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»m»ZÄHLT

Von einer

Geburtstagsfeier 

und einer Trompete,

die dabei

eine große Rolle spielt

„ In diesem J ah r fe ie rn w ir ganz g roß Ge-b urtsta g“ , verkündete uns eines TagesAnita, „W ir laden unsere Eltern, al le Lehrer

und d ie 7 a dazu e in .“ K alle h atte in zw i-schen schon scharf kom binier t: „Anitas Ge-b urtsta g ist doch lä ng st vo rbei, und ichhabe erst imJanuar.“ Auch mir f ie l niemande in, der in Frage käme. Aber dafür f iel mire tw as au f : M i t der 7a w ill An ita Geburts -tag feiern. Ausgerechnet mit dieser Klasse1 ja , weiß sie denn nicht, daß w ir gestern das F uß ba llsp ie l g eg en d ie 7 a ve rlo re nhaben? Wenn sch da ran noch denke, w ie d ie 7 a ju be lte , als sie uns b es ie gte ! Sor icht ig schadenfroh. Zugegeben, in der 7a

s ind Klassefußballer, aber v iel l ieber hättenw ir gewonnen. Das ist doch klar« Nunbekom mt die 7 a die Trom pete, die derPatenbetr ieb für d ie Siegermannschaf t ge-s t if te t hat. Dabei w issen d ie gar n icht, wassie mit d e r Trompete beginnen sollen. Kei-ner kann auf ihr sp ie len. Aber unser Kalle ,der lernte es im letzten Sommer im Pionier-lager. ln G edan ke n h at er schon großeKonze rte gegeben . Abe r daraus w ird nunnichts. U nd A n ita w ill m it d er 7 a » . . A be r

wer hat denn e igentlich Geburtstag?A lle unsere Fragen und Einwände hö rteAn i ta gar nieht. Sie redete munter we i te r :„Ich habe mirschon etwas ganz Besonderesausgedacht. W i r schre iben e in Stück überunsere Grup pe und führen es vor. Alle spie"len mit. Und Atze soll d ie größte Rolle be-k om m en .“ Ich muß ge steh en , o bw oh l ichnoch gar n icht wußte, was los war, d iesesAngebot ehrte mich sehr. Ich wurde g le iche in S tückchen größer und fand An ita ganz

prima.

„Ne in“ , verbesserte sich inzwischen Ani ta , „d ie g rö ßte Rolle sp ie lt eine Trom pete.Denn zu e inem richtigen Theaters tück ge-hört Musik , Und d ie muß Kalle machen.”

A n ita h at sich ih re „b es on de re n" G e d a n-ken of fenbar vor dem Fußbal lspiel gemachtund noch nicht b eg riffe n, d aß w ir keineT rompete besitzen . Ka lle murmelte t raur ig vor sich h in; „Schön wäre es mi t der Trom-

pete!"„Nun sag* uns doch endlich, wer Geburts-ta g h a t“ , rie f Ross, d ie g an z u n ge d uld ig

von e inem Be in au f das andere hüpfte .„W ir a lle ", verkündete A nita , und manspürte, w ie sie sich freute, uns aufd ie ' F olte r sp an ne n zu kö nn en. A b e r dafu nk te es bei m ir: „Ach , ta t ich g an z g e -lassen, „den P ion ie rgebur ts tag mein t sie.H ab ’ ich Sängst gew ußt.“N un w ar das Rätsel g elöst. A nita s Ideeb eg an n uns zu g efa lle n . A lle schw atztend urc he in an de r. Jeder w ußte etwas, wasunbed ing t in dem Stück Vorkommen sollte,„A be r die T rom pe te “ , rief Rosi p lötzlich

laut und vergaßvor Schreck zu hüpfen. Alleb lickten auf Kalle , der ganz t raur ige Augenha tte und ke in W or t sag te .„Die Trompete muß her“ , bestimmte^An ita. ”wie konntet ihr auch nur ver l ieren! “„W ir werden mit der 7a sprechen, s ie wer -den uns d ie Trom pete bo rg en .“ W e rne rg la ub te nicht d ara n. „W i r holen sie unseinfach, s ie steht doch noch im SchränkernP ion ie rz immer." W i r wußten nachher n ich tmehr, wer d iesen Vorsch lag gemacht hat.Kal le war schon unterwegs und kam freude-strah le nd m it d er Tro mpete in d er H an d

zurück.Nach langem Reden w urden w ir uns end -lich e in ig . An ita , Werner und Rosi wo llten das Stück schreiben. Unseren Klassenleiter

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^¿aUk Aß#*' 

w eihten w ir ein, a lle rd in gs nicht in dieGeschichte mit der Trompete, die erzähltenw ir vo rsic htsh alb er n ic h t Er w urd e unserReg isseur, D ie Mus ik lehrerin kompon iertedie Musik.Nun begannen aufregende Zeiten, W irprobten jede Woche, Es klappte schon rechtgut. Meine Rolle w ar sehr lang und schwie-r ig. In jeder f reien M inute lernte ich meinen

Text. Es konnte passieren, daß ich derG r oß mutte r au f ih re F rage: „B ist du auchsatt, m ein Junge? “ a n tw o rte te ' „H ö r zu,Rainer, w i r müssen es schaffen, A l le wer -den g eb ra uc ht.“ Das ha tte ich a u f e in erP io nie rversam m lung Im ersten Teil desStückes zu sagen. Großmutte r guck te nurm itleidig über ihre dicke Br il le und seufzte:„N un muß d er Junge auch noch Schau-spieler werdenI“Eine Woche vor dem Pioniergeburtstag warunser Regisseur m it uns zufrieden , W ir

auch; denn es w ar w irklich ein schönesStück. Am a lle rs chönsten abe r fanden w ird ie M usik. K alle sp ie lte w irklich a usg e-zeichnet. Nach jeder Probe stand die Trom-pete w ieder o rden tlic h au f ih rem Pla tz lndem großen Schrank. N iemand aus der 7amerkte etwas.W ir waren a l le sehr aufgeregt und konntend en 13, D eze mb er kaum e rw arte n, K alle ließ d ie T rompe te ga r n ich t mehr aus derH and . Er ha tte w oh l am meisten Lampen-f ieber von uns a llen .Zwei Tage vor dem großen Tag fehl te Kalfein der Schule, N ie mand wußte, w arum .Nach dem Unterrich t lie fen Rosi und Wer -ner gleich zu ihm nach Hause, und am

nächsten Morgen e rfuhren w ir es: „Ka lle ist im Schnee ausgerutscht und hat sich dasBein vers taucht. Er l ieg t ganz b laß in sei-nem Bett. " „Nun war a lles umsonst" , sagteJutta . Ich dachte le ise : „Armer Ka l le " ; und laut: „Ohne Kalfe könnenw ir nicht spielen," A lle redeten a ufg ere gt durcheinan der,A nita be ru hig te uns endlich, indem sie

noch lau ter schrie a ls w i r: „Laß t uns doch erst e inmal nachdenken, was w i r tun kön-nen !" Ich unte rb rach s ie : „Abe r d ie T rom-pete ohne Trom pete geht es einfachn ich t.“ „D ie T rom pete ist ü b erh au pt da sA lle rw ic htig ste in dem Stück“ , sa gte nunauch Rosi.Ra iner rannte aus der K lasse und rie f unsnoch zu : „Ich b rin ge d ie T ro mpe te . V ie l-leicht kann Atze auch spie len.“ Dabei weiß er genau, daß ich m it der M usik e in ig e

Schwie rigke iten habe. U nd nun s ollte ichauch noch Trompete blasen,Sehr schnell kam Rainer zurück. Er setzte sich ganz s ti ll auf seinen Platz : „D ie Trom-pete ist weg.“ Je tzt sag te sogar An ita ke i-nen Ton, und das w ill etw as heißen. W irkonn ten es ga r n ich t fassen. D ie 7a mußdoch etw as e rfahren haben . Ka lle krank ,die Trompete verschwunden! „Jetzt is t allesaus“, meinte Rosi.

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Am Morgen s ind sie wieder frischund treffen sich am Frühstückstisch.

Dem Raumf lug traine r k lag t man dann,

das Tra in ing s trenge mäch tig an.

Und dieser sagt: „Es wäre gut, wenn ihr drei Tage völ lig ruht!"

Fix wi ll sich gleich ins Bette legen,doch Trainer Einohr ist dagegen,

weil e r für sich in Anspruch n immt,

daß er den Ruheplatz best immt.

Die beste Ste lle sei dafür

dort h in ter jener Pols tertür.

Sn diesem Raum ist jede Wandmit einem dicken Stoff bespannt.

Und d ieser S to ff dämpf t jeden Schall

vom Flüstern bis zum lauten Knall.

F o r ts e tz u n g S e i te 12/13

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Meine lieben jungen Freunde!Es ist der Weihnachtsmonat. Voller Span-nung seid ihrund freut euch auf das, wasihreuch gewünschthabtzum Festdes Frie-dens und der Familie, Ihr könnt Weihnach-ten im Frieden feiern, Das ist euer, unsergrößtes Geschenk, Und weil das leidernichtimmersowarln Deutschland,deshalb

wollen wir gerade in diesem Monat einergroßen deutschen Künstlerin gedenken, diedenFriedenüberalles liebteund denKriegaustiefsterSeelehaßte:KätheKollwitz. Sieist eine im Grunde ihres Herzens fröhlicheFrau gewesen, aberzwei entsetzliche Welt-kriegemitallemLeid habensiezurerbitter-ten Anklägerin gegen alles Unrecht in derWelt werden lassen.KätheSchmidt wird am 8,Juli 1867im frühe-

ren Kön igsberg geboren . Sehr früh schonhat s ie e ine große L iebe zur Kunst, und somochte sie Künstler in werden. Sie zeichnet

v ie l auf der Straße. Männ er und Frauen im

Arbe itsk le id , hungernde und f rierende Kin-der sind ih re Modelle . Sie kommt in e ine

gute Lehre. Im Jahre 1891 he i ra te t sie denA rmen und K assenarzt D r. Karl K ollw itz

undge ht mit ihm nach Berlin, ln derSprech-

stunde ihres Mannes s ieht sie d ie Not, dasElend der Großstadt. S ie wi ll dagegen an-

kämpfen. Sie tut es mit a l len ihren Bildern.

KÄMPFENDE KUNST V

Käthe

Kollwitz

1. Selbstbildnis 1921

2. Mutter und Kind 1932

3. Ge denkb latt für

Karl Liebknecht 1919

4. Demonstration

5. Plak at, 1924

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19P E D R O U N D C O C ODie Versteigerung

Die Tiere und d er W agen

des Z irkus Ricolo sollen aufVerlangen des PepsCornedb eefK on ze rn s v erste ig ertwerden. Nun ist Pedro t rau-

rig. V or a lle m, w eil e r se i-nen besten Freund* denHundCoco,hergebenmußte.Da kommen d ie K inder undwollen ihm helfen.

„Weine n icht, Pedro, du be-kommst Coco wieder."

„W o sollen w ir dennGeld hernehmen?"

das

„Das verdienen wi r mi t unseren Haustieren, Den Werbeumzug haben wi r schon beendet.

Nun könnenw irau f treten."

%

„Bis zur V erste ige ru ng kön „M ein Schwein kann schon „M e in e Z iege s prin gt sog ar

nen wirstekaum dressieren■!" Männchen m achen!“ durch den R ing!"

„Und mein Af fe kann primaWalzer tanzen!"

„ihr habt viel gelernt. M it euren Tieren könnenw irviel leicht

ein Programm gestal ten, wenn wir f leißig üben."

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Drum naht sich schon mi t Windeseile

d ie trübe , g raue Langewe ile .

Fix meint, zwei Tage seien um.Darau f e rk lä r t ihn Fax fü r dumm.

W orauf sich der, wei l ’s ihn verdrießt,

sofort zum Gegenschlag entschl ießt.

Im Raumschiff d arf das nicht passieren, ' Am d ritte n Tag verläß t man nun

drum muß man N ichtstun auch tra in ie re n. den R uheraum , um auszuruh n.

Das N ichts tun w ird am ersten Tagebere its zu e ine r rechten P lage .

Und Fix macht seinem Ä rge r Luft,indem er Fax aufs Brustbein pu fft.

Ihr Trainer Einohr weiß Bescheid;

in diesem Raum gib t ’s öfter Streit .

V e rs e u n d Z e i ch n u n g e n : J. K ie s er

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