Auch wir haben einen neuen Kanzler: Niels Helle-Meyer · Auch wir haben einen neuen Kanzler: Niels...

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Auch wir haben einen neuen Kanzler: Niels Helle-Meyer Interview: Nele Ahlers Wie sah ursprünglich die Vorstellung von Ihrer beruflichen Zukunft aus, als Sie sich für Ihr Stu- dium entschieden haben? Als ich mich für das Studium der Rechtswissenschaften entschieden habe, wollte ich einen Beruf erlernen, der Menschen weiterbringt. Und ich hatte schon gemerkt, helfen im Sinne von verarzten, also wie in der Medizin, das liegt mir nicht so. Aber es gibt in der Gesellschaft unglaublich viel Beratungsbedarf, und zwar insbe- sondere eben in dem Bereich: „Wie funktionieren ei- gentlich juristische Zusammenhänge?“. Das hatte ich schon im Schülerpraktikum in einem Anwaltsbüro gemerkt: Viele Menschen verstehen überhaupt nicht, wie sie diesen Teil der sozialen Wirklichkeit einord- nen sollen. Sie fühlen sich konfrontiert mit amtlichen Schreiben oder mit Prozess-Situationen, die sie nicht wirklich meistern können. Da habe ich gesagt: „Das ist eigentlich was für dich.“ Weil ich einerseits die Fähigkeit habe, das abstrakte Niveau von juristischer Arbeit nachzuvollziehen und andererseits zwischen Menschen vermitteln kann. Das ist im Übrigen etwas, was sich später auch bestätigt hat, z. B. in den Praktika, die ich dann im Rahmen des Studiums gemacht habe, und im Refendariat - bei den Aufgaben eben, die man als Jurist wahrnehmen muss. Dazu gehört, dass man auch mal ein unbequemes Urteil fällen kann. Als Verwaltungsjurist genauso wie als Richter oder als Anwalt – man ist nicht immer nur derjenige, der den Leuten nette Sachen sagen kann, sondern eben auch: „Das ist schief gelaufen in ihrem Leben, und das ist die Reaktion von staatlicher Seite darauf.“ Dies ist eine Rolle, die ich in fast jedem juris- tischen Beruf wahrgenommen hätte, und dass ich nun hier angekommen bin, das hängt mit meiner Neigung zusammen, mich in der Wissenschaftsszene zu bewe- gen. Ich hatte mich gleich nach dem 2. Staatsexamen als Fakultätsgeschäftsführer beworben. Daraus ergab sich, dass ich beruflich der Wissenschaft treu geblieben bin. Und wenn man erst einmal Fakultätsmanagement macht, ist der Schritt zu der Überlegung nicht mehr so weit, Kanzler zu werden. Zwischendurch gab es noch einen Abschnitt als Bildungsreferent im Landtag. Wie war denn Ihr erster Eindruck von der Flens- burger Uni, als Sie hierher gekommen sind? Mein erster Eindruck war: Die haben`s sehr schön hier, weil alles so neu und überschaubar ist. Also kein unbeweglicher Supertanker, der kaum zu steuern ist. Und ich hatte auch gemeint, dementsprechend müss- ten die Verteilungskämpfe etwas ruhiger ablaufen, als ich das von einer großen Universität gewöhnt war. Insofern habe ich gedacht: Eigentlich muss es hier richtig nett sein, Kanzler zu sein. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es auch hier eine ganze Reihe Probleme gibt, die zum Teil sehr tief sitzen. Und der Wechsel vom Landtag an die Uni, ist das ein großer Perspektivwechsel? Im Landtag als wissenschaftlicher Referent ist es ja so, dass man im Grunde das bearbeitet, was die Abgeordneten an inhaltlichen Fragen zu ihren eigenen und den jeweiligen Gesetz- und Beschlussentwürfen der Landesregierung haben. Der Anlass wird also ganz häufig von außen gesetzt und als Referent ist man dann gefordert, den Abgeordneten zu erklären, was eigent- lich dahinter steckt. Es ist also eher wieder die Rolle des Unterstützers, der im wissenschaftlichen Dienst gefordert ist. Das Tagesgeschäft eines Referenten ist sehr stark durch das Tagesgeschäft der Abgeordneten geprägt. Der Perspektivwechsel war insofern dann recht groß, weil ich hier in Flensburg viel mehr opera- tive Verantwortung trage. Hier ist ja das, was ich ent- schieden habe, in vielen Fällen endgültig bzw. dann nur noch durch Gerichtsverfahren oder ähnliches angreifbar. Da steckt eine inhaltliche Verantwortung des Kanzlers dahinter, der ja deswegen auch durch die Gremien legitimiert ist, weil er genau diese Entscheidungen treffen soll. In der Rolle als Berater von Abgeordneten hatte ich nur die Verantwortung für die juristische Qualität meiner Arbeit zu überneh- men, da lag die inhaltliche politische Verantwortung für das Endprodukt selbstverständlich immer bei den Abgeordneten, nie beim Berater. Das ist hier an- ders. Ich berate natürlich hier auch und wir sitzen im Rektorat und stecken die Köpfe zusammen. Aber die Entscheidungen, die hier getroffen werden, muss ich, und will ich auch, inhaltlich mitverantworten. Erklären Sie doch mal den Studierenden: Was macht ein Kanzler, was ein Rektor nicht macht? In Flensburg ist das besonders schwierig zu beant- worten, da Herr Dunckel ja beides sehr lange gut gemacht hat, über vier Jahre. Dadurch ist die an- sonsten klassische Verteilung der Rollen zwischen Rektor und Kanzler, dass vor allem der Kanzler sich mit der Verwaltung auseinander setzt, etwas aufgelo- ckert. Dennoch: Ich bin erster Ansprechpartner für alle Probleme, die an die Verwaltung herangetragen werden und innerhalb der Verwaltung auftreten. Der Rektor hat dieselbe Rolle für den akademischen Bereich. Ein gewichtiger Unterschied ist sicher auch, dass ich die Haushaltsverantwortung trage, also fürs Geld zuständig bin. Abgesehen von Ihrer juristischen Ausbildung, was würden Sie sagen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten Sie auszeichnen, die Sie für diesen Job prädestinieren? Also, welche Eigenschaften müssen Sie besonders oft einsetzen? Man sollte, glaube ich, sich auf jeden Fall Konsens- Möglichkeiten offen halten; im Grunde immer kom- promissfähig sein. Wenn man das nicht ist, ist man an der Hochschule falsch. Für ein anderes Vorgehen sind viel zu viele Akteure im Spiel, mit viel zu hohem Selbstbewusstsein. Das ist auch ein starker Unterschied gegenüber der klassischen Verwaltung. Wenn ich Leiter einer klassischen Verwaltung bin, dann bin ich zwar auch gut beraten, wenn ich hinhöre, was meine Referenten mir zu einem ema sagen. Aber wegen der Hierarchisierung der Verwaltung ist es dann doch letztlich wieder meine Entscheidung, ob ich dem fol- gen will oder nicht. Hier ist es bei ganz vielen Bereichen so - wenn es zum Beispiel um Ressourcenverteilung innerhalb der Universität geht - dass ich gar nicht handeln kann, ohne dass ich auch bereit bleibe, Kompromisse zu schließen. Das setzt natürlich auf campuszeitung ..... 02 :Fortsetzung der Titelstory :Editorial :Wer macht eigentlich die Campuszeitung ? :Impressum campusaktuell ..... 03 :IP-Awards 2006 :Mitmachen beim Hochschulranking :Schöne neue (Werbe-) Welt campusaktion ....... 04 :Campusgrüsse :Erziehungswissenschaftler kommen an campusinterview ..05 :Prof. Dr. Wolfgang Teschner campusstimmen .... 06 :Was sagt ihr zur Europa? :Auslandssemester mal nicht Übersee campusparty......... 07 :Party-Pics aus dem Max campusausland .... 08 :Studieren unter Palmen campusintim.......... 09 :Lovestory :Veranstaltungstipps campusleben ........ 10 :Studienort Flensburg :Geschichten aus der Tierwelt :Hinter den Kulissen campustipp ........... 11 :Das Campusradio Flensburg :Film-Tipps campustipp ........... 12 :Musik-Tipp :Lesetipp Ausgezeichnet... ...wurden diesmal junge Studenten des Studienganges "International Managment". Bei der Frage um den Gewinner des neuen IP-Awards ging es diesmal bis zum Ende spannend zu. Alles über Businesspläne und innovative Geschäftsideen... Seite 03 campusgrüsse... ...wir waren für Euch auf dem Campus unter- wegs und haben Stimmen eingefangen. Wer seine Oma grüsst und wer gerade fleißig am Büffeln ist, seht ihr hier. Und wer weiß viel- leicht wirst gerade du von jemandem geg- rüsst. Seite 04 Campusumfrage... ... wir wollten es wissen. Zum Thema Europa. Was haltet ihr vom Thema Europa? Wer fühlt sich als Europäer? Und warum? Was ist speziell an der Eu und wo sind Stärken und Schwächen zu finden? Tausend Fragen und lauter gute Antworten. Seite 06 Warum... ... funktioniert das mit der Liebe manchmal nicht so, wie man es gerne hätte? Warum fin- den zwei Menschen nicht zusammen, obwohl sie sich insgeheim schon lange heimlich anschauen? Alles über die Tücken der Liebe und der Weg dorthin. Seite 09 Fortsetzung Seite 2 Foto: Universität Flensburg Foto: Universität Flensburg auflage: 3000 stk. das original | www.campuszeitung.de | [email protected] n r. 11 - s o m m e r s e m e s t e r 2 0 0 6 - g r a t i s - z e i t u n g f ü r d e n c a m p u s

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Auch wir haben einen neuen Kanzler: Niels Helle-Meyer

Interview: Nele Ahlers

Wie sah ursprünglich die Vorstellung von Ihrer beruflichen Zukunft aus, als Sie sich für Ihr Stu-dium entschieden haben?

Als ich mich für das Studium der Rechtswissenschaften entschieden habe, wollte ich einen Beruf erlernen, der Menschen weiterbringt. Und ich hatte schon gemerkt, helfen im Sinne von verarzten, also wie in der Medizin, das liegt mir nicht so. Aber es gibt in der Gesellschaft unglaublich viel Beratungsbedarf, und zwar insbe-sondere eben in dem Bereich: „Wie funktionieren ei-gentlich juristische Zusammenhänge?“. Das hatte ich schon im Schülerpraktikum in einem Anwaltsbüro gemerkt: Viele Menschen verstehen überhaupt nicht, wie sie diesen Teil der sozialen Wirklichkeit einord-nen sollen. Sie fühlen sich konfrontiert mit amtlichen Schreiben oder mit Prozess-Situationen, die sie nicht wirklich meistern können. Da habe ich gesagt: „Das ist eigentlich was für dich.“ Weil ich einerseits die Fähigkeit habe, das abstrakte Niveau von juristischer Arbeit nachzuvollziehen und andererseits zwischen Menschen vermitteln kann.

Das ist im Übrigen etwas, was sich später auch bestätigt hat, z. B. in den Praktika, die ich dann im Rahmen des Studiums gemacht habe, und im Refendariat - bei den Aufgaben eben, die man als Jurist wahrnehmen muss. Dazu gehört, dass man auch mal ein unbequemes

Urteil fällen kann. Als Verwaltungsjurist genauso wie als Richter oder als Anwalt – man ist nicht immer nur derjenige, der den Leuten nette Sachen sagen kann, sondern eben auch: „Das ist schief gelaufen in ihrem Leben, und das ist die Reaktion von staatlicher Seite darauf.“ Dies ist eine Rolle, die ich in fast jedem juris-tischen Beruf wahrgenommen hätte, und dass ich nun hier angekommen bin, das hängt mit meiner Neigung zusammen, mich in der Wissenschaftsszene zu bewe-gen. Ich hatte mich gleich nach dem 2. Staatsexamen als Fakultätsgeschäftsführer beworben. Daraus ergab sich, dass ich beruflich der Wissenschaft treu geblieben bin. Und wenn man erst einmal Fakultätsmanagement macht, ist der Schritt zu der Überlegung nicht mehr so weit, Kanzler zu werden. Zwischendurch gab es noch einen Abschnitt als Bildungsreferent im Landtag.

Wie war denn Ihr erster Eindruck von der Flens-burger Uni, als Sie hierher gekommen sind?

Mein erster Eindruck war: Die haben`s sehr schön hier, weil alles so neu und überschaubar ist. Also kein unbeweglicher Supertanker, der kaum zu steuern ist. Und ich hatte auch gemeint, dementsprechend müss-ten die Verteilungskämpfe etwas ruhiger ablaufen, als ich das von einer großen Universität gewöhnt war. Insofern habe ich gedacht: Eigentlich muss es hier richtig nett sein, Kanzler zu sein. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es auch hier eine ganze Reihe Probleme gibt, die zum Teil sehr tief sitzen.

Und der Wechsel vom Landtag an die Uni, ist das ein großer Perspektivwechsel?

Im Landtag als wissenschaftlicher Referent ist es ja so, dass man im Grunde das bearbeitet, was die Abgeordneten an inhaltlichen Fragen zu ihren eigenen und den jeweiligen Gesetz- und Beschlussentwürfen der Landesregierung haben. Der Anlass wird also ganz häufig von außen gesetzt und als Referent ist man dann gefordert, den Abgeordneten zu erklären, was eigent-lich dahinter steckt. Es ist also eher wieder die Rolle des Unterstützers, der im wissenschaftlichen Dienst gefordert ist. Das Tagesgeschäft eines Referenten ist sehr stark durch das Tagesgeschäft der Abgeordneten geprägt. Der Perspektivwechsel war insofern dann recht groß, weil ich hier in Flensburg viel mehr opera-tive Verantwortung trage. Hier ist ja das, was ich ent-schieden habe, in vielen Fällen endgültig bzw. dann nur noch durch Gerichtsverfahren oder ähnliches angreifbar. Da steckt eine inhaltliche Verantwortung des Kanzlers dahinter, der ja deswegen auch durch die Gremien legitimiert ist, weil er genau diese Entscheidungen treffen soll. In der Rolle als Berater von Abgeordneten hatte ich nur die Verantwortung für die juristische Qualität meiner Arbeit zu überneh-men, da lag die inhaltliche politische Verantwortung für das Endprodukt selbstverständlich immer bei den Abgeordneten, nie beim Berater. Das ist hier an-ders. Ich berate natürlich hier auch und wir sitzen im Rektorat und stecken die Köpfe zusammen. Aber die Entscheidungen, die hier getroffen werden, muss ich, und will ich auch, inhaltlich mitverantworten.

Erklären Sie doch mal den Studierenden: Was macht ein Kanzler, was ein Rektor nicht macht?

In Flensburg ist das besonders schwierig zu beant-worten, da Herr Dunckel ja beides sehr lange gut gemacht hat, über vier Jahre. Dadurch ist die an-sonsten klassische Verteilung der Rollen zwischen Rektor und Kanzler, dass vor allem der Kanzler sich mit der Verwaltung auseinander setzt, etwas aufgelo-ckert. Dennoch: Ich bin erster Ansprechpartner für alle Probleme, die an die Verwaltung herangetragen werden und innerhalb der Verwaltung auftreten. Der Rektor hat dieselbe Rolle für den akademischen Bereich. Ein gewichtiger Unterschied ist sicher auch, dass ich die Haushaltsverantwortung trage, also fürs Geld zuständig bin.

Abgesehen von Ihrer juristischen Ausbildung, was würden Sie sagen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten Sie auszeichnen, die Sie für diesen Job prädestinieren? Also, welche Eigenschaften müssen Sie besonders oft einsetzen?

Man sollte, glaube ich, sich auf jeden Fall Konsens-Möglichkeiten offen halten; im Grunde immer kom-promissfähig sein. Wenn man das nicht ist, ist man an der Hochschule falsch. Für ein anderes Vorgehen sind viel zu viele Akteure im Spiel, mit viel zu hohem Selbstbewusstsein. Das ist auch ein starker Unterschied gegenüber der klassischen Verwaltung. Wenn ich Leiter einer klassischen Verwaltung bin, dann bin ich zwar auch gut beraten, wenn ich hinhöre, was meine Referenten mir zu einem Thema sagen. Aber wegen der Hierarchisierung der Verwaltung ist es dann doch letztlich wieder meine Entscheidung, ob ich dem fol-gen will oder nicht. Hier ist es bei ganz vielen Bereichen so - wenn es zum Beispiel um Ressourcenverteilung innerhalb der Universität geht - dass ich gar nicht handeln kann, ohne dass ich auch bereit bleibe, Kompromisse zu schließen. Das setzt natürlich auf

campuszeitung .....02:Fortsetzung der Titelstory:Editorial:Wer macht eigentlich die Campuszeitung ?:Impressum

campusaktuell .....03:IP-Awards 2006:Mitmachen beim Hochschulranking:Schöne neue (Werbe-) Welt

campusaktion .......04:Campusgrüsse:Erziehungswissenschaftler kommen an

campusinterview ..05:Prof. Dr. Wolfgang Teschner

campusstimmen ....06:Was sagt ihr zur Europa?:Auslandssemester mal nicht Übersee

campusparty.........07:Party-Pics aus dem Max

campusausland ....08:Studieren unter Palmen

campusintim ..........09:Lovestory:Veranstaltungstipps

campusleben ........10:Studienort Flensburg:Geschichten aus der Tierwelt:Hinter den Kulissen

campustipp ...........11:Das Campusradio Flensburg:Film-Tipps

campustipp ...........12:Musik-Tipp:Lesetipp

Ausgezeichnet......wurden diesmal junge Studenten des Studienganges "International Managment". Bei der Frage um den Gewinner des neuen IP-Awards ging es diesmal bis zum Ende spannend zu. Alles über Businesspläne und innovative Geschäftsideen...

Seite 03

campusgrüsse......wir waren für Euch auf dem Campus unter-wegs und haben Stimmen eingefangen. Wer seine Oma grüsst und wer gerade fleißig am Büffeln ist, seht ihr hier. Und wer weiß viel-leicht wirst gerade du von jemandem geg-rüsst.

Seite 04

Campusumfrage...... wir wollten es wissen. Zum Thema Europa. Was haltet ihr vom Thema Europa? Wer fühlt sich als Europäer? Und warum? Was ist speziell an der Eu und wo sind Stärken und Schwächen zu finden? Tausend Fragen und lauter gute Antworten. Seite 06

Warum...... funktioniert das mit der Liebe manchmal nicht so, wie man es gerne hätte? Warum fin-den zwei Menschen nicht zusammen, obwohl sie sich insgeheim schon lange heimlich anschauen? Alles über die Tücken der Liebe und der Weg dorthin.

Seite 09

Fortsetzung Seite 2

Foto: Universität Flensburg

Foto: Universität Flensburg

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Seite 02 CAMPUSZEITUNG CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

Impressum

Zeitung für den Hochschulcampus Flensburg. Die :CAMPUSZEITUNG ist eine unabhängige Zeitung für alle Angehörigen des Flensburger Hochschulcampus. Sie erscheint regelmäßig mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren.

Herausgeber: :CAMPUSZEITUNG AG Universität Flensburg Auf dem Campus 1 24942 Flensburg

Redaktion: Therese Sonntag (V.i.S.d.P.)E-Mail: [email protected]: http://www.campuszeitung.de

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Anzeigen: Therese Sonntag Layout: Matthieu Jourdan

Fotos: Matthieu Jourdan, Julia Merklein, Janne Thams, Therese Sonntag, Universität Flensburg, MMT Team, Christoph Schellhaus (Lichtbildnerei), Photocase.com

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Cindy Jansen, Julia Kiesewetter, Maja Loeck, Katrin Strötzel, Julia Merklein, Marlen Mietz, Maria Niemann, Janne Thams, Katja Ohms, Prof. Dr. Uwe Rehling, Oliver Schimkus, Mike Schnoor, Katharina Schnitzer, Lena Svensson

Druck: Flensborg Avis AG Wittenberger Weg 19 24941 Flensburg E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 15. September 2006

der anderen Seite voraus, dass dort auch die Bereitschaft da ist, auf Kompromisse einzugehen. Es ist nun mei-

ne Aufgabe, genau diese Spielräume aus-zuloten. Im Grunde heißt das auch, das knappe Geld zu verteidigen und nicht jede Maximalforderung zu bedienen. Um zu einer sachgerechten Entscheidung zu kom-men, ist es allerdings auch notwendig, dass mit offenen Karten gespielt wird.

Was würden Sie der Universität Flens-burg für Entscheidungen wünschen? Welches sind die nächsten wichtigen Entscheidungen, die anstehen?

Das ist eine gute Frage. Es gibt eine ganze Reihe davon. Zunächst einmal bin ich froh, dass wir auch zukünftig in Flensburg handlungsfähig bleiben, jetzt wo das Szenario „Landesuniversität“ vom Tisch ist. Es ist es mir für die Zukunft außerdem wichtig, dass die Universität Flensburg sich zu einem brei-ten Fächeransatz bekennt, d.h. sich nicht auf den Bereich der Lehrerausbildung einengen lässt. Ich finde, so anstrengend dies im Einzelfall auch manchmal ist, dass gerade das Wechselspiel zwischen Pädagogik, Didaktik, Vermittlungs-,

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ein großer Gewinn für diese Universität ist. Eigentlich ist ein breiter Fächeransatz sogar Sinn prägend für eine Universität, da sie ja heißt: Universitas – Gesamtheit. Das werden wir in Flensburg nicht so schnell erreichen können, dass wir hier die Gesamtheit der Wissenschaftsfelder abdecken. Aber ich bin der Meinung, dass wir uns eine gewisse Pluralität er-halten müssen und diese sogar erweitern sollten.

Das gilt zum Beispiel für die noch kleineren Bereiche, die ich gerade nicht erwähnt habe: Gesundheitsbildung etwa oder das Angebot, das wir im Bereich Energiewirtschaft haben. Dabei darf man nicht vergessen: Auch die kleinen Fächer haben durchaus einen hohen Stellenwert in der Universitätslandschaft. Weitere wichtige Entscheidungen wer-den den Ausbau der Zusammenarbeit mit Dänemark und den anderen Ostseeanrainern betreffen. Schließlich wünsche ich mir zukünftig eine noch stärkere Verankerung in der Stadt und in der Region, weil es meiner Ansicht nach wichtig ist, dass sich die Menschen mit ihrer Universität identifizieren. Daran werden wir weiter arbeiten.

Welche Auswirkungen wird der ge-plante Universitätsrat für die Studie-renden haben?

Unmittelbare negative Auswirkungen sind si-cher nicht zu befürchten. Die Steuerung, die von diesem Gremium ausgehen soll, betrifft das Gesamtsystem in Schleswig-Holstein. Also etwa die Frage, ob die Realschullehrerausbildung in Flensburg konzentriert wer-den kann. Es geht darum, den einzelnen Universitäten Planungssicherheit zu geben, welche Schwerpunkte sie auch künftig er-folgreich weiterführen können. Ein Gewinn dieses Modells kann darin liegen, dass dieser Universitätsrat mit Wissenschaftlern und Vertretern des Wissenschaftssystems besetzt wird. Lokale Interessen stehen dabei eher im Hintergrund. Der Universitätsrat kann und soll uns auch nicht die Möglichkeiten weg-nehmen, für unsere Studierenden optimale Beratungsangebote hier vor Ort bereitzustel-len. Das sind Vorteile, die mit unserer Größe zusammenhängen. Wir können hier im Moment sogar so weit gehen, dass wir, wenn es wirklich bedeutsame Probleme sind, selbst im Rektorat mit den Studierenden solche Dinge verhandeln. In einer großen Universität gibt es kaum die Gelegenheit, das Rektorat direkt zu erreichen. Es ist eine Institution, die in der Regel mit der Verwaltung arbeitet oder aber

mit den Leitungsebenen der Fakultäten, aber nicht mit Studierenden, wenn es nicht gerade der Asta ist oder so. Das ist hier aber möglich, und das ist auch das Angenehme.

Haben Sie sich von den Flensburger Studierenden schon ein Bild machen können?

Ich muss ehrlich sagen, in der Zeit, in der ich jetzt im Amt bin, bin ich kaum dazu gekommen. Ich würde mir wünschen, dass ich viel mehr Zeit hätte, hier über den Campus zu gehen und zu sehen, welche Veranstaltungen laufen. Ich habe immer-hin einen Termin machen können - auf Einladung von Herrn Blohm. Dort habe ich einen Eindruck gewonnen, was unsere Studierenden in der Kunst machen, wo sie herkommen und was so ihre Vorstellungen sind. Das lag vor allem daran, dass sie ihre Abschlussarbeiten vom ersten Semester vor-gestellt haben und darüber reflektieren soll-ten. Das war ganz spannend. Ich hoffe, dass ich noch Gelegenheit habe, solches auch aus den anderen Fächern mitzubekommen.

Was haben Sie in Kiel zurückgelassen, was Ihnen hier vielleicht fehlt?

Zurückgelassen... also der berufliche Abschnitt im Landtag war schon sehr spannend. Dass mir das jetzt fehlt, würde ich nicht sagen. Es ist hier eben etwas an-

deres. Der Anspruch, der dahinter steht, ist anders. Andererseits: Wenn Sie mal so einen Tag erlebt haben im Landtag, wo die Ministerpräsidentin gewählt oder auch eben nicht gewählt wurde, und Sie merken, jetzt ist wirklich der Fokus des bundesdeutschen Journalismus auf das Haus gerichtet, dann ist das schon eine besondere Situation. So was wird sich hier aber hoffentlich nicht abspie-len und fehlen wird es mir sicher auch nicht.

Und gibt es in Flensburg schon etwas, das Ihnen ans Herz gewachsen ist?

Das ist nun ein bisschen kurzfristig. Was mir jedoch sehr gefällt, ist die ganze Lebensart und auch die Landschaft, die Natur. Das sind wirkliche Pluspunkte. Und Flensburg ist als Stadt einfach schön. Im Vergleich zu Kiel ist Flensburg einfach vom ganzen urba-nen Gefühl her runder. Vielleicht liegt das auch an unserer Wohnung, die wir gefunden haben, - mit Blick über Flensburg, auf das Alte Gymnasium, das Goethe-Gymnasium und die Kirchtürme. Das ist natürlich sehr schön. Und dann ist da noch die Nähe zu Dänemark!

Vielen Dank für das Gespräch.

TEXT: Die Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

zögerlich naht der Frühling und da-mit das neue Sommersemester. Da der Mai bekanntlich alles neu macht, hat sich auch einiges intern bei der Cam-puszeitung geändert. So erscheint die Zeitung im Moment nur noch zum Anfang eines neuen Semesters. An-dererseits haben einige „alte Hasen“ nun Flensburg nach Ende des Stu-diums verlassen und Jüngere rücken nach.

Mehr Power könnte die Devise lau-ten, und so könnt ihr demnächst unseren neuen Internetauftritt unter www.campuszeitung.de besuchen. Es ist eben wichtig das Studentenleben in Flensburg zu fördern. Wir hoffen dass wir dies mit unserer Zeitung

schaffen, jedoch würde uns mehr Feedback von Euch freuen. Jeder der Lust hat bei uns mitzumachen, ist herzlich willkommen! Aufgaben gibt es viele und von ganz unter-schiedlicher Art. So verschieden und abwechslungsreich wie die Mitarbeit bei der Campuszeitung oder das stu-dentische Leben ist, so verschieden sind auch die Themen in dieser Aus-gabe. Von „Studieren unter Palmen“ oder spanischer Sonne über die Vor-stellung des neuen Uni-Kanzlers bis hin zu Musiktipps oder dem neuem Praktikumsbericht. Mal witzig, mal ernst – die Mischung machts!

In diesem Sinne viel Spaß beim Schmökern, und wer weiß vielleicht sieht man sich beim nächsten Redak-tionstreffen. Einfach Email an: [email protected] senden – Anwort kommt bestimmt!

:editorial

Heute: Julia, für mich simply the Best

Es gibt nur ein Wort um Julchen zu beschrieben: außergewöhnlich: „une perle rare“.Ich kenne Julia seit jetzt …hmm … mehr als zweieinhalb Jahren ungefähr und sie überrascht mich immer wieder.

Für die Romantiker folgt jetzt unsere kleine Geschichte: Ich habe Julia in Burgos in Spanien kennen gelernt, während einer ERASMUS Party. Danach ging alles ganz schnell. Da ich mein Studium in Frankreich schon abgeschlossen hatte, packte sie mich in ihren Koffer und verschiffte mich erst nach München, dann nach Dresden und schließlich nach Flensburg, um IM zu studieren. Dass ich jetzt hier bin, ist also Julias Schuld. Obwohl in Deutschland geboren und aufgewachsen, wünscht sich Julia Europa zu verlassen und im Ausland zu leben, um neue Eindrücke zu bekommen und andere Kulturen zu entde-

cken. Julia ist im Gegensatz zu mir eher impulsiv und lebt nach dem Motto „carpe diem“, sie ergreift die Möglichkeiten, die sich ihr bieten. In allen Situationen zweifelt sie nicht eine Sekunde, sondern gibt immer direkt Vollgas.

Ein Tiger mit dem Temperament eines Engels oder ein Engel mit dem Temperament eines Tigers…Ying und Yang eben. Temperament hat sie ganz sicher. Im Privatleben auch, aber dieser Artikel ist sicher nicht der richtige Ort, meine Geheimnisse zu verraten…darüber habe ich also schon genug gesagt!

Julia findet deutsche Popmusik toll und hat mich daher auch schon in Deutschlands Pampa (SMS) geschleppt, um mir die Fantastischen Vier anzuhören. Mehr als alles andere liebt sie aber Lateinamerikanische Musik und Tanz. Ich bin kein großer Tänzer und werde es wohl nie werden…da

einen Kompromiss zu finden ist immer wieder schwer!Studieren macht Spass! Julia hat in den letzten Studiensemestern ihre Begeisterung für Internationale Ökonomie und Entwicklungshilfe entdeckt und vielleicht wird sie ja doch noch weiterstudieren und ein Doktorat machen – oder Professor vielleicht?

Auf alle Fälle ist das Wichtigste für sie, etwas von der Welt zu sehen und Erfahrungen zu sammeln. Das Studium ist jetzt fast abge-schlossen: Die Welt gehört ihr!

TEXT: Matthieu Jourdan

Heute: Janne, oder, wie schafft man es einen Einösi zu bekehren?

Der Titel trügt.

Janne ist kein Einösi. Er hatte bei Studienbeginn nur einen klaren Heimvorteil: alle Freunde leben hier schon jahrelang mit ihm zusammen. Dementsprechend ent-spannt, wenn nicht sogar wählerisch, war Janne im ersten Semester. Schön, wenn man das sein kann, aber ärgerlich für die, die nun mal auf Kontaktsuche sind (der Rest der Welt).Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass Janne nicht zu jedem Bierchen mitgeht, da er nun mal Besseres zu tun hatte. Damit entwickelte sich auch ein Mysterium um ihn, das es zu entschlüsseln galt. Meine Sternstunde: Maria, die Hobby-Feldforscherin, fühlte sich sofort berufen die Welt mit Ergebnissen zu erfreuen!Folgende empirische Ergebnisse habe ich gesammelt:

Nach anfänglichem Rumgeziere („Oh Janne, sei doch nicht so sperrig!“), ist Janne einer der unterhaltsamsten Sitznachbarn überhaupt, außerdem zeichnet er sich durch ein erhöhtes Maß an Geduld und Leidensfähigkeit aus (das habe ich in vielen, vielen Marketing-Vorlesungen ausgiebig

getestet). Wenn er Vertrauen gefasst hat kann er sogar in richtige Redeschwalle verfallen. Seine Bachelor- Vertiefungen Medienmanagement und Marketing lassen auf seine kreative Ader schließen, die er durch die Mitarbeit in der Campuszeitung beweist. So war uns nach ca. 1 Nanosekunde klar, wer das Ressort Musik zu betreu-en hat. Das Problem lag nun wieder in seiner Sperrigkeit, aber mit ein bisschen List und ein paar taktischen Worten war Janne zu begeistern, was ergo auf wei-tere Eigenschaften hinweist: ehrenamtliche Gedanken und Bock auf den Blick über den Tellerrand.

Janne besitzt eine beeindruckende, kata-logisierte Filmesammlung und kann dir höchstwahrscheinlich jede CD der Welt beschaffen. Er treibt sich manchmal im Speicher und im Sommer in der gesamten Umgebung rum. Er hat viele Brüder und ist glaub ich der Älteste, was mich mal über-rascht hat, aber daher hat er wohl die ver-nünftige Ader, die er definitiv besitzt. Den Menschen in der Uni, die er etwas enger um sich gescharrt hat, würde ich sofort größere Geldbeträge lei-hen. Gutes Umfeld, sagt auch was aus.

Außerdem hat er mir mal bei Trivial

Persiut bewiesen, dass er richtig schlau ist. Und ich weiß aus sicheren Quellen, dass ihn die Menschen aufgrund seines (zuwei-len zynischen) Humors schätzen.

Entgegen allen Klischees des BWL-Studenten trägt er nie old-fashioned Karo-Hemden und drängt sich nicht in den Vordergrund, eigentlich ist er immer über-all dabei ohne groß unangenehm aufzufal-len, selbst nach den schlimmsten Parties ist er wohl der Einzige, der nicht mit gesengtem Kopf am nächsten Tag in der Uni erscheint.

Tja, damit keine Gerüchte aufkommen und die Mädels nicht traurig sind: So eine Hymne stammt nicht aus amourösen Gedanken, sondern daher, dass einem Menschen, die verlässlich und trotzdem witzig sowie verantwortungsbewusst und dennoch open minded sind, irgendwie sel-ten über den Weg laufen. Die darf man dann auch mal loben!

TEXT: Maria Niemann

:wer macht eigentlich die CAMPUSZEITUNG?

:Fortsetzung von Seite 1

CAMPUSAKTUELL Seite 03iCAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

TEXT: Lehrstuhl für Medienmanagement

Der von Studierenden der Uni-versität Flensburg entwickelte Businessplan, mit der Idee

eine Lernhilfe-Software für verschie-dene Themengebiete über mobile End-geräte zu vermarkten, setzte sich gegen insgesamt 17 weitere innovative Ge-schäftsideen durch, die im diesjährigen Integrationsprojekt des Internationalen Instituts für Management (IIM) entwi-ckelt wurden. Dabei war die siebenköp-fige Expertenjury mit Christian Delfs (Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein GmbH), Frank Hetkamp (Hetkamp

Unternehmensberatung), Holger Jen-sen (IHK Flensburg), Andrea Kislat (WiREG Flensburg/Schleswig), Hans Köster (Ehler, Ermer & Partner), Ha-rald Markvorsen (NiHM Unterneh-mensberatung / Bund der Selbststän-digen Flensburg), Sönke Wellhausen (Handwerkskammer Flensburg) vom gesamten Konzept der „LearnLoad GmbH“ überzeugt, stellte aber auch den Mitbewerbern ein sehr gutes Zeug-nis aus. So wies Frank Hetkamp darauf hin, dass manch andere Geschäftsplä-ne, die er tagtäglich prüft, wesentlich schlechter durchdacht und bearbeitet seien, als die der Studierenden des ers-ten Semesters am IIM.

Für die Erstsemester des Studienganges „International Management“ bedeutet das Integrationsprojekt eine besonde-re Herausforderung. Sie werden sprich-wörtlich ins „kalte Wasser“ gewor-fen und müssen sich das Fachwissen über Existenzgründungen und Betriebswirtschaft weitestgehend selbst aneignen. Unterstützung erhalten sie hierbei von den Universitätsdozenten der Professur für Medienmanagement Prof. Dr. Mike Friedrichsen, Astrid Kurad (MBA) und M. Sc. Wolfram Kanstinger. Um die Studierenden des dänischen Studienzweiges des internationalen Studiums kümmert sich M. Sc., cand. oecon Hilmer Juhl Christensen, Dozent an der Syddansk Universitet, mit der auch in diesem Kurs in enger Kooperation zusammengearbeitet wird. Zusätzlich zu der wissenschaftlichen Betreuung halten Experten für Existenzgründung Vorträge und geben ihre Praxiserfahrungen mit Businessplänen an die jungen Start-Ups weiter.

Die Wissensvertiefungen findet bei-spielsweise in den Bereichen „Businessplanerarbeitung“, „Finanzierung und Kostenrechnung“ sowie „Rechtsform und steuerliche Belange“ statt. Mit diesem Input entwickeln die Studierenden in kleinen Teams innovative Geschäftsideen und erstellen durch selbstständige Marktanalysen und Gründertätigkeiten einen professionellen Businessplan. Prof. Dr. Mike Friedrichsen, Leiter der Professur für Medienmanagement, brachte es auf den Punkt: „Ziel dieser Veranstaltung, die ein fester Bestandteil

des Lehrplans im Bachelorstudium „International Management“ darstellt, ist es, den Studierenden erste Einblicke in betriebliche Abläufe und Probleme zu vermitteln. Dadurch werden sie für die weiteren Semester und Vorlesungen z. B. in Betriebswirtschaftslehre sensibili-siert und können dann auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen.“

Nicht zuletzt durch das hohe Maß an Qualität der Businesspläne und der inten-siven Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft, sah sich Prof. Dr. Friedrichsen darin bestätigt, die Abschlussveranstaltung des Integrationsprojektes erneut in aller Öffentlichkeit zu organisieren. So gelang es, Klaus Markmann, den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg davon zu überzeugen, die Veranstaltung erstmals in den neuen lichtdurchfluteten Räumlichkeiten der IHK Flensburg durch-zuführen. In einem würdigen Rahmen konnten die rund 200 geladenen Gäste, Unternehmerinnen und Unternehmer, Hochschulangehörige sowie Studierende den professionellen Präsentationen der vier Finalisten beiwohnen.

Nach rund zwei Stunden war dann der entscheidende Moment gekommen und Jurymitglied Hans Köster verkündete den überraschenden Sieger. In seiner Laudatio wies er dabei besonders auf die Bedeutung des Integrationsprojektes für die Region hin: „Als Vertreter der Wirtschaft und vieler Unternehmen, die wir in unserem Haus beraten, kann ich sagen, dass es auf breite Zustimmung trifft, wenn hier solche Ideen präsentiert werden und sich junge

innovative Köpfe Gedanken über unseren Wirtschaftsraum machen. Das bringt uns und die Region voran!“

Die Sieger der „LearnLoad GmbH“ konn-ten sich über gläsernen IP Business Awards freuen, die von der Innovationsstiftung S-H gesponsort und von Dr. Klaus Wortmann zusammen mit der Jury überreicht wurden.

Im Anschluss an die Verleihung fand für die Gäste eine Ideenmesse im Foyer der IHK Flensburg statt, bei der alle 17 Businesspläne, zu denen auch fünf dänische Beiträge gehörten, an kreativen Ständen vorgestellt wurden. So konnten auch die übrigen Studierenden zeigen, dass sie die erste große Herausforderung ihres Studiums hervorragend gemeistert haben und nach nur fünf Monaten durch ihr hohes Maß an Ehrgeiz, Eigeninitiative und aktivem Engagement beachtliche Ergebnisse prä-sentieren konnten.

:Schöne neue (Werbe-) Welt?

TEXT: Janne Thams

Europäische Kommission will Lockerung der Werberegelungen und Product Placement

Im Dezember letzten Jahres hat die Europäische Kommission “Infor-mationsgesellschaft und Medien”

einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der dem Europäischem Parlament und dem Europa Rat vorschlägt, die bestehende Fernsehrichtlinie zu überarbeiten. Wird dieser Entwurf so umgesetzt, könnte das durchaus weit reichende Folgen für den Zuschauer haben und eine (gewoll-te) starke Veränderung der Werbung im Fernsehen nach sich ziehen.

Das die bestehende Richtlinie endlich überarbeitet wird, ist längst überfällig. Schließlich stammt sie noch aus dem Jahre 1989, aus einer Zeit also, als das Internet nur ein Medium eingefleischter “Nerds” und digitale Konvergenz noch Zukunftsmusik war.

Heute kann, dank digitaler Technik, jeder die klassische Werbung im Fernsehen leicht umgehen, z.B. mittels der sog. “Fernsehfee”, welche Werbung einfach ausschneidet. Auch sinkt allgemein der Effekt, den die klassische Werbung auf den Konsumenten hat- schließlich

wird er mit tausenden Werbebotschaften jeden Tag bombardiert. So sinken die Werbeeinnahmen der Sender konti-nuierlich und Medienunternehmen müssen sich neue Erlösmöglichkeiten suchen, um die Ausfälle zu kom-pensieren. Der Vorschlag der EU Kommission sieht deshalb insbesondere zwei große Veränderungen vor, die den Unternehmen helfen und den euro-päischen Fernsehmarkt vereinheitlichen sollen. Zum einem das Wegfallen der bisherigen klassischen Werbeblöcke sowie die Legalisierung des sogenannten Product Placements.

Die Kommission schlägt vor, die bisher geltenden Regelungen zur Einhaltung von zeitlichen Mindestabständen zwi-schen Werbeblöcken zu streichen und es statt dessen zu ermöglichen, Fernsehsendungen und Sportberichte beliebig, und nun auch durch Einzelspots, zu unterbrechen. Die Sender entscheiden also künftig selbst, zu wel-chem Zeitpunkt und wie lange sie eine Sendung mit Werbung unterbrechen wollen. Gefördert werden sollen zudem die Werbung im geteilten Bildschirm (“Split Screen”), virtuelle Werbung, Mini-Werbespots und interaktive Werbung. Für den Zuschauer könnte dies z.B. bedeuten, dass in Zukunft beim Fußball jede kurze Unterbrechung für einen Werbespot genutzt wird, oder während einer romantischen Szene in der Lieblingssoap Werbung für Hygieneartikel eingeblendet wird.

Lediglich Kinofilme, Kinder- und Nachrichtensendungen dürfen weiter nur alle 35 Minuten von Werbung unterbro-chen werden und die Werbehöchstgrenze von 12 Minuten pro Stunde soll eben-falls beibehalten werden.

Auch das sogenannte Product Placement, also das Einbeziehen und Präsentieren von Marken in einer Sendung gegen Bezahlung, soll nach dem Willen der Kommission künftig erlaubt sein. Diese Art der Werbung dürfte den meisten schon aus einschlägigen Kinofilmen bekannt sein, wo der Superheld noch kurz auf seine Breitling schaut, bevor er in den neuen Chrysler steigt und per Sony Ericsson seinem Gehilfen aufträgt, eine Flasche des exzellenten Courvoisier bei Amazon zu bestellen.

Die bisherige Fernsehrichtlinie definierte das Product Placement nicht, sondern verbat lediglich die Schleichwerbung. Die häufigen Skandale des letzten Jahres, sowohl für private als auch öffentlich-recht-liche Sender, zeigen die Bedeutung dieser Einnahmequelle für die Fernsehsender. Schließlich kann der Verbraucher die-ser Art von Werbung nicht entgehen, es sei denn, er verzichtet ganz auf eine Sendung.

Die Kommission möchte dieses Product Placement nun erlauben, wenn vor Beginn einer Sendung auf die platzierten Produkte, bzw. die werbenden Unternehmen hinge-wiesen wird. Wie bei der Lockerung der

Werberegeln sind Nachrichten, politische Magazine und Kindersendungen auch künftig weiter von Product Placement ausgeschlossen.

EU Kommissarin Viviana Reding nennt als wichtige Gründe für die neue Richtlinie, neben dem Rückgang der Werbeeinnahmen, auch den US-Markt als Vorbild, in welchen Werbung kaum Beschränkungen unterliegt. Durch den Abbau von Regelungen würde der europäische Fernsehmarkt nun gegenü-ber diesem gestärkt. Auch will Reding dem Konsumenten mehr Marktmacht geben, indem dieser zukünftig durch sein Sehverhalten das Programm regulie-ren soll, anstatt rigider Vorschriften des Gesetzgebers.

Doch der Vergleich mit den USA zeigt auch die Schattenseiten des Product Placements. So protestierten dort gerade Ende letzten Jahres die Drehbuchschreiber gegen das völlig unregulierte Product Placement, welches dazu führe, dass Drehbücher auf Druck der Werbewirtschaft häufig einfach nur noch in Geschichten verkleidete Werbesendungen seien.

Diese Problematik könnte nun auch in der EU und somit auch in Deutschland entstehen und es kann weiter angezweifelt werden, ob der Konsument wirklich so mündig und aufgeklärt ist, dass er Handlung von Werbung unter-

scheiden kann und unter Umständen um- bzw. abschaltet; selbst wenn er vor Beginn einer Sendung auf Product Placements hingewiesen wurde. Und so protestieren Medienwächter und Politiker auch gegen die neue Richtlinie in dieser Form.

Die neue Fernsehrichtlinie, sofern sie letztendlich von Parlament und Europarat genehmigt wird, geht auf die neuen tech-nischen Entwicklungen, die Notwendigkeit neuer Finanzierungsformen der Fernsehsender und einen einheitlichen europäischen Markt ein. Die Frage die letztendlich bleibt ist jedoch, ob die journalistische Unabhängigkeit und die eindeutige Trennung von Werbung und redaktionellem Content durch die Liberalisierung nicht doch verloren geht und der Zuschauer nicht mehr merkt, dass er gerade eine Werbesendung verfolgt im Glauben, unabhängige Berichterstattung zu sehen?

:IP-Awards 2006

TEXT: M. Schnoor & K. Schnitzer

D ie Stadt Flensburg repräsen-tiert sich in Norddeutschland mit einem Hochschulstand-

ort, der –wie wir ja alle wissen– zugleich eine Universität und Fachhochschule auf einem gemeinsamen Campus vorweisen kann. Als Studierende stehen wir mit unseren jeweiligen Hochschulen folge-richtig in einem Konkurrenzkampf, den die staatlichen und privaten Bildungs-stätten untereinander austragen. Wer erhält die meisten Erstsemestler, wie werden Studiengänge von den Studie-renden anerkannt, und was bringt der erfolgreiche Studienabschluss für den Absolventen auf Jobsuche?

Um genau diese Fragen dreht es sich in dem karriere Hochschulranking. Diese nationale Rangliste wird unter der Federführung des Handelsblatts erstellt. Hierbei nutzen sowohl Studienanfänger als auch Absolventen die Internetplattform, um sich für die eigene Bewerbung an einer Hochschule oder einem Arbeitsplatz Referenzen zu bilden. Ebenfalls zie-hen Personalleiter und Entscheider in Unternehmen oft einen Vergleich der Hochschulen hinzu, sobald es sich um

die erste Vorauswahl der Kandidaten für einen zu vergebenden Arbeitsplatz handelt.

Nur leider stehen unsere zwei Hochschulen nicht im offiziellen Ranking, sondern finden sich auf den hinteren Plätzen wieder, die meistens gar nicht in der Top-Liste aufgeführt werden. Anstelle des relativ jungen Hochschulstandortes Flensburg lesen sich Namen wie Leipzig, Reutlingen, Aachen oder Göttingen in den Empfehlungen.

Weil aber das Hochschulranking durch die Angaben der Studierenden einer Hochschule erstellt wird, sollten wir uns also nicht für unseren Campus ein-setzen? Die Campuszeitung erwartet daher ein aufflammendes Engagement aller Studierenden, in dem Ihr euch an dem Fragebogen im Internet unter www.karriere.de/ranking rege betei-ligt. Das ganze dauert nur wenige Minuten, und vielleicht können wir so das Ansehen unserer Universität und Fachhochschule noch weiter steigern. Und dass sich unsere zukünftigen Chancen in der Arbeitswelt dadurch steigern lassen, sollte für uns alle als grundsätzlicher Anreiz gelten.

:Mitmachen Beim Hochschulranking

Foto: Janne Thams

Foto: Janne Thams

Seite 04 CAMPUSAKTION CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

Jan (8.Sem. Eng/Geo) grüßt auf die-sem Weg ganz lieb seine Frau Nina und Jenny, der er diese Zeilen zu verdanken hat. Den Unmengen von Schnee ent-zieht er sich in diesen Semesterferien auf Las Palmas.

Jenny (8.Sem. Eng/Geo) und Melanie (6.Sem. Eng/Geo) grüßen ihre Do-zenten von Englisch und Geografie, sowie alle, die sie kennen. Nach ihrem

Blockpraktikum in den Semesterferien freuen sie sich auf den Sommer mit ih-ren Freunden.

INTERVIEWS: Julia Kiesewtter, Julia Merklein, Marlen Mietz

In der Mensa haben wir uns auf den Weg gemacht, eure Stimmen einzufangen. Wir wollten euch damit die Chance geben, Grüße, Klausursorgen oder Studien- Klatsch und Tratsch mit euren Kommilitonen zu teilen. Wir bedanken uns bei allen Interviewten und wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

TEXT: C. Jansen & K. Olms

Dass es an unserer Uni neben Lehramt und Management auch noch einige andere interessante Studiengänge gibt, vergessen die meisten oder sie wissen es nicht mal. Grund genug, darauf aufmerksam zu ma-chen, wie z.B. die Bildungsökonomen aus Flensburg draußen auf dem Arbeitsmarkt so ankommen.

Es ist nicht ganz einfach zu verste-hen, aber wenn man es einmal erklärt bekommen hat, sollte man

es sich auf jeden Fall merken. Die Uni Flensburg bietet neben den üblichen Lehr-amtstudiengängen oder neu den Vermitt-lungswissenschaften auch die Möglichkeit Erziehungswissenschaften zu studieren. Da kann man sich wie auch bei anderen Angeboten verschiedene Schwerpunkte aussuchen wie z.B. Schulpädagogik oder auch die Erwachsenenbildung. Da wie-derum wählt man dann mehrere Wahl-pflichtfächer wie unter anderem die Bil-

dungsökonomie, für die man z.B. bei den Managern Kurse belegen kann (aber auch umgekehrt - die Manager belegen ebenso Kurse bei den Pädagogen). Die Strukturen unserer Universität sind oft verknüpfter, als man ahnt und man weiß weniger vonein-ander, als man sollte.

Nun gibt es aber glücklicherweise manch-mal Verbindungen, wie die zwischen der Redaktion der Campuszeitung und einer Erziehungswissenschaftlerin, die gerade in die Praxiswelt eingetaucht ist, um zu bewei-sen, was sie in Flensburg so gelernt hat. Das Ergebnis ist ein Erfahrungsbericht, der sich durchaus blicken lassen kann.

Katja Olms ist 23, studiert im siebten Semester Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung und dem Wahlpflichtfach Bildungsökonomie und absolviert zurzeit ihr 6-monatiges Pflichtpraktikum in Nürnberg bei Schwan-STABILO im Bereich Personal- und Sozialwesen. Die Firma kennt man

- besonders als Student - durch die Textmarker in Leuchtfarben, die dort hergestellt werden. Mehr weiß man häufig nicht, z.B. dass es sich um eine international tätige Unternehmensgruppe mit weltweit über 2.800 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von über 250 Mio. Euro handelt. Weniger bekannt ist auch, dass das Unternehmen neben der Herstellung und dem Vertrieb von Schreibgeräten auch Farbkosmetik im Auftrag von welt-weit renommierten Kunden pro-duziert, zu denen z.B. Lancome,

Channel, Avon etc. gehören.

Neben den Produkten hat die Studentin aus Flensburg jedoch vor allem Schwan-STABILO als Arbeitgeber beeindruckt. Seit dem 01. Dezember 2005 hat sie im Rahmen ihres Praktikums Aufgaben zu bewältigen, wie z.B. die klassische Mitarbeit im Tagesgeschäft oder auch die Mithilfe bei der Organisation von ver-schiedenen Firmenevents. Außerdem gehö-ren die Gestaltung von Flyer für interne Seminarangebote, sowie die Zuständigkeit für zwei verschiedene Projekte dazu. Eines der Projekte läuft unter dem Titel „Alternsgerechte Personalpolitik“ und legt den Schwerpunkt auf das Thema „Demografischer Wandel“. Hier ist die Praktikantin für die Vorbereitungen von Präsentationen verantwortlich und wirkt außerdem bei der Ausarbeitung eines Workshops zu dieser Thematik mit. Anfangs beinhaltete die Arbeit an diesem Projekt, wie so oft, eine Menge Recherchearbeit, um sich in das Thema einzufinden. Mittlerweile besteht die Aufgabe darin, eine Altersstrukturanalyse im Unternehmen durchzuführen und sich zudem mit Folgemaßnahmen zu beschäf-tigen. Dabei geht es vor allem darum, die Frage zu klären, wie altersgerechte Arbeitsstrukturen geschaffen werden kön-nen und wie das Beschäftigungspotenzial älterer Arbeitnehmer optimal erschlossen und genutzt werden kann.

Das zweite Projekt, bei dem die Praktikantin mitwirkt, bezieht sich auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier liegt ihre Verantwortung speziell in der

Unterstützung bei der Einführung einer Kinderbetreuung im Unternehmen und die Aufarbeitung von Arbeitszeitmodellen für Mitarbeiter in Elternzeit.

„Ich arbeite in einem tollen Team und bin sehr gut aufgenommen worden.“ berichtet Katja. „Bei uns herrscht ein gutes Arbeitsklima, das vor allem dadurch gekennzeichnet ist, dass meine Arbeit Anerkennung bekommt und alle Kollegen nett und freundlich zu mir sind.“ Dass ihr das Praktikum großen Spaß macht, liegt aber auch daran, dass der Studentin viel Eigenverantwortung zugetragen wird. Sie wird in allen Bereichen mit hinzuge-zogen, nach ihrer Meinung gefragt und erstellt selbstständig Arbeiten. Überall, wo sie von ihrem Studiengang in Flensburg spricht, stößt sie auf großes Interesse und Bestätigung. „Neulich war ich auf einem Seminar von Personalern, die ihre Erfahrungen in der Personalentwicklung austauschen wollten. Da wurde über verschiedene Themen gesprochen und Rückblick auf vergangene Themen gewor-fen, mit denen sich z.B. vor zehn Jahren beschäftigt wurde, wie Bildungscontrolling,

Bedarfsanalysen, die Schnittstellen zwischen Personal- und Organisationsentwicklung, Personalauswahl generell u.a. Diese Themen sind alle Bestandteile meines Studiums und bilden wichtige Grundlagen im Bereich der Personalentwicklung. Da wurde mir klar, dass die Wahl meines Studiums und meine Schwerpunkte genau richtig sind.“ Vieles, was sie in Flensburg an der Universität gelernt hat, kann sie jetzt in der Praxis anwenden, einiges muss sie sich aber auch noch selbst erarbeiten. Aber genau dafür ist ein Praktikum nützlich. Man lernt viel Neues für sich selbst hinzu, das über das theoretische Wissen hinausgeht. Perfekt ist es, wenn man außerdem- wie in Katjas Fall - eine Menge des bereits Gelernten nutzen kann.

Die Studentin ist sehr zufrieden mit ihrer Wahl bei Schwan-STABILO. Auch von ihrer vorübergehenden neuen Heimat Nürnberg ist sie begeistert. Wie es nach ihrem Praktikum weitergeht, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall werden ihr die sechs Monate in dem Unternehmen für ihre Zukunft sehr viel bringen, darüber ist sie sich jetzt schon sicher.

Till (4.Sem. EUM) grüßt alle seine Kommilitonen und natürlich auch die Professoren. Er bedankt sich bei der Campuszeitung für deren Arbeit. Die Redaktion bedankt sich für das Lob!

Hartmut (Bio/Wirtschaft und Politik) freut sich jetzt schon auf seine 35 Se-mesterwochenstunden. Er grüßt auf diesem Weg seine Kommilitonen Stefan und Manfred. Hartmud hat „…selten so hilfsbereite, nette und vom inneren We-sen her, so tolle Menschen getroffen.“ So grüßt er auch seinen ehemaligen Kom-militonen Andreas Schwarz, der ebenso unglaublich ist. Er dankt der Redaktion für ihre Arbeit.

Stefan wünscht seinem Bruder auf die-sem Weg, alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Trotz einiger anstrengenden Dozenten freut er sich schon auf seine 40 Semesterwochenstunden.

Manfred will allen Studenten nur Eines Wissen lassen: Das erste Mal studieren ist anstrengend. Das zweite Mal macht ein-

fach nur noch Spaß. Er findet es genial, dass man sich das in Deutschland noch leisten kann.

Gregor ist leider durch eine Klausur gefallen. Die Aufgaben waren einfach deprimierend. So freut er sich auf die Semesterferien und auf seine Freundin.

Julia und Desiré (Sonderpädagogik auf Lehramt) grüßen sich gegensei-tig und wünschen sich alles Liebe nachträglich zu ihrem Geburtstag am 28.Feb. und 07.März.

Die Lerngruppe Statistik hat sich sogar am Wochenende 20h für die Klausur vor-bereitet. Die Tatsache für eine 2h-Klausur 5h zu brauchen hat sie motiviert weiter-zumachen und den Voraussetzungen in der Mensa zu trotzen. Die Redaktion hofft, dass die Gruppe trotz der widrigen Umstände zum Lernen eine tolle Leistung während der Klausuren bringen konnte!

Die Lerngruppe Investition und Fi-nanzierung grüßt auf diesem Weg ihren Dozenten Herr Wellan. Beson-ders Mario hofft, dass er die Prüfung schafft, weil es sonst mit seinem Stu-dium vorbei wäre. Die Redaktion hat auch der Lerngruppe Investition und Finanzierung alle Daumen gedrückt. Hoffentlich hat es geholfen!

Heike (Deutsch als Fremdsprache) und Dorine (Deutsch als Fremdsprache) ha-ben den Einführungskurs „DaF“ gemacht. Um Antworten für ihre Studien zu erhal-ten, mussten sie bei Wind und Wetter die Leute befragen. Viele Schulen waren nicht so kooperativ. Für die beste Unterstützung möchten sie sich bei der „Käthe-Lassen Grund- und Hauptschule“ bedanken.Hola soy estudiante de IM y estoy muy

contento de estar en la uni en Flensburg.Volker (8.Sem. Erziehungswissenschaften) grüßt seine Oma und bedankt sich für die finanzielle Starthilfe. „Danke schön, Oma!“ Wunderschöne Grüße gehen auch an Katja in Nürnberg. „T’schuldigung, dass ich noch nicht angerufen oder ge-mailt habe. Das wird noch kommen - glaub’s mir. Tschüss!“

:Erziehungswissenschaftler kommen an

Steffen freut sich ganz doll auf seinen Flug nach Südamerika. Dort kann er Kraft für seine Klausuren tanken. Während der Klau-surenphase betet er für Kraft und Ausdauer.

:Campusgrüße - von Studenten für Studenten

CAMPUSINTERVIEW Seite 05iCAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

Interview: Julia Merklein

Können Sie sich kurz vorstellen?

Ich heiße Wolfgang Teschner, bin Berliner. Wurde dort geboren und bin auch dort aufgewachsen. Ich bin Schüler des dortigen Jesuitenkollegs gewesen, habe in Berlin studiert, pro-moviert und habilitiert, unterbrochen nur durch zwei Jahre Postdoktorats-studium in Schweden, in Lund und Malmö. Mit einer Fächerkombinati-on, die mit der Pädagogik anfing, also mit dem Lehramt im engen Sinne, und dann Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt pädagogische Psychologie, Bildungsökonomie und Altgermanistik.

Mein beruflicher Lebenslauf hatte sehr viele Kurven. Ich war eine kurze Zeit Lehrer an der ersten Gesamtschule Deutschlands (der Walter-Gropins-Schule in Berlin) aus der heraus durch einen ziemlich engen Kontakt mit den schulpolitischen Instanzen die Gele-genheit wurde, das damalige Reform-Mekka-Land Schweden zu besuchen und dort weiterzustudieren. Dadurch ist auch meine erste Fremdsprache Schwedisch. Nach einer kurzen Zeit als Lehrer also insgesamt nur vierein-halb Jahre, in der ich parallel promo-viert habe, war ich kurzzeitig für ein Jahr Dozent für Schulpädagogik und allgemeine Didaktik in Heidelberg an der Pädagogischen Hochschule. Ich bekam dann während meines Kur-zaufenthaltes in Schweden den Ruf auf einen Lehrstuhl an der damaligen Pädagogischen Hochschule in Kiel, die sich dann später in die Universität eingliederte. Bizarrerweise musste ich mich noch einmal umhabilitieren, weil die Habilitation der TU Berlin in Kiel nicht anerkannt wurde. Bis zum Alter von 36 Jahren habe ich das dann ge-macht und der Gedanke, dass ich das bis 66 weitermachen sollte, hat mich erschreckt. Über meine damaligen schwedischen Kontakt suchte und be-kam ich meine Position bei der FAO (Food and Agriculture Organisation) als Education Psychologist an der Uni-versity of the Philippines in Los Baños auf den Philippinen. So begann mein 25 Jahre dauernder Auslandaufenthalt unter Beurlaubung aus dem Schleswig-holsteinischen Hochschuldienst bei ei-ner Rechtskonstruktion, die niemand mehr versteht. Meine Auslandsaufent-halte waren ausschließlich für interna-tionale Entwicklungshilfeorganisati-onen, von denen die wichtigsten die FAO, die Asiatische Entwicklungsbank in Manila und die Europäische Union waren. Für die Europäische Union, bezahlt von einer dänischen Consul-tingfirma, war ich in der Karibik und dann eine sehr lange Zeit – eine zu lan-ge Zeit- mit der deutschen Entwick-lungshilfe zunächst in Indonesien als Leiter eines großen Projekts und dann als Berater des Bildungsministers und des Staatspräsidenten in Honduras in Mittelamerika. Durch die während

meiner Zeit als Regierungsberater in Honduras aufgebauten Beziehungen zwischen der Universität Flensburg und Honduras und als bei mir die eventuelle Rückkehr anstand, hat die Arbeitsverbindung mit Flensburg den Ausschlag gegeben, mich an die hiesige Universität zurückzubemühen.

Was schätzen Sie an Deutschland?

Ich habe mir viele Jahre überhaupt nicht vorstellen können, dass ich das noch mal könnte. Es fällt mir jetzt auch manchmal noch schwer mir klarzumachen, warum ich hier eigent-lich bin. Das war eine Konstellation von drei Faktoren. Der eine war, dass mit dem bevorstehenden Weggang des Staatspräsidenten sein Chefberater auch gehen musste. Das ist in diesem Job üblich und eine Anschlussposition vergleichbarer Art innerhalb der deut-schen Entwicklungshilfe war so schnell nicht zu finden. Zum anderen hatte ich persönliche Gründe, auf Grund einer privaten Umorientierung – im Leben macht man ja so seine Kurven. Der dritte Faktor war, dass ich meinte, auch im Sinne meiner Langzeitsicher-heit, doch noch einmal als Universi-tätsbeamter vielleicht für einige Jahre tätig werden zu sollen. Sogar mit der kleinen Hoffnung, dass es Leute gibt, die von mir etwas lernen wollen.

Was schätzen Sie an Deutschland?

Was ich an Deutschland schätze, ist in erster Linie die Sprache und die Literatur. Ich bin sehr stark sprach-wissenschaftlich und literaturwissen-schaftlich und von deutscher Philoso-phie geprägt. Das ist meine Neigung Nummer eins. Was ich mitunter auch schätze, ist die Landschaft und der Jahreszeitenwechsel. Das ist etwas, das man sehr vermisst, wenn man lange in den Tropen gelebt hat. Aber es gibt auch eine ganze Reihe von Sachen, die ich nicht so schätze.

Was wäre das?

Das ist jetzt ein schwieriges Thema. Für mich persönlich in erster Linie, und das ist für die meisten Deutschen sehr schwer zu verstehen, wäre da die außerordentliche Einschränkung der persönlichen Freiheit zu nennen. Ich halte Deutschland für ein im Wesent-lichen unfreies Land. Es hat sich zu ei-ner Demokratur entwickelt, in der sich die formalen politischen Mechanismen zu einer allseitigen Überwachung und Kontrolle ausgewachsen haben. So we-nige persönliche Freiheiten habe ich in keinem Drittweltland kennen gelernt. Der Unterschied ist nur, dass man das hier meistens nicht mehr merkt, so wie Dürenmatt es beschrieben hat:“ Die Gefangenen denken, sie seien die Wärter.“ Es gibt auch noch andere Sachen, die ich nicht so schätze, von denen ich aber auf Grund meiner jetzt etwas vorsichtigen Weltanschauung nicht mehr ganz sicher bin, ob ich das

Problem bin oder die anderen. Das ist ja auch ein Wahrnehmungsproblem. Ich finde schon, dass der Umgang mit dem normalen Deutschen, nachdem ich in der Dritten Welt Formen der Herzlichkeit kennen gelernt habe, die mir gut gefallen haben, dieser Umgang ist nicht immer angenehm. Zumal ich jetzt wieder, wie schon 25 Jahre zuvor, eine Nicht-Deutsche Frau habe. Man merkt schon, dass da manchmal Härte und Kälte vorkommen, unter denen ich auch leide, mich auch margina-lisiert fühle. Was ich umgekehrt als Ausländer in den Ländern der Dritten Welt fast nie erleben musste. Ich will aber gerne betonen, dass es durchaus sein kann, dass das eine wechselseitige Beziehung ist. Vielleicht löse auch ich diese Reaktion der anderen aus.

Drittens schätze ich nicht so sehr (und das geht dann vielleicht durchaus auch in die akademische Richtung) die ganz irrationale Überverwaltung sämtlicher Lebensbereiche. Es gibt fast keinen Raum mehr, in dem man sich bewegen kann, ohne an eine Regel anzustoßen. Das sind Dinge, die ich nur deshalb ertragen kann, weil ich jedes Jahr sehr oft woanders bin.

In welches Land würden Sie auch für längere Zeit gerne wieder zurückkeh-ren?

Ich habe darüber oft nachgedacht, hatte auch manchmal sehr klare Prä-ferenzen. Ich dachte mir, da gehst du hin und da bleibst du. Das wurde dann aber immer wieder geändert, und in-zwischen bin ich eigentlich der Mei-nung, dass ich mir sage: Erstens kann man sich überall in irgendeiner Form einrichten und Zweitens gibt es aber in sehr vielen Ländern sehr viele Din-ge, die ich attraktiv finde. Ich könnte mir mehrere Modelle für mein Leben vorstellen, und obwohl sich das wider-sprüchlich anhört, wohl auch kombi-niert mit einem Bein in Deutschland. Wenn ich aber wirklich eine Entschei-dung treffen müsste: irgendwo am Rio de La Plata, Uruguay, Argentinien oder Sri Lanka, das sind die Orte, an denen es mir sehr gefällt.

Welches Land oder welche Region würden Sie gerne noch einmal berei-sen?

Neuseeland würde mich sehr interes-sieren. Auch könnte ich mir vorstellen, die gesamte Polarzone zu erforschen. Island, die Färöer, Spitzbergen, diese Gebiete reizen mich. Auch so abgele-gene Flecken wie die Osterinseln wür-de ich gerne bereisen, und eine große Sehnsucht von mir bleibt die Mongo-lei, wo ich beinahe mal als Leiter des GTZ-Büros gelandet wäre.

Fühlen Sie sich nach Ihren langen Aus-landsaufenthalten noch als Deutscher, oder hat Staatszugehörigkeit dadurch an Wert verloren?

Die Staatsangehörigkeit hat für mich eigentlich nie so einen großen Wert gehabt. Das ist für mich schon sehr früh nur eine Frage des Passes gewesen. Ich habe ja, wie man sich bei meinem Alter unschwer vorstellen kann, auch der Generation angehört, die man damals APO nannte. Habe mich also sehr deutlich staatsskeptisch und außer-parlamentarisch organisiert. Es war die Vorgeneration des Republikanischen Clubs in Berlin, Dutschke damals. Eine sonderliche Identifi-kation mit Deutschland als politischem Gebilde habe ich nie gehabt. Gleichzeitig bin

ich ja in Berlin Geborener (damals gab es ja noch nicht Ost und West, ich war ja noch ein Kriegskind) und habe dann in Berlin das ganze Deutschtum in seiner Dreiteilung, die es ja heute nicht mehr gibt, kennen gelernt. Mei-ne Identifizierung kommt nicht über Staat und Politik, sondern die Kultur und die Geschichte, über Sprache und Literatur. Da fühle ich mich wohl. Die formale Staatsangehörigkeit halte ich eher für einen weniger wichtigen Zufall. Die Tendenzen, die sich heute auch mit der Europäisierung abzeich-nen, nicht zu reden von der Globali-sierung, gehen ja ohnehin dahin, dass Ländergrenzen weniger bedeuten und multikulturelle Bewegungen wichtiger werden.

Ich war nun auch insgesamt fast 30 Jahre mit Nicht-Deutschen Lebens-partnern liiert und auch insofern be-deutet mir Deutschtum nicht schreck-lich viel. Ich kann mir also vorstellen, dass ich mir auch dauerhaft noch ein-mal woanders eine Erstresidenz auf-baue.

Welche Chancen sehen Sie für sich durch den Lehrauftrag an der Uni Flensburg bzw. was sollen die Stu-denten aus Ihren Veranstaltungen mitnehmen?

Ich bin bei meiner Ankunft hier in Flensburg in dieser Hinsicht ange-nehm enttäuscht worden. Was ich als positiv empfinde, ist dass ich einen großen Aufnahmewillen von Infor-mationen bei den Studenten finde. In Bereichen, die offensichtlich sonst vernachlässigt werden. Alles was mit Wirklichkeit zu tun hat. Das Studium hier kommt mir sehr stark verwaltet, verschult und vercomputert vor. Wenn dann jemand kommt, das ist meine Wahrnehmung, der aus Erfahrungen unmittelbarer Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit auch in verschie-denen kulturellen Zusammenhängen was zu berichten hat und das in einen theoretischen Kontext stellen kann, dann besteht daran großes Interesse. Es kommen viele Studenten gerne zu mir. Das merke ich, dafür danke ich, und das war eine angenehme Überra-schung. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die aus meiner Zeit als Pro-fessor früher (gar nicht zu reden von meiner Studienzeit) gewohnte Frei-heit der akademischen Laufbahn nicht mehr existiert. Semester für Semester, Säule für Säule sind derartig geregelt und verschult, dass der Raum, von der eigenen Neigung Gebrauch zu ma-chen und Lehre und Studium selbst kritisch-kreativ auszugestalten, nicht mehr so groß ist. Ingesamt bin ich aber froh, dass ich das gemacht habe. Zurück nach Deutschland, speziell an die Uni Flensburg. Ich nehme eine Aufforderung und Bedarf wahr, be-sonders den Leuten, die irgendwann mal ins internationale Management bzw. in internationale Organisationen gehen, Erfahrungen mitzuteilen, die man aus Büchern nicht ohne weiteres ableiten kann.

Welche Werte braucht ein Student heute, um im Berufsleben erfolgreich zu sein?

Das kommt auf das Berufsleben an, das er anstrebt. Ich habe jetzt den Stu-denten im Auge, der sich vielleicht ei-nen Karriereweg sucht, der in meinen Veranstaltungen eine Rolle spielt, also internationale Organisationen oder auch bilaterale Organisationen oder Nicht-Regierungs-Organisationen und Entwicklungsarbeit mit der so ge-nannten Dritten Welt oder zumindest im europäischen Kontext. Ich denke, die erste Voraussetzung ist eine sehr große Offenheit, sich von eigenen kulturellen Kategorien und Wertvor-stellungen zu lösen und von diesem ganzen modischen Konzept der poli-tischen Korrektheit. Die Unterschiede weltweit sind trotz Globalisierung so groß, dass ich diese Bereitschaft als sehr wichtig empfinde. Kulturelle Bor-niertheit führt hier zu Unglück, und gerade in der Gegenwart erleben wir ja zahlreiche Beispiele, wie kulturelle Borniertheit oder Arroganz, sowie ok-zidentale Führungsansprüche gerade-zu militante Konflikte auslösen. Man braucht aber viele Jahre, um derartig verhärtete kulturelle Kategorien zu überwinden.

Die zweite Voraussetzung ist Sprache. Selbst wenn es heute zwar wenige so genannte Weltsprachen gibt, betrach-te ich den Versuch, viele Sprachen zu sprechen als äußerst wichtig.

Die dritte Voraussetzung ist Fachkom-petenz aber eben erst an dritter Stelle. Hier will ich mich nun nicht im Ein-zelnen festlegen, wo die Prioritäten lie-gen. Vielleicht sind

Arbeitspsychologie sowie Philosophie, Soziologie und Pädagogik und andere Vermittlungswissenschaften wichtige Voraussetzungen im multikulturellen Kontext.

Was braucht die Uni Flensburg, um in Zukunft erfolgreich zu sein?

Ich denke, die Universität ist schon recht erfolgreich. Früher spielte Flens-burg ja eine relativ untergeordnete Rolle, hat sich aber schnell einen guten Platz erarbeitet. Vor allem ist die Inter-nationalität ein wichtiger Faktor, um mit anderen Universitäten mitzuhalten und die Standortbesonderheit Flens-burgs zu nutzen: Partnerschaften mit Lateinamerika, Osteuropa, Asien und natürlich Skandinavien einschließlich Schweden, Norwegen und Finnland sollten erhalten und ausgebaut wer-den. So hat Flensburg die Chance, sei-ne Attraktivität noch zu steigern. Da ich allerdings noch relativ neu an der Uni bin, bin ich wohl gar nicht in der Position, Ratschläge zu erteilen. Da kennen sich die Professoren besser aus, die schon länger hier arbeiten.

Vielen Dank für diesen Abschluß, wir bedanken uns für das Gespräch.

Prof.

Dr.

Wolfgang T

ES

CH

NE

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Seite 06 CAMPUSSTIMMEN CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

:Sagt uns was ihr denkt! Campusumfrage zum Thema Europa

Steffen, BWL-Student an der FH, drit-tes Semester

Campuszeitung: Ist Europa für dich ein positiver oder ein negativer Begriff?

Steffen: Europa ist für mich mit das Posi-tivste, was es in der Welt gibt. Auch gera-de aus der Geschichte der letzten fünfzig Jahre heraus.

Campuszeitung: Wie siehst du die Ent-wicklung von Europa?

Steffen: Sehr kritisch. Kurzfristig positiv, aber langfristig ist die Frage, inwieweit sich

Europa an Afrika, speziell Nordafrika oder an die Türkei, annähert und in wieweit es gelingt Osteuropa, Länder wie Russland oder Moldawien, zu integrieren.

INTERVIEWS: Julia Merklein, Matthieu Jourdan

Da wir uns in dieser Ausgabe mit Europa beschäftigen, hat uns natürlich auch ganz besonders eure Meinung zu diesem Thema interessiert. Deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht und Studenten aller Fachrichtungen und Semester auf dem Campus die Frage gestellt: „Was bedeutet für dich Europa?“ Die spannenden und interessanten Antworten wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten und bedanken uns noch einmal bei den Interviewten.

Student am Biat (Berufsinstitut für Arbeit und Technik) Berufsschullehramt Metall-technik und Wirtschaft und Politik im neunten Semester

Campuszeitung: Was bedeutet für dich Europa?

Student: (lacht) Urlaubsland. Campuszeitung: Ist der Begriff Europa für dich positiv oder negativ besetzt?

Student: Es ist ein positiver Begriff.

Campuszeitung: Warum? Wo liegen die Stärken von Europa?

Student: Dass man mittlerweile überall hinfahren kann ohne kontrolliert zu wer-den. Man muss kein Geld mehr wechseln, wenn man in den Urlaub fährt. Wahr-scheinlich auch wirtschaftliche Zusam-menarbeit, aber da kenne ich mich nicht so gut mit aus.

Campuszeitung: Gibt es für dich auch ne-gative Punkte an Europa?

Student: Ja, gibt es bestimmt. Ich lese ge-rade ein Buch „Die Risiken der EU-Os-terweiterung“ und da steht Einiges über kriminelle Machenschaften der osteuropä-ischen Länder und ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird.

Campuszeitung: Bewertest du das auch persönlich als Gefahr?

Student: Für mich nicht. Ich habe auch persönlich noch keine negativen Erfah-rungen gemacht.

Campuszeitung: Denkst du daran, dass Europa zerbrechen könnte?

Student: Nein, das glaube ich nicht. Man muss nur sehen, dass alle neuen Länder ver-nünftig eingegliedert werden. Und dass man nicht versucht, von einem zum nächsten Tag alle Länder in das Europamodell miteinzu-bauen, sondern erstmal in den Ländern ver-nünftige Strukturen schafft, damit sie fähig sind, der Gemeinschaft beizutreten.

Daniel, IM-Student, neuntes Semester

Campuszeitung: Was bedeutet für dich Europa?

Daniel: Einen Zusammenschluss ver-schiedener Länder und Kulturen im eu-ropäischen Kreis.

Campuszeitung: Welche Werte hat Eur-opa und wo liegen die Stärken Europas?

Daniel: Es gibt wirtschaftliche Werte und Stärken, die sich allerdings erst noch etablieren müssen. Ansonsten politische und vor allem kulturelle Stärken gegenü-ber den umliegenden Ländern und Kon-tinenten.

Campuszeitung: Wie wichtig ist Europa weltweit?

Daniel: Es gewinnt immer mehr an Be-deutung. Wird jedoch auch durch die

Chinesen wieder ein wenig in den Hin-tergrund gerückt.

Campuszeitung: Welche Schwächen siehst du in Europa?

Daniel: Schwächen? Schwächen der Un-einigkeit, der übertriebenen Reglemen-tierung und Versuche gemeinschaftliche Gesetze zu bilden allerdings dabei auch die einzelnen staatlichen Gesetze auf-rechtzuerhalten.

Jessi, estudiante del International Manage-ment de Perú

Campuszeitung: Que significa para ti Eu-ropa?

Jessie: Europa? Muchas cosas. Es muy lin-do. Tiene una gran diversidad cultural. La gente es muy amable y cálida. Me atrae el hecho que se hablen muchos idiomas.Me gusta también la idea de vivir en Flens-burg, donde es el único lugar, además de Lima, donde me siento muy bien, como en casa.

Campuszeitung: Cómo ves la posición de Europa en el mundo?

Jessie: Como muy importante e influyente para el resto de los países del mundo.Además como una fuente de oportunida-des para todo aquel que desea forjarse un buen futuro.

Campuszeitung: Puedes imaginarte qued-

arte en Europa después de los estudios?

Jessie: Sí, y no. Deseo ,de todas maneras, realizar el Bachelor y el Master de Inter-national Management aquí en Flensburg, Alemania. Y luego regresar al Perú y postu-lar a la escuela de Diplomacia.Me gustaría mucho trabajar y representar a mi país a nivel internacional. Pero y sino, desearía forjarme un futuro aquí en Europa. De to-dos modos, cualquiera de las 2 opciones me entusiasman mucho.

Boris, Organisational Management-Stu-dent, neuntes Semester

Campuszeitung: Was bedeutet für dich Europa?

Boris: Finde ich gut. Nur ich finde es irgendwie schade, dass es so eine große Problematik darstellt, alle zu vereinen. Das ist schade, denn Europa ist ein guter Gedanke. Als ich in Amerika war, war ich stolz auf Europa, aber als ich wieder-kam, passierten zahlreiche Dinge über die ich traurig war. Das es nicht schnel-ler vorangeht und man nicht gemeinsam an einem Strang zieht, was man bis vor kurzem noch gemacht hat.

Campuszeitung: Was ist Europas Stärke?

Boris: Ich weiß nicht, aber ich denke

es sind die kulturellen Unterschiede. Aber trotzdem haben vielleicht alle ir-gendwann mal ein gemeinsames Wir-Gefühl.

Campuszeitung: Empfindest du dich als Europäer?Boris: Ja!

Christoph, Biotechnologie im fünf-ten Semester

Campuszeitung: Was bedeutet für dich Europa?

Christoph: Europa heißt für mich Menschen, die zusammen leben, die immer weiter zusammenwachsen - wirtschaftlich wie auch sozial.

Campuszeitung: Welche sind die Stärken von Europa?

Christoph: Die Stärke von Europa ist für mich das gemeinsame Ziehen an einem Strang in jeglicher Hinsicht.

Campuszeitung: Gibt es auch Kräfte, die Europa auseinander treiben?

Christoph: Da gibt es viel, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.

Campuszeitung: Empfindest du dich eher als Europäer oder Deutscher?

Christoph: Sowohl als auch. Das ge-hört beides zusammen.

TEXT: Julia Merklein

Fast jeder Student steht früher oder später vor der Entscheidung, ins Ausland zu ge-hen. Schnell kommt dann die Frage auf, welches Land das Richtige ist. Die Erwar-tungen sind hoch, schließlich soll die Zeit fern von zu Hause etwas ganz besonderes sein und man möchte sich auch in vielen Jahren noch an diese sechs Monate freudig zurückerinnern. Werden die Vorstellungen dann konkreter liebäugelt man schon mit solch exotisch klingenden Namen wie Sao

Paulo, Santiago, Sacramento oder Seoul. Wesentlich weiter unten auf der Beliebt-heitsskala steht in einem solchen Moment Burgos. Fragt man Kommilitonen haben die oft gar keinen, wenn dann aber eher einen negativen Eindruck von der 170.000 Einwohner-Stadt 200 Kilometer nördlich von Madrid. Zugegeben, wer Sonnen-schein, Strand und Meer sucht, der wird in Burgos nicht fündig. Doch die Stadt hat eine Menge zu bieten. Neben einer langen Geschichte, der Kathedrale, die heute zum UNESCO Kulturerbe gehört, hat Burgos

auch ein äußerst vitales Nachtleben zu bieten. Wer nach einem langen Tag in der Uni also Ausgleich sucht, wird den dort sicher finden. Wer sich für ein Auslandsse-mester in Spanien entscheidet, ist zudem Erasmus-Student, was neben finanziel-ler Absicherung auch die Bekanntschaft mit vielen lieben anderen Studenten aus allen Teilen der Welt bedeutet. Für wen also die Entscheidung noch ansteht, lasst Euch von dem trockenen Namen und der geographischen Lage nicht abschrecken, Burgos ist einen Aufenthalt wert!

:Auslandssemester mal nicht Übersee

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Seite 08 CAMPUSAUSLAND CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

TEXT: Prof. Dr. Uwe Rehling

Auf der Homepage des Flensburger Tageblatt steht das Thermometer nun schon seit Wochen unter

0, „Bilder mit Schnee aus einer anderen Welt, zumindest für die ersten 12 Studie-renden aus Flensburg, die als Pioniere bei 30° ein Auslandssemester in Bali auf dem jetzt zum Wintersemester eröffneten „Eu-ropean Overseas Campus (eoc)“ unserer Uni studieren. Der Campus ist auf dem Gelände der Udayana University unter-gebracht, wo auch die TeilnehmerInnen in kleinen Häuschen mit zwei Schlaf-räumen, Küche, Bad, Wohnbereich und kleinem Garten wohnen. Die Kosten für die Wohnung sind in der Teilnahmege-bühr von EUR 590,- pro Monat bereits enthalten.

Diese Assoziation ist verständlich und eigentlich auch so gewollt, denn die Fe-rieninsel Bali soll eine Umgebung bieten, die völlig anders ist als in Flensburg oder in Europa, um darin intensiv zu studieren und daneben ein einmaliges touristisches und kulturelles Angebot zu nutzen.Die Idee zum EOC kam Prof. Uwe Reh-ling, der den Campus leitet und schon seit über 20 Jahren internationale Erfahrungen mit dem SESAM Studium erworben hat, und seinen Kollegen vom Internationalen Institut für Management im vergange-nen Jahr bei Überlegungen, wie denn die Flensburger Studierenden besser auf neue Herausforderungen unter Stichworten wie „Globalisierung, Internationalisierung“ auf die zukünftige Berufswelt vorbereitet werden können. Ein Studiensemesters in Asien-Pazifik als dynamische aufstrebende Wirtschaftsregion und neues weltpoliti-

sches Schwergewicht bietet deshalb eine einmalige Gelegenheit, interkulturelle, fachliche und sprachliche Kompetenz zu erwerben - denn das sind inzwischen un-verzichtbare Schlüsselqualifikationen für Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Verwaltung und dies ist immer dort ge-fragt, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, Religionen und morali-schen Wertvorstellungen zusammen leben und arbeiten. Die Semesterprogramme im Winter stehen unter dem Thema „Asia-Pacific Economic Region“, während im Sommerhalbjahr „European Studies“ auf dem Programm steht, um damit auch für asiatische Studie-rende den Blick nach Europa zu lenken.

Und so ist Bali als „Insel der Götter“ sicher ein ganz besonderer Ort, um das Motto „Study globally – enjoy locally“ in die Pra-xis umzusetzen.Und wie läuft das Semester am EOC im täglichen Ablauf? Eigentlich so ähnlich wie in Flensburg, nur mit dem Unterschied, dass alles in englischer Sprache abläuft und

jede Woche ein neues geblocktes Semin-arthema mit einem neuen Dozenten aus Australien, Asien oder Europa auf dem Stundenplan steht. Jeden Morgen um 8.30 beginnen die Seminare und gehen bis zum frühen Nachmittag, danach geht es dann weiter mit Gruppenarbeit, Internetrecher-chen, Vorbereitung von Präsentationen, Bearbeitung von Texten etc. Für die Stu-diengruppe war es dann auch eine neue Erfahrung, dass die Studienanforderungen und der Arbeits- und Zeitaufwand höher sind als in Flensburg – und das ist auch so gewollt, denn der EOC setzt von Anfang auf Qualität und internationales Niveau. Neben dem Studiensemester bietet Bali na-türlich dann auch ein einmaliges Freizeit-angebot. So hat die Studiengruppe nicht nur die Insel selber erkundet mit Surfen, Vulkanbesteigung, Schnorcheln und Tau-chen, mit Restaurants und Discos, sondern auch die Nachbarinseln mit billigen Flügen besucht oder mit dem Auto Java erkundet.

Weitere Informationen, Tagebücher etc. gibt es auf der Website

:Studieren unter PalmenDer „European Overseas Campus (EOC)“ der Uni Flensburg in Bali ist

TEXT: Uwe Rehling, Bali

Uaaah... Warum hat denn der Wecker nicht geklingelt? Schon wieder verschlafen?

Und was ist das für ein komisches Ge-räusch? Ach so jetzt weiß ich’s wieder, heute ist ja Samstag, keine Uni..... Die letzt Woche war schon recht hart, halb acht aus den Federn, in good old Ger-many hätte ich meine Vorlesungen nie so früh gelegt. Um halb neun in der Uni sein. Und dann ging es auch schon los. Innovations-Management. Echt inter-essant. Wie denn so Produkte entste-hen, hätte ich nie gedacht. Zum Glück immer nur bis um halb zwei Seminar. Research am Nachmittag oder Abend ist viel entspannter. Da bleibt zumindest noch etwas Zeit zum entspannen. Ach ja, entspannen, jetzt ist ja Wochenen-de, da können die Produkte entstehen, wie sie wollen. So... und was ist jetzt dieses komische Geräusch? Muss ich

doch aufstehen um diese Uhrzeit, am Wochenende..... Ja logo, das ist doch wieder Patrick (unser Nachbar, ein Flo-rese, der auf Bali lebt) mit seiner Ka-raoke-Maschine. Um acht Uhr in der Früh, die spinnen die Indonesier. Ich höre Patrick noch sagen: „Oh, you don’t have to tell the neighbours that you are having a party, they will understand, no problem“ Hätte ich mir ja auch denken könne das „they will understand“ auch für Europäer gilt, wenn um sieben Uhr die Karaoke-Maschine anläuft. Egal, jetzt bin ich auch schon wach. Da kann ich auch aufstehen. „Los Eugen raus aus den Federn, du fauler Hund, wir woll-ten an den Strand, high tide (Hochstand der Gezeiten) ist um 12, hab keine Lust schon wieder übers Riff zu latschen! Kann ja nicht jeder so ´ne Memme sein wie du, mit Booties (Neoprenschuhe) “. Da ist ja auch schon der Bread Man (der Mann, der jeden Tag mit seinem Mofa durch die Wohnsiedlung fährt und das

Brot verkauft).Selamat pagi! (Moin) Apa kabar? (Wie geht’s). Und dann ist das Toastbrot auch schon gekauft. Habe eigentlich gar kein Bock mehr auf Toast, müssen mal wieder zum Bake Shop und richtiges Brot kaufen. Aber erst besok! (morgen), jetzt schnell frühstücken und los an den Strand. Eugen ist schon in der Dusche, war ja klar... jetzt darf ich den Tisch wieder decken.

So, das war ja trotz Toastbrot ganz gut. Nur noch die Bretter an´s Boardrack (Halter für Surfbretter) am Roller und dann kann es losgehen. Was ist denn das, meine Möhre (Surfbrett) hat schon wieder ´n Loch, muss ich mal zum repa-rieren bringen, aber erst besok! Für heute reicht Sex Wax (Wachs) darauf.

Na los geht’s, Eugen aufsteigen! „Wo sol-len wir denn hin? Wie wär’s mit Serangan (Surfstrand an der Ostküste) ,Eugen ?“ „May be it’s good“ Ja dann mal los.. es ist schon 12.

Auf die Straße mit dem Roller, erstmal Richtung Kuta, schön auf dem Bypass, und schon tausende Roller unterwegs. Hupen von allen Seiten, auch von mei-ner.

Roller fahren auf Bali ist geil! Was macht denn der große Reisebus da, der will mich doch nicht etwa überholen? Da passt ja nicht mal mehr ein Roller zwi-schen durch und er versucht es mit ´nem Reisebus. Die Spinne die Balinesen. Ging noch mal gut, survival of the fittest (frei nach Darvin) kann ich da nur sagen. Aber wir sind ja schon beim Macro (größter Supermarkt auf Bali). Jetzt rechts auf die Schildkröteninsel.

Endlich am Strand, weißer Sand, vermi-scht mit toten weißen Korallen, Sonne, 35 Grad, leicht offshore, vier bis fünf foot, geordnetes line up, rights und lefts, heute wird ein guter Tag. „Oh hallo, apa kabar“ „Bagus, anda“ „Tidak skola?“ „Tidak, hari ini ski“ (Hallo, wie geht’s?; Gut, und selbst?; Keine Schule?; Nein, heute nur surfen). Die Frau vom Warung (kleiner Shop, kleine Garküche) ist immer super nett, nachher trinken wir hier was. Aber jetzt erstmal ab ins Nass.

Wow, war das geil!!!!!....... Jetzt schön nen Käffchen beim Warung und dann kön-nen wir auch schon wieder nach Hause tingeln „ Hey Eugen wie viel Uhr ist es denn?“ „Fünf“ „Wie fünf, kann doch gar nicht sein, so lange waren wir nie draußen! Wann waren wir denn hier?“ „ Kein Plan, jetzt ist aber auf jeden Fall fünf“ „Ok, lass mal los dann, hast ´n paar Gute gekriegt?“ „Logo“. Klar, das Smile sagt je schon alles. Dann geht es jetzt mal zurück. Wollten ja auch noch los heute abend.

Wieder zu Hause. Diesmal war ich the fittest. Was sollen wir denn jetzt essen, habe gar kein Bock zu kochen. „ Lass mal erst in´s Internet, Eugen, mails checken und so“.

Jetzt ist die schei.... Türe schon wieder zu. Auf zu Key Man (Mann der nor-malerweise denn Schlüssel zur Uni hat). „Could you open the door, we need to go to the internet“ „May be not possible“ „Why?“ „Saya tidak punya kunchi“ (Ich

habe den Schlüssel nicht) „Okay, so what do we do?“ „Maybe tomorrow“. Ok, also ist mails checken gestorben für heute. „Eugen, warum ist er denn der Key Man wenn er den Schlüssel nicht hat?“ „Kein Plan!“ „Die Spinnen die Balinesen“ „ Lass mal im Padang (Restaurant, dass das Essen im Schaufenster ausstellt) essen“

Mann, hatte ich einen Kohldampf- endlich satt! Das Rendang Padang (Rindfleisch im Padang) schmeckt ein-fach mal spitze. Schön mit Reis serviert, wie fast alles. Und jetzt sollen wir auch noch los, habe eigentlich gar keine Lust, bin echt fertig nach der Session heute. Da ist ja auch schon Gunnar, mit `ner Pulle Arack (Palmenschnaps). Okay dann gehen wir halt doch noch los. Nach Kuta, das übliche Programm. Ist halt doch am meisten los dort. Werden wohl im MBarGo enden und danach noch weiter ins Doubble Six, aber nur wenn ich noch fit genug bin. Soll ja morgen wieder ein guter Tag werden. Aber jetzt erst mal nen kleine Arack...........................................................................................................(Die Redaktion hat diesen Teil aus Jugendschutz Gründen gestri-chen)......................................................

Uaaah..... Wo bin ich denn? Warum hat der Wecker nicht geklingelt? Schon wieder verschlafen? Alter hab ich ´ne Birne! Und was ist das für ein Geräusch..............

:Der Tagesablauf aus der Sicht der Studien-gruppe:

Was ist der European Overseas Campus (EOC)?Der EOC ist eine Einrichtung an der Universität Flensburg und hat den Status einer Stiftung in Indonesien.

Warum EOC? Globalisierung bedeutet Herausforderungen an Studium und Beruf, denn Führungskräfte brauchen neue Kompetenzen: wo immer mit Leuten aus anderen Kulturen zusammen gearbeitet und gelebt wird, ist internationale Erfahrung und interkulturelle Kommunikation erforderlich.

Wo ist der European Overseas Campus? Der EOC ist auf der Insel Bali in Indonesien: Bali ist die “Insel der Götter” und eines der weltbekannten Touristikziele. Der EOC ist im Campus der Udayana University gelegen.

Was kann man im European Overseas Campus studieren? Der EOC bietet mit seinen Dozenten aus Asien, Australien und Europa Gastsemester in englischer Sprache an für Studierende aus Europa an unter dem Titel “Asia-Pacific Economic Region”. Die Verbindung von Studium und Leben in einer asiatischen Kultur vermittelt direkte Erfahrungen und Einblicke in den am schnellsten wachsenden Wirtschaftsraum dieser Erde.

Wann kan man studieren? Winter: Oktober – März mit Vorlesungen von Oktober bis Februar;Bewerbung bis 15. Juni.Sommer: April bis September mit Vorlesungen von April bis Juli;Bewerbung bis 15. Januar.

Wie kann man sich bewerben?Bewerbungsformulare im Internet unter www.overseas-campus.info

Wieviel kostet ein Semester?Die Studiengebühr beträgt EUR 565,- pro Monat (insgesamt 6 Monate) incl. aller Studien-materialien.

Unterbringung: zu zweit in Studentenhäusern mit je 2 Zimmern, Küche, Bad für EUR 30,- pro Person und Monat.

European Overseas Campusc/o Udayana University, Fakultas Teknik UNUDKampus Bukit Jimbaran, Bali-80361 / IndonesiaFon / Fax: +62-361-701613www.overseas-campus.info · [email protected]

:www.overseas-campus.info

CAMPUSINTIM Seite 09 CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

Text: Die Redaktion

„Du musst offensiver werden. Also, ran an den Speck! Bevor Du den Typen nicht klargemacht hast, möchte ich nicht wie-der von dir hören.“ Kim lachte am ande-ren Ende schallend in den Hörer. „Okay, okay Frau Dr. Sommer, hab verstanden. Aber wie wär´s, wenn du deine guten Ratschläge auch mal selbst beherzigen würdest?“ „Das lass mal meine Sorge sein, ja?“ „Ups, ´tschuldige. War nicht so gemeint. Wir haben wohl beide in Sa-chen Liebe noch ´ne Menge zu lernen. Dann halt mal die Ohren steif.“ „Dito. Und viel Glück.“ Jule ließ sich ins Sofa gleiten, das Telefon noch in ihrer Hand. Kim hatte so Recht mit dem was sie sagte. Wer auch immer ein Problem in Liebesdingen hatte, wandte sich an Jule und die stand jedes Mal gerne mit gu-ten Ratschlägen zur Seite. Wenn ihr Rat befolgt wurde, stellte sich interessanter-weise meist auch immer der gewünschte Effekt ein. Nur verwunderlich, warum ihr selbst so wenig Erfolg beschieden war und sie seit über drei Jahren als mehr oder weniger glücklicher Single durch die Weltgeschichte streifte. Nun, schlecht war das Singledasein absolut nicht. Mehr Freiheit konnte sich Jule schließlich gar nicht wünschen. Sie kam und ging, ge-rade dann, wann es ihr passte, „verband“ sich mal hier, mal da - natürlich immer total unverbindlich - und es gab eigent-lich so gar keinen Grund, warum sie sich um eine ernsthafte Beziehung hätte be-mühen sollen. Eigentlich. Wenn es da nicht diesen einen besonderen Menschen gegeben hätte, der einfach nicht aus ih-rem Kopf verschwinden wollte.

Jule kannte Frank von der Uni. Sie hat-ten sich während einer mehrwöchigen Einführungsveranstaltung kennen ge-lernt, waren aber nie mehr geworden als Kommilitonen, trotzdem sie mittlerweile im achten Semester studierten. Am An-fang des Studiums war Jule auch noch in festen Händen gewesen, doch ihr Herz schlug schon lange nicht mehr für die-sen Mann. Bequemlichkeit, Gewohnheit und nicht zuletzt die Angst vor dem Al-leinsein hielten damals noch zusammen, was längst nicht mehr zusammengehörte. Nun ja, alles hat ein Ende und auch diese Beziehung war irgendwann vorbei. Dass sich Jule nicht sofort in die Arme eines

Anderen stürzen würde, war klar. Das war noch nie ihre Art gewesen und Jule war eine Frau mit Prinzipien. Dass sie al-lerdings so lange Single bleiben würde, damit hatte selbst sie nicht gerechnet. Aber wie sollte es auch klappen? Bislang hatte sie immer Partner gehabt, die eher zu der draufgängerischen Sorte gehörten und aus ihrer Zuneigung zu ihr keinen Hehl machten. „Mann“ hatte es ihr also immer leicht gemacht. Bei Frank war das anders. Er war ein Neutrum. Stets freundlich, zuvorkommend, egal, wer vor ihm stand, er war einfach immer nett. Durchaus tugendhaft, aber die Frau-enwelt brachte er mit seiner Art schier zum Verzweifeln. Denn nichts an seinem Verhalten ließ sich als tiefere Zuneigung, geschweige denn Liebe, deuten.

Auch Jule war überhaupt nicht der Typ, der seine wahren Gefühle - zumindest in Herzensangelegenheiten - offen zeigte. Dafür hatte sie zu viel Angst vor Zurück-weisung.

So hüllten sich beide in Schweigen und ahnten nicht, dass ein Fingerschnipp ge-reicht hätte, um den jeweils anderen für sich zu gewinnen. Und da sie selbst engste Freunde nicht einweihten, konnten auch keine Verkupplungsaktionen gestartet werden, auf die zwar beide so gar nicht standen, die aber vielleicht so manches Wunder hätten bewirken können.

Es schien also lange Zeit, als würden die beiden nie zueinander finden. Damit hatte sich Jule längst abgefunden und sie wusste auch schon ziemlich genau, wie ihre Zukunft aussehen würde. Mit höchster Wahrscheinlichkeit würde sie, kurze Zeit nach ihrem Hochschulab-schluss, jemanden kennen lernen, der in der Lage war ihr ein einigermaßen ruhiges, reibungsloses Leben zu ermög-lichen. Diesen Mann würde sie dann, nachdem sie selbstverständlich vorher noch drei oder vier Jahre Berufser-fahrung gesammelt hatte, mit Anfang dreißig heiraten. Das Leben, was sie von da an führen würde, könnte eini-ge Klischees bedienen: Gutes, bis sehr gutes, geregeltes Einkommen, ein Ein-familienhaus am grünen Stadtrand mit kleinem „Fuhrpark“, Hund und Katze - sofern diese sich vertrugen, aber ir-gendwo muss man schließlich immer

Abstriche machen - und natürlich zwei ganz entzückende, liebenswerte Kinder, die mit ihren Fähigkeiten ihren gleich-altrigen „Artgenossen“ immer um Län-gen voraus waren. Ganz hübsch, diese Vorstellung. Aber war sie befriedigend? Und vor allem, war sie das, was Jule sich wirklich wünschte? Doch, letztlich war es das, wonach sie sich sehnte, aber nur mit dem Mann, den sie liebte. Und genau da lag das Problem. Jule war eine Person, die man durchaus als impulsiv, dyna-misch, offen und immer gerade heraus bezeichnen konnte. Sie hatte das Herz am rechten Fleck und häufig auch auf der Zunge. Deshalb war es für Außens-tehende unvorstellbar, dass es ihr absolut unmöglich war, sich ihren Traumprinzen zu angeln. Von ihr erwartete man, dass sie sich nahm, was sie wollte - in jeglicher Hinsicht. Aber immer, wenn es wirklich ernst wurde und es Jule richtig erwischt hatte, versagte ihr Selbstvertrauen. Na-türlich zeigte sie das nie. Sie verhielt sich gegenüber dem Mann ihrer Träume ge-nauso wie gegenüber allen anderen auch: total locker und selbstbewusst, manch-mal schon fast distanziert, aber immer auf diese kumpelhafte Art und Weise, die keinen Raum für Zweifel oder gar Missverständnisse ließ. Die Verhältnisse waren also eindeutig. Alles war klar - für die anderen. Aber das, was Jule wirk-lich empfand, und vor allem für wen, wusste nur sie selbst. Schade eigentlich,

wo ihr dadurch doch schon die eine oder andere Chance entgan-gen war. Aber es lag ihr einfach nicht, auf den Anderen zuzugehen. Lie-ber blieb sie allein, bestens geschützt vor zu großer Enttäuschung, falls „Mann“ ihr doch einen Korb geben würde.

Mittlerweile ging Jule mit großen Schrit-ten dem Ende ihres Studiums entgegen und ihr Schicksal, entweder für den Rest ihres Lebens Single zu bleiben, oder mit jemandem alt zu werden, den sie nicht liebte, schien besiegelt. Heute, so wuss-te sie, war der letzte Abend, an dem sie Frank mit Gewissheit begegnen würde, denn auf Partys fehlten beide nie und dies war die letzte, auf der man gemein-sam mit den „Wegbegleitern“ der ver-gangenen Jahre feiern würde, bevor sich alle in die verschiedensten Himmelsrich-tungen verabschiedeten. Auch Frank war klar, dass dies mit höchster Wahrschein-lichkeit seine letzte Gelegenheit war, Jule reinen Wein einzuschenken.

Beide waren also fest entschlossen alles zu riskieren und dem anderen endlich ihre Zuneigung zu gestehen. Was hatten sie schon zu verlieren? Die Chance stand 50:50. Und bei einem negativen Ergeb-nis brauchten sie nicht die nächste Be-

gegnung in der Uni fürchten, denn die würde es für beide ja nicht mehr geben. Trotz allen Mutes und guter Vorsätze lief die Begegnung ab wie immer. Man er-blickte sich, lächelte sich an, ging aufein-ander zu, wechselte ein zwei Worte und suchte auch schon nach einem passenden Grund, wie etwa „Du, ich hab da grad wen entdeckt, dem muss ich mal eben „Hallo“ sagen.“, um sich schnell wieder aus dem Staub zu machen und für den Rest des Abends den anderen aus sicherer Entfernung verstohlen beobachten zu können.

Aber es half nichts. Wenn sie sich am heutigen Abend wieder in Ungewissheit trennen würden, würden sich das beide nie verzeihen. Frank war derjenige, der den ersten Schritt wagte. Er fing Jule an der Cocktailbar ab. „Hey, wir sollten an-stoßen, auf die letzten vier Jahre und auf das was kommt.“ „Was kommt denn?“, fragte Jule. „Na, ich hoffe nur Gutes“, erwiderte Frank. „Darauf stoß ich gern an.“ Jule lächelte und noch bevor sie den ersten Schluck nahm, berührten Franks Lippen zärtlich ihren Mund.

:CAMPUS LOVESTORY

Max-Disco::Fr, 07.04.2006 Uni-Starter Party

::So, 30.04.2006 Mirage PartyDer frühe Vogel fängt den Wurm! 21 Uhr Die Kult Party mit den original Mirage DJs und einigen schönen Erinnerungen...Infos unter www.mirage-party.de

Speicher::NEU AM SAMSTAG:Wodka, Sekt o. Jägermeister Energy, 2,50 €Schüler + Studenten erhalten mit Ausweis am Donnerstag, Freitag und Samstag freien Eintritt. Schüler + Studenten Eintritt 2,50 €

Kühlhaus::Sa, 15.04.2006 The Special Guests(Ska aus Berlin)

:: So, 30.04.2006 „Tanz aus dem April“ Live: SONDASCHULE (Ska) Party & Konzert

Volxbad::Sa, 22.04.2006 Chumbawamba Accoustic

::Fr, 28.04.2006 Ludwig Lugmeier Lesung

Campushalle::Mi, 19.04.2006 SG Flensburg-Handewitt - HSG Nordhorn

Deutsches Haus::Mo, 24.04.2006 20:00 UhrHans Werner Olm

Landestheater::Mi, 12.04.2006 - 19.30 UhrMUSICAL-HIGHLIGHT von Leonard Bernstein, Cole Porter, Irving Berlin, Jerry Bock, George Gershwin,Andrew Lloyd Webber

Kaffehaus::Fr, 14.04.2006 "Raggae pon Air" ab 24 Uhr mit Finn & Baz

::Sa, 29.04.2006 Weltgroove & Brasil-Soul mit Dj Willi

Kühlhaus::Sa, 13.05.2006 TAGTRAUM,Tim Barrey´s Soloprojekt (Avail Sänger)und La Par Force

::Sa, 20.05.2006 Farrell Bros.The future of rockabilly from Canada

Campushalle::Sa, 06.05.2006 SG Flensburg-Handewitt - HSV Hamburg.

::Sa, 20.05.2006 FLENS FESTIVALauf dem Betriebsgelände der FlensburgerBrauerei. Die besten Coverbands live on stage! Depeche Mode / Die Toten Ärzte /Robbie Williams, Beatles & Status Quo

::10.-14.05.2006 folkBALTICA

:: Nicht zu vergessen: Die Sommer-Campusfete, vorraussichtlicher Termin: Anfang Juni 2006

Seite 10 CAMPUSLEBEN CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

TEXT: Oliver Schimkus

Was eine Stadt für ein Studium attraktiv macht, ist das Frei-zeitangebot nur unter ande-

rem, das wissen wir spätestens nach der ersten Klausurenrunde.

Wenn die Prüfungszeit drängt, suchen wir die Bars und Strände Flensburgs nicht in erster Linie auf, trotzdem möchte man, besonders im nun aufkom-menden Sommersemester, den Blick von den Büchern erheben und sich zwischen-durch Dingen widmen können, die auch dem Auge gut tun. Dies gilt nicht zuletzt für Studenten, die sich in Flensburg mit den Wirtschaftswissenschaften befassen, BWL oder IM studieren.

Wenn der Schnee endlich geschmolzen ist und die Temperaturen es wieder leichter möglich machen, suchen wir die Plätze in Flensburg auf, an denen wir lesen, aber auch Raum zur Entspannung finden können. Wer jedoch diesen Zusatznutzen

am Strand sucht, hat möglicherweise auf den sprichwörtlichen Sand gebaut. Nicht dass der architektonische Wert des strandtypischen Burgenbaus zu verneinen wäre, er macht nur leider oftmals auch vor unseren mitgebrachten Decken und dem Lernmaterial nicht halt und wer einmal sein Notebook am Strand von Solitüde ausgraben musste, weiß, dass auch ein gepflegter Rasen seine Vorteile haben kann. Jetzt aufzugeben und trotz des guten Wetters in die stehende Luft des Studierzimmers zu flüchten wäre aber falsch, denn da gibt es einen Ort, zen-tral in unserer Stadt, der Konzentration zulässt und an dem auch die Pausen in einem interessanten Zusammenhang mit unserem Studium stehen. Man kennt ihn als Christiansen Park. Spätestens seit der Museumsberg seinen eigenen Namen in leuchtend roten, großen Lettern trägt, wissen wir, wie der Hügel hinter dem Landestheater heißt. Der behände Student findet seinen Weg zum Park am ehesten, wenn er diesen Berg über die Treppen an der genannten Leuchtreklame besteigt

und rechts am Heinrich-Sauermann-Haus vorbei die dahinter liegende Straße und den Friedhof genau in der Mitte überquert.

Man gelangt so vor das offene Tor dieses Gartens, der einst dem Reeder und Kaufmann Andreas Christiansen sen. gehörte und mit Liebe zum Detail angelegt worden ist. Der Park ist eines der offensichtlichen Zeugnisse des geschäftlichen Erfolgs eines Bürgerlichen, gleichsam Ausdruck des Repräsentationsbedürfnisses einer selbstbewussten Bürgerschaft.

Die Familie Christiansen ist das Flensburger Beispiel für den Aufstieg des Bürgertums im 18. Jahrhundert. Eine Magisterarbeit, die sich mit dem Werk der Kaufmannsfamilie aus kunsthistorischer Sicht befasst, ist von Thomas Messerschmidt verfasst wor-den, der in Flensburg die gleichnamige Kunsthandlung betreibt. Das Bürgertum, so Messerschmidt, habe es in Flensburg oft zu beträchtlichem Reichtum gebracht und alle Fäden in der Hand gehabt.

Der Adel spielte hier keine Rolle. Die Christiansens haben nachhaltigen Einfluss auf das Stadtbild Flensburgs ausgeübt und der Park sei nur einer der vielen Aspekte, die in diesem Zusammenhang zu betrachten wären.

Die Hafenstadt Flensburg zählte zu jener Zeit zu den Wichtigsten Handelsstädten im Ostseeraum. Auch Andreas Christiansen jun. (1780-1831), der 1811 das erhebliche Vermögen des Vaters erbte, wurde im Westindienhandel, der Flensburg zu einer Jahrzehnte währenden

Blütezeit verhalf, tonangebend. Zu den erfolgreichsten Investitionen gehörten mehrere Ölmühlen, Handelshöfe und eine Zuckerraffinerie auf dem Hof des Wohnhauses Am Holm 12. Die Bürgerfamilie Christiansen war zu jener Zeit zur Handelsmacht geworden.

Der Zucker von den damals zu Dänemark gehörenden Westindischen Inseln ist das zentrale Thema der Ausstellung „Der weiße Luxus – Zucker“ im Flensburger Schifffahrtsmuseum, die vom 19.03. bis zum 05.06.2006 besichtigt werden kann. Sie bietet Gelegenheit, sich weiter mit Flensburgs

Handelsgeschichte zu befassen. Die Gärten der Familie Christiansen standen schon damals jedem Bürger offen. Seit 1992 gehört der Christiansen Park der Stadt Flensburg. Wenn wir uns, sobald es wieder wärmer ist, zum Lesen unter freien Himmel begeben, tun wir dies in Christiansens Garten auf den historischen Spuren des Handels in Flensburg. Der Wohlstand Flensburgs war das Ergebnis einer Reihe geschickter Unternehmungen seiner Bürger, welchen wir uns als Flensburger Studenten durch unser Interesse verbunden fühlen dürfen, abgesehen davon bietet der Park die einfach bessere Möglichkeit des ungestörten Arbeitens.

: Studienort Flensburg – Flensburgs Hin-tergründe

:Geschichten aus der Tierwelt

TEXT: Schröder (der Hund)

Mein Name ist Schröder, ich bin 5 Jahre alt und lebe zurzeit im Flensburger Tierheim. Da sich meine Besitzer schei-den ließen, brachten sie mich hierher und obwohl sich die Leute im Tierheim toll um mich kümmern, fehlen mir ein richtiges zu Hause und Menschen, die immer für mich da sind.

Heute hatte ich Besuch von zwei Studenten, die mich dann zum Spazieren in den Flensburger Wald mitgenommen haben. Anfangs war ich noch etwas unsicher, schließlich hat-te ich die beiden ja noch nie gesehen und wusste auch nicht, wo sie mich hinbringen würden. Im Wald habe ich dann aber schnell jede Chance genutzt, Bäume und Steine zu markieren, damit auch die anderen Hunde wissen, wer hier spazieren war. Die beiden hatten Leckerlis für mich mit. Am Anfang war ich deshalb noch skeptisch, nach

den ersten Metern im Wald konnte ich meinen Appetit aber doch nicht mehr zügeln. Zwei Stunden frische Luft, Auslauf und jede Menge anderer Hunde, denen ich beweisen konnte, dass ich der Stärkere bin!

Ich würde mich freuen, wenn sich mehr Studenten die Zeit nehmen würden mit mir oder den anderen Tierheim-Kumpels spazieren zu ge-hen. Meine Gassi-Bekanntschaft war so begeistert von mir, dass die beiden nächste Woche gleich wieder kommen wollen. Das Ganze ist auch nicht kom-pliziert, ihr müsst einfach nur Mitglied im Tierheim werden, für den Fall dass während des Spaziergangs etwas schief läuft, seid ihr dann versichert. Die Mitgliedschaft kostet nur 20 Euro im Jahr, das sind nicht mal 2 Euro im Monat. Ich verspreche Euch, dass ich und meine Freunde Euch prima vom Lernstress ablenken können und nach einem Tag am Computer ist ein biss-chen Bewegung für Euch sicher das Richtige! Ich würde mich freuen, den ein oder anderen von Euch mal hier zu sehen und wünsche Euch bis dahin viel Glück bei den Prüfungen.

TEXT: Maja Loeck

Die WG ist die lustigste und spannendste Art des Wohnens!

Einige von Euch werden an dieser Aussage mög-licherweise ihre Zweifel haben. Am Ende dieses Artikels könnten diese aber schon der Vergan-

genheit angehören! Doch der Reihe nach… Zunächst gibt es bei WGs Unterschiede in Zusammensetzung und Größe. Einige Personen ziehen z. B. ausschließ-lich mit ihnen vorher vertrauten Personen zusammen, wenn möglich mit der besten Freundin oder dem bes-ten Freund. „Ein Fremder kommt mir nicht ins Haus“, ist ihr Credo. Im Gegensatz dazu gibt es wiederum Personen, die niemals mit ihnen vorher bekannten Per-sonen zusammen ziehen möchten und erst recht nicht mit Freunden. Zu groß ist ihre Angst, dass die Freund-schaft sich in langwierigen Diskussionen um den Ab-wasch aufreibt oder auf dem Weg zwischen Küche und Müllcontainern verloren geht oder aufgrund von zu viel Nähe erdrückt wird. Das Risiko besteht, kein Zweifel.

Meine persönlichen Erfahrungen sehen jedoch posi-tiv aus: Sowohl mit vorher Fremden als auch mit Freunden bringt das Zusammenwohnen einfach Spaß. Nach einigen Jahren WG- Leben, gefällt mir meine jetzige WG einfach a m besten. Wie eine Besucherin nach ihrem ersten Besuch in unserer „Residenz“ anmerkte, sind wir eine „ganz fidele Truppe“. Den Ausdruck finde ich sehr pas-send. Und noch etwas: „der Mix macht’s“. Wir leben zu viert in einer Wohnung. Da wären der WG- Älteste, welcher schon seit Gründungsbeginn in dieser WG lebt, also seit über drei Jahren. Er studiert Wirtschaftsinformatik und fertigt gerade seine Diplomarbeit an, wenn er nicht gerade mit seinen zahlreichen „ich mach mal kurz etwas ande-res, aber schreibe gleich wei-ter“ - Aktivitäten beschäftigt ist. Außerdem beglückt er uns

zuweilen mit seinem Keyboardspiel - immer wieder schön! Dann wäre da noch unser Küken, eine EUM- Erstsemesterin, die auch bald schon 20 wird und immer einen guten Spruch parat hat. Außerdem hatten wir bis vor kurzem noch eine liebenswerte Chaotin bei uns wohnen, deren Lache jedem den Weg zu uns gewiesen hat. Ihr Studium ist hier in Flensburg aber vorbei. Ersatz war schnell gefunden. Nun komplettiert uns eine lebenslustige Dänin aus meinem Semester. Party on!

Vielleicht gibt es immer noch Leute, die einer WG eher ablehnend gegenüberstehen. Doch wenn ich mit meinen Mitbewohnern an einem Mitt-wochmittag in der Küche hocke, wir Nudeln essen und dabei über alle möglichen Themen quatschen und lachen, dann geht es mir einfach nur gut und ich fühle mich zu Hause - und genau das ist es schließlich, was zählt! Würde Euch das nicht auch gefallen?

Ich bin der Meinung, dass die WG die fröhlichste Form des Zusammenlebens ist und für alle, die sich gerade eine Einzimmerwohnung gesucht haben, sei gesagt, nur keine Bange, der nächste Umzug kommt bestimmt!

: Hinter den Kulissen - WG-Leben

CAMPUSTIPP Seite 11iCAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

:Das „Campusradio Flensburg“

TEXT: Oliver Schimkus

Das Campusradio wurde am 24.3.2004 durch den Dipl.-Ing. Holger Blawatt ins Leben gerufen. Es war zunächst eine Initiative der Fachschaft für Biotechnologie-Verfahrenstechnik, doch schon nach kurzer Zeit weitete sich der Mitarbeiterkreis auch auf andere Studentengemeinschaften und die Uni aus.

Gegen Ende 2004 wurde durch die studentischen Moderatoren der Entschluss gefasst, das Projekt in eine Arbeitsgemeinschaft zu wandeln. Damit wurde der Grundstein des heu-tigen „Campusradio Flensburg“, einem Internetradio, gelegt. Das Problem, die Technik zu ersetzen, die bis dahin von Holger Blawatt gestellt worden war, wurde durch personelles und finanzielles Engagement seitens der Mitglieder des „Campusradio Flensburg“ zum Ende des Sommersemesters 2005 gelöst. Die Produktion der Sendung fand von zuhau-se aus statt bis das nächste Problem gelöst werden konnte: die Verwaltung der FH-Flensburg stellte dem Campusradio den Raum 320 im D-Gebäude zur Verfügung,

welcher auch von der Amateurfunk AG genutzt wird.Während des Testlaufs wurde das Angebot von nahezu reinen Musiksendungen auf Sendungen mit Thematik und passender Musikauswahl aufgestockt. Während dieser Phase sendete das Campusradio unter anderem live von verschiedenen studentischen Feiern, sowie von dem Schülerkongress VDI in Karlsruhe. Es wurden auch Gäste, wie unter anderem die Grünen-Politikerin Grietje Bettin, die durch die Moderatoren interviewt wurde und live in der Sendung politische Fragen der Zuhörer beantwortete, einge-laden.

Das Campusradio erfreut sich seit Beginn des Wintersemesters 2005 wach-sender Beliebtheit und hoher Akzeptanz auf dem Campus, was die Mitglieder der AG um so mehr dazu veranlasst, sich in der Flensburger Kulturszene zu präsen-tieren und Sendungen von musikalischer Qualität und hohem Informationsgehalt zu produzieren.

Das Angebot des Internetradios umfasst eine im Zwei-Wochen-Takt erscheinende Sendung, die jeweils in der Folgewoche wiederholt wird.Für das Campusradio Flensburg steht es im Vordergrund, sich zunächst als eine Institution auf dem Flensburger Campus zu manifestieren und einen Beitrag zur

studentischen Kultur auf dem Campus zu leisten. Dass eine Aufgabe dieser Art mit Spaß verbunden ist, versteht sich von selbst und so kommt es auch, dass niemand im Team wirklich bierernst ist. Radio soll Spaß machen und das nicht nur den FH- sondern auch den Uni-Studenten. Um dieses campusübergreifende Ziel zu erreichen, wie auch das, in Zukunft terrestrisch zu senden, versuchen die Mitglieder des Campusradios ständig den Bekanntheitsgrad zu erweitern und Hörer sowie Sponsoren zu erreichen.

Es ist auf studentischen Veranstaltungen, wie zum Beispiel den Erstsemester-Partys dabei, wo es auch mit eigenen Ständen wirbt.Das Radio befindet sich auf der stetigen Suche nach neuen Mitgliedern, die in Zukunft auch den Sendeplan erweitern könnten und nach Sponsoren, um die Technik weiter zu optimieren und die laufenden Kosten auf lange Sicht zu tra-gen. Kritik, Lob, Wünsche und Ideen erreichen das Campusradio über die Homepage, können jedoch auch durch die Campuszeitung weitergegeben wer-den.

Das Campusradio sendet, außer in der vorlesungsfreien Zeit, jeden Mittwoch von 18:00 Uhr bis 21:30 Uhr (http://www.campusradio-flensburg.de/).

TEXT: Janne Thams

Stromberg 1. und 2. Staffel auf DVD

Bernd Stromberg ist nicht nur ein Op-portunist alter Schule, er ist auch Res-sortleiter der Buchstaben M bis Z in der Abteilung für Schadensregulierung der Capitol-Versicherung. Also ein typischer Bürohengst, wie sie zu dutzenden in deutschen Versicherungen anzutreffen sind.

Seiner Meinung nach ist er auch genau der richtige für diese Aufgabe. Schließ-lich hat er stets zwei, drei offene Ohren für seine Kinder, äh Mitarbeiter, und er hat inzwischen genügend Fronterfah-rung, die es braucht um so eine Abtei-lung zu leiten. Als Chef macht man sich nämlich nicht nur Freunde. Doch ”der Jesus, der war früher auch nicht beliebt - sonst hätten die ihn ja nicht ans Kreuz genagelt!”

Und so ist die präzise Selbsteinschätzung Strombergs: ”Ich bin eine Mischung aus jung und erfahren, so etwas findet man sonst ja nur auf dem Straßenstrich.”

Dank eines Kamerateams, welches ihn auf seinem harten Büroalltag begleitet, erhält der Zuschauer einen guten Ein-blick in die Arbeit des Überchefs und seinen täglichen Überlebenskampf.

Das größte Ziel Strombergs ist es zu-nächst, Gesamtleiter der zusammenge-legten Abteilungen zu werden. Dabei muss er jedoch gegen so manchen Wi-dersacher aus den eigenen Reihen kämp-fen. Denn ”Büro ist zu neunzig Prozent Psycho-Krieg”. Ob nun der türkische Mitarbeiter oder der neue Chef, der schließlich den erhofften Posten anstel-le Strombergs bekommt: Überall lauern Konkurrenten und Schwierigkeiten, die es aus dem Weg zu schaffen gilt. Doch ei-gentlich kann ihm keiner das Wasser rei-chen und den Gegnern bleibt meist nur noch festzustellen: “Man soll den Arsch nicht höher hängen, als man scheißen kann”. Und so geht es stehst voran für Stromberg, auch wenn ein Tiefschlag auf den anderen folgt. “Das Leben ist halt kein Ponyhof”

“Stromberg” ist an die britische Serie “The Office” angelegt, jedoch kein billi-ger Abklatsch, sondern eine geniale Neu-interpretation, die auf den deutschen

Markt zugeschnitten ist. Zum Glück ohne Gelächter vom Band bietet diese Se-rie schwarzen Humor und Sarkasmus en Gros. Christoph Maria Herbst (bekannt unter anderem aus “Ladykracher”, “Der Wixxer” und “(T)Raumschiff Surprise”) spielt Stromberg so genial und überzeu-gend, das er schon hin und wieder auf der Straße von echauffierten Büroange-stellten angesprochen wird, wie er denn nur so mit den Mitarbeitern umgehen könne. Jede Folge ist gespickt mit einer Unmenge an komischen Situationen, in denen Stromberg mal schikaniert, häufig intrigiert und es doch meistens schafft, sich den Folgen seines Schaffens zu ent-ziehen. Mit den Weisheiten des Bernd Stromberg könnte man zudem ein gan-zes Buch füllen (oder einfach diesen Text garnieren).

Die erste Staffel Stromberg ist bereits letztes Jahr erschienen, die zweite Staffel erschien, ebenfalls als Doppel-DVD, am 31.03. Darauf zu finden sind natürlich jeweils alle Folgen der Serie, gespickt mit dem üblichen Zusatzmaterial wie Ma-king of, Outtakes oder Kommentare. Das Zusatzmaterial ist nicht das originellste, doch es gilt ja schließlich: ”Es wäre auch schön, wenn die Kuh noch Eier legen würde - macht sie aber nicht.”

Wer die Serie nicht im Fernsehen gese-hen hat, sollte sich dieses DVD auf je-den Fall zulegen (jeder andere übrigens auch), da einem bei jeder neuen Strom-berg- Injektion via TV neue Feinheiten und Gesten des Bernd S. auffallen.

Noch ein kurzer Ausblick am Schluss: angeblich wird noch in diesem Jahr eine 3. Staffel produziert.

: ”Immer locker durch die Hose atmen”

:Kiss KissBang Bang

TEXT: Janne Thams

Kiss Kiss Bang Bang! Landläufig auch als Sex and Violence bezeichnet. Genau di-ese Zutaten braucht angeblich ein Film, um erfolgreich zu sein. Und wenn ein Film, wie im vorliegenden Fall, diese Mi-schung schon im Titel trägt, können wir auch davon ausgehen, dass er diesem Re-zept folgt. Und zwar in ausgezeichneter und überraschender Art und Weise.

Der Kleinganove Harry Lockhart (Ro-bert Downey Jr.) will kurz vor Weih-nachten mit seinen Kumpanen ein Spiel-zeuggeschäft ausrauben, doch der Alarm geht los und sein Kumpel wird erschos-sen. Auf der Flucht gerät Harry zufällig in ein Vorsprechen für einen Hollywood Film und wird, aufgrund seiner überzeu-genden Darstellung eines Ganoven des-sen Kumpane erschossen wurde, prompt engagiert. So findet sich Harry plötzlich in der Glitzerwelt Hollywoods wieder. Um sich für seine Rolle als Detektiv vorzubereiten, soll er bei einem Profi in

die Lehre gehen, nämlich bei Perry van Shrike (Val Kilmer), auch genannt: der „schwule Perry“. Harry nimmt die Vor-bereitung auf die Rolle sehr ernst und gibt sich sogar vor der erfolglosen Schau-spielerin Harmony Faith Lane (Michelle Monaghan) als echter Privatschnüffler aus. Harmony ist ein großer Fan der Romandetektivs Jonny Gossheimer und bittet Harry, im Fall ihrer ermordeten Schwester zu ermitteln. Und schon geht die Sache rund für Harry (und unfreiwil-lig auch für Perry). Auf einmal muss der Schauspieler, der eigentlich nur ein klei-ner Dieb ist und sich als Detektiv aus-gibt, in einem echten Fall ermitteln. Und dieser hat es in sich: Leichen tauchen un-erwartet im eigenen Bad wieder auf, eine große Verschwörung wird gewittert, alte Familiengeheimnisse kommen ans Licht und Harry und Perry stehen auf einmal selbst auf der Abschussliste von Gangs-tern.

Wird Harry den Fall am Ende lösen und bekommt er das Mädchen? Und was wird aus dem schwulen Perry? All das wird nach einer rasanten Ermittlungsjagd quer durch Hollywood beantwortet.

“Kiss Kiss Bang Bang” von Shane Black (dem Autor von Lethal Weapon), ist eine unglaublich gut gemachte Krimikomö-die mit exzellentem schwarzem Humor. Die Geschichte, die dem beschriebenen Schema folgt, macht erst einen kompli-zierten Eindruck und lässt sich zu Be-ginn gar nicht wirklich als Geschichte identifizieren, nur um sich schließlich doch noch aufzulösen. Ganz wie ein guter Krimi mit Jonny Gossheimer eben. Robert Downey Jr. spielt hervorragend den Protagonisten Harry, der für den Zuschauer gleichzeitig auch der Erzähler dieser Geschichte ist, und der zwischen-durch auch schon mal den Film anhalten und zurückspulen muss, weil er etwas vergessen hat zu erwähnen, was für das Verständnis aber wichtig ist.

Der Film bietet eine Menge komischer Unterhaltung mit teilweise sehr brutalem Humor, vielen unerwarteten Wendungen und witzigen Dialogen. Wenn er auch im Kino für keine große Welle gesorgt hat, könnte sich Kiss Kiss Bang Bang durch-aus zum Kultfilm entwickeln und sollte auf jeden Fall angeschaut werden.

DVD Erscheinungstermin: April 2006

Seite 12 CAMPUSTIPP CAMPUSZEITUNG Flensburg 1 / 06

:Die ganze Affenbande schreit

Jack Johnson: Sing-A-Longs and Lullabies for the Film Curious George, VÖ: 17.02.06

TEXT: Janne Thams

Gerade einmal ein Jahr nach seinem Erfolgsalbum “In Between Dreams” hat unser Lieblingssurfer Jack Johnson schon wieder ein neues Werk am Start, welches ebenfalls im Moment dabei ist, die deutschen Charts hoch zu klettern. Dabei mag der Titel zuerst etwas irritieren: “Sing-A-Longs and Lullabies für the Film Curious George”. Ein Soundtrack also!

Mit Soundtracks ist das ja manchmal so eine Sache, doch die CD ist vielmehr als schnöde Begleitmusik für ein Lichtspielwerk. Mit der Musik verleiht Jack dem stummen Affen George aus dem Zeichentrickfilm, der in Deutschland unter dem Titel “Coco – der neugierige Affe” dieses Jahr in die Kinos

kommen wird, eine musikalische Stimme und die Songs sind ein integraler Bestandteil des Films.

Die Stücke sind in bewährter Jack Johnson-Manier von der Akustikgitarre getragene, melodiöse und rhythmi-sche Lieder, die wieder einmal mehr auf den nächsten Sommer hoffen lassen, wie es wohl immer bei Jacks Veröffentlichungen ist. Einen ersten Eindruck konnte man davon bei der ersten Singleauskopplung “Upside Down” bekommen, inklusive Affe im dazugehörigen Video.

Doch unterscheidet sich dieses Album auch durchaus von dem Vorgänger. So sind neben 9 neuen Songs von Jack persönlich auch drei sehr gelungene Kollaborationen mit Ben Harper, G Love und Matt Costa vorhanden, sowie das wunderbar neu interpretierte White Stripes Cover „We Are Going To Be Friends”. Da “Curios George” in erste Linie ein Kinderfilm ist, erinnert das eine oder andere Lied auch schon einmal an diese Zielgruppe. Wenn zum

Beispiel Kinderstimmen im “Sharing Song” mitsingen oder auch wenn im Achte-Auf-Deine-Umwelt-Song “The Three R‘ s“ (Reduce, Re-use, Recycle) der musi-kalische Zeigefinger erho-ben wird. Diese Art von Kinderliedern wird nicht jeden Geschmack treffen, doch der Rest des Albums/Soundtracks entschädigt dafür ausreichend.

:Was ihr diesen Sommer lesen

solltet...

Gabriel García Márquez: Die Liebe in den Zeiten der Cholera

TEXT: Julia Merklein

Mein Tipp für diesen Sommer ist „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ von Gabriel García Márquez (1982 Gewinner des Nobelpreises für Literatur). Das Buch beschreibt das Leben von Florentino Ariza, dessen Leben sich über ein halbes Jahrhundert nur um eine Frau - die Frau eines anderen - Fermina Daza dreht. In ein-drucksvollen Bildern vermittelt der Autor die starke Kraft der Gefühle. Florentino Ariza arbeitet sich vom einfachen Beamten zum Firmenbesitzer hoch. Er renoviert das Haus seiner Mutter. Und er pflegt seinen Körper bis ins hohe Alter penibel, um für den Moment, in dem Fermina ihn will, für sie bereit zu sein. Doch es soll über 50 Jahre dauern bis ihr Ehemann bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt und Florentino die Möglichkeit erhält, Fermina nochmals seine ewige Liebe zu verspre-chen.

Fazit Den Inhalt des Buches kurz zu erläutern, ist sehr schwer. Denn was am Anfang eine einfache Liebesgeschichte zu sein scheint, entwickelt sich im Laufe des Buches zur Lebensgeschichte zweier Menschen, die der Leser durch ihre Höhen und Tiefen beglei-tet. Dabei bleibt er ständig gespannt, wie sich die Charaktere auf den nächsten Seiten verhalten werden. Zudem wird sehr einfühl-sam vom Leben der Menschen in der Zeit um 1900, deren Ängste, soziale Barrieren und Weltanschauungen berichtet. Mich begeistert das Buch besonders, da Gabriel García Márquez Begebenheiten aus dem Alltag, aber auch bedeutende Ereignisse im Leben der Charaktere mit seiner lateina-merikanischen Leichtigkeit beschreibt. Ein super Lesetipp für diesen Sommer.

:Spanisch (nicht nur) für Fortgeschrittene

Laura López Castro:Mi Libro AbiertoVÖ 03.03.06

TEXT: Janne Thams

Gerade erst hat Max Herre, vermutlich noch allen be-kannt vom Freundeskreis und durch sein hervorragendes Soloalbum, sein eigenes Label “Nesola” gegründet, da kommt auch schon die erste wunderschöne Veröffent-lichung um die Ecke: Laura López Castro “Mi Libro Abierto” (Mein offenes Buch).

Nun liegen meine Spanisch-Stunden auch schon etwas weiter zurück, weshalb ich auf dem überwiegend spa-nischsprachigen Album nicht alles verstehe, doch wie Laura López Castro selbst treffend formuliert hat: “wenn es nur um die Worte ginge, müsste man sie ja nicht sin-gen”. So kommt die ruhige Leidenschaft und Melancho-lie des Albums, z.B. von den Stücken “No es por ser ni por estar” oder “Mi amor lleva una espina”, getragen durch die sanfte klare Stimme der Sängerin, begleitet von der akustischen Gitarre und Streicharrangements, ganz intuitiv und emotional beim Hörer an, auch wenn er die Worte an sich nicht versteht.

Hinter dem Projekt stecken die als Kind spanischer Eltern in Stuttgart aufgewachsene Laura López Castro und Don Philippe, der auch den meisten noch als Mit-

begründer des Freundeskreises bekannt sein dürfte. Die eigentlich eher unterschiedlichen Charaktere der extro-vertierten Laura und des ruhigen Don Philippe haben sich Ende 2002 gefunden und harmonieren seitdem in einer wunderbaren musikalischen Symbiose, die viel-leicht ohne die Unterschiede gar nicht möglich wäre. So haben sie ein ruhiges, melodisches und zum Träumen anregendes Album produziert, das inspiriert ist von Bossa Nova, Jazz und Fado.Förderer dieses Projektes war von Anfang an Max Herre und so erschien bereits 2004 das Lied “Flor que Marchi-tará”, als Hiddentrack auf Max’ Soloalbum und ist nun auch wieder auf dem Album zu finden. Bis auf den brasilianischen Song “Sonhos” und dem einstigen italienischen Welthit “Estate” hat Laura alle Stücke selbst geschrieben. Die Musik und Produktion hat Don Philippe einfach, sanft und harmonisch um die Texte komponiert, unterstützt wird er dabei auch von Sebastian Studnitzky, der schon mit Joy Denalane auf Tour war.

Ein wunder-bar intensives und emotio-nales Debüt-album.