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Atopische Dermatitis Atopische Dermatitis (Neurodermitis) (Neurodermitis) Informationen für unsere Patienten Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Charité - Universitätsmedizin Berlin

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Atopische DermatitisAtopische Dermatitis(Neurodermitis)(Neurodermitis)

Informationen für unsere Patienten

Klinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieCharité - Universitätsmedizin Berlin

Atopische Dermatitis

Die atopische Dermatitis (atopisches Ekzem, Neurodermitis) ist die häufigste chronische, in Schüben verlaufende entzündliche Hauterkrankung. Sie geht mit starkem Juckreiz einher und beeinträchtigt die Lebensqualität Betroffener. Die Häufigkeit der atopischen Dermatitis nimmt mit dem Alter ab, 15 % der Kinder und 2 % der Erwachsenen sind betroffen.Säuglinge können bereits nach der Geburt Ekzeme ausbilden, häufiger entwickeln sich die Ekzeme zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat, vor allem im Bereich des Gesichts und des Kopfes (Milchschorf). Im Kleinkindesalter (2-4 Jahre) sind zusätzlich die Ellen- und Kniebeugen sowie die Hand- und Fußgelenke betroffen. Die Haut ist insgesamt trocken, gerötet, gelegentlich nässend und schuppend. Bei 60-80 % der Kinder ist die Neurodermitis bei Eintritt ins Schulalter deutlich gebessert.Die Veranlagung zur Neurodermitis ist erblich, ebenso wie die zuallergischem Asthma und allergischer Rhinitis (Heuschnupfen). Sind beide Eltern Allergiker, ist die Wahrscheinlichkeit für dieKinder, an einer atopischen Dermatitis zu erkranken, bis zu 60 %.Bei der Krankheitsentstehung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: 1) Die Barrierefunktion der Oberhaut ist durch veränderteFettzusammensetzung und Mangel an Harnstoff in der Haut reduziert. 2) Durch die Fehlregulation und Ansammlung von Immunzellen in der Haut kommt es zur Freisetzung von Entzündungsstoffen, die die Ekzemreaktion auslösen. Die Ekzemreaktion ist nicht unbedingt allergisch bedingt, kann aber durch eine übermäßige Immunreaktion gegen Stoffe aus der Umwelt ausgelöst werden.Die Aufnahme von Allergenen wie Pollen, Tierhaare, Schimmelpilze oder Nahrungsmittel ist auch über die Haut möglich. So kann z. B. ein Neurodermitisschub bei gleichzeitig bestehender Allergie gegen Pollen in der Pollenflugzeit oder nach Verzehr eines allergenen Nahrungsmittels verstärkt oder ausgelöst werden. Irritationen und mechanische Reizungen der Haut (z. B. durch Wasser, Hitze, Wolle) begünstigen ebenfalls eine Ekzemreaktion. Ebenso können psychische Faktoren (z. B. Stress) den Krankheitsverlauf beeinflussen.

DiagnostikDie Diagnose der Neurodermitis wird durch das Erscheinungsbild und den Verlauf der Erkrankung gestellt. Ergänzend kann eine weiterführende Allergiediagnostik (bestehend aus Haut- und Bluttest mit Inhalations- und Nahrungsmittelallergenen und ggf. ein Epikutantest mit Kontaktallergenen, z. B. bei beruflicher Belastung) durchgeführt werden

TherapieBasistherapie der atopischen Dermatitis ist die intensive Hautpflege. Hierzu eignen sich vor allem rückfettende Cremes undSalben, die harnstoffhaltig sind und den Mangel an Harnstoff ausgleichen. Bei sichtbaren Hautekzemen und Schüben sollte rasch gehandelt werden, da es sonst im Verlauf durch Juckreiz und Kratzeffekte zu einer Verschlechterung kommt.Für die antientzündliche Lokaltherapie stehen sowohl moderne Kortisonpräparate, die im Rahmen einer Intervalltherapie eingesetzt werden (z. B. 2-3 Tage pro Woche), als auch sogenannte topische Immunmodulatoren (Tacrolimus, Pimecrolimus) zur Verfügung.Neben der lokalen Pflege sollten Stoffe, die irritative oder allergische Reaktionen auf der Haut auslösen, gemieden werden. Auch auf bestimmte Nahrungsmittel sollte man bei mittels Provokationstest nachgewiesener Unverträglichkeit verzichten, eine allgemeine Neurodermitis-Diät gibt es jedoch nicht.Gegen den bestehenden Juckreiz kann die Einnahme von modernen Antihistaminika günstig sein, sollte jedoch im Einzelfall überprüft werden.Ergänzend sind Schulungsprogramme für Betroffene wichtig. Speziell ausgebildete und zertifizierte Neurodermitis-Trainerinformieren Sie kompetent über die Ursachen und die modernen Behandlungsmöglichkeiten der Neurodermitits.

➭ Für weitere Informationen zum Thema Schulungsprogramme steht Ihnen unser Flyer Neurodermitisschulung – AKTIV mit der Neurodermitis umgehen lernen zur Verfügung.

Dieses Vorhaben wird von der Europäischen Union und vomLand Berlin kofinanziert

Europäischer Fond für Regionale Entwicklung

EFRE-ProjektInitiierung eines Kommunikations-

netzwerkes Allergologie

Lebensqualität trotz AllergieFor a better life with allergies

Impressum: Prof. Dr. med. M. Worm (V.i.S.d.P.)

Eine Initiative der WHO

AllergieAllergie--CentrumCentrum--CharitéCharitéStandort Klinik für Dermatologie,Standort Klinik für Dermatologie,

Venerologie und AllergologieVenerologie und Allergologie

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zuletzt aktualisiert: Juni 2005

Hinweise für die Patienten mit Neurodermitis

Die atopische Dermatitis ist eine chronische Erkrankung, die dieLebensqualität Betroffener einschränkt. Durch unsere Betreuung möchten wir Ihnen Wege zum Umgang mit der Erkrankung und zur Behandlung aufzeigen.

► Richtige Behandlung – das Ampelschema„So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig!“

Rot: Zunehmende Rötung und Juckreiz➭ Kurzfristiger Einsatz von lokalen Kortisonpräparaten.Gelb: Rötungen und Juckreiz. ➭ Behandlung mit topischen Immunmodulatoren oder

Kortisonpräparaten.Grün: Keine Rötung der Haut➭ Wichtigste Basistherapie: regelmäßige Verwendung

von Fett- und Harnstoffsalben.

► Meiden Sie nur krankmachende Typ-I-Allergene!Nicht alles, was eine Allergie auslösen kann, muss auch wirklich zu einer Hautverschlechterung führen. Weiterhin können sich Allergien im Laufe der Zeit verändern. Lassen Sie sich deshalb regelmäßig testen und vermeiden Sie nur die klinisch relevanten Allergene.

► Lassen Sie sich schulen!Wir bieten Ihnen im Rahmen einer Schulung die Möglichkeit, sich gründlich mit Ihrer Hauterkrankung auseinanderzusetzen. Neben zahlreichen Tipps zur Therapie, Ernährung und Hautpflege von zertifizierten Trainern (Hautärzte, Psychologen, Ernährungsberater) bekommen Sie auch einen Überblick über die vielen verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf die Neurodermitis haben.➭ Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Flyer

zur Neurodermitisschulung!

► Schaffen Sie sich einen allergenarmen Wohnraum!Auf textile Möbel (Teppichböden, Polster) sollte weitestgehend verzichtet werden, da sie viele Hausstaubmilben beherbergen können. Für Matratzen und Bettwäsche gibt es spezielle milbendichte Überzüge (Encasing). Weiterhin sollte man die Haltung von Haustieren (Hunde, Katzen, Vögel) vermeiden.

► Vermeiden Sie übermäßige Feucht- und Nassbelastung derHaut (wichtig im Haushalt und bei der Berufswahl)!

Haben Sie weitere Fragen?Wir beraten Sie gern.Prof. Dr. med. M. WormProf. Dr. med. M. WormNeurodermitis-SpezialsprechstundeKlinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieSchumannstr. 20/21, 10117 Berlin

Sprechzeiten: Montag 08.00-12.00 UhrDonnerstag 14.00-18.00 Uhr

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Allergie-Centrum-Charité –Kompetente Patienteninformationen für Sie.• Allergische Rhinitis (Heuschnupfen)

• Angioödem

• Atopische Dermatitis (Neurodermitis)

• Erdnussallergie

• Handekzem

• Histaminintoleranz

• Insektengiftallergie

• Kontaktekzem

• Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)

• Mastozytose

• Medikamentenunverträglichkeit

• Nussallergie

• Pollenassoziierte Nahrungsmittelunverträglichkeit

• Pseudoallergie

• Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)

• Urtikaria (Nesselsucht)