EVU), das den Antrag stellt, in einer ver-gleichenden Sicherheitsanalyse nachzuweisen. Die Prfung derUntersuchung obliegt allein dem Bundesumweltministerium.

    Ist eine Laufzeitverlngerung notwendig, um auferneuerbare Energien umzusteigen?

    Nein! Diese Zeit zum Umstieg auf erneuerbare Energien wurde

    bereits in den Zeitraum fr den Atomausstieg einkalkuliert. Dasletzte Atomkraftwerk wird demnach voraussichtlich erst 2021 vomNetz gehen. Allein durch die Steigerung der Stromproduktionaus den Erneuerbaren von 2005 (rund 62 Milliarden Kilowatt-stunden) auf die in einer aktuellen Studie des Bundesumwelt-ministeriums prognostizierte Leistung fr 2010 (rund 85 Milliar-den Kilowattstunden) wird annhernd der Strom ersetzt, den die

    bis dahin gem Atomausstiegs-Vereinbarung abzuschaltendenvier Atomkraftwerke liefern. Das Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), bis 2010 einen Anteil von Strom aus erneuerbarenEnergien von mindestens 12,5 Prozent zu erreichen, wrde damit sogar bertroffen.

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    Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen beispielhaftenAufschwung beim Strom aus erneuerbaren Energien geschafft.Im Jahr 2005 betrug der Anteil an der Elektrizittserzeugungbereits 10,2 Prozent das ist mehr als doppelt so viel wie 1998(4,7 Prozent). Ziel der Bundesregierung ist es, diesen Anteil bis2020 auf mindestens 20 Prozent zu steigern. Realistisch erreich-bar sind nach unseren aktuellen Prognosen sogar 25 Prozent.Deutschland ist in diesem Bereich in vieler Hinsicht weltweit technologisch fhrend, mit entsprechenden wirtschaftlichen Fol-gen: Die Windbranche zum Beispiel hat bei ihrer Wertschpfunginzwischen einen Exportanteil von 60 Prozent! Dieser Weg derInnovation bei konventionellen Kraftwerken wie bei den erneu-erbaren Energien soll konsequent weitergegangen werden.

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    FazitEs gibt keinen Anlass, den mit der Stromwirtschaft vereinbartenAusstieg aus der Kernenergie in Frage zu stellen. Er stellt gelten-des Recht dar, an dem gem dem Koalitionsvertrag der Bundes-regierung festgehalten wird. Die Zukunft liegt nicht darin, eineRisikotechnik aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wie-derbeleben zu wollen. Sie liegt vielmehr in einer nachhaltigenEnergiewirtschaft, die insbesondere auf Efzienz und Einspa-rung, aber immer mehr auch auf erneuerbaren Energien basiert.

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    Kontakt:Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und ReaktorsicherheitReferat ffentlichkeitsarbeitD - 11055 BerlinFax: (01888) 3 05 - 20 44Internet: www.bmu.deE-Mail: [email protected]

    Diese Broschre ist Teil der ffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung.Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.Der Druck erfolgt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier.

    Der Staat schtzt auch in Verantwortung frdie knftigen Generationen die natrlichenLebensgrundlagen

    Grundgesetz, Artikel 20 A